Bordell Suzuki von Rici-chan (RenxHoro Epilog ist da!) ================================================================================ Kapitel 8: Zwischenfall ----------------------- Kapitel 8: Zwischenfall „Wo ist Papa denn schon wieder?“, fragte eine kleine müde Mädchenstimme. Horo musste schmunzeln. „Der hat bestimmt zu tun… aber ich denke du solltest jetzt schlafen. R-… Dein Papa wird sicher noch mal nach dir sehen wenn du im Bett liegst.“ „Ich will aber nicht schlafen… ich bin überhaupt nicht müde!“ Horohoro konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Rika erinnerte ihn sehr an Pilica als sie noch Jünger war. Er wusste wie er mit kleinen sturen Mädchen umzugehen hatte. „Schon klar… aber denk daran, du machst deinem Papa eine Freude, wenn du schon schläfst, er hat dich ganz doll lieb, nicht?“ „Ja, ich hab ihn auch lieb! Trotzdem bin ich nicht müde!“ Ein härterer Fall als gedacht. „Na gut… willst du dich wenigstens ins Bett legen, ich lese dir was vor? Du musst auch noch nicht schlafen.“ „Prima!“ Und keine Sekunde später war die Blondhaarige unter ihrer Bettdecke verschwunden und war ganz hibbelig. Diese Fröhlichkeit musste ja abfärben. Horo sah sich in dem kleinen Regal um, wo lauter verschieden Bücher standen. „Was willst du den hören?“ „Die chinesische Legende! Mit Kakeru!“ Die kannte Horo selbst noch nicht. Er nahm das Buch und setzt sich zu Rika auf den Bettrand und fing an zu lesen. Die Schrift war zum Glück im Japanischen. „… und schließlich wurde er in einer Lotusblüte wiedergeboren…“ Horo war noch nicht mal sehr weit gekommen, da atmete die Kleine schon ruhig und ebenmäßig. Sie schlief. Pilica hatte er damals mit genau demselben Trick zum schlafen bekommen. Natürlich funktionierte das jetzt auch nicht mehr bei ihr, sie war ja schon so gut wie Erwachsen. Manchmal war er selbst das kleine Kind und sie die große ernste Person. Langsam ging der Blauhaarige zu seinem Zimmer zurück. Seite heute Morgen hatte er Ren wirklich nicht mehr gesehen – was hieß er hatte zu tun. Was machte man den überhaupt als Chef eines Bordells? Sichergehen, das alle ihre Arbeit machten? Horo schüttelte den Kopf. Wieso musste er jetzt wieder an ihn denken? Nachdem er Ren nicht wieder sah war es ihm gelungen die Gedanken an dem Vorfall von Gestern ebenfalls zu verdrängen. Immer noch schlug sein Herz schnell wenn er daran dachte. Inzwischen war sein Kopf etwas abgekühlt, ebenso wie seine Gefühle. Sein Verstand hatte sich auch langsam wieder richtig eingeschaltet. Das passierte nur leider erst heute morgen, als Sai, welche vorher kurz mit Ren sprach, meinte das er nicht diese besondere Arbeit machen sollte, sondern nur die Arbeit in der Küche. Wie extrem er sich erschrocken hatte, als der Chinese das alles so zweideutig gesagt hatte! Nicht mal richtig stehen konnte er. War er einfach so sensibel oder würde das jeden normalen Menschen von den Socken hauen? Völlig in seinen inneren Monolog vertieft wäre Horo heute beinahe doch noch gefallen – über die Beine einer Person. Seinen Fall in den letzten Sekunden abfangend, stützte sich der Ainu mit einem Arm an die Wand, sah dann über die Schulter um den Grund seines beinahe Unfalls zu erkennen. Seine Augen weiteten sich erschrocken; Er fühlte sich wieder in einen Film versetzt. Oder er musste träumen, den so was konnte unmöglich in die normale Realität gehören. Dafür war es zu unwirklich. Besonders, da die Person die da halb an die Wand angelehnt lag, auch noch Ren war. Allerdings hätte man diesen nicht wirklich auf den ersten Blick erkennen können. Sein schwarzes sonst glanzvolles Haar war verschmutzt und klebte schweißig nass an seiner Stirn. Seine Augen waren geschlossen. Seine Haut war ebenfalls schmutzig, als wäre er durch den Dreck gekrochen. Seine ohnehin schwarzen Sachen glänzten an manchen Stellen, Horo mochte gar nicht denken woher. Zudem stieg ihm ein eigenwilliger Geruch in die Nase. Das war doch… Augenblicklich sah er den Chinesen noch vor sich, wie er heute Morgen war. Da war alles in Ordnung, es ging ihm gut… Atmete er überhaupt noch? Und wer um alles in der Welt würde einen Bordellbesitzer so zurichten? Horo hätte eigentlich Hilfe holen sollen. Aber woher? Gab es in einem Bordell einen Arzt? Sicher nicht. Mit einer hand vor dem Mund wegen dem beißenden Gestank nach erbrochenen machte er leise Schritte zurück, als würde er Angst haben das Ren aufwacht. Tat er in gewisser Weise auch. „Bleib weg.“ Horo bekam eine Gänsehaut. Nicht, weil die Stimme ärgerlich klang, sondern als hätte Ren geweint, als wäre er verzweifelt. Nicht mal die Augen hatte er geöffnet. „Aber… dir geht es schlecht.“ Horos Verstand sagte, er solle ihn liegen lassen, eigentlich sträubte er sich dagegen so nah bei dem Chinesen zu sein. Normalerweise. Momentan dachte er nicht an die Sache von gestern. Viel zu sehr benötigte der Kleinere jetzt seine Hilfe. So kniete er neben ihm. Goldene Augen sahen ihn nun müde und träge an. „Ist jeden Dienstag aller zwei Wochen so. Also nicht wundern, und nun geh.“ „Nein.“ Der Kerl widersprach ihm auch noch? Da der Tao sich nicht wirklich wehren konnte nahm Horo einen seiner Arme und legte sie sich um die Schulter. Mit einem Ruck stand er auf und zog Ren so mit sich. „Wo ist der Erste Hilfe Kasten?“ Er war selbst verbunden worden, aber er konnte sich jetzt nicht entsinnen wo sich dieser befand. Von Ren bekam er erst keine Antwort. Dann aber doch. „Nen Gang weiter link das erste Zimmer.“ „Hey, pass doch auf!“, zischte der Schwarzhaarige. Nachdem Horo ihn zum besagten Platz brachte, auf ein Bett legte und anfing die Schürfwunden an den Armen zuerst zu reinigen, war Ren nur noch am meckern. „Dann beweg dich nicht. Ich bin ja gleich fertig.“ Langsam aber sicher war auch der Ainu genervt. Da half man jemanden, und das war der Dank? Schön. Ren murrte nur noch. Als Horo mit den Armen fertig war, wobei er nur die Unterarme und die linke Handfläche machte, deutete er Ren an sein Shirt auszuziehen. Er erntete ein kopfschütteln. Horo dachte sich nichts weiter, meinte er Ren wollte einfach nur nicht, wie vorhins, das Horo sich weiter um ihn kümmerte. Bestimmt griff er nach dem dreckigen Shirt und knöpfte es vorne auf – war es doch wieder ein chinesisches Oberteil. Nach den ersten Knöpfen und der darauf folgenden Sicht stockte er. Ren sah nur zur Seite, er konnte den Blick des Blauhaarigen spüren. Kurz danach merkte er wie Horo sein Oberteil ganz aufmachte. Sein Oberkörper war mit verdreckten Wunden nur so überseht. Horo konnte sich trüb an Gestern erinnern, wo er sie zum ersten Mal sah. Das hier war kein Vergleich dazu. Man konnte gerade noch die Narbe erkennen, die sich auf der Mitte am Brustbein nach unten zog – woher kam die eigentlich? – aber sonst war alles viel zu blutverschmiert. Anscheinend waren da auch andere organische Stoffe mit darunter, was das ganze noch Eckel erregender machte. Nicht vor dem Chinesen, sondern vor dem der ihm das angetan hatte. Diese Person musste doch krank sein… und wie konnte Ren sich das gefallen lassen? Wieso lief Horo nicht weg? Darüber dachte Ren nun nach. Es verwunderte ihn ja schon, das Horo nicht aus Angst er könnte wieder überfallen werden weggelaufen war, dann behandelte er ihn auch noch, obwohl er selbst wusste wie unangenehm er roch und aussah. Er blickte nicht zu ihm. Bis Horo wieder anfing mit reden. „Ren?“ „Mhh?“ „Wer hat dir das angetan?“ „Brauchst du nicht wissen.“ „Wieso nicht verdammt noch mal?“ Horo wurde laut und Ärger klang in seiner Stimme mit. „Wieso… wieso lässt du so was mit dir machen? Was.. Wer hat das gemacht??“ Ren starrte ihn an, anstatt eine Antwort zu geben. Wo war der Horo den er kannte? Der verängstigte, vielleicht traumatische Kerl? Horo wartet noch immer auf eine Antwort, fiel ihm ein. Er blinzelte und meinte nur trocken. „… jemand den du nicht kennst.“ „Ok, und wieso?“ „Weil er das gerne macht?“ „… bist du bekloppt oder was??“ Nun stand Horo wieder. „Wieso lässt du dich einfach so fertig machen?! So wie du aussiehst könntest du glatt verrecken! … Wer kümmert sich um Rika, wenn du nicht mehr da bist?“ Irrte Ren sich, oder hörte er da echte Sorge? Das war nicht möglich. Aber sollte er antworten? Blieb ihm nun überhaupt etwas anderes übrig? „Mein Stiefvater.“ Horos Blick wurde noch weicher, auch leicht verletzt. Kannte er das Gefühl etwa? „Und wieso lässt du dir das nun gefallen? Ich denke, du bist hier Chef…“ „… von einem Bordell, richtig. Nicht aber von fast allen in Tokio und Umgebung.“ Nun wurde Horo ganz still. Das er sich anders erhielt als sonst fiel ihm nicht wirklich auf. „Aber… dennoch, wieso lässt du das mit dir machen?“ Freiwillig? Ren sah zur Seite. Die ganze Zeit hatte er keine Anzeichen gemacht, außer gerade die dem notdürftigen Verbinden, das er Schmerzen hatte. Nun bemerkte Horo aber die Schweißtropfen an Rens Stirn, und die kamen sicher nicht daher, dass es hier so warm war. „Sagen wir einfach, wenn ich das nicht mit mir machen lasse müsstet ihr das alle durchmachen…“ Horo schluckte. Wie? „Genauso ist es, das das Bordell eine bestimmte Menge Geld jeden Monat abgeben muss. Wenn wir das Geld nicht zusammenhaben kommt er selbst her und treibt es ein. Ich versuche das Bordell so zu führen, das es gerade so reicht und es die Leute die hier arbeiten nicht so schwer haben.“ Nun sah er wieder zu dem Größeren, welcher noch recht verwirrt schien. „Ich will das ganze ja eigentlich nicht, aber was will man machen? Verstehst du meine Sicht der Dinge nun?“ Und das er ihn beinahe genommen hatte. „Hai…“ Langsam nickte der Blauhaarige. Das hieß, wenn Ren könnte würde er das Bordell schließen. Er kümmerte sich um Rika. Er ließ so was mit sich machen, damit es anderen und Horo nicht noch schlechter ging… Er war eigentlich ein guter Mensch. Wenn auch etwas arrogant. Beide sahen sich an. Ren konnte in dem Blick spüren, das die anfängliche Angst nicht mehr wirklich da war. Das erleichterte ihn ungemein. Ihm passte es so oder so gar nicht das die Leute ein falsches Bild von ihm hatten. Horo dagegen bemerkte, das Ren nicht mehr so müde aussah. Man bemerkte es zwar kaum, aber ein leichtes Lächeln zog auf seinen Lippen. Die Lippen, die ihn geküsst hatten. Schlagartig fiel Horo das wieder von gestern ein. Er schluckte und wand sich ab. Nicht, weil er sich wieder vor Ren fürchtete, er war verlegen. „Soll ich dir weiter helfen?“, fragte er leise. „Brauchst du nicht. Ich mache das ja nicht zum ersten Mal. Trotzdem danke.“ „G-gut. Ich… gehe dann jetzt.“ Und schon wand er sich ab und ging aus dem Raum. Ren sah ihm nur verdutzt hinterher. //Verdammt, verdammt!// Der Blauhaarige befand sich nun wieder in seinem eigenen Raum. Erst hatte er Angst vor Ren gehabt, dann hatte er sich Sorgen gemacht, nun wurde er verlegen? Was war das denn für eine Entwicklung? Die Hände in den Haaren krallend lief er im Zimmer auf und ab. Ihm war richtig gehend heiß geworden, als er sich an DAS erinnerte. Er hatte förmlich Rens Hände noch mal über seinen Körper fahren spüren, die Stellen wo er ihn berührte. Er hatte bemerkt wie er total rot im Gesicht wurde. Das war alles zu verrückt. Abrupt in seiner Verwirrtheit blieb er stehen. Eine plötzliche Eingebung traf ihn wie ein Blitz. Er war doch nicht etwa…? +*+*+ von Rici ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)