Homeless Kitten von abgemeldet (Ein Kätzchen sucht Unterschlupf) ================================================================================ Kapitel 5: Kleiner Träumer -------------------------- Grundgütiger. Herrgott im Himmel... Was sollte denn /das/ jetzt?!?! Und... hatte er ihn wirklich beim Essen beobachtet?! Aber wieso?! Chiaki schüttelte immernoch verdutzt den Kopf, wie er es jetzt schon ungefähr zehn Minuten tat. Er starrte noch immer geistesabwesend in die Richtung, in die Herr Shikaidou gegangen war... Dann setzte er sich langsam in Bewegung, stopfte seine Hände in die Hosentaschen und lief in eine Seitengasse. Nachdem er nun so gut gegessen hatte, das ganze Geld so ziemlich alle war, musste er sich ja auch wieder neues verdienen. Und nichts war besser, als satt und zufrieden ein paar Männer anzubaggern, ob sie für Geld mit ihm schliefen. Naja gut. Es gab /natürlich/ Sachen, die tausendmal besser waren, als dies zu tun... aber das Ganze zu tun, wenn er satt war, war besser, als mit knurrendem Magen zu huren. Und er wusste, dass hier in dieser Seitenstraße manchmal ein paar Typen umherliefen, die auf solche süßen Jungs wie er standen. Eine gute Möglichkeit, um sich von dem rothaarigen Lehrer abzulenken, dessen Aktion in den letzten Minuten ihn immernoch schwanken ließ. Er wusste selbst nicht, warum er so dermaßen von den Socken war... aber es war echt unglaublich... es passierte eben nicht jeden Tag, dass einem sein schwulenhassender Lehrer Ketchup von der Wange wischte und ihn anschließend vom Finger ableckte... Naja. Es gab auch interessanteres... Jedenfalls versuchte er, sich das jetzt einzureden. Denn wenn er dauernd an Herrn Shikaidou denken musste, konnte er seinen Job nicht richtig machen... Das war einfach unmöglich, wenn er diesen Mann dauernd in seinen Gedankengängen hatte... 'Raus aus meinem Kopf, Shikaidou-Sack...' Er begann, die Leute zu beobachten, die heute in der ihm sehr bekannten Seitenstraße waren... Diese Straße war gar nicht so klein und hier war öfters Verkehr. Das konnte man gern doppeldeutig sehen. Chiaki grinste leicht bekloppt und lief noch ein Stück weiter. Es waren wenig bekannte Gesichter zu sehen... Die Mädchen auf der anderen Seite präsentierten sich wie immer in ihren kurzen Röcken, den weit ausgeschnittenen Tops oder einfach nur im BH. Chiaki sah zweifelnd an sich herunter. Er fühlte sich wieder so, wie an dem Tag, als er hier zum ersten Mal war. Er hätte nie gedacht, dass gleich jemand auf ihn zukommen und zu sich nehmen würde. So wie er aussah... Hoffentlich war es heute genauso. Er hätte zwar auch einfach betteln gehen können... aber irgendwie hatte er Hoffnung, dass er heute noch richtig geilen Sex haben würde... Und nach dem unerwarteten Treff mit einem gewissen rothaarigen Lehrer hatte er es noch viel mehr nötig... Er wusste nicht, seit wann er so scharf wurde, wenn er Herrn Shikaidou sah... War das seit dieser kleinen Begebenheit auf den Toiletten des Nobelkaufhauses? Wo sie sich so nah gekommen waren? Aber er durfte nicht einmal im /Traum/ dran denken, dass da etwas laufen konnte. Schließlich war der Kerl durch und durch /nicht/ schwul... zudem verachtete er auch noch solche Menschen... es war einfach unmöglich, dass sich unter solchen Umständen eine Beziehung entwickeln konnte. 'Schade...', schon wieder erwischte sich Chiaki mit diesen Gedanken! Drehte er jetzt vollkommen am Rad?! Dieser Mann hatte ihm seine Schulzeit zur Hölle gemacht...! Und jetzt ließ er immernoch nicht von ihm ab!! Sollte er ihn nicht lieber hassen und seinen Ruin wollen...? Das war doch auch sein Plan gewesen, oder? Aber mit solcherlei Gedanken, die er nun hegte, hatte er mit der Durchsetzung seines Racheplans arge Probleme...!!! "Hey Kleiner... was schaust'n so in der Weltgeschichte rum?" Der Blonde schrak auf und starrte in das lächelnde Gesicht eines ihm fremden Mannes. "Hi...", war seine geistreiche Antwort auf die ihm gestellte Frage und er legte ein anzügliches Grinsen an den Tag, was mehr als eindeutig war und keinen Platz für Zweifel ließ: Er war heiß und wollte es am liebsten sofort mit diesem Mann treiben... Aber zuvor besah er sich die fremde Person erstmal genauer: Kurze, braune Haare, größer als er, schlank und recht gut gekleidet... Sozusagen: Volltreffer! Wenn dann auch noch der Rest stimmte, gab es wirklich nichts mehr zu meckern. Chiaki verbreiterte sein Grinsen noch ein wenig und trat noch näher auf den Mann hinzu: "Wo wohnst du?" Der Andere zeigte nach hinten auf einen schicken Sportwagen und deutete dem Blonden, sich zu diesem Auto zu begeben und einzusteigen. Chiaki tat das natürlich gern und ging um das Auto herum, um bei der Beifahrerseite einzusteigen. Der Mann lief hinter ihm her und stieg ebenfalls ein. "Mein Haus steht nicht weit von hier, ein bisschen weiter in der Stadt..." Der Jüngere nickte und wartete, dass der Andere losfuhr. Was dieser auch gleich tat und im hohen Tempo auf die Hauptstraße bretterte. Chiaki hob eine Augenbraue und war erst ein wenig erstaunt über das hohe Tempo. Aber der Mann würde schon wissen, wie er fahren musste... "Wie heißt du eigentlich?" "Chiaki, und du?" "Shizuka." Zu mehr Unterhaltung kam es nicht während der Autofahrt. Sie waren schon da. Der Blonde stieg aus und bewunderte erstmal das Haus. Aber irgendwie... Neid stieg nicht auf. Aber warum dann bei Shikaidous Wohnung?! Der hatte doch nicht einmal ein eigenes Haus! Chiaki schüttelte schnell den Kopf, als er bemerkte, dass seine Gedanken abdrifteten... "Kommst du?" Shizuka war schon auf dem Weg zur Haustür, Chiaki stand noch immer neben dem Auto und starrte auf das Haus. So sah es jedenfalls aus. Er war jedoch /ganz/ woanders... Und er schaffte es nicht mehr, aus diesen Gedanken herauszukommen... Viel zu sehr wollte er jetzt bei Herrn Shikaidou sein, als bei diesem komischen Shizuka. Er wollte von dem Rothaarigen getriezt werden, runtergemacht, beleidigt... damit er ihn beachtete? Ja. Das war es wohl. Er nahm all diese Demütigungen auf sich, damit ihn der Lehrer bemerkte, wahrnahm... sich mit ihm überhaupt abgab... Warum fiel ihm das gerade jetzt ein, wo es doch ein so /passender/ Moment war?! Gerade jetzt, wo er sich auf jemand anderes einließ...?! Gerade jetzt konnte er an überhaupt nichts anderes mehr denken, als an die Tatsache, dass er es schon die ganzen Jahre über geliebt hatte, von dem Rothaarigen geärgert zu werden... Darum hatte es ihm wahrscheinlich auch so wenig ausgemacht, im Gegensatz zu seinen "Leidensgenossen". Für ihn waren das sozusagen Streicheleinheiten... Mann, war das krank. Aber es war die Wahrheit. Anders konnte er es sich nicht erklären, dass er sich in letzter Zeit so danach sehnte, in den Rothaarigen hineinzurennen oder ihn anderweitig zu treffen. Er wusste, dass es in ein wildes Wortgefecht ausartete, bissig und sarkastisch, was er den Älteren gern gewinnen ließ. Und seit heute Mittag, wo er ihn... schon wieder berührt hatte... Da... spielten seine Hormone aber sowas von verrückt...! Ah ja. Darum war er ja auch erst in die Seitengasse gegangen. Das Geld hätte er auch anders bekommen können... Aber er hatte einen gewaltigen Druck in der Hose. Warum war er nur so schwach...?! Bloß weil ihm sein ehemaliger Lehrer mit dem Daumen ein wenig Ketchup von der Wange gestrichen hatte, bekam er einen Ständer?! Das war doch wohl nicht mehr wahr, oder...? Oh doch... Sein Sichtfeld wurde plötzlich getrübt... beziehungsweise, er wurde daran gehindert, weiter Löcher in die Luft zu starren. "Scheinst ja ein kleiner Träumer zu sein..." Der Braunhaarige legte einen Arm um Chiakis Taille und schob ihn in sein Haus. Der Blonde seufzte innerlich tief... Wie recht dieser Mann doch hatte... Er war nichts anderes als ein Träumer... ~*~ Chiaki ging ins Bad, nachdem Shizuka eingeschlafen war. Jetzt hatte er wenigstens Zeit, sich ordentlich zu duschen... Von wegen geiler Sex. 'Ne Schlaftablette wäre aufregender gewesen! Toll, ewig langes, sinnloses Vorspiel, dann auch noch Missionarsstellung, zu kleiner Schwanz und absolut kein Gefühl für Dirty Talk oder für das, was man so bezeichnete... Zum Glück hatte er sein Geld schon vorher bekommen... Denn jetzt konnte er nach dem duschen sofort abhauen, ohne den anderen nochmal aufzuwecken und sich anhören zu müssen, wie toll sein Hintern doch war... Wie öde... Zusammenfassend konnte man sagen, dass es der totale Flop war. Er hatte ja nicht einmal Zeit gehabt, während der ganzen Angelegenheit an den Rothaarigen zu denken... da wäre er vielleicht eher gekommen, beziehungsweise... er /wäre/ gekommen... Und Shizuka dachte schon, dass er impotent wäre... "Arschloch, kauf du dir lieber erstmal ne Penispumpe...", knirschte der Blonde mit den Zähnen und hatte sich während ihres Aktes der Verzweiflung (jedenfalls war es das für ihn...) arg verkneifen müssen, den Älteren zu fragen, ob er denn schon drin wäre... Zwar hatte er ihn gespürt, aber die Wucht war es nicht, sodass es ihn aus den Socken gehauen hätte... Jetzt konnte er mal wieder selber Hand anlegen. War lange nicht mehr nötig gewesen, er hatte immer genug "zu tun" gehabt... Und dann auch noch das Zusammentreffen mit Herrn Shikaidou... Chiaki stand jetzt unter der Dusche und ließ sich von lauwarmem Wasser säubern. Der Andere war ja ziemlich schnell gekommen... Es wäre zwar kein Wunder für den Blonden gewesen, wenn /Shizuka/ impotent wäre, aber na ja... Wahrscheinlich hätte er es auch als Beleidigung angesehen, wenn er /nicht/ gekommen wäre. So war schon alles ganz recht... nur eben ein wenig ekelhaft und klebrig-nass am Hintern. Aber wozu war denn Wasser gut, wenn man sich nicht damit waschen konnte?! Darum stellte er den Strahl der Dusche noch ein wenig höher und suchte sich irgend ein Duschgel aus. Viel Auswahl gab es da ja nicht, aber ein ganz normales tat es schließlich auch... Bei wem sollte er sich denn jetzt auch beklagen...?! Shizuka pennte ja wie ein Baby... und er schien allein zu leben. Haha... Chiaki grinste. Wäre jetzt echt lustig, wenn seine Frau nach Hause und er gerade aus der Dusche kommen würde, nur mit einem schmalen Handtuch um den Hüften. Entweder die Alte schnallte es sofort und es würde eine heftige Szene geben, wobei er, Chiaki, belustigt grinsend zusah, oder aber sie würde denken, dass er ein Penner war, der in ihr Haus eingebrochen war, um sich zu waschen. Dann würde sie ihn sofort rausschmeißen und er hätte ein Problem, weil er nur mit einem Handtuch bekleidet wäre... Also zog er die erste Möglichkeit gern der anderen vor... Oder aber keine von beiden. Shizuka hatte weder Frau noch Kinder und er konnte hier beruhigt und ohne Sorge zuende duschen... Da er doch sowieso noch etwas... machen musste. Und das war inzwischen dringend nötig... Er ließ seine Hand zu seinem aufgerichteten Glied wandern und umschloss es fest. Seufzend ließ er seinen Kopf nach hinten fallen und strich fest über seine gesamte Länge. Er ließ seine Gedanken schweifen und stellte sich ein paar Szenen vor, in denen er mit jemandem schlief. Bald bemerkte er zu seinem... nun ja, nicht wirklich großen Entsetzen, dass dieser Jemand rote Haare und das Gesicht seines ehemaligen Geschichtslehrers hatte... Er kniff seine Augen fester zusammen und streichelte sich schneller. Sein Herz klopfte laut, wenn er an Herrn Shikaidou dachte, so laut, dass sein ganzer Körper bebte... Er musste sich an die Duschwand lehnen, um nicht umzukippen, da er sowieso schon wieder einer Ohnmacht nahe war. Dieses Wetter Anfang Sommer war echt nicht gut für seinen Kreislauf... Und da gab es eben auch noch andere Sachen, die ihn schwindeln ließen... Zum Beispiel Blicke aus diesen roten Augen, die sich (jedenfalls in seinen Gedanken) in seine eigenen Augen bohrten, ihn gnadenlos musterten und er schon wieder in ihnen versank... Lange hielt er es nicht mehr aus. Sein Körper brannte - und daran war nicht nur das warme Wasser Schuld, was bei weitem nicht so heiß war, dass es ihn verbrannte. Nein, nur seine Phantasie, die ihn wieder und wieder aufstöhnen ließ, verbrannte ihn hier. Wenn Herr Shikaidou doch nur... wenn er ihn nehmen würde - nur einmal! Egal wie, wann und wo... HHauptsache er tat es. So wie er wollte. Er würde ihm seinen Körper geben... und sein Herz gleich noch dazu. Chiaki stöhnte noch einmal laut, dann kam er in seiner Hand und ergoss sich auch auf die Fliesen der Dusche. Die Spuren wurden aber sofort vom Wasserstrahl in den Abfluss befördert. Der Blonde sank an der Wand hinab und fuhr sich mit seinen Händen durchs Gesicht. Das Wasser prasselte unaufhörlich auf sein Gesicht. So bemerkte er auch nicht die Tränen, die nun mit dem Wasser an seinem zusammengekauerten Körper hinabflossen. //Scheinst ja ein kleiner Träumer zu sein...// Die Wahrheit war schmerzhaft. Herr Shikaidou war hetero und es gab keine Aussicht darauf, dass er schwul werden würde... Und wegen /ihm/ schon gar nicht... Chiaki bemerkte nun doch seine Tränen, da sie heißer als das Wasser waren und wischte sie sich weg, obwohl das das Wasser schon für ihn übernommen hatte. Er kam sich so hilflos vor. Er hatte keine Ahnung, was er machen sollte, damit er wieder klare Gedanken fassen konnte... Er wusste nur, dass Shikaidou entweder ganz aus seinem Leben verschwinden musste... oder aber er musste mit ihm zusammenkommen. Und da nur Möglichkeit eins relevant war, fühlte er sich so beschissen. Warum konnte er nicht einmal Glück haben...?! War das Leben nur zu ihm so grausam?! Selbstmitleid war so dumm... Aber im Moment wollte er nichts anderes. Außer... ja, außer seinen Lehrer. Seufzend stand er auf, als er bemerkte, dass seine Haut langsam unschön wurde, wegen dem vielen Wasser. Er stieg aus der Dusche, nachdem er das Wasser abgestellt hatte, und suchte sich ein großes Handtuch, um sich abzutrocknen. Er würde jetzt so schnell wie möglich hier verschwinden... Eigentlich hatte er noch vorgehabt, sich zu rasieren, aber so, wie Shizuka aussah, schien er keinen Nassrasierer oder ein Epiliergerät zu besitzen... Dann eben nicht. Vielleicht hatte er bald wieder einen Typen an der Angel, der ein wenig mehr auf Körperpflege gab... Nachdem er sich abgetrocknet hatte, schlüpfte er wieder in seine Klamotten und prüfte nach, ob das Geld, was ihm Shizuka gegeben hatte, immernoch da war. War es. Naja, dann konnte er ja jetzt gehen. Hier gab es nichts mehr, was er wollte... Er schlich sich leise durch das Haus und lugte noch einmal ins Schlafzimmer, ob Shizuka noch im Bett lag. Als er das festgestellt hatte, machte er doch noch einmal einen kleinen Abstecher in die Küche und suchte sich etwas aus den Schränken, was er problemlos mitnehmen und unterwegs essen konnte. Als er etwas gefunden hatte, schlüpfte er aus der Haustür und lief den kleinen Weg vom Haus bis zur Straße und somit war er wieder mitten im Getümmel der Stadt. Er ließ sich von den Menschenmassen treiben und passte nur auf, dass niemand zu nah an seine linke Hosentasche kam. Denn darin war das Geld, was er sich heute Nachmittag erarbeitet hatte... Jetzt wurde es langsam dunkel und die Menschenmassen lichteten sich ein wenig. Langsam sollte er sich einen Platz zum Schlafen suchen... Wieder im Park? Irgendwie hoffte er, dort jemanden anzutreffen... jemand ganz bestimmtes. Seufzend bemerkte er, dass sich seine Gedanken kaum noch um etwas anderes, als seinen ehemaligen Lehrer, drehten... Aber er nahm es hin. Schließlich durchströmten ihn dann immer diese schönen Gefühle... brachten seinen ganzen Körper zum Kribbeln... War das das, was man "Liebe" nannte? Wenn ja, dann war er gern in Herrn Shikaidou verliebt. Zwar würde das für immer einseitig bleiben, aber das war ihm in diesem Moment der Glückseligkeit einfach nur egal... Er hatte später noch genügend Zeit, sich über sich selbst zu ärgern, dass er sich einfach so seinen Gefühlen hingab... Jetzt tat er es einfach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)