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Thrill periods (aka Tennis interruptus)

Fuji + Ryoma
von

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September

Pairing: Fuji x Ryoma (irgendwie, irgendwo, irgendwann)
 

Warnungen: Keine für diesen Teil ... ich habe versucht jedes Sakuno-Bashing zu vermeiden, aber ich fürchte, man merkt mir trotzdem an, dass ich sie nicht leiden kann. ^^"
 

Anmerkungen: Als Ryoma "Rauh oder glatt?" fragt, bezieht sich das auf den Buchstaben am Ende des Schlägers. Je nachdem welche Seite oben liegt, bekommt er den Aufschlag oder Fuji. Das ist so ähnlich wie eine Münze zu werfen, um den ersten Aufschlag zu verteilen. ^^
 

Gastauftritt: Sakuno
 


 

***
 

Im September war das Ganze so blöde und ärgerlich, dass Ryoma nachträglich beschloss, gar nicht weiter darüber nachzudenken.
 

Dabei fing alles so gut an. Das Wetter war perfekt. Nicht zu heiß und nicht zu kalt. Weit und breit kein Regen in Sicht. Und er hatte Fuji-senpai einen ganzen Nachmittag ganz allein für sich und dazu noch bereit und willig. Okay, halbwegs bereit und willig. Ein Zustand, auf den er immerhin einige Wochen unter beträchtlichen Mühen hingearbeitet hatte … denn bisher hatte sich dieser als erstaunlich resistent und unwillig erwiesen.
 

Saaa Echizen … heute ist es viel zu heiß. Vielleicht nächste Woche?
 

Es tut mir wirklich sehr leid, aber ich muss dringend nach Hause und meine Kakteen umtopfen.
 

Laut meiner Schwester ist heute kein guter Tag dafür. Sie hat es in ihren Karten gesehen.
 

Prinzipiell gerne – aber heute ist die lange Godard-Filmnacht, die würde ich ungern verpassen.
 

Ryoma trat auf den Platz und verzog ein wenig säuerlich das Gesicht, als er daran dachte, aus welchen Gründen Fuji ihm den ganzen Sommer über seine heiß ersehnte Revanche verweigert hatte. Zugegeben, es war nicht so, als ob er nicht genug andere Leute hatte, die er noch schlagen wollte …

Andererseits schrumpfte die Anzahl interessanter Gegner in näherer Umgebung auch immer mehr zusammen, wenn er so darüber nachdachte. Nach Sanada und Tezuka gab es nicht mehr viel an Herausforderungen. Und im Gegensatz zu Fujis störrischem, kleinem Bruder sah er Fuji-senpai definitiv nicht als sein höchstes Ziel an. Nur eine weitere Stufe, die dringend überschritten werden musste, damit er sie endlich abhaken konnte.
 

„Bist du fertig, Senpai?“
 

Fuji, der grade dabei war, seine Turnschuhe zu schnüren, hob den Kopf und warf ihm unter langen honigbraunen Ponysträhnen ein nachsichtiges Lächeln zu. „Hast du es so eilig damit, mich zu schlagen?“
 

Ryoma nickte unwillig. Ja, er hatte es eilig. Diese Angelegenheit musste ja nicht ewig hinausgezögert werden.
 

„Dann muss ich mir Mühe geben, es dir nicht allzu leicht zu machen.“
 

„Ich hätte dich schon letztes Mal besiegt“, sagte Ryoma. „Mir ist nur der Regen dazwischen gekommen.“
 

„Ist das so …“ Fuji senkte den Kopf erneut und band in aller Seelenruhe seine Schuhe zu.
 

Pfft. Natürlich war das so.

Fuji war gar nicht soooo eine Herausforderung … Ryoma hatte immerhin schon ganz andere Spieler besiegt. Es war nur so verdammt unbefriedigend, keinen sauberen Strich unter diese Angelegenheit ziehen zu können.
 

Heute war der perfekte Tag. Keine Kakteen, keine Tarotkarten und keine Nouvelle Vague (was auch immer das war) würden Ryoma davon abhalten, heute seine Revanche zu bekommen.

Der Tennisplatz war leer, da heute kein Training stattfand, von daher mussten sie auch nicht mit irgendwelchen Unterbrechungen rechnen. Nur er und Fuji-senpai.
 

„Rauh oder glatt?“ fragte er und drehte seinen Schläger. Das musste alles höchst professionell angegangen werden.
 

„Glatt“, erwiderte Fuji, während er sich streckte und mit seinem Schläger spielte. Er sah schrecklich entspannt aus und kein bisschen, als ob er direkt der vernichtendsten Niederlage seines Lebens entgegen sehen würde.
 

Ryoma bekam den Aufschlag. Das war gut, dachte er. Es war nie verkehrt, bei Fuji einen gewissen Vorteil zu haben.
 

„Geh sanft mit mir um“, schnurrte Fuji belustigt, bevor er sich vom Netz wegdrehte.

Ryoma hielt sich grade noch davon ab, die Augen zu verdrehen. Fuji-senpai nahm wirklich gar nichts ernst.
 

Er ließ den Ball ein paar Mal auf den grünen Hartboden-Platz federn, ohne aufzusehen und atmete tief durch.

Er war ruhig. Er war gelassen. Er würde definitiv gewinnen.

Vielleicht war sogar ein elegantes 6:4 drin? Alles, um die schmachvolle 4:3-Niederlage auszubügeln. Gut, es war gegen Fuji-senpai … vielleicht lief es auch auf ein elend langes Tie Break hinaus. Falls Senpai sich überhaupt die Mühe machte so lange durchzuhalten …
 

Ein plötzlicher Gedanke ließ Ryoma innehalten und er blickte auf, um der zierlichen Gestalt auf der gegenüberliegenden Seite des Feldes einen scharfen Blick zuzuwerfen.
 

„Senpai …“
 

„Ja, Echizen?“
 

„Spiel ernsthaft.“
 

Ein leises Lachen schallte zu ihm herüber und Ryoma presste die Lippen zusammen und zog seine Kappe ein Stück tiefer ins Gesicht.

Es nagte immer noch an ihm - und zwar mehr als er zugeben wollte - dass Fuji bei ihrem ersten Spiel nur halbherzig gespielt hatte. Niemand spielte halbherzig gegen Ryoma! Und Senpai hatte kränkenderweise nicht einmal daran gedacht, mehr als einen seiner Triple Counter hervorzukramen. Was brachte einem schon ein Sieg über Fuji, wenn man dabei nicht alle seiner speziellen Schläge durchbrechen konnte? Was brachte überhaupt ein Sieg über Fuji, wenn man nicht genau wusste, ob der nicht eigentlich noch viel besser hätte spielen können?
 

„Saaa … ich werde mich bemühen.“ Fuji machte eine elegante Handbewegung. „Ich würde dich niemals langweilen wollen …“
 

Es ging hier nicht um Langeweile – es ging ums Prinzip.

Aber Ryoma verkniff sich diese Bemerkung und nickte nur. Der Ball federte erneut.
 

Er spürte die wohlbekannte Ruhe, die sich in seinem Körper ausbreitete, direkt vor dem ersten Schlag. Einatmen. Ausatmen. Die ganze Welt schrumpfte zusammen auf 24 x 8 Meter und einen Haufen Linien, die diese Welt begrenzten. Und auf Fuji-senpai – der am anderen Ende des Feldes stand und ihn abwartend taxierte.
 

Ryoma warf den Ball in die Luft und …
 

„Ryoma-kun!“
 

Überrascht zuckte er zusammen und der Ball knallte ins Netz.

Verärgert wandte er den Blick zur Seite. Wer störte?
 

Vor ihm stand nicht nur Sakuno, die ihn erstaunt musterte, sondern noch ungefähr zwanzig weitere Mädchen im Tennisdress und mit interessierten Gesichtern, die grade dabei waren, auf dem Platz auszuschwärmen. Gott, und sie trugen alle rosa.
 

Finster sah er sie an. Was war das denn jetzt? Was wollten die hier? Konnte man nicht einfach mal in Ruhe gegen Fuji-senpai gewinnen?
 

„Was macht ihr hier? Mittwochs ab fünf gehört der Platz uns“, stellte eine von den älteren Mädchen fest und trat einen Schritt nach vorne. Sie hatte kurze blonde Haare und ein energisches Kinn.
 

„Wozu?“ fragte Ryoma ungnädig.
 

„Wonach sieht es denn aus? Wir spielen hier Tennis.“
 

Ja, aber sie trugen rosa! Wie konnte man ernsthaft Tennis spielen, wenn man rosa Kleidchen trug? Ging das überhaupt?
 

„Wir waren grade mitten in einem Spiel“, stellte Ryoma nachdrücklich fest. Und das war immerhin nicht irgendein Spiel. Das war das Spiel, das seit zwei Monaten darauf wartete beendet zu werden!
 

„Macht das bitte ein anderes Mal. Das ist unsere Trainingszeit.“ Das Mädchen, offenbar Kapitän oder Vize oder sonst jemand der irgendwas zu sagen hatte, kniff verärgert die Lippen zusammen, angesichts von Ryomas Respektlosigkeit.

Irgendwie vergaß man aber auch immer so leicht, dass Seigaku noch eine Mädchenmannschaft hatte …
 

„Ryoma-kun …“ Schüchtern hatte Sakuno sich von der Seite an ihn herangepirscht. Ihr Gesicht glühte und biss sich höchst unvorteilhaft mit ihrem weiß-rosa Kleidchen. Ryoma ignorierte sie geflissentlich, worin er inzwischen ziemlich gut geworden war.

Er war frustriert.

Das durfte doch nicht wahr sein. Fuji war so willig gewesen. Sogar das Wetter war gut!
 

„Saaa Echizen …“ Gelassen schlenderte Fuji zu ihm herüber. „Wirst du es noch eine Weile aushalten, ohne mich vernichtend geschlagen zu haben?“ Sein Lächeln war vollkommen unberührt und er hatte auf dem Weg seine Sporttasche über eine Schulter geschlungen. „Es sieht so aus, als müssten wir das auf ein anderes Mal vertagen.“
 

„Hmpf.“ Ryoma nickte und zerrte an dem Schirm seiner Kappe herum. Ja, das konnte er auch sehen. Sich gegen zwanzig Amazonen in rosa durchzusetzen war kein sehr Erfolg versprechendes Unterfangen. In Sekundenschnelle versuchte er zu überschlagen, ob es heute noch irgendwelche andere Möglichkeiten gab … Straßentennisplatz? Zu voll … Bei sich zu Hause? Sein Vater würde nur stören …

Ach, verdammt.
 

„Fuji-senpai …“ piepste Sakuno verunsichert und rang ein wenig panisch die Hände. Senpais schüchterten sie ein. Fast noch mehr als Ryoma-kun sie einschüchterte.
 

„Sakuno-chan“, Fuji nickte ihr höflich zu. „Es tut uns leid, wenn wir euch aufgehalten haben. Ihr wollt jetzt sicher mit dem Training anfangen.“
 

Ihr Gesicht lief dunkelrot an und sie nickte hastig, war aber scheinbar nicht willens, sich von Ryomas Seite loszueisen, dem sie nervös flackernde Blicke zuwarf.

Ryoma tat eigentlich gar nichts leid. Er wollte das verdammte Spiel und er wollte es jetzt.
 

„Mitten drin unterbrochen zu werden, ist wirklich frustrierend“, stellte Fuji nachdenklich fest, und sekundenlang befürchtete Ryoma, seine Gedanken laut ausgesprochen zu haben. „Wir sind ja noch nicht mal ins Schwitzen geraten …“
 

„Senpai …?“ Ryoma warf ihm einen schiefen Blick zu.
 

„Ah, entschuldige Echizen.“ Er legte den Kopf schief und lächelte unschuldig. „Ich wollte dich nicht so unbefriedigt zurücklassen.“

Unschuldig. Hah!

„Vielleicht ist Sakuno-chan dir ja dabei behilflich, wenn ich es heute schon nicht sein kann …?“ fuhr er gnadenlos fort.
 

„Fuji-senpai…!“ quietschte Sakuno verschreckt.
 

„Danke, nein“, erwiderte Ryoma.

Irgendwie konnte er sich des dumpfen Gefühls nicht erwehren, dass er Fuji vorhin vielleicht doch ein ganz kleines bisschen verärgert hatte, als er ihn nach der Schule wie ein Paket auf den Platz geschleift und ihm einen Schläger in die Hand gedrückt hatte. Mehr oder weniger wortwörtlich. Und nein, er hatte gewiss nicht vor, gegen Sakuno zu spielen.
 

„Ryuzaki! Zehn Runden!“ ertönte es plötzlich nachdrücklich von der Seite. „Hier wieder nicht gefaulenzt.“
 

Sakuno zuckte zusammen und nickte hastig, bevor sie verschwand. Ryoma und Fuji wechselten mit erhobenen Augenbrauen einen identischen Blick. Irgendwie erinnerte die blonde Kneifzange an jemand ganz bestimmten …
 

„Hey ihr zwei! Falls ihr nicht mittrainieren wollt, verlasst bitte das Spielfeld. Ihr stört das Training.“
 

Yep. Die erinnerte ganz definitiv an jemand …

Ryoma war empört. Mehr als empört. Man hatte ihn schon oft genug in seinem Leben auf einen Tennisplatz gescheucht … aber man hatte ihn noch nie von einem Platz verwiesen!
 

„Lass uns gehen, Echizen“, sagte Fuji und berührte ihn an der Schulter. „Wir sollten die Damen nicht länger von ihrem Training abhalten - sonst lässt ihr buchou uns auch noch Runden laufen.“ Aus unverständlichen Gründen schien er diesen Gedanken unglaublich erheiternd zu finden. Aber Fuji-senpai hatte schon immer einen seltsamen Humor gehabt.

Ryoma nickte unwillig und folgte ihm.
 

„Wann hast du Zeit, senpai?“ fragte er, während er seinen Schläger in der Tasche verstaute. „Morgen?“
 

Fuji tat, als habe er die Frage nicht gehört. „Saaa … schon so spät“, stellte er nach einem beiläufigen Blick auf die Uhr am Schulgebäude fest. „Ich könnte etwas zu Essen zu vertragen. Hast du Lust?“
 

Ryoma zuckte mit den Schultern. „Senpai lädt mich ein?“ fragte er vorsichtshalber nach. Es war zwar nicht so gut wie das ersehnte Spiel, aber kostenloses Essen war immer toll … und Senpais waren immerhin dafür verantwortlich, dass ihre Kouhais immer satt wurden.
 

Fuji warf ihm über seine Schulter hinweg ein zauberhaftes und ganz und gar undurchschaubares Lächeln zu.

„Natürlich“, erwiderte er sanft und seine Augen waren sehr, sehr blau. „Wer weiß, ob du noch die Zeit hast, dich mit mir abzugeben, wenn du mich erst einmal besiegt hast …“
 

Ryoma starrte ihm nach, sekundenlang sprachlos und überrascht, bevor er ihm folgte.

Was sollte das denn jetzt heißen …?
 

^Fortsetzung folgt^
 


 

Feedback? Immer her damit. ^^

Oktober

Warnungen: generell komischer Fuji, sarkastischer Ryoma, eine Autorin, die keine Ahnung von Tennis hat ^^"
 

Anmerkung: "0" wird beim Tennis mit dem englischen Wort "Love" gezählt. Der Ursprung dieses Ausdrucks liegt in "to do sth. for love", was soviel heißt wie "etw. umsonst tun". (Danke, Wikipedia.)
 

Gastauftritte: Eiji, Inui
 

***
 

Im Oktober war das Ganze so unangenehm, entwürdigend und schlichtweg ungerecht, dass Ryoma es vorzog lieber den Mantel des Schweigens über die ganze Angelegenheit zu breiten. Dabei hatte es so gut angefangen.
 

Okay, eigentlich hatte es furchtbar angefangen, war schwierig bis katastrophal weitergelaufen, hatte einen verwirrenden Höhepunkt gehabt – und zu diesem Zeitpunkt hatten sie noch nicht einmal angefangen zu spielen.

Das wirklich schlimme war - Fuji-senpai entpuppte sich als eine Zicke. Eine ganz üble.
 

War es denn zu viel verlangt, dieses dämliche Spiel endlich auf die Reihe zu kriegen?

Aber jedes Mal, wenn Ryoma ihn auf absolut höfliche, dezente Art und Weise darauf hinwies, dass sie es doch noch mal miteinander versuchen könnten, hatte Fuji irgendwas zu tun und vertröstete ihn auf nachher. Oder auf morgen. Oder auf nächste Woche. Oder nächstes Jahr. Oder er tat etwas anderes, komplett Seltsames, um Ryomas Pläne zu sabotieren.
 

Senpai …das ist kein Tennisplatz.’

‚Das stimmt.’

‚ … was machen wir dann hier?’

‚Das ist eine botanische Ausstellung, Echizen.’

‚Ja, aber … was MACHEN wir hier?’

‚Oh sieh mal – Kakteen!’
 

‚Senpai …’

‚Ja, Echizen?’

‚Wohin gehen wir?’

‚Oh, habe ich das nicht gesagt …? Ich brauche dringend neue Tennisschuhe.’

‚Du hast gesagt, wir spielen heute…’

‚Habe ich das? Nun, ich bin sicher, dass ich gesagt habe, dass es etwas mit Tennis zu tun hat …
 

Es wurde sehr schnell klar, dass Fuji trotz seines bereitwilligen Verhaltens und seines arglosen Lächeln ums Verrecken nicht dazu zu bringen war, irgendetwas zu tun, was er nicht tun wollte. Versuchte man es, entglitt er einem mit einer Effizienz und Eleganz, wie Sand, der einem durch die Finger rann.

Nur, dass es wirklich rein gar keine logische Erklärung gab, wieso Fuji sich so gegen dieses Spiel sträubte.

Außer natürlich, dass er Angst davor hatte zu verlieren.

Hah!
 

Ryoma spielte in der Zwischenzeit Trainingsspiele gegen Kaidoh und gegen Eiji, gegen Taka-san und gegen Momo. Das waren alles nette, unterhaltsame Angelegenheiten und manche sogar einigermaßen befriedigend.

Was noch ausstand war das dritte Spiel gegen Tezuka. Aber das war eine gradlinige Angelegenheit und er wusste, dass Buchou ihn nicht mehr lange warten lassen würde.

Mit Fuji sah das anders aus …

Fuji hatte doch vermutlich Spaß daran, zu warten bis sie alt und grau waren, um ihn eines Tages aus dem Altersheim zu zerren und zu verkünden, dass sie jetzt endlich spielen konnten.
 

Ryoma war kurz davor, Tezuka-buchou darum zu bitten, sie noch einmal im Training aufeinander loszulassen, wohlwissend, dass Fuji nur selten gegen direkte ‚Wünsche’ ihres Kapitäns handelte. Aber ein unwilliger Fuji, der lächelnd über den Platz hüpfte und sich entschieden weigerte ein Spiel ernst zu nehmen, war beinah schlimmer als gar kein Fuji. Also verkniff Ryoma sich diese Maßnahme. Zumindest vorerst.
 

Im Nachhinein betrachtet verstand Ryoma sowieso nicht, wie es dazu kam, dass sie schließlich doch noch spielten. Irgendwie war es Eijis Schuld. Eiji, mit dem brachialen Charme einer Kettensäge.
 

„Ochibi! Hey! Warte mal!“
 

Ryoma blieb stehen. Das war nicht gut. Er war k.o., genervt und auf dem Weg nach Hause – und wenn Eiji ihn jetzt knuddelte, dann gab es Tote.
 

„Hoi!“ Nach Luft schnappend blieb der Ältere direkt vor ihm stehen und stützte die Hände auf die Knie. „Gut, dass ich dich treffe – du warst bestimmt grade auf dem Weg ins Clubhaus, oder?“
 

„Nein.“
 

„Oh gut! Kannst du mir einen Gefallen tun?“
 

„Nein.“
 

„Prima. Fuji müsste noch da sein – kannst du ihm das hier von mir geben? Ich hab es mir von ihm geborgt. Und ich muss ganz dringend weg! Nyaaa, ich bin viel zu spät!“ Panisch wedelte Eiji-senpai mit den Armen und Ryoma bekam gegen seinen Willen etwas an die Brust gedrückt, dass verdächtig aussah wie ein Schulordner.
 

„Danke, Ochibi – du bist der Beste!“

Ryoma röchelte unenthusiastisch als er überschwänglich umarmt wurde, bevor er genauso ruckartig wieder losgelassen wurde. Bevor er auch nur blinzeln oder ein Wort des Protests äußern konnte, entschwand Eiji auch schon in einer Staubwolke am Horizont.
 

Sekundenlang spielte Ryoma mit dem durchaus verlockenden Gedanken Fujis Ordner einfach dezent links in die Böschung zu werfen und wie geplant nach Hause zu verschwinden. Aber sowohl Eiji als auch Fuji waren Personen, mit denen man sich nicht wirklich gerne anlegte … beide hatten zu viel Phantasie und kriminelle Energie, um es einem heimzuzahlen.

Seufzend verdrehte er die Augen.
 

Zum Botenjungen degradiert und äußerst missgestimmt stapfte er zurück in Richtung des Clubhauses, das er vor weniger als zehn Minuten erst verlassen hatte.
 

Ohne anzuklopfen (Hey, er war ein Regular!) öffnete er die Tür und marschierte hinein. Suchend blickte er sich um.
 

„Senpai …“

Ryoma blieb stehen. Und blinkte.
 

Das erste was er sah, waren zwei bloße Füße, die auf Zehenspitzen auf dem schmalen Bänkchen balancierten, das sonst immer unter dem Fenster stand. Fuji musste sie vom Fenster weg hinüber zu den Schränken geschoben haben …

Seigakus jugendliches Tennisgenie (zu dem die bloßen Füße gehörten) war zur Hälfte umgezogen und balancierte wagemutig auf der Bank, während er gleichzeitig mit einer Hand auf dem Schrank herumtastete.

Und nein – Ryoma würde so was von NICHT nachfragen.
 

„Senpai, hier ist dein …“, Ryoma warf ein Blick auf das fragliche Objekt in seinen Händen, „…Chemieordner.“
 

„Echizen!“ Eine Wolke von Staub rieselte auf Ryoma herab und er nieste. Die zierlichen Tensaifüßchen vor ihm zappelten aufgeregt, während Fuji sich so weit es ging nach oben reckte. Man bekam den Eindruck, er freute sich einen zu sehen. Dabei war Ryoma grade so was von nicht gut auf ihn zu sprechen.
 

„Sieh mal!“ Fujis Augen leuchteten und er zerrte etwas hervor, dass sich bei näherem Hinsehen als ein alter, ausrangierter Kindertennisschläger entpuppte. Er war orange und wirklich nicht schön.
 

„Toll“, sagte Ryoma unbeeindruckt. „Ein Schläger.“ Auffordernd hielt er ihm den Ordner entgegen, in der vagen Hoffnung, endlich gehen zu können.

Falsch gedacht.
 

Fuji hüpfte elegant von der Bank hinunter und Ryoma bekam Gelegenheit, seinen desolaten Aufzug zu bewundern. Senpai hatte das Hemd seiner Schuluniform schon an, aber seine Beine steckten immer noch in den kurzen Sporthosen und seine Haare waren noch eine Spur unstylisher und zerzauster als sonst. Wie uncool konnte man eigentlich noch sein?

„Nein, sieh mal! Ich hatte früher genauso einen“, erzählte Fuji begeistert und ließ seine Finger verträumt über die Bespannung gleiten. „Meine Schwester hat ihn mir zum Geburtstag geschenkt, als ich vier war.“
 

Drogen? Kopfverletzung? Spontaner Wahnsinn? Ryoma ertappte sich dabei, unauffällig nach einem Gegenstand Ausschau zu halten, der Fuji gegen den Kopf geknallt sein konnte. Er fand sein Team die meiste Zeit über ja echt klasse – aber manchmal fragte er sich doch, was die in Seigaku hier regelmäßig ins Essen mischten.

Oh Moment - war Fuji vielleicht sogar so unzurechnungsfähig, dass er spontan zu einem Re-match zusagen würde …?
 

Kurzerhand legte Ryoma den schnöde unbeachtet gebliebenen Chemieordner beiseite und trat einen Schritt näher, um den Tennisschläger etwas genauer zu betrachten. Die Marke war sogar ganz okay, stellte er beiläufig fest.
 

„Wie ist sie darauf gekommen?“ fragte er, gegen seinen Willen ein klein wenig interessiert.
 

„Meine Eltern …“ Fuji balancierte den Griff und sah aus, als stellte er geradezu überrascht fest, wie leicht dieser Schläger sich anfühlte. „Meine Eltern haben Yuuta einen geschenkt. Er hat direkt vor mir Geburtstag.“ Seine Stimme klang ganz und gar beiläufig und nur kurz vor dem Namen seines kleinen Bruders zögerte er kaum merklich.

„Es war seine Idee. Er hat sich gewünscht, dass ich auch einen bekomme – damit wir zusammen spielen können.“ Seine angenehme Stimme war leise und sehr sanft, und Ryoma bekam den vagen Eindruck von etwas sehr Persönlichem, das ihm grade anvertraut wurde.
 

Sekundenlang waren sie still, Fuji versunken in seiner Erinnerung, und Ryoma, der ein wenig unbehaglich zu Boden blickte.
 

„Wann hast du dein erstes Spiel gewonnen?“ fragte Ryoma schließlich, nicht nur um das Thema zu wechseln, sondern weil er es wirklich wissen wollte.
 

Fuji dachte nach. „Ich glaube, als ich sechs oder sieben war. Aber da hatte ich schon einen anderen Schläger … der hier war irgendwann zu klein.“ Er klang bedauernd.

Ryoma versuchte sich einen kleinen vierjährigen Fuji-senpai mit großen blauen Kulleraugen vorzustellen, eifrig dabei einen Schläger hinter sich zu schleifen, der halb so groß war wie er selbst. Seltsamerweise klappte es ziemlich zu gut.
 

„Echizen … wann hast du deinen ersten Schläger bekommen?“ Fuji legte das fragliche Objekt mit einem letzten verträumten Blick beiseite und sah ihn fragend an.
 

Ryoma verschränkte ein wenig unwillig die Arme. „Mit fünf.“
 

„So spät.“ Fuji klang überrascht. „Ich hätte gedacht …“
 

„Hm.“ Ryoma war schon halb bereit sich eilig abzuwenden und das Thema zu wechseln. Aber der Gedanke an Fujis Gesichtsausdruck, als er von seinem Bruder geredet hatte, hielt ihn auf.

„Ich habe davor mit denen meines Vaters gespielt“, offenbarte er schließlich. „Schon bevor ich laufen konnte.“
 

„Ah, natürlich. Vermutlich ist es naheliegend anzunehmen, dass ihr immer Bälle und Schläger im Haus hattet …“

Ryoma nickte, in der vagen Hoffnung, damit sei das Thema erledigt. Er hasste diese „Mein erster Schläger und ich“-Storys – und das nicht nur, weil er sich die von Eiji und Momo schon ungefähr hundert Mal angehört hatte.
 

„Und dein erster eigener?“ Natürlich war Fuji neugierig.
 

„Ich hatte … ein Problem mit der Größe“, sagte Ryoma knapp. „Meine Mutter war der Meinung, ich bräuchte endlich einen eigenen Schläger. Ende der Geschichte“
 

„Ein Problem mit der Größe“, wiederholte Fuji und hob amüsiert eine schmale Augenbraue. „Aber Echizen - es kommt doch nicht auf die Größe an, sondern was man damit anstellt …“
 

Ryoma warf ihm einen bösen Blick zu. „Ich bin gestolpert und habe ihn mir aus Versehen ins Gesicht geknallt, zufrieden? Es hat geblutet und ich musste genäht werden.“
 

Zu seiner Überraschung brach Fuji nicht wie erwartet in schallendes Gelächter aus, sondern beugte sich vor und ließ seinen Blick aufmerksam über Ryomas Gesicht wandern.

„Wo?“ fragte er.
 

„Auf unserer Terrasse.“
 

„Nein, wo in deinem …“
 

„An der Stirn. Aber die Narbe ist kaum noch zu …“ Ryoma unterbrach sich mitten im Satz.
 

Fuji hatte vollkommen unvermittelt eine Hand ausgestreckt und sie an seine linke Wange gelegt. Sein Gesicht war ganz dicht – erschreckend dicht – vor Ryomas, und die blauen Augen aufmerksam und weit offen. Er bewegte seine Hand und fuhr mit dem Daumen sanft und prüfend über Ryomas Schläfe.

„Hier“, stellte er leise fest. „Man kann sie noch spüren.“
 

„Ja“, erwiderte Ryoma, der das Gefühl hatte, urplötzlich zu einer Art Salzsäule erstarrt zu sein.
 

„Das muss wehgetan haben …“ stellte Fuji fest, seine Stimme genauso sanft wie seine Hände.
 

„Ich erinnere mich nicht genau.“ Ryoma war in Versuchung, die Augen zu schließen, aber hielt sich eben noch zurück. Das fehlte grade noch, dass er sich an Fuji-senpais Hand schmiegte wie Karupin.
 

Behutsam wurde die Stelle direkt über seinem Auge berührt, wo die viel neuere und wesentlich deutlichere Narbe war, die er von dem Spiel gegen Fudomines Shinji zurückbehalten hatte.

„Du würdest wirklich alles in Kauf nehmen, nur um Tennis spielen zu können … nicht wahr?“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung … mit einem seltsam bitter-zärtlichen Unterton.
 

„Natürlich.“ Ryoma runzelte verwirrt die Stirn, nicht sicher worauf er hinaus wollte.

Fuji erwiderte nichts, sondern sah ihn lediglich nachdenklich an.
 

„Du solltest besser auf deine Augen aufpassen, Ryoma …“, murmelte er schließlich leise und ließ langsam die Hand sinken. „Es wäre schade darum.“
 

Er richtete sich auf und griff beiläufig nach dem längst vergessenen Chemieordner, um ihn in seiner Tasche zu verstauen.

„Wenn du morgen Zeit hast …“, sagte er unvermittelt und ohne Ryoma dabei anzusehen, „… wir können direkt nach dem Training den Platz haben. Ich habe mit Tezuka gesprochen und es geht in Ordnung. Falls du noch Interesse an dem Spiel hast.“
 

Er begann sein Hemd zuzuknöpfen und Ryoma konnte sich des deutlichen Gefühls nicht erwehren, mit diesen Worten grade ziemlich ausdrücklich verabschiedet worden zu sein.

Überrascht sah er Fuji an, sekundenlang zu perplex, um auch nur zu nicken. Er war sicher, grade irgendetwas Wichtiges verpasst zu haben.
 

~*~
 

Swuussh. Ein scharfer Ball sauste an Ryoma vorbei, schneller als er blinzeln konnte und riss ihn aus seinen Gedanken.
 

Thirty, love“, sagte Fuji prompt, ließ den Schläger sinken und kam ans Netz. „Du bist unaufmerksam, Ryoma. Sollte ich beleidigt sein über deinen Mangel an Respekt gegenüber deinem Senpai?“
 

Ryoma, für den Respekt lediglich etwas war, mit dem man nicht Tennis spielen konnte, entgegnete ein unverbindliches: „Hm.“

Er war nicht unaufmerksam. Nicht wirklich zumindest. Es lohnte sich lediglich, während dem ersten Satz festzustellen wie ernst Fuji-senpai heute zu spielen bereit war …
 

„Bist du müde vom Training?“ Fuji warf ihm einen nachsichtigen Blick zu. „Wir können das Spiel gerne verschieben …“
 

„Nein!“
 

„Wie du willst.“ Fuji lächelte und trat zurück an die Linie.

Seine Augen waren weit offen und dieses Lächeln mehr als nur ein bisschen beunruhigend.

Er machte ganz offensichtlich ernst.
 

Ryoma hatte es nicht wirklich erwartet, so hartnäckig wie Fuji dieses Spiel bisher vermieden hatte … und die ersten beiden Aufschläge hatten ihn mehr oder weniger unvorbereitet erwischt. Er hatte es erst Recht nicht erwartet, nachdem Fuji heute im Training ungewöhnlich heiter und aufgedreht gewesen war, in keinster Weise bereit, irgendetwas ernst zu nehmen – egal ob es Inuis Straftee oder Tezukas Runden waren.
 

Der Ball prallte mit einem gleichmäßigen Geräusch auf den Hartplatz auf, immer wieder geworfen und aufgefangen von Fujis schlanken, beweglichen Fingern.
 

Ryomas Griff um seinen Schläger wurde fester und er atmete tief durch. Langsam und im Rhythmus des federnden Balles begann er auf und abzuwippen.
 

Er konnte es. Mit Fuji den Boden aufwischen. Er wusste, dass er es konnte. Man musste ihm nur die Gelegenheit geben. Und er durfte Fuji keine Zeit lassen, sich neue Taktiken zu überlegen, wenn das Spiel einmal am Laufen war. Er durfte nur nicht …
 

Der Ball flog in die Luft, Fuji holte aus und Ryoma sprang los.
 

Ball. Fuji. Ball. Fuji. Ball.

Nicht denken. Nur auf diese beiden Dinge konzentrieren. Wo war der Ball. Wo war Fuji.

Die Welt begrenzt sich auf diese beiden Gegenstände.

Adrenalin hämmerte durch seine Adern. Er hatte beinah vergessen, wie aufregend es war, gegen seinen Senpai zu spielen.

Bälle von ihm waren immer wie Überraschungseier … sie konnten brav und harmlos sein oder sich im letzten Moment als gemeingefährlich entpuppen. Fuji war schnell und wendig, konnte in einer Sekunde da sein und in der nächsten dort; er erreichte mit einem Lächeln jeden Ball und schlug ihn millimeterpräzise zurück.
 

Ryoma spürte wie ein breites Grinsen seine Mundwinkel auseinander zog. Nichts … absolut gar nichts auf der Welt ging über Tennis.
 

Aufschlag Fuji. Aufschlag Ryoma.

One game to love.

Ball. Fuji. Netz. Einstand. Linie. Fuji. Links. Ball. Fuji.

Durch seinen Kopf rasten kurze Befehle, die sein Körper ausführte, noch bevor er sie zu Ende gedacht hatte. Er sah grün, gelb und blau, nur den Platz und den Ball und Fujis Augen.

Und er versuchte sich daran zu erinnern, das Atmen nicht zu vergessen.
 

Mit voller Wucht erwischte er den Ball und schlug ihn zurück. Ball, Fuji, Ball. Spiel für Echizen.
 

„1:1“, sagte Fuji und fuhr sich über die Stirn. Er lächelte.

Ryoma erwiderte schwer atmend seinen Blick und brauchte ein paar Sekunden, um zu registrieren, dass er diesen Ballwechsel tatsächlich gewonnen hatte.

Er hatte das Zählen gerne Fuji überlassen. Wenn es ums Spielen ging, war sein Gehirn eine Einbahnstraße und absolut nicht in der Lage, nebenbei noch etwas anderes zu tun.
 

„Es macht immer noch sehr viel Spaß mit dir zu spielen, Ryoma“, stellte Fuji fest, ein sanfter, neckender Unterton in der Stimme.
 

Ryoma hob herausfordernd einen Mundwinkel. „Es wird mir auch sehr viel Spaß machen, dich zu schlagen … Senpai.“
 

„Saaa … ich kann es kaum abwarten.“ Fuji lachte und Ryoma hatte das ärgerliche Gefühl, nicht ganz ernst genommen zu werden.

Fuji lockerte sein Handgelenk und schlenderte zum Rand, um sich etwas zu trinken zu holen.

Ryoma schob seine Kappe ein Stück zurück und folgte ihm. 1:1 …das war in Ordnung, dachte er. Das war ja nur zum Warmspielen …

Es war vielleicht auch ein bisschen zu viel verlangt, gleich stilvoll 6:0 gegen Fuji-senpai zu gewinnen.

Ohne hinzusehen griff er nach seiner Flasche und setzte sie an.
 

Es dauerte einen verhängnisvollen langen Moment, bis sein Gehirn registrierte, dass irgendetwas nicht stimmte. Das war doch kein Ponta, was er grade trank …

Das war definitiv kein Ponta.

Das war …

… einfach widerlich.

Ruckartig ließ Ryoma die Flasche fallen und presste die Hände vor den Mund.

Ihm war schrecklich übel und es wurde rapide schlimmer. Was er da getrunken hatte, hatte einen fauligen, bitteren, ekelhaften Nachgeschmack, der ihm Würgereiz verursachte, und ihn ganz unterschwellig an ein sehr unangenehmes Erlebnis mit verschimmeltem Toast und saurer Milch erinnerte …
 

„… ma?“ drang Fujis beunruhigte Stimme an sein Ohr, während diese Erkenntnis sich in seinem Kopf rasendschnell in blankes Entsetzen verwandelte. „Ryoma? Alles in Ordnung?“
 

Aus tränenden Augen blinzelte er und erkannte grade noch das verschwommene Etikett auf der standardisierten Trinkflasche, bevor er in die Knie ging. Inui …
 

Ryoma spürte eine Hand auf seiner Schulter, und dann folgte ein Augenblick, den er noch Jahre später als einen der demütigendsten und allgemein peinlichsten Momente seines ganzen Lebens einstufte. Alles war ein wenig surreal und in schillernden Farben, die vermutlich auf den generell hohen LSD-Gehalt von Inuis Getränken zurückzuführen waren … aber die ungeschminkte, schreckliche Wahrheit war und blieb … genau das. Nämlich ungeschminkt und schrecklich.

Er übergab sich. Auf einem Tennisplatz. Direkt neben Senpais neue Tennisschuhe.
 

Die nächsten paar Minuten waren unscharf und verschwommen und rauschten so ziemlich an ihm vorbei. Er spürte Fujis Hände auf seinem Rücken und hörte das Herannahen von eilig laufenden Füßen. Gesprächsfetzen drangen an sein Ohr, auf die er sich nicht konzentrieren konnte, weil er zu beschäftigt war, ein und auszuatmen - und seinen Magen davon zu überzeugen, den übrig gebliebenen Inhalt doch bitte, bitte bei sich zu behalten.
 

„Inui?! War das deine …?“
 

„Ah … ich sehe, ihr habt meine Flasche gefunden … hatte sie ganz vergessen …“
 

„Hilf mir bitte mal … Ryoma? Ryoma …?“ Jemand tätschelte seine Wange.
 

„… Spiel …“, brachte er keuchend hervor. Das durfte nicht wahr sein. Sie konnten doch nicht mittendrin aufhören! Wo er ihn endlich so weit hatte, dass Fuji auch bereit war, es ernst zu meinen. Er hätte gewinnen können …

Kleine, farbige Sterne explodierten vor seinen Augen und er unterdrückte den erneut aufkommenden Würgereiz.
 

„Interessant … durchaus interessant“, hörte er Inui murmeln. „Diese Wirkung muss ich mir notieren. Fuji - du hast nicht zufällig irgendwo einen Stift griffbereit …?“
 

„Nicht im Moment. Sei so nett und mach das später … Ryoma?“
 

Minuten später, die zu den schrecklichsten in Ryomas jungen Leben zählten, hörte seine Umgebung irgendwann auf sich zu drehen und er fand sich im Gras liegend wieder. Er hatte keine Ahnung, wie er hier hingekommen war, und in diesem Augenblick hätte es ihm auch nicht gleichgültiger sein können. Ihm war schwindelig und sein Kopf lag auf etwas, dass er nach einiger Mühe als Fuji-senpais Schoß identifizieren konnte.

Glücklicherweise war ihm viel zu elend, um das noch peinlich zu finden.

Irgendjemand wischte mit einem feuchten Lappen über sein Gesicht und dann wurde ihm ein Glas in die Hand gedrückt.
 

„Keine Sorge, es ist nur Wasser“, versicherte Fuji, und Ryoma beschloss ihm ausnahmsweise vorbehaltlos zu glauben.
 

„Danke …“, murmelte er und hob das Glas an seine Lippen. Es war tatsächlich Wasser.

1:1, dachte er … das hatte alles so verdammt gut angefangen.
 

Er hörte Papier rascheln. „Echizen – für mich als Wissenschaftler war deine Reaktion grade äußerst faszinierend. Könntest du mir vielleicht genauer schildern, wie du Wirkung empfunden hast?“
 

Ryoma schaffte es unter beträchtlicher Anstrengung ein Auge aufzuklappen und Inui einen mörderischen Blick zuzuwerfen. „Nein.“
 

„Nur ein paar kurze Fragen – das ist wirklich wichtig für meine Forschungsergebnisse.“ Hastig wurde etwas auf das Papier gekritzelt. „Auf einer Skala von 1 – 10, wie würdest du deine Übelkeit bewerten?“
 

„Falls du genauere Details über seinen Zustand wissen möchtest, empfehle ich dir den Tennisplatz sauberzumachen“, sagte Fuji außerordentlich freundlich. Überraschenderweise brachte das Inui zum Schweigen.
 

„Senpai …“
 

„Ja, Ryoma?“
 

„Lass uns weiterspielen“, beharrte er.
 

„Nein, Ryoma. Heute nicht mehr.“ Fuji klang sanft, aber bestimmt. Seine Finger spielten mit Ryomas Haaren und Ryoma wurde bewusst, dass er seine Kappe in dem ganzen Chaos irgendwie verloren haben musste.
 

„Warum nicht?“ Er runzelte die Stirn.
 

„Weil ich dich mit 6:1 vom Platz fegen würde“, versicherte Fuji liebenswürdig. „Das würde keinen Spaß machen. Ich wäre sehr unbefriedigt.“
 

„Würdest du nicht …“

Ganz sicher war er allerdings nicht. Er sah immer noch Sterne, wenn er den Kopf bewegte.
 

Er blinzelte und blickte hoch zu Fujis Gesicht, das mit dem sanften Ausdruck einer aufmerksamen Krankenschwester auf ihn hinabblickte. Die untergehende Herbstsonne schien von hinten auf die honigfarbenen Haare, die ihm ins Gesicht fielen und verliehen dem Ganzen etwas von einem Heiligenschein. Ryoma schnaubte. Es wirkte absolut unglaubwürdig an Fuji.
 

„Senpai …?“
 

„Ja?“
 

„Meine Kappe …“ Suchend blickte Ryoma sich um und wollte sich aufrichten, aber nachdrückliche Hände hielten ihn zurück.
 

„Warte, ich hole sie dir.“ Fuji klang beinah amüsiert, dass er jetzt an so etwas dachte.

Aber was verstand er schon, wie dringend Ryoma in Momenten totaler Demütigung seine Kappe brauchte. Fuji hatte sein Lächeln, um sich dahinter zu verstecken … Ryoma hatte nur seine Kappe.

Er stand auf und Ryoma wandte den Kopf und sah ihm nach.

Der Boden war so angenehm flach, wenn er endlich aufgehört hatte sich zu drehen …
 

1:1 …

Es hätte alles werden können.
 

„So, Echizen …“ Er hörte, wie Inui sich räusperte. „Lass uns kurz auf den Geschmack eingehen. Ich war mit der Basis noch nicht ganz zufrieden, auch wenn ich denke, dass die feinsäuerliche Note …“
 

„Inui-senpai …“
 

„Ja?“
 

Ohne den Blick auch nur eine Sekunde abzuwenden, blickte Ryoma den schlanken Beinen hinterher, die in weißen Tennissocken und teuren, neuen Nike-Turnschuhen über den Rasen liefen.

„Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich Fuji-senpai schlagen kann?“
 

Sekundenlang war alles ganz ruhig und das einzige Geräusch stammte von Inui, der in seinen Notizen blätterte.
 

„Ich fürchte, es ist mir nicht möglich, eine absolut korrekte Prognose abzugeben“, antwortete er schließlich. „Wenn ich alle Daten zusammennehme … und einen gewissen Unsicherheitsfaktor bei Fuji einfüge …“ Inui hielt kurz inne und schien seine Brille ein Stück nach oben zu schieben. „ …liegen deine Chancen in einem Sicherheitsintervall von etwa 40 bis 60 Prozent.“
 

Ryoma seufzte.
 


 

^Fortsetzung folgt ...^
 


 

Vielen lieben Dank an Maya, irOny, EvilMokuba, Jitzu, SabakunoYoru, Sinia und Otakutakeru für die Komentare. ^_^ *freu*
 

[Nachtrag]:

1.) Mein Fetisch mit Fujis süßen, kleinen Füßen stammt von EvilMokubas genialer FF "Tischdame". Geht hin und lest sie, ihr Unwürdigen, wenn ihr es nicht schon längst getan habt!

2.) Von Maddle stammt die Idee mit Inuis Saft ... ich danke ihr hiermit vielmals. ^_~

November

Anmerkung: Whoops ... ja, ich lebe auch noch. ^^* Ich habe das Kapitel grade gefunden und weiß gar nicht mehr, warum ich es damals nicht gepostet habe. (Ich glaube, meine Beta fand es zu kitschig. Heh heh ... ^^*)

Featuring: Karupin
 


 

Im November hatte Ryoma einfach Pech. Eigentlich konnte niemand etwas dafür - aber genau das machte das Ganze irgendwie unbefriedigend.
 

Zuerst wurde das Wetter dramatisch schlechter. Es regnete in einer Tour und die Temperaturen sanken um etliche Grade nach unten, so dass das Training öfter in der Halle stattfand als draußen.

Ryoma hasste Hallentraining. Er hasste Turnhallen ganz generell – ihren muffigen Gummigeruch, das künstliche, gelbe Licht, den quietschigen Boden und die Art, wie seine Bälle nie das richtige Feeling bekamen, wenn er in einer Halle spielte.
 

Er hatte definitiv nicht vor, Fuji-senpai in einer Halle zu schlagen. Das wäre irgendwie stillos und furchtbar unbefriedigend gewesen. Und es hätte auch gar keinen Spaß gemacht.

Also beschloss Ryoma widerwillig die Zähne zusammenzubeißen und noch ein wenig abzuwarten.
 

Überraschenderweise war es Fuji selbst, der diesmal das Spiel anleierte.

Anderseits war es nicht so überraschend, dass er wie üblich ganz eigene Motive damit verfolgte. Die Ryoma nicht durchschaute. Die ihn auch nicht interessierten. Die aber wie üblich dazu beitrugen, dass das ganze in Chaos ausartete …
 

Es war ein kühler, aber überraschend sonniger Herbsttag, an dem Ryoma später als sonst von der Schule nach Hause kam. Seine Haare waren zerzaust, weil Momo mal wieder so schnell gefahren war und einzelne Blätter hingen noch an seiner Jacke. Sie segelten auf den Fußboden, als er die Jacke ungezogen in die Ecke warf. Seine Turnschuhe flogen kompromisslos hinterher.

Er murmelte ein leises „Tadaima“, in der vagen Hoffnung, dass ihn niemand hörte, und war bereits mit einem Fuß auf der Treppe, als er doch noch aufgehalten wurde.
 

„Hey du Bengel, wo willst du hin?!“
 

Ryoma hielt inne und verdrehte die Augen. Nicht der …

„Wonach sieht es denn aus?“ erwiderte er ungnädig.
 

„Werd nicht frech!“ knurrte sein Vater.

Er stand am Fuß der Treppe, hatte die Arme verschränkt und die Hände in die Ärmel geschoben. Entweder war ihm auch kalt oder er versuchte mal wieder vergeblich auszusehen wie ein Mönch. Schade, dass er nie versuchte auszusehen wie ein nicht-peinlicher Vater. „Wo warst du überhaupt so lange?“
 

„Weg.“

Ryoma war irritiert. Das fragte sein Vater nie. Wieso tat er auf einmal so, als ob ihn das irgendwas anging? Das wurde doch hoffentlich nicht zur Gewohnheit … Nicht, dass er noch auf die wahnwitzige Idee kam, einen erziehen zu wollen.

„Ist es wichtig? Wenn nicht, würde ich jetzt gerne Hausaufgaben machen“, fuhr er ungeduldig fort. Er hatte ausnahmsweise wirklich vor, Mathe zu machen. Und solange der alte Sack nicht beabsichtigte, ihn mit einem Spiel zu locken, waren Hausaufgaben sowieso die bessere Option.
 

„Nichts da! Du undankbarer Flegel hast Besuch!“
 

„Häh?“

Er war nicht stolz auf diese geistreiche Reaktion, aber ihm fiel tatsächlich nichts anderes ein. Momo hatte ihn doch grade nach Hause gebracht. Und wer außer Momo besuchte ihn denn sonst noch?
 

Und dann sprach sein Vater die schicksalhaften Worte. „Es ist ein Mädchen!“

Äh … wie jetzt? Ryoma blinkte.
 

„Du hast Damenbesuch! Auch wenn du es nicht verdient hast. Was für eine Schande, dass ausgerechnet mein Sohn das schöne Geschlecht so wenig zu schätzen …“
 

„Presse?“ riet Ryoma auf gut Glück. Wollte jemand ein Interview? Hoffentlich nicht diese seltsame Frau, die ihn immer so lüstern ansah, wenn sie Photos machte.
 

„Sie ist draußen, hinter dem Haus. Jetzt geh gefälligst und sei ein Gentleman! Sie wartet schon seit zehn Minuten auf dich! Und biete ihr was zu trinken an, du frecher, kleiner Lümmel.“ Sein Vater wedelte empört mit den Armen, wobei die weiten Ärmel seiner Kutte schlackerten und dem ganzen Ausbruch ein wenig an Ernst nahmen.
 

Ryoma drehte sich widerstrebend um und schob die Hände in die Hosentaschen. Ein Mädchen. Das hatte ihm grade noch gefehlt. Hoffentlich keins der Mädchen aus seiner Klasse … die irritierten ihn mit ihrem Dauergekicher und hatten auch alle überhaupt keine Ahnung vom Tennis.

Sein Vater zerrte ihn praktisch mit Gewalt in Richtung Terrasse.
 

„Wieso ist sie überhaupt draußen?“ murrte Ryoma. „Es ist kalt.“
 

„Sie wollte unseren Tennisplatz sehen. Das Mädchen hat offenbar Geschmack.“
 

„…?!“

Das war der Moment, wo Ryoma etwas dämmerte. Nur eine vage, schreckliche Ahnung, die sich in seinem Magen manifestierte. Er war ja ein kluger Junge und konnte nichts dafür, dass sein Vater manchmal einfach nur außerirdisch bescheuert war.
 

Oh Gott … bitte … oh nicht doch.
 

Unsanft wurde Ryoma nach draußen geschoben, völlig ungeachtet der Tatsache, dass draußen gerade mal 10° Grad herrschten. Und so was nannte sich erziehungsberechtigt!

Er verschränkte fröstelnd die Arme und warf einen bösen Blick nach hinten, wo sein Vater beide Daumen erhoben hatte und ihm aufmunternd zugrinste. Was erwartet der denn jetzt? Eine erotische Peepshow?
 

Schicksalsergeben trottete er in den Garten, dorthin wo sich der provisorische Tennisplatz befand. Der leichte Wind wehte ihm vereinzelte gelbe und rote Blätter entgegen.

Eine schlanke Gestalt stand am Rand, mit dem Rücken zu ihm gewandt und schien in Gedanken versunken. „Sie“ trug einen langen Mantel in einem schrecklichen, unkleidsamen Hellbraun, und einen mindestens ebenso scheußlichen, karierten Schal. Feine, helle Haare fielen genau bis zum Kragen des Mantels.
 

Ryoma murmelte: „Senpai …“

Fuji drehte sich um und schenkte ihm ein Lächeln. „Ryoma.“
 

Es gab wirklich nicht viele Menschen auf deren schlechten Kleidergeschmack man sich so zielsicher verlassen konnte wie bei Fuji. Wie hatte sein unmöglicher Vater ausgerechnet den mit einem Mädchen verwechseln können?

Zugegeben, der lange Mantel unterstrich die schmale Figur des Tensais und seine Haare hatten ja schon immer diesen unmöglichen und nicht-identifizierbaren Schnitt gehabt. Trotzdem … wie notgeil musste dieser Kerl von einem Erziehungsberichtigten bitte sein, um überall Frauen zu sehen?
 

„Was machst DU hier?“ fragte Ryoma ungnädig. Fuji-senpai war zwar besser als ein Mädchen aus seiner Klasse, aber wirklich nur unwesentlich weniger irritierend.
 

Fujis Lächeln wurde breiter. „Ich wollte dich besuchen.“
 

Ryoma runzelte die Stirn. Seine Senpais besuchten ihn doch nicht einfach so. Außer Momo. Oder Kaidoh-senpai, der schon zweimal stotternd und mit finsterem Blick Karupin zurückgebracht hatte. „Wieso?“
 

„Saa …“ Fuji ließ seinen Blick über den herbstlichen Garten schweifen. „… das Wetter ist so schön.“
 

Es war immer wieder überraschend, wie wenig Sinn seine Worte machten, vor allem wenn man bedachte, dass sie offiziell dieselbe Sprache sprachen. Nur, dass Fuji (zumindest laut Ryoma) die meiste Zeit in seinem persönlichen Lala-Land schwebte, in dem vermutlich andere Regeln galten als für normalsterbliche Menschen. Und das Wetter war definitiv nicht schön.

„Es ist kalt, Senpai“, stellte er sachlich fest, nur für den Fall, dass Fuji das nicht aufgefallen war.
 

„Oh, frierst du …? Möchtest du meinen Mantel haben?“
 

Ryoma, der dachte, dass er in diesem Mantel nicht einmal beerdigt werden wollte, schüttelte hastig den Kopf und nuschelte: „Danke …“ … bloß nicht.
 

„Es ist nicht grade warm“, fuhr Fuji in dem üblichen, beiläufig verträumten Tonfall hinzu, den er immer dann draufhatte, wenn er auf etwas ganz Bestimmtes hinauswollte, „ …aber trocken genug, um Tennis zu spielen.“ Ein einzelnes rotes Blatt segelte auf ihn hinab und verfing sich in den honigfarbenen Haarsträhnen. Er lächelte sonnig. „Ihr habt einen sehr schönen Tennisplatz.“
 

Ryoma blinkte. Und blinkte zur Sicherheit noch einmal. Verstand er das richtig? Fuji war hier, um endlich ihr Spiel zu beenden? Ganz freiwillig? Ohne Zwang, emotionale Erpressung oder Druck von oben? War das ein Scherz? Versteckte Kamera?
 

„Ein Gewinnsatz“, hörte er sich selbst sagen, bevor sein Gehirn sämtliche Zweifel an diesem Angebot zu Ende gedacht hatte. Sekundenlang vergaß er sogar, dass es kalt war. „Ich stelle die Bälle.“
 

„Darauf hatte ich gehofft“, erwiderte Fuji freundlich.
 

Ryoma hatte absolut keinen Schimmer, was Fuji dazu bewogen hatte, hierher zu kommen. Oder wieso er auf einmal so erpicht darauf zu sein schien, ihr Spiel zu beenden. Wieso überhaupt hier und jetzt?

Fragen über Fragen. Aber was kümmerte es Ryoma, solange er seine Revanche bekam. Er hatte sogar Heimvorteil. Und diesmal würden kein Regen, kein widerlicher Saft und keine Horde rosa gekleideter Mädchen ihm dazwischen funken.
 

„Hey! Willst du deinem Gast nicht mal was zu trinken anbieten?!“

Und sein Vater erst Recht nicht.

„Dieser Gast …“ erklärte Ryoma triumphierend, als er an ihm vorbei die Treppe hoch flitzte, „…wird jetzt Sand schlucken!“
 

Weniger als zehn Minuten später waren sie umgezogen, standen sich in blau-weißen Seigaku Trainingsanzügen auf dem Sandplatz gegenüber, und Ryomas Puls war auf ein wärmendes Level höchst angenehmer Erregung hochgeschnellt. Go Ryoma, jubelte der imaginäre Cheerleaderverein in seinem Kopf und feuerte ihn an. Yes, you are the best – much better than the rest!

Hey, niemand hatte gesagt, dass es leicht war, mit zwölf schon ein Tenniswunderkind zu sein. Da brauchte man jede Unterstützung, die man kriegen konnte – und wenn es nur ein imaginärer Fanclub war, den man wesentlich lieber mochte als seinen echten.
 

„Möchtest du diesmal zählen?“ fragte Fuji, während er den Ball ein paar Mal auf den Boden federn ließ.
 

„Nein.“ Ryoma schüttelte bestimmt den Kopf.
 

„Es ist wirklich schön, wie du deinem Senpai vertraust …“ säuselte Fuji, grade laut genug, dass Ryoma es hören konnte, bevor er etwas lauter hinzufügte. „Ein Gewinnsatz. Aufschlag – Fuji.“
 

Ryoma schnaubte, angesichts des billigen und total durchschaubaren Versuchs, ihn durcheinander zu bringen. Natürlich vertraute er seinen Senpais – zumindest, solange es sich um Essen und Tennis handelte. Gespannt vor lauter Erwartungsfreude begann er auf und ab zu wippen. „Mir ist egal, wer zählt. So lange ich die Erlaubnis habe dich zu schlagen … Senpai?“
 

Fuji lächelte und warf den Ball in die Luft.

„Versuch es … Ryoma.“
 

Fifteen – love.
 

Senpai war schnell und er war gut – und sekundenlang ertappte Ryoma seine verräterische Cheerleaderbrigade dabei, dass sie ihm zujubeln wollten. Nichts da! Die hatten gefälligst nur für einen zu jubeln und das war er.
 

Nach zwei Punkten vergaß er, dass ihm kalt war … und nach dem ersten Aufschlagwechsel hörten die farbigen Blätter, die um sie herumsegelten, auf ihn zu irritieren. Die Luft war klar und kalt und das viele Atmen machte ihn sauerstoffhigh und angenehm berauscht.

Atmen, schlagen, laufen, atmen, atmen …

Gelbe und braune Blätter landeten in Senpais Haaren … schon wieder nur Farben, die Fuji nicht standen. Blätter knisterten unter seinen rennenden Füßen. Ryoma grinste unter seiner Kappe. Herbst war nicht so übel.
 

One game to love.
 

Er würde gewinnen.

Er konnte gewinnen. Er wusste es.

Das war nicht sein übermächtiger Vater, der hier vor ihm stand. Das war nicht Tezuka.

Das war nur Fuji. Nur Fuji …

Einfach abhaken und weitergehen. Vielen Dank für die Mühe, Senpai und auf Wiedersehen.
 

Two games to love.
 

Es war mühelos, beinah zu mühelos, die ersten beiden Sätze zu gewinnen, und als Ryoma Senpais geheimnisvolles Lächeln unter dem langen, fransigen Pony sah, wusste er, dass es jetzt ernst wurde. Aber das war ja zu erwarten gewesen.
 

2:1.
 

Nur Fuji, echote in Ryomas Kopf, während er Bälle zurückschlug, die härter und schneller waren, als er sie in Erinnerung hatte. Wie machte er das? Trainierte Fuji heimlich außerhalb von Seigaku? Irgendwie sah man ihn im Training immer nur flockig herum hüpfen und so wenig ernst nehmen, dass Tezuka ihn regelmäßig Runden laufen lassen musste …

Trainierte er so viel nebenbei oder war er einfach von Natur aus so begabt, dass er das nicht brauchte? Ryoma wusste es nicht. Es hätte ihn eigentlich auch nicht zu kümmern brauchen … alles was zählte, war immerhin, ob Fuji mit ihm mithalten konnte oder nicht.

Aber irgendwie interessierte es ihn dann doch.

Adrenalin war die schönste Droge. Und nein, er würde seine Führung nicht vermasseln. Es war alles eine Frage der Psychologie … alles Taktik.
 

3:1.
 

Ryoma grinste.

„Mein Vater denkt, du bist ein Mädchen“, stellte er beiläufig fest, während er den Ball auf den Boden federn ließ.
 

„Tatsächlich?“ Fuji schien eher amüsiert zu sein als beleidigt. „Ich hatte mich schon gewundert, wieso er mir alle Türen aufgehalten hat …“
 

„Passiert dir das öfter?“

Twist Serve.
 

Fuji schlug den Ball mit einem undurchschaubaren Lächeln zurück. „Hin und wieder.“
 

„Das würde mir zu denken geben … Senpai.“
 

Fuji lächelte ungerührt. Und sendete den nächsten Ball mit tödlicher Präzision direkt auf die Linie.
 

Tennis mit seinem Vater zu spielen war schlimmer als ein Besuch beim Zahnarzt, und Ryoma war meistens verbissen und wütend, weil er sich in einer Tour beleidigen lassen musste.

Tennis mit Tezuka war 100 % Perfektion, eiserne Konzentration und harte Arbeit, die keine Fehler zuließ.

Tennis mit Momo war lustig und unterhaltsam, aber keine große Herausforderung.
 

Tennis mit Fuji war …

… etwas, wofür Ryoma noch keine Worte gefunden hatte, weil er viel zu berauscht war, von dem Gefühl pulsierenden Adrenalins in seinen Adern.

Tennis mit Fuji war …
 

„Ryoma-san?“
 

Er hielt inne und wandte den Kopf zur Seite, sekundenlang verwirrt und beinah orientierungslos. Tatsache … da existierten ja auch noch andere, nicht Tennis spielende Menschen auf diesem Planeten. „Hm?“
 

Nanako lächelte Fuji freundlich zu und verbeugte sich höflich, bevor sie sich wieder an Ryoma wandte. „Entschuldige, ich wollte nicht stören … aber du hast nicht zufällig Karupin gesehen?“
 

Ryoma schüttelte den Kopf und fuhr sich unbehaglich über die verschwitzte Stirn.

„In meinem Zimmer?“ murmelte er. Fuji-senpai musste ja nicht direkt mitbekommen, dass er immer eine Katze im Bett hatte. Er war immerhin schon zwölf. Er war ein Mann.

Karupin hatte sich auf dem Kissen gewälzt, als Ryoma sich umgezogen hatte, und Ryoma hatte ihn kurz und spontan an sich gedrückt und sich viel Glück wünschen lassen. Zumindest hatte Karupin aufmunternd gemaunzt. Entweder das oder Ryoma hatte ihn bloß ein wenig zu fest gedrückt.
 

„Da habe ich schon nachgesehen.“ Nanako winkte verlegen ab. „Ist nicht so wichtig, ich suche einfach weiter. Vielleicht hat er sich irgendwo versteckt.“
 

Sie verbeugte sich erneut und verschwand. Ryoma runzelte die Stirn.

„Stimmt etwas nicht?“ Fuji hatte den Ball bereits in der Hand und sah ihn abwartend an.
 

Karupin streunte immer quer durch das ganze Haus und durch den Garten … es war nicht ungewöhnlich, dass man ihn nicht auf Anhieb fand, versicherte eine beruhigende Stimme in Ryomas Hinterkopf.

Er schüttelte den Kopf und zog seine Kappe ein Stück tiefer. „Mach weiter.“
 

3:2.
 

Tsubame Gaeshi.

Der Schwalbenreturn …
 

„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer …“, murmelte Ryoma und Fuji sah schrecklich amüsiert aus unter seinem langen Pony.
 

Twist Serve oder Drive B waren wenigstens coole Namen.

Aber welcher vernünftige Mensch dachte sich bloß immer diese Tiernamen für seine Schläge aus? Schwalben, Bären, weiße Wale, Libellen … sie waren hier doch nicht im Zoo.

Da konnte er den nächsten Schlag, den er entwarf, auch gleich „Karupin Special“ nennen, dachte Ryoma.

Karupin …
 

Thirty – love …“, sagte Fuji, der die Punkte grade schneller machte als Ryoma mitzählen konnte, und nach einer kurzen Pause: „… Ryoma?“
 

Ryoma zerrte verärgert an seiner Kappe. Er musste sich konzentrieren. Nanako hatte Karupin bestimmt schon längst gefunden … und überhaupt.
 

Onkel!“ Nanakos Stimme einige Meter entfernt ließ ihn überrascht herumfahren. Seine Cousine klang empört, geradezu entsetzt. „Was treibst du denn da im Gebüsch?“
 

Ryoma hätte beinah den Schläger fallen lassen.

Oh bitte …

Es gab gewisse Sätze in seinem Leben, die man einfach nicht hören wollte. Und ‚Onkel – was treibst du denn da im Gebüsch?’ gehörte definitiv ganz, ganz nach oben auf diese Liste. Das durfte doch jetzt einfach nicht wahr sein, oder?
 

„Ich … äh … ha ha … Nanako, was machst du denn hier?“ vernahm er prompt die verplante Stimme seines Vaters. „Ich … äh … suche nur den verdammten Kater … es hat hier doch eben so verdächtig im Gebüsch geraschelt … miez? Miez miez miez …“
 

„Onkel!“
 

Ryoma hatte das starke Verlangen, mit dem Kopf gegen eine harte Fläche zu hämmern, vorzugsweise gegen das Brett vor dem Kopf seines Vaters.

Der Perverse hatte doch nicht wirklich angefangen ihm nachzuspionieren, nur weil er die irrwitzige und vollkommen vergebliche Hoffnung hegte, seinen jüngsten Sohn doch noch mal beim Knutschen zu erwischen …? Hatte der etwa immer noch nicht gecheckt, dass Fuji-senpai nur hergekommen war, um sich von Ryoma besiegen zu lassen und nicht um … irgendetwas anderes zu tun?
 

Ein leises Geräusch ließ ihn aufblicken.

Fabelhaft. Fuji lachte.

Schön, dass wenigstens einer hier Spaß hatte.
 

„Senpai …“ knurrte Ryoma und zerrte an seiner Kappe.

Er hatte gleich gewusst, dass er es über kurz oder lang bereuen würde, Fuji-senpai erzählt zu haben, dass sein Vater ihn für ein Mädchen hielt. Wer hätte gedacht, dass das schon so bald der Fall sein würde …
 

„Entschuldige Ryoma …“, wurde deutlich lauter als notwendig gesäuselt. Honigfarbene Haarsträhnen wurden aus der Stirn geschoben und Fuji atmete tief durch. „Saaa … du hast mich ganz schön zum Schwitzen gebracht. Ist dir auch so heiß?“
 

Irgendwo zerbrach ein Ast und Ryoma seufzte.

„Mada mada dane.“

Übersetzung: ‚Halt die Klappe, Senpai.
 

„Onkel, komm jetzt bitte. Ich brauche deine Hilfe auf dem Dach. Ich trau mich da nicht rauf, das weißt du. Und ich brauche jemand, der nachsieht, ob Karupin dort ist …“
 

Ryomas Wunsch, einen Tennisball nach Fuji-senpai zu werfen, verflüchtigte sich genauso schnell wie er gekommen war.

Wortlos und mit gerunzelter Stirn blickte er Nanako und seinem Vater nach, als sie gingen.

Karupin …
 

„Ryoma …“, hörte er plötzlich eine ruhige Stimme hinter sich, die ihm verriet, dass Fuji ans Netz getreten war. „Lass uns aufhören.“
 

„Was?“ Vollkommen perplex drehte er sich um. „Wieso?!“

Sag nicht, dass du davon läufst …’ Seine eigenen Worten von damals hallten ungebeten in seinem Kopf wider, und er war kurz davor, sie Senpai erneut an den Kopf zu werfen.
 

Fuji hatte den Schläger sinken lassen und lächelte nachsichtig. „Nun, ich bin nicht Inui … aber wenn er hier wäre, könnte er dir sagen, dass die Kraft und Präzision deiner Schläge innerhalb der letzten Viertelstunde um mindestens 30 % nachgelassen haben …“
 

„Das ist nicht …“
 

„Außerdem hast du mehr Zeit damit verbracht, das Gebüsch um dich herum zu beobachten als den Ball. Ich sollte eigentlich beleidigt sein über deinen Mangel an Aufmerksamkeit …“ Er zuckte beiläufig mit den Schultern. „Ich helfe dir suchen, in Ordnung?“
 

„Suchen …?“
 

Fuji legte den Kopf schief und ein unschuldiges, gelbes Blatt segelte aus seinen Haaren. Sekundenlang sah er wirklich aus wie ein Mädchen. „Karupin.“
 

Die imaginäre Cheerleaderbrigade in Ryomas Kopf war nicht glücklich. Ganz und gar nicht glücklich. Fuji-senpai war hier. Bereit und willig. Und Ryoma hatte sogar Heimvorteil! Er lag in Führung, verdammt! Sie konnten jetzt nicht aufhören! Nicht wegen so was Lächerlichem wie einer herumstreunenden Katze. Das wäre total irrational und kindisch!

„Danke“, murmelte er, beinah gegen seinen Willen und schob seine Kappe ein Stück tiefer über die Augen.
 

Und so kam es, dass Ryoma anstatt seiner ersehnten Revanche nur Äste und Blätter bekam, die unerfreulicherweise in seine Shorts rutschten, und dass er sich die Hände aufschürfte, als er von einen Baum hinunterkletterte. Was musste er auch so an diesem blöden Katzenvieh hängen …

Fuji dagegen, der durch mindestens genauso viele Büsche gerobbt und auf fast ebenso viele Bäume gewesen war, wie Ryoma sah verdächtig makellos und unberührt aus. Nur seine Haare … ach nein, die hatten schon vorher so ausgesehen. Er war hilfsbereit und entgegenkommend – trotzdem konnte Ryoma sich nicht entscheiden, ob er mehr Hilfe oder Ablenkung darstellte.
 

‚Oh sieh mal – denselben Strauch haben wir auch in unserem Garten. Das ist ein …’

‚Senpai. Ist da irgendwo etwas, das nach Katze aussieht?’

‚… nein?’

‚Uninteressant!’
 

‚Ryoma … da krabbelt etwas in deinen Haaren.’

‚Hn. Mach es weg.’

‚Aber es könnte eine geschützte Art sein.’

„Mach. Es. Weg.’

‚Ich habe wirklich noch nie so grüne Punkte auf einem Käfer ge-…’

‚SENPAI!’
 

Es hätte beinah unterhaltsam sein können, mit Fuji-senpai durch ihren Garten zu kriechen, als wäre es ein Safaripark … wenn das unangenehme Gefühl in Ryomas Magengegend nicht von Sekunde zu Sekunde immer größer geworden wäre.

Karupin war in vielerlei Hinsicht eine total geniale Katze. Er wusste zum Beispiel immer, wann es Essen gab und bei wem er am ehesten betteln konnte. Oder er konnte sich mit einem Grashalm ungelogen drei Stunden am Stück beschäftigen. Das schaffte nicht jeder.

Auf der anderen Seite war Karupin aber auch ein ziemlich dummer Kater, der absolut keinen Orientierungssinn hatte und es irgendwie cool fand, sich zum Schlafen an die Reifen parkender Autos zu kuscheln.
 

Ryoma war grade dabei, sich aus dem unnachgiebigen Gestrüpp eines Busches zu befreien, als es passierte. ES. Die Katastrophe.

Bremsen quietschten direkt vor ihrem Hof. Reifen schlidderten mit einem schroffen Geräusch über den Asphalt und irgendetwas knirschte. Ryoma schürfte sich abrupt den Arm an einem Ast auf.
 

Er erstarrte mitten in der Bewegung.

Seine Füße fühlten sich an wie fest gewachsen und er sah beinah gelähmt zu, wie Fujis schlanke Gestalt ruckartig lossprintete und zum Tor rannte.

Karupin … Karupin, diese dumme, diese unfähige Katze …
 

Er hörte Kinder auf der Straße und eine Männerstimme, die laut fluchte, und gleich darauf Fuji-senpais leise, nachdrückliche Stimme, die etwas fragte. Er sah zerfetztes Fell und breite Autoreifen vor seinem inneren Auge. Und er konnte … konnte sich einfach nicht bewegen.

Dummer, dummer Karupin …

Er hätte ein Schild aufstellen sollen. Vorsicht – unfähige Katze unterwegs.

Er hätte intensiver suchen müssen.

Er hätte …
 

„Ryoma …“ Fuji kam durch das Tor zurück in den Innenhof. Diesmal ging er langsamer, und irgendetwas in seinem Tonfall löste Ryomas Erstarrung.

Er rannte los.
 

„Warte! Ryoma!“ Fuji trat ihm mitten in den Weg und schnappte nach seinem Arm.
 

„Lass mich los!“ fauchte Ryoma, Karupin, das Einzige in seinem Kopf, was zählte. Unsanft versuchte er sich loszureißen … und spürte zu seiner großen Überraschung, wie er plötzlich gepackt und festgehalten wurde. Er wehrte sich gegen die unnachgiebige Umarmung, und es dauerte eine ganze Weile, bis Fujis unaufhörlich wiederholte Worte in sein Bewusstsein drangen.
 

„Ist okay“, sagte Fuji leise und eindringlich und hielt ihn fest umschlungen. „Ist okay. Es ist nicht Karupin.“
 

Nicht …? Angstvoll, es zu glauben, hielt Ryoma endlich still. Seine Augen waren weit aufgerissen und seine Finger verkrallt in Fujis blauweißem Trikot. Sein Herz, das sekundenlang ganz ausgesetzt hatte, hämmerte wie wild in seiner Brust.
 

Als hätte er die Frage laut gestellt … oder vielleicht hatte er das wirklich, spürte er, wie Fuji den Kopf schüttelte, eine Hand beruhigend auf Ryomas Rücken, die andere auf seinem Hinterkopf.

„Ich bin dein Senpai … ich würde dich nicht anlügen“, versicherte er leise und ungewohnt ernsthaft, und Ryoma fühlte sich nicken, beinah gegen seinen Willen überzeugt.

Senpais bezahlten Burger und ließen sich im Tennis schlagen. Senpais waren peinlich und laut und uncool. Senpais logen ihn nicht an.

„Ihm ist ein Ball vors Auto gerollt …“, fuhr Fuji fort, seine Stimme dicht und beruhigend an seinem Ohr. „Da waren ein paar Kinder, die nicht aufgepasst haben. Niemandem ist was passiert. Es ist nicht Karupin.“

Ryoma spürte, wie er vor Erleichterung die Augen schloss, als die Worte endlich begannen, Sinn zu machen.
 

Schmale Finger fuhren behutsam durch seine Haare, und jetzt, wo der Schock langsam nachließ, registrierte Ryoma zum ersten Mal, wie dicht er grade an Fujis Körper geschmiegt war … und wie schrecklich entwürdigend das war.

Sein Gesicht war an einer Halsbeuge vergraben, deren helle, zarte Haut viel mädchenhafter war als Ryomas eigene, und er spürte warmen Atem auf seinen Haaren, wann immer Fuji etwas sagte.

Fuji war es gewohnt andere zu trösten, wurde ihm plötzlich bewusst. Und Ryoma stellte sich vor, wie viele Male Senpai einen weinenden, kleinen Bruder auf dieselbe Art und Weise getröstet hatte. Nur, dass Ryoma nicht weinte, das war ja klar.

… und dass nichts an dieser Umarmung sich brüderlich anfühlte.
 

„Ryoma-san…!“
 

Er zuckte unwillkürlich zusammen und fühlte sich ertappt.

Langsam löste Fuji seine Finger aus Ryomas Haaren und ließ ihn los, in einer ganz sanften, beiläufigen Bewegung, die alles in etwas Natürliches und kein bisschen Peinliches verwandelte.
 

„Nanako-san“, sagte er höflich und hob den Kopf. Völlig unerwartet öffnete er die Augen und seine Mundwinkel zogen sich verräterisch auseinander. Ryoma drehte sich um und folgte seinem Blick. Seine Augen wurden weit.

„Karupin …“
 

Seine Cousine hatte die große Himalaja-Katze auf dem Arm und kraulte ihn hinter den Ohren. „Er hat im Trockner geschlafen“, sagte sie. „Kein Wunder, dass wir ihn nicht gefunden haben.“
 

„Was?!“
 

Sie lächelte breit. „Keine Sorge, er war nicht angeschaltet. Vielleicht war ihm einfach nur kalt und das war der wärmste Platz, den er gefunden hat.“

Karupin maunzte zufrieden.

Und nicht einmal, dass er sich wie ein absoluter Idiot fühlte, konnte die Erleichterung verhindern, die sich in Ryoma ausbreitete.
 

Als er viel später im Bett lag, Karupin ganz dicht an sich gekuschelt, war es seltsamerweise nicht das verpatzte Spiel, was in seinem Kopf herumspukte. Es waren auch keine Autorreifen und nicht Karupin, dessen weiches Fell beruhigend warm unter seinen streichelnden Fingern war.

Was durch seine Gedanken geisterte, kurz bevor er einschlief, waren honigbraune Haarsträhnen und ein weißer Nacken, und die Art, wie sanfte Hände über seinen Rücken gewandert waren.

Ryoma war verwirrt. Denn er hatte bei seinen Senpais noch nie an etwas anderes gedacht als an Tennis.
 

~*~
 

„… dass es aufhört, Fuji.“
 

Ryoma hielt inne, sekundenlang überrascht, und richtete sich auf. Die Hand, mit der er schon im Begriff gewesen war, die angelehnte Tür aufzustoßen, sank nach unten. Er hatte nicht gewusst, dass schon jemand auf dem Dach war.
 

Gleichgültig zuckte er mit den Schultern und wandte sich ab. Er war nur gekommen, um ein paar Bälle zu schlagen – und das konnte er genauso gut auf dem Schulhof tun. Die Treppe zum Schuldach war kalt und windig und kein wirklich gemütlicher Ort, um länger dort stehen zu bleiben als unbedingt nötig war. Sekundenlang war er im Begriff, den hinuntergefallenen Tennisball aufzuheben und einfach wieder zu verschwinden.

Aber irgendetwas in Tezuka-buchous Tonfall brachte Ryoma dazu, stehen zu bleiben, wo er war, und abzuwarten. Seine Worte schwebten noch in der Luft.

Ich will, dass es aufhört, Fuji …
 

„Was meinst du?“ Fuji-senpais Stimme drang zu ihm. Sanft, verträumt. Und auch ohne ihn zu sehen, hatte Ryoma ein Bild im Kopf, wie Fuji an der Umzäunung lehnte, die Finger durch die Drahtmaschen geschoben, und geistesabwesend hinunter auf den Schulhof sah.
 

„Du weißt, was ich meine.“

Tezuka klang kühl, geradezu unnahbar.
 

Fuji war sehr lange still und Ryoma hatte plötzlich das unangenehme Gefühl, absolut nicht hier sein zu dürfen. Alles an dem Gespräch schrie praktisch in leuchtenden Buchstaben ‚PRIVAT!’. Und was interessierten ihn schon die Privatgespräche seiner Senpais? Nur weil der Rest von Seigaku neugierig war wie ein Haufen alter Klatschweiber, musste das nicht auch auf ihn zutreffen.

Er war so kurz davor, doch wieder von hier zu verschwinden, als plötzlich sein eigener Name fiel.
 

„Ryoma möchte das Spiel beenden …“

Fuji ließ den Satz in der Luft schweben, als wäre er unfertig. Aber er vervollständigte ihn nicht.

Irritiert blieb Ryoma stehen. Was hatte das jetzt mit ihm zu tun?
 

„Dann beende es“, erwiderte Tezuka brüsk.
 

„Ist das ein Befehl …?“
 

Tezuka antwortete nicht, aber sogar sein Schweigen war unnachgiebig.
 

„Ich verstehe …“, erwiderte Fuji leise und Ryoma wurde klar, dass er überhaupt nichts mehr verstand.

„Wenn du ihn fragst, wird er dir bestätigen können, dass wir einige … nennen wir es widrige Umstände hatten, die uns davon abgehalten haben, das Spiel zu Ende zu bringen.“
 

„Widrige Umstände …? Das muss dir ja sehr gelegen gekommen sein.“ Buchous Stimme ließ keinen Zweifel an seiner Ungläubigkeit.

Diesmal war es Fuji, der nichts erwiderte, und Ryoma spürte, wie seine Finger sich fester um den Griff seines Schlägers schlossen. Was sollte das denn heißen? Das waren doch alles widrige Umstände gewesen … oder? Etwas flatterte plötzlich in seiner Brust. Was war hier los?
 

Tezukas nächste Worte machte sogar noch weniger Sinn als alles Vorhergehende zusammen, und Ryoma hatte langsam mehr und mehr das Gefühl, in einem sehr schlechten Film zu stecken, in dem er ohne es zu wissen eine Hauptrolle erwischt hatte.

„Ich will nicht, dass du ihn durcheinander bringst.“
 

„Du meinst, du willst nicht, dass ich ihn vom Tennis ablenke“, erwiderte Fuji, und obwohl seine Stimme ganz sanft und leise war, klang sie schärfer und schneidender als alles was Ryoma jemals von ihm gehört hatte. „Ich hatte es vergessen … es geht immer um Tennis, nicht wahr?“
 

„Fuji … mach das nicht zu etwas Persönlichem.“ Tezukas Stimme hatte einen warnenden Unterton angenommen.
 

„Es ist doch längst persönlich …“ sagte Fuji so tonlos, dass der Wind seine Stimme kaum zu Ryoma trug. „Und es hat nichts mit dir zu tun.“
 

„Es hat mit Seigaku zu tun.“

Sekundenlang hörte man nichts außer dem Rauschen der Bäume und dem leisen metallenen Geräusch einer Umzäunung, die zu fest von zarten, weißen Tensaihänden umklammert wurde. Ryoma lehnte an der Wand neben der Tür, der Schulrucksack zu seinen Füßen und der Tennisball unbeachtet am Boden. Die Steine in seinem Rücken waren kalt.

„Ich werde nicht tolerieren, dass du irgendetwas tust, was die Mannschaft gefährdet. Beende das Spiel oder lass ihn in Ruhe.“
 

„Sagst du das als Kapitän … oder als Freund?“
 

„Als dein Kapitän.“
 

Ryoma hörte das Klappern, als schmale Finger sich aus der Umzäunung lösten. Als er sprach, war Fuji Stimme sehr leise und sehr ruhig.

„Alles, was du mir als Kapitän zu sagen hast … kannst du mir im Training sagen. Buchou.“
 

Er hörte Schritte auf dem betonierten Boden, die sich der Tür näherten, und Ryoma löste sich ruckartig von der Wand.

Sein Herz hämmerte. Und er rannte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (33)
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Von:  Zauberlehrling
2012-08-27T11:18:10+00:00 27.08.2012 13:18
hoi^^
ich hab seit laaaanger Zeit mal wieder Lust auf PoT gehabt und dann auch gleichzeitige Lust aufs Lesen und mit beidem Zusammen, hab ich mich an diese wundervolle FF erinnert...
Sie ist wirklich mitreißend und super geschrieben, auch wenn sie leider, leider, leider noch immer nicht beendet ist...

Besteht noch die Hoffnung das du dieses Glanzstück beendest?
Ich bete drum, weil irgendwie der Höhepunkt noch fehlt^^

Würd mich jedenfalls riesig freuen!!!
Wir lesen uns bestimmt wieder!
Bis dahin, alles Gute!
VG
Zauberlehrling
Von:  ToChan
2010-05-20T01:49:46+00:00 20.05.2010 03:49
geniale FF *-*
habe sie gerade erst gefunden *-*
du hast einen echt genialen schreibstiel, so mitreißend da kann man gar nicht aufhöhren zu lesen XD

ich hoffe das du weiter schreibst an der FF *-* sie ist so genial *-*

Mit freundlichen Grüßen
ToChan
Von:  MaiRaike
2009-06-27T11:32:18+00:00 27.06.2009 13:32
Was für ein Glück, dass es Karupin gut geht.
Tjaja, Katzen halt... Sie sind immer da, wo man sie nicht sucht, weil sie da AUF GAR KEINEN FALL wären.
Meine Nachbarin kam einmal mit einem panischen Ausdruck im Gesicht auf mich zu um mir zu sagen, dass meine Katze sich in der Schublade unter ihrem Bett versteckt hatte und plötzlich herausgeschossen kam, was sie fürchterlich erschreckte.

Magst du mir eine ENS schicken, wenn du das nächste Kapitel hochlädst?
Ich bin doch sehr neugierig, ob die beiden sich auch annähern, wenn sich gerade keine Katze potetiell in Lebensgefahr befindet..


Von: Exile
2008-11-10T09:16:28+00:00 10.11.2008 10:16
Oo Anhang!
Ich hab doch tatsächlich KARUPIN vergessen!
Oh Gott! Wie konnte mir dieses süße Teil in meinem Kommentar nur entgehen?
Das ist so... katzisch.
Letztens haben wir unsere Katze tiefschlafend in der Badewanne gefunden ^^***

Nein so ein flauschiges und tolles Tier. Karupin ist ja mit einer meiner Lieblinge im PoT-Universum. Tezuka das andere ^////^

Das kam richtig geil rüber, wie sich Ryoma Sorgen um das Vieh gemacht hat. Und das hat sich still und heimlich im Trockner verkrochen. Im TROCKNER. Ich hab mir so einen abgelacht, als du Ryomas schlimmste Befürchtungen beschrieben hast. Die Pelzfetzen.
Und da kam auch wieder Fuji sehr gut rüber, der Ryoma einfach tröstet und beruhigt und der das zuerst auch gar net so checkt. Er ist ja doch noch ein kleiner naiver Junge.

Und Karupin sein Kuscheltier, was er ja nie zugeben würde XD

Anhang Ende! ^^**
Von: Exile
2008-11-10T09:12:00+00:00 10.11.2008 10:12
Luina hat mir heute zweimal nen Herzinfarkt verpasst.
Den ersten mit dieser Nachricht hier.

Oo Du hast uns das Kapitel SO LANGE vorenthalten?
Und das, wo ich dir bestimmt einen wunderbaren Kommentar geschrieben habe. (Zumindest glaube ich, dass das eine Geschichte der viele waren <.<***)
Und wenn nicht, hole ich das jetzt nach XD

Gott! Wie kann man nur so geil schreiben? Das gehört verboten! Das ist lebensgefährlich!
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie arg mein Herz geklopf hat bei jedem Wort und wie sehr meine Hände zu zittern bekommen haben.

Aber zuerst geb ich dir lieber die Kritik, damit du dich nachher in meinem Lob baden kannst XD Genug hab ich ja davon:

Kritikpunkt 1: Es sind tatsächlich ein paar Tippfehler drin. Ich sag jetzt mal Tippfehler, weil ich mir sicher bin, dass du von Rechtschreibung doch ein bisschen Ahnung hast. Darüber sehe ich großzügig hinweg.

Kritikpunkt 2: hat mich persönlich doch etwas mehr gestört, weil ich bekennende Tennisspielerin bin. Und das... war irritierend. Du beschreibst das Spiel sehr spannend, aber du hast bei den Regeln nicht aufgepasst.
Beispiel 1: Fuji beginnt das Service. Das bedeutet, wenn es steht 1:0 wenn er den Aufschlag durchbringt oder 0:1 wenn Ryoma nen break schafft.
Folgedessen spielt Fuji auf ungerade. Wenn es also 3:1 für wen auch immer steht hat der kleine Tensai Service, weil der nächste Punkt in der Gesamtsumme 5 (ungerade) ergibt.
Okay... soviel dazu.
Beispiel 2: Du hast geschrieben, dass Fuji aufschlägt und Ryomas Fangirls haben sich gefreut... über Fuji. Weil er gut ist. Aber es kam nicht heraus, dass eigentlich Ryoma den Punkt macht. Zumindest war es einen Absatz später der Fall.
Ich weiß nicht - vielleicht liegt es auch an mir, aber diese Match-Stelle hat mich wirklich, wirklich irritiert.

Wie gesagt, liegt das wahrscheinlich daran, dass ich am selbigen Tag, wo ich das gelesen hatte, zwei Stunden Tennis-Training hatte. XD
Aber ich dachte mir, ich verrate dir das, obwohl mich Luina fast erschlagen hätte, dass ich mich bei ihr drüber aufgeregt hatte. Ich bin mir sicher, beim nächsten mal wirds besser.

Kommen wir zum positiven Teil (der ist ja sowieso viel, viel interessanter - da kommt das ganze fangegirle XD):

Woah, woah und nochmals woah! Ich liege dir zu Füßen.
Dieses Kapitel war, ist und bleibt toll! Besonders nach so einer langen Pause. Das ist einfach unfassbar.
Jetzt - über Nacht - wo mein Kopfweh verschwunden ist und das ganze ein bisschen in mein Gehirn gesicktert ist, bleibt mir noch mehr die Sprache weg. Einfach... phänomenal genial.

Die Art, wie du die Dinge beschreibst, bringen deutlich Ryomas Verwirrtheit hevor. Aber nicht nur die, auch die Frustration, den Ärger, die Irritation, die... ganzen Emotionen halt.
Ich musste so lachen über den Damenbesuch und wie sehr Ryoma darauf eigentlich angesprungen ist. Ich fand das ausgezeichnet, wie...

(Jetzt wurde ich unterbrochen, weil ich es wie immer in der Arbeit mache >.<* Aber ich hab wenigstens kein Problem, fortzusetzen, wo ich aufgehört hab zu labern ^^***)

... du beschrieben du kleinen Details beschrieben hast. Dass sich Ryoma so sehr auf Fujis Erscheinungsbild konzentriert hat. Mit den herbstlichen Blättern und so. Da kam eine richtig angespannte, aber auch romantische Atmosphäre rüber. Da hat ja regelrecht alles "Nimm mich!" geschriehen.

Aber am allerbesten (wie nicht anders zu erwarten von einem Tezuka-Anhänger XD) fand ich die Schlussszene. Auch da kam wieder Ryomas "ungewollte" Neugier deutlich durch. Echt, dieses Team besteht nur aus Klatsch und Tratsch. Ryoma ist ja auch so ein Waschweib XD das kann er gar nicht leugnen.
Jedenfalls kam Tezuka total geil rüber. Und auch wenn du das nicht wolltest... oder zumindest vermute ich das mal, war das dann schon sehr hintig. Tezuka war doch eindeutig eifersüchtig. Aber so eindeutig eindeutig. Da gabs gar keine Zweifel auf meiner Seite.

Und er kommt mal wieder so richtig kalt rüber und so. So ernst und doch... irgendwie... besorgt. Mir ist egal, auf wen er eifersüchtig war. Ich liebe es, wenn er es ist. Das macht ihn nur noch süßer.

Oh ich drifte ab. Du bekommst ja nachher noch eine Fangirl-Ladung von mir... über Tezuka.

Jedenfalls hoffe ich mal, du lässt dir für das nächste Kapitel nicht wieder so viel Zeit, weil das ist und bleibt einfach eine tolle Story. Und es wäre echt schade darum. Da kann ja noch soooooooo viel passieren.

*hust*Threesome*hust*

^^***

Jedenfalls wie immer ein echt gute Leistung von Rei-sama und sollte sie sowas besitzen, ihrer Muse.

*Fähnchen schwenk* Ein hoch auf eine der besten FF-Schreiberlingen, die ich kenne. *Konfetti schmeiß*

Danke fürs Update ^.~ (Juhu sie lebt noch XD als hätte ich das nicht schon von Luina und ihrem GB gewusst).

Liebe Grüße
Jenchan ^^***

PS: Das Kommentar ist ungebetat und strotzt wahrscheinlich nur so vor Fehlern ^^*** Mein tiefstes Beileid, dass du dir das Gequatsche anhören musstest...
Von:  ScarsLikeVelvet
2008-11-09T18:41:31+00:00 09.11.2008 19:41
Ein schönes Kapitel.
Ich fand die Szene mit Ryoma Fuji und dem Fußball vorm Auto auch sehr schön und ich fands absolut niedlich wie Ryoma sich da an Fuji klammert Das ist einfach absoluter Zucker.
Ich hoffe, du hast das nächste Kapitel nicht auch verbummelt xD
Man liest sich
Liebe Grüße
Toto
Von:  Friends
2008-11-09T18:29:00+00:00 09.11.2008 19:29
Wow... Das war glaub ich der spannenste Teil dieser Story.
Ich hab mich an meine Maus gekrallt, und am schluss glaub ich
sogar das atmen vergessen zu haben.
Ich sag nur super. Udn ich freue mich, wenn das nächste Kapitel
irgendwann online kommt.

GLG Sa-chan
Von:  mangacrack
2008-11-09T16:25:46+00:00 09.11.2008 17:25
Oh ... meine Augen sehen richtig?
Ein neues Kapitel O.O! Das ist ... das ist einfach nur der Himmel auf Erden.
Da freut es einen Leser doch, dass sich jegliches Warten gelohnt hat.
Läuft wie Honig den Hals runter^^ ...

Ich habe jede Zeile mit Andacht gelesen, in der Befürchtung sie würde gleich wieder verschwinden!

Ich mag den Wandel von Tezuka/Fuji zu Fuji/Ryoma.
Hrrr ... ein himmlischer Genuss das Kapitel^^

mangacrack
Von:  Luinaldawen
2008-11-09T15:02:58+00:00 09.11.2008 16:02
Soso... wiedergefunden... <.<°°°°°°°°°°°
Ich sag da mal nichts zu... also direkt zum Kapitel selber.

OMG!
Mich hat fast der Schlag getroffen, als mich der Altert bei ff.de ansprang *____*
Dann hab ich an nen sehr verspäteten Aprilscherz von ff.de geglaubt und dann... wollte ich dich nur noch knutschen! *-*
Es geht weiter!
Endlich!
Und es ist soooooo furchtbar toll!!!! >.<
Ich habe mich nur kaputtgelacht!
*Kommentar kurz unterbrechen musste*
Jetzt bin ich raus! >.<
*überleg* Was wollte ich noch schreiben...
Es war toll! Auch wenn ich mich da jetzt wiederhole... ich liebe deinen Schreibstil einfach. XD Du hast Fuji und Ryoma sooo klasse hinbekommen. *-*
Ich wäre fast gestorben, als Nanjiro Ryoma von dem "Damenbesuch" erzählt hat. XDDD Soooo klasse! Und das Match und Karupin... göttlich!
Ich liebe Karupin! *ihn haben will* Unsere Katzen tauchen auch an den unmöglichsten Orten wieder auf.
Aber ich fand es sooo niedlich, als Fuji Ryoma beruhigt hat, als der dachte, Karupin wäre überfahren worden *____* *fiep*
Dass erst eine Katze fast ihr Leben lassen muss, dass wir sowas zu lesen kriegen *sich klarmachen muss, dass sie das Pairing _nicht_ sieht* >.<

Okay, Zeit drängt... das meiste ist gesagt bis auf...
Der letzte Abschnitt. o.o
Ich weiß gerade nicht, was ich davon halten soll, aber ich fands toll. XDDD Vor allem, da ich immer noch ein bekennendes Tezuka/Fuji-Fangirl bin. XDDD

Ich will mehr! XDDD

~*Luina*~
Von:  Klein_Ryu
2008-09-05T09:47:45+00:00 05.09.2008 11:47
volli supi ^__^
hoffentlich gehts bald wieder weiter xD


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