Das Herz des schwarzen Drachens von Jarmina ================================================================================ Kapitel 3: Magie ---------------- 3.Magie Arva spürte wie etwas, Siria, durch ihre Hände in ihren Körper zu fließen schien. Vor ihrem inneren Auge nahm sie es als warmes, weißes Licht wahr. Es war ein angenehmes Gefühl, wie warmes Wasser, dass durch ihren Körper floss. Überall wo das Licht sie berührte, breitete sich Wärme und Ruhe in ihr aus. Schließlich kam das Licht in ihrem Kopf an. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, als sich Siria in ihre Gedanken einzumischen versuchte. Das warme Licht umfloss sanft ihre Gedanken, es fiel ihr schwer, sich nicht dagegen zu wehren, ihr Instinkt sagte ihr, dass das nicht richtig war, dass es gefährlich war, aber da Siria ihr gesagt hatte, es würde nichts passieren, solange sie sich nicht wehrte, bemühte sie sich keinen Widerstand zu leisten. Die Elfe blieb ganz ruhig und wartete. Sie fühlte, wie Sirias Gefühle sich zu ihren mischten und spürte ihre Konzentration und ihre Selbstsicherheit. Arva wurde von Sirias Ruhe angesteckt. Ihr inneres Ich hielt sich an Sirias Lichtstrom fest und lies sich von ihr tiefer in ihren Körper hinein ziehen. Während sie entspannt Sirias Gedanken folgte, begann sie immer mehr zu vergessen, wer sie war. Alles schien in Ordnung zu sein, am liebsten wäre sie einfach eingeschlafen, doch dann sah sie plötzlich ein helles, rotgoldenes Licht, im Inneren ihres Körpers. Siria drängte sie darauf zu und als Arva es berührte, durchströmte sie eine unglaubliche Macht, die sich nun in ihrem ganzen Körper verteilte und durch jede einzelne ihrer Adern floss. Arva wusste plötzlich wieder wer sie war, ihr wurde jede Stelle ihres Körpers deutlich bewusst und sie fühlte sich unglaublich stark und mächtig. Die Elfe blickte sich nach Sirias Licht um und sah wie Siria sich zurückzog und folgte ihr. Als sie die Augen öffnete, spürte sie wie sie zitterte und ihr war schlecht. Doch Siria schien es besser zu gehen. Ihre Hände zitterten zwar auch etwas, aber ansonsten war ihr nichts anzumerken. Doch dann entdeckte Arva erschrocken, dass sich weiße Strähnen durch Sirias blondes Haar zogen. „War es so anstrengend für euch?“ Fragte sie besorgt und berührte eine der weißen Strähnen. Siria schüttelte lächelnd den Kopf und zeigte ihr, dass sie selbst rotgoldene Strähnen in ihren sonst rabenschwarzen Haar hatte. „Gehen die wieder weg?“ Fragte Arva besorgt, denn sie fand, dass es schrecklich aussah. „Ja keine Angst.“ Sagte Siria. „Jetzt hast du die Quelle deiner Magie gefunden, nun musst du nur noch lernen, wie man damit umgeht. Wenn du die Magie richtig beherrscht, kannst du damit heilen, mit anderen, die auch Magie besitzen Kontakt aufnehmen, oder sogar Blitze und ähnliches schleudern. Wie du gemerkt hast, kostet es Kraft mit Magie umzugehen. Das liegt daran, dass die Magie sich von deiner Lebenskraft ernährt. Sie regeneriert sich mit der Zeit wieder, aber du musst aufpassen, dass du nie zuviel Magie einsetzt, sonst kann es passieren, dass du stirbst. Es wird etwas dauern, bis du weißt, wie viel Magie du anwenden kannst, ohne dich zu sehr zu erschöpfen. Aber je mehr du dich mit deiner Magie beschäftigst, desto schneller erholst du dich später wieder.“ Siria stand auf und half dann Arva auf die Beine, die sich schüchtern an ihr festhielt, weil ihr so schwindelig war, dass sie nicht alleine stehen konnte. „Sollen wir uns lieber noch ein paar Minuten ausruhen, bevor wir weitergehen?“ Fragte Siria und Arva nickte. Sie hatte das Gefühl sich gleich übergeben zu müssen und fühlte sich furchtbar schwach, umso erleichterter war sie, als Siria ihre Decke auf dem Boden ausbreitete und ihr befahl ein bisschen zu schlafen. Als Siria sie aufweckte, war es bereits später Nachmittag, die Sonne stand hoch am Himmel, und Arva fühlte sich besser. Die Frau half ihr hoch und reichte ihr ihren Stock. Dann packten sie die Decke wieder ein, und zusammen wanderten sie weiter. Während sie gingen, dachte Arva darüber nach, welchen merkwürdigen Verlauf ihr Leben soeben genommen hatte. Von einem Tag auf den anderen war sie ihrer Mutter und ihrer Heimat beraubt worden. Aber dafür hatte sie Siria kennen gelernt, die ihr gezeigt hatte, dass sie Magie besaß und ihr ein Leben voller Abenteuer bot. >Ich bin so frei wie nie zuvor in meinem Leben! < Dachte Arva glücklich, auch wenn sie mit ihrem alten Leben sehr zufrieden gewesen war, stellte sie nun fest, wie langweilig es gewesen war. Jetzt war sie auf dem Weg in ein neues Land. In ein Land in dem fast alle Krieger waren. Vielleicht würde sie selbst eine Kriegerin werden. Während Arva sich ihre Zukunft in Namaycuh ausmalte, blieb Siria plötzlich stehen und hielt auch Arva fest. „Sei ruhig!“ befahl sie, als Arva sie fragen wollte, was los sei und schloss die Augen. Arva sah plötzlich alles wie durch einen roten Schleier und entdeckte, wie silberweißes Licht die Siarra zu umgeben schien. Sie blinzelte, und das Licht verschwand wieder. Sie nahm eine ihrer Haarsträhnen in die Hand, dabei fiel ihr auf, dass die roten Stellen in ihrem Haar wieder ihre normale Farbe angenommen hatten. Auch die weißen Strähnen in Sirias Haar waren wieder blond, bis auf eine, die sich gerade bildete. Doch sie fiel zwischen Sirias blonden Haaren ohnehin kaum auf, und begann schon wieder zu verblassen, als die Frau ihre Augen aufschlug. Siria lächelte glücklich und erklärte: „Mein Sohn ist auf dem Weg hierher, wir werden ihn bald treffen, vermutlich schon morgen, er hat mich gerade kontaktiert, er sagt, er ist in der Nähe der Eisenschlucht!“ „Ihr habt einen Sohn?“ Fragte Arva überrascht. „Einen Sohn und zwei Töchter!“ antwortete Siria stolz. Arva war verblüfft und fragte: „Aber Ihr seid doch noch gar nicht so alt?“ Siria lachte. „Danke, aber ich bin schon 32, mein Sohn Kyll ist 18, meine beiden Töchter Anis und Millis sind 15 und 12.“ „Damit hätte ich nicht gerechnet.“ Sagte Arva und versuchte sich vorzustellen wie Sirias Kinder aussehen könnten. Siria ging fröhlich grinsend weiter und Arva folgte ihr nachdenklich. Wenn ihre eine Tochter so alt wie ich ist, könnte sie auch meine Mutter sein, vielleicht adoptiert sie mich ja?< Dachte die Elfe und beschloss dann, dass Siria sie bestimmt nicht so gern hatte, dass sie sie für immer am Hals haben wollte. >Ich habe ihr bis jetzt nur Umstände bereitet; Erst bin ich nachts über sie gestolpert, dann musste sie meine Wunden versorgen und sich mein Geheule anhören, dann die Sache mit den Wachen und ich habe sie als Dämonin beleidigt und wegen mir kommt sie viel schlechter voran! Ich sollte mich bemühen zur Abwechslung auch mal etwas für sie zu tun, sonst bereut sie noch, dass sie mich mitgenommen hat.< Es dämmerte und sie schlugen ihr Lager neben dem Weg auf. Sie machten ein Feuer und breiteten ihre Decken davor aus. Da Arva nur eine Decke hatte, gab Siria ihr eine von ihren ab. Das beschämte Arva, weil Siria jetzt diejenige mit nur einer Decke war, da sie auch nur zwei besaß. Arva wollte sie ihr zurück geben, aber Siria wehrte mit der Begründung ab, dass Arva verletzt sei und außerdem ,sagte sie, sei es für sie kein Problem, ihren Umhang als Decke zu benutzen. Das gefiel Arva zwar nicht, aber sie hatte Angst, dass es Siria beleidigen könnte, wenn sie ihr freundliches Angebot so hartnäckig abwehrte. Sie nahm also Sirias Decke und breitete sie über ihre. Siria ging nachdem sie alles fertig gemacht hatten, auf die Jagd , um ein Abendessen zu fangen und Arva wartete alleine am Feuer. Sie waren inzwischen soweit gekommen, dass sie die Gegend nicht mehr kannte und auch nicht mehr alleine zurückgefunden hätte. >Was, wenn sie mich jetzt hier allein lässt und nicht wieder kommt? Ich würde den Weg zurück sicher nicht finden, ich hätte keinen Ort an den ich gehen könnte. Aber sie muss ja wieder kommen, schließlich sind ihre Sachen noch hier.Aber wenn sie einfach mit ihrem Sohn weiter reist?Ach warum sollte sie das tun?< Es wurde immer dunkler und Siria kam immer noch nicht zurück. Arva kam es vor, als sei die Siarra schon Stunden fort und sie überlegte, ob sie sie lieber suchen sollte, aber sie hatte zuviel Angst um noch einmal im Dunkeln den Wald zu betreten.> Das ist lächerlich <, sagte sie zu sich selbst,> ich bin eine Elfe, ich sollte keine Angst vor dem Wald haben. < Doch sie traute sich nicht und wartete still.Dann, als sie schon kurz davor war einzuschlafen, hörte sie es im Gebüsch knacken. Zuerst wollte sie aufspringen und Siria entgegen humpeln, aber dann stutzte sie: Was auch immer dort kam, musste viel größer sein als Siria, die Schritte waren schwer, Siria bewegte sich immer fast lautlos, und sie sah, dass sich die Äste der Bäume zur Seite bogen. Schnell stürzte sie sich hinter einen Busch. Dann sah sie das Ungetüm: Es lief auf Menschenbeinen und hatte den Kopf eines Wolfes, aus seinem Maul tropfte Blut. Es warf sich auf den Boden, seine obere Hälfte zumindest; zum Vorschein kam Siria. Sie hatte einen riesigen Wolf erlegt und war voller Blut. Der Anblick war so furchterregend, dass Arva sich nicht aus ihrem Versteck wagte. Siria rief nach ihr und Arva stand vorsichtig auf.Plötzlich hatte sie das Bild ihrer Mutter wieder vor Augen, wie sie leblos und verstümmelt auf ihrem Bett lag. Siria wischte sich das Blut aus dem Gesicht und lächelte erleichtert. „Ich hatte schon Angst einer seiner Kumpels hätte dich erwischt!“ sagte sie und merkte, dass Arva sich nicht aus dem Gebüsch wagte. „Was ist los?“ Arva bewegte sich nicht, sie hatte Angst Siria könnte sich auf sie stürzen. Sie hatte so ein seltsames Glühen in den Augen. Siria kam näher und Arva stolperte von ihr weg. „Aber Kleines, du musst dich doch nicht vor mir fürchten!“ rief Siria und griff nach Arvas Arm woraufhin das Mädchen erstarrte. Siria zog sie zurück zum Feuer. Sie war viel stärker als die zarte Elfe und Arva unternahm nicht erst den Versuch, sich zu wehren. Siria setzte sie auf ihre Decken und drehte ihr den Rücken zu. Sie zog das blutige Hemd aus und Arva bemerkte, dass sie nicht unbeschadet aus dem Kampf hervorgegangen war: Drei tiefe Kratzer, von den Klauen des Wolfes, zogen sich über ihren Rücken. Arva schüttelte ihre Angst ab und half der Frau sich umzuziehen und die Wunde zu versorgen. Es sah schlimm aus, aber Siria gab keinen Ton von sich, als Arva die Wunde reinigte und verband. Hinterher dankte sie ihr und schnitt zwei große Stücke aus dem Wolf, die sie über dem Feuer brieten. Während Siria die Stücke aus dem Wolf schnitt, setzte sie sich so davor, dass Arva es nicht sehen musste. Danach schleppte sie das Tier hinter einen Busch. Nachdem sie gegessen hatten und Arva schon schlief, zerlegte Siria den Rest des Wolfkadavers und packte das Fleisch ein. Am nächsten Morgen weckte Siria Arva noch bevor die Sonne aufging. Sie wanderten im Dunkeln die Straße entlang. Es war nebelig und kalt, Arva fror und war noch müde, aber sie wollte Siria nicht nerven, also ging sie schweigend neben ihr her und bemitleidete sich selbst. Trotzdem schien Siria gemerkt zu haben, dass ihr kalt war, denn sie kramte ihren Umhang aus einem der Beutel und legte ihn der zitternden Elfe um die Schultern. Nach einer Weile wurde es heller und der Nebel verwandelte sich in schwachen Regen. Siria schien es nichts auszumachen, dass sie nass wurde. Sie ging gut gelaunt voran und achtete nicht darauf, dass Arva sich auf einen Stein am Wegesrand niedergelassen hatte, weil sie kaum noch laufen konnte, da ihr verletzter Knöchel wieder wehtat. Als Arva Siria rief, hörte diese sie nicht, und verschwand kurz darauf hinter einer Kurve im Wald. Arva beschloss zu warten, bis Siria bemerkte, dass ihr jemand fehlte. Aber Siria kam nicht zurück. Arva stand unter Schmerzen auf und humpelte weiter. Sie sah Siria weit weg jemandem zuwinken. Es war ein Mann mit einem Pferd, den Siria, als er bei ihr ankam, umarmte. >Das muss ihr Sohn sein<. Dachte Arva und schleppte sich den beiden entgegen. Siria drehte sich zu ihr um und rief, sie solle nicht so trödeln. Doch die Elfe verließen ihre Kräfte. Sie lies sich einfach auf den Boden fallen und blieb dort sitzen. Sie merkte, dass Siria sie fassungslos anstarrte und auch ihr Sohn schien etwas überrascht. Siria zuckte bloß die Schultern und wandte sich mit Kyll zum gehen. Arva saß allein auf dem kalten, nassen Weg und war den Tränen nahe. Sie konnten sie doch nicht einfach so zurücklassen! ________________________________________________________________________________ So, ich hab extra eine Nachtschicht eingelegt, um das Kapitel fertig zu schreiben, ich hoffe es hat sich gelohnt und das Kapitel gefällt euch. Außerdem will ich mich nochmal bei _aliz_,Surface und Yunhe bedanken, die meine treusten(und bis jetzt einzigen T^T) Leser sind und mich mit ihren Kommis zum weiterschreiben motiviert haben. Dieses Kapitel widme ich euch, jawohl! ^_________^ Siria Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)