Hundeyoukai: Drachenkrieg von Hotepneith (Die vierte Staffel) ================================================================================ Kapitel 32: Finis Historiae --------------------------- Nun ja...Ihr habt ja Recht, der Ministerpräsident wird einige Hilfe benötigen. Doch dass er sie in Sake sucht....? 32. Finis Historiae Herr Hidetoshi Nakagawa, der bis gestern angenommen hatte, als neu gewählter Ministerpräsident der mächtigste Mann Japans zu sein, öffnete die Badezimmertür. Das kalte Wasser hatte seine überreizten Nerven etwas beruhigt. Bis gestern hatte er angenommen, Dämonen, Youkai, seien Märchengestalten – und bis vor einer halben Stunde hatte er geglaubt, Götter seien nur eine Erfindung der Menschen. Beides war falsch. Sein gesamtes Weltbild war auf den Kopf gestellt worden. Kein Wunder, dass jeder seiner Amtsvorgänger sich fleißig bemüht hatte, die Rituale zu beachten. Es half nichts. Wollte er nicht das Gesicht verlieren, gar seinen Kaiser blamieren, musste er wieder in den Hof des Higurashi-Schreins, wo der Hochzeitsempfang stattfand. Er kam an der Küche vorbei. Da stand eine Flasche Reisschnaps, die wohl zum Kochen verwendet worden war. Soviel war nicht mehr drin, fand er und leerte sie. Eigentlich war es doch gar nicht so übel, dass Izanagi da war. Dann könnte man ihn doch um etwas bitten. Wann, wenn nicht jetzt, könnte er sicher sein, dass ein Gott seine Bitte auch wirklich anhören würde? Aber um was sollte er ihn bitten? Seine Wiederwahl in vier Jahren? Das wäre zwar wichtig, war aber irgendwie geistlos. Der Ministerpräsident ging langsam hinaus. Dort war inzwischen der Kuchen weggeräumt worden und ein Büffet aus lauter Kleinigkeiten angerichtet worden. Braut und Bräutigam unterhielten sich mit dem Jungen, der gesagt hatte, er sei ihr Bruder, einem jungen Youkai, der einen Fuchsschwanz hatte, den beiden Menschen in mittelalterlicher Kleidung und den beiden Wolfsyoukai über alte Zeiten, als sie jemanden namens Naraku gejagt hatten. Zwei der Youkai-Kinder saßen an einer Hütte und lasen. Der Drachenprinz unterhielt sich mit dem anderen Youkai-Jungen. Die Mutter der Braut brachte gerade einen Teller hinüber, wo sich Izanagi…Izanagi-sama mit der jungen Katzenyoukai und deren eifersüchtigen Ehemann unterhielt. Der Kaiser und Tsuki, nein, Tsuki-sama, standen bei diesem Sesshoumaru, redeten, soweit er es verstand, über irgendwelchen Bannkreise und einen Park. Die rothaarigen Youkai-Zwillinge und die Ehefrau dazu sprachen über Kinder, Verlobungen. Tja. Wohin sollte er nun gehen? Zum Brautpaar? Zum Kaiser, vielleicht? Das wäre immerhin ein sicherer Hafen. Aber da war Tsuki. Frau Higurashi kehrte zurück, ging wieder zu dem Büffet. Nun erst entdeckte er, dass daneben ein Tisch stand, Stühle. Eine junge Frau saß dort und aß. Sie sah nicht gerade schlecht aus, dachte er. Außerdem stand da noch eine Flasche mit Reiswein, und er hatte Durst. Aus seiner Erfahrung mit Myu vorsichtig geworden, betrachtete er die Frau. Sie hatte keine spitzen Ohren, war also keine Youkai. Und sie schien allein zu sein. So ging er hin: „Verzeihung, darf ich mich hersetzen?“ „Natürlich. - Oh, der Ministerpräsident, oder?“ „Ja.“ Immerhin erkannten ihn doch ein paar Leute. Er hatte schon schwer an seiner Popularität gezweifelt. Er nahm einen Becher und goss sich Reiswein ein. Hunger hatte er keinen, obwohl die Speisen wirklich gut rochen und er seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte. Die junge Frau sah auf: „Ihr Essen ist wirklich vorzüglich, meine liebe Frau Higurashi. Und diese Reisbällchen sind die besten, die ich seit langem gegessen habe.“ „Oh, vielen Dank für die Ehre!“ Kagomes Mutter strahlte auf: „Das freut mich aber.“ „Um ehrlich zu sein, ich habe solche guten Reisbällchen nicht mehr gegessen, seit ich in Renin war. Und das ist doch schon eine gewisse Zeit her.“ „Darf ich…Möchten Sie vielleicht das Rezept haben?“ Die junge Frau zögerte einen Moment, ehe sie nickte: „Doch, warum eigentlich nicht. Das ist eine sehr gute Idee. Irgendwer wird das dann schon für mich kochen. Ich kann es nämlich leider nicht.“ „Oh, das ist doch nicht so schwer. Es bedarf nur ein wenig der Übung.“ „Das schon. Aber bei mir brennt eben leicht etwas an.“ „Das verstehe ich. Ich hole Ihnen rasch das Rezept und schreibe es auf.“ „Danke. – Möchten Sie vielleicht als kleinen Ausgleich etwas aus meiner Weberei haben?“ „Oh, vielen Dank, aber das ist wirklich nicht nötig…Es ist mir eine Ehre.“ Sie ging ins Haus. Der Ministerpräsident hatte durch seinen doch schon gestiegenen Alkoholpegel Mut gefasst: „Sie haben eine Weberei?“ erkundigte er sich. Wenn er schon hier mit lauter Göttern und Youkai den Tag verbringen musste, konnte er sich doch wenigstens mit einer hübschen Frau unterhalten. Und außerdem: Kochrezepte und Weben klang wirklich harmlos. Sie schien erstaunt: „Ja. Wussten Sie das nicht?“ War ihre Weberei so bekannt? Da hatte er sich ja schon wieder hübsch in die Nesseln gesetzt. War sie vielleicht eine berühmte Modemacherin? „Ich...ich interessiere mich nicht so für Mode“, sagte er daher hastig. Sie sah ihn noch immer so eigenartig an, daher fuhr er fort: „Wenn ich Sie etwas fragen darf - Sie kennen sich mit den Gästen hier aus?“ „Ja, doch, warum?“ „Ich habe noch nie Youkai oder Götter gesehen, wissen Sie. Und mit den Youkai komme ich völlig durcheinander. Das sind mehrere Fürsten da, oder? Aber mein Kaiser sagte mir, dass dieser Sesshoumaru der ranghöchste ist. Gibt es da Unterschiede?“ „Ja. Fürst zu sein ist eines, das andere ist die Hierarchie der Hunde. Er ist der Inu no Taishou, der Anführer der Hunde, also der Hundeyoukai. Und damit sind alle anderen, gleich ob Fürst oder nicht, niedriger in der Rangfolge.“ „Aber Myu sagte, sie sei eine Katze. Wie hängt das zusammen?“ „Durch ihre Heirat mit Yuri gehört sie zum Hundeclan und unterliegt diesem Recht.“ „Hund und Katze…“ murmelte der Ministerpräsident und goss seinen Becher voll: „Irgendwie eigenartig.“ „Myu-chan neigt dazu, ein wenig eigenartig zu sein.“ Die junge Frau warf einen Blick hinüber: „Und jetzt ist sie einfach nur glücklich.“ „Sieht so aus.“ Herr Nakagawa sah hin, wo die Katzenyoukai sich eng an ihren Gefährten schmiegte und mit Izanagi redete: „Sie …naja…sie redet einfach so mit Izanagi...Izanagi-sama…“ „Warum nicht?“ Das klang amüsiert: „Immerhin ist sie sozusagen seine Tochter.“ „Seine…“ Ach du lieber Himmel. Die Aktion mit ihrem Schwanz hätte noch mehr ins Auge gehen können, wäre Izanagi schon da gewesen. Und das erklärte auch, warum sie Tsuki als älteren Bruder angeredet hatte. Wohl Halbbruder. Er trank einen großen Schluck. „Wenn ich einen Moment um Aufmerksamkeit bitten dürfte“, rief Tsuki. Alle Anwesenden schwiegen und wandten sich ihm zu, das Brautpaar kam näher. Sesshoumaru nickte etwas: „Brautgeld sei unüblich, unter Menschen, sagte Inuyasha. Aber dennoch ist es schicklich, ein Hochzeitsgeschenk zu machen. Löse den Bannkreis, Tsuki.“ Dieser hob die Hand. Kagome stutzte. Es passierte doch nichts? Was für ein Hochzeitsgeschenk sollte das sein? Inuyasha sah sich um: „Wo sind denn die ganzen Häuser hin?“ Seine Ehefrau fuhr herum. Tatsächlich. Wo eben noch Häuser hinter dem Higurashi-Schrein zu sehen gewesen waren, wehten nun die Wipfel von Bäumen. „Ah...“ brachte sie hervor. Sesshoumaru fuhr fort: „Der Schrein ist nun von einem Park umgeben. Im Mittelalter nannte man dies Inuyashas Wald und so soll es auch wieder sein.“ „He, das ist nett“, sagte sein jüngerer Halbbruder, während Kagome fassungslos und Hilfe suchend zum Kaiser sah: „Wo… ist…Tokio?“ „Hinter dem Park. Dieser Bannkreis wurde schon im Mittelalter geschaffen, jetzt nur gelöst. Sie wussten ja, wo der Schrein ist und wann ihr heiratet.“ Der Kaiser hatte zuvor an dem Gespräch teilgenommen: „Durch diesen Park ist der Higurashi –Schrein nun einer der größten in Tokio und ich nehme an, dass viele Besucher kommen werden.“ Und er konnte nur hoffen, dass es keinem Menschen auffallen würde, war hier ein neuer Park. Aber vermutlich hatte da auch schon wieder jemand Vorsorge getroffen. Er sah rasch zu Tsuki, blickte aber wieder zu Kagome. Diese atmete etwas auf. Sie hatte schon Angst gehabt, dass sie als Hochzeitsgeschenk ganz Tokio platt gemacht hätten. „Ja“, sagte sie dann, nur um etwas zu sagen. Einfach eine unmögliche Familie! Sora, die Drachenkönigin von Le-chan-po, trat zu ihrem Sohn und Arashi, die beide sofort höflich ihr Gespräch unterbrachen, sich verneigten. Der Hundeprinz hoffte, dass er bislang nichts falsch gemacht hatte. Er hatte sich angestrengt, alle Höflichkeitsregeln zu beachten. Er wusste nur zu gut, dass er noch immer einiges zum Ausgleichen hatte. Fünfzig verlorene Jahre ließen sich nicht in wenigen Monaten nachholen, auch, wenn er sich fast verzweifelt bemühte. „Bleib nur, Arashi“, sagte Sora freundlich: „Ich hörte nur, dass Hakai dir von China erzählt. Und das würde mich auch interessieren. Wie leben die Drachen dort nun? Noch immer einzeln?“ „Nein, Frau Mutter. Die Menschen haben sie immer weiter zurückgedrängt, zusammengedrängt, aber nun leben sie unter den Bannkreisen. Es war freundlich von Euch, meinem Onkel die Schamanen zur Verfügung zu stellen. Alleine hätte er es nicht gekonnt.“ „Drachenvölker müssen doch zusammenhalten, auch, wenn es durchaus…Probleme in der Vergangenheit gab. Hakai, geht es dir gut bei Tsuko? Ich zweifele nicht, dass er für dich sorgt, aber du hast doch niemanden gekannt.“ „Ich lerne sie kennen. Und ich studiere insgesamt sehr viel. Die Schrift ist eine andere, die Sprachen zum Teil. Von den Namen der Orte und Flüsse ganz zu schweigen. Es ist anstrengend, aber ich weiß, wofür ich lerne.“ Er lächelte ein wenig: „Keine Sorge, Frau Mutter.“ Sora atmete etwas auf: „Dann erzähle mir ein wenig von deinem Tagesablauf.“ Ihr Sohn gehorchte. Und Arashi nahm sich vor, sich einen ähnlichen Terminplan zu besorgen. Was Hakai konnte, würde er doch wohl auch schaffen. Er hatte in den Augen seiner Eltern, vor allem seines Vaters, vollkommen versagt, aber er würde ihnen beweisen, dass er nur auf einem Irrweg gewesen war. Herr Nakagawa hatte den Kopf geschüttelt. Einen kompletten Park, mal eben so herschenken, wäre schlimm genug gewesen. Aber wie sollten sie das denn erklären? Wie sollte es nicht auffallen, wenn mitten in Tokio von jetzt auf gleich ein neuer Park entstanden war? „Oh je…ich freue mich schon auf die Zeitungen morgen. Neuer Park in Tokio!“ Die junge Frau sah ihn überrascht an: „Das wird niemandem auffallen. Für die Menschen war dort immer schon ein Park, glauben Sie mir. Magie ist eine feine Sache.“ „Äh….meinen Sie?“ Er war nicht mehr ganz nüchtern, das wusste er, aber trotzdem drang eine Erkenntnis bis zu ihm durch: „Soll das heißen, da werden oder wurden gerade mal eben einige Millionen Menschen manipuliert?“ „Natürlich.“ Sie schien erstaunt: „Das passiert doch öfter mal.“ Jetzt saß er mit offenem Mund da: „Wie...was…?“ „Nun, wie glauben Sie denn, dass sich die Länder der Youkai und Drachen vor den Menschen verborgen halten?“ „Ja, das stimmt. Daran habe ich nicht gedacht. Wissen Sie, ich habe erst gestern erfahren, dass es Youkai gibt.“ Das mit den Göttern erwähnte er mal besser nicht. Das war ihm denn dann doch zu peinlich. Er goss sich einen Becher ein. „Ja, das kann ich mir vorstellen.“ „Möchten Sie auch einen Reiswein?“ „Nein, danke.“ Die junge Frau lächelte ein wenig: „Sie sind sehr nett….Ministerpräsident.“ „Sagen Sie nur Hidetoshi.“ Er rutschte seinen Stuhl ein wenig näher zu ihr: „Da Sie so charmant sind…können Sie mir erzählen, was Sie so den ganzen Tag über tun, wenn Sie nicht in Ihrer Weberei sind?“ Sie sah ihn ein wenig seltsam an: „Ich tue meine Pflicht.“ „Das meinte ich nicht, entschuldigen Sie. Ich …sind Sie verheiratet?“ „Ja, schon sehr lange.“ „Schade.“ Er hörte selbst, dass seine Zunge ein wenig schwerer wurde. Vielleicht war die halbe Flasche Schnaps in der Küche doch zuviel auf nüchternen Magen gewesen? Oder einer der sieben Becher Wein? Ach, was sollte es. Er stand auf: „Ich finde es schade, dass immer die schönsten Frauen schon verheiratet sind. Ist Ihr Mann denn hier?“ „Nein. Er wurde zwar eingeladen, aber er macht sich nichts aus solchen Veranstaltungen. Eigenartigerweise. Sachen mit Liebe sollten ihm Spaß machen.“ Der Ministerpräsident sah auf sie hinab, als er hinter ihrem Stuhl stehen blieb. „Sie sind wirklich wunderschön, “ murmelte er und legte die Hände auf ihre Schultern: „Und...bitte nicht böse sein…ich muss einfach...“ Er bückte sich und küsste ihren Hals. Tödliche Stille senkte sich über den Hof des Schreins. „Und ich dachte, es war schlimm, als er Myu befummelt hat!“ zischte Inuyasha dann und sprang hinüber, um den Ministerpräsidenten zurückzureißen. Im gleichen Moment war der Kaiser heran, warf sich auf die Knie: „Ich flehe Euch an, habt Nachsicht mit meinem Diener, ehrwürdige Ahnin!“ „Alles in Ordnung, omi-kami-sama?“ erkundigte sich Akamaru höflich. Der Ministerpräsident hing im Griff des Hanyou. Ehrwürdige Ahnin? Vom Kaiser? Omi-kami? Du liebe Güte...er hatte…er hatte doch nicht etwa gerade die Sonnengöttin angemacht? Das war der letzte Gedanke, ehe ihn eine gnädige Ohnmacht in die Arme nahm. „Schon gut.“ Amaterasu drehte sich um und bedachte die Versammlung mit einem gewissen Lächeln: „Ihr solltet mir zutrauen, dass ich in der Lage bin, mich selbst zu verteidigen!“ „Daran würden wir nie zweifeln“, entgegnete Sesshoumaru: „Dennoch ist sein Benehmen indiskutabel.“ „Ich...ich sollte wohl besser gehen…“ Der Kaiser warf einen Blick auf seinen Ministerpräsidenten, den Inuyasha inzwischen der Einfachheit halber auf den Boden gelegt hatte. „Ich kann nicht mehr tun, als mich für sein Verhalten zu entschuldigen, Hoheit. Ich fürchte, er hat zuviel Wein getrunken.“ „Könnte sein.“ Der Hanyou betrachtete Nakagawa: „Er riecht danach. – Äh, danke, dass Ihr ihn nicht umgelegt habt. Das wäre schwierig geworden, die Neuwahlen zu erklären.“ „Oh, er sagte, ich sei schön.“ Amaterasu zwinkerte: „Das hört eine Frau immer gern.“ Sesshoumaru wandte den Kopf: „Arashi.“ Das war nur halblaut gesagt, aber sein Sohn war unverzüglich an seiner Seite: „Mein Herr und Vater?“ „Trag diesen Menschen aus dem Schrein, wohin es der Mikado sagt.“ Der Hundeprinz senkte den Kopf: „Wie Ihr befehlt.“ Wie ungemein peinlich, einen Menschen tragen zu sollen und auch noch vor der versammelten Familie und den Drachen und Menschen. Es war jedoch undenkbar, einem Befehl des Vaters, des Fürsten, des Taishou nicht nachzukommen, zumal er sowieso schon in Ungnade war. So er trat zu Inuyasha, bückte sich und hob den Ministerpräsidenten auf, sah zum Kaiser. Dieser verneigte sich höflich in alle Himmelsrichtungen, bedankte sich für die Einladung, bemüht, Schadensbegrenzung zu betreiben. Er müsste Nakagawa unbedingt das geheime Buch zur Verfügung stellen, in dem die Taten und die Geschichte der Youkai in den letzten fünfhundert Jahren aufgelistet waren. Und er würde ihm dringend eine entschuldigende Pilgerfahrt nach Ise, dem früheren Uijimada, in der Provinz Mie, zum Heiligen Schrein der Sonnengöttin ans Herz legen. Als er mit Arashi zu den Stufen kam, blieb er stehen: „Ich danke Euch, Prinz“, sagte er höflich: „Ich fürchte nur, ab hier muss ich ihn tragen. Dort, jenseits des Bannkreises stehen meine Leibwächter und Beamten. Denen würdet Ihr auffallen.“ „Wie Ihr wollt. Mein Befehl lautet, ihn zu tragen, wohin Ihr es wünscht.“ Und er würde seinem Befehl nachkommen. Sein Blick fiel auf etwas, das er noch nie gesehen hatte. Was war das wohl? „Darf ich Euch etwas fragen, Mikado?“ „Hm?“ „Was sind das dort für Gefährte, bei denen die Menschen stehen?“ „Autos. Sie fahren mit Maschinen.“ Autos. Doch, davon hatte ein Lehrer einmal gesprochen. „Ihr werdet ihn nicht tragen können.“ „Das befürchte ich auch, aber ich muss es versuchen.“ „Wohin soll er denn?“ „Dort, in das zweite Auto. Aber Ihr könnt ihn doch nicht…Prinz Arashi!“ brachte der Kaiser noch hervor. Er konnte die Bewegungen nicht nachvollziehen. Er sah nur einen dunklen Blitz, dann stand der schwarzgekleidete Hundeprinz wieder neben ihm: „Er sitzt im Auto.“ „Äh, danke. Ihr seid schnell.“ „Ich übe zurzeit viel. Danke, Mikado.“ Oh ja, und wie hart er trainierte. Irgendwann würde er gut genug sein, seinen Vater bitten zu dürfen, mit ihm zu üben. Aber er wusste, dass das noch ein weiter Weg war. „Ich habe zu danken.“ Der Kaiser schritt die Stufen hinunter. Immerhin hatte es keine Toten gegeben. Aber nun verstand er auch den Satz auf der Hochzeitseinladung. Hidetoshi Nakagawa erwachte stöhnend. Einen solchen Alptraum hatte er ja noch nie erlebt. Seine Zunge war pelzig und sein Schädel dröhnte. Hatte er gestern zuviel Alkohol erwischt? Mühsam drehte er sich auf die Seite. Wo war er? Das war doch nicht sein Schlafzimmer? Dann fiel ihm ein, dass dies wohl der Ruheraum neben seinem Büro war. Was war nur los? Mühsam setzte er sich auf der Matte auf. Eine Akte lag neben ihm. Hatte er gestern die noch gelesen? Er nahm sie. Und ein eisiger Schreck durchzuckte ihn. Da stand: „Die Geschichte der Youkai von der Epoche der Kriegerischen Staaten bis heute“. Dann war das kein Alptraum gewesen? Und er hatte gestern wirklich…. Ein Zettel fiel hinaus, er nahm ihn: „Ihr Benehmen gestern war eine Schande für Japan, ja, die Menschheit. Sie sollten so rasch es geht, nach Ise.“ Er brauchte nicht zu fragen, von wem der Brief war, wer ihm auch das Buch hier hergelegt hatte. Der Kaiser hatte Recht. Eine Pilgerfahrt zum Schrein der Sonnengöttin war dringend angesagt. Eigentlich zu allen Schreinen, die er kannte, aber das hatte wohl zuerst einmal Vorrang. Warum er wohl noch am Leben war? Etwa wegen dieses Zusatzes in der Einladung: Keine Toten? Er versuchte, seine Kopfschmerzen zu ignorieren, öffnete das Buch. Oh ja, das würde er wohl wirklich mal lesen müssen. Aber zuerst….Zuerst würde er sich frisch machen und dann eine Reise nach Ise anberaumen, alle Termine für heute absagen. Das hatte absoluten Vorrang. Als er unter der Dusche stand, kam ihm eine Idee. Da hatte er doch einmal in einer Veranstaltung eine junge Mangaka kennen gelernt, die ihm so vom Mittelalter vorgeschwärmt hatte. Vielleicht sollte er der mal einen Tipp geben, dass es Youkai gab? Natürlich sollte sie die Geschichte der Youkai nicht wörtlich übernehmen, aber Anregungen dafür aufgreifen? Die Youkai würden das kaum als Beleidigung empfinden können, die Menschen aber Bescheid wissen. Niemand sollte so ahnungslos wie er selbst in eine solche Veranstaltung gehen. Und Rumiko würde sich doch gewiss freuen… ********************************** So endet die Hundeyoukai-Saga, zumal der Drachenkrieg. Ich möchte mich für eure wirklich fantastische Anteilnahme bedanken. Als kleines Dankeschön werde ich in wenigen Wochen "Shiros Abschlussprüfung" unter den Hundeyoukai- Kurzgeschichten hochladen. Und falls jemand von euch gedacht hat, seine sei mörderisch...^^ Und wer weiss, vielleicht fällt mir noch etwas zu dem Hundeclan ein. Immerhin dachte ich bislang nach jeder Staffel, es sei zu Ende.^^". Nächste Woche werde ich jedenfalls den neuen Krimi hochladen, für die, die den Teenage-Sesshoumaru schon vermisst haben: Mord auf der Hochzeit. Die "Es kann nur einen geben" Brüderstory wird noch gut vier Monate laufen. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)