Hundeyoukai: Drachenkrieg von Hotepneith (Die vierte Staffel) ================================================================================ Kapitel 24: Unfreundliche Begegnungen ------------------------------------- Ja, der Magier könnte ein Problem bekommen... Danke in jedem Fall für eure Kommentare. Ihr nähert euch der 900. Wahnsinn. Ich möchte euch dafür auch gern wieder eine Kurzgeschichte präsentieren, an der ich zur Zeit arbeite: Shiros Abschlussprüfung.Und falls jemand denkt, er hätte Probleme wegen Abi und Co...^^" Aber zunächst einmal wenden wir uns der Rettungstruppe zu: 24. Unfreundliche Begegnungen Kagome stolperte instinktiv rückwärts, als der dämonische Tausendfüssler mit überraschender Geschwindigkeit auf sie zuschoss. Unwillkürlich schrie sie auf. Sie hatte ihren Bogen, ihre Pfeile bei den anderen gelassen. Gegen ein solches Monster von der Länge eines Lastwagens war sie im Moment hilflos. Im nächsten Augenblick bemerkte sie, wie ihr Angreifer erstarrte, dann zerfetzt zu Boden fiel. Etwas legte sich um sie. Erst da erkannte sie die vertraute rote Kleidung. „Bist du in Ordnung, Kagome?“ erkundigte sich Inuyasha. „Ja, danke...“ Er musste äußerst schnell geworden sein: „Tut mir leid. Ich war wohl unaufmerksam.“ „Ich hab dir ja gesagt, dass du nicht immer alleine gehen sollst.“ Er ließ sie los: „ Mach schon weiter.“ „Du sollst mich nicht immer herumkommandieren!“ Aber sie füllte die letzte Flasche. So war der Rucksack zwar wieder ein Stück schwerer, allerdings ging es ja nun in die Berge und sie hatte keine Ahnung, ob sie da bald wieder Wasser finden würden. Der kleine Eichhorndämon war beeindruckt. Als die Menschenfrau aufgeschrieen hatte, hatten zwei seiner drei Begleiter nicht reagiert. Nur dieser Rotgekleidete war mit einem einzigen Satz durch die Bäume gesprungen, hatte eigentlich bloß eine Handbewegung gemacht, etwas geschrieen wie „sakontesu…“ Und der Tausendfüssler war tot gewesen. Lingxi wusste nur zu gut, wie gefährlich diese Sorte Dämonen war. Schon manches Mal waren unvorsichtige Mitglieder seines Stammes ihr Opfer geworden, mit ein Grund, warum sein Stamm so viele Krieger besaß. Und diese Fremden war so stark…Umso günstiger war es wohl, dass er sich bereit erklärt hatte, sie zu führen, sie nicht zu verärgern. Als Inuyasha und Kagome zurückgekehrt waren, die Flaschen verstaut hatten, ging Sesshoumaru unverzüglich weiter. Er wollte keine Zeit verlieren. Die Tatsache, dass sie keine Portale erschaffen konnten, wollten sie nicht den Magier auf sich aufmerksam machen, war verdrießlich genug. Er hoffte, dass sich dazu eine Möglichkeit ergeben würde, wenn sie auf Wesen mit starkem Youki treffen würden, oder wie immer man dämonische Energie hierzulande nannte. Solche sollte es doch auch in China geben. Lingxi blieb stehen, deutete voran: „Dort endet der Wald, das Gebiet meines Stammes. Weiter gehen wir nie. Es gibt dort keine Bäume mehr.“ Er hoffte, dass das genügen würde, er die Erlaubnis bekäme, zu gehen. Ohne Genehmigung zu versuchen zu verschwinden, käme wohl einem Selbstmord gleich. „Was kommt dann?“ fragte Inuyasha: „Berge?“ „Ja.“ „Wohnen da auch noch solche Dämonen?“ „Ich…ich war da nie. Möglich, vielleicht. Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe nur gehört, die Gegend dahinter nennen Menschen die Hungersteppe.“ „Da leben also Menschen?“ Das war ein bisschen mühsam, dieses Interview. „Ich weiß es nicht.“ „Lingxi“, kam es von Sesshoumaru. Der Eichhorndämon sah zu ihm auf: „Ja?“ Er schluckte unwillkürlich. „Geh.“ Das ließ sich der Kleine nicht zweimal sagen. Mit einem Satz war er auf einem Baum, sprang weiter, in Richtung auf den sicheren Kobel. „Der hatte ganz schön Angst“, kommentierte der Hanyou diese rasche Flucht. „Verständlich, oder?“ meinte Kagome: „Ich meine, er konnte doch bestimmt abschätzen, wie stark ihr alle seid.“ Sie ging weiter, machte den Schritt neben Shiro: „Darf ich dich etwas fragen….“ Sie überlegte kurz, dann wählte sie doch die familiäre Anrede, allerdings respektvoll: „Nee-sama?“ Die Hundefürstin war ein wenig überrascht. Ihre Schwägerin hatte sie noch nie so angesprochen. Für einen Augenblick war es ihr auch zuwider, von einem Menschen als verehrte Schwester angeredet zu werden, aber dann sagte sie sich, dass Kagome wohl etwas Vertrauliches von ihr wollte. „Was ist?“ Inuyasha bemerkte, dass die beiden Frauen miteinander sprachen und sah keinen Grund, hinter ihnen herzugehen. So sprang er neben seinen Halbbruder. Der schwieg zwar, sagte aber auch nichts dagegen, dass er an seiner Seite ging. „Mir ist erst auf dieser Reise aufgefallen, dass du immer einen Schritt hinter Sesshoumaru gehst. Ich kenne mich mit dem höfischen Zeremoniell nicht so aus, wie du weißt. Ist das, weil er der Fürst ist oder weil er dein Gefährte ist?“ Kagome war stolz auf diese Formulierung. Sie hatte wirklich keine Lust, sich mit Shiro anzulegen. Aber sie war neugierig. „Beides“, antwortete die Hundeyoukai sofort: „Er ist ranghöher.“ „Aber du bist die Erste der weiblichen Rangliste.“ „Ja.“ „Dennoch bist du nicht gleichrangig mit dem Ersten der männlichen Rangliste.“ „Nein. Nicht unter Hundeyoukai.“ „Bei Katzen ist das anders?“ „Zum Beispiel.“ Shiro sah seitwärts: „Warum fragst du? Du bist Inuyashas Gefährtin und es ist deine Pflicht, ihn zu respektieren.“ „Ja, natürlich.“ So klang das wirklich nicht schlimm. Überdies war dies auch die Tradition unter Menschen. Allerdings kaum so bedingungslos, wie ihre Schwägerin das praktizierte. Aber sie sollte jetzt wohl besser einstweilen nicht mehr nachhaken: „Danke.“ Sie sah empor. Der Höhenrücken stieg sanft an und im Licht der sinkenden Sonne erkannte sie, dass dort wirklich kein einziger Baum mehr stand. Aber es würde bald dunkel werden. Hier am Berg zu übernachten war nicht sonderlich anheimelnd. Der Wind war aufgefrischt. „Eine Höhle oder so wäre nett. Ich glaube, es fängt bald an zu regnen.“ „Ja, möglich.“ Inuyasha drehte den Kopf: „Es riecht danach.“ „Beeilen wir uns.“ Der Hundefürst sah seitwärts. Sein Halbbruder verstand die Aufforderung: „Komm her, Kagome. Ich werde dich tragen.“ Diese gehorchte, stieg auf seinen Rücken. So kamen sie in der Tat schneller voran, dachte sie noch, als der Hanyou und die beiden Youkai schon mit weiten Sprüngen den Hang empor eilten. Bereits kurz nach Einbruch der Dämmerung erreichten die Reisenden auf diese Weise die Ebene jenseits des Bergrückens. Kleine Wäldchen wuchsen dort, dehnten sich den Hang empor. Aber die guten Nasen verrieten, dass es in der Ferne keine Bäume mehr gab, nur Gras. Das musste die Steppe sein, von der sie gehört hatten. Inuyasha ließ Kagome absteigen, nahm allerdings den Rucksack, witterte. „Irgendetwas riecht hier komisch“, sagte er: „Ich kenne den Geruch, aber ich kann mich nicht erinnern.“ „Du auch?“ Sesshoumaru war überrascht, da es ihm ähnlich ging. Und die Gelegenheiten, wo sie zu zweit in Abenteuern gewesen waren, waren so häufig nicht. Überdies war er sicher, diese Witterung in seiner Jugend gerochen zu haben – und da war er wirklich nicht mit dem Hanyou unterwegs gewesen. Shiro hob den Kopf: „Ich kenne diesen Geruch nicht, da bin ich sicher. Aber da ist jemand. Ein Wesen mit dämonischer Aura.“ Kagome fasste nach ihrem Bogen: „Kommt es näher?“ „Nein“, sagte ihr Gefährte: „Ja, doch, das ist ein Dämon. Aber der ist von einer Sorte, wie ich sie schon einmal getroffen hatte.“ Sesshoumaru war ein wenig erstaunt, meinte dann: „Du hast gegen chinesische Dämonen gekämpft?“ „Ja. Der Typ wollte Tessaiga klauen, angeblich um die Welt zu regieren. Wie hieß er…?“ „Menoumaru“, antwortete Kagome prompt: „Und er wollte die Macht seines Vaters haben, der Huga oder so ähnlich hieß.“ „Hyouga“, sagte Sesshoumaru. Daher kannte er den Geruch. Vater hatte Hyouga damals besiegt. Er selbst war noch sehr jung gewesen. Und Inuyasha hatte dessen Sohn geschlagen? Das hätte er sich eigentlich denken können. Shiro sah zu ihm: „Kampf?“ „Wir haben ein Ziel.“ Und die Rettung Myus stand höher, als ein unnötiger Kampf gegen einen solchen Schmetterlingsdämon. Sie nickte leicht. Allerdings schnupperte sie noch einmal, um sich den Geruch einzuprägen. Im gleichen Moment legte sie die Hand an ihren Schwertgriff. Denn es waren auf einmal zwei Quellen der Witterung. Und diese näherten sich rasch. Weit entfernt im Osten stand Yuri auf einem Bergvorsprung, blickte in die untergehende Sonne. Seine Selbstbeherrschung war groß genug, dass er am Tage die Verwaltung routiniert leiten konnte. Aber abends, nachts vermisste er Myu, stieg die Sorge um sie. Natürlich wusste er, dass er Sesshoumaru, Inuyasha, Shiro und sogar Kagome vertrauen konnte, dass sie gewiss alles tun würden, um ihm seine kleine Katze heil zurückzubringen, aber er fühlte sich, als ob ein Teil von ihm fehlen würde. Und er hatte ein schlechtes Gewissen. Schließlich hatte er ihr versprochen, dass sie nie wieder Kummer, Sorgen haben sollte. Er würde sie beschützen. Und da hatte er gründlich versagt. Wenn sie zurückkam, würde er sie nie wieder allein lassen. Hoffentlich ging es ihr gut, hoffentlich lebte sie überhaupt noch. Seine Hand ballte sich unwillkürlich, wenn er daran dachte, wie er seine Finger um die Kehle dieses Drachens legen würde, der ihr das angetan hatte. „Meine arme, kleine Katze…“ „Tatsächlich. Japanische Dämonen in dieser Gegend?“ Die kühle, spöttische Stimme gehörte zu einem jungen Mann, der aus den Schatten des Wäldchens trat. Kagome hatte bei der herrschenden Dunkelheit Schwierigkeiten, ihn zu erkennen, aber er war eindeutig ein Dämon. Und er trug ein Schwert. „Nicht nur irgendwelche Dämonen, mein Bruder“, kam die Antwort von der anderen Seite: „Das sind Hundedämonen. Nein, Hundeyoukai, nennt man das ja wohl.“ „Zwillinge“, sagte Shiro prompt. Die beiden sahen sich wie ein Spiegelbild ähnlich. „Und? Was wollt Ihr?“ fragte der Hanyou, von einem zum anderen sehend. „Euch umbringen.“ Der erste der dämonischen Zwillinge schien fast überrascht: „Hundeyoukai haben immerhin zwei Familienmitglieder getötet.“ „Ach, dann kennt ihr diesen Menoumaru?“ Die fremden Brüder legten synchron die Hände an die Waffen: „Du hast ihn gekannt?“ „Umgelegt“, korrigierte Inuyasha kurzerhand: „Und wenn ihr nicht abhaut, wird es euch ähnlich ergehen.“ „Du bist ein dummer Hund. Deine Begleiter haben ihre Energien versteckt, du kannst das wohl nicht einmal. So haben wir euch gefunden. Und ihr habt keine Chance gegen uns.“ „Ach ja?“ Inuyasha sah sich um, guckte, wo Kagome war, ehe er Tessaiga zog: „Du kannst es ja gern ausprobieren.“ „Das werden wir tun.“ Der erste Zwilling nahm ebenfalls sein Schwert zur Hand: „Du kannst sicher sein, dass mir danach dieses Menschenmädchen in mehr als einer Hinsicht schmecken wird.“ Er hatte den Blick bemerkt. „Keh!“ machte der Hanyou leise: „Und von was träumst du noch? - Geh zurück, Kagome!“ Diese gehorchte, fasste dennoch nach ihrem Bogen. Diesen Menoumaru hatten sie nur zu zweit besiegen können. Allerdings wollte sie ihren Gefährten auch nicht unbedingt vor seinem Halbbruder blamieren. So ließ sie die Hand sinken. Sie könnte auch später noch eingreifen. Inuyasha hob sein Schwert: „Auch nur eine Sekunde lang zu glauben, ihr könnt gewinnen, ist nichts als ein Irrtum. Ein tödlicher.“ Er rannte los. Sesshoumaru hatte unterdessen den anderen Dämon gemustert. Dieser nickte leicht: „Du gegen mich? Und deine hübsche Frau gehört dann mir? Wie ungemein albern, sie ein Schwert tragen zu lassen. Jeder weiß doch, dass Frauen nicht kämpfen können.“ Shiro blieb unbewegt stehen. Aber sie hoffte inständig, dass ihr Gefährte ihr den Kampf erlauben würde. Dann würde sie diesem arroganten Kerl zeigen, was für sie „Nicht-Kämpfen-Können“ hieß. Sesshoumaru legte die Hand an sein Schwert. Da der chinesische Dämon unverzüglich zog, tat auch er es. Die Dunkelheit war für ihn kein Hindernis, offenkundig auch für die Zwillinge nicht. Und Inuyasha schlug sowieso auf der unsichtbaren Linie der Windnarbe zu, sobald er die Energie seines Gegners wittern konnte. Die Einzige mit Sichtproblemen, wäre Kagome. Aber das war die Angelegenheit seines jüngeren Halbbruders. Shiro hatte zu ihrem gewissen Bedauern bemerkt, dass sie nicht kämpfen sollte, und wich zu ihrer Schwägerin zurück: „Inuyasha hat bereits solch einen Dämon bekriegt?“ „Ja. Der hatte die Macht seines Vaters übernommen. Wir haben ihn dann gemeinsam geschafft. Also, ich mit einem Pfeil und Inuyasha gleichzeitig mit einem kaze no kizu. Menoumaru sammelte Energie in einem Splitter des Juwels der vier Seelen. Aber das gibt es ja nicht mehr in dieser Welt.“ Worüber sie mehr als froh war. „Ich verstehe.“ Also waren sie starke Dämonen, aber sollten für die beiden Halbbrüder kein großes Hindernis sein. Sie beobachtete kurz Inuyasha, der anscheinend versuchte, im direkten Angriff, Klinge auf Klinge, Erfolg zu haben. Seine Schwerttechnik hatte sich deutlich verbessert, seit sie ihn das erste Mal bei der Skelettinsel gesehen hatte. Und selbst da war es ihm schon gelungen, Akamaru im Duell zu schlagen. Sein Gegner hatte offensichtlich Mühe, Tessaigas Klinge zu parieren, wenigstens teilweise selbst anzugreifen. Hoffentlich wurde Inuyasha nicht leichtsinnig, nahm an, schon gewonnen zu haben. Diese Dämonen waren gut, das sah sie. Aber wichtiger für sie war, was ihr Gefährte tat. So wandte sie den Kopf. Sesshoumaru und der chinesische Dämon waren langsam aufeinander zugegangen. Unerwartet flirrte die Klinge des Fremden empor, schlug zu. Stahl knirschte auf Stahl, als der Hundefürst parierte, sich drehend zurücksprang, seinerseits angriff, diesmal mit Youki. Shiro war sicher, dass für die vier Kämpfer im Augenblick die Welt um sie versunken war, nichts mehr existierte, außer des jeweiligen Gegners Schwert und Energie, die in der Nacht Funken sprühen ließ, wenn die Attacke danebenging. Der chinesische Dämon schlug unerwartet seitlich zu, gegen Sesshoumarus Hals zielend. Um den Dornen von dessen Rüstung auszuweichen, musste er von schräg oben kommen. Der Hundeyoukai riss sein Schwert empor, um die Klinge seines Gegners weiter emporzudrücken, über seinen Kopf. Damit wäre dieser für kurze Zeit schutzlos, bis auf die Rüstung. Der Schmetterlingsdämon realisierte diesen Plan und drückte zurück, versuchte, den Angriff doch noch umzulenken. Seine Schneide glitt an Sesshoumarus Schwert entlang, streifte dabei dessen Unterarm, ehe beide auseinander sprangen. Shiro bemerkte, dass der Stoff zerrissen war, ein Kratzer entstanden war. Aber das war kein Kampf, der durch eine Schramme beendet werden würde. Überdies waren die Selbstheilungskräfte ihres Gefährten groß genug, um ihn fast unverzüglich wieder zu heilen. Dieser Fremde griff erneut an, war dauernd in der Offensive. Anscheinend versuchte er so durch die Deckung zu gelangen, Sesshoumaru schwer zu verwunden. Aber seine Attacken prallten immer wieder auf eine abwehrende Klinge, verteidigendes Youki. Und Shiro konnte wittern, dass der Dämon müde wurde. Er würde rasch anfangen, Fehler zu machen. Sie hätte fast die Schultern gezuckt. Was legte er sich auch mit dem Herrn der Hunde an. Kagome beobachtete den Kampf zwischen Inuyasha und seinem Gegner, soweit sie ihn erkennen konnte. Es hatte zu nieseln begonnen und die Wolken ließen kein Mondlicht durch. Ihre menschlichen Augen waren zu schwach, um dem Kampf unter den Bäumen nun weiter entfernt verfolgen zu können. Sie erfasste nur das weiße Haar ihres Gefährten in der Dunkelheit, hörte seine Stimme, als er wieder angriff, diesmal mit der Windnarbe. Sie wollte ihn schon rufen, als sie eine Hand auf der Schulter spürte. Erstaunt sah sie zu Shiro: „Was ist?“ „Lenke ihn nicht ab.“ Sie gab sie frei. „Ich…kannst du ihn sehen?“ „Ja. Er ist jetzt dauernd im Angriff. Und sein Gegner wird der Windnarbe nicht mehr lange ausweichen können.“ „Ist Inuyasha verletzt?“ „Ein wenig.“ Was auch immer die Hundeyoukai unter „ein wenig“ verstehen mochte, dachte Kagome prompt. Vermutlich alles, was nicht unmittelbar zum Tode führte. „Ich würde ihm gern helfen.“ Shiro schüttelte den Kopf: „Uns wurde nicht erlaubt zu kämpfen.“ „Aber du möchtest doch auch, oder?“ „Es ziemt sich nicht, der Anweisung des Gefährten zu widersprechen.“ „Du bist eben als Prinzessin geboren worden“, entschuldigte sich Kagome, mit dem sicheren Gefühl gerade ein Fettnäpfchen erwischt zu haben: „Irgendwie merkt man das schon.“ In gewisser Neugier fuhr sie fort: „Die Ausbildung war sicher langweilig und hart.“ „Sehr hart.“ Etwas in Shiros Stimme ließ ihre Schwägerin aufhorchen. Aber da war es wohl besser, nichts zu sagen. Kagomes Neugier war allerdings nur noch mehr geweckt worden. Wie war die Jugend dieser Youkai verlaufen? Das klang weniger nach: „was wünschen Hoheit“, sondern eher nach knallhartem Drill. Nun gut, sie hatte den Vater der Hundezwillinge ja nur kurz gesehen, ehe Inuyasha ihn getötet hatte, aber sie hatte ihn alles andere als sympathisch gefunden. Lag da der Grund, warum Shiro so überaus gehorsam gegenüber ihrem Gefährten war? Aber dann atmete sie auf. Mehrere Bäume stürzten krachend um. Ganz offenkundig hatte Inuyasha endlich die volle Macht Tessaigas eingesetzt. Und er kam auch schon zurück: „Was für ein Vollidiot. Alles in Ordnung, Kagome?“ „Ja, danke. War er so stark?“ „Naja…schon nicht schlecht. Aber dieser Menoumaru hatte mehr drauf.“ „Er hatte auch einen Juwelensplitter.“ „Stimmt. - Sag mal, Shiro, wieso spielt Sesshoumaru denn immer noch mit dem Kerl da rum?“ Die Hundefürstin antwortete nicht. Das war auch ihr ein Rätsel. Sesshoumaru hätte ihnen die Frage beantworten können. Er wollte austesten, wie stark hierzulande die Dämonen waren, daraus ableiten, wie mächtig der Magier sein mochte. So hatte er nur langsam seine Energie erhöht, nur zögernd mehr Tempo eingesetzt. Immerhin hatte sein Gegner ihm einen Kratzer zufügen können, wenn auch nur aus Versehen. Und jetzt erkannte er deutlich, dass dieser am Rande seiner Fähigkeiten war. Etwas wie ein Lächeln glitt um seinen Mund. Inuyasha hatte es gesehen und bückte sich, nahm schon mal den Rucksack, was Kagome verwirrte: „Willst du nicht auf deinen Bruder warten?“ „Der kommt gleich.“ Sie blickte hinüber, erkannte gerade noch, wie der chinesische Dämon zu Boden ging, während der Hundefürst sein Schwert schon zurückschob: „Woher hast du das gewusst?“ „Wenn der mal lächelt, hat er gewonnen.“ Shiro war zu selbstbeherrscht, um ihre Amüsement zu zeigen. Da kannte jemand seinen Halbbruder wohl doch ganz gut. Und sie entsann sich Situationen, die alles andere als Kampf gewesen waren, in denen ihr Gefährte so gezeigt hatte, dass sie besiegt war. Dem ungeachtet blickte sie zu ihm: „Bleiben wir hier, Sesshoumaru-donno?“ Kagome war zwar müde, und sie hätte gern unter einem Baum vor dem Regen Schutz gefunden, aber immerhin lagen hier zwei Tote in der Gegend. So meinte sie: „Eine Höhle, vielleicht?“ Es war ein wenig mühsam, immer daran zu denken, dass schon Vorschläge zu machen unhöflich war. „Nimm sie mit, Shiro.“ Er selbst trat zu Inuyasha. Mit einem Dimensionsportal würden sie rasch vorankommen. Und da hier diese dämonischen Brüder gewesen waren, würde man die Pforten denen zurechnen. Nur wenige Sekunden später befanden sich die vier Reisenden fast am entgegengesetzten Ende in der Hungersteppe. Die Youkai und der Hanyou witterten sorgfältig. Entfernt waren Menschen, auch Tiere konnten sie feststellen, aber weder dämonische Energie noch eine unmittelbare Gefahr. Kagome sah zu Inuyasha: „Dann können wir Feuer machen? Ich habe Hunger.“ Immerhin regnete es hier nicht mehr. „Ja. Ramen?“ erkundigte er sich mit gewisser Vorfreude. „Du willst also auch etwas? – Oh…hier ist kein Holz.“ Sie hätte fast geseufzt. Wieder würde es keine warme Mahlzeit für sie geben. „Keine Angst.“ Der Hanyou grinste: „Im Rucksack ist was. Nicht viel, aber zum Kochen sollte es reichen.“ Er hatte es eingesteckt, während sie die Flaschen nachgefüllt hatte. „Oh, das ist wirklich toll, dass du daran gedacht hast!“ Erleichtert suchte sie nach den Ästchen, nach einem Feuerzeug. Kurz darauf brannte ein kleines Feuer und sie kochte Wasser, um die Trockennudeln aufgießen zu können. Dann sah sie auf. Ein Stück entfernt stand Sesshoumaru, blickte in die Weiten der Steppe. Fast entgegengesetzt war Shiro. Auch sie musterte das Land. Hielten sie etwa Wache? Oder waren sie einfach genervt von der erneuten Pause, weil ein Mensch essen, schlafen musste? Aber dafür konnte sie nun wirklich nichts. Sie gab sich sowieso solche Mühe mitzuhalten, wenig Pausen zu benötigen. Inuyasha schnüffelte an einer Packung: „Das hier? Kekse?“ „Das wartet.“ Sie nahm sie ihm weg: „Erst mal kommen jetzt die Ramen für uns beide.“ „Fein.“ Er drehte sich ein bisschen um, prüfte noch einmal die Luft: „Hier sieht’s ja wirklich friedlich aus. Und riecht so gut…“ Er stutzte, witterte erneut: „Shiro…?“ Im nächsten Augenblick stand sein Halbbruder neben ihm: „Lass die Finger von ihr!“ knurrte er wie in alten Tagen. Der Hanyou grinste: „He, ich bin selbst verheiratet. Keine Panik.“ Sesshoumaru war schon weiter gegangen, zu seiner Gefährtin. Nur Momente später waren die Youkai in der Nacht verschwunden. Kagome war ein wenig irritiert: „Habe ich gerade etwas verpasst?“ „Nein, die Ramen sind gleich fertig. - Ach, wegen Shiro? Sie ist läufig.“ „Oh“, war alles, was die junge miko noch hervorbrachte. ******************************************** Äh..nun ja...nützlich ist alles, was die Kampfmoral stärkt. Das nächste Kapitel: Erkenntnisse, wendet sich dann Myu, Tsuko und einem gewissen Magier zu. Und auf so manche Erkenntnis hätte mancher verzichten können.... Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, bekommt, von mir, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet ist. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)