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Hundeyoukai: Drachenkrieg

Die vierte Staffel
von

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Die Jagd beginnt

Es freut mich, dass ihr alle so an Myu hängt. Die kleine Katze hat es im Augenblick auch nicht sonderlich einfach. Und ihr Rettungskommando muss sich erst aneinander und chinesische Gegebenheiten gewöhnen.
 

23. Die Jagd beginnt
 

Kagome hätte um ein Haar geseufzt, aber sie wollte ungern demonstrieren, wie schwach Menschen waren. Allerdings begann sie müde zu werden. Seit Stunden waren sie nun schon gewandert, aus der Handelsstadt hinaus, zunächst eine belebte Strasse entlang, vorbei an Bauerndörfern und Marktflecken. Nun wurde das Land anscheinend weniger fruchtbar, die Reisfelder hörten auf. Stattdessen gab es immer dichtere Wäldchen.

Inuyasha warf ihr einen raschen Blick zu: „Ich glaube, du solltest mal was trinken.“

Sie war froh, dass er das so formulierte: „Ja, eine Pause wäre bald nett“, meinte sie jedoch ehrlich, mit einem bezeichnenden Nicken auf die vorangehenden Hundeyoukai. Dabei fiel ihr zum ersten Mal bewusst auf, dass Shiro nie direkt neben ihrem Gefährten war, sondern stets den höfischen Schritt zurück. Die Hundefürstin schien das vollkommen automatisch zu machen, ebenso, wie sie bei jeder Geste Sesshoumarus aus den Augenwinkeln aufpasste, ob ein Befehl für sie käme. Vielleicht sollte sie Shiro einfach einmal fragen, warum sie so, ja, so untertänig war, in Gegenwart ihres Angetrauten. Sobald sie allein war, zeigte sie doch, dass sie durchaus denken konnte, ja, das Fürstentum verwalten konnte. Schön, es war Mittelalter und die Frauen hatten sich unterzuordnen, aber wenn sie das mit Miyaki und Akamaru verglich, von Myu und Yuri ganz zu schweigen, schien das Verhältnis dieser beiden vor ihr doch deutlich strikter. Aber dann dachte Kagome daran, dass es vielleicht für ihre Schwägerin eine ungebührliche Frage wäre. Und soweit sie wusste, hätte sie dann nicht nur Shiro, sondern auch Sesshoumaru am Hals. Inuyasha würde ihr zwar sicher helfen, aber Streit innerhalb einer Rettungstruppe wäre bestimmt nicht im Sinn der entführten armen Katzenyoukai. Nein, da sollte sie besser den Mund halten. Vielleicht könnte sie anders fragen, anders vorgehen, um ihre Neugier zu befriedigen.

Sesshoumaru hatte sich nicht umgedreht, bewies aber zehn Minuten später, dass er das kurze Gespräch gehört hatte, als er am Rand eines Wäldchens stehen blieb. Inuyasha ließ den Rucksack auf den Boden gleiten und Kagome setzte sich erleichtert, um rasch zu essen, zu trinken. Sie wusste nicht, wie lange die Youkai Pause machen würden, oder eher der Taishou, denn die Fürstin hatte gewiss keine eigene Meinung dazu.

Der wandte den anderen den Rücken zu: „Dort ist ein Teich, Shiro.“

Die Hundefürstin stutzte nur kurz: „Soll ich versuchen, im Wasser Myu zu finden?“ Da ihr Gefährte keine Antwort gab, ging sie hinüber, setzte sich. Eine ihrer magischen Fähigkeiten war es, Bilder im Wasser beschwören zu können. Allerdings schaffte sie es nur, wenn sie genau wusste, wen sie wo suchen sollte. Myus Youki war nicht sonderlich stark und sie selbst hatte keine Ahnung, wo genau die Schwarzen Berge waren, aber einen Versuch war es gewiss wert. So hob sie die Hände, konzentrierte sich.

Kagome sah interessiert zu. Sie konnte fühlen, wie das Youki Shiros rasch anstieg, spürte, die dunkle Macht der Hundefürstin.

Dann blickte diese auf: „Ich kann Myu so nicht finden, Sesshoumaru-donno.“ Wie immer, wenn sie nicht zu zweit waren, verwendete sie diese Anrede: „Aber direkt im Westen spüre ich etwas wie einen Schatten in der Magie, der meine Fähigkeiten behindert.“

„Ein Bannkreis?“ fragte Inuyasha prompt: „Den könnte ich mit Tessaiga erledigen.“

„Kein Bannkreis. Es ist etwas anderes. Möglicherweise das Echo der Macht dieses Magiers, den die Menschen Kakon nennen.“

„Dann wäre er aber äußerst mächtig, wenn du ihn schon aus dieser Distanz wahrnehmen kannst“, meinte Kagome: „Allerdings hast du ja auch recht weitreichende Fähigkeiten.“ Sie entsann sich nur zu gut, wie sie einmal direkt mit Shiros vollem Youki in Kontakt gekommen war.

Sesshoumaru drehte sich um, sah in den Westen. Ein Schatten in der Magie? Ein so mächtiger Magier? Er selbst konnte noch nichts davon wahrnehmen, aber es gab keinen Grund an den Fähigkeiten seiner Gefährtin zu zweifeln. Sie konnte sehr weit entfernt noch etwas über das Wasser entdecken, falls es dort ebenfalls Wasser gab. Und in den Schwarzen Bergen sollte es vorhanden sein, wie in jedem Gebirge. Die Frage war nur, ob dieser Magier umgekehrt über ähnliche Fähigkeiten verfügte. Falls dem so war, musste man ihn nicht unbedingt darauf hinweisen, dass sich starke Youkai näherten. Obwohl, noch würde ihr Youki in dem von anderen Wesen verborgen sein. Dennoch wäre es gewiss besser, achtsam zu sein. Er unterdrückte seine Energie, konnte sofort fühlen, dass Shiro es ihm gleichtat. Immerhin waren sie bereits vorsichtig genug gewesen, einstweilen keine weiteren Portale mehr zu erschaffen. Er sah sich um. Kagome hatte den Rucksack wieder eingeräumt. Er hatte ihr erlaubt, mitzukommen, weil sie nützlich sein konnte. Nun musste er sich eben damit abfinden, dass sie nur ein Mensch war, Pausen benötigte. Früher oder später würde sie so erschöpft sein, dass sie Schlaf brauchte. Das war so, und er verlor keinen weiteren Gedanken daran, sondern setzte sich in Bewegung. Im nächsten Augenblick erstarrte er.

Inuyasha bemerkte verwundert, wie auch Kagome fast erschreckt aufsah. Er war der Einzige der vier Reisenden, dem nichts von dem seltsamen Schatten auffiel, der über das Land, über sie zu huschen schien.

„Er hat mich bemerkt“, konstatierte Shiro. Wie gut, dass der Herr der westlichen Gebiete sofort seine Energie unterdrückt hatte - und sie ebenfalls.

Die miko sah zu ihr: „Du hast auf diese Distanz einen Schatten in der Magie wahrgenommen – und er soll bemerkt haben, dass du versuchst, zu ihm zu sehen? Dann muss er aber gut sein.“

„Ja.“ Die Hundefürstin trat zu ihrem Gefährten: „Und er muss ebenfalls die Fähigkeit besitzen, über Wasser in die Weite zu sehen.“ Das war die einzig mögliche Schlussfolgerung: „Aber er konnte uns nicht finden, da wir das Youki unterdrückt haben. Dennoch mag er nun auf der Hut sein.“

„Wir werden sehen.“ Sesshoumaru ging weiter.

Die anderen folgten sofort.
 

Die Vier wanderten schon stundenlang durch den immer dichter werdenden Wald. Zunächst hatte es noch kleine Lichtungen gegeben, mit Gras und Blumen. Jetzt wurde es immer schwerer, einen Weg durch das Buschwerk zwischen den Bäumen zu finden. Fast mannshohe Bambuspflanzen, durchwachsen von immer häufiger werdenden, nicht gerade kleineren Farnen, verstellten den Weg. Sie gingen nun hintereinander, die Halbbrüder zuvorderst und zuletzt. Das Gelände wurde immer sumpfiger und Sesshoumaru sah sich gezwungen, daran zu denken, dass weder Inuyasha noch Kagome fliegen konnten, er festeren Boden suchen musste. Überdies konnte er wittern, dass die menschliche miko müde wurde, ohne freilich etwas zu sagen.

Als er trockene Erde erkannte, eine Art Insel in der immer morastiger werdenden Welt dieses Waldes, blieb er halten, sah zum Himmel auf, soweit der durch die dichten Baumkronen zu erkennen war. Es wurde Nacht.

Kagome versuchte nicht zu zeigen, wie froh sie war, sich hinsetzen zu können, etwas essen zu können. Inuyasha konnte sich das allerdings denken. Sie hatte mitgewollt und hatte nun keine Lust zu zeigen, wie viel schwächer sie war als die Youkai. Aber das war natürlich Unsinn. Er blickte sich um: „Irgendwie sieht es hier mit Feuermachen schlecht aus.“ Trockenes Holz war in diesem feuchten Wald eine echte Mangelware.

„Schade“, sagte Kagome nur und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche. Sie hatte noch einige Sachen, die man auch kalt essen konnte, dabei. Warme Nudeln wären allerdings schön gewesen. Die Feuchtigkeit dieses Waldes war langsam durch die Kleidung gedrungen, schien sich auf der Haut förmlich festzukrallen. Selbst ihr Schlafsack fühlte sich klamm an. Aber sie hatte in ihrem Leben schon unangenehmere Situationen erlebt. So schlüpfte sie in ihn. Sie nahm an, dass sie hier die Nacht verbringen würden. Das war direkt nett von Sesshoumaru, dass er Rücksicht auf sie nahm. Und dass er ihr überhaupt gestattet hatte, mitzukommen. Es fragte sich, was er dafür von ihr erwartete. Hoffentlich nichts Unmögliches. Sie legte sich nieder, war rasch eingeschlafen.
 

„Shiro.“ Der Hundefürst nickte zu der miko.

Seine Gefährtin war ein wenig erstaunt, ließ sich aber neben Kagome nieder. Warum sollte sie auf einmal auf sie aufpassen? So versuchte Shiro zu wittern. Was war ihrem Gefährten aufgefallen, das ihr entgangen war? Aber sie roch nur entfernt Sumpf, einen deutlicheren Gestank nicht allzu weit weg. Zu ihrer Überraschung war plötzlich auch Inuyasha angespannt. War ihre Nase etwa schlechter als die eines Hanyou? Das konnte sie denn doch nicht glauben. Dann verstand sie, dass das, was der nähere schlechte Geruch war, ein Lebewesen sein musste, jemand, der sich lautlos anschlich.

„Inuyasha.“ Sesshoumaru machte eine kaum sichtbare Handbewegung seitwärts.

Sein jüngerer Halbbruder wollte unwillkürlich zuerst dagegen protestieren, herumkommandiert zu werden, als der Ältere schon sein Schwert zog, in Richtung auf den Unbekannten lief. Das gesamte Manöver wirkte weder auf Shiro noch auf Inuyasha nach Ernst und da begriffen beide. Der Hanyou hörte, wie etwas oder eher jemand in dem dichten Buschwerk aufschrie, bemerkte das hastige Rascheln, als der Unbekannte flüchten wollte. Mit einem Satz sprang er in diese Richtung, griff hin, fasste in Kleidung und hob eine kleine, zappelnde Gestalt empor.

„Na, was haben wir denn da?“ Er konnte eine zweibeinige Form mit einem dicken Schwanz erkennen, die sich offenbar von Kopf bis Fuß im Sumpf gewälzt hatte.

Sesshoumaru war wieder bei den Frauen, seine Waffe bereits an der Hüfte: „Halt ihn fest.“

„Klar doch.“ Inuyasha machte den Sprung zurück, betrachtete dann sein Opfer: „Der Kerl stinkt ja wie ein ganzer Sumpf.“

„Lasst mich sofort los!“ brachte der Gefangene endlich hervor: „Mein Volk würde mich blutig rächen!“

„Ach ja? Wer bist du und warum schleichst du dich hier einfach so an?“ erkundigte sich der Hanyou und hob ihn hoch, um in die Augen sehen zu können: „Und was bist du eigentlich? Ein Eichhörnchen?“

„Ich bin ein Mitglied des mächtigen Stammes der Eichhorndämonen von Lingxi! Und jetzt lass mich endlich los, du Monster. Wenn du mich frisst, wird das dein Tod sein.“

„Fressen? Na, ich weiß nicht.“ Inuyasha schüttelte sich bei dieser Vorstellung: „Da würde wohl auch ein Bad nicht viel helfen.“

„Dein Volk lebt hier.“ Sesshoumaru trat näher: „Und ihr wolltet wissen, wer wir sind?“

„Ja.“ Der Gefangene war ein wenig erleichtert, anscheinend eine Stimme der Vernunft zu hören: „Jetzt lasst mich endlich los.“

„Warum sollte ich?“ Inuyasha hielt ihn noch immer in der Luft schwebend: „Du schleichst dich an, drohst mir…“

Kagome war wach, setzte sich nun auf: „Das ist ja ein Eichhörnchen? Lass es doch los, Inuyasha. So klein wie er ist, tut der doch sicher nichts.“

„Ich bin nicht klein!“ protestierte der Dämon prompt: „Und wie kannst du, ein hirnloser, hergelaufener Mensch, es wagen, meine Kampffähigkeiten…“ Er brach ab, da sich die Klauen in seinem Rücken fester krallten.

„Hör besser auf, sie zu beleidigen“, kam es von Inuyasha: „Sonst kriegst du mehr Ärger als du verkraften kannst.“

„Kampffähigkeiten“, wiederholte Sesshoumaru: „Der mächtige Stamm der Eichhorndämonen. Und doch ist deine Energie nicht bemerkenswert.“

„Also, ich bin der stärkste Krieger meines Stammes. Und mit meiner Energie packe ich euch alle zusammen in die Tasche. Mensch und so schwache Dämonen….“ Der kleine Eichhorndämon warf trotz seiner unbequemen Haltung den Kopf fast stolz in den Nacken.

„Wenn jemand keine Ahnung hat, sollte er den Mund halten“, kommentierte der Hanyou und schüttelte seinen Gefangenen ein wenig.

„Inuyasha!“ protestierte seine Gefährtin: „Der ist doch viel kleiner als du.“

„Größe besagt nichts“, kam es tadelnd von Shiro neben ihr: „Das solltest du wissen.“

„Aber das ist doch nur ein Eichhörnchen…die tun nichts.“ Kagome bemerkte gerade noch, wie die Hundefürstin amüsiert schien und ergänzte lieber rasch: „Was meinst du?“

„Eichhörnchen sind durchaus Raubtiere. Gehe nie nach dem Äußeren. Und zu viele von einer Sorte können lästig sein.“ Immerhin war das die Gefährtin ihres Schwagers.

Lästig, nicht gefährlich, dachte die junge miko prompt. Aber das würde nie jemand vom Hundeclan zugeben.

Sesshoumaru musterte den Eichhornkrieger, ehe er beschloss, dieser sinnlosen Diskussion ein Ende zu setzen. Er ließ sein Youki kurz aufflammen.

Der Gefangene erstarrte im Griff des Hanyou. Das war kein hergelaufener, verirrter Dämon….das war...das war….ihm fiel nichts ein. Eine solche Energie hatte er nie zuvor wahrgenommen. Schön, das eine war sicher ein Mensch, aber was waren die anderen beiden, auch der, in dessen Hand er hing, denn nur für Dämonen? War deren Macht ebenfalls so gut verborgen? „Ich…Verzeiht, Herr“, brachte er daher hervor: „Edle Herren und Damen...ich…mir war nicht bewusst, dass ich Euch lästig falle. Wachen bemerkten nur, dass Ihr Euch direkt unserem Kobel nähert und ich sollte Euch überprüfen.“

„Kobel.“

„Das ist unser Zuhause, das Zuhause meines ganzen Volkes. Ich meine…“

„Ich habe keinerlei Interesse an euch.“

Eine gute Nachricht, dachte der kleine Dämon erleichtert: „Dann…dann lasst Ihr mich frei?“

„Was liegt hier im Westen?“

„Unser Kobel….“

„Und danach?“

„Der Wald geht immer weiter.“ Wollten die Fremden nur nach Westen? Das konnten sie herzlich gern: „Soll ich Euch vielleicht führen?“ Hauptsache, sie waren nicht am Kobel, gar an den Jungen interessiert.

„Weiter.“

„Ja, der Wald...also, er bleibt zunächst noch so sumpfig, wird dann aber trockener, weil da Berge aufsteigen. Dann endet er. Und wir gehen nie über die Berge. Wir leben im Wald.“

„Dann führe uns morgen früh.“ Der Hundefürst wandte sich um. Das wäre eine Möglichkeit, nicht weiter von den Eichhorndämonen belästigt zu werden. Und diese schienen hier im Wald das Sagen zu haben, sonst wäre dieser kleine Dämon nicht so von sich überzeugt gewesen.

„Äh ja…“ brachte der hervor.

Inuyasha hob ihn erneut hoch: „Wie heißt du eigentlich?“

„Lingxi.“

„Hast du nicht gesagt, euer Volk heißt so?“

„Ja, eben.“ Lingxi klang mehr als überrascht.

Kagome begriff eher: „Heißt ihr alle gleich?“

„Natürlich.“

„Wie unheimlich übersichtlich.“ Aber der Hanyou ließ ihn zu Boden: „Dann bleib schön hier.“

„Ja...“ Lingxi hatte keine Lust herausfinden zu müssen, was diese Fremden mit ihm oder dem Kobel seines Volkes machen würden, wenn er auch nur versuchte, zu verschwinden. Die dämonische Energie des Anführers war schlichtweg atemberaubend gewesen. Er putzte sich ein wenig den Morast ab. Er hatte sich zuvor im Sumpf gewälzt gehabt, um sich unauffälliger anschleichen zu können. Nun, das hatte ihm hier wohl nichts geholfen.

Kagome legte sich wieder hin, sicher, dass ihr Schlaf weiterhin bewacht wurde.
 

Am folgenden Morgen packte die junge miko ihren Schlafsack zusammen. Lingxi sah ihr dabei erstaunt zu. Was Menschen so mit sich herumschleppten… Er hatte nur sehr selten ein Exemplar dieser Spezies zu Gesicht bekommen, vermieden diese doch gewöhnlich den sumpfigen Wald. Kagome trank, ehe sie zu ihm sah.

„Lingxi, kommen wir bald an einen Bach oder so etwas mit frischem Wasser?“

„Bald nicht. Das dauert.“ Er wusste nicht, wie schnell diese Gruppe unterwegs war.

Mit gewissem Seufzen beschloss sie, sich den Rest Wasser aufzuheben. Das war eben so. Allerdings war sie sicher, dass ihr Inuyasha sagen würde, könnte er trinkbares Wasser riechen.

Sesshoumaru wandte sich nach Westen: „Gehen wir.“

Der kleine Eichhorndämon eilte sofort zu ihm, sicher, dass er die Führung übernehmen sollte.
 

Tsuko ließ die Feder sinken. Was hatte der Magier zuvor gesagt? Drachen in Japan hätten sich mit Elementmagie beschäftigt, die in China nicht? Eigenartig. Warum hätten sie das nicht tun sollen? Nun gut, sie waren nicht vereint, hatten keinen König, lebten mehr einsam in ihren Gebieten. Aber soweit er gehört hatte, beschützten sie ihr jeweiliges Territorium. Und das ohne Elementmagie? Wie sollte das gehen? Oder hatten sie sich nur soweit damit beschäftigt, dass sie eben ihren Küstenabschnitt, ihr Tal schützen konnten? Sie hatten keinen König. Hm. Er sah in das Feuer. Er war der stärkste aller Drachen in Japan, zumal mit seiner Elementmagie und als ausgebildeter Schamane. Wäre er das hier wohl auch?
 

Myu presste sich erschreckt die Hände an die empfindlichen Ohren. Der gesamte Spiegelkäfig um sie vibrierte auf einmal in einer qualvollen Lautstärke. Das tat so weh! Und sie spürte, wie ihre Magie erwachte, um sie zu schützen. Sie konnte es nicht mehr verhindern, obwohl sie wusste, was gleich geschehen würde.

Der Magier sah ein wenig überrascht, wie ihre Macht ausbrach, prompt von den Spiegeln reflektiert wurde, sie selbst verletzte. Sie lag nun zusammengekrümmt, weinend auf dem Boden. Er ließ die Schwingung anhalten. Was war denn jetzt passiert? Er hatte, zugegeben, ihr Schmerzen zufügen wollen, nicht zu viele, um ihren Willen zu brechen, damit sie ihn unterstützte. Aber das sah nun so aus, als ob sie gar nicht in der Lage wäre, die Magie, die sie so alle in sich hatte, zu beherrschen. Sie war kaum Masochist genug, sich bewusst selbst derart zu verletzen. War sie zwar Elementmagierin, hatte das aber nie gelernt, wie Tsuko oder auch andere Drachen? Hm. Dann könnte, ja, müsste er anders vorgehen. Vielleicht sollte er ein wenig den Verständnisvollen spielen. Bei Tsuko hatte das ja auch damals geklappt. So sehr, dass ihm dieser heute noch vertraute. Oder auch eine Mischung aus Lob und Strafe. Katzen waren schwer zu dressieren, soweit er wusste, aber das würde er schon hinbekommen. Er musste nur seine Strategie ein wenig anpassen.

Myu benötigte einen Moment, um mitzubekommen, dass die Schwingungen aufgehört hatten, Ruhe herrschte. Immerhin etwas. Mühsam raffte sie sich zum Sitzen auf. Aus den Spiegeln um sie sah ihr ihr verweintes Gesicht entgegen. Ärgerlich rieb sie sich die Augen. Sie wollte doch nicht so schwach sein, müsste sich zusammennehmen. Aber es hatte so wehgetan. Auf was würde dieser Magier denn noch verfallen? Wo war nur Yuri-sama und wo war die Familie?
 

Der Wald wurde trockener, die Luft kühler, als das Tiefland langsam in die ersten Hügel überging. Lingxi blieb stehen, deutete nach rechts:

„Dort ist ein See.“

Kagome, der das galt, sagte: „Danke. Dann fülle ich schnell meine Flaschen auf.“ Sie nahm aus dem Rucksack rasch die drei Flaschen, wollte schon los, bemerkte dann, dass ihr Gefährte mitkommen wollte: „Ich bin gleich wieder da, Inuyasha. Kein Problem.“ Sie konnte zwischen den Bäumen schon Wasser glitzern sehen. See mochte hochgestochen sein, aber es war ein größerer Teich. Und sie war doch wohl in der Lage, allein Wasser nachzufüllen. Inuyasha übertrieb einfach manchmal mit seiner Beschützerwut.

So kniete sie nieder, füllte die Flaschen auf. Sie war bei der letzten, als ihr eine Bewegung neben ihr auffiel. Sie sah sich um. Hinter einem umgestürzten Baumstamm hatten sich zwei Gebilde emporgereckt, die wie Antennen aussahen. Neugierig stand sie auf, wollte schon nachsehen gehen, als sich der Besitzer dieser Antennen lautlos aufrichtete. Sie erkannte ein gewiss mehrmeterlanges Lebewesen mit Panzer und unheimlich vielen Beinen, das sich auf den gefallenen Baumriesen schob. Grosse Greifzangen ragten ihr entgegen. Es war noch immer nichts zu hören, als der riesige Tausendfüssler auf sie zuschoss.
 

******************************************************
 

Das nächste Kapitel heisst dann: Unfreundliche Begegnungen. Und das bezieht sich nicht nur auf Tausendfüssler...
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe,dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (36)
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Von:  Hrafna
2007-01-31T21:09:05+00:00 31.01.2007 22:09
Gab es nicht mal einen Film, in dem so eine Sekte vorkam, bei der jeweils alle Frauen und auch alle Männer ein und denselben Namen hatten?
Irgendwie meine ich mich da an etwas zu erinnern, wenn ich an Lingxi denke. Wie krass ist das denn, wenn die alle gleich heißen?
Das hätte ich bei Lemmingen erwartet, aber Eichhörnchen?
Gut, warum nicht. Niedliche Gesellen sind das allemal, und eine putzige Idee für die FF, auch, wenn ich nicht verstehe, wieso Eichhörnchen im Sumpf leben.

Ahem, kriegt Tsuko gerade wieder sowas wie 'nen Wahnsinnsschub?
Ich finde das bedenklich. Ist der arme Kerl am Ende einfach nur psyschich krank? (und vll einfach nur missverstanden...?)
Oder ist das schlechte Umfeld an dieser offensichtlichen Macke schuld?
Wobei ein Einfluss wie dieser natürlich Schaden anrichten kann. Die arme Myu, da ist sie ja wirklich an einen richtigen Mistkerl geraten. Aber solche gibt's immer und überall und meistens haben die auch 'nen sehr eigentümlichen Namen. Ist die Wurzel eigentlich Wissenschaftler?
Schon, oder?
Vielleicht liegt es daran - Wissenschaftler bewegen sich selten nicht jenseits der Norm und jeder Vernunft. (obwohl ich als Chemikerin da mal nicht zu viel zu sagen sollte ^-^°)
Naja, soll lediglich heißen, es ist wahrscheinlich nicht allzu weit hergeholt, dass Kakon der Realität etwas fern ist.

Ich will, dass Myu jetzt gerettet wird!
Bis zum nächsten Kap. ^-^

Bless,
Hrafna
Von:  Hrafna
2007-01-31T21:08:37+00:00 31.01.2007 22:08
Gab es nicht mal einen Film, in dem so eine Sekte vorkam, bei der jeweils alle Frauen und auch alle Männer ein und denselben Namen hatten?
Irgendwie meine ich mich da an etwas zu erinnern, wenn ich an Lingxi denke. Wie krass ist das denn, wenn die alle gleich heißen?
Das hätte ich bei Lemmingen erwartet, aber Eichhörnchen?
Gut, warum nicht. Niedliche Gesellen sind das allemal, und eine putzige Idee für die FF, auch, wenn ich nicht verstehe, wieso Eichhörnchen im Sumpf leben.

Ahem, kriegt Tsuko gerade wieder sowas wie 'nen Wahnsinnsschub?
Ich finde das bedenklich. Ist der arme Kerl am Ende einfach nur psyschich krank? (und vll einfach nur missverstanden...?)
Oder ist das schlechte Umfeld an dieser offensichtlichen Macke schuld?
Wobei ein Einfluss wie dieser natürlich Schaden anrichten kann. Die arme Myu, da ist sie ja wirklich an einen richtigen Mistkerl geraten. Aber solche gibt's immer und überall und meistens haben die auch 'nen sehr eigentümlichen Namen. Ist die Wurzel eigentlich Wissenschaftler?
Schon, oder?
Vielleicht liegt es daran - Wissenschaftler bewegen sich selten nicht jenseits der Norm und jeder Vernunft. (obwohl ich als Chemikerin da mal nicht zu viel zu sagen sollte ^-^°)
Naja, soll lediglich heißen, es ist wahrscheinlich nicht allzu weit hergeholt, dass Kakon der Realität etwas fern ist.

Ich will, dass Myu jetzt gerettet wird!
Bis zum nächsten Kap. ^-^

Bless,
Hrafna
Von: abgemeldet
2007-01-31T16:05:42+00:00 31.01.2007 17:05
alle bei den eichhörnchen dämonen heißen lingxi... oje wie soll man die dann auseinander halten ? da weiß man ja nich mehr wer gemeint ist xDD außer man hängt ne nummer dran..

die spannug bleibt! freu mich auf den nächsten teil^^

lg nadisan
Von:  foxgirl
2007-01-31T15:48:39+00:00 31.01.2007 16:48
Hi,
dann bin ich ja mal gespannt, wie es weitergeht.
Das Kappi hat mir gefallen.
also bis zum nächsten Mal
foxgirl
Von:  nivana
2007-01-31T15:44:35+00:00 31.01.2007 16:44
Das war wirklich schön!
Jaja, Sess muss blos mal kurz sein Youki frei lassen und schon kriechen alle zu kreuze. bin schon sehr gespannt wohin der kleine Kerl sie noch bringt.
Mach schnell weiter und sag mir dann bitte wieder bescheid, ja?

nivana
Von:  dice70391
2007-01-31T15:42:20+00:00 31.01.2007 16:42
Ein Tausendfüssler wie originell...
Aber ich schliesse aus deiner Schlussbemerkung, dass da noch mehr Probleme auftauchen, die weit aus größer sind als der Tausendfüssler...
Also dann
ich freu mich wenns weiter geht
dice
Von:  -tooru
2007-01-31T15:37:27+00:00 31.01.2007 16:37
ich sagte doch, jetzt wirds wieder spannender ^^ und das wirds....
tolles kapitel, echt gut gelungen
Von:  Yaiko
2007-01-31T14:15:38+00:00 31.01.2007 15:15
der kleine eichhörnchen dämon XD der hat mich echt an shippo erinnert.... und inuyasha war da wieder in seinem element... der ist doch geübt im festhalten kleiner dämonen XD
von wegen, inuyasha übertreibt mit seiner beschützerwut.... kagome hätte ihn besser mitnehmen sollen... ich glaube, das nächste mal ist sie vorsichtiger... hat sie denn ihre pfeile und den bogen mit zum see genommen...?
myu tut mir echt leid... was sie so alles ertragen muss... wenn sess das erfährt, bleibt von dem magier und von tsuko nicht viel mehr als konfetti zurück...
schreib schnell weiter^^ ich freu mich aufs nächste kapi^^
Von: abgemeldet
2007-01-31T14:15:38+00:00 31.01.2007 15:15
tolles kapitel du hast immer so gute ideen ich hätte nicht so viele =) *fg* sabine
Von: lunalinn
2007-01-31T13:38:57+00:00 31.01.2007 14:38
super kapi ^^
das mit dem eichhörnchen war genial XDD
da musste ich sofort an shippo denken
cucu


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