Hundeyoukai: Drachenkrieg von Hotepneith (Die vierte Staffel) ================================================================================ Kapitel 8: Die Kraft der Frauen ------------------------------- Ja, arme Miyaki, das habt ihr richtig erkannt. Zum Glück ist Kagome da. 8. Die Kraft der Frauen Kagome fuhr herum. Irgendetwas Schreckliches stellte diese schwarze miko in der Halle mit der Hundefürstin an. Was hatte dieser Schamane gesagt, Daiki habe ihr es sicher befohlen? Arme Miyaki! Kagome kannte ihre angeheiratete Verwandte kaum, aber sie war ihr in den wenigen Tagen als eine sehr sanftmütige und freundliche Youkai erschienen, ein wenig schüchtern auch. Sie musste ihr helfen. Wenn sie nur Pfeil und Bogen hätte… Sie ging aus ihrem Versteck, sah sich hastig um. Leider gab es hier nichts in dieser Richtung, überhaupt nichts. Aber sie musste ihr doch helfen. So lief sie in Richtung auf das Portal der Haupthalle, als ihr Blick auf einen Stock fiel, der am Boden lag. Besser als nichts wäre das alle mal. So hob sie ihn auf, eilte weiter. Die Pforten der Halle waren geöffnet und sie erstarrte, als sie das Bild vor sich erkannte. Miyaki lag nun in ihrer wahren Gestalt am Boden, ein großer, brauner Hund mit kleinen spitzen Ohren, langem, weichen Schwanz. Immerhin hatte sie das Halsband nicht mehr um, war nicht mehr an der Leine. Sie winselte erneut, knurrte dann, versuchte, nach der schwarzen miko zu schnappen, die beide Hände auf den Bauch der Hundeyoukai gelegt hatte. „Hör auf, du dummer Hund!“ sagte die: „Niemand, außer mir, kann dir helfen, deinen Welpen zur Welt zu bringen.“ Die Hundefürstin schien das zu begreifen, denn sie legte den Kopf wieder auf den Boden. Welpe? Kagome zog die Augen zusammen. Bekam Miyaki hier etwa ihr Baby? Aber das hätte doch noch dauern sollen? Die Erklärung folgte sofort: „Daiki-sama hatte schon recht. Sobald dein Gefährte sein Kind auf dem Schlachtfeld sehen wird, wird er sich ergeben. Darum habe ich ja auch mit diesem netten Fluch die Geburt ausgelöst.“ „Du Mistkröte!“ schrie Kagome auf, ohne zu überlegen. Cho fuhr herum. Für sie war das eine Dienern, die sie gerade beleidigt hatte, und ohne nachzudenken schleuderte sie einen heftigen Fluch in die Richtung dieser unbotmäßigen Menschenfrau. Kagome reagierte ebenso instinktiv. Der Stab in ihrer Hand begann unter ihren eigenen Kräften zu leuchten. Cho erkannte in gewisser Überraschung, dass sie ebenfalls einer miko gegenüberstand. Dann realisierte sie, dass ihr Fluch einfach abgewehrt wurde. Nein, nicht einfach abgewehrt, dachte sie in jäher Panik: er wurde auf sie zurückgeschleudert. Mit einem Aufschrei stürzte die schwarze miko zu Boden. Kagome rannte zu ihr, stellte fest, dass sie bewusstlos war. Beruhigt trat sie zu Miyaki, kniete neben dem Kopf nieder: „Du Arme, “ sagte sie und streichelte die Wange des Riesenhundes: „Aber ich bleibe hier bei dir, ja? Ich lass dich nicht allein, Miyaki. Und die anderen kämpfen schon dort draußen irgendwo. Ich bin sicher, Akamaru kommt, so schnell es geht. Er weiß ja, wo du bist. Jetzt entspann dich. Du kannst ganz ruhig sein. Alles wird gut.“ Sie wusste nicht, wie eine Geburt bei Hunden, geschweige denn bei Hundeyoukai, ablief. Aber ihr war klar, dass sie die arme Miyaki erst einmal beruhigen musste. Diese entkrampfte sich ein wenig. Immerhin war es Kagome, ein Familienmitglied, nicht diese schreckliche Cho. Der Fluch, mit dem die schwarze miko die vorzeitige Geburt ausgelöst hatte, war so schmerzhaft gewesen. Es hatte sich angefühlt, als ob in ihr irgendetwas zerreißen würde. Aber das konnte sie Kagome nicht sagen. In dieser Gestalt konnte sie nicht reden. Sie würde sich erst wieder zurückverwandeln können, wäre das Kind zur Welt gekommen. Dem ungeachtet tat es so gut, die streichelnde Hand zu spüren. Ja, Kagome hatte recht. Akamaru würde kommen, so schnell es ging. Und die Familie würde doch sicher gewinnen. „Alles wird gut“, beteuerte Kagome nochmals, ehe sie aufstand: „Ich bleibe da“, versicherte sie: „Aber zumindest bei Menschen braucht man Tücher, um das Neugeborene einzuwickeln…Ich nehme einfach den Vorhang da.“ Sie ging zur Wand, um einen der seidenen Wandvorhänge abzureißen. Miyaki ließ sie nicht aus den Augen. Als die Hundefürstin bemerkte, dass sie tatsächlich zurückkehrte, seufzte sie unwillkürlich auf. Kagome hatte es gehört. „Ich bleibe ja da. Aber um ehrlich zu sein kann ich dir sonst recht wenig helfen...Ich war noch nie bei einer Youkaigeburt dabei.“ Miyaki schüttelte leicht den Kopf. Dafür musste sie sich doch nicht entschuldigen. Immerhin war sie da. Wieder schob sich der Schmerz wie eine Welle durch ihren Körper und sie versuchte, sich zu entspannen. Aber ihr fiel auf, dass sie Blut verlor. Viel Blut. Mit jeder einzelnen Wehe, die sie durchlebte. Das war nicht gut, nahm Miyaki an. Allein, sie wusste nicht, was sie dagegen tun sollte. Sie müsste es einfach hinter sich bringen, Akamarus Kind zur Welt bringen. Er würde kommen und alles würde gut werden. Auch Kagome war aufgefallen, dass ihre angeheiratete Schwägerin mit jeder Wehe Blut verlor. War das bei Youkai normal? Sie wusste es nicht, aber sie wagte es zu bezweifeln. Ein giftiger Blick schoss in Richtung der regungslosen Cho. Was hatte die nur getan? Hoffentlich würde das Baby bald geboren werden. Ein solcher Blutverlust musste doch auch eine Youkai schwächen. Hoffentlich hielt Miyaki durch. Sie kniete wieder neben dem riesigen Kopf nieder, streichelte die Wange: „Bleib schön entspannt. Zumindest habe ich mir sagen lassen, dass dann bei Menschenfrauen die Geburt leichter wird.“ Miyaki versuchte, dem Rat zu folgen. Aber das Körpergefühl einer Youkai, ihr Wissen um ihre eigene Regeneration sagte ihr, dass es ein Wettlauf mit der Zeit wurde. Oder eher, mit dem Tod. Durch den Fluch war etwas in ihr zerrissen, das sie nicht heilen konnte. Nicht mitten in den Wehen. Und der Blutverlust würde sie schwächen. „Nein“, nahm sie sich vor. „Ich gebe nicht auf. Ich werde Akamaru seinen Welpen schenken. Ich darf nicht aufgeben.“ Sie wandte ein wenig den Kopf, um die Schnauze auf Kagomes Schoss zu legen. Immerhin war sie nicht ganz allein. Sie würde durchhalten. Akamaru würde kommen, die Familie war schon im Drachenreich. Sie würden kämpfen und dann kommen. Alles würde gut werden. Sie führten ihren Kampf und sie müsste den ihren führen. Kagome streichelte weiter: „Das wird schon, Miyaki. Du darfst dich nur nicht aufregen. Dein Baby wird schon bald da sein, da bin ich mir sicher. Alles kommt in Ordnung.“ Sie lauschte, ob sie einen Laut von draußen hören konnte, aber das wäre wohl zuviel verlangt gewesen. Vorsichtig blickte sie wieder zu Cho, aber die war noch immer bewusstlos. Das schien ein recht heftiger Fluch gewesen zu sein. Nun, so hatte sie wenigstens mal ihre eigene Medizin zu schmecken bekommen. Sie empfand da kein Mitleid. Aber der Blick auf die schwarze miko hatte eine Idee in ihr wachgerufen. „Miyaki, ich werde mal sehen, ob ich den Fluch, den sie auf dich gelegt hat, aufheben kann. Immerhin habe ich ja auch miko-Kräfte.“ Die Fürstin des Südens nahm ihre Schnauze weg und Kagome empfand das als Bejahung. Sie erhob sich, strich vorsichtig über den Hundeleib. Sie konnte etwas Dunkles spüren. Aber war das nun der Fluch der schwarzen miko oder gar Miyakis eigenes Youki? Immerhin war sie ja eine Youkai. Shiro war zwar einmal stark genug gewesen, sich von ihr quasi läutern zu lassen und das zu überstehen, damals, als Naraku sie verflucht hatte, aber Kagome wagte zu bezweifeln, dass Miyaki so mächtig war. Und falls Akamaru kam und sie seine Gefährtin auf dem Gewissen hatte...nun, das mochte sie sich lieber nicht vorstellen. So strich sie vorsichtig weiter, bemüht, ihre magischen Fähigkeiten nicht einzusetzen, ehe sie sicher war, den Fluch erwischt zu haben. Aber sie konnte nichts finden. Anscheinend hatte der Bann die Geburt ausgelöst, aber eben nur das. Sie konnte jetzt nicht mehr umgedreht werden oder der Zauber aufgehoben werden. Es half nichts. Das Kind würde nun zur Welt kommen. Sie konnte nur hoffen dass Miyaki stark genug dafür wäre, ausreichend lange durchhalten würde. Die vier Cousins gingen nebeneinander in Richtung auf das Drachenschloss. Das Heer aus dem Süden folgte ihnen mit Respektsabstand. Seit der Schlacht gegen die Süddrachen - oder besser, deren Abschlachten durch dieses Quartett - war die Ehrfurcht vor der Hundefamilie noch einmal deutlich angestiegen. Sesshoumaru wandte leicht den Kopf nach links, wo Akamaru ging: „Vorschläge?“ Der Herr der südlichen Gebiete stellte mit einer gewissen Dankbarkeit fest, dass er wirklich für den besten Strategen der Familie gehalten wurde: „Ich möchte, so rasch es geht, Miyaki finden. Irgendwie glaube ich, ihr volles Youki spüren zu können. Und das wäre schlecht. Sie ist keine starke Youkai. Und wenn ich es auf solche Distanz noch spüren kann, benötigt sie alles, was sie hat. Ich fürchte, sie bekommt das Kind.“ Er zögerte ein wenig: „Dreihundert Drachen hat Daiki als so genannte Schlosswache. Das sind mit Sicherheit ausgebildete Kämpfer. Ich werde da wohl durchmüssen.“ „Ich mache dir den Weg frei“, bot Inuyasha an, der rechts neben seinem Halbbruder war: „Ich möchte auch schleunigst in das Schloss. Kagome wird da sein.“ „Einverstanden.“ Der Inu no Taishou konnte sich vorstellen, wie die beiden empfanden. Überdies war es wichtig, den Drachen keine Geiseln zu lassen. Er konnte Miyakis Youki nicht spüren. Dazu musste man es wohl sehr gut kennen. Sie war wirklich nicht sonderlich stark. „Dann überlasse dein Heer Yuri, Akamaru.“ „Gern.“ Aber der Fürst des Südens und sein Cousin wechselten einen raschen Blick, ehe Yuri fragte: „Natürlich kann ich die Männer befehligen, Taishou. Aber, wenn die Frage nicht zu vermessen ist: was hast du vor?“ „Daiki.“ Natürlich, das verstand auch der Rest der Familie. War der König tot, war das Drachenheer das geringere Problem. So wandte Akamaru leicht den Kopf: „Kuro!“ Sein Heerführer beeilte sich, vorzulaufen: „Oyakata-sama?“ „Ihr werdet Yuri folgen.“ Kuro stutzte ein wenig. Aber erstens war es unziemlich, einer Anweisung des Fürsten zu widersprechen, zweitens war Prinz Yuri auch nicht gerade einer der schwächeren Youkai und drittens…..nun, drittens würde Akamaru-sama schon wissen, was er wollte. Kuro legte keinen Wert auf einen erneuten Wutausbruch, mit sich als Opfer, womöglich. So sagte er nur höflich: „Ja, mein Fürst. - Eure Befehle, Yuri-sama?“ „Später. Wenn wir wissen, was die Drachen vorhaben.“ Der Hundeprinz nickte leicht. Er konnte natürlich ein Heer befehligen, das hatte mit zu seiner Ausbildung gehört. Überdies hatte auch er schon immer Wachen besessen. „Wie Ihr wünscht.“ Kuro ließ sich zurückfallen, betrachtete die vier Cousins vor sich. Sie gingen noch immer locker, gleichmäßig, in einem seltsam koordinierten Rhythmus, nicht einer hatte die Hand am Schwert. Drei mit weißen Haaren, einer mit roten. Ob die Drachen wirklich einschätzen konnten, wen sie da zu sich eingeladen hatten? Sora musterte die versammelten Drachen auf der Wiese vor der Westseite des Schlosses. Daiki hatte praktisch allen Drachen in seinem Reich befohlen, zum Palast zu kommen. Das war nun mit weit über zweitausend Drachen ein wenig überfüllt gewesen, aber er hatte seinen Triumph mit möglichst vielen teilen wollen. Selbst aus dem Süden waren einige Drachinnen gekommen. Aber die Königin spürte, wie sie bedenklich wurde. Daiki war so stark, ja. Wenn jedoch etwas an seinem Plan schief laufen würde: das hier war alles, bis auf wenige Ausnahmen, was es vom Volk der nördlichen Drachen gab. Würden die Youkai gewinnen und alle hier töten, gäbe es fast keine Drachen mehr. Vielleicht war es das, was sie so besorgt machte. Sie schüttelte sich ein wenig. Daiki war gut, er war stark und er wusste, was er wollte. Sie liebte ihn so sehr, auch wenn sie wusste, dass er dieses Gefühl nicht ebenso erwiderte. Aber er mochte sie auch gern und unter allen Bewerbern um ihre Hand war er der einzige gewesen, der sie umworben hatte. Nicht als zukünftige Königin, sondern sie selbst. Und trotz mancher Meinungsverschiedenheiten hatte sie auch nie angezweifelt, dass er das Beste für das Volk wollte. Freilich, seit er von dieser Prophezeiung erfahren hatte, war er nur auf diese aus gewesen. Und das machte sie ein wenig besorgt. Sie sah sich um. Als sie den Schamanen entdeckte, ging sie zu ihm. Hayao blickte ihr entgegen: „Willst du, dass ich Zeichen deute, Sora-sama?“ „Das würdest du nicht tun, nicht wahr?“ „Nein.“ Er musterte sie: „Zeichen und Prophezeiungen sind immer sehr schwierig zu lesen und zu deuten. Und die Zukunft besteht aus den verschiedensten Fäden. Ich weiß nur eines. Wenn dieser Tag heute zu Ende geht, hat sich das Schicksal unseres Volkes entschieden.“ „Ja, ich weiß.“ „Du bist stark, meine Königin.“ „Danke, Hayao-sama.“ Aber das Gefühl der Sorge wollte nicht weichen. Miyaki winselte leise. Sie war so müde, so erschöpft und hätte gern geschlafen, aber das war unmöglich. Kagome strich über ihre Schnauze: „Ich gehe mal wieder zu deinem Bauch. Vielleicht hilft es dir, wenn ich den ein wenig massiere…“ Sie stand auf. Immerhin waren es einige Meter zum Gehen. Die Hundefürstin entspannte sich erneut etwas. Sie war so froh, nicht allein sein zu müssen, oder gar diese schreckliche schwarze miko dabei zu haben. Cho lag noch immer bewusstlos in der Halle. Aber als Miyaki zu ihr guckte, erschrak sie fast. Bis dorthin war ihr Blut schon geflossen. Sie musste bereits sehr viel verloren haben. Darum war sie auch so müde. Aber das Kind…. Sie musste Akamarus Welpen zur Welt bringen. Er hatte sie, ein einfaches Mädchen aus der Provinz, zu seiner Gefährtin gemacht. Er hatte ihr vertraut, dass sie das bewerkstelligen würde. Sie musste es schaffen. Sie spürte, wie Kagomes Hände vorsichtig über ihren Bauch strichen, Richtung Hinterbeine. „Miyaki“, meinte das Mädchen aus der Zukunft: „Wie gesagt, ich kenne mich mit Youkaigeburten nicht gerade aus, aber ich denke, das Baby ist bald da. Ich…ich glaube, ich kann es schon sehen…“ Sie sagte nicht, dass sie mehr als besorgt war. Sie konnte spüren, dass die Youkai schon am Rande der Erschöpfung war, eher darüber hinaus. Dieser Blutverlust musste sie völlig fertig machen. Verdammt, was hatte Cho nur für einen Fluch verwendet? Irgendwie befürchtete Kagome, dass die Hundefürstin langsam verblutete. Es war nur die Frage, ob sie noch das Baby zur Welt bringen konnte, ehe sie daran starb. Mit leiser Panik fragte sich Kagome auf einmal, was sie in diesem Fall tun musste. Irgendwie sollte sie dann das Kind retten. Aber wie? Einfach mal den Bauch aufschneiden? Notkaiserschnitt oder wie man das nennen sollte? Sie hatte doch hier nichts zum Desinfizieren, nicht einmal etwas zum Schneiden. Wo blieb eigentlich Akamaru? Oder Inuyasha? Nie waren die Männer da, wenn man sie mal brauchte. Ein ganzes Stück vor dem Schloss hatten sich die so genannten Schlosswachen aufgebaut, das Heer der nördlichen Drachen. Daiki trat langsam vor die rund dreihundert Krieger, betrachtete sie: „Vor uns liegt eine wichtige Schlacht. Die Drachen im Süden können so direkt die südlichen Länder übernehmen. Wir hier müssen uns allerdings zur Wehr setzen. Die Youkai werden bald kommen. Ich hoffe, dass ihr tapfer kämpft. Ihr müsst immer daran denken, dass im Falle einer Niederlage nicht nur ihr tot wärt, sondern auch alle Drachen dort hinten im Schloss, wenn es den Youkai gelingt, durchzubrechen. Wir alle wissen ja, wie bestialisch Youkai sind, mordgierig. Ja, dass sie nicht einmal davor zurückschrecken, das Blut ihrer Opfer zu trinken, um so selbst stärker zu werden, ihre magischen Fähigkeiten zu erhöhen. Ich selbst werde mir Sesshoumaru vornehmen. Ist der Herr der Hunde tot, solltet ihr mit den anderen leichtes Spiel haben. Soweit ich von den Spionen hörte, ist auch dieser halbe Youkai, Inuyasha, dabei. Sein Schwert soll magische Fähigkeiten haben. Passt also darauf auf. Geht jetzt auf eure Plätze. Wenn diese Youkai hier auftauchen, werde ich unverzüglich Sesshoumaru fordern. Ihr übernehmt den Rest.“ Die vier Cousins blieben nebeneinander auf der Bodenwelle stehen, als sie vor sich das Drachenheer entdeckten, in Viererreihen aufgestellt zur Schlacht. Der einzelne Mann, der vor der ersten Reihe hielt, musste Daiki sein, der Drachenkönig. Das Heer des Südens kam heran, baute sich rechts und links neben dem Hundeclan auf, die Stahladler noch am Boden. Inuyasha fasste nach Tessaiga: „Also schön, Akamaru, dann gehen wir mal mitten durch sie durch.“ „Warte!“ Sesshoumaru sah seitwärts: „Akamaru.“ Dieser begriff, dass er eine Taktik vorschlagen sollte: „Das überlasse ich Yuri, er hat meine Männer. Ich vertraue ihm.“ „Gut“, sagte der Inu no Taishou. „Danke“, Yuri gleichzeitig. „Ich schlage vor, dass zunächst die Stahladler angreifen. Dann sind die Drachen sicher so abgelenkt, dass ihr ohne größere Probleme durchkommen könnt. Denn, Inuyasha-sama, dreihundert Drachen sind auch mit Tessaiga nicht so einfach zu besiegen. Diese hier sind nicht einzeln, planlos, kaum ausgebildet, wie die im Süden, sondern sie gehorchen Daiki, sind sicher seine besten Krieger. Und er hat ganz offensichtlich einen Plan. Wobei: Akamaru, du musst doch nicht durch die Drachen. Du kannst fliegen.“ „Das ist wahr. Aber Inuyasha nicht.“ Der Fürst der südlichen Gebiete hatte bislang nicht einmal daran gedacht, dass er auch über den Drachen hinwegkommen könnte. „Und die Stahladler?“ Yuri bewies, dass sein Kopf frei war. „Ja, die Stahladler.“ Akamaru wandte sich ein wenig. Gewöhnlich waren sie zu klein. Überdies war es in ihren Augen peinlich, jemanden zu tragen. Aber er würde die beiden Anführer fragen. So trat er zu den beiden größten Vögeln, die höflich die Köpfe neigten: „Ihr habt gehört, was los ist. Meine Gefährtin und mein Kind sind dort im Schloss der Drachen Inuyasha-sama und ich möchten seine Gefährtin und meine Familie dort herausholen. Ich kann über die Drachen fliegen, Inuyasha nicht. Wäre einer von euch beiden so überaus freundlich, den Prinzen zu tragen? Dann würden wir uns nicht durch das Drachenheer kämpfen müssen. So gewinnen wir Zeit, dass die Drachen nicht unsere Familien töten können.“ Die beiden Anführer der Stahladler blickten sich an, ehe das Männchen nickte. „Ich übernehme Daiki.“ Sesshoumaru setzte sich langsam hügelabwärts in Bewegung: „Wartet, bis wir weg sind, dann tut, was ihr wollt.“ Yuri sah sich um: „Kuro!“ „Yuri-sama?“ „Siehst du dort hinten die Zuschauer, neben dem Schloss, die Drachen?“ „Ja, Yuri-sama. Das scheinen unbewaffnete Männer zu sein, Frauen, Kinder. Sicher weit über tausend an der Zahl“ Dann begriff Kuro: „Ihr wollt sie als Geiseln nehmen?“ „Ja. Wir haben im Süden zwei Drittel aller männlichen Drachen getötet.“ Akamaru, der wieder zurückgekehrt war, nickte: „Ich verstehe. Wenn das hier auch, womöglich extremer, passiert, wäre das gesamte Volk der Drachen zum Untergang verdammt. Sie haben so wenige Kinder. Großzügig von dir, daran zu denken. Allerdings sind das hier nur die Elitekrieger. Der Rest sitzt da hinten unbewaffnet.“ „Aber das wird nicht leicht“, wagte Kuro einzuwenden:„ Sie werden versuchen, ihre Familien zu beschützen.“ „Das denke ich auch.“ Yuri warf ihm einen kühlen Blick zu: „Aber dein Risiko ist auch nicht größer als meines.“ „Verzeiht meine Anmaßung, Yuri-sama“, beteuerte der Hauptmann sofort. „Die Stahladler übernehmen die Einleitung, sobald der Taishou und der Drachenkönig im Duell sind. Zuerst einen direkten Angriff auf das Drachenheer, dann einen Scheinangriff auf die Zuschauer. Soweit ich gesehen habe, sind sie in der Lage genau zu zielen. Sie sollen nur ihre Pfeile um die unbewaffnete Menge setzen, als eine Art Bannkreis, aber niemanden töten. Und dann über den Zuschauern kreisen. Inuyasha-sama und euer Fürst werden zum Schloss fliegen, um die Geiseln herauszuholen. Beide gehen euch nichts an. Ihr folgt mir. Wir werden versuchen, quer durch die Drachen zu dringen, wenn auch schräg in die andere Richtung, um auch zu den Zuschauern zu gelangen. Dann sollte es uns gelingen den Kampf abzubrechen. Die Drachen sollten aufhören zu kämpfen, bis das Duell zwischen dem Taishou und Daiki entschieden ist.“ „Selbstverständlich werde ich Eurem Befehl gehorchen. Ich gebe den Stahladlern Bescheid. Wenn Ihr wollt, dass sie angreifen, hebt bitte Eure Rechte und lasst sie fallen.“ Das verabschiedende Nicken ließ ihn gehen. Diese Familie...Das Problem war nur, sie konnten sich diese Arroganz leisten. Miyaki schloss müde die Augen. Kagome sah es besorgt: „ Halt noch ein bisschen durch. Du müsstest es spüren können. Vor dem Schloss sind Youkai. Sie kommen, Miyaki.“ Ja, dachte diese. Sie spürte sie. Mit einer gewaltigen Willensanstrengung raffte sie ihre verbliebenen Kräfte zusammen, fühlte, wie sich das Kind in ihr zu bewegen begann. Es wollte leben und das half ihr, als sich ihr Körper in einer letzten Anstrengung von seiner Last befreite. Kagome fasste hastig mit dem seidenen Vorhang zu, als sie das überraschend kleine Etwas in einer Blase entdeckte. Vorsichtig befreite sie das kleine Hundebaby von der Umhüllung, ließ es atmen. „Es lebt, Miyaki“, sagte sie froh: „Und es ist ein Junge.“ Wie klein der war. Seine Mutter war ein mehrmetergroßer Hund und dieser Welpe maß gerade mal vielleicht fünfzig Zentimeter, ohne den weichen Schwanz. Aber natürlich hatte er ja auch im Körper seiner Mutter Platz finden müssen, als sie in Menschengestalt war. Vermutlich wäre die Geburt ohne den Fluch der schwarzen miko überhaupt kein Problem für eine Hundeyoukai gewesen. Sie bemerkte, wie die Hundefürstin den Kopf hob und eilte rasch nach vorne, damit Miyaki ihr Baby angucken konnte. „Sieh nur. Ich glaube, es ist ein sehr hübscher kleiner Welpe.“ Sie rubbelte ein wenig das dünne schwarze Fell trocken. Soweit sie sich erinnerte, waren auch Akamaru und Shiro in ihrer wahren Gestalt schwarzhaarig, mit grünen Augen. Das Baby hier hatte allerdings braune Augen, die sie fast an Teddybären erinnerten. Das kam wohl eindeutig von der Mutterseite. Miyaki seufzte leise. Das Kind war da, es war ein Junge. Akamaru würde bald kommen. Schade nur, dass sie so müde war. Aber sie wollte noch eines tun, sich nochmals verwandeln, um ihren Sohn in die Arme nehmen zu können. Ihr Youki war schon sehr schwach, aber einmal wenigstens wollte sie ihn im Arm halten. Das würde vermutlich das Letzte sein, was sie je tun würde. ******************************************************* Im nächsten Kapitel bekommt es Daiki also mit Sesshoumaru zu tun, Yuri darf ein Heer in eine Schlacht gegen dreihundert Elitekrieger führen und Inuyasha und Akamaaru suchen ihre Partnerinnen. Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, schicke ich, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe dass das nächste Kapitel freigeschaltet wurde, Lizard war so freundlich, zu diesem Kapitel ein Bild zu zeichnen. http://animexx.4players.de/fanarts/output/?fa=811348&sort=thema&sort_def=122 bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)