Hundeyoukai: Drachenkrieg von Hotepneith (Die vierte Staffel) ================================================================================ Kapitel 3: Im Schloss im Süden ------------------------------ Danke für eure netten Kommentare. Und da es fast alle wissen wollten: Nein, Kagome ist (noch?) nicht schwanger. Rin lebt im Frauentrakt bei Shiro und wird von deren Zofe Tamiko ausgebildet. Jetzt ein wenig Familie: 3. Im Schloss des Südens Im Schloss des Südens entdeckten die Youkai Shiro sofort. Viele kannten sie noch aus ihren Kindertagen und begrüßten ihre ehemalige Prinzessin freundlich. Miyaki hatte ebenso wie Akamaru die Ankunft wahrgenommen und beide kamen in die Halle. Shiro deutete eine leichte Verneigung gegenüber ihrem Bruder an. Immerhin war er der regierende Fürst. „Willkommen, nee-chan“, sagte er: „Ich bin froh, dass der Taishou dich reisen ließ.“ Miyaki verbeugte sich etwas tiefer. Sie war hier die Fürstin, aber sie wusste, dass ihre Schwägerin die ranghöchste aller weiblichen Hundeyoukai war: „Ich freue mich auch, Shiro-sama“, sagte sie: „Es ist mir lieb, ein Familienmitglied hier zu haben.“ „Danke, Miyaki.“ „Kommt in mein Arbeitszimmer.“ Akamaru drehte ab. Sie mussten sich ja nicht vor den interessierten Dienern unterhalten. Dort setzten sich die Zwillinge und Miyaki bemerkte zum ersten Mal bewusst, wie ähnlich sich die beiden waren. Shiro sah kurz zu ihr: „Geht es dir gut, Miyaki?“ „Ja, danke. Ich hatte zuerst einige Probleme, aber nun freue ich mich fast, wenn ich meine Last loswerden kann.“ Sie lächelte ein wenig: „Auch, wenn ich trotzdem aufgeregt bin.“ „Das ist verständlich, Miyaki-ko“, meinte Akamaru sofort: „Ich denke, das ist beim ersten Kind immer so. – Wie geht es dir, nee-chan?“ „Es wird noch ein wenig dauern, bis ich soweit bin, wie Miyaki“, antwortete Shiro: „Aber auch ich erwarte einen Welpen.“ „Das ist schön“, sagte Miyaki aus ganzem Herzen. „Der Taishou wird zufrieden sein“, erwiderte Akamaru: „Es freut mich für dich, meine Schwester.“ „Sind die Türen vor deinem Arbeitszimmer verschlossen?“ fragte Shiro: „Denn ich soll dich etwas fragen.“ „Ja. Niemand kann uns hier hören. Um was geht es?“ „Drachen.“ Sie bemerkte, wie ihr Zwillingsbruder leicht die Augen zusammenzog und berichtete rasch von den Nadelstichen, die seit fünf Jahren immer wieder erfolgten, zu provozieren schienen. „Und der Herr der Hunde möchte nun wissen, ob dies auch bei dir der Fall ist.“ „Und er schrieb keinen Brief, weil er Spione befürchtet?“ „Ja.“ „Ja, auch hier im Süden gibt es so etwas, seit ungefähr vier Jahren. Aber meine südlichen Drachenachbarn haben keinen König, bilden keinen Staat. Sie leben jeder mehr für sich. So nahm ich an, dass immer wieder der eine oder andere sich einen, sagen wir, deplazierten Spaß erlauben wollte. Aber wenn dies bei euch auch so ist….Daiki, meintest du?“ „Er ist seit fünfzig Jahren der Herr der Drachen im Norden.“ „Hm.“ Der Fürst der südlichen Gebiete dachte nach: „Ich werde Erkundigungen einziehen. Falls sich die südlichen Drachen vereint haben, womöglich mit Daiki zusammengetan haben, sieht die Sache wirklich nach Krieg aus. Und dann kann ich mir ihre Provokationen nicht mehr bieten lassen. Dann muss ich zuerst losschlagen, ehe Daiki dies gegen den Taishou tut. Ansonsten bekommen wir einen ausgewachsenen Zweifrontenkrieg.“ Er bemerkte, dass ihn seine Gefährtin besorgt ansah: „Keine Furcht, Miyaki. Du bist hier im Schloss in Sicherheit. Und ich werde das Heer auch nur schicken, wenn es unbedingt nötig ist. Ich suche nicht Ruhm in einer Schlacht.“ „Ich weiß, Akamaru-sama“, sagte sie sofort. „Verzeih. Ich...nun, Krieg gegen Drachen klingt gefährlich.“ „Ist er auch“, antwortete Shiro: „Darum wollen die Fürsten der Youkai das ja auch verhindern. - Danke, Akamaru. Sagst du mir, was deine Spione ermitteln konnten?“ „Natürlich. - Geht jetzt in den Garten oder den Frauentrakt. Ich werde Leute schicken.“ Die beiden jungen Damen gehorchten. Es war der Befehl eines Fürsten. Im Garten sah Miyaki ein wenig schüchtern seitwärts. Sie war ein Mädchen aus der Provinz, das nur durch die Freundlichkeit des Fürsten ihren nunmehrigen Rang erreicht hatte. Aber sie war sich bewusst, dass ihre Schwägerin eine geborene Prinzessin war, nun die Gefährtin des Herrn aller Hunde und die Nummer eins der Rangliste der weiblichen Hundeyoukai. Sie vermutete, dass sie einen Kampf gegen Shiro keine Minute durchhalten würde. Abgesehen davon, dass sie keinerlei Ahnung von Schwertern hatte und Akamaru ihr erzählt hatte, seine Zwillingsschwester sei diesbezüglich besser als er selbst. Shiro war zu gut erzogen, um bei ihrer Gastgeberin das Gefühl einer Verlegenheit aufkommen zu lassen: „ Mein Bruder sagte, du würdest sehr gut Flöte spielen können.“ „Oh, ja, Shiro-sama. Aber soweit ich weiß, interessiert dich das weniger?“ „Ich höre gern zu, ab und an. Aber ich spiele nicht selbst. Ich spiele nie.“ Miyaki musste lächeln: „Ja, dafür kannst du mit dem Schwert umgehen, was ich nicht kann.“ Aber sie nahm die Flöte, die sie stets dabei hatte, spielte einige Stücke vor. Shiro musste zugeben, dass sie sehr gut war. Vermutlich war es das, was Akamaru so an ihr faszinierte. Überdies war sie wirklich eine Schönheit. Allerdings langweilte das Flötenspiel Shiro rasch. Sie hatte zwar gelernt, dass eine Fürstin sich mit Anmut langweilen können müsse, aber sie meinte dann: „Darf ich dich etwas fragen, Miyaki?“ Diese sah auf: „Natürlich, Shiro-sama.“ „War dir zu Anfang auch so leicht schwindelig, dein Youki so schwankend?“ „Oh ja. Der Heiler sagte zu mir, dass sei, weil der Welpe zunächst so viel Energie wie möglich abziehe. Aber, ich dachte, das sei nur bei mir so, weil ich doch recht schwach bin.“ „Das scheint dann immer so zu sein. Hört das auf?“ „Ja. Zwischenzeitlich ist er wohl groß genug. Er zieht noch immer Youki von mir, aber gleichmäßig und…“ Miyaki zögerte ein wenig, ehe sie meinte: „Ich denke, wir haben uns angepasst.“ „Weißt du, wann es soweit sein wird, bei dir?“ „Nicht genau. Aber es kann sich nur um eine oder zwei Wochen handeln, sagte der Heiler. Er meinte, es würde richtig losgehen, wenn ich gezwungen sein würde, mich zu verwandeln.“ „In Hundegestalt?“ „Ja.“ Shiro war überrascht, entgegnete jedoch: „Es klingt logisch. Hundeyoukai werden als Hunde geboren, heiraten in Hundegestalt und sterben auch so. Warum sollte die Mutter da nicht auch in Hundegestalt übergehen müssen, um den Welpen zur Welt zu bringen.“ „Ja, das stimmt. Aber…ach, warum sagt man Mädchen so wenig bei der Ausbildung?“ „Ich habe fast die gleiche Ausbildung bekommen, wie mein Zwillingsbruder. Und doch wurden mir solche Dinge nie gesagt.“ Die beiden Fürstinnen sahen sich an. Und sie verstanden sich in diesem Moment vollkommen. Im Schloss der Drachen des Nordens saß Daiki auf seinem Thron. Er betrachtete den knienden Drachen vor ihm: „Und deine Spione sind sich sicher?“ „Ja, bei der Fürstin des Südens steht die Geburt kurz bevor, hörte ich. Dass ihre Schwägerin zu ihr kam, deutet auch daraufhin.“ „Ja. Gut. In diesem Fall ist Akamaru sicher abgelenkt, wird eher auf sein Haus sehen. Dann wollen wir dem Herrn des Südens doch eine kleine Überraschung bereiten. Oder auch zwei. - Und wie sieht es im Westen aus?“ „Nun, der Heiler wurde zur Fürstin gerufen, aber das kann natürlich allerlei Gründe haben, mein König. Die Tatsache, dass der Herr der Hunde sie reisen ließ, spricht eher dagegen, dass sie schwanger ist.“ „Wir wollen sicher gehen. Ich habe einen Plan gemacht, diese Hundeyoukai auf vier Ebenen anzugehen. Wichtig sind natürlich Sesshoumaru an erster Stelle und an zweiter Akamaru. Haben wir die Fürstentümer, werden sich die anderen, schwächeren Youkai sicher unterwerfen.“ „Verzeiht, mein König...“ „Was ist?“ „Habt Ihr diesen Prinzen vergessen?“ „Yuri? Nein. Aber auch er wird beschäftigt sein. Das ist ja das Schöne an meinem Plan. Sie werden alle beschäftigt sein. Und wenn Yuri von seinem lieben Cousin um Hilfe gebeten wird, im Süden ist, kann er Sesshoumaru nicht mehr helfen. Dieser Idiot von Hundeanführer hat ja nicht einmal ein stehendes Heer, das sich sogar der ach so friedfertige Akamaru leistet. Hält sich dieser Narr für so stark, es allein mit uns aufnehmen zu können? Nun, sein Leichtsinn wird uns nur zu statten kommen. – Geh. Und deine Spione sollen äußerst vorsichtig sein. Ich möchte nicht, dass durch die Dummheit eines einzelnen Drachen der gesamte Plan zu schanden wird.“ Der Drache verneigte sich noch einmal. Mit dem Wink des Königs war die Audienz beendet. Das Schloss des Herrn der südlichen Länder lag in einem Berg. Seit Akamaru der Fürst geworden war, waren Fenster in die Bergwände geschlagen worden, das zuvor sehr dunkele Schloss wirkte nun heller. Allerdings war der junge Fürst zu klug gewesen, die natürlich vorgegebene Verteidigung abzuschaffen. Noch immer wäre es äußerst schwer, dieses Schloss zu erobern. Der Vater der Zwillinge, Fürst Uramaru, hatte gewusst, warum er eine solche Festung erbaute. Und auch, wenn Akamaru wenig von Krieg und Kämpfen hielt, so war er sich zu sehr bewusst, in welch kriegerischen Zeiten er lebte. So hatte er auch das Heer seines Vaters beibehalten, das aus Youkai und Stahladlern bestand. Der Hauptmann, Kuro, kniete vor dem Fürsten nieder. Er hatte nur noch einen Arm. Den anderen hatte ihn vor sieben Jahren Kagome gekostet, als er auf Befehl des Fürsten Uramaru gegen dessen Zwillingskinder und den Westclan vorgehen sollte. „Dein Bericht?“ „Ihr habt recht gehabt, Oyakata-sama. Ich habe einige Vogelyoukai geschickt, um unauffällig zu bleiben, wie Ihr es gewünscht hattet. Fast alle männlichen südlichen Drachen befinden sich nicht mehr an ihren üblichen Wohnorten. Sie scheinen sich irgendwo versammelt zu haben.“ „Daiki“, murmelte der Herr des Südens nachdenklich. Kuro erkannte, dass es sich nicht ziemte, einen Fürsten um Erläuterung seiner Worte zu bitten. So sah er nur höflich zu Boden, überrascht, woher Akamaru-sama das gewusst haben könnte. „Dein Befehl, Hauptmann: nimm alle dreihundert Youkai und Stahladler und ziehe mit ihnen in die Ebene von Omos. Von dort aus wird es euch möglich sein, die gesamte südliche Grenze abzudecken. Ich werde ein wenig später nachkommen.“ Kuro legte die Hand an die Brust, um seinen Gehorsam anzudeuten, war aber etwas überrascht. Er wusste, dass Akamaru - ebenso wie Shiro - schon in den Kriegen seines Vaters mitgekämpft hatte, doch seitdem er Fürst geworden war, hatte er stets das Heer allein losgeschickt. Nun gut, es hatte sich auch immer nur um kleinere Strafexpeditionen gehandelt. So verneigte er sich nur und ging. Akamaru erhob sich. Den wachhabenden Diener vor der Tür fragt er, wo die beiden Fürstinnen seien. „Sie waren zuvor im Garten, aber ich glaube, sie sind nun im Haus...“ „Hm. - Ich brauche einen Boten.“ „Zu den Fürstinnen?“ „Nein. Zu ihnen gehe ich. Der Bote soll dann auf die Dachterrasse kommen.“ Er konnte das Youki seiner Gefährtin und seiner Zwillingsschwester auf dem Weg nach oben wahrnehmen. Shiro und Miyaki betraten über die schmale Treppe die Dachterrasse. Von hier aus hatte man einen schönen Ausblick auf die Ebene. Sie waren schweigsam gewesen und so hatte der Mann oben sie nicht bemerkt. Shiro entdeckte ihn sofort - und sie erkannte, dass er einen Spiegel in der Hand hatte, das Sonnenlicht einfing, um einen Strahl zu schicken. Ohne zu zögern richtete sie die Finger gegen ihn, sammelte ihr Youki darin. Der Mann musste spüren, welche Macht da auf einmal hinter ihm war, denn er fuhr herum. Sie ließ ihre Energie gegen ihn losjagen. Der Mann schrie ebenso auf wie Miyaki, ehe er zu Boden ging. Shiro trat zu ihm. „Was ist?“ Akamaru war schnell geworden, als er gespürt hatte, wie das Youki seiner Schwester angestiegen war: „Shiro! Was hast du denn mit ihm gemacht? Alles in Ordnung, Miyaki-ko?“ „Danke“, flüsterte seine Gefährtin und hielt sich erschreckt an ihm fest. Shiro bückte sich: „Er gab mit dem Spiegel gerade eine Nachricht weiter“, sagte sie: „Sieh her.“ Der Fürst kam heran: „Er hat das zweite Gesicht an seiner Stirn überschminkt gehabt. Ein Drache.“ Er sah sich um: „Anscheinend war er mit seiner Botschaft noch nicht fertig“, meinte er grimmig, da er auf den Bergen jenseits der Ebene ein Blinken von einem Spiegel bemerkte: „Dann hatten wir einen Spion hier.“ Er bückte sich und schleuderte den leblosen Körper in die Tiefe: „Er hat einen Unfall erlitten, als er auf dem Dach ausglitt. Das sagen wir gegenüber allen im Schloss“, erklärte er: „Soll Daiki darüber grübeln, was in Wahrheit passiert ist.“ Da er das entsetzte Gesicht seiner Gefährtin bemerkte, ging er wieder zu ihr: „Ich bedaure, dass du dies ansehen musstest, Miyaki.“ „Es geht schon“, murmelte die: „Ich…ich habe nur noch nie zuvor jemanden sterben sehen.“ Und sie war etwas entsetzt, wie kaltblütig ihre Schwägerin den Drachen getötet hatte. „Es musste sein.“ Shiro war zu nüchtern, um sich weitere Gedanken zu machen: „Ich weiß nicht, was er mitteilen konnte und noch wollte, aber es wäre sicher gefährlich für uns geworden. Ich hoffe, er konnte nicht mitteilen, dass du Spione geschickt hast, Akamaru. Aber ich denke, er hat noch nicht lange gesendet. Mir schien, als habe er den Spiegel gerade erst zur Hand genommen.“ Der Bote kam herauf, verneigte sich höflich. Akamaru sah seitwärts: „Geh zu Prinz Yuri ins Mido-Gebirge. Richte ihm aus, dass ich mein Heer gegen die Drachen im Süden halte und ihn um Hilfe bitte. Zuvor allerdings geh zum Inu no Taishou und sage ihm ebenfalls, dass ich das Heer gegen die Süddrachen in Bereitschaft versetzt habe. Und sage ihm, seine Besorgnis sei gerechtfertigt.“ „Ja, mein Fürst.“ Der Bote erschuf unverzüglich ein Dimensionsportal, durch das er verschwand. „Also brachten deine Spione schlechte Nachrichten“, meinte Shiro. „Ja, nee-chan. Die Drachen haben sich irgendwo versammelt. Ausgerechnet die Süddrachen, die sich für gewöhnlich untereinander spinnefeind sind. Jemand muss sie geeint haben, oder zumindest sie überredet haben, gemeinsam gegen mich vorzugehen.“ „Daiki.“ „Mit Sicherheit. Sie mögen zwar keinen Herrscher, aber wer weiß schon, mit was er sie bestechen oder überzeugen konnte.“ Die Zwillinge sahen sich an und Miyaki begriff, dass sie gerade miteinander kommunizierten, ohne zu sprechen. Sie mussten sich wirklich gut verstehen. „Da ist noch etwas wichtiges“, meinte Shiro. „Wichtig für später“, ergänzte ihr Bruder: „Aber das sollten wir mit dem Taishou besprechen.“ „Natürlich.“ Shiro machte einen Schritt zurück, ehe sie ihr Gleichgewicht wieder hatte. „Was ist, nee-chan?“ „Der Youki-Angriff hat mich schon wieder ein wenig mitgenommen. Ich befürchte, dass ich nicht mitkämpfen kann, Akamaru.“ „Ich glaube auch nicht, dass der Taishou das zulassen würde, nee-chan. Eher würde er mich umbringen, wenn ich dir das erlauben würde. Schone dich.“ „Ich fürchte, mir bleibt nicht anderes übrig.“ Aber sie war nicht sehr begeistert davon. Miyaki seufzte ein wenig: „So bist du sicher, dass es Krieg geben wird, Akamaru-sama? Ausgerechnet jetzt?“ „Keine Sorge, Miyaki-ko. Ich habe keine Lust, mit diesen Drachen herumzuspielen. Bis das Kind geboren wird, bin ich sicher zurück.“ „Yuri wird doch kommen?“ „Ich glaube schon.“ „Sicher“, meinte Shiro. Akamaru nickte ein wenig: „Ja, doch, sicher. - Geht ein wenig, ihr zwei und ruht euch aus. Wenn Yuri da ist, werde ich euch zur Besprechung in mein Arbeitszimmer rufen lassen.“ In den Räumen der Fürstin lehnten sich die beiden an die Wand, nebeneinander. „Shiro-sama..“ „Ja?“ „Ich...ich habe Angst vor dem Krieg. Du hast doch schon gekämpft, nicht wahr?“ „Ja.“ „Auch in einer Schlacht?“ „In mehreren.“ „Auch ...auch Akamaru-sama?“ „Ja. Und du brauchst dir um ihn keine Sorgen zu machen. Er ist nicht ohne Grund die Nummer vier der Rangordnung. Er kämpft nicht gern, das hat er noch nie, aber er hat eine gute Ausbildung bekommen. Und er ist stark.“ „Aber Drachen sind doch gefährlich?“ „Manche. Das ist wie bei Youkai. Es gibt schwächere und stärkere Drachen.“ „Wenn du nicht….wenn du keinen Welpen erwarten würdest, würdest du mitkämpfen?“ „Ja, natürlich.“ Miyaki seufzte ein wenig: „Du musst dich wundern, warum Akamaru-sama mich zu seiner Gefährtin wollte. Ich kann nicht kämpfen.“ „Nein.“ Shiro war zu höflich, um diese Vermutung zu bestätigen. Außerdem war das die Sache ihres Bruders, wen er zu seiner Fürstin machen wollte. Und sie hatte durchaus bemerkt, wie gern er seine Gefährtin hatte: „Du hast eben andere Eigenschaften, die ihn freuen.“ „Danke...“ Miyaki sah seitwärts: „Ich versuche, Künstler und Wissenschaftler zu fördern, so wie er es gern hat. Und es macht auch Spaß. Ich habe einen Zirkel hier, mit Dichtern, Menschen und Youkai. Sie vertragen sich alle sehr gut, wetteifern miteinander. Akamaru liebt es, abends mit den Wissenschaftlern zu diskutieren. Manchmal darf ich auch dabei sein. Sie reden dann immer über neue Geräte, manchmal für den Ackerbau, manchmal, um besser Sterne erkennen zu können…“ Mein kleiner Bruder, dachte Shiro leicht amüsiert, aber auch erfreut. Ihre Sache wäre das nicht gewesen, aber sie wusste, dass er sich solch ein Leben immer gewünscht hatte. Ihm lag mehr daran, bessere Bedingungen für menschliche Bauern zu schaffen, als Ruhm in einer Schlacht zu suchen. Und mit Miyaki hatte er eine Gefährtin gefunden, die ihm dabei zur Seite stand. „Ihr kümmert euch beide sehr um die Wissenschaften und Künste. Und Yuri plant Zimmer, Gärten und baut Schaukeln…Der Frieden hätte auch länger dauern können.“ „Oh ja, “ seufzte Miyaki, ehe sie aufsah: „Yuri plant Zimmer, Gärten? Und baut Schaukeln?“ „Für Myu.“ „Ja, das denke ich mir. – Wenn…ihr, wenn wir….“ „Wenn die Fürsten der Youkai, “ half Shiro unwillkürlich: „Gegen die Drachen gewinnen?“ „Ja. Dann ist doch sicher wieder sehr lange Frieden?“ „Dann wäre Frieden, wie es noch nie einen gab, solange Youkai existieren.“ Die beiden Fürstinnen blickten erst auf, als sie Youki spürten - sehr mächtiges Youki. „Das ist Yuri?“ erkundigte sich Miyaki ein wenig erstaunt. Soweit sie wusste, wäre die Ankunft eines so starken Youkai mit offen gezeigtem, vollem Youki eine Provokation, Cousin hin oder her. „Yuri und er…“ Shiro stand auf: „Sie alle?“ „Und? Oh, der Taishou?“ „Ja. - Komm, Miyaki. Der Bote wird uns gleich in das Arbeitszimmer holen.“ „Ja, du hast Recht.“ Ein wenig schwerfällig erhob sich die Schwägerin. Sie würde wirklich froh sein, wenn sie in einer Woche oder ein wenig mehr die Last ihres Kindes los wäre. Beide erreichten die Haupthalle des Schlosses gleichzeitig mit den Besuchern, die Akamaru hereinführte. Ein bisschen erstaunt sah Shiro, dass Yuri Myu mitgebracht hatte. Er musste doch gewusst haben, dass Akamaru ihn um Hilfe zu einem Kriegszug bat? Und warum war Sesshoumaru hier, ließ sein Fürstentum vollkommen allein? Der Herr der westlichen Gebiete betrachtete seine Gefährtin. Er konnte sich denken, dass sie überrascht war. „Kommt“, sagte er: „Wir haben einiges zu besprechen.“ „Zweifrontenkrieg?“ erkundigte sie sich nur. „Noch nicht. Und das sollten wir auch vermeiden.“ Er sah zu Akamaru. Dieser nickte: „Ja. Kommt in mein Arbeitszimmer.“ Shiro presste unmerklich die Lippen zusammen. Das sah so aus, als ob der Herr der Hunde die Lage für mehr als kritisch hielt. Und Akamaru diese Einschätzung teilte. Die Spione mussten düstere Neuigkeiten gebracht haben. Die Hundeyoukai befanden sich am Vorabend eines harten Kriegs. ********************************************** Die Mädchen bekommen eindeutig zu wenige Biologieunterricht, so nach dem Motto: das weiß man doch. Im nächsten Kapitel "Der Vorabend des Krieges" tagt der Familienrat - und Daiki führt den ersten Schlag. Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich, wie gewohnt, eine ENS, sobald ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet ist. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)