Symphonie - Kokoro no soko ga merodii iru von Starsailor (Update erfolgt!n.n Beta kommt später~..n.n;) ================================================================================ 1.Satz: Dance of the sugar plum fairy ------------------------------------- Titel: Symphonie - Kokoro no soko ga merodii iru Untertitel: Der Symphonie 1.Satz: Dance of the sugar plum fairy Teil: 1/4 Wörter: 3492 Rating: PG Band: Dir en grey, Gazette Pairing: Kao x Kyo Genre/Warnung: Drama, OOC, Sadfic, Songfic Disclaimer: Weder Dir en greys noch Gazette gehören mir! Dies gilt auch für die Lyrik welche ich mir von Sibermond hierfür geliehen habe! Teh BGM: Viel Klassik, vor allem Tschaikvskys Tanz der Zuckerfee aus der Nussknacker-Suite!, Beethovens Mondscheinsonate und Bach. Nebenbei glaube ich noch etwas ruhigere OST Musik zwischen wie Requiem for a dream!n.n Kommentar: Da bin ich wieder, mit einer neuen FF!.n.n Da ich nicht weiß WANN animexx sie freischaltet, da z.Z. an die 730 FF's auf Freischaltung warten, kann es sein, dass ich am selben Tag wie sie veröffentlicht wird ein Update mache. Was mich dazu bewog diese FF zu schreiben? Ich glaube es war leichte Übernächtigung..n.n; Aber mir gefällt ihr bisheriger Verlauf, mal sehen wie es weiter geht. Nya, ihr wolltet ja ma was längeres als nur immer 1000+ Worte, nicht? Da habt ihr etwas, was mal ÜBER 1000 Worte in nur einem Kapitel hat. Ursprünglich war das Ganze hier als Oneshot geplant. Daraus wurde Nichts. Daher wird es nun eine wirklich Symphonie in akuraten 4 Sätzen, wie es sich für ein Musikstück dieser Art gehört!*smiles* Was die Titel der Sätze angeht, so habe ich sie gewählt, weil es die Musik war, welche ich während des Schreibens größtenteils gehört habe!*noddu* Klassik hat etwas sehr beruhigendes..n.n~ Ich hoffe der 1.Satz gefält und man bleibt mir treu bis zum Nächsten! Viel Spaß und wie immer sehr erwünscht: R&R! Besonderer Dank geht an Yamimaru, welche mir hier als Beta mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat.*verbeug* ~ * ~+~ * ~+~ * ~+~ * ~+~ * ~+~ * ~+~ * ~+~ * ~+~ * ~+~ * ~ ~Dance of the sugar plum fairy~ Ich blicke mich um, suche nach einem Punkt der mir bekannt vor kommt, doch suche ich vergeblich. Ein Seufzen bahnt sich den Weg nach außen, will mein schweres Gemüt zum Ausdruck bringen. Wieso muss das Leben manchmal so kompliziert sein? Angespannt lasse ich mich zurück in den Sitz sinken. Leichte Nervosität macht sich in mir breit, als mir klar wird, dass ich mich verfahren habe. Toll, komplett Planlos in diesen Klamotten und das in Tokio. Kann es nicht noch besser werden? Geht es mir sarkastisch durch den Kopf. Und ich ahnte schon, dass ich diese Frage gedanklich besser nicht ausgesprochen hätte. Denn immer wenn ich an etwas denke, was passieren könnte, so passiert es auch. Ich beginne leicht zu zittern, es wird kühl hier drinnen, obwohl keine Fenster geöffnet sind. Das gleichmäßige Rattern des schweren Wagons auf den Schienen dringt an mein Ohr. Wieder schaudert es mich, ob ich an der nächsten Station aussteigen soll? Wäre wohl besser, dann suche ich mir einen Fahrplan und sehe zu, dass ich in meine kleine Wohnung komme. Das mich die paar Leute, welche um diese Uhrzeit mit der U-Bahn fahren, etwas skeptisch mustern kann mir im Moment egal sein. Ich fahre mir mit einer Hand durch mein Haar, spiele mit einer längeren blonden Strähne. Als ich etwas genauer hinsehe bemerke ich, dass ich Spliss habe. Ich verdrehe von mir selbst angenervt die Augen. Muss mir so was simples auch immer in den komischsten Momenten auffallen? Leicht muss ich lachen, ja es ist wirklich zu komisch. Jedoch habe ich nicht vergessen weshalb ich so zerstreut hier sitze und mich verfahren habe. Ein Knacken geht durch die Lautsprecher, man hört wie die Bahn fährt und dann ertönt eine Bandansage. Okay, dann werde ich die nächste Station wirklich aussteigen. Wenn ich dann noch eine halbe Stunde warte, kann ich die selbe Linie auch wieder zurück nehmen. ´Ha, doch nicht so ein Pechvogel wie du vorher dachtest,´ schmunzle ich leicht, stehe auf und stelle mich in die Nähe der Tür. Die Tür geht auf, ich trete nach draußen und sehe mich um. Sieht nicht anders aus, als die anderen Bahnhöfe auch, denke ich mir und setze mich auf den Boden. Ich hätte auch `ne Bank nehmen können, aber da sitzt wer und ich will mich nicht wirklich dazu setzen. Sind mir nicht geheuer die Gestalten. Also bleibe ich hier hocken, versuche mich in meinem Hemd zu verstecken, aber irgendwie klappt das nicht so wie ich wollte. Ich friere immer noch. Ich hätte mich wirklich umziehen sollen. Umziehen. Das heißt dann wohl, dass ich meinen Schlüssel auch nicht dabei habe. Ist ja ganz toll, vergiss demnächst das denken noch komplett, dann sind wir alle glücklich. Ich könnte gerade schreien. Aber das habe ich gestern schon genug getan, lassen wir das mal besser sein. Nur wie komme ich jetzt in meine Wohnung? Das er mir nach rennt bezweifle ich sehr stark, dazu habe ich ihn zu sehr mit Vorwürfen überschüttet. Scheiße! Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Armen, welche auf meinen angewinkelten Beinen ruhen. Das Latex der Stiefel, welche mir bis zum Oberschenkel reichen, hinterlässt ein sonderbares Gefühl auf meiner Haut. Obwohl man in solchen Klamotten eigentlich schwitzen sollte, sollte ich hier doch nicht sitzen bleiben. Sonst erkälte ich mich womöglich noch und dann, hat er wirklich einen Grund sauer auf mich zu sein. Ich gehe den Gleisen nach, bis ich zu einem leider geschlossenen Kiosk komme, drehe auf dem Absatz um und laufe wieder zurück. Ich komme mir dann doch sehr blöd vor, weil ich in solchen Klamotten den Bahnsteig auf und ab tigere. Kami-sama Fehlt nur noch wer der mich anspricht und fragt wie viel ich denn koste. Dann wäre das doch das perfekte Ende meines beschissenen Tages. Hilf mir doch einer, flehe ich in Gedanken und bereue es auch sofort wieder. - Sag mir was ist bloß um uns geschehn Du scheinst mir auf einmal völlig fremd zu sein Warum geht´s mir nich mehr gut Wenn ich in deinen Armen liege Ist es egal geworden was mit uns passiert - Die Scheinwerfer gingen aus, das Publikum hatte den Club schon längst verlassen, wartete wahrscheinlich darauf dass die Band es ihnen auch endlich gleich tun würde. Aber da konnten sie noch länger warten. Die Jungs hatten alle Hände damit zu tun sich abzuschminken, aus den Klamotten zu kommen und eventuell duschen zu gehen. Und oben drein, wollten sie es wahrscheinlich vermeiden, ihren Fans direkt in die arme zu laufen. Kyo hatte bemerkt, dass ihr erster Gitarrist ihm immer wieder Blicke zugeworfen hatte. Wusste diese aber nicht wirklich zu deuten, wollte ihn deshalb nach dem Auftritt darauf ansprechen. Und nun suchte er ihn schon seit guten fünf Minuten. Er betrat den Raum welcher ihnen zugewiesen worden war und sah sich um. Kein Kaoru zu sehen. Dafür aber ein Toshiya, welcher ihn kurz angrinste und dann in der Dusche verschwand. Daisuke war dem Blick des Bassisten gefolgt, blieb nun an ihrem Sänger hängen. Mit gehobener Augenbraue ging er auf ihren Kleinsten zu, baute sich vor ihm auf. Und ehe Kyo sich hätte retten können, hatte der Größere mit den roten Haaren ihn gepackt und zur nächst besten Couch geschliffen. „So und nun erklärst du mir mal, wieso du in letzter Zeit so zerstreut bist!“, knuffte er den Kleineren, versuchte ihm eine Antwort zu entlocken. „Willst du jetzt meinen Seelenklemptner spielen oder was?“, kam die leicht bissige Frage zurück. „Ne, nur wissen was bei dir momentan nicht stimmt. Und dass was nicht stimmt, ist offensichtlich, also?“, er hatte sich vorgenommen ihren Sänger so lange hier fest zu halten, bis dieser mit der Sprache rausrückte. Selbst durch dessen leicht bissige Antworten würde er sich dieses mal nicht abschrecken lassen. Kaoru hatte er nie erwischen können, der hatte immer zu viel mit ihrem Management zu tun. Deshalb musste nun ihre Stimme dran glauben. Diese allerdings erdolchte ihn geradewegs mit ihren Blicken. „Aha, also bin ich für dich jetzt so was wie nen Buch in dem du versuchst zu lesen ja? Dann verrat dem Buch, was nicht allwissend ist doch mal, wo sich unser toller Leader aufhält!“, zischte er dem Rotschopf zu. „Oho, also sind wir frustriert, oder was?“, versuchte er es erneut. War er frustriert? Kyo musste kurz überlegen. Wenn er es sich eingestand, war er das irgendwie, würde es jedoch Dai gegenüber nie zugeben. „Weißt du was dagegen hilft? Sex, also krall dir Kaoru und lass dich von ihm mal so richtig durchvögeln!“. Kyo riss erschrocken seine Augen auf als er Toshiyas Worte hörte. Dieser musste einen Teil von Dais Versuchen, ihn auszuquetschen, mitbekommen haben. Er schüttelte seinen Kopf, stand auf und verließ, ehe ihr zweiter Gitarrist hätte reagieren können, den Raum. Er hätte wetten können, dass Dai auch schon so ein Spruch auf der Zunge gebrannt hatte und ihm Toshiya nur zuvorgekommen war. Sex, man konnte keine Probleme durch Sex lösen. Waren die da drinnen denn alle so dermaßen Schwanzgesteuert? Er stand draußen auf dem Gang, hörte das Kichern der beiden, als sie sich darüber unterhielten und sah den Gang hinab. Seine Augen erfassten einen violetten Fleck. War das Kaoru? Schnellen Schrittes war er auf ihn zu gestapft. Je näher er der Person kam, umso sicherer war er sich, dass das da vorne wirklich Kaoru war. Wen gab es schon in diesem Gebäude, außer ein paar ihrer Fans, der diese Haarfarbe hatte. Ihre Fans durften sich hier hinten aber rechtlich gesehen nicht aufhalten. Er stapfte weiter auf die Person zu, hob die Hand zum Gruß und Zeichen, dass er ein paar Minuten mit ihm haben wollte. „Und, was gibt’s?“, er stand ihrem Leader gegenüber, nagelte ihn mit seinem Blick an der Wand fest. „DAS sollte ich wohl eher dich fragen oder?“, erneut bissig. Er war wohl noch zu sehr davon angenervt, dass Dai ihn hatte ausquetschen wollen. Ihm war es aber nur Recht, dass Kaoru das nun alles abbekam. „Also, was gibt’s?“, gefasst kühle Worte. Kyo versuchte seine Emotionen unter Verschluss zu halten. So wie er es immer wieder getan hatte, in der Hoffnung an dem Verhalten des Anderen würde sich etwas ändern. Die Person vor ihm war ihm zwar mehr als wichtig, aber er ließ nicht alles mit sich machen. Und seine Toleranzgrenze war nun entgültig erreicht. Die Liebe konnte einen Narren aus dir machen, wenn du einmal einer Person verfallen warst. Das hatte der Kleinere von ihnen beiden schmerzlich erfahren müssen. Er hatte wirklich versucht das Verhalten des Älteren zu tolerieren, hatte ihm Zeit gegeben sich daran zu gewöhnen gebunden zu sein, sich nach Jahren in einer neuen Beziehung zu befinden. Er wusste doch, dass er nicht absolute Nummer eins in dessen Leben sein würde, zumindest nicht immer. Aber hätte er gewusst wie er behandelt werden würde, er hätte sich davor gehütet ihm auch nur irgendein Wort zu sagen. „Scheiße sag mal bemerkst du überhaupt noch irgendwas? Oder geht dir deine Gottverdammte Arbeit über alles? Macht es dir Spaß immer wieder neue Ausreden zu finden, andere Personen mir vorzuziehen?“, anklagend standen die Worte Kyos im Raum. „Sag mal, was willst du eigentlich gerade von mir?“, Unverständnis über die Worte seines Geliebten kam in Kaoru auf. Dies machte er ihm dadurch deutlich, dass er diesen nun seinerseits mit seinem Blick durchbohrte. „Was ich von dir will? Verdammt noch mal kapierst du nicht, dass es so nicht weiter gehen kann? Habe ich in deinem Hirn gar keinen Platz mehr? Wahrscheinlich nicht..“, er lachte leicht verbittert auf. Diese Erkenntnis welche schon lange in den Tiefen seiner Gedankenwelt darauf gewartet hatte, aufgedeckt zu werden schmerzte ihn. „Und das war wahrscheinlich von Anfang an so. Klar wieso nicht? Ich lass mich gerne benutzen und mich, nach getaner Arbeit wie eine Puppe einfach wieder wegschließen. Es macht mir nichts aus, dass ich auch Gefühle habe, welche von dir regelrecht mit Füssen getreten werden. Nein, es macht mir auch Nichts aus immer kürzer zu treten, wenn es darum geht dass wir irgendwas miteinander unternehmen wollen. Du kotzt mich einfach nur an Niikura!“, seine Stimme war lauter geworden. Er erhob seine Stimme selten, aber es war zu viel des Guten. Wenn der Herr, welcher sich sein Freund schimpfte die Augen vor dem verschloss was er tat, war er, Kyo, eben dazu gezwungen sie diesem mit Gewalt zu öffnen, selbst wenn er sich dadurch noch mehr weh tun sollte. Kaoru stand den Anschuldigungen, welche nun im Raum standen, ruhig gegenüber. Musste diese erst einmal verarbeiten. Er war gar nicht dazu fähig gewesen irgendwie zu antworten. Selbst wenn er gewollt hätte, der Kloß welcher sich in seinem Hals gebildet hatte, hätte es nicht zugelassen. Er öffnete seinen Mund, versuchte einen Laut hervor zu würgen. Kyo sah ihn mit vor Wut lodernden Augen an. Als nach ein paar Minuten noch immer kein Wort die Lippen ihres Leaders verlassen hatte, wandte er den Blick ab. Das lodern in seinen Augen verlor seine Härte, hatte sich in schimmernde Verzweiflung gewandelt. Aus einem Impuls heraus drehte er sich um, wollte dem zugleich brennenden und erstickenden Gefühl in seiner Kehle entkommen. Er wollte einfach nur der ganzen Situation entfliehen, also lief er davon in Richtung Ausgang, flüchtete sich auf die Straße. Ohne weiter groß nachzudenken hatte er die nächstgelegene U-Bahnstation angesteuert. - Wo willst du hin ich kann dich kaum noch sehn Unsre Eitelkeit stellt sich uns in den Weg Wollten wir nicht alles wagen, ham wir uns vielleicht verraten Ich hab geglaubt wir könnten echt alles ertragen - Ich stehe noch immer am Bahnsteig, jedoch laufe ich nicht mehr auf und ab, das ist mir jetzt zu blöd. Drei Stationen zurück und dann in die richtige Bahn einsteigen. Dürfte ich noch schaffen eh mir vor Müdigkeit die Augen zu fallen. Klar, ich hätte auch in meiner Wut zurück zu den Anderen gehen und meine Sachen schnappen können. Dann wäre es aber unvermeidlich gewesen ihnen Rede und Antwort zu stehen. Und das wollte ich ums Verrecken nicht, es war unser Problem. Kaorus und meines. Es ging vorerst keinen etwas an. Vorerst. Aber ich denke, wir werden beide drauf aufpassen, dass es die Band nicht beeinflusst, dafür ist sie uns zu wichtig. Okay, wir stecken noch in der Anfangsphase, aber wir sind doch schon auf dem besten Weg etwas berühmter zu werden. Ich muss unweigerlich grinsen, wer hätte gedacht, dass unsere Fangemeinde wachsen würde, nachdem wir La:Sadies aufgegeben haben? Keiner, was? Ich werde in die Realität zurück geholt, als ein starker Wind aufkommt. Das heißt dann wohl, dass die Bahn bald hier ist. Ich bleibe also da stehen wo ich gerade bin und wenige Augenblicke später fährt sie ein. Erleichtert, steige ich ein, setze mich, lehne meinen Kopf erneut gegen die Scheibe. Hier drinnen ist es so leer, da könnte ich mich auch auf eine der Bänke legen, aber da würde ich wahrscheinlich weg pennen. Nein, das lassen wir mal. Wer außer mir ist denn um diese Uhrzeit noch unterwegs? Neugierig schaue ich mich in meinem Abteil um und bleibe an einer Gestalt hängen welche mich ebenfalls verstohlen mustert. Einige Zeit lang sehen wir uns nur an, lassen unsere Blicke aneinander vorbei gleiten, mustern uns. Dieser Haarschnitt, dieser Klamottenstil und vor allem diese ganze Erscheinung kenne ich doch irgendwoher. Scheiße, wer war das denn gleich? Kyo denk nach, du kennst ihn. Du kennst ihn Hundertprozentig. Und plötzlich weiten sich meine Augen, da war er der Geistesblitz auf den ich gewartet habe. Noch einmal sehe ich mir die Person, welche eindeutig männlich ist an, schätze die Informationen welche mein Hirn gerade verarbeitet hat und die Uhrzeit ab. Kein Zweifel. „Ruki?!“, entkommt es meinen Lippen mit einem leicht ungläubigen Ton. Die Person, welche ein paar Sitzreihen weiter sitzt dreht ihren Kopf bei der Erwähnung dieses Namens ruckartig in meine Richtung, hebt eine Augenbraue. Kurz werde ich ebenfalls noch einmal gemustert, dann schlägt er eine Hand vor seinen Mund. „Kyo?“, fragt er mich ungläubig. Wie automatisch nicke ich, ein leichtes Lächeln legt sich auf meine Lippen. Dann steht er auf, steuert auf mich zu, lässt sich neben mir nieder. „Sag mal, was hast du denn da für nen Fummel an? Neuen Nebenjob gefunden?“, fragt er leicht grinsend, schlägt mir sacht mit der Faust gegen den Oberarm. Lachend schüttele ich meinen Kopf, reibe mir kurz über die Stelle welche er geknufft hat. Dann sehe ich ihn an, lange mit meiner Hand nach vorne und streiche kurz durch seine Haare. Er trägt sie immer noch schwarz, hat nun jedoch ein paar rote Strähnen hineinfärben lassen. „Sieht gut aus!“, sage ich anerkennend. Er smilet mich an, wird leicht rot. „Danke. Aber, sag mal, was hat es denn nun mit deinen Klamotten auf sich?“, stellt er mir erneut neugierig diese Frage. „Naja~, du weißt doch sicherlich noch, dass ich dir mal erzählt habe, dass ich in ner Band singe nicht? Tja, wir hatten nen Auftritt und ich habs irgendwie nicht geschafft mich umzuziehen..“, ich seufze, senke leicht meinen Blick. Nun muss ich doch wieder an Kaoru denken. Dabei hatte ich ihn, für den kurzen Moment indem ich mit Ruki gesprochen habe, schon fast vergessen. Ich lehne mich zurück, sehe ihn an und er blickt abermals zurück, ohne etwas zu sagen. Die Bahn hält und es betreten ein paar Leute unser Abteil. Super nun wird es wohl vorbei sein mit der Ruhe, nur gut dass wir nur noch eine Station fahren müssen. Dann können wir ja gemeinsam auf unsere Anschlussbahn warten. Wie ich vor ein paar Monaten heraus gefunden habe, wohnt er nämlich nur eine Station vor mir. Da fragt man sich doch, wieso man sich nicht eher schon mal begegnet ist. Ich zucke mit den Schultern, kann man nun auch nicht mehr ändern. Ich habe ein merkwürdiges Gefühl im Bauch. Woher es genau kommt weiß ich nicht, dafür ist es noch zu ungenau, aber es ist ein flaues Gefühl in der Magengegend so viel kann ich schon mal sagen. Ruki tippt mich an, macht mich darauf aufmerksam, dass man uns die ganze Zeit verstohlen mustert. Ob es das ist? Frage ich mich innerlich. Wieder werden meine Gedanken unterbrochen, als unsere Station angesagt wird, an der wir raus müssen. Waren das wirklich dreißig Minuten die ich schon wieder hier drinnen sitze? Ich bemerke wie Ruki aufsteht, ich tue es ihm gleich und nun stehen wir da. Warten darauf, dass die Bahn hält, wir hier endlich raus können. Die Ansage dröhnt durch die Lautsprecher, das berühmte Rucken und schon stolpern wir hinaus in das künstliche Neonlicht der U-Bahnstation. „Scheiße, tut das noch sehr weh?“, fragt er mich besorgt, tupft mir mit einem Taschentuch an der Lippe herum. „Da muss was kaltes drauf, das wird sonst blau und dann. na ja, sieht das sehr unschön aus!“, sagt er fachmännisch, zerknüllt das Taschentuch, steckt es in seine Hosentasche. Der metallische Geschmack von Blut macht sich unangenehm in meinem Mund breit. Wieso immer wieder ich? Ich bin klein, das ist klar. Ich bin zierlich, das ist auch klar. Aber wieso um Kamis Willen (6) haben die mich für ne Tussi gehalten? Das ist nicht fair. Was hätte ich eigentlich gemacht, hätte ich Ruki nicht getroffen? Hätte ich sie getreten und wäre weggerannt? Hätte ich meine Stiefel in ihrem Schritt versenkt und darauf gehofft sie mögen mich dafür nicht zusammenschlagen? Ich lasse meinen Kopf hängen, spüre ein leicht pulsierendes Gefühl in meiner Unterlippe. Ich sitze noch immer auf der Bank in der U-Bahn in welche wir uns geflüchtet haben, als wir versucht haben den Kerlen zu entkommen. Wie durch ein Wunder war es sogar die richtige Bahn. Das heißt ich muss nur noch drei Stationen fahren, dann bin ich bei mir. Jedoch fällt mir gerade auf, dass ich durch mein unüberlegtes Handeln keine Schlüssel habe. Mist aber auch. Ruki steht vor mir, sieht mich prüfend an. „Du siehst aus wie ein Häufchen Elend, wenn ich das mal so sagen darf!“, entkommt es seinen Lippen. Dann nickt er sich selbst zu, lächelt mich aufmunternd an. Er hat seine Hand wieder unter meinem Kinn, hebt es an und dreht meinen Kopf abermals, um sich dem ganzen Ausmaß des Schlages bewusst zu werden. Den Kommentar mit dem elenden Aussehen, habe ich mal einfach überhört, das weiß ich auch ohne dass man es mir auf die Nase bindet. Ich kippe leicht zur Seite, die Bahn bremst und meine unerwartete Begleitung zieht mich auf die Beine. „Was wird das denn?“, denke ich mir und bemerke erst jetzt, dass ich es laut ausgesprochen habe. „Du kommst erst mal mit zu mir. Eh du bei dir bist, ist das hier...“, er tippt mir leicht gegen die Lippe und ich ziehe die Luft scharf ein. „...schon komplett angeschwollen und du bekommst es erst innerhalb von ein paar Tagen wieder weg! Dürfte sich nicht sehr gut bei deinen Auftritten machen, oder?“. Und damit zieht er mich aus unserem Abteil, erneut hinaus in die Kälte des Neonlichtes, welches uns künstlich wirken lässt. War ich schon mal mit bei ihm? Ich glaube nur ein einziges mal, als wir von einem Unwetter überrascht wurden und uns in einen Hauseingang geflüchtet haben. In genau diesem stehe ich erneut mit ihm. Langsam und darauf bedacht nicht zu sehr zu poltern schleichen wir die Treppen hinauf in den sechsten Stock. Als wir die Wohnung betreten kann man gedämpfte Musik vernehmen. Das heißt dann Reita ist noch wach, mir soll‘s egal sein. Ich kenne ihn nicht wirklich, nur von Rukis gelegentlichen Erzählungen her. Ruki verschwindet in der Küche und sucht im Kühlfach nach ein paar Eiswürfeln für meine Lippe. Das Geräusch einer sich öffnenden Tür und herannahender Schritte bekomme ich gar nicht mit. Ich versuche gerade krampfhaft aus meinem zweiten Overknee heraus zu kommen, als ich eine Stimme hinter mir höre. „Oho, was hast du dir denn da süßes mitgebracht. Hättest mir ruhig sagen können dass wir noch Damenbesuch bekommen Ruki!“, und schon spüre ich eine Hand die mir einen Klaps auf meinen Hintern gibt. Ein Knurren entweicht augenblicklich meinen Lippen, ich drehe mich zu dem Kerl, der mich gerade begrapscht hat um. Der blonde Junge ist ein paar Zentimeter zurück gewichen, schaut den in der Tür stehenden Schwarzhaarigen mit den roten Strähnen verdutzt an. ‘Ich hab heute eindeutig genug Körperkontakt der unfreiwilligen Art gehabt!‘. „Wenn ich vorstellen darf, mein Mitbewohner Reita. Reita, wenn ich dir Kyo vorstellen darf!“, er gestikuliert in meine Richtung. Ich nicke, sehe Reita an. Dieser verbeugt sich kurz und nuschelt eine kleine Entschuldigung. Ich stelle meine Stiefel neben das Schuhregal, bewege kurz meine bestrumpften Zehen. Mit einem „Da!“, drückt man mir ein Tuch mit Eiswürfeln in die Hand und begleitet mich zur Couch. Dort setze ich mich hin, winkle meine Beine im Schneidersitz an und drücke mir das Eis auf den linken Teil meiner Lippe. Ich merke wie mich die Müdigkeit übermannt, meine Lider schwerer werden. Jetzt bloß nicht einpennen Kyo. Schön wach bleiben. Sage ich mir immer wieder wie eine Art Mantra. Aber es ist alles vergebens, die bleierne Schwere welche es mir erschwert meine Lider offen zu halten, wird schier unüberwindbar. Ich denke mir noch, dass es unhöflich ist jetzt einzupennen. Mein Körper sieht das wohl anders. ~TBC~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)