Die magischen Kontakte von Schalmali (*Die Luraya - Teil 1*) ================================================================================ Kapitel 12: Das Chaos des Kampfes --------------------------------- Inuyasha spürt im selben Augenblick, in dem sich die Klinge von Monikai mit seiner trifft, das gleiche Gefühl wie bei der Übungsschlacht, nur intensiver. "Verdammt!", er hatte geglaubt, dass er hier oben mit seinen Freunden vielleicht verschont bliebe, hat er mit ihnen doch schon immer gegen Youkai gekämpft und nie so gefühlt wie jetzt. "Ich muss noch zu nah an den anderen sein", der Gedanke zerfließt aber gleich wie Butter in der Sonne, als hätte er ihn nie gehabt. Seine Augen weiten sich etwas, als sich seine Gefühle viel zu schnell um 90 Grad drehen und so manches in ein ganz anderes Licht rückt. Eine Wut bemächtigt sich ihm, bei der er nicht mal im Traum daran denkt, sie zurück halten zu wollen - zu stark ist sie - und sein innerer Youkai will mitspielen, aber Tessaiga sei dank kommt er nicht dazu. Ein weiterer harter Aufeinanderprall seines Schwertes mit dem von Monikai zieht seine Aufmerksamkeit wieder voll auf den Kampf. Er schlägt den Angriff zurück, doch sein Gegner lässt sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen und versucht es erneut, diesmal mit mehr Wucht. Monikai hat scheinbar kein Interesse, erstmal mit ihm ein Duell auszufechten und dann seine Armee kämpfen zu lassen, denn dessen Youkai setzten sich in Bewegung. Inuyasha versucht trotz seinen chaotischen Gefühlen einen klaren Gedanken zu fassen, doch die verhaspeln sich im Wirrwarr seines Kopfes, der sich bei diesem Versuch unangenehm bemerkbar macht. Statt aber nur herumzustehen, weil sein Verstand sich schlicht dagegen stäubt über etwas nachzudenken, übernimmt sein Instinkt den Kampf. Sango und Miroku behalten die näherkommenden Youkai gut im Auge und sie scheinen mehr zu ihnen, als zu Inuyasha zu wollen. Vielleicht sollen sie sie schonmal aus dem Weg räumen, für den Fall, dass sich Sesshoumaru doch etwas dabei gedacht hat, den Hanyou mit ein paar mickrigen Menschlein allein die Nordseite verteidigen zu lassen. Miroku steht rechts hinter Inuyasha, während Sango links hinter ihm steht und Kirara, direkt hinter ihm, um an beiden Seiten einspringen zu können. "Inuyasha komm schon beeil dich mal etwas!", denkt Miroku, denn bald hat sein Freund keine Chance mehr, sich und ihnen die Feinde einfach mit einem Kaze no Kizu auf Abstand zu halten. Er zückt seine Bannzettel, die Youkai sollen ruhig schonmal wissen, dass sie schmerzhaft sterben werden, wenn sie sich mit einem Houshi anlegen. Schnell wirft er noch einen Blick zu Sango und Kirara, aber die stehen ebenfalls kampfbereit da. Inuyasha tauscht einige Schläge mit Monikai und merkt dabei, dass dieser kein Schwächling ist. Glücklicherweise hat er Tessaiga und ist damit klar im Vorteil - wenn er Zeit hätte und nicht so von der Rolle wäre. Die unbändige Wut die er spürt, lässt er nur zur gern an seinem Gegner aus, drischt mit harten Schlägen auf ihn ein, was Monikai doch etwas zurück treibt. Die Armee bewegt sich weiter in seine Richtung und auch wenn sie nicht auf ihn zu gehen, weiß er doch, dass sie nicht vorbei kommen dürfen, aber weshalb nur? "Meine Freunde!", realisiert er irgendwo zwischen diesem Chaos in sich und er stößt Monikai hart zurück und jagt sein erstes, aber sicher nicht letztes Kaze no Kizu auf seine Angreifer zu. Zwei oder drei waren allerdings schneller und sind neben ihm. Ohne groß darüber nachzudenken erledigt er sie nach ein paar undurchdachten fuchtelnden Schlägen. Er schafft es danach gerade noch Monikais auszuweichen, den er erst bemerkt hatte, als der schon viel zu nahe bei ihm war und den Schlag deshalb auch nicht parieren konnte. "Zu knapp", denkt Sango besorgt, die das mitbekommen hat. Sonst ist Inuyasha immer viel aufmerksamer! Sie fragt sich ernsthaft ob er in der Lage ist diese Schlacht zu führen, wenn er sich jetzt schon so schwer tut. Monikai stellt aber auch ein echtes Problem da, weil Inuyasha so immer wieder in den Nahkampf gezwungen wird. Sie weiß aber auch nicht wie sie dem Abhilfe schaffen könnte. Sie muss hier hinten aufpassen und für seine Rückendeckung sorgen! Selbst wenn die anderen das für sie mit übernehmen würden, wäre sie Inuyasha vorne sowieso nur im Weg, wenn er sein Kaze no Kizu einsetzten wollte. Er würde auf sie Rücksicht nehmen und das wäre möglicherweise ihr gemeinsamer Untergang. - Sesshoumaru jagt derweil schon seine dritte Energiewelle mit Tokijin über die Ostseite, auf seine Gegner und jedes Mal müssen zwei gutes Dutzend Youkai daran glauben. Ainokar hatte sich gleich zu Anfang abgesetzt, wahrscheinlich um doch erstmal seine Stärke neu einzuschätzen, wenn er sich das hier allein zutraut. "Vermutlich wird er einen geeigneten Augenblick abwarten um mich aus dem Hinterhalt angreifen zu können, dieser elende Feigling! Aber da hat er Pech", ein leicht grollendes Knurren entweicht ungewollt seiner Kehle, denn auch ihn lassen die herumschwirrenden Energien nicht kalt. Bei einer Übungsschlacht sind diese immer schwächer, sind es doch teilweise sogar Bekannte oder Freunde die gegeneinander kämpfen und deshalb nicht so leicht einen Zorn oder Groll aufeinander empfinden. Hier ist das natürlich anders. Er fragt sich ernsthaft, ob Inuyasha damit klarkommt, schließlich wäre er in der Übungsschlacht schon beinahe ausgerastet. Allerdings darf er dort drüben fast ungehemmt sein Kaze no Kizu um sich werfen, das dürfte zumindest etwas seiner Tobsucht milder - wenn er in eine solche verfällt. Er merkt wie ihm die Kontrolle entgleiten, weil er so sehr rumgrübelt und so lässt er das nachdenken sein, und konzentriert sich wieder auf seine Aufgabe. Pekorosh hat Sesshoumaru genau beobachtet und ist etwas erstaunt. Es kommen mehr Youkai bis zu ihm, als er es erwartet hat. Er hat den Daiyoukai zum Großteil im Schwertkampf ausgebildet und weiß daher nur zu genau, dass er sein Potential noch gar nicht richtig ausnutzt. Die Gründe dafür hat er allerdings schon längst erkannt: Zum einen hat Sesshoumaru ein neues Schwert, Tokijin - wie er es nannte - dass er sicher noch kein Jahrzehnte schwingt, und zum anderen, fehlt seinem ehemaligem Schüler nun ein Arm. Pekorosh hat nicht gefragt, wie das passiert ist - das steht ihm auch gar nicht zu - aber interessieren würde es ihn dennoch. Seine geistige Kontrolle beginnt auf Grund dieser Überlegungen ebenfalls zu bröckeln, macht doch auch Jahrtausend lange Erfahrung nicht gegen die Auswirkungen einer Youkaischlacht immun. Schnell hat er sich wieder auf sein Ziel fokussiert - Inuyasha kämpft derweil einen drei Fronten Kampf. Den einen gegen seine Gegner, den anderen gegen sich selbst und dann noch gegen etwas, was ihn von außen erdrücken, und von innen zerreißen will, aber seltsamerweise nur einen Teil von ihm. Die Youkai vor ihm werden immer aufdringlicher und er... sein Körper und Instinkt kämpfen munter weiter doch sein Geist und Verstand dämmern nur noch leicht an der Oberfläche vor sich hin. Er schickt sein Kaze no Kizu öfter los, als jemals zuvor in einem Kampf. Einen klaren Gedanken zu fassen ist für ihn zur Zeit mit einer enormen Willensanstrengung verbunden und seine Wut ist unkontrollierbar. Einzig die Tatsache, dass seine Freunde hinter ihm stehen, verhindert dass er einfach nur wild um sich schlägt - wäre ein Kaze no Kizu in die falsche Richtung doch ihr Todesurteil, und seines gleich dazu, ohne Rückendeckung. Monikai lässt ihn aber auch nicht `abkochen´, spielt mit ihm Katz und Maus, weiß der doch, dass er sich nicht allein um ihn kümmern kann, sondern auch noch die ganze Armee vor ihm zurückhalten muss! Inuyasha knurrt, lässt ein Kaze no Kizu mit voller Wucht über das Schlachtfeld rasen, ehe er sich wieder schreiend auf Monikai stürzt um wenigstens ein bisschen Luft abzulassen. Hinter seinem Rücken, herrscht dafür menschliche Ordnung: Miroku wirft gerade wieder ein paar Bannzettel auf einen Youkai, der es von der Seite probiert, während Sango mit seinem Stab ein Gift in die Erde rammt, um wenigstens von weiteren Attacken von unten verschont zu bleiben. Der erste Youkai der so plötzlich aus dem Erdreich kam, hatte ihm eine Wunde am Bein eingebracht, die seine Beweglichkeit mehr eingrenzt als ihm lieb ist. Zumindest hält Kirara die Youkai von oben erfolgreich ab, so dass sie sich nicht auch noch darum kümmern müssen. Seinen Mönchsstab bekommt er schnell wieder zurück und sie haben alle Hände voll zu tun. Trotz dessen, bemerkt er das untypische, geradezu durchgedrehte Verhalten Inuyashas. Er kann sich nicht wirklich vorstellen, wie dass für seinen Freund sein muss, wenn er sich derart benimmt. --- Kagome währenddessen, schaut angespannt auf die wunderschönen Blumen vor sich, in der Hoffnung ihre Sorgen doch wieder vertreiben zu können, aber sie spenden ihr schon seit einer Stunde keinen Trost mehr - als die Schlacht begann. Die vielen Kampfgeräusche von Waffenklirren bis zu den Todesschrein der Gefallen dringt unaufhörlich an ihr Ohr. Dazu kommt noch der kalte Wind der sie fröstelnd lässt und den Sturm ankündigt, der wohl nicht mehr lange auf sich warten lässt. Shippo hat sich inzwischen zu ihr gesellt, aber sie weiß nicht wie sie den Kleinen trösten soll, der sich schlotternd in ihren Armen verkrümelt hat. "Kagome können wir nicht wieder in Inuyashas Zimmer oder ganz woanders hin? Das Gefühl macht mir Angst!" Die junge Miko sieht ihn leicht verwundert an. Welches Gefühl? Sie spürt die Youkai, ihr aggressives Youki, und etwas seltsames ist dort ebenso, was sie nicht genauer beschreiben könnte, aber nichts davon macht ihr Angst - da nimmt sie das was sie hört mehr mit. "Was meinst du Shippo-chan?" "Spürst du nichts? Die wollen sich um jeden Preis töten!", antwortet Shippo vorwurfsvoll da es seine Freundin gar nicht mitzubekommen scheint. Zu gern würde er das auch nicht bemerken. Kagome versteht nicht so ganz, doch hier draußen ist es wirklich nicht sehr angenehm. "Nein, tut mir Leid Shippo-chan... Aber du hast recht, lass uns rein gehen, es ist kalt." Mit diesen Worten geht Kagome in Inuyashas Zimmer, schließt die Schiebetür hinter sich und entzündet mit ihrem Streichholz eine der Kerzen, da es ziemlich düster ist. "Du merkst echt nichts?" Das Mädchen schaut ihn nun doch etwas verdutzt an, das hatten sie doch schon. "Nein, ehrlich nicht! Ist es denn so schlimm Shippo-chan?" Statt einer Antwort erhält sie ein eifriges Nicken und einen, sich in ihren Kleidungsstoff vergrabenden Kitsune. Kagome fragt sich ob es daran liegt, dass sie eine Miko, oder Shippo ein Youkai ist. Sie fühlt ja etwas aber sie kann es nicht greifen. Es ist da und doch wieder nicht, wenn sie es zu erfassen versucht. Der Gedanke daran ist auch schnell wieder weggefegt denn etwas bereitet ihr viel mehr Sorgen. "Ich hoffe ihnen geht es gut, aber Inuyasha wird sicher auf sie aufpassen, wie immer." Doch zu gleich, fragt eine gemeine leise Stimme, wer nun auf ihren Hitzkopf aufpasst, denn normalerweise macht sie das, wenn er sich mal wieder unüberlegt in die Gefahr stürzt. --- Ainokar guckt schon lange von oben grimmig auf das Geschehen hinab. Sesshoumaru mäht seine Youkai nur so nieder, hat nicht die geringsten Probleme, wo Pekorosh ihn doch auch noch den Rücken frei hält. Er hatte geglaubt, dass der Daiyoukai nur überheblich dahergeschwafelt hätte, aber er hat sich eindeutig geirrt. "Wie kann man denn bloß so stark sein?!" Es will ihn nicht in den Kopf, dass ausgerechnet dieser arrogante Mistkerl ihm überlegen sein soll! Ainokar schaut nach Süden, dort ist der Kampf ziemlich ausgeglichen, aber die Leute von Sesshoumaru gewinnen langsam überhand, sind sie dort doch in der Mehrzahl. Seine Aufmerksamkeit wendet sich nach Norden, wo sich fünfzig Leute seiner Armee gerade buchstäblich in Luft auflösen, während weitere zwanzig zu Boden gehen! "Diese Idioten von Spitzeln! Sie haben doch gesagt Tessaiga sei im Westen nicht wieder aufgetaucht!, denkt er jedes mal wieder, wenn er das sieht. Es hilft nichts, all seine Wut auf diese Umstände ändern die Situation nicht. Er muss sich etwas überlegen und auch wenn er etwas Abstand hat, fällt ihm das in der Nähe einer Youkaischlacht nicht ganz einfach. Ainokar nimmt die Ost- und Nordseite nochmal genauer in Augenschein und ein Grinsen breitet sich nach einer Weile auf seinem Gesicht aus. Diese starke mini Verteidigung dort mag ja seine Vorteile haben, da Sesshoumaru so die restlichen Leute auf die Südseite schicken konnte, aber sie hat auch eindeutige Nachteile. Und er gedenkt diese für sich zu nutzen! Vor Monikai taucht plötzlich ein kleiner roter Lichtblitz auf und er weiß was das heißt. Inuyasha, schräg vor ihm, mäht gerade wieder mit einem Kaze no Kizu einige seiner Leute um, er kann also unbemerkt verschwinden. "Wenn das aber so weiter geht, bleib nur noch ich übrig und gegen Tessaiga komm ich nur an, wenn sein Besitzer sie nicht mehr richtig führen kann", denkt er grimmig über diesen Hanyou und seine kleinen Menschenfreunde. Er sieht zum Himmel, dort ist Ainokar. Eigentlich will er da jetzt nicht hoch, denn auch ein Youkai ist nicht gegen Blitze immun und es hat gerade angefangen zu donnern - der Regen folgt auf dem Fuße - trotzdem fliegt er zu Ainokar hinauf, auch wenn es ihm wiederstrebt, seine Youkai hier so einfach zurückzulassen. "Du hast mich gerufen?", fragt Monikai. "Ja. Wie du selbst siehst kommen wir so nicht weiter, wir müssen unsere Taktik ändern", antwortet Ainokar. Er hatte um sich einen Bannkreis errichten, sonst wäre er hier oben sicher schon etwas angebrutzelt worden. Monikai tut es ihm gleich, als er das bemerkt. Er weiß schon wieso er nicht gleich selbst darauf gekommen ist, obwohl er es bei so einem Wetter schon selbst unzählige Male getan hat. Ihm machen die Auswirkungen einer Youkaischlacht eben genauso viel aus, wie jedem anderen Youkai auch. "Und was schwebt dir da vor?" Sie hatten diesen Tag hier Jahrzehnte lang geplant und schwer dafür schuften müssen, um die vielen Youkai auf ihre Seite zu bekommen und dann auch noch alles in die Wege zu leiten. Er würde alles für den Sieg tun! "Beobachte sie mal einen Moment lang, dann erkennst du es sicher auch." Gesagt getan, Monikai sieht sich das ganze mal in Ruhe an, soweit er sich in aller Kürze über einer Schlacht beruhigen kann. "Hmm ihre Deckung..." "Genau mein Freund, du hast verstanden. Machen wir uns ans Werk, es wird höchste Zeit dass sich das Blatt wendet!" Monikai nickt, dann er diesem Hanyou auch den Tod seiner Männer heimzahlen. "Wie du mir, so ich dir, heißt doch ein Sprichwort der Menschen." - Sesshoumaru kocht innerlich, dieses Spiel reicht ihm langsam! Wie viele von diesen `Kreaturen´ soll er den noch ins Jenseits befördern, ehe sie einsehen dass es sinnlos ist sich gegen ihn zu stellen! Er ist immerhin ein Daiyoukai und Sohn des größten Inu no Taishou seit Anbeginn der Zeit! "Widerlicher Abschaum!" Die Worte lagen ihm schon die ganze auf der Zunge und auch seine Beherrschtheit kennt Grenzen. Mit einem weiteren Schlag befördert er dutzende von Ainokars Anhängern ins Reich der Toten. Seine Aufmerksamkeit, seine ganzen Sinne, sind gänzlich auf die Angreifer vor sich gerichtet. Pekorosh steht weiter hinter ihm, stellt sich allem entgegen was die feige und unehrenvolle Variante eines Kampfes wählt und aus seiner wütenden Sicht, keine andere Strafe als den Tod verdient! Er will sich gerade dem nächsten Feigling zuwenden, da spürt er etwas hinter sich und dreht sich abrupt um. Ein Hieb von einer stumpfen und doch scharfen Waffe kann er nur zum Teil abwehren, trifft ihn etwas. Hätte er sich eine Sekunde später umgedreht, hätte er auf jeden Fall um einiges mehr einstecken müssen. "Ainokar!" "Für dich Ainokar-sama, Pekorosh!" "Ehrenloser Feigling!", grollt der Schwertmeister ihm zu. "Ich dachte mit deinem Alter hätte mehr Manieren!", keift der Anführer zurück, während sein spitzes dornenartiges Szepter sich mit Pekoroshs Schwertern kreuzt. "Für dich werde ich selbst in zehntausend Jahren keine Höflichkeit übrig haben!" "Wirklich? Und was stört dich an meiner Vorgehensweise? Das ist eine Schlacht, kein Duell! Und selbst wenn... als ob ein ehrenvoller Youkai jeh viel erreicht hätte!" "Inu no Taishou hat niemals unehrenvoll gehandelt und trotzdem ist er Fürst über die westlichen Länder geworden, also hüte deine Zunge Abschaum!" "Ja und was hat es ihm eingebracht? Er starb durch die Hand eines Menschen, für eine Menschenfrau, jämmerlich!", erwidert Ainokar zwar erzürnt, aber noch nicht so in fahrt wie sein Gegenüber, ist er doch gerade erst in die Schlacht `eingestiegen´. Pekorosh erwidert darauf nichts, Inu no Taishou, seinen einstigen Freund, und Sesshoumarus Vater so zu beleidigen, verdient nur eine handfeste Antwort! "Fahr zur Hölle!", schreit Pekorosh ihn ungeniert an und geht auf seinen Feind los. Er hat kaum noch Kontrolle über sich, aber die braucht er auch nicht um seine Schwertkunst richtig einzusetzen, denn die ist ihm schon seit über vier Jahrtausenden in Fleisch und Blut übergegangen. Eine wichtige Sache entfällt ihm dadurch aber, als er munter einen Kampf mit Ainokar austrägt, und zwar die Rückendeckung Sesshoumarus. Sesshoumaru merkt schnell, dass hinter ihm etwas nicht ganz stimmt, denn ein Youkai greift ihn von hinten an und er verdankt es einzig seinem Instinkt, dass der Schlag dieses Mickerlings ihn nicht trifft. Er sendet eine weitere vernichtende Energiewelle auf seine Feinde und nutzt die kurze Pause, um sich schnell umzudrehen und damit zu bestätigen was seine Nase nach dem heimtückischen Angriff schon gerochen hat: Pekorosh kämpft mit Ainokar und hat damit keine Zeit mehr sich um seine Rückendeckung zu kümmern. "Ich muss aufpassen. Verdammt Pekorosh ich dachte du wärst auch für eine Schlacht zu gebrauchen und nicht nur fürs Duell!", denkt sich Sesshoumaru wütend. Dass seine Gedanken nicht gerechtfertigt ist weiß er schon, aber es ist ihm schlicht egal, er ist wütend und darf denken was er will! "Aber wenn das so weiter geht, werden wir hier unterliegen. " Die Tatsache erfüllt ihn mit Zorn, da er sich jetzt auch nicht Ainokar stellen kann, denn dann würden hundert Youkai hinter ihm ungehindert auf ihn eindreschen. "Nein niemals... niemals wird `er´ mich besiegen!" Sesshoumaru denkt um, ändert seine Taktik und legt seine gesamte Kraft in seine Angriffe. Da er nun langsam umzingelt wird, muss er seine Feinde schnellstmöglich bezwingen, bevor sie das mit ihm tun. Das ist seine einzige und beste Chance. - Inuyasha hört inzwischen kaum mehr als das Blut in seinen Ohren rauschen, die restlichen Geräusche sind dumpf und geben ihn kaum noch Auskunft über ihre Herkunft, wirkt der dauernde Regen doch auch noch wie ein Störgeräusch. Er fühlt sich als kämpfe er hier schon einige Stunden und sein Herz schlägt heftig und schnell gegen seine Brustkorb. Wieviel Zeit wirklich vergangen ist weiß er nicht, die Sonne ist verdeckt. Der Regenschleier der nun zwischen ihm und allem liegt, verwirrt seine Augen. Er hat eine unbändige Wut auf alles und Tessaiga pulsiert heftigst in seiner Hand, um seinen inneren Youkai unter Kontrolle zu halten. Inuyasha schlägt ein weiteres Kaze no Kizu in die Reihen seiner Feinde, doch seine Kräfte schwinden stetig, auch wegen seinen Verletzungen. Dafür können es nicht mehr viele Gegner sein, höchstens zweihundert dürften noch vor ihm stehen, das verrät ihm seine Nase - sein einziges Sinnesorgan, dass sich auch bei all dem Chaos nicht dermaßen verwirren lässt. Im Grunde macht ihm aber nur eine Sache Sorgen, trotz seiner ganzen Probleme, und das ist das Pochen in seinen Schläfen, das schmerzhaft durch seinen Kopf zieht, und diese leise Stimme, die ihm rät Tessaiga loszulassen. Sango wehrt sich mit all ihrer Kraft gegen die Youkai die zu ihnen hindurchflutschen und das mit Erfolg. Der Schweiß steht ihr schon lange im Gesicht und wie sie sieht, geht es Miroku nicht anders. Seine Wunde macht ihr etwas Sorgen, aber er wäre nicht mehr so gut auf den Beinen, wenn sie ernst wäre. Sie schlägt gerade einen weiteren Youkai zu Mus, da taucht einer vor ihr auf, mit dem sie nicht gerechnet hat: Monikai! Sein Schwertschlag trifft sie unvorbereitet am Arm und sie weicht mit einem Schmerzenslaut zurück, doch er schlägt erneut zu. Diesmal kann sie den Schlag mit ihrem Hiraikotsu blocken, wenn sie dafür auch ein Stück zurückgeworfen wird. Sie landet aber auf ihren eigenen zwei Beinen, trotz des rutschigen Bodens, ihrem Youkaijäger-Training sei dank. Kirara hält ihn auf während sie sich kurz sammelt, doch auch die Youkaikatze muss einen Augenblick später zurückweichen. Miroku bemerkt das Geschehen und eilt schnell zu Sango. Noch während er Monikai mit Hilfe von Kirara von Sango fern hält, wird ihm sein Fehler klar. "Sango, Inuyasha!" Sango versteht die Andeutung. Ein Youkai will die Gunst der Stunden nutzen um Inuyasha von hinten auszuschalten. "Hiraikotsu!", wieder fliegt ihre Waffe umher und ein weiterer Youkai nimmt die Erkenntnis mit in den Tod, dass Menschen doch nicht so schwach sind. Inuyasha erkennt den Geruch hinter sich und das gefällt ihm ganz und gar nicht. Aber was solle er tun? Wendet er sich um, fällt ihn der ganze Haufen augenblicklich in den Rücken, das steht fest. Er muss eine Lösung finden, er muss! Während die meisten anderen Youkai inzwischen nur noch mit ihrem Instinkt kämpfen, nimmt sein Geist wieder Oberhand, entscheidet, dass er seinen Verstand braucht um das Problem zu lösen! Gleichzeitig spürt er aber, dass dies für ihn als Hanyou alles andere als ratsam ist, doch seine Freunde brauchen ihn! Mühsam versucht er einen Gedanken zu fassen, doch es fällt ihm so verdammt schwer, geschweige denn, ihn zu halten um darüber nachzudenken. Es scheint ihm unendlich lange zu brauchen, bis ihm eine Möglichkeit einfällt: Sie müssen kurz tauschen, anders werden sie Monikai nicht los und die Armee ebenso wenig. "Sango komm her!" Die Youkaijägerin wundert sich, aber kommt so schnell sie kann und es ihre Aufgabe zu lässt. "Inuyasha?" "Du musst übernehmen, Miroku wird dir gleich helfen", bringt er stockend hervor um nicht wirr zu reden und noch Luft zu bekommen. Sango glaubt sie hört nicht recht, vor ihr stehen sicher über hundert Youkai! "Vertrau mir gefälligst!", seine Wut bricht dabei ungefragt durch. Unter anderen Umständen, hätte sich Sango wohl nicht so behandeln lassen, aber es geht hier nicht normal zu. Ihr Freund ist eindeutig nicht ganz er selbst und gut scheint es ihm auch nicht zu gehen, so heftig wie er atmet - daher nickt sie nur. Inuyasha geht daraufhin sofort auf Monikai los und verschafft dem Houshi damit Freiraum. "Miroku du musst Sango helfen, dein Kazaana!" Der ist überrascht über diese Wendung, aber es ist nur logisch. Monikai ist für einen Menschen - ob Houshi oder Youkaijägerin - einfach ein zu harter Gegner, mitten in dieser schon lange andauernden Schlacht. So macht er sich schnell zu Sango auf, die gegen eine ganze Armee sicher nicht lange alleine klarkommt. Kaum ist sein Freund verschwunden, wendet Inuyasha seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf Monikai, denn der muss nun endgültig und schnell von der Bildfläche verschwinden. "Ich muss...", der Gedanke verliert sich im Nichts, als ihn dieser zerreißende Schmerz in seinem Kopf so überraschend hart trifft, dass er sogar auf ein Knie nieder geht. Er merkt wie Monikai an ihn heran tritt, er riecht es mehr, als dass er es hört oder sieht. "Noch nicht...!", denkt er verzweifelt und entschlossen zugleich, da er sich grade erst wieder aufraffen muss. Der Youkai sieht auf den Hanyou hinab, der ihn solche Schwierigkeiten bereitet hat und nun mehr mit seinen eigenen Schmerzen kämpft. "Anfangs hab ich gedacht du wärst eine überhebliche Pfeife, ein dreckiger Hanyou eben, aber ich muss zugeben du hast dich gut geschlagen. Doch nun zeigt sich deutlich deine menschliche Schwäche." Er verzichtet darauf dessen Freunden nachzujagen, die würden sicher gleich am Boden liegen, schließlich sind es trotz allem nur Menschen. Es scheint ihm ein guter Augenblick, mit Inuyasha den Kampf zu führen, den er am liebsten schon am Anfang geführt hätte, doch hatte er Ainokar Versprochen kein Risiko einzugehen - welches Inuyasha zu der Zeit war. Inuyasha hört mit erstaunen das Lob dabei heraus, doch trotzdem ist es Zeit diesem Youkai zu erledigen, schließlich werden seine Freunde nicht lange gegen eine Youkaiarmee ankommen. Er steht auf, hat sich halbwegs wieder im Griff. "Verschwinde Monikai, dann lass ich dich am Leben", warnt er seinen Gegner mit leisem Knurren, immerhin hat der ihn gerade nicht sofort getötet, seine kurzzeitige Schwäche nicht ausgenutzt, dafür schuldet er ihm zumindest einen Ausweg. "Nein, nichtmal im Traum Hanyou. Kämpfe!" "Wie du willst, es wird dein letztes Gefecht sein..." Nach diesen Worten, befolgt er den Wunsch seines Vorredners und greift an. --- "Kagome-sama?", fragt jemand im Palast. Die Angesprochene schaut sich reichlich verdutzt um bis sie merkt, dass die Worte von draußen kommen. "Ukaita", schießt es ihr durch den Kopf. "Komm doch rein!", meint sie froh, denn irgendwie ist diese Dunkelheit im Zimmer mit nur einem Kerzenlicht doch etwas unheimlich. Dazu kommen noch die leisen Schlachtgeräusche von draußen, die ab und an von einem lauten Donnerknall unterbrochen werden und sie immer wieder zusammenzucken lassen. Ukaita tritt ein, schließt die Tür auch gleich wieder hinter sich doch ehe sie etwas sagen kann, kommt ihr die Herrin zuvor. "Setz dich doch zu mir Ukaita, und Kagome reicht", sagt sie freudig, mit der Aussicht, noch etwas mehr Gesellschaft haben zu können, vielleicht lenkt sie das ja irgendwie ab. Inuyasha und ihre Freunde kommen draußen sicher - "sicher?" - klar und sie darf ja sowieso nicht helfen. Ukaita ist diesen freundlichen Ton von jemand höher stehenden gar nicht gewöhnt, aber sie setzt sich gerne, denn sie ist jetzt nicht gern alleine, hat sie doch auch Angst vor dem was da draußen passiert. Die Schlacht entscheidet immerhin auch um ihr Leben, denn sie hörte von einem Diener, dass die feindlichen Youkai keine Menschen dulden würden. Sie sieht zu Shippo hinüber, der Kleine ist doch ein Youkai! Ihr wird mulmig zumute. Kagome merkt wohin ihr Blick fällt. "Er hat nur Angst", meint sie schief lächelnd, "wie wir alle." "Nur?", erwidert Ukaita vorsichtig fragend. Die junge Miko kommt nicht ganz mit. "Äh... ja?!", meint sie denn Shippo bibbert nur weiter rum und scheint nichtmal mitbekommen zu haben, dass Ukaita nun da ist. "Das wundert mich aber, den anderen muss ich schon aus dem Weg gehen um nichts abzubekommen! Vielleicht liegt es daran, dass er noch so klein ist", das letzte murmelt sie mehr zu sich selbst. "Ich verstehe nicht was du meinst Ukaita." Sie sieht die Dienerin fragend an, will verstehen was vor sich geht. "Naja... das nimmt die Youkai doch viel mehr mit als uns." Sie hatte das zumindest so gehört und so wie die Youkai jetzt gerade sind, glaubt sie das auch. Kagome grübelt: Shippo scheint nicht nur fantasiert zu haben, sondern nur etwas zu merken was sie nicht beeinflusst. "Wieso nimmt es sie mehr mit?", hakt sie weiter nach, immerhin scheint Ukaita mehr als sie zu wissen. "Die Youkai fallen bei einer Schlacht unter sich leichter in eine Art Zerstörungswut, so hörte ich. Es hat irgendetwas mit ihrem Youki zu tun, aber fragt mich nicht wieso oder weshalb." Mehr fällt Ukaita da gar nicht zu ein, so genau hingehört hatte sie da nicht, weil sie glaubte hier würde das nie passieren. Die Augen von Kagome weiten sich. Jetzt wird ihr das eine oder andere Verhalten ihrer Freunde klar. Hätte sie doch bloß nachgefragt als sie es bemerkte, denn nun kann sie es nicht. "Was hast du mir hier wieder verheimlicht Inuyasha", denkt sie besorgt und die Angst um ihn, die sie so erfolgreich verdrängte, bricht wieder hervor. "Inuyasha!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)