Desperate Love von Shinichi_Kudou (Yohji x Ran) ================================================================================ Prolog: -------- Titel: Desperate Love Autoren: Ran_Fujimiya & Lulle PG: 18 Teile: 12 + Epilog Desperate Love ~Teil 01~ Ran saß unten in der Küche. Ihm war so was von langweilig. Das kam schon selten genug vor, aber in letzter Zeit ständig. Leicht schüttelte er den Kopf. Da musste er mal irgendetwas gegen tun. So konnte es nicht weitergehen. Und aus seinem Alltagsleben wollte er auch einmal raus. Was Aya brauchte war Abwechslung. Und zwar ganz gewaltige. Er sah sich um. Sein griff ging über den Tisch zur Zigarettenpackung, die Yohji wohl hatte liegen lassen. Davon nahm er sich eine und zündete sie sich an. Er rauchte schon etwas länger. Doch bis heute hatte es niemand mitbekommen. Schließlich sahen ihn die anderen kaum. Nur hatte er seine Packung leider oben vergessen, weshalb er nun dreist zu denen des Playboys griff. Während Ran darüber nachdachte, wie er seinem Tag doch noch etwas Pepp verleihen könnte, wippte er mit dem Stuhl leicht auf und ab. Yohji sprach doch immer von diversen Clubs in denen der sich vergnügte. Vielleicht sollte der rothaarige einfach mal mitgehen? Das wäre doch eine super Idee. So bekäme er mal etwas Abwechslung. Als er mit seinen Überlegungen endete, war das Geräusch des Stuhls ein letztes mal zu hören. Er hatte mit dem wippen aufgehört und saß nun wieder normal am Tisch. Wie auf Bestellung erschienen nun auch Ken und Yohji in der Küche. Ran sah zu ihnen und zog noch einmal genüsslich an der Zigarette. Dann stand er auf. "Heute Abend werde ich ausgehen", verkündete er den beiden und sah sie an, als wäre dass das normalste der Welt für ihn. Als der Playboy in die Küche trat, blieb er augenblicklich stehen. Er staunte nicht schlecht und vor Verwunderung klappte sein Mund auf. Hatte er da richtig gehört? Aya wollte a u s g e h e n? Heute Abend? Wie kam er dazu? Als Yohji merkte wie dumm er gerade aussehen musste, klappte er seinen Mund wieder zu und zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. „Wie, du willst ausgehen heute Abend? Was ist denn mit dir los?“ Dann sah er, wie jemand gewisses ganz genüsslich und in aller Ruhe seine heiß geliebten Zigaretten aufrauchte. „Und was fällt dir ein, einfach meine Kippen zu klauen?“, setzte er nun etwas schmollend hinzu, ging zu Ran rüber und griff sich seine Schachtel. Yohji nahm sich seinerseits eine Zigarette, zündete sie sich an und zog kräftig dran. Er setzet sich halb auf den Tisch vor Ran und musterte abschätzend. Yohji konnte es immer noch nicht fassen und schüttelte leicht seinen Kopf. Und so wie Ken jetzt drein sah, wusste dieser wohl auch noch nicht, ob er seinen Ohren jetzt trauen konnte oder nicht. „Und wohin will der Herr gehen?“, fragte er immer noch skeptisch. Auf die Frage mit den Zigaretten ging Ran erst einmal nicht weiter ein. Es war ja schon einmal gut, das der Playboy nicht fragte, seit wann oder aus welchem Grund Ran denn rauchen würde. Der Rothaarige musterte Yohji eines abschätzenden Blickes, als dieser sich halb auf den Tisch setze und fragte, wohin Ran denn bitte gehen wollte. "Nun... vielleicht hast du doch mal einen Tipp für mich? Wo kann man sich so richtig amüsieren?" Noch einmal an der Zigarette ziehend und ebenfalls anzüglich lächelnd stand Ran auf und musterte den Playboy weiterhin. Ken hatte er gerade ausgeblendet und konnte so auch nicht mitkriegen, dass dieser sich gerade aus der Küche verzog. Aber Ran konnte nicht leugnen, das er langsam anfing Gefühle für den Playboy zu entwickeln und wenn er diesen auf diese Art und Weise bekommen könnte, dann würde er seine Chance auf jeden Fall nutzen. Schließlich konnte er das, was der älteste immer mit ihnen trieb, mindestens genauso gut spielen. "Wie wäre es, wenn du mich einfach mal einführst in die Welt der Clubs? Du kannst mir alles zeigen, worauf du Lust hast.“ Ran hauchte diese Worte in Yohji’s Ohr, bevor er sich wieder ein Stück entfernte und seine Augen leicht aufblitzten. Er war sicher ein guter Schauspieler. Trotz seines Staunens, schlich sich ein Grinsen auf das Gesicht. Er Zog noch mal an seiner Kippe, drückte sie dann langsam im Aschenbecher aus, bevor er aufstand und dann genau vor dem Roten stand. Er sah ihm tief in die Augen, lächelte immer noch leicht und hauchte nun seinerseits zurück: „Nun denn… du willst tatsächlich mitkommen ja?“ Er ließ eine Pause, schaute ihm weiter in die Augen, bis er sich abwendete und sich an Ran vorbei schob. Er würde nicht nachfragen, was genau Ran sich dabei dachte. Irgendwie war es auch egal. Schließlich musste er so mal nicht nach einer Begleitung suchen, sondern kam gleich mit einer. Und sie sah noch dazu gut aus. Sein Grinsen wurde breiter. Wenn sich dann was ergab mit jemanden, würde Ran auch sicher nach Hause finden. Yohji vertraute dann mal aufs den Orientierungssinn vom Roten. „Wenn du meinst und dich tatsächlich darauf einlassen willst, okay. Ist mir eh gerade recht…“, er drehte sein Gesicht wieder Aya zu und hob zusätzlich zum grinsen wieder seine Augenbraue, „Und was wir dann ansteuern, werde ich spontan entscheiden.“ Er zwinkerte Ran zu und sah sich um. War nicht vor kurzem Ken noch bei ihnen? Und was wollte er eigentlich in der Küche? Yohji hatte es vergessen, griff sich schließlich nur einen Apfel, wusch ihn ab und biss hinein. „Das wird ´n Spaß“ Ja... das würde wahrlich ein Spaß werden, denn genau das hatte sich Aya auch gedacht. Er würde sicher dafür sorgen, das Yohji ihm schon seine Beachtung schenken würde. Egal was er dafür tun musste. Ran dachte sich schon, das er Yohji wohl nie zu mehr zu Gesicht bekommen würde, würde er es wagen, ihm jemals seine Liebe zu gestehen. Deshalb bevorzugte der Rothaarige diese Variante, auch wenn es ihm am Ende wehtun würde. Stattdessen lächelte Ran lasziv seinen Gegenüber an und kam ein Stück näher. "Nun denn... wir sehen uns dann wohl gleich. Ich geh mich noch ankleiden..." Erneut wurden diese Worte gehaucht, bevor Ran nun die Kippe ausdrückte und langsam aus der Küche davon ging. Er hoffte, dass dieser Abend doch noch ein richtiger Leckerbissen für ihn werden würde. Denn er wusste nicht, ob er wirklich so gut schauspielern konnte, das er sich tatsächlich von jemand anderem Berühren lies. Doch darüber machte er sich keine Gedanken. Jedenfalls nicht jetzt im Moment. Darüber konnte man später einmal nachdenken. Es dauerte auch nicht sehr lange, da kam der Rothaarige wieder aus seinem Zimmer. Er sah nun ganz anders aus als vorher und er war sich sicher, das ihn noch nie jemand in solchen Klamotten gesehen hatte. Die Schwarze Lederhose war Hauteng und betonte seine Figur zusätzlich. Und das halboffene, schwarz-rote Hemd sah einfach nur... super aus an ihm und machte Hunger auf mehr. Seine Haare hatte er soweit in Ruhe gelassen, nur das eine Haarsträhne hinters Ohr gewandert war. "Bist du fertig?" Ran beäugte den Playboy, als er wieder in die Küche kam und setzte sich zugleich auf einen Stuhl. "Wenn nicht, werde ich hier auf dich warten..." Konnte dieser Kerl auch mal aufhören ihn so aus der Fassung zu bringen? Er setzte in letzter Zeit ein Ding aufs andere und übertraf sich nur selbst! Und das sollte Yohji also so einfach schlucken? Der braunhaarige nickte anerkennend als er aufstand und lies eine Pfiff los. „Also eines ist sicher: so kann ich dich sogar mitnehmen.“, meinte er nur lächelnd. Yohji hatte keine Ahnung gehabt was Aya alles für Sachen besaß und irgendwie bereute er es so langsam. //Bin ja mal gespannt, was noch alles passiert…// Diese anfänglich überrumpelnde Veränderung von Ran, gefiel Yohji immer mehr. Das konnte er nicht leugnen. Und vielleicht würde er ja so seinen Teamkollegen mal richtig kennen lernen? Das bisschen was er bisher wusste, konnte man an zwei Fingern abzählen und es juckte Yohji schon in den Fingen, mehr aus diesem verschwiegenen Kerl rauszubekommen. Er ging nun in sein Zimmer, zog sich seine schwarze, enge Hose und dazu das Weiße Hemd an. Natürlich war es nicht bis oben hin zu geknöpft, geschickt wurde das obere drittel vergessen und sicherlich würde sich das noch vergrößern. Yohji ordnete noch kurz seine Haare und trat wieder zu Aya in die Küche, spielte mit seinen Autoschlüsseln in der Hand. So am Türrahmen gelehnt, sagte er schließlich: „Na dann los, auf ins Vergnügen.“ Wie wohl Ran auf der Tanzfläche aussehen würde? Leicht schmunzelnd hatte Ran bemerkt, wie sein Gegenüber leicht aus der Fassung gebracht die Küche verlassen hatte. Doch es dauerte auch nicht lange, bis Yohji wieder bei ihm erschienen war. Das Kompliment zu seiner eigenen Kleidung hatte er in sich aufgenommen doch so getan, als hätte er es einfach überhört. Stattdessen stand der Rothaarige nun auf und ging auf Yohji zu. "Schick..." Seine Hände legte er an Yohji's Hemd, und öffnete einen weiteren Knopf. So gefiel ihm die Sache schon viel besser, denn so konnte man noch mehr von Yohji’s Oberkörper sehen. "So ist es besser", sagte der Leader noch und ging dann selbst aus der Küche nach draußen. Das Yohji wohl wie bestellt und nicht abgeholt stehen geblieben war, hatte er bereits registriert und konnte nur darüber lächeln. Aya hätte nämlich nie gedacht, das er den Playboy einmal so aus der Fassung bringen könnte. Doch dass er es konnte, machte ihn irgendwie glücklich und er war sich gewiss, dass er das noch öfter bei Yohji schaffen würde. Die Arme verschränkt und etwas gegen Yohji’s Auto gelehnt, wartete er so auf den älteren von ihnen, damit es endlich los gehen konnte. Ran war sehr gespannt, wohin ihn der andere führen würde und ob es das war, was er selbst erwartete. Wenn Aya so weiter machte, fing Yohji noch mal an zu schreien. Das konnte doch nicht wahr sein! Da stand er schon wieder da und starrte Löcher in die Luft und das nur wegen Aya! Wegen diesem Rotschopf, der sonst selten etwas sagte und Yohji als letztes außer Fassung bringen konnte – zumindest dachte er dies immer. //Oh man, oh man// Er senkte ungläubig lächelnd den Blick und schüttelte leicht seinen Kopf. Dann fasste er sich wieder ganz und ging Aya hinter her. Es war schon ein zwar kurzes, aber schönes Gefühl gewesen, als Rans Hände seine Haut streifte. Aber warum wollte er das Hemd noch weiter auf haben? Der Rote wurde eindeutig immer komischer. So ganz anders als sonst und schon gar nicht mehr so, wie Yohji ihn mal kennen gelernt hatte. Nur wusste dieser jetzt nicht, ob er es als besser oder schlechter empfinden sollte. Er beschloss es auf sich zukommen zu lassen. Was anderes konnte Yohji jetzt eh nicht machen. Der Playboy holte Ran ein und sah ihn an. Dieses Lächeln… Ran lächelte… wow, Wunder geschahen in letzter Zeit so oft bei ihm. „Du solltest öfter lächeln, das steht dir gut…“ Sie erreichten sein Auto, er schloss auf und stieg ein, wartete bis Aya eingestiegen war und fuhr los. Unauffällig fiel sein Blick immer wieder auf die schlanken Beine in dieser engen Hose. "Alles nur für dich", hauchte Ran dem Playboy noch zu, bevor sie ins Auto stiegen. Selbst als er diese Worte aussprach lächelte er anzüglich in Yohjis Richtung. Doch das währte nicht lange. Im Auto sitzend war er wieder ruhig und sah etwas verträumt zur Seite raus. Es machte ihm irgendwie Spaß, die Landschaft beim Fahren zu beobachten. Und heute stimmte ihn sowieso alles glücklich. Diese Seite an ihm kannte bis jetzt noch niemand. Nur Yohji hatte sie nun anfänglich kennen gelernt und der Rothaarige war sich gewiss, dass der ältere ihn sicher bald gänzlich kennen würde. Jedenfalls diese Seite an ihm. Ran steckte sich eine Kippe an, da er seine eigenen nun wieder bei sich hatte und Rauchte den Rest des Weges über. Sicherlich würde es den Playboy nicht stören, denn dieser sagte auch nichts, sondern beobachtete Ran nur still und heimlich. Ran war ja nicht dumm und so hatte er Yohji's Blicke genossen und sich etwas anderes hingesetzt. So, das Yohji ihn noch besser bewundern konnte. Nach nicht all zu langer Fahrt erreichten sie jedoch wohl auch einen Club, denn das Auto stoppte. Ran stieg aus und drückte seinen Zigarettenrest auf dem Gehweg aus, bevor er sich erneut zum Playboy umwandte. "Dann zeig mir mal, was hier los ist." Irgendwie gewöhnte sich Yohji langsam daran und fand es lustig. „Na dann folgen Sie mir mal, mein Herr und lassen sie mich ihre Person in eine Ihnen bisher unbekannte Welt entführen“, meinte er augenzwinkernd. Kurzer Hand, griff er nach Aya, erwischte ihn an dessen Hand und zog ihn hinter sich her, hinein ins Getümmel. Und da sie auch etwas später kamen, war die Tanzfläche voll- so wie Yohji es liebte. Seine Augen fingen bei dem Anblick schon an zu funkeln. Er grinste nur wissend zum Roten und gesellte sich schon unters tanzende Volk, Aya aber nicht aus den Augen lassend. Kaum ließ er die Musik auf sich wirken, begann sein Körper schon wie von selbst, sich im Takt zu bewegen, geschmeidig und doch ausdrucksvoll. Er konnte mal alles raus lassen, all den Frust, all die Verwunderung und sich mal frei fühlen. Auch wenn er in einer dichten Menschenmenge war, fühlte er sich hier frei. Wenn Yohji tanzte, blendete er gerne mal die Leute um sich herum aus. Das war gar nicht mal so problematisch. Nur wenn er bemerkte, dass jemand ihn antanzte und dieser jemand auch noch gut aussah, kam er aus seiner Traumwelt wieder. Doch heute blendete er nicht alle aus. Eine Person blieb noch da und drängte sich immer wieder in sein Bewusstsein mit seinen Bewegungen. //Aya…// Eine Weile lang hatte Aya den Playboy beobachtet und war ganz zufrieden mit dem, was er gesehen hatte. So geschmeidig konnte er sich wohl nicht auf der Tanzfläche bewegen, doch Yohji war es schließlich gewöhnt, zu tanzen. Außerdem war es Ran ein wenig peinlich. Doch das hinderte den Rothaarigen nicht daran, sich einen Weg durch die Menschenmassen zu bahnen. Erst bei Yohji angekommen stoppte er und sah noch eine Weile dem älteren beim Tanz zu. Es war unglaublich erotisch, doch sicher würde der Playboy den jüngeren nicht bemerken. So gesellte Ran sich hinter Yohji, legte seine Hände an dessen Hüften ab und fing an sich gleichzeitig mit Yohji zu bewegen. ~tbc~ Kapitel 1: ----------- ~Teil 02~ Es war unglaublich. So nah war er dem älteren noch nie gekommen und schon gar nicht hatte er ihn einmal auf diese Art und Weise berührt gehabt. Sein ganzer Körper prickelte und er schloss die Augen. Nahm alles in sich auf, was er spürte und bewegte sich zusammen mit Yohji im Takt der Musik. Dass sie dabei reichlich Publikum hatten störte ihn nicht, denn er bekam es nicht einmal mehr mit. Alles was für ihn zählte war nur noch der Playboy, welchen er Berühren durfte. Natürlich bekam Yohji mit, dass Aya hinter ihm stand, er spürte die Hände auf seiner Hüfte und er genoss es sehr. Yohji schloss sein Augen und ließ Aya machen. Warum auch nicht? Hatte der Playboy doch bei weitem nichts einzuwenden gegen diese Körpernähe. Er fand, zugegebener Maßen den Roten von Anfang anziehend. Seine unnahbare kühle Art war aufregend und alles andere als abschreckend. Es war nahezu eine Einladung, eine Herausforderung. Doch hatte Yohji nie wirklich dran geglaubt mit dem Roten jemals soweit zukommen, dass dieser mitgehen würde auf eine seiner Touren. Und jetzt? Jetzt tanzten sie und badeten in der Aufmerksamkeit aller anderen. Es war ein Traum. Es konnte nur einer sein. Würde er doch weiter kommen? Wenn Aya sich nicht zurück hielt, warf Yohji alles über Bord was er sich mal gesagt hatte. Von wegen: Nie mit einem Teammitglied etwas anfangen!! Aber…es war einfach zu verführerisch. Und sein Körper war in solchen Dingen nun mal schwach und äußerst bereitwillig, nachzugeben. Und so wie Ran sich benahm hätte dieser doch sicherlich nichts gegen ein kleines Stell-dich-ein… zumal ja nichts Ernstes draus werden sollte- aus Yohjis Sicht zumindest. Und der hoffte, dass es auch bei Ran so war. Dass es vielleicht einfach nur eine Laune war. Etwas, was sich lange in dem Roten aufgestaut hatte und jetzt einfach mal raus wollte. Ganz einfach. Yohji drehte sich zu Aya um, schaute ihm nicht groß in die Augen, sondern legte seine Arme über Rans Schultern, zog den Roten näher zu sich und drückte ihm ein Kuss auf. Er würde die Reaktion schon mitbekommen, aber Yohji konnte jetzt einfach nicht anders. Zu lange – für seine Verhältnisse – hatte er schon nicht mehr Spaß gehabt. Und wenn sich jemand so anbot, warum nicht zugreifen? Sofort versank der Rothaarige in einem Kuss mit Yohji. Wie lange hatte er sich das hier schon erträumt? Er wusste es selber schon gar nicht mehr, doch er war froh, dass er endlich die Lippen des anderen auf den seinen Spüren durfte. Er lies seine Hände ein wenig nach oben wandern und blieb dann am Rücken seines Gegenübers. Er drückte Yohji etwas an sich. Das einzige was ihm vielleicht doch einen kleinen Dämpfer verpasste war, das er andere ihm nicht einmal in die Augen gesehen hatte. Vielleicht sollte er doch aufpassen, was er denn tat? Nicht das er auf einmal mit Yohji im Bett landete und dieser nicht das Geringste für ihn empfand. Doch das war ihm nun eigentlich alles egal. All seine Sinne galten nur Yohji, als er die Augen schloss und sich in den Kuss fallen lies. Er wollte Yohji schmecken und bot diesem nur all zu gerne Einlass in sein Reich. Wollte einfach nur einen leidenschaftlichen Kuss. Und er sollte ihn wohl auch bekommen, denn schon nach kurzem konnte er die Zunge des älteren in seinem Reich begrüßen und seufzte daraufhin leise. Yohjis Hand fuhr in Ayas rote Haare und drückte diesen dadurch noch näher. Seine Zunge umgarnte Ayas, stupste sie an und forderte sie so zu einem hitzigen Spiel. Dass Ran küssen konnte, hatte sich Yohji schon immer gedacht, denn wer so gut aussah, war sicherlich oft in heiße Situationen geraten und hatte seine Erfahrungen bekommen. Aber dass es sich so gut anfühlen konnte, hatte sich Yohji nicht vorstellen können. Nach einiger Zeit löste er sich von Aya, sah ihm dafür jetzt in die Augen und lächelte äußerst zufrieden. Er tanzte weiter, fixierte Ayas violetten Augen und bewegte sich aufreizend an Rans Körper. Mit seinem Finger fuhr er über die Lippen seines Gegenübers. Yohji beugte sich vor und flüsterte leise aber doch verständlich in Rans Ohr: „Du küsst wahnsinnig gut…“ Dann hauchte er dem Roten noch einen leichten Kuss auf die Lippen, drehte sich wieder und begann sein Hintern in kreisenden Bewegungen an Ayas Lenden zu bewegen, stets darauf bedacht den Kontakt zu wahren. Er kam sich vor wie in einem Rausch und das obwohl er noch nichts getrunken hatte. Aya fühlte sich ebenfalls gefangen in seinem Rausch. Wollte, dass es niemals endete. Wohlig seufzte er auf, als er Yohji erneut so nah an sich spürte und der Kontakt gar nicht erst abbrechen wollte. Der Kuss war wahnsinnig schön gewesen - wenn auch nur kurz. Doch daran ließe sich sicher etwas ändern. Doch nun konzentrierte er sich weiterhin auf den älteren vor sich. Langsam tasteten seine Hände etwas nach oben und fingen an, das Hemd noch weiter zu öffnen, als es eigentlich schon war. Seine Finger glitten, durch das immer noch nicht ganz offene Hemd, an Yohjis Seiten und streichelten ihn dort. Ein leises keuchen konnte er vernehmen, als er Yohji so weiter an sich drückte und ebenfalls sein Becken so bewegte, das er sich etwas an Yohji rieb. Diese Berührungen brannten auf seiner Haut und auch so sehr er es vielleicht versucht hatte, konnte sich Yohji ein Keuchen nicht verkneifen. Zum Glück war die Musik laut genug, dass es mit Glück gerade mal Aya vernehmen konnte. Seine Bewegungen ließen nicht nach, während eine Hand an Rans Arm hinab zu dessen Hand glitt und die andere sich wiederum auf Wanderschaft an den Lenden des Roten machte. Er zog die eine Hand heraus und küsste sie auf den Handrücken. Dabei musterte Yohji interessiert die langen und schlanken Finger der Roten. Er hatte wunderbare Hände. Wozu die wohl alles fähig waren? Es reizte ihn das heraus zu finden. Und wenn der Playboy Glück hatte, wurde es vielleicht heute Nacht schon soweit sein. Yohji hätte nichts dagegen einzuwenden. Als Yohji seine Hand nahm und sie betrachtete, kehrte Rans Geist wohl wieder in ihn zurück. Er entzog sich der Berührung Yohjis und sah diesen lediglich lächelnd an. Das lächeln war ehrlich und wenn Yohji noch einen Funken verstand hatte, dann würde er nun aufhören, wenn er Aya nicht verletzten wollte. Doch Ran würde mit machen, wenn der Playboy weiter ging. Er war sich der Konsequenzen zwar bewusst, doch er würde schon damit leben können. So näherte er sich dem älteren wieder und setzte einen Kuss auf dessen Stirn. Denn solange Yohji nicht aufhören würde, würde Ran es auch nicht tun. Er wollte wissen, ob und was er Yohji bedeutete und es lies sich auf diese Art und Weise am besten herausfinden. Dass sie angestarrt wurden interessierte ihn überhaupt nicht. Er bekam es nicht einmal mehr mit, so sehr konzentrierte er sich auf Yohji. Er öffnete dessen Hemd nun völlig und streifte es ein stück nach unten, sodass er problemlos einige Küsse auf die Schultern hauchen konnte. Yohji legte seinen Kopf zur Seite, sodass Aya genug ‚Platz’ hatte. Er genoss es mit jeder Faser seines Körpers. Dementsprechend ging das auch nicht ganz spurlos an diesem vorbei. Dieser Kerl war heiß, eindeutig und dieses Lächeln eben. Selten hatte Yohji so eines gesehen. Denn selten hatte das so viel Tiefe gehabt, dass man wirklich davon ausgehen konnte, dass es echt sei und von Herzen kam. So sexistisch der Playboy auch war, genauso feinfühlig konnte er sein- wenn er nicht gerade davor war seinen Verstand vollkommen zu verlieren. Doch diese Situation gerade brachte ihn genau dahin. Und trotzdem… Er hob Ayas Kopf an, begann ihn wieder zu küssen, strich mit seiner Zunge über die Lippen des Roten. Yohji konnte schon jetzt nicht mehr genug davon bekommen, war schon regelrecht süchtig nach diesen Lippen, nach dieser Zunge, nach diesen Mund. Und das zeigte sich auch darin, dass sein Kuss nun stürmischer und auch verlangender wurde. „Aya…“, keuchte er nur in ihren Kuss hinein. Seine Stimme zitterte schon vor Erregung und wie dieser Name auf einmal klang… Nun war es also geschehen. Ran selber konnte nicht verhindern, das ihn das alles mächtig erregte, was der Playboy ihm gab. Er krallte sich an Yohjis Hose fest, während er nur auf diesen Kuss konzentriert war. Er wollte den älteren jetzt endlich spüren. So lange hatte es ihm danach verlangt, auch wenn es nur für eine Nacht war. "Gibt es hier... einen ruhigen Ort", fragte er atemlos nach und konnte sich den tastenden Fingern Yohjis nicht wirklich entziehen, da er es nicht wollte. Doch das letzte was er wollte war öffentlicher Sex und er wusste, das Yohji wirklich so weit mit ihm gehen würde. Noch ein, zwei Mal berührte Yohji Ayas Mund, bevor er ihm antwortete. „Sicher gibt’s das…“ Er grinste nur viel sagend und ohne ein weiteres Wort nahm er Rans Hand und zog ihn hinter sich her. Sein Hemd rutschte nun voll kommen auf halb acht, aber das war egal. Jetzt war alles egal, außer Ran. Nur er zählte… und das kleine Problem in seiner Hose, was stetig wuchs. Und so wie er es realisiert hatte, teilte Aya mittlerweile dieses Problem. Sie hatten sich an den Leuten vorbei geschoben, was relativ leicht ging, denn alle machten ihnen staunend Platz. Schließlich standen sie wieder draußen und Yohji drehte sich zu Aya um und schaute ihn ernst an. „Auto, Hotel oder zu Hause?“, war seine knappe Frage, denn das der Rote das jetzt auch wollte, davon ging Yohji einfach mal aus. Andererseits hätte sich Aya sonst sicherlich schon gewehrt. Zumindest der alte hätte es getan, da war sich der braunhaarige sicher. Doch Ran war immer noch der Alte geblieben. Er hatte sich ja keineswegs geändert, sondern nur etwas gezeigt, das sonst niemand an ihm kennen lernen durfte. Doch nachdem er Yohjis Worte gehört hatte, wurde er auf einmal so verdammt unsicher. "Yohji... Ich... hör zu... ich bin nicht deine nächst beste Affäre. Bitte nutz mich nicht aus..." Das waren seine letzten Worte, bevor er einfach nur meinte, dass sie dann wohl zu einem Hotel fahren sollten. Er würde schon sehen, ob Yohji nun auf seine Worte hörte oder nicht. Wie auch immer es war... er war verdammt heiß auf den Playboy und würde sich den Spaß nicht verderben lassen, sollte Yohji heute wirklich mit ihm schlafen wollen. Also stiegen sie wieder in Yohjis Auto. Doch als er losfuhr, zwar immer noch erregt, beschlich ihn doch tatsächlich ein dummes Gefühl in der Magengegend. //Das kann doch wohl nicht wahr sein oder was?!?// Yohji fasste es nicht. Scherte er sich wirklich mal um diese Worte? Wie oft hatte er sie schon gehört? Und wie oft hatte er sie einfach ü b e r hört? Konnte er es denn nicht dieses Mal auch einfach so handhaben? Okay, Ran war ein Teamkollege, aber hey, vorhin hatte es doch nicht gestört und schließlich… Yohji schätzte die Lage schon so ein, dass Aya das jetzt noch mitmachen würde. Nur wenn Yohji dann wirklich gehen würde, danach – so toll es auch gewesen war… es wäre das Ende des Teams wahrscheinlich. Und das wollte sich der Playboy nun doch nicht aufhalsen. Yohji seufzte leise und hielt an einer roten Ampel. Schließlich sah er nach einem gewissen Zögern zu Aya. In seinem Blick konnte man deutlich sehen, dass das was er jetzt sagen würde, Yohji selbst nicht gefiel. Aber diese Worte von Aya wollten nicht aus seinem Kopf verschwinden. Warum zum Teufel waren sie so verdammt penetrant? „Aya… lass… lass uns nach Hause fahren“, meinte er dann nur kurz angebunden, sah schnell wieder auf die Straße vor sich und fuhr sie in die besagte Richtung. Yohji wollte nicht mehr als Sex, doch noch mehr wollte er Aya nicht noch trauriger machen, als er es jetzt eventuell sein würde. Ran senkte wortlos seinen Blick. Er war still und sagte nun gar nichts mehr. Einerseits war er froh, das Yohji ihn nun nicht einfach ausnutzen wollte. Doch was war, wenn Yohji nun überhaupt niemals Sex mit ihm wollte... weil der ihn nicht liebte? Ran fing nun wieder an sich zu viele Gedanken zu machen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Die Fahrt hatte er kein einziges Mal zum Playboy gesehen und war darauf bedacht gewesen, seine Tränen zu unterdrücken. Seine Gedanken hatten sich immer tiefer in seinen Geist gefressen und sich dort regelrecht eingenistet. Nachdem der Wagen gestoppt war, sprang Aya auch schon aus dem Auto und ging Richtung Tür. Er wollte den älteren nun nicht mehr sehen. Der Abend hatte so gut angefangen und nun waren es einfach ein paar Gedanken, die ihm den Abend versauten. Das wollte Ran nicht, aber er konnte es nicht verhindern. Yohji blieb im Auto noch ein Weile sitzen, starrte regungslos nach draußen bis er plötzlich auf sein Lenkrad einschlug und laut fluchte. „FUCK! Fuck, fuck, fuck, F U C K!!! Wie oft hast du dir das gepredigt Yohji? Wie oft? Nichts mit einem Teamkollegen anfangen. REIN GAR NICHTS. Und was machst du Depp??!?! Ich knutsch mit Aya rum und das auch noch in aller Öffentlichkeit! Bravo!!“ Schließlich landete sein Kopf auch auf dem Lenkrad und er kniff die Augen zusammen. Immer noch fluchte er leise vor sich hin. Seine Beule in der Hose wurde zwar schon kleiner, aber wenn er sich diese Momente, die noch nicht all zu lange her waren, wieder in Erinnerung rief… war es nicht hilfreich. Yohji stieg aus, schloss das Auto ab und ging ins Haus, steuerte ohne Umwege auf sein Zimmer zu und schloss sich dort ein. Er warf sich aufs Bett, verschränkte die Arme übers Gesicht. Dieser Kerl ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Dieser Kuss ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Noch immer glaubte er Ayas Lippen auf seinen spüren zu können. Mit seinen Fingern fuhr er an seinen Lippen entlang. //Sieh es ein, Yohji, es war wohl das erste und einzige Mal, dass du Aya so erlebt hast…// Yohji starrte schon eine Weile die Decke an. Und irgendwie wurde sie nicht interessanter. Stattdessen drängten sich nur diese Bilder auf. „Hrrm…“, murrend drehte er sich auf die Seite und schloss seine Augen. Scheißegal, dass er eigentlich noch seine Straßenklamotten an hatte. Wen störte das schon? Aya sicher nicht. Warum auch? Und warum zum Teufel machte er sich darüber Gedanken? Ran war sein Kollege. Und mit seinen Kollegen sollte man ein gutes Verhältnis haben, erst recht in ihren Job, nicht wahr? Klar… was auch sonst? Es machte sich ein wenig blöd, wenn er plötzlich das Schwert vom Roten im Rücken spüren konnte. Wie zum Teufel kam er jetzt hier her? Hatte er nicht vor fünf Minuten noch im Bett gelegen und krampfhaft versucht zu schlafen? Warum stand er jetzt vor Ayas Tür, die verschlossen war? „…“ Seit wann erwartete Yohji eigentlich, dass sich diese Tür je für ihn öffnen könnte? Seufzend drehte er sich wieder auf seinem Absatz um, ging erneut in sein Zimmer, zog sich dieses mal bis auf seine Unterhose aus und legte sich wieder ins Bett. Ran hörte gar nicht, das der andere plötzlich vor seiner Tür gestanden hatte, denn er schlief nun schon tief und fest. Dabei hatte er sich Hilfe suchend an ein kleines Kissen geklammert, das er nun auch die Nacht nicht würde loslassen wollen. Seine Träume gingen in Richtung Yohji. Wie sie heute Abend zusammen getanzt hatten und sich geküsst. Es war so wunderschön gewesen und der Rothaarige wünschte sich, dass es noch einmal passieren würde. Erst gegen Morgen wachte er wieder auf. War also nichts mit Mittags aufstehen, wie er sich das gedacht hatte. Die anderen würden ihn doch sowieso für merkwürdig halten, wenn er nun auf einmal vier Stunden später aufstand, als er es sonst auch immer tat. So stand er auf und ging erst einmal durch den Flur Richtung Bad um sich zu Duschen. Das würde ihm sicher gut tun. ~tbc~ Kapitel 2: ----------- @Aoii: *-* danke für deinen lieben kommi! ich hatte mir geschworen diese FF erst weiter zu veröffentlichen, wenn ich einen Kommi habe. TJa, den kommi hab ich nun (*megafreu*) und nun geht es auch weiter mit der story. ^.^ ich wünsch euch allen viel spaß beim lesen. im übrigen würde ich mich sehr über weitere kommentare freuen ^.^v ~Teil 03~ Yohji war noch immer durch den Wind. Er hatte gar nicht richtig geschlafen, was wirklich sehr selten vorkam bei ihm. Und sonst wusste der Playboy auch immer, warum das so war, aber heute konnte er es sich nicht wirklich erklären. Oder wollte es auch einfach nicht. Stattdessen saß er nun in der Küche, schon seit geschlagenen vier Stunden, und schlürfte seinen Kaffee. Der wievielte es war, Yohji wusste es nicht. Er hatte bei dem fünften aufgehört zu zählen. Helfen taten sie alle nicht. Der Braune fühlte sich noch immer total müde. Und bei seinem Glück bekamen sie heute noch einen Auftrag… das wäre es doch noch, das letzte Fünkchen für sein Glück! Yohji murrte leise, drehte sich um und wollte nach seinen Kippen greifen und warf dabei seine Tasse um. Augenblicklich sprang er auf, sodass der Stuhl geräuschvoll umfiel. „Scheiße!“, fluchte der Braunhaarige äußerst genervt. Schließlich stellte er die Tasse in die Spüle, ließ den Kaffee auf dem Boden Kaffee sein und ging in sein Zimmer. Dort griff er sich eine neue Hose und besah sich den Fleck auf der anderen. Yohji sah auf die Uhr. Wenn er Glück hatte war Aya noch nicht auf und er konnte kurz im Bad diesen Fleck ausreiben. Also machte er sich auf, ebenfalls in Richtung Badezimmer. Genau diesen Zeitpunkt wählte Aya, um gerade fertig geduscht aus dem Bad zu kommen. Sofort fiel sein Blick auf den Playboy, welcher wie erstarrt vor ihm stehen geblieben war. Doch das war Ran nun egal. Er wollte sich nicht mit dem Älteren aufhalten, nachdem was gestern passiert war. Es war ihm peinlich und er war so oder so schon traurig, dass er wohl nie an Yohji heran kommen könnte. "Das Bad ist frei", war sein einziger, kalter Kommentar, als er den Gang entlang ging. Er würde wohl auch in die Küche gehen und sich einen oder am besten gleich zwei Kaffee gönnen. Alle anderen waren noch am schlafen, und so konnte Ran sich gemütlich hinsetzen und den schon fertigen Kaffee trinken. Yohjis Tasse hatte er einfach beiseite geräumt und den verschütteten Kaffee schnell aufgewischt. Der andere musste wohl auch schon seit einiger Zeit wach sein, denn alles in der Küche stank nach Kaffee und Zigarettenrauch. Etwas, das Ran nun wirklich nicht mochte. Wer rauchen wollte, konnte das morgens bitte draußen tun. Am Rest des Tages war ihm dann auch egal, wo sich wer eine Kippe ansteckte. Doch da nun sowieso schon alles nach Rauch stank, konnte er sich ebenso eine Kippe anzünden. Würde schon keinen Unterschied mehr machen. Es war ihm egal, was heute noch so alles passieren würde. Ein Auftrag würde ihm gerade recht kommen, um seine aufgestauten Emotionen einmal raus zu lassen. Yohji war wirklich wie erstarrt. Natürlich musste Ran da jetzt rauskommen. Logisch, was auch sonst. Er murmelte schließlich nur ein leises ‚okay’, war sich noch nicht mal sicher, ob der Rote das jetzt gehört hatte oder nicht. Leicht wütend über sich selbst, machte er sich daran, diesen Kaffeefleck aus seiner Hose zu verbannen. Und er schrubbte den Stoff der Hose fast durch, bekam es aber nicht wirklich mit. Seine Gedanken waren woanders. Aya hatte eben sehr mies gelaunt ausgesehen und nicht nur das. Wenn er wütend auf Yohji wäre, konnte dieser es nur zu gut verstehen, aber… bildete sich er das nur ein oder war Aya auch traurig gewesen? Und das, weil…. Yohji sich seine Worte mal zu Herzen genommen hatte? „Oh man…“ Yohji seufzte. Warum hatte Aya es überhaupt soweit kommen lassen? Warum wollte der plötzlich mitgehen und warum hat er sich so an den Älteren rangemacht? Er musste doch wissen, was für ein Playboy Yohji nun mal war und es wohl auch immer sein würde. Was ging jetzt in dem Kopf des Roten vor sich und wie hatte Yohji das eigentlich alles einzuschätzen? Wusste Aya denn nicht, das Yohji damit hilflos überfordert war? Er dachte normaler Weise in den meisten Situationen, die denen der letzten Nacht glichen, nicht mit seinem Kopf. Dann plötzlich tat er das. Einfach mal so. Und das war auch schon zu fiel für seine Psyche! Wo Yohji doch nicht wusste warum. Und Ran machte auch noch weiter und trieb ihm weiter in die Verzweiflung und Verwirrung hinein. Yohji beschloss, sich davon ab jetzt nicht mehr so mitnehmen zu lassen. Wenn Aya etwas störte, sollte er den Mund aufmachen. Vorher hatte dieser es immer gekonnt, warum seit gestern auf einmal nicht mehr? Wenn er Yohji jetzt hasste oder sich von ihm einfach nur gestört fühlte, sollte er es jetzt verdammt noch mal sagen. Yohji jedenfalls würde sein Verhalten jetzt nicht mehr ändern. Er würde einfach so tun als wäre nichts geschehen. Ganz einfach – zumindest stellte sich der Braunhaarige das so vor. Also hängte er die Hose in seinem Zimmer über die Heizung und stapfte wieder zurück in die Küche, setzte sich in aller Ruhe an den Tisch und zündete sich seinen Glimmstengel an. Natürlich wusste er, dass Aya ihn sah. Aber wie gesagt, sollte dieser doch den Mund aufmachen. Yohji sagte lediglich: „Guten Morgen“, und lächelte freundlich zum Roten. Ran konnte nicht wirklich fassen, was da nun passierte. Da kam der Playboy doch tatsächlich zu ihm und tat so, als sei überhaupt nichts gewesen. Sie hatten zwar nichts miteinander gehabt, doch das war nun wirklich zu viel für Ran. Am besten würde er dem anderen ab sofort aus dem Weg gehen. Seine zweite Zigarette landete im Aschenbecher, bevor er mit ausdrucksloser Miene aufstand und nach draußen ging. Er wollte doch nun einfach seine Ruhe haben vor Yohji. Was musste der Ältere nun auch andauernd vor seiner Nase auftauchen? Ran setzte sich auf die Bank neben der Tür und schloss seine Augen. Doch das erste, was er sah, war Yohji, wie sie gestern miteinander getanzt hatten, sich geküsst hatten und das der Rothaarige wirklich den anderen im Arm hatte halten dürfen. Er vermisste das ganze jetzt schon. Am besten hätte er nie damit angefangen. Mit einem Seufzer stand er also wieder auf und ging hinein. Er würde den anderen einfach ignorieren müssen, so dachte er sich. Das wäre die beste Methode, damit nun klar zu kommen. Es war jedenfalls besser, als sich tausend Gedanken darüber zu machen, nur um am Ende doch daran zu zerbrechen. //Typisch Aya//, dachte Yohji bei sich, als er bemerkte, dass der Rote ihn ignorierte. Es war auch typisch für ihn, denn wozu sollte man auch sagen, was einen störte? Es konnte ja nur helfen und das war doch total schrecklich. Der Playboy stand auf und ging zum Kühlschrank, nahm sich etwas zu Essen aus diesem. Von Kaffee hatte er jetzt erstmal genug, eindeutig… für die nächsten drei bis vier Stunden zumindest. Außerdem knurrte sein Magen. Es war nun mal Ayas Art ihn zu ignorieren. Was hatte sich Yohji denn auch schon großartig erhofft? Gar nichts- versuchte er sich einzureden. Aber irgendwie gelang ihm das nicht so ganz. Dafür war es einfach zu verwirrend, was Aya jetzt abzog seit gestern. Es interessierte Yohji umso mehr, je doller er versuchte, diese Veränderung nicht zu beachten. Er blieb an der Spüle stehen, stütze sich mit seinen Händen dort ab, schloss die Augen kurz, senkte seinen Kopf und seufzte. Die Müdigkeit holte ihn so langsam wieder ein. Jeglicher Kaffee war umsonst gewesen. Hatte rein gar nichts gebracht. Am liebsten hätte er seine Augen geschlossen gelassen, doch zwang er sich dazu, die immer schwerer werdenden Augenlider wieder zu öffnen, und schlurfte zum Tisch, ließ sich in den Stuhl hinein plumpsen und biss von seinem Essen ab. Es war irgend so ein Riegel. Und so klein wie dieser war, hatte ihn Yohji schnell gegessen. Sein Kopf fiel in den Nacken und so sehr sich auch Yohji sträubte und wehrte, seine Augen fielen immer mal wieder für einen kurzen Augenblick zu. Aya vergaß er zwar nicht, aber selbst dessen Anwesenheit machte Yohji auch nicht wacher. Nun konnte auch Ran nicht anders, als Yohji doch ein wenig mehr Beachtung zu schenken. Was um Himmels Willen tat der andere denn da? Wenn er müde war, dann sollte er einfach mal schlafen gehen. "Geh doch einfach schlafen, wenn du müde bist", war seine ruhmreiche Bemerkung zum Verhalten des Älteren. Man konnte sich aber auch anstellen. Seufzend erhob sich Ran von seinem Stuhl und schenkte dem Playboy erneut keine Beachtung mehr. Vielleicht sollte er Yohji einfach zeigen, was der an ihm hatte? Wäre doch mal eine Möglichkeit. "Gehen wir heute Abend noch einmal aus?" Mit einem Grinsen sah Ran zum Playboy und war auf dessen Reaktion gespannt. Vielleicht wollte der auch gar nicht mehr mit ihm ausgehen. Doch das war Ran zurzeit egal. Wenn er mit Yohji ausgehen wollte, dann würde er das auch früher oder später tun, da war sich der Leader sicher. Und wenn er großes Glück hatte, dann würde er den Playboy auch schnell rum kriegen. Er würde schon zeigen, was denn in ihm stecken konnte, wenn er nur wollte. Na, zum Glück hatte er nicht, wie er es sonst gerne mal tat, mit dem Stuhl gekippelt- er wäre glattweg nach hinten übergekippt vor Verwunderung. Wie NOCH MAL?? Was war denn jetzt los? Erst ignorierte Aya ihn, Yohji hatte schon richtig mit einer langen Eiszeit gerechnet und dann DAS? Yohji öffnete die Augen und hob die Augenbrauen, ließ seinen Blick langsam und mit Bedacht zu Aya gleiten, um ihn abschätzend anzusehen. Die Müdigkeit war irgendwie auf einen Schlag verschwunden- fürs erste. „Heute Abend… noch mal…?“, fragte er noch mal nach, nur damit Yohji sicher ging, sich nicht verhört zu haben. Doch er wartete nicht erst auf eine Antwort. Er wollte doch, dass Aya sagte, was er wollte, also das hatte er jetzt getan. Und wie war das noch? ‚Es war ja nichts geschehen’, nicht wahr? Also sprach nichts dagegen. Und auf jeden Fall versprach es spannend zu werden… ob nun positiv oder negativ würde sich zeigen. „Nun… wie du willst.“, er nahm sich beiläufig wieder eine Kippe und zündete sie an, „Ich hab nichts dagegen…“ Langsam ließ er den Rauch wieder aus seinen Lungen strömen, darauf bedacht seine Unruhe zu verstecken, was ihm ganz gut gelang. Denn obwohl er versuchte cool zu wirken, war er innerlich alles andere als das. "Ja. Heute Abend noch mal." Ran nahm sich erneut eine Tasse Kaffee und musterte den Blonden vor sich. "Deshalb solltest du jetzt schlafen gehen, damit ich dich nicht Heim tragen muss." Er hätte zwar nichts dagegen gehabt, den anderen im Arm nach Hause zu tragen, doch das konnte er ja wohl schlecht zugeben. Stattdessen tat er lieber so, als wäre es eine Last für ihn. Mit der Tasse in der Hand näherte er sich dem anderen, welcher immer noch verwundert auf seinem Stuhl saß und Ran anstarrte. Eine Hand fand seinen Weg an Yohjis Wange und streichelte ihn dort sanft. Er fuhr die Konturen bis zum Kinn hinunter, bevor er stoppte und dem Playboy genau in die Augen sah. "Außerdem... du willst den Abend doch sicher genießen..." Wieder einmal flüsterte der Rothaarige den anderen verführerisch an. Er war wild entschlossen, den Playboy zu bekommen. Und wenn er sich das vorgenommen hatte, dann würde er sein Ziel auch mit Sicherheit erreichen. "Also heute Abend um 21:00 Uhr können wir gerne wieder fahren. Diesmal in einen anderen Club. Einen, wo du auch tun kannst, was dir beliebt..." Eindringlich sahen die amethystfarbenen Augen in die des anderen und schienen ihn zu durchbohren. Er hatte sich für heute Abend schon was ganz besonderes überlegt und hoffte, das er es auch so in die Tat umsetzen konnte. Das würde sicher noch gewaltigen Spaß machen, den anderen aber auch nicht schaden. Yohji starrte Aya nur weiter an. Wieder war der Rote wie verwandelt. Und so langsam kam der Playboy da nicht mehr hinter her. Wie jetzt? Auf einmal wieder so… aufreizend und aufdringlich? War es bis eben nicht noch gekonnte Ignoranz, also zumindest wirkte es so… und dann die Frage und jetzt dieses Geflüster schon wieder. Wie zum Teufel sollte Yohji das jetzt aufnehmen und interpretieren? Innerlich raufte er sich seine Haare, doch äußerlich zuckte Yohji nicht mit der Wimper. So langsam fühlte er sich auch verarscht. Konnte Aya sich mal entscheiden, ob er nun sauer war oder nicht? War das zu viel verlangt? Okay, Aya wollte ausgehen. Dann würden sie ausgehen. Aya wollte in einen anderen Club, Yohji kannte noch tausende- stellte das also auch kein Problem da. Und er würde ja sehen, was dabei rauskommen würde. Selbst wenn Ran sich dann jemand anderem an den Hals warf, es war ja nicht so, als hätte Yohji weniger Möglichkeiten dazu. Wer weiß, vielleicht traf er ja wieder auf einen ‚guten alten Bekannten’? Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als Yohji sich erhob und dabei den Blickkontakt mit Ran wahrte. „Das dürfte kein Problem darstellen, denke ich mal. Nichts leichter als das.“ Sein Grinsen wurde etwas anzüglich und dann drehte er sich zum Gehen und stapfte aus der Küche wieder nach draußen, hinauf in sein Zimmer. Er sollte doch den Rat beherzigen und schon mal vorschlafen. Konnte ja nicht schaden. Zumal die anderen, da der Laden heute geschlossen war, mindestens eh noch drei Stunden schlafen würden. Ran sah das Grinsen des Braunhaarigen und wollte gar nicht erst anfangen, dort etwas hinein zu interpretieren. Wer wusste schon, wie viele Leute Yohji schon durchgefickt hatte? Sicher eine Menge. Doch die waren wohl alle nichts im Vergleich zu dem Rothaarigen. Er würde Yohji bekommen. Er liebte den anderen und der konnte sich nun auch langsam einfach einmal fest binden. Mit einem Blick auf die Uhr wusste Ran auch gleich, dass er nun noch einige Stunden alleine hier unten sein würde. Doch warum sich alleine hier langweilen? Er konnte sich ja selber einmal umsehen was es so gab an Dingen, die er tun konnte. Schließlich brauchte er den anderen nicht immer dazu. Oder er könnte ins Krankenhaus gehen. Gestern war der Besuch in der Klinik ausgefallen. Doch die würden ihn sicher nicht um diese Uhrzeit zu ihr lassen, da es ja noch recht früh war. Also musste er sich etwas anderes einfallen lassen. Er konnte dann doch schon eher seine Kleidung waschen, die er heute Abend anziehen wollte. Heute sollten es andere Sachen sein als gestern. Vielleicht etwas, das den Sachen von gestern eine Krone aufsetzte? Mit diesen Gedanken machte er sich auf dem Weg zur Waschküche. Es war zwar ungewöhnlich, um diese Uhrzeit plötzlich mit dem Waschen anzufangen, doch Ran hatte sowieso immer das getan, worauf er Lust hatte. Es war ihm egal, ob er nun zur Norm passte oder nicht. Was zählte war, dass es ihm alleine gefiel. Da hatte er sich wieder bis auf die Unterhose ausgezogen, sein typischer ‚Schlafanzug’, und wollte er sich wieder eine Zigarette zum einschlafen gönnen. Und was ist? Hatte er doch tatsächlich seine Kippen unten vergessen! Also schlüpfte er in seine Latschen, zog sich aber nichts mehr weiter an, warum auch? Er hatte nichts, was Aya nicht auch hatte, zudem schlief der Rest. Selbst wenn sie es nicht taten, würde er so rum laufen, allein um alle anderen zu ärgern. Also tapste er so in der Unterhose wieder die Treppe nach unten in die Küche, griff sich seine Schachtel und wollte sich wieder auf den Weg machen, als er das Geräusch der Waschmaschine wahrnahm. Wer wusch um diese Zeit Wäsche? Gut, die Frage war leicht zu beantworten, war doch nur einer noch zusätzlich auf den Beinen. Ob er mal einen Blick riskieren sollte? Er würde eh daran vorbei kommen, lag die Waschküche doch im Prinzip auf dem Weg nach oben… Aber war er denn bescheuert oder was? Seit wann beobachtete er den Roten beim Wäsche waschen? So spannend war das nun auch wieder nicht. Über sich den Kopf schüttelnd stapfte er erneut die Treppe wieder hinauf, legte sich wieder ins Bett, rauchte noch eine und schaffte es tatsächlich, einzuschlafen- nicht ohne noch mal an Aya gedacht zu haben. Dadurch, dass der Playboy nicht mal einen Blick in die Waschküche warf, verpasste er wohl eine Kleinigkeit. Aya saß nämlich, ohne Oberteil, auf der Waschmaschine und sah verträumt durch den Raum. Seine Gedanken hingen bereits am heutigen Abend, den er wieder einmal richtig genießen wollte. Er fragte sich außerdem, in was für einen Club Yohji ihn diesmal schleifen würde. Sicherlich einen, der interessanter war als der von gestern. Denn das war ja auch das gewesen, worum der Rothaarige gebeten hatte. Einen Club, in dem man tun und lassen konnte, was man denn wollte. Wie lange er im Endeffekt nun in der Waschküche geblieben war, wusste er nicht. Doch als er wieder in die Küche kam, war diese bereits von Ken und Omi besetzt. "Morgen~", flöteten ihm die beiden auch gleich fröhlich zu und grinsten ihn dabei an. Ran murmelte ein guten Morgen und schüttelte lediglich den Kopf. Er wollte nicht wissen, was sich die beiden nun schon wieder dachten, doch wahrscheinlich hatte es etwas damit zu tun, dass er gestern ausgegangen war. Also einfach ignorieren hieß die Devise und so verzog er sich sofort nach oben, ohne auf die erneut verwunderten Blicke der zwei Zurückgelassenen zu achten. ~tbc~ Kapitel 3: ----------- Ich glaube die qualität meiner FF Kapitel bessert sich ^^~ Viel spaß beim Lesen, wer auch immer das tut.. wenns überhaupt einer tut Oô ~Teil 04~ Yohji gähnte und streckte sich ausgiebig. Sein Blick fiel verschlafen auf die großen rot leuchtenden Zahlen seines Funkweckers. Drei Stunden. Genau drei Stunden hatte er noch geschlafen. Zwar fühlte er sich noch nicht topfit, aber das würde schon früher oder später eintreten. Er schwang seine Beine aus dem Bett, richtete sich auf und gähnte erneut. //Erst mal duschen…// Yohji griff sich seine Sachen, die er jetzt noch eine Weile tragen würde, bevor er sich dann fertig machte für den Abend. In welche Bar sollte er Aya heute schleppen? Eine in der man alles tun kann… okay… und die wäre? Da fiel ihm das ‚Red Dragon’ ein. Eine Tanzbar, in der man im Nebenzimmer auch Karaoke und andere Sachen machen konnte. Sie besaß auch Privaträume für… Privatpartys. Und sonst konnte man sich auch in die gemütlichen roten Sessel setzen und seine Drinks bestellen und der Musik lauschen. Ja, da konnte man wirklich nahezu alles machen. Sogar Billiarde spielen, wie Yohji noch einfiel. Warum war er da eigentlich so lange nicht mehr gewesen? Er wusste den Grund nicht mehr. //Na das ändern wir heute.//, dachte er sich mit einem Grinsen im Gesicht. Der Playboy stellte das Wasser der Dusche an und genoss die Strahlen auf seiner Haut, die ein prickelndes Gefühl hinterließen. Doch war es noch lange nicht so prickelnd, wie das Gefühl, die Ayas Berührungen auf seiner Haut hinterlassen hatten. Yohji schloss die Augen und wandte sich mit dem Gesicht zum Wasserstrahl, ließ ihn sich ins Gesicht fallen. Was das wohl für ein Abend werden würde? Ran unterdessen hatte sich in sein Zimmer verzogen und hatte es Komplett auf den Kopf gestellt. Irgendwo musste doch noch die blöde Kette sein, die er mal bekommen hatte. Doch er fand sie nirgendwo, obwohl er sie heute Abend doch mal hatte anziehen wollen. Resigniert lies er sich auf den schwarzen Sessel fallen und dachte nach. Vielleicht hatte er das Ding einfach verkauft oder so. Bei ihm war ja schließlich alles möglich. Doch verkauft hatte er sie nicht. Da war er sich hundert prozentig sicher. Doch wo sollte das blöde Teil sonst sein? Eine Kette verlor man schließlich nicht, zumal sie noch recht Wertvoll war. Doch er konnte wohl so viel nachdenken wie er wollte. Es fiel ihm einfach nicht ein und bevor er hier rum saß und noch bis heute Abend nachdachte, konnte er genauso gut etwas anderes tun. Es gab sicher viel zu tun, denn er hatte die Tür zu Yohjis Schlafzimmer gehört. Der Braunhaarige musste wohl aufgewacht sein. Diese Tatsache zauberte ein Lächeln auf Rans Gesicht. Es konnte nach wie vor noch interessant werden mit ihnen und Ran würde den anderen wohl auch hier zu Hause nicht in Ruhe lassen. Immer wieder würde er etwas tun, was ihn unvergesslich machen würde. Jedenfalls hatte er sich das so vorgenommen. Er drehte das Wasser zu und griff aus der Dusche raus nach seinem Handtuch, trocknete sich ab und zog seine Sachen an. Die Haare waren noch nass, aber sie hatten ja auch noch Zeit zum trocknen. Als Yohji in den Spiegel sah, bemerkte er zufrieden, dass er eindeutig so wach aussah, wie er sich gerade fühlte. „Hehe“, er lachte leise in sich hinein und wuschelte sich selbst durch die Haare. Wieder waren seine Gedanken bei dem kommenden Abend. Am besten wäre es ja, wenn Yohji keine Erwartungen haben würde, aber mal ehrlich, wer würde das in seiner Situation bitte schaffen? Ganz sicherlich nicht der Playboy Nummer eins! Schließlich wandte er sich doch von seinem Spiegelbild ab, so gut es auch aussah, und ging wieder auf den Flur. Mittlerweile überkam es den braunhaarigen zu pfeifen und genau deshalb tat er es auch frecher Weise. Als er das Pfeifen hörte, beschlich ein kleines grinsen die Züge des Rothaarigen. Die Kette war erst einmal vergessen als er aufstand und auf den Gang trat. Natürlich war es Yohji gewesen, der über den Gang ging, genau wie er es sich gedacht hatte. "Hey Yohji." Grinsend kam Aya näher und besah sich den Playboy. "Schon überlegt, wo wir uns heute Abend vergnügen werden?" Sein grinsen wandelte sich zu einem kleinen Lächeln als er dem Playboy genau in die Augen sah, in denen er zu versinken drohte. Das Yohji noch nicht gemerkt hatte, das Aya in ihn verliebt war, grenzte ja schon irgendwie an Blödheit, doch es machte Ran nichts aus. Schade dass der Braunhaarige aufgehört hatte zu Pfeifen. Ran hätte dem fröhlichen Treiben gerne noch ein wenig weiter zugehört. Doch daran konnte er wohl nichts ändern, auch egal. Was zählte war, dass der Ältere nun vor ihm stand und noch keine Anstalten machte, sich vom Fleck bewegte. Ran lächelte einfach mal weiter. Nicht nur Aya war drauf und dran sich in den Augen des Gegenübers zu verlieren, Yohji tat es ihm gleich. Allerdings besann er sich dann wieder relativ schnell und grinste nur etwas amüsiert. „Ja doch, mir ist da was Nettes wieder in den Sinn gekommen. War zwar schon eine Weile nicht mehr dort, aber ich werde den Weg schon wieder finden….“ Wenn nicht, sie würden sich auch so allein zu zweit, gut zu unterhalten und zu beschäftigen wissen, daran bestand sicherlich kein Zweifel. „Ich hoffe nur, dass ich damit auch deinen Geschmack treffen werde. Ich weiß doch noch gar nicht richtig, welche Bars du bevorzugst… konnte ja auch noch nicht so viele Erfahrungen sammeln“ Er grinste fröhlich weiter. Aya schien sich wieder gefangen zu haben und nicht nachtragend zu sein. Eher im Gegenteil. Der Rote fing ja schon wieder so an, wie gestern. Na das konnte ja wirklich noch ein … ereignisreicher Abend werden. "Worauf ich stehe, das wirst du noch früh genug erfahren..." Geflüsterte Worte, die nur langsam an Yohjis Ohren Drangen und scheinbar seine Wirkung nicht verfehlten, als dieser rot wurde. Damit gab sich Ran dann auch einmal zufrieden, denn er schien ja offensichtlich wenigstens ein wenig Wirkung auf den anderen zu haben. Er tat einen Schritt seitlich um den Playboy vorbei zu lassen. "Ich bin schon sehr gespannt auf deinen Club. Vielleicht könnte man sich dort etwas Privater aufhalten...." Das war ja schon die Andeutung schlechthin gewesen, doch diesmal achtete Ran nicht mehr auf das Gesicht seines Gegenübers. Der Rothaarige hatte sich kurzerhand entschlossen doch schon vor dem Braunhaarigen die Treppe herunter zu steigen. Die Kette hatte er nämlich immer noch nicht gefunden und sie könnte ja noch unten in der Waschküche sein. War ja nicht auszuschließen... „Und ob man dort privater sein kann. Da kann man dann auch sehr gut die Vorlieben des anderen herausfinden“, meinte Yohji nur lasziv grinsend zum Roten. Nicht nur dieser konnte Andeutungen machen. Normalerweise war es eh Yohji immer gewesen, dem das lag. Tja aber was war in letzter Zeit schon normal? Interessiert, wo es den Roten hin verschlug, ging er ihm einfach nach und grüßte- da die Küchentür offen stand, die anderen beiden. „Guten Morgen ihr zwei“, flötete er nur mit strahlendem Gesicht und holte dann den Roten wieder ein. „Warst du heute schon Wäsche waschen? Bist ja ein ganz fleißiger“, ein großes Grinsen prangerte auf seinem Gesicht. Yohji wurde auf einmal richtig gut gelaunt. Und er hatte nicht die geringste Ahnung warum das so war, wollte es aber auch nicht so wirklich wissen. Ran sah sich in der Waschküche um und grinste kurz darauf den anderen an. "Nun... wir können mit dem einander kennen lernen auch sofort hier damit anfangen, „ flüsterte in Yohjis Richtung, als er näher zum Braunhaarigen heran trat. Ran wollte mehr von Yohji sehen, wollte endlich dessen Oberkörper bewundern dürfen. Er stellte sich sowieso schon einen Traumtypen unter den ganzen Klamotten vor. "Na... was sagst du dazu?" Kurz leckte er sich mit der Zunge über seine eigenen Lippen und leckte seine Hände an die Seiten des anderen, an denen er leicht auf und ab Strich. Er war gespannt, wie der Playboy reagieren würde, lies sich das aber nicht anmerken. Schließlich wollte er sich nicht den Spaß verderben lassen und das hier machte einfach viel zu viel Spaß. Wollte er doch einmal sehen, wie der anderen nun reagieren würde. Vielleicht würde er ja darauf eingehen? Doch dann würde es sicher nicht ernst gemeint sein. Das war es, was nun ein Hebel umgelegt hatte. Aya wollte mehr? Yohji hatte rein gar nichts dagegen einzuwenden. Ganz und gar nicht. Er grinste dreckig, seine Augen gefährlich auf und er schob mit seiner Hand den Roten so lange vor sich hin, bis er an einer Maschine zum stehen kam. Yohji beugte sich nun nach vorn und begann den Roten wieder zu küssen. Mit seinen Händen drückte er Ayas auf die Maschine, hinderte ihm so daran vielleicht wegzugehen und ihn stehen zu lassen. Aya hatte es schließlich so gewollt. Also musste er jetzt auch die Konsequenzen tragen. Dann fielen dem braunhaarigen wieder die Worte von letzter Nacht ein und er stockte erneut, brachte einige wenige Millimeter Abstand zwischen sie beide und sah Aya fest und ernst in die Augen. Selten sah man bei ihm so einen Blick. Doch wenn er auftrat war dieser dann umso eindringlicher. Aber wie sollte er jetzt das formulieren, was ihm auf der Zunge brannte. Denn noch hatte sich nichts an der gestrigen Situation geändert. Zumindest bei Yohji. Wenn allerdings Aya seine Einstellung geändert hatte… „… Bist du dir denn sicher, dass du das so… willst? Wenn nicht, würde ich jetzt schleunigst weggehen, sonst garantiere ich nämlich für nichts mehr. Egal, was du dann sagst oder tust, kapiert?“ Ran lächelte traurig, als Yohji diese Frage stellte. Er stieß sich leicht ab und kam so ganz dicht an den Playboy heran. Eine Hand fand seinen Weg an Yohjis Wange und streichelte zärtlich über dessen Haut. "Yohji... wenn nicht jetzt... dann wohl nie", hauchte er ihm entgegen. Sein Verlangen war einfach nur zu groß geworden, als das er nun einfach aufhören konnte. Er wollte den Braunhaarigen doch nur in seinem Arm halten und mit ihm schlafen, ihn endlich spüren. Das war doch nicht zu viel verlangt. "Bitte... mir ist es egal, was du danach tun wirst. Vielleicht werde ich fort gehen, damit ich dich nicht mehr sehen muss um mir jeden Tag bewusst zu werden, dass ich dich sowieso nicht haben kann. Aber... schenk mir eine Nacht deine Aufmerksamkeit." Der Rothaarige selber wusste selber nicht, warum er auf einmal all das sagte, doch es entsprach der Wahrheit. Es stimmte ihn traurig und nervös wartete er auf Yohjis Antwort. Yohji sah Aya nur weiter eingehend ein, denn das was er da hörte, lies ihn so langsam dämmern, was hier eigentlich abging mit Aya. Er strich mit seiner Hand nun seinerseits an der Wange des Roten vorbei, berührte auch mit seinen Fingerspitzen zärtlich die weichen Lippen und blickte Aya immer noch in die Augen. Irgendwie war sich Yohji nicht mehr so sicher, ob er wirklich danach gehen wollte und es tun würde. Genauso tat es irgendwie in einer Art weh, die der Playboy selten gespürt hatte, als Aya erwähnte vielleicht wegzugehen, nur um IHN nicht zu sehen. „Aya…“, hauchte Yohji den Namen seines Gegenübers und aus heiterem Himmel fing er wieder an zu lächeln, dieses mal sanfter. Yohji ergriff Ayas Hand und zog ihn hinter sich her, die anderen ignorierend und direkt in sein Zimmer. Dort angekommen schubste er den Roten aufs Bett, schloss die Tür und gesellte sich zu Ran. „Hier ist es doch… weit aus angenehmer oder?“, sagte der Playboy, grinste und fuhr mit seiner Hand über den Oberkörper des Roten. Yohji wusste ja schon, dass dieser berauschend war, allein vom Ansehen her- doch ihn zu berühren und noch verwöhnen zu dürfen war etwas ganz anderes auf einer ganz anderen Ebene. Das war nun ihre endgültige Entscheidung. Ran verschloss seine Gedanken an den morgigen Tag. Er wollte einfach das genießen, was ihm hier und jetzt geboten wurde. Das er den älteren Berühren durfte und Küssen... "Ja.. hier ist es weitaus gemütlicher...“, Ran flüsterte diese Worte während er sich leicht aufs Bett fallen lies und Yohji mit sich zog. Seine Hand wanderte in den Nacken des älteren und drückte ihn so sanft nach unten. Sofort fing er die Lippen des anderen ein und schloss die Augen. Wie sehr hatte er die Lippen des anderen vermisst... und das, wo sie sich doch erst gestern Abend das letzte mal geküsst hatten. Doch sofort war Ran gefangen in seinem Rausch und ein wohliger Seufzer verließ seine Lippen, als Yohji weiter mit den Händen seinen Oberkörper erkundete. Nun ließ er alle Worte so stehen, wie sie gefallen waren und konzentrierte sich vollkommen auf Aya. Nur noch er zählte, er und sein Körper, seine Bedürfnis, welche Yohji mehr als bereitwillig befriedigen wollte. Er fing wieder an, Ayas Mund zu verwöhnen. Er küsste sich eine Bahn von diesen so gut schmeckenden Lippen hinab zur Halsbeuge und setzte als erstes ein kleines Mal darauf. „Jetzt gehörst du mir“, flüsterte er nur mit vor Lust bebender Stimme ins Ohr des Roten, bevor er zärtlich daran knabberte. So zuvorkommend Yohji war, half er den Roten natürlich nur zu gern aus seinem Hemd heraus und übersäte die freigewordene Haut mit Küssen. Die Brustwarzen verhärteten sich fast sofort, sehr zur Freude von Yohji. Seine Hand strich jeden Muskel entlang, hinab in Richtung der Lenden. Schließlich strich er mit seinen Fingern um den Bauchnabel und genoss jede Reaktion von Ayas Körper, sog es förmlich in sich auf, nur um wirklich das zu tun, was Ran gefiel und was er wollte. „Oh Gott Aya“, brachte er mit heiserer Stimme raus, „Du bringst mich echt um den Verstand…“ "Ich gehöre dir schon seit langem...", flüsterte Ran ebenfalls, bevor sein Atem zu einem leisen stöhnen wurde. Yohji brauchte nicht einmal so viel zu tun, damit Aya's Körper reagierte. Alleine der Gedanken an den anderen löste in Ran schon ein wahres Glücksgefühl aus und ließen ihn erregt werden. Auch er hatte einen Körper, den er befriedigt haben wollte. Mehr wollte er zurzeit nicht. Auch die Gedanken an die Zukunft waren ausgeblendet und interessierten ihn ihm Moment überhaupt nicht. Er krallte seine Hände leicht in die Haare des Braunhaarigen, sodass er ihm nicht wehtun konnte und drückte ihn sanft nach unten. Er wollte endlich, dass sich der andere um seine Erregung kümmerte, welche mit jeder Berührung Yohjis immer weiter anschwoll. Yohji ließ sich bereitwillig nach unten dirigieren. Da musst Ran nicht dreimal bitten. Mit seinen Händen knöpfte er die Hose auf und half mit seinen Zähnen. Mit einem gewissen Stolz betrachtete er die große Schwellung in Ayas Unterhose und konnte sich ein siegessicheres und überlegendes Grinsen nicht unterdrücken. Seine Hand griff zu, natürlich nicht zu hart und reizte diese Stelle noch mehr. Gleichzeitig begann er aber wieder damit, Ayas Mund zu verwöhnen. Seine Hand glitt in die Unterhose, umschloss die Erregung und fing an sie zu massieren. Je mehr Aya keuchte und stöhnte, umso besser war es. Natürlich wurde auch Yohjis Hose langsam zu eng, denn das ganze ging nicht im Entferntesten spurlos an ihm vorüber. Also sah er nur zu Aya runter, lächelte nur verheißungsvoll und hauchte ein: „Hilfst du mir aus meiner Hose?“, ins Ohr des Roten und biss noch mal zärtlich ins Ohrläppchen, bemerkte zufrieden die Gänsehaut des Roten. Ran konnte nicht umhin, laut aufzustöhnen, als Yohji erneut leicht in sein Ohrläppchen biss und seine Erregung weiter massierte. Aus leicht verklären Augen sah er den älteren an und richtete sich so weit auf, das er problemlos an die Hose des anderen kam. Der Hosenknopf war schnell geöffnet und so machte sich Aya daran, dem Playboy so langsam wie möglich die Hose abzustreifen. Was er dann zu sehen bekam, erstaunte ihn zwar nicht, machte ihn aber glücklich. Leicht lächelnd streifte er nun auch den letzten stück Stoff von Yohjis Beinen und betrachtete eingehend dessen gewachsenes Glied. Doch seine nächste Handlung bestand darin, mit dein Fingern sanft über die heiße Länge zu streicheln und Yohji so einige Stöhnende Laute zu entlocken. Es gefiel ihm, was er dort hörte und er wollte noch viel mehr hören. So zog er Yohji erneut ganz aufs Bett und fing an kleine Küsse auf dessen Brust zu verteilen. Yohji konnte und wollte sein Keuchen nicht unterdrücken. Es fühlte sich einfach zu wahnsinnig gut, zu berauschend an. Allein dieser Blick des Roten, da schwang so viel Lust mit, dass allein das schon reichte, dass Yohji noch erregter wurde. Automatisch drängte sich sein Körper gegen die heiße Haut der Roten. Seine eigene stand bereits in Flammen. Genauso wie seine Lenden. Wie eigentlich jede einzelne Faser seines Körpers. Aber er war dran Aya zu verwöhnen, schließlich hatte dieser ja einen Wunsch geäußert. Also verstärkte sich die Arbeit seiner Hand wieder, wurde intensiver, bis Yohji schließlich mit seinem Mund in die Richtung wanderte, nicht ohne über die Brust des Roten mit seiner Zunge zu fahren. Unten angekommen nahm er das pochende Glied in seine Mundhöhle, umschloss es und fing an daran zu saugen. Mal intensiver, mal leichter, aber immer darauf bedacht dem Roten ein lustvolles Stöhnen nach dem anderen zu entlocken. Ran hatte einen leisen Schrei nicht unterdrücken können, als er plötzlich Yohjis Lippen um seine Erregung gespürt hatte. Es fühlte sich einfach nur wahnsinnig gut an und Aya konnte nicht anders als sich dem anderen entgegen zu drängen. Sein Körper schien in Flammen zu stehen und das einzige was er noch wahrnahm, war seine eigene Lust, die stetig anzuwachsen schien. "Yohji...", leise stöhnte der Weiß-Leader den Namen des anderen und genoss alles, was er spürte. Er wollte so gerne mehr spüren, wollte diese ‚Nacht’ genießen, als wäre es seine letzte. Denn seine erste war es auf jeden Fall. Egal, wie er sich immer benahm. In der Hinsicht war er noch Jungfrau, was ihm aber nichts ausmachte. Er genoss es, von Yohji verwöhnt zu werden und wollte einfach nur mehr Spüren. Das war das einzige, was er heute noch wahrnahm. Den eigenen Namen zuhören, aus dem Mund des anderen – aus Ayas Mund - in dieser Situation… Yohji hätte es sich nicht träumen lassen, was für ein Gefühl das ihn ihm auslöste. Überhaupt war der Braunhaarige berauscht von den Wellen der Lust, welche durch seinen Körper flossen, immer und immer wieder und das nur weil Ran so intensiv auf seine Berührungen reagierte: wie Ayas Körper reagierte, wie empfindlich und sensibel er wurde, wie die Haut schon glühte, wie sichtlich er Yohjis Bemühungen genoss und nach mehr schrie. Doch bevor Aya zu seiner Erlösung kommen konnte, ließ Yohji wieder von dessen Erregung ab, verwöhnte mit Küssen die Lendengegend und bahnte sich mit seiner Zunge wieder einen Weg nach oben. Seine Hände griffen nach Ayas, verhakten sich mit denen und drückten sie aufs Kopfende des Bettes. Während dessen nahm sein Mund wieder den des Roten in Beschlagnahm und küsste ihn fordernd und leidenschaftlich. Er lag nun fast auf Aya drauf, ihre Körper berührten einander und Yohji stöhnte in ihren Kuss hinein. Er war sich bewusst, dass er heute nicht so lange seine Spielchen treiben konnte wie er es sonst tat. Und das einfach, weil er selbst dazu nicht in der Lage war. Yohji würde das einfach nicht aushalten können, dazu war er eindeutig zu erregt. Schließlich hielt Yohji es wirklich kaum noch aus und er griff, nicht von Ayas Lippen ablassend, mit seiner linken Hand zum Nachtschrank und kramte unbeholfen nach seiner Tube Gel. Als er sie hatte, ließ er nur kurz vom Roten ab, bestrich zwei seiner Finger, spreizte Ayas Beine und drang langsam, sanft und nacheinander mit ihnen ein. Yohji küsste Aya wieder, erstickte so das meiste des Stöhnens des anderen und achtete darauf, nicht zu schnell zu machen und dem jüngeren so weh zu tun. Das wollte er bei Weitem nicht. Ran sollte mindestens genauso viel Spaß und Lust empfinden wie er selbst, wenn nicht sogar noch mehr und dafür würde Yohji schon sorgen. Er konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken als er plötzlich den Finger in sich gespürt hatte und kurz darauf sogar mehrere. Wo er am Anfang etwas verspannt war, löste er sich recht schnell und fing an sich zu entspannen. Das einzige, was er nun wahrnahm war pure Lust und lies ihn immer wieder laut aufstöhnen. Seine Hände hatten sich ins Laken gekrallt und Ran war nicht gewillt sie von dort noch einmal zulösen. Zu gefangen war der Rothaarige in seinem Rausch und genoss jede einzelne Berührung und jeden einzelnen Kuss, den er von Yohji bekommen konnte. Von demjenigen, den er liebte. "Yohji... bitte..." Hart musste Ran schlucken als er selber hörte, das er kaum einen richtigen Ton raus bringen konnte. Doch er wollte nun endlich den anderen tief in sich spüren. Um Yohji dies deutlich zu machen rutschte Ran ein Stück nach unten und bewegte sich ein wenig hin und her, was ihn erneut lustvoll aufstöhnen lies. Yohji brauchte nicht lange um zu wissen, was Aya unter ihm verlangte. Genauso brauchte Aya auch nicht noch einmal drum bitten, denn das kam dem braunhaarigem nur Recht. Also zog er sich wieder mit seinen Fingern zurück, unterbrach seine Flut der Küsse aber nicht. Dieses Mal benutzte er nur eine Hand, um sein eigenes Glied mit dem Gel zu bedecken. Die andere Hand verflocht sich wieder mit einer von dem Rotschopf. Dann drang er in ihm ein, langsam und doch bestimmt. Nie hätte er sich gedacht, Aya wirklich SO zu spüren. Auch wenn er sich das vielleicht mal vorgestellt oder gewünscht hatte. Es war so unbeschreiblich, als Yohji die Enge Ayas spürte. So wie es sich anfühlte und wie Aya reagierte, lag die Vermutung nahe, dass er noch nicht viele Erfahrungen mit einem Mann hatte. Aber das war jetzt egal. Yohji konnte eh schon lang nicht mehr denken. Die Hitze von Aya, welche in diesem Mann herrschen musste, bekam Yohji nun noch deutlicher zu spüren als er in ihm war. Und das brachte den Braunen beinahe zum explodieren. Nach einer kurzen Weile begann Yohji sich in Ran zu bewegen, erst langsam dann immer schneller. Er konnte und wollte sein Stöhnen nicht unterdrücken. Es kam so über ihn. Wenn er es nicht tun würde, würde er explodieren- doch helfen tat es irgendwie auch nicht, denn trotzdem stand diese Explosion der Gefühle, der Lust, unmittelbar bevor. Der Rote unter ihm keuchte ebenfalls, wand sich mit seinem schönen Körper unter Yohji und trieb diesen so immer weiter unaufhörlich auf die Klippe zu. Nicht mehr lange und Yohji flog davon. Wieder und wieder stöhnte und keuchte Yohji auf, unterbrach so ständig die Küsse, mit denen er immer noch Ayas Mund und andere Körperstellen bedeckte. Immer wieder stöhnte er auf und wand sich lustvoll unter Yohji. Seine Hand hatte sich fest mit der des Playboys verharkt und lies ihn nicht los. Immer weiter schien er getrieben zu werden in diesem endlos scheinenden Meer der Lust, in das ihn der andere geführt hatte. Nicht mehr lange und alles würde in ihm explodieren. Doch er wollte, dass dieses Gefühl ewig anhielt und sie beide niemals getrennt wären. Doch egal wie sehr Ran daran dachte... er wusste, dass das hier wohl sein erster und letzter Sex mit dem Älteren sein würde. Dieser Gedanken lies eine Träne über seine Wange laufen, als er mit einem lauten Aufschrei endlich kam. Als der Rote kam und sich sein Körper einmal ruckartig komplett anspannte, schubste er Yohji über die Klippe und auch er explodierte förmlich und Stöhnte lustvoll laut auf. Schwer atmend senkte er dann mit einem Lächeln seine Lippen wieder auf Ayas. Küsste ihn sanft, während er sich wieder zurück zog und sich dann neben den Roten aufs Bett fallen ließ. Auf seinem Körper glänzte ein dünner Schweißfilm, doch wen wunderte das jetzt noch? Seine Hand war immer noch mit Ayas verbunden. Yohji hob sie zu sich, küsste sie dann und rutschte noch näher an Ran heran. Dann sah er zu Aya und grinste nur zufrieden. Sollte er etwas sagen? Vielleicht, doch Yohji wollte es nicht. Stattdessen versank er lieber in den Amethysten des Roten. ~tbc~ Kapitel 4: ----------- ~Teil 05~ Ran drehte seinen Kopf ein wenig zur Seite und sah genau in die Augen von Yohji. Dass ihm eine Träne über die Wange gelaufen war schien der andere wohl nicht bemerkt oder anders einsortiert zu haben, doch das war nun egal. Aya war glücklich, das er die Aufmerksamkeit des anderen hatte genießen dürfen und das er seine Hand noch nicht los gelassen hatte. Nur das Grinsen auf den Zügen des älteren schien ihm nicht ganz zu gefallen. Es verletzte ihn, denn es machte den Eindruck, als sei er nur ein Spielzeug gewesen. So drehte er den Kopf wieder weg und schloss die Augen. Sein Atem ging noch stoßweise und er musste erst einmal versuchen sich gänzlich unter Kontrolle zu bringen, was nicht so einfach zu sein schien. Über das, was noch folgte, konnte er sich wohl später einmal Gedanken machen. Doch auch jetzt schon fing er an und war sich mehr und mehr im Klaren, das er hier eine Nacht an denjenigen verschenkt hatte, den er liebte und dieser es vielleicht nicht einmal anerkennen würde. Oder vielleicht nicht so, wie er es hätte anerkennen sollen. All das löste nur Traurigkeit in Ran aus, die er dem anderen jedoch nicht zeigte, sondern sie einfach geschickt verbarg. Das letzte was er wollte war zu zeigen, wie schwach er doch eigentlich war. Denn es auf diese Art und Weise zu bekommen hatte er nun wirklich nicht gewollt. Es hatte sich einfach so ergeben als seine Gefühle überhand genommen hatten und nun musste er halt damit klar kommen. Mehr wollte er zu dem Thema gar nicht erst denken und zwang sich selber in Gedanken, damit aufzuhören. „Aya?“, durchbrach Yohjis Stimme die Stille, die nun zwischen ihnen herrschte, gepaart mit ihrem Atem. Die Verwunderung war nun doch nicht ganz aus seiner Stimme zu verbannen, auch wenn der Braune das eigentlich vorgehabt hatte. Doch was anderes sagte Yohji jetzt auch nicht mehr, wusste er doch gar nicht was. Ihm fielen wieder die Worte von letzter Nacht ein und irgendwie war das Gefühl des überschwänglichen Glücks restlos verschwunden. Während er bei all seinen anderen ‚Abenteuern’, um es mal so zu nennen, ohne irgendein bedrückendes Gefühl danach weiter machte und den anderen einfach liegen ließ, war es dieses Mal anders. Komplett anders… aber er wusste einfach nicht warum. Das war doch zum Mäuse melken! Seit wann hatte der Playboy Nummer eins schon ein ‚schlechtes Gewissen’? Es war ihm bisher scheiß egal gewesen, was die anderen dachten oder fühlten und das sollte es auch weiterhin sein, wenn er… wenn er nicht noch mal das durchmachen wollte, was er mit seiner Partnerin durch hatte. So lange hatte er daran kauen müssen, tat es doch heute noch oft genug. Das wollte er nicht mehr durchmachen müssen, das würde Yohji einfach nicht packen. Er würde sterben, noch mal… nur dieses Mal endgültig und richtig. Zumal, Aya wusste doch worauf er sich da eingelassen hatte. Yohji hatte es doch noch mal davor – mehr oder weniger – angesprochen, dass sich an letzter Nacht nichts geändert hatte. Aya hat sich trotzdem darauf eingelassen… also wo lag das Problem? Oder war es genau das? Wieder drängte sich die Frage auf, was eigentlich mit Aya los war… in so kurzer Zeit, so eine drastisch Veränderung… Natürlich hatte Ran gehört, wie der andere seinen Namen gerufen hatte, doch er wollte nicht darauf eingehen. Was würde es ihm nützen, noch einmal in dessen Gesicht zu sehen, wenn er ihn angrinste und dann später einfach gehen würde. Ihn einfach zurücklassend hier lassen würde ohne sich noch einen letzten Gedanken um ihn zu scheren. "Was ist denn?" Seine Stimme zitterte leicht als er diese Frage stellte, obwohl er versuchte sich so gut wie möglich unter Kontrolle zu halten. Doch dies war nicht möglich, weil er einfach zu viele Gedanken hatte und Sorgen, die er sich machte. Wieso musste auch ausgerechnet ihm so etwas passieren? Wo er sich doch geschworen hatte niemals mehr irgendwen zu lieben. Es würde nur noch mehr Schmerz hervorrufen, als er ohnehin schon hatte und er wusste nicht, ob er das noch ein weiteres Mal durchstehen konnte. Da war es doch besser, er verbrachte eine Nacht mit demjenigen, den er liebte, auch wenn er ihn nicht bekommen konnte. Langsam zog er seine Hand aus Yohjis Umklammerung und drückte sie an seinen eigenen Körper. Vielleicht war die ganze Situation auch gut so, wie sie nun war. Er würde von hier fort gehen und keiner müsste sich mehr sorgen um seinen verqueren Kopf machen müssen. Sie würden ihn vergessen und alles wäre wieder in Ordnung. Jedenfalls würde es den Anschein haben, denn Ran könnte den Playboy niemals mehr vergessen. Dieses Zittern in der Stimme… überhaupt… dieser ganze Mann vor ihm. Yohji kannte den Roten noch nie wirklich gut, klar, aber jetzt hatte er das Gefühl – obwohl er ihm so nahe gewesen war- ihn noch weniger, ja, überhaupt gar nicht mehr zu kennen. Vielleicht fühlte sich Aya jetzt unwohl, bereute es schon und wollte einfach nur hier weg? Der einzige der ihn noch aufhielt war Yohji… Warum vielleicht? Alles an Ayas Körpersprache sagte das doch aus. Am liebsten wäre der Rote wohl jetzt ganz weit weg, an einem komplett anderen Ort am anderen Ende der Welt, so wie es aussah. Yohji seufzte leise. Es gab schon öfter welche, die es bereut hatten. Klar, und Yohji hatte sie alle gehen lassen. Hey, schließlich waren es nur One Night Stands und mehr nicht. Kein bisschen mehr oder weniger. Und, egal in welcher Beziehung er zu Aya vorher gestanden haben mag, das hier eben war doch nichts anderes gewesen oder? Ein One Night Stand… und es war vorüber. So toll es auch gewesen sein mag und so sehr sich Yohji vielleicht eine Wiederholung gewünscht hätte- es war gegen die Regeln. Wenn es ein zweites Mal passieren würde, dann auch ein drittes oder viertes Mal und ehe er sich versah, waren sie vielleicht noch ‚zusammen’. Und das war auf keinen Fall, das was Yohji wollte. Nie und nimmer! Er hatte sich das geschworen und er WÜRDE es einhalten! „Hey… war es so schrecklich oder warum schaust du so traurig drein?“, fragte er dann doch, gegen aller seiner Zweifel und Bemühungen, das zu verhindern. Aber mal ehrlich, man durfte sich doch noch nach dem Befinden des anderen erkundigen oder nicht? Und auch ein Yohji Kudou durfte das! Diese Frage wunderte den Rothaarigen dann doch etwas und so setzte er sich langsam auf. Es war das erste mal gewesen, das er mit einem Mann geschlafen hatte und so waren die Folgen nun bei ihm deutlich zu spüren. Deshalb setzte er sich etwas seitlich und sah mit einem Traurigen Gesicht zu Yohji, denn egal was er versuchte... irgendwie schien er keine glückliche Meine aufsetzen zu können, so glücklich er auch hätte sein müssen. "Nein... alles okay... es war... wunderschön mit dir..." Nun zwang er sich doch zu einem Lächeln, welches wohl recht merkwürdig aussehen musste. Er wünschte sich überhaupt nicht weit weg. Im Gegenteil wünschte er sich lieber in die Arme von Yohji und wollte von diesem gehalten werden. Vielleicht sollte er es dem Playboy einfach sagen? Doch wozu, wenn er am Ende zu hören bekam, das er lediglich ein One-Night-Stand gewesen war? Das würde er nicht ertragen. Nicht, nachdem er sich nach über einem Jahr seine Liebe endlich eingestanden hatte. "Ich bin... wohl auch nur ein... One Night stand, hab ich Recht", sprach er dann doch von selber seine Gedanken aus. Es wäre vielleicht besser, das er es tat und es nicht von dem anderen an den Kopf geworfen bekam. Auch konnte er ein leichtes Zittern nicht unterdrücken das ihm jedes Mal aufs Neue befiel, wenn er nur an seine jetzige Situation dachte. Er hatte einen Fehler gemacht, doch das wurde ihm erst jetzt bewusst. Er hätte niemals mit Yohji schlafen dürfen. Ran allein hatte ihr komplettes Arbeitsverhältnis gestört und würde nun auch ganz allein die Konsequenzen daraus tragen müssen. Doch jetzt sollte er lieber mit Yohji reden, egal wie sehr er nun vor diesem Gespräch Angst hatte. „…“ Was sollte Yohji darauf jetzt sagen? ’Na… am besten so wie es war: ‚Ja, das bist du und weiter nichts. Ich will mich nicht binden, nie wieder. Das weißt du und das wusstest du schon vorher. Pech gehabt…’ Gut, war eine Möglichkeit. Vielleicht auch die ehrlichste, aber… nein, das wollte Yohji nicht. Alles in seinem Körper sträubte sich dagegen, jede Sehne, jeder Muskel - am meisten sein Herz. Sein Verstand hingegen setzte ihm genau diese Antwort auf die Zunge. Doch schluckte er sie runter, seufzte abermals und richtete sich seinerseits auf. Jetzt saß er, schaute auf die Decke, welche lieblos ans andere Ende des Bettes verfrachtet wurde und überlegte was er jetzt sagen sollte. Dann schweifte sein Blick über Ayas Beine, hinauf zu dessen Gesicht und er sah ihm wieder in diese traurigen, doch wunder schönen Augen und versank augenblicklich. „Ich… hab keine Ahnung…“, kam schließlich über seine Lippen, sehr zur eigenen Verwunderung, weshalb er jetzt auch wieder schweren Herzens von Aya wegsah, auf seine Decke und kurz die Augen schloss. Aya sollte jetzt gehen. Sie sollten das, was gerade passiert war, schleunigst vergessen. Verdrängen oder ähnliches, aber es nie wieder in ihre Erinnerung zurück rufen. Sie sollten wie eh und je weiter Kollegen sein. Mehr nicht dun weniger auch nicht. Keiner würde den anderen an ihr Erlebnis mehr erinnern, denn es gab ja nie etwas. Ja, das klang doch gut oder? So einfach… schön davon laufen. So wie Yohji das gerne mal tat. Gott, wie erbärmlich konnte man sich eigentlich selbst finden? „Du...“, sein Herz schnürte sich zu, seine Kehle ebenfalls. Alles hinderte ihn daran diese Worte zu sagen, denn er wusste, wie sehr er Aya wehtun würde. Zwar wusste Yohji nicht woher er dies ahnte, aber er tat es. Und doch mussten sie gesagt werden. Es war wohl besser so. Für sie beide… „… solltest… jetzt gehen…“ Aus seinem Zimmer sollte Aya gehen, doch er sollte sich nicht von Weiß abwenden. Würde Aya das wirklich machen? Und würde er sich von Yohji abwenden? Die letzten Worte waren für ihn wie ein Stich ins Herz gewesen. Er war also wirklich nicht mehr als ein billiger One Night Stand gewesen? Warum um alles in der Welt hatte er sich darauf eingelassen, wo er doch wusste, das er für den anderen niemals mehr werden würde? Doch er war selber schuld, denn schließlich hatte er die ganze Sache provoziert und Yohji sogar darum gebeten mit ihm zu schlafen. Doch jetzt.... Es war, als hätte man ihm etwas Wichtiges entrissen. Etwas, das er so schnell oder gar nicht erst wieder bekommen konnte. Ohne einen weiteren Blick auf den Playboy zu werfen stand Aya langsam auf und sammelte seine Sachen zusammen, die er nur notdürftig überstreifte. Alles in ihm sträubte sich, nun einfach aus diesem Zimmer zu gehen und alles vergessen zu müssen. Er wollte nicht, dass es eine einmalige Nacht gewesen war und er nun wieder ganz normal mit dem Playboy umgehen musste. Das konnte und wollte der Rothaarige nicht. Doch er hatte wohl keine andere Wahl. Schnell waren seine Sachen übergezogen und er ging einige Schritte Richtung Tür. Jetzt bloß keine Tränen vergießen. Alles war doch in Ordnung. Während Aya erneut mit sich selbst Kämpfte, wandte er seinen Blick noch ein letztes Mal auf Yohji und ging dann leise aus dem Zimmer, so als wäre er nie hier gewesen. Vielleicht war es auch besser, wenn er niemals dort gewesen wäre. Und sicherlich würde er nun die nächsten paar Stunden nicht sitzen können, denn es war schließlich seine erste Nacht mit einem Mann gewesen und die würde sicher nicht einfach so an ihm vorbei ziehen. Wobei es ja nicht einmal Nacht gewesen war. Es war doch erst Morgen gewesen und die anderen zwei von Weiß hatten sicherlich unten in der Küche gesessen und gar nicht erst mitbekommen, was sie hier oben getrieben hatten. Wohl auch das war gut so wie es war, denn sonst würde er entweder mitleidige Blicke oder angewiderte Blicke in Kauf nehmen müssen. Doch das war ihm egal. Langsam schleppte er sich in sein eigenes Zimmer und lies sich dort auf sein weiches Bett fallen, das er dieses eine Mal nur zu gerne begrüßte. Die Tür war nur angelehnt, denn er hatte es nicht für nötig empfunden, sie nun noch schließen zu müssen. Yohji hatte es deutlich gesehen, dass Aya dran zu kauen hatte. Vielleicht wollte der Rote nicht gehen, vielleicht hatte sich dieser was anderes erhofft? Aber bitte schön, was dachte sich Aya denn? Dass Yohji auf einmal umschwenkte? Dass er auf einmal sich selbst untreu wurde und darum bettelte, dass jemand bei ihm bleiben sollte, obwohl es nun mal nichts anderes als ein One-Night-Stand gewesen war. Und da konnte man sich aufm Kopf stellen und mit den Beinen wackeln. Es war nun mal SO und nicht anders! Und warum beschäftigte Yohji das überhaupt so? Schließlich war Aya ja gegangen. Er hatte es also schlussendlich eingesehen und auch akzeptiert, zumal der ja auch keine andere Wahl gehabt hatte. Vielleicht hatte Aya vorher was anderes gehofft, aber jetzt musste er eben der Wahrheit ins Auge sehen… so einfach war das. Unwirsch ergriff Yohji das Kopfkissen und warf es ans andere Ende seines Zimmers. Er konnte sagen was er wollte, irgendwie fühlte es sich nicht so an, als wäre Yohji selbst davon überzeugt. Dabei war es doch noch immer das, was er sich jahrelang gesagt hatte und wonach er gehandelt hatte. Was hatte sich verändert? Yohji schwang sich aus seinem Bett, zog sich seine Unterhose wieder an, krallte sich ein paar Sachen und ging zum zweiten Mal an diesem Tag duschen. Nicht, dass er Ayas ‚Spuren’ beseitigen wollte. Ganz und gar nicht. Aber die anderen würden sich schon wundern, wie unwirsch und verschwitzt er schon am frühen Vormittag aussah. Die Tür stand ein wenig offen, dass hatte Yohji am vorbei gehen bemerkt. Und wie magisch angezogen, ging er auf eben diese Tür auch zu, überlegte ob er rein gehen sollte und schüttelte nur den Kopf über sich selbst. //Klar, geh jetzt noch rein und fang ein Gespräch mit Aya an. Er wird dir dankbar um den Hals fallen oder so tun als wäre nichts. Sicher…// Trotzdem waren seine Beine stehen geblieben. Trotzdem hatten seine Augen eine zeitlang diese Tür fixiert. Yohji seufzte und ging schließlich doch ins Bad und fing wieder an, sich das Wasser über seinen Körper laufen zu lassen. Warum musste er auch seinem Grundsatz untreu geworden sein? Das brachte doch eh nur Ärger, wie Yohji jetzt merkte. Wie er eigentlich schon vorher gewusst hatte... und trotzdem war er so dämlich gewesen. Tja, das war dann wohl eigenes Pech. Ihm war zurzeit alles egal. Alles.... egal, das er noch Sperma auf seinem Körper hatte, egal, das er total verschwitzt war und auch egal, das gerade seine große Liebe an seinem Zimmer vorbeigegangen war und nicht für nötig gehalten hatte, einmal nach seinem Befinden zu fragen. Doch so egal ihm auch alles war... er konnte nicht verhindern, das in ihm ein drückendes Gefühl der Leere herrschte und einfach nicht verschwinden wollte. Immer und immer wieder ging ihm die Frage durch den Kopf, warum er sich darauf eingelassen hatte. Warum hatte er das getan? Immer wieder gingen ihm Bilder durch den Kopf. Ihr erster Kuss über Streicheleinheiten bis hin zu seinem ersten Sex mit dem, den er liebte. Doch es würde nach wie vor der erste und letzte Sex bleiben, den er jemals mit Yohji gehabt hatte. Vielleicht auch der letzte in seinem Leben? Wer wusste das schon... schließlich hatte Ran sich einmal vorgenommen sich nicht mehr zu verlieben und hatte bereits einmal gegen sein Versprechen gehandelt. Und wieder einmal hatte er feststellen müssen, dass alles nur Leid hervor rief. Warum musste er sich auch immer in die falschen Leute verlieben? War es denn so schwer, eine feste Bindung einzugehen? Vielleicht war er auch gar nicht dafür geschaffen und war wirklich nur jemand, der gut war für einen Fick. Egal wie er es drehte und wendete... er kam einfach nicht zu einem passenden Ergebnis. Resigniert schloss der Rothaarige die Augen, so als würde er einfach aus dieser Wirklichkeit verschwinden können, die ihm bisher immer nur Leid beschert hatte. Doch Moment... nicht nur Leid hatte es gegeben. Es wäre unfair den anderen gegenüber, so zu denken. Schließlich hatte er auch viele schöne Momente mit den anderen erleben dürfen und war glücklich, dass sie ihn immer gehalten hatten. Selbst Yohji war immer nur freundlich zu ihm gewesen und hatte ihm auch hier und da mal einen kleinen Gefallen getan. Warum also dachte er plötzlich, dass alles immer nur schlecht war? Natürlich war die Sache mit dem Playboy nicht so berauschend... aber er würde ja schon noch weiterleben und nicht daran zu Grunde gehen. Äußerlich jedenfalls nicht, sondern nur innerlich ein kleines Stück. Mehr und mehr als würde man eine Mauer einreißen. Immer nur ein kleines Stück, bis die Mauer komplett niedergerissen ist und kein Halt mehr da ist. Doch bis es so weit war, würde schon noch einige Zeit vergehen und Ran hatte ehrlich gesagt nicht vor, diese Zeit einfach vorbei gehen zu lassen mit nichts tun. Würde er von hier fort gehen, dann hätte er niemanden mehr und das, wo er doch auch Ken und Omi wirklich lieb gewonnen hatte. Omi würde sich doch schreckliche Sorgen machen, wenn er plötzlich ging und wie Ken reagieren würde, das wusste der Rothaarige nicht. Doch er war sich sicher, das sie ihn vermissen würden... das konnte man den beiden jüngsten doch förmlich an der Nasenspitze ablesen und Ran konnte die beiden einfach nicht verletzten. Jedenfalls nicht vorsätzlich. Er richtete sich auf und sah sich in seinem Zimmer um. Er hatte doch so vieles hier drin lieb gewonnen... und wenn er einfach vor sich hin leben würde? Gefangen in seinen eigenen Gedanken? Vielleicht wäre das besser für alle und die anderen würden es auch nicht wirklich mitbekommen. Jedenfalls wäre es gut, wenn die zwei nichts davon mitbekommen würden. Ob Yohji sich nun überhaupt noch weiter für ihn interessierte, das wusste er nicht. Es würde für Ran eine Welt zusammenbrechen, wenn der Playboy ihn nun ignorieren würde, doch genauso schlimm wäre es, wenn der andere nun weiterhin so tun würde, als wäre nichts zwischen ihnen beiden gewesen. Am besten wäre es, wenn er nun einfach einmal Duschen gehen würde um sich von den klebrigen Resten zu befreien. So stand er auf und machte sich auf den Weg in Richtung Bad. Yohji hatte sich gegen die Duschtür gelehnt und starrte vor sich hin. Irgendwie überlegte er, irgendwie auch nicht. Er ließ seine Gedanken einfach freiem Lauf und stellte dummerweise fest, dass sie nicht wenig zu Aya gingen. Gut, wäre auch irgendwie verwunderlich, aber… für Yohjis Verhältnisse eindeutig zu untypisch. So wie überhaupt sein ganzes Verhalten in der letzten Zeit. In seinen Gedanken stand er immer noch vor dieser Tür. Das letzte Mal war sie verschlossen, da wäre er gerne hinein gegangen. Dieses Mal stand sie nun etwas offen, wirkte fast wie eine Einleitung und Yohji wollte wieder hinein gehen. Trotzdem hatte er es nicht getan. Zu lange überlegt, zu viele Zweifel bekommen, sich irgendwas eingeredet… oder einfach nur Angst gehabt? Hatte er Angst vor dieser Begegnung? Wo sie doch zwangsläufig kommen würde? Ob nun zu dem Zeitpunkt oder fünf Minuten später, was machte das aus? Oder hatte Yohji nur Zweifel, dass er das richtige sagen und tun würde? Andererseits: Was war das Richtige? Nicht unbedingt das, was Yohji oder Aya wollten. Auch nicht unbedingt das Gegenteil. Aber irgendetwas in der Art. Dazu sollte der braunhaarige nur langsam wissen, was sie beide denn wollten. Mittlerweile sah Yohji nämlich ein, dass er es nicht nur bei einem Mal belassen wollte. Und er wollte schon gar nicht, dass ran ihn jetzt ignorierte oder sie verließ- nur wegen IHM. Yohji drehte das Wasser auf kalt, hielt seinen Kopf in diesen harten Wasser strahl und verfluchte seine Gedanken und diese verwirrenden Gefühle. Er hatte vergessen, wann er das letzte Mal so empfunden hatte, wusste noch nicht einmal, ob es schon mal der Fall gewesen war. Ein Bild erschien vor seinem Auge. Ein Bild, was er glaubte schon verdrängt zu haben. Welches er besser verdrängt haben sollte, wenn er stark bleiben wollte. //Asuka// Er spürte noch immer ein Stechen im Herz, seine Kehle schnürte sich noch immer wie auf Knopfdruck zu und wieder kämpfte das Weißmitglied mit den Tränen. Er wollte das alles mittlerweile hinter sich haben, doch wurde Yohji es einfach nicht los. Und das gerade jetzt, wo er eigentlich schon genug Sorgen hatte. „Scheiße“, er rieb sich mit seinen Händen übers Gesicht, wollte so die aufkommenden Tränen einfach verscheuchen, was ihm nur so halb gelang. Schließlich stellte Yohji das Wasser wieder ab, griff nach seinem Handtuch und stieg wieder aus der Dusche raus. Wie erstarrt blieb er in seiner Bewegung stehen, als er den Rotschopf bemerkte. Sein Handtuch hatte er zwar um die Hüfte, aber das verhinderte auch nicht, dass sich Yohji jetzt ertappt fühlte. Er starrte Aya nur an. Die Tränen waren immer noch in seinen Augen, konnten doch nicht vollkommen vertrieben werden. „…“ ~tbc~ Kapitel 5: ----------- ~Teil 06~ Verwundert trafen sich ihre beiden Blicke. Sah er da wirklich richtig? Es sah so aus, als würde der Playboy weinen... oder bildete er sich das nur ein und es war nur das Rest Duschwasser des anderen? Aber warum sollte der andere denn Weinen? Was war nur los? "Yohji?" Etwas erstickt ertönte die einfache Frage des Namens vom anderen. Ran wollte nicht, das es dem anderen schlecht ging, denn es reichte ja schon, wenn es ihm selber schlecht ging. Hatte er vielleicht etwas falsch gemacht? Hätte er wirklich niemals darauf eingehen sollen? Auf einmal war es, als würde man ihm die Kehle zuschnüren. So hatte er den anderen noch nie gesehen und so hatte er den anderen auch nie sehen wollen. Ohne eine Antwort abzuwarten drehte er sich um und ging langsam die Treppen runter. Vielleicht sollte er einfach weggehen. Nicht für immer, aber wenigstens für eine Weile. Aber... konnte er denn einfach so davon laufen? Er schüttelte den Kopf und blieb am unteren Treppenansatz stehen. Nein... er durfte nicht davon rennen wie ein kleines Kind. Es war doch egal, wie es ihm selber ging, Hauptsache es würde dem anderen gut gehen. Wenn Yohji sagen würde, er solle gehen, dann würde er gehen und wenn er sagte, er solle bleiben, dann würde er bleiben. Doch... was tat er, wenn Yohji ihm gar nichts sagte und einfach nur Still war? Langsam bekam der Rothaarige doch etwas Angst und drehte sich unsicher auf dem Treppenabsatz um. Yohjis Maske, die er jahrelang getragen hatte, bröckelte nun. Und das ausgerechnet jetzt vor dem Roten. Warum musste er auch dann an seine Partnerin denken, wenn er so schon genug um die Ohren hatte? Und was dachte jetzt Aya von Yohji? Würde er es jetzt den anderen auf die Nase binden? Toll, dann konnte er gleich abhauen! Diese löchernden Fragen und mitleidigen Blicke wollte und konnte Yohji einfach nicht ertragen, sonst hätte er ja auch gleich alles erzählen können. Nein, wahrlich, DAS wollte Yohji nicht. Niemand sollte wissen, was mit ihm los war. Absolut niemand. Es ging auch keinem etwas an! Sollten sie sich alle raus halten. Aber mal langsam. Noch wusste sicherlich noch nicht mal Aya, was genau los war. Und damit das so blieb, sollte Yohji schleunigst hinter her. Also ließ er die Sachen wo sie waren und lief mit seinem Handtuch um die Hüfte Aya hinterher. Als er sah, dass sich dieser auf der Treppe noch mal umgedreht hatte, blieb er wieder stehen und sah zu ihm. Unsicherer als zuvor und bei weitem ratloser. So stand er nun da, die Hand am Geländer, die andere am Handtuch, damit sich das nicht auch noch so verflüchtigte wie seine Sprache es gerade tat. „… Aya… ich“ Hilflos schaute er zum Roten. Er erwartete keine, doch hatte er auch nichts gegen eine solche einzuwenden. Es war erschreckend für ihn selbst gewesen, wie verzweifelt seine Stimme geklungen hatte. Wie war das noch, dass er kein Mitleid wollte? Warum machte er denn gerade so eine bemitleidenswerte Figur? Etwas unsicher glitt sein Blick zu dem Playboy, welcher ihn gerade angesprochen hatte und dabei so verdammt unsicher klang. Irgendetwas durfte da doch nicht stimmen und Ran hätte gerne gewusst, was es denn war. "Möchtest du... reden", bot er dem anderen auch gleich ehrlich an. Er wusste nicht, was ihn nun erwartete, doch konnte er den anderen doch nicht einfach so hier rum stehen lassen und ihn ignorieren. Es war doch völlig egal, wie schlecht er sich selber fühlte... Hauptsache dem anderen ging es gut. Den Gedanken festhaltend stieg er langsam die Treppe rauf, bis er Yohji genau gegenüber stand und wartete eine Antwort ab. Hoffentlich würde der andere mit ihm reden wollen und würde ihn nun nicht einfach abweisen. Ran wusste nicht, wie er selber auf eine Abweisung des anderen reagieren würde... Wollte er reden? Oder sollte er reden? Selbst wenn, Yohji wusste ja doch nicht, was er sagen sollte. Und dann würde auch das eintreten, was er auf keinen Fall wollte. Doch so wie Aya jetzt vor ihm stand und auf eine Antwort wartete, kam in Yohji immer stärker der Drang auf, wirklich mal zu sagen was los war. Einfach mal irgendeinem von diesen Bildern zu erzählen, von seinem Grund, weshalb er hier bei Weiß war. Doch gleichzeitig drängte sich auch die Frage auf, ob Aya wirklich der Richtige dafür war. Irgendwie… wollte der braunhaarige das schon gerne glauben. Trotzdem… er konnte das nicht sagen. Ohne etwas zu sagen, beugte sich Yohji nach vorn und bettete sein Gesicht auf Rans Schulter. Yohji wusste auch nicht warum, aber er wollte es einfach und ohne groß zu überlegen tat Yohji es schließlich. Nicht immer musste man alles durchdenken, manchmal sollte man auch einfach was tun. Und wenn es nur so was Kleines war. „… tut mir leid…“, nuschelte er dann. Und es stimmte. Schließlich war er an dem Ärger, den Aya vielleicht jetzt hatte, mit Schuld. "Schon gut...", flüsterte Aya und legte seine Arme um den Playboy, welcher nun so auf einmal einen total hilflosen Eindruck auf ihn machte. Langsam stieg er mit ihm die Treppen rauf und steuerte sein eigenes Zimmer an. Es war wohl besser, wenn der andere sich nun etwas ausruhen würde. Vielleicht konnte Ran ihm doch helfen und ihm wenigstens zuhören, denn offenbar hatte Yohji wohl ein Problem, über das er noch nie mit ihnen gesprochen hatte. Doch der Rothaarige würde den anderen zu nichts zwingen und einfach abwarten, ob er nicht selber von sich aus anfangen würde mit dem Erzählen. Behutsam wurde der ältere auf das Bett dirigiert und dort erst einmal abgesetzt. "Du... kannst reden wenn du möchtest... Oder du kannst einfach nur hier bleiben und dich ausruhen. Hier kommt niemand in mein Zimmer." Es war sowieso das aller erste mal, das Ran jemand anderen in sein Zimmer lies. Das hatte er noch nie getan, weil ihm sein Zimmer immer viel zu Persönlich schien. Hier und da standen kleine Bilder von seiner Schwester oder seinen Eltern. Wie sie im Urlaub gewesen waren oder einfach nur zu Hause spaß gehabt hatten. Der Schreibtisch war leergeräumt und nur ein Dickes Buch zierte die recht kleine Ablage. Da saß er nun. In nichts weiter als seinem Handtuch mitten auf Ayas Bett. Eigentlich hatte Yohji damit gerechnet sich eine zu fangen oder weggestoßen zu werden. Vielleicht sogar beides. Aber das Aya ihn hier rein lassen würde. Sein Blick viel auf ein Foto. Eine Person kannte er, die andere nicht. Es war ein Mädchen mit braunen Haaren. Es lachte und umarmte den Rotschopf. Aya lächelte so glücklich, wirkte sowieso ganz anders als Yohji ihn bisher kannte. Waren das auch Überbleibsel aus Ayas früherem Leben? So wie seine Bilder, die er immer wieder vor Augen hatte? Tat die Erinnerung daran auch so weh? Er wandte seinen Blick wieder ab. Die Frage brannte trotzdem auf seiner Zunge, so dass er sie schließlich stellte. Die Frage nach der Vergangenheit. Die Frage, die sie sich nie gegenseitig gestellt hatten und es vielleicht auch nicht tun sollten. Es war egal, warum alle bei Weiß waren, nicht wahr? Sie hatten jetzt – aus welchen Gründen auch immer- dieses Leben und das war einzig und allein das, was zählte. „Aya…“, begann er dann doch, überrascht wie leise und zögerlich dieser Name aus seinem Mund kam, „… wer… ist das Mädchen?“ Yohji traute sich nicht aufzuschauen, hatte Angst etwas Falsches angesprochen zu haben und genauso viel Angst hatte er davor einem forschenden Blick seitens Ayas nicht standhalten zu können. Ran wandte sich um und sein Blick fiel auf seine Bilder, die er überall in diesem Zimmer aufgehängt hatte. Für eine Sekunde hatte er sie alle vergessen und Yohji deswegen mit hier rein geschleppt. Doch nun... war es doch sowieso egal, ob der andere die Bilder nun gesehen hatte oder nicht. Er hatte zwar nicht gewollt, dass sie jemals jemand sehen würde, da es seine Persönlichen Erinnerungen waren... doch dem Playboy würde er sich wirklich gerne anvertrauen. "Das... ist meine kleine Schwester", fing er leise an zu erzählen und wandte sein Gesicht wieder dem Playboy zu. "Meine Schwester... 'Aya'...", murmelte er nun und riss sich sofort wieder zusammen, als er weiter sprach, "Sie starb vor knapp einem Monat. Meine Eltern kamen bei einem Bombenattentat von Schwarz ums Leben und sie lag zwei Jahre im Koma. Sie ist der Grund, warum ich zu Weiß kam und weitergelebt habe. Doch... vor einem Monat starb auch sie. Man konnte sie leider nicht mehr retten." Seine Stimme war nur noch ein einziges Flüstern gewesen und er klammerte sich an den Körper des anderen. Wieso hatte er ihm das nun schon wieder erzählt? Wollte er es nicht eigentlich umgekehrt machen und Yohji helfen? Yohji sah nur ungläubig zur Wand gegenüber. //Seine… Schwester?// Die Arme des braunhaarigen legten sich um den zitternden Körper und drückten ihn an sich. Er hatte nicht gewusst, dass Aya eine Schwester hatte, hatte es noch nicht einmal geahnt. Und schon gar nicht, dass sie erst seit so kurzem tot war. Wieder mal war Schwarz, ob nun direkt oder indirekt, an dem Tod eines geliebten Menschen schuld. Wieder diese Idioten und Monster von Schwarz, die auch ihn soweit getrieben hatten, bei Weiß einzusteigen, nur um vielleicht irgendwann mal die Chance zu bekommen, sich eventuell rächen zu können. Nun fing auch Yohji an, leicht zu zittern. Er verdrängte es aber so gut es ging, denn es war jetzt nicht der passende Augenblick dafür, um zu finden wie scheiße doch das eigene Leben war, wenn der Rotschopf gerade in seinen Armen lag und ihm von seiner Schwester erzählt hat. „Diese… Schweine“, war nur sein einziger Kommentar, den er auch nur geflüstert raus bekommen hatte. Er senkte seinen Kopf und bettete ihn auf Ayas, sog dessen Geruch ein. Was sollte er auch noch groß dazu sagen? Dass es dem Roten nicht gut ging, sah man. Dass es scheiße war und weh tat, bekam Yohji auch mit. Also warum danach fragen? „Sie… war bestimmt ein tolles Mädchen gewesen oder?“, fragte er mit immer noch leiser und liebevoller Stimme. Na toll, jetzt stocherte er auch noch in den Erinnerungen rum! Wie dämlich konnte er eigentlich sein? Die Erinnerungen gerade JETZT auf zu wärmen war doch so was von bescheuert! Zudem, wenn sie es nicht gewesen wäre in Ayas Augen, dann würde dieser nicht so daran zu nagen haben. //Schalt doch mal dein Gehirn an, du Depp!!//, schalt er sich innerlich selbst. Er löste sich aus der Umklammerung des Playboys und stand auf. Ran klappte das kleine Foto um, sodass man nicht mehr darauf sehen konnte. Es tat ihm weh darüber zu sprechen und so plötzlich war es ihm verdammt noch mal unangenehm, dass überhaupt jemand sein Zimmer betreten hatte. Hätte er den anderen wohl besser in dessen eigenes Zimmer schleppen sollen? Das wäre sicherlich besser gewesen und hätte unangenehme fragen erspart. Jetzt war es, als wäre seine Kehle wie zugeschnürt und er brachte keinen einzigen Ton mehr über seine Lippen. Die Augen geschlossen und sich von Yohji abgewandt stand er nun da, war still und rührte sich nicht mehr vom Fleck. Wenn er sich nicht bald vom Fleck bewegte, dann würde Yohji wohl noch auf komische Gedanken kommen. So drehte er sich einfach um und sah den Playboy an. Dass es ihm selber nicht gut ging, das wusste er und er wusste auch, dass der andere es ihm sogar schon an der Nasenspitze ansehen konnte. Doch das war ihm egal. Er hatte den anderen nicht her geholt um sich auszuheulen. "Willst du mir nicht lieber von dir erzählen", brachte er ein wenig erstickt vor als er zum Bett kam und sich dort erneut nieder lies. Vielleicht hatte Yohji den Wink verstanden und würde einfach nicht mehr weiter nachfragen. Da war sie nun, die Situation es zu sagen und wohl nicht drum rum kommen zu können. Schließlich hatte Aya gerade dasselbe getan und es war allein aus Fairness ein Zwang jetzt mit der Sprache raus zu rücken. Es stand dem Roten außerdem auf die Stirn geschrieben, dass er jetzt eine Antwort erwartete. Eine Erwiderung auf sein gegebenes Vertrauen seitens Yohjis. Also seufzte der braunhaarige und faltete seine Hände auf seinem Schoß zusammen, verknotete und presste seine Kiefer aufeinander, auf der Suche nach den richtigen Worten. Noch nie hatte er es wem gesagt, deshalb hatte Yohji auch keine Ahnung, wie er es jetzt anstellen sollte. „Ich… vorher war ich ein Privatdetektiv, wenn man es so nennen will… und ich hatte eine Partnerin“, ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Nur kurz und mit Schmerz durchsetzt, aber es war da gewesen. „Asuka…“, noch immer schwang mit diesem Namen so viel Liebe mit. Und wieder schnürte sich seine Kehle schmerzlich zu. Er vergrub jetzt sein Gesicht in seinen Händen. Er wollte nicht, dass Aya seine Tränen sah. Noch nie hatte er wirklich geweint vor jemanden, schon gart nicht vor einem Teamkollegen. Sie sollten ihn für stark und unbesiegbar- oder zumindest schwerbesiegbar- halten. Schließlich war er das doch auch! Zumindest am Tage und in der Nacht, wenn er nicht allein war. Sofern ihn die Stille und Dunkelheit einholte, sah es anders aus. Aber das brauchte niemand zu wissen. Es sollte niemand wissen… Trotzdem lief die erste Träne an seiner Wange runter. Unwirsch beseitigte Yohji sie, versuchte immer noch die neu aufkommenden zurück zu drängen. „Ich… hätte sie nicht allein lassen sollen… ich hätte an ihrer statt… da sein müssen… dann…“, seine Stimme brach. Er konnte nicht mehr weiter reden. Zu doll schmerzte es, zu sehr zerriss es ihn innerlich. Es tat so furchtbar weh, noch immer tat es so schrecklich weh. Warum konnte es nicht aufhören? Warum konnte Yohji es nicht einfach vergessen, so wie er es schon so oft probiert hat? Leicht zog er die Hände des anderen von dessen Gesicht und konnte so nun auch selber die Tränen sehen. Anscheinend hatte er den Playboy völlig falsch oder anderes eingeschätzt, wie es nun hier zu sehen war. "Shh~ Ganz ruhig. Beruhig dich erst mal und red nur weiter wenn du wirklich möchtest..." Schließlich wollte er den anderen zu nichts zwingen und wollte auch nichts weiter hören, wenn es für den anderen eine Belastung darstellte. Ran selber hatte glücklicherweise noch seine Kontrolle um nicht so zu enden wie der Playboy hier vor seiner Nase. Und er fickte sich auch nicht durch die Gegend, weil er nur irgendjemanden verloren hatte. Doch... irgendwie tat Yohji ihm total leid und er wollte ihm so gerne Helfen. Doch wie sollte er das nun wieder anstellen? Hatte er sich nicht schon wieder zuviel vorgenommen, wo er doch gerade wieder Abstand von dem anderen nehmen wollte? Offenbar war Ran nach wie vor Anlaufpunkt für anderer Leute Probleme. Aber er war ja auch selber schuld, wenn er es immer wieder anbot und immer wieder ein offenes Ohr für alles haben wollte. "Möchtest du weiter erzählen oder soll ich es lieber vergessen?" Natürlich wollte er mehr hören. Wollte mehr von dem älteren erzählen und war froh, dass er den anderen überhaupt im Arm halten durfte. Solang der nicht nach seinem Befinden fragte, war auch alles soweit okay. Es verbrauchte viel zu viel Energie sich zu erinnern und dann darüber zu sprechen, ohne zusammen zu brechen. Wenn Aya jetzt dachte, dass er ein Feigling gewesen war, der sich all die Zeit nur versteckt hatte hinter einer Identität, die er sich aufgebaut hatte. Einem falschen ich, das von Bett zu Bett ging, nur um die Erinnerungen vergessen zu können. Dann hatte er vollkommen Recht, denn was anderes war er nicht. Er war feige. Und wie er es war. Und er war erbärmlich. War er doch zu schwach, um jetzt stark zu sein, jetzt wo es wichtig war. Stattdessen heulte er vor Aya rum, wie ein kleines Kind und dieser tat auch noch so, als wenn es ihm nicht unangenehm war. Das hatte Yohji nicht verdient. Schon gar nicht, nachdem er dem Roten wohl doch wehgetan hatte, ohne weiter über die Folgen nach zu denken. „… ich habe sie geliebt…“, fing er wieder mit dem Thema an. „Mehr… als mein eigenes Leben… tausend mal mehr… und dann wird sie mir genommen, vor meinen Augen… einfach tot…“ Nun starrte Yohji wie apathisch gerade aus ließ die Bilder an sich vorbei ziehen. „Und… ich konnte es nicht verhindern. Ich… hätte sie nicht dieser Gefahr aussetzen dürfen…“ Seine Stimme war nur leise und zitterte, drohte wieder und wieder zu brechen. Yohji schluckte schwer und atmete tief durch, wischte sich die Tränen weg. „Sie wurde erschossen, starb noch am selben Ort… deshalb bin ich hier bei Weiß…“ Er blickte nun zu Aya und versuchte ein klägliches Lächeln. Ein leises seufzen war zu hören, als Ran sich anhörte, was der Playboy zu sagen hatte. Er hielt ihn keinesfalls für Schwach... In gewisser Weise ähnelte es ja ihm selber, doch das konnte er jetzt wohl kaum sagen. Mal abgesehen davon, dass er es auch nicht sagen wollte. "Hey... Ist schon gut... Wieso gibst du dir alleine die Schuld?" Er streichelte sanft über eine Wange von Yohji und versuchte ihn wenigstens ein bisschen zu beruhigen. Das ihm selber die Sitzende Position etwas schmerzte, lies er einfach mal außen vor und kümmerte sich nicht weiter darum. "Sie war doch auch Privatdetektiv, wenn sie deine Partnerin war. Sie war sich der Gefahr doch bewusst, hab ich Recht? Ich glaube nicht, dass du zu ihr gesagt hast, dass sie das machen soll. Es war ihre eigene Entscheidung. So wie jeder von uns sich dazu entschlossen hat zu Weiß zu kommen." Ran schloss die Augen und lehnte sich etwas zurück, hielt den anderen dabei fest in seinem Arm und versuchte ihm etwas Trost zu spenden. Nur wusste er nicht, wie er das anstellen sollte, schließlich hatte er den Yohji von damals nicht gekannt und seine Partnerin ebenfalls nicht. "Ich glaube, es fällt dir einfach schwer, von der Vergangenheit abzulassen. Warum versuchst du nicht einfach damit zu leben?" Das war eigentlich eine bescheuerte Frage, aber wenn man versuchte etwas zu vergessen, dann wurde das Leid nur noch umso größer, bis man irgendwann daran zerbrach. So hatte er es selbst erfahren, denn er selber war bereits an seinem eigenen Schmerz zerbrochen und wusste nicht, wie er noch weiter machen sollte. Sein ganzer Lebensinhalt war zerstört worden... „Aber ich hätte sie aufhalten müssen… das war ich ihr schuldig… bei Weiß wissen wir auch wie weit wir gehen können. Wenn’s zu schlimm wird, warnt uns Omi… ich hätte sie warnen m ü s s e n verstehst du?“ Yohji seufzte ebenfalls, schloss seine Augen und genoss einfach mal die Nähe des anderen. „Und ich würde damit leben, hab ich doch bisher auch geschafft, aber… Schreiend hat ein Mitglied… Aya…. Ich glaube, dass ist Asuka. Ich weiß es nicht, aber… ich mein, wie kann das auch sein? Sie ist doch gestorben… wie kann sie dann…“ Diese Gedanken hatte Yohji sich noch nicht mal erlaubt zu denken und jetzt sprach er sie einfach aus. „Ich bekomm das einfach nicht in meinem Kopf rein…“, ungläubig schüttelte er etwas seinen Kopf, ließ die Augen geschlossen. „Neu…“, er lachte etwas kalt auf, „passender Name…“ Dann löste er sich von Aya, setzte sich aufrecht und sagte schließlich total zusammenhangslos: „Vorhin… ich wollte nicht, dass du gehst… ich… will nicht, dass du mich jetzt ignorierst…“ Damit war wirklich alles, was er sich vorgenommen hatte, über Bord geworfen. Ran schüttelte den Kopf und sah seinen Gegenüber weiter an. "Ich würde dich niemals ignorieren können, Yohji... Ich.. ich liebe dich doch", flüsterte er und musste selber wegsehen. Nun hatte er es auch wirklich ausgesprochen und es würde wohl auch kein zurück mehr geben. Als er keine Antwort des anderen vernehmen konnte, drehte er sich jedoch wieder um und sah Yohji an. "Wie hättest du sie warnen können, wenn du gar nicht genau wusstest, was passieren wird? Selbst bei uns kann es passieren, dass jemand stirbt, weil jemand unachtsam ist oder etwas total Unvorhergesehenes passiert." Irgendwie fühlte sich Aya nun lau und hatte nicht mehr wirklich Kraft für dieses Gespräch. Je länger er sprach desto eher kamen seine Erinnerungen hoch an seine Familie und seine Eltern. Wie lange hatte er schon nicht mehr ihre Stimme gehört und war einfach nur alleine gewesen? Wie lange musste er das noch durchstehen, bevor er jemanden gefunden hatte. Und wenn Yohji ihn vielleicht doch nehmen würde? Für... eine langfristige Beziehung? Konnte der andere das überhaupt oder war dessen Schmerz über seine tote Partnerin noch zu groß? Er konnte und wollte jetzt nicht darüber nachdenken, denn er spürte, wie er erneut anfing leicht zu zittern und schloss die Augen. Okay, nicht dass man sich es nicht hätte denken können – eigentlich- doch trotzdem war Yohji geschockt von Ayas Geständnis. Er liebte IHN? Das war natürlich ein Grund für diese Änderungen, klar. Ohne zu wissen, ob es das richtige war, nahm Yohji den Roten einfach in seine Arme und hielt ihn einfach nur fest. Der braune selbst schloss seine Augen. Jetzt wurde ihm auch so langsam klar, wie doll er Aya wehgetan haben musste und das nur, weil der Herr mal ein bisschen Druck hatte. Es war ja auch nicht so, als wenn Yohji nichts für Aya empfinden würde. So viel stand fest. Doch ob es Liebe war… „Ich… weiß nicht, ob ich dich liebe Aya“, fing er dann wahrheitsgemäß an, „Aber… ich vertraue dir mehr als irgendwem anderen in diesem Team und… ich will nicht, dass du irgendwann aus meinem Leben verschwindest, hörst du? Ich kann… dir auch nicht sagen, ob ich dich vielleicht mal lieben werde… aber… ich will dir nicht weh tun- nicht noch mehr, also sag mir, was ich besser lassen sollte…“ Irgendwie hatte ihr Gespräch eine Wendung genommen. Aya verstand, was der andere ihm dort sagte, doch er wollte es nicht verstehen. Er wollte, dass der andere ihn liebte. Doch anscheinend war das alles nicht möglich. Vielleicht würde er immer noch alleine sein, wenn die Tür zu seinem Zimmer zuging und er alleine zurück blieb. Das war doch alles irgendwie nicht fair. Warum mussten immer sie Leiden? Wie er es auch drehte und wendete…. Immer waren sie diejenigen, die irgendwie litten und langsam hielt er das ganze einfach nicht mehr aus. Er lag in den Armen desjenigen, den er liebte und musste sich nun auch noch von ihm trösten lassen. Es war total falsch, dachte sich Aya. Aber er versuchte gar nicht erst, sich aus der Umarmung zu lösen. Erst einmal musste er das Verlangen niederkämpfen, nun einfach los zu weinen. In seinen Augen hatten sich bereits Tränen angesammelt und wollten ihren Weg nach draußen finden, welchen Ran ihnen jedoch verwährte. Er wollte nicht, dass der andere sah wie er weinte, deshalb löste er sich langsam aus der Umarmung und sah Yohji an, als würde es ihm selber gut gehen. Nur seine Augen konnten noch ein bisschen über ihn selber verraten. „Ist schon gut, das weiß ich doch“, meinte er aufmunternd in die Richtung des Playboys und sah dabei wirklich vollkommen verständnisvoll aus. Was sollte er auch schon tun? Eigentlich KONNTE er gar nichts tun und es würde ihm nur noch mehr Schmerzen bereiten, wenn er das nun nicht einsehen würde. Wieder und wieder umspielten ihn Erinnerungen an seine Familie. Seine Eltern und seine Schwester, wie sie zusammen im Urlaub waren, als er mit seiner Schwester in der Schule war oder sie zu Hause lernten. Wie sie alle zusammen auf den Jahrmarkt gingen und einfach nur spaß hatten, ein Besuch im Badehaus und ein netter Familienabend zu Hause. Er war damals so glücklich gewesen... Doch dann änderte sich die Erinnerung und schlug um zu Schmerzen. Wie er körperlich und seelisch verletzt worden war, das er andere Menschen umbrachte, das er keine Rücksicht nahm, das seine Schwester gestorben war bis hin zu seiner unerfüllten Liebe, die ihn nun noch weiter belasten würde. All diese Gedanken drehten sich nun im Kreis und ihm wurde verdammt noch mal schwindelig. Er musste hier weg. Und zwar, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Doch er kam nicht umhin, eine Hand an seine Schläfen zu legen und sich dort erst einmal sanft zu Massieren. „Ich geh runter… ich brauch was zu trinken. Komm bitte mit aus meinem Zimmer.“ Niemals würde er jemanden alleine hier in seinem Zimmer lassen, denn dafür war es nun wirklich viel zu Persönlich eingerichtet. Nur gut, das der ältere noch nicht genug Zeit hatte einen genaueren Blick auf die Einrichtung zu werfen. Und selbst Aya fühlte sich in diesem Zimmer auf einmal nur noch erdrückt und wollte hier raus. Er hielt es einfach nicht mehr aus. Langsam stand er auf und wollte schon einen Schritt Richtung Tür machen, als ihm seine Beine versagten und er einfach zusammenklappte. Es war so plötzlich schwarz geworden vor seinen Augen…. ~tbc~ Kapitel 6: ----------- ~Teil 07~ Yohji hatte gerade angesetzt etwas zu sagen, als ihm der Rote auch schon in die Arme fiel. „Aya!“, schrie der Braune erschrocken auf. Entsetzt riss Yohji die Augen auf, ließ sich mit dem Körper in seinen Armen zu Boden gleiten und bettete Ayas Kopf auf seinen Schoß. Indem er diesen ein wenig schüttelte und leicht mit der Hand gegen Ayas Wange haute, versuchte er den Mann wieder zu Bewusstsein zu bekommen. Man konnte deutlich Angst in seinem Gesicht lesen. Selbst wenn Yohji es gewollt hätte, würde er diese nicht verstecken können. Sein Körper zitterte leicht und Schweiß stand ihm schon auf der Stirn. Nicht nur weil er immer noch nichts weiter als sein Handtuch anhatte, war ihm eiskalt. Es war ein Schock so mitzubekommen, wie das alles dem Roten wohl zugesetzt haben musste. Und es tat Yohji leid. Er wusste, dass er zu einem Teil mit dran schuld war. Er hätte so einige Dinge vermeiden können und sollen. Er hätte das sehen müssen! Stand es doch Aya schon fast auf der Stirn geschrieben. Er hätte seiner Verantwortung gegenüber seines Teamkollegen Rechenschaft ablegen sollen und nicht den Trieben einfach nachgeben. Yohji hätte so vieles anders machen sollen, und hatte es einfach nicht getan. Allein dadurch hatte er Aya doch nur den Rest gegeben, so dass dieser nun hier auf dem Boden lag und einfach nicht wach werden wollte. Wieder war er einfach vor seiner Verantwortung davon gelaufen. So wie damals. Wieder schnürte sich wie so oft seine Kehle zu, sein Brustkorb verengte sich. Yohji kam es so vor als wenn er erstickte. Doch das durfte er jetzt nicht! Er konnte dem jetzt nicht nachgeben! //Reiß dich zusammen!// Er schüttelte den Kopf, presste seine Kiefer aufeinander und hievte sich schließlich auf, mit dem Roten auf seinen Armen und legte diesen dann in dessen Bett. Danach rief er lauthals die anderen herbei. Es war ihm scheißegal, wer kam. Hauptsache war, dass es jemand tat und verdammtes Wasser mitbrachte. Doch er wich nicht von Ayas Seite, bis er sicher war, dass die anderen beiden das hinbekamen und Aya schon wieder kurz vor dem Erwachen stand. „Nun geh dich erst mal anziehen, Yohji“, meinte Ken zu ihm, drückte freundschaftlich seine Schulter und versuchte ein aufmunterndes Lächeln. Yohji war es egal. Er stand zwar auf, doch ignorierte er die anderen beiden weitestgehend. Es konnte doch nicht wahr sein, dass Aya einfach so zusammen brach. Wie schlecht muss es ihm denn ergangen sein? Und da lag Yohji ihm in den Ohren zu allem Überfluss! Der Braune war in seinem Zimmer angekommen, hatte sich ein weites T-Shirt, seine Unterhose und irgendeine uralte, bequeme Hose angezogen. Nun saß er am Bettrand auf dem Boden, hatte die Beine angewinkelt, seine Arme drum herum geschlungen und das Gesicht auf die Knie gebettet. Inständig hoffte er, dass Aya endlich wieder aufwachte. Yohji hatte Angst, große Angst. So eine Angst, die er bisher nur einmal gespürt hatte. So eine Angst, die nichts Gutes verhieß. Eine markerschütternde Angst, die alles lähmte, einem die Luft zum atmen nahm und jegliche Kraft irgendwas zu tun oder zu sagen. Lediglich die Tränen rannen vereinzelnd an seiner Wange entlang, lautlos und unbemerkt. Er wusste gar nicht, wie lange es ihm schon so schlecht ergangen war. Erst war seine Schwester vor einem Monat gestorben, dann hatte er noch zusätzlich Druck durch immer neue Missionen bekommen und zu guter letzt hatte er sich noch in den hauseigenen Playboy verliebt und kam damit absolut nicht klar. Alles hatte sich so lange in seinen Gedanken gedreht, bis es nur noch endlose Schwärze geworden war und er nun hier lag und die Augen einfach nicht aufschlug. Omi saß am Bett, bewaffnet mit einem nassen Lappen und tupfte vorsichtig die Stirn des Weiß-Leaders ab, welche leichte Spuren von Schweiß aufwies. Dessen Haut war nun noch blasser als sonst und wirkte schon auf irgendeine Weise Transparent. Das war eine Tatsache, die den kleinen irgendwie nervös machte. Auch Ken ging es nicht besser, als er unruhig im Zimmer auf und ab lief und versuchte eine Erklärung für den plötzlichen Zusammenbruch des Rothaarigen zu finden. Doch er wusste nicht, was der Grund dafür gewesen sein konnte. Es war ihm doch immer gut gegangen. "Ken-kun... Ich mach mir Sorgen...", flüsterte Omi und sah Hilfe suchend zum größeren. "Das ist noch nie passiert." Nun blieb auch Ken ruhig stehen und atmete einmal tief durch. "Mach dir keine Sorgen. das wird schon wieder. Er ist doch ein zäher Kerl. Vielleicht hat er sich einfach nur überanstrengt, es ist doch so verdammt heiß draußen. Du weißt doch, wie Aya ist. Der geht Trainieren und trinkt absolut nichts. Da ist es normal, dass man einmal zusammenklappt." Aufmunternd streichelte der Brünette über Omis Haar und reichte diesem eine Wasserflasche. Omi verstand und half Aya, ein wenig davon zu trinken. Vielleicht würde es diesem ja danach etwas besser gehen und er würde bald wieder aufwachen. "Und was ist mit Yohji?" Erneut sah Omi zum anderen und wusste nicht was er tun sollte. "Er... hat so verstört gewirkt. Ich glaube, er war geschockt." Ken nickte. Er hatte verstanden, was der Kleine ihm damit hatte sagen wollen. Er ging aus dem Zimmer und steuerte das des Playboys an. Vielleicht wusste dieser ja, was nun eigentlich los gewesen war. "Yohji", rief Ken gegen die Tür, als er gegen sie Klopfte und auf eine Reaktion wartete. Es kam keine Reaktion seitens Yohjis. Sollten sie ihn doch in Ruhe lassen, gottverdammt! Aya, sie sollten Aya wieder wach bekommen, war das denn so schwer zu verstehen? Der Braune rührte sich keinen Zentimeter, antwortete nicht und ignorierte weiter Kens klopfen. „Yohji! Mach doch auf!“, erklang wieder die Stimme dumpf durch die Zimmertür. Trotzdem war sie viel zu laut. „Verzieh dich…“, nuschelte der Weiß nur vor sich hin, die Augen immer noch geschlossen und auch noch immer in derselben Position, wie vor zwei Minuten oder länger. „Yooohjiiii~ Biiitteee~“, kam wieder ein Quengeln aus der Richtung der Tür. Warum war Ken eigentlich so verdammt hartnäckig? Konnte er nicht einfach mal einsehen, dass Yohji nichts hören wollte? Und erstrecht niemanden sehen? „Yo-„ „VERPISS DICH!“, unterbrach Yohjis kalte Stimme den erneuten Versuch Kens. Er wollte ihn ja eigentlich gar nicht so ankeifen, aber wenn dieser Kerl es nun mal nicht anders verstand als auf diese Tour, was sollte er da jetzt noch groß machen? Zumal Yohji nun wirklich keinen Elan und keine Kraft hatte, sich mit ihrem Fußballer auseinander zu setzen und zu diskutieren, was denn alles Schönes gerade passiert war, als sie unten im Laden waren. Es ging sie nichts an, alle beide sollten sich da raus halten. Das hatte wohl gesessen, denn es war kein Klopfen und kein nerviges ‚Yohji’ mehr zu hören. Der braunhaarige blickte auf und sah erwatungsvoll zur Tür. Nichts. //Gut… hat er es endlich geschnallt…//, dachte er einiger Maßen zufrieden. Dann fiel sein Blick auf sein Bett. Vor kurzem war dieser Ort das Paradies auf Erden gewesen. Und der Geburtsort für die Hölle. Sein Blick glitt weiter zu seinem Autoschlüssel, welcher wohl vom Nachttisch gefallen war, als er nach dem Gel gesucht hatte. Weg. Raus hier. Frische Luft und einfach nur weg von hier. Von nichts anderem waren seine Gedanken jetzt beseelt. Er wollte, nein, er musste jetzt hier raus. Er musste sich einfach wieder fangen und das war nicht in diesem Zimmer, in diesem Haus, noch nicht mal in diesem Stadtviertel möglich. Er musste komplett raus hier. Yohji stolperte unbeholfen, als er versuchte auf zu stehen und gleichsam seine Schlüssel zu ergreifen. Als er die Tür öffnete, hoffte er nur stark, dass Ken und Omi nichts mitbekamen. Schnell und trotzdem lautlos- so wie er es von Berufswegen her gewohnt war- schlich er sich außer Haus zu seinem Auto, stieg ein, ließ den Motor an und fuhr mit quietschenden Reifen davon. Es war zu viel. Das war alles eindeutig zuviel. Ken stand nur wie bestellt und nicht abgeholt wieder in Ayas Zimmer, sah sich etwas unsicher die Bilder an. Noch nie in seinem Leben war er hier drin gewesen und er konnte sich denken, warum Aya sie auch nie hier rein gelassen hatte. Bildete er es sich ein oder hörte er gerade Reifen quietschen? Er hatte sich das ganz und gar nicht eingebildet. Als er aus dem Fenster sah konnte er gerade noch so sehen, wie Yohji in einem Affenzahn ihre Einfahrt verlassen hatte. Nun durfte er sich doch mal Sorgen machen, oder? Erst klappte ihr Anführer zusammen und dann verschwand der Playboy einfach, nachdem er von diesem angebrüllt worden war. Doch seine Aufmerksamkeit richtete sich auf etwas ganz anderes, als er leise Geräusche vom Bett wahrnehmen konnte und Omi ein Stück zur Seite rutschte. Vergessen waren all die Bilder an der Wand. Langsam öffnete Aya seine Augen und blinzelte schwach gegen das Licht, das von draußen herein schien. Was war nur los gewesen? Er konnte sich nicht erinnern, was passiert war. Na toll... jetzt hatte er auch noch einen Black out und sein Kopf hämmerte wie verrückt. "Aya-kun...", konnte er es leise von ihrem jüngsten vernehmen und drehte seinen Kopf ein Stück zur Seite.“Omi?" Seine Stimme war schwach und fast nur ein hauchen gewesen, doch das war ihm egal, da er es selber gar nicht so recht wahrnahm. "Was ist passiert", fragte er weiter und sah sich dabei in seinem Zimmer um, bemerkte das Yohji anscheinend nicht mehr hier zu sein schien. Sofort schienen seine Lebensgeister wieder zu erwachen und er wäre aus dem Bett gesprungen, hätte Ken nicht sofort reagiert und ihn zurück gedrückt und festhalten. "Ganz ruhig Aya. Ist nichts passiert." Na wenn Ken sich da mal nicht täuschte. Erneut schlugen alle Alarmglocken in dem Rothaarigen Alarm und sagten ihm, dass etwas ganz gewaltiges nicht zu stimmen schien. "Wo ist Yohji", fragte er außer Atem, da er noch wirklich nicht fit schien und sah Ken mit geröteten Wangen an. Er hatte Angst, dass der andere sich etwas antun würde. Es lag nahe, denn dem Playboy ging es offensichtlich in psychischer Hinsicht genau so schlecht wie ihm selbst. Warum musste er auch ausgerechnet heute zusammenklappen? Hätte das nicht noch ein oder zwei Tage Zeit gehabt? Oder wenigstens wenn er alleine war? Warum ausgerechnet heute, vor der Nase des Playboys?? „Er…“, etwas unsicher blickte Ken zu Omi und suchte nach den richtigen Worten, „So wie es aussieht, ist er weggefahren…“ Als er Ayas weiteren Versuch bemerkte, auf zu springen, drückte er seinen Leader wieder zurück ins Bett. „Es wird ihm schon nichts passieren! Ich mein, unser Yohji kann doch auf sich selbst aufpassen.“. Wieder lächelte er aufmunternd, wollte seinen Worten so mehr Nachdruck verleihen, doch eigentlich hoffte er nur, seine eigenen Worte würden der Wahrheit entsprechen. So hatte er Yohji noch nie erlebt und Aya ebenfalls. Er hatte keine Ahnung, ob der Playboy in dieser Verfassung nichts Dummes anstellte. Aber diese Gedanken behielt Ken natürlich für sich. „Aya-kun… was…was ist denn los?“, erklang zögerlich die Frage von Omi. Eine rote Ampel, die ihn wieder und wieder aufhielt. So langsam hatte Yohji dafür keine Geduld mehr. Also passierte es schon, dass er ein oder auch zwei Stoppschilder übersah oder auch maaal eine gewisse Farbe der Ampel. Doch wie hieß es so schön? In jeder Farbe steckt ein bisschen grün? So war das eben Kirschgrün gewesen. Endlich verließ er die Stadt, zehn Minuten später kam Yohji auch zum stehen. Mitten bei einer Klippe. Man hörte die Wellen gegen die Brandung schlagen und sah wie siech die Gischt aufschäumte. Da saß er nun, ließ die Beine baumeln und starrte hinaus aufs Meer. Einfach nur gen Horizont. Wie gerne würde er jetzt dort hin gehen? Nur um zu schauen, was das Leben dort hinter für ihn bereithielt. Besser als sein jetziges konnte es ja nur werden, denn schlimmer ging es nicht mehr. Eigentlich wollte Yohji nicht sein Handy mitnehmen, geschweige denn es anlassen, aber an dieses kleine Gerät verschwendete er grad keinen Gedanken. Sowieso schien sein Kopf zu voll zu sein und doch leer. So leer wie ein riesiges schwarzes Loch oder der Himmel und das Meer bei Nacht. Eine Windböe fuhr durch seine Haare und spielte mit einzelnen Strähnen. Die restlichen Tränen wurden getrocknet, doch noch lange nicht der Schmerz gelindert, welcher immer wieder ausbrechen wollte und nur schwer wieder zurück hinter dieser Mauer gedrängt wurde, welche sich Yohji aufgebaut hatte, als er bei Weiß eintrat und sich geschworen hatte, sein altes Leben hinter sich zulassen. Einfach zu vergessen. Endlich hatte er es nach Zeiten geschafft aufzustehen. Doch nur, um erneut zurück ins Bett zu sinken, da ihm erneut Schwarz vor Augen geworden war. Erneut drohte er, in eine Ohnmacht zu fallen, verbot sich dies aber selbst. Er musste Yohji nun suchen. Er war ihr Leader und hatte darauf zu Achten, das niemandem schaden zugefügt wurde. "Omi. Ruf ihn an. Mach schon. Sag ihm, dass er zurückkommen soll!" Fast hysterisch hatte er diese Worte dem kleinen entgegengebrüllt, obwohl er das gar nicht gewollt hatte. Doch das hier war ein Notfall und er konnte sich später um alle Einzelheiten kümmern. So wie er sich immer um alles zu kümmern hatte in diesem Haus. Warum klebte ihm eigentlich immer die Scheiße am Arsch? Die beiden jüngsten Weiß waren zusammengezuckt, als Aya plötzlich angefangen hatte zu schreien. Doch nun war dieser wieder so weit ruhig, als Ken ihn in die Kissen zurückdrückte. Erschöpfte musste der Rothaarige seine Augen schließen, da er einfach nicht mehr weiter konnte. Wieso machte er sich nur solche Sorgen? Es machte ihn nur kaputt. Er wollte doch nicht mehr lieben, doch schon wieder war es passiert. Warum immer er...? Wenn Yohji dageblieben wäre, dann müsste er sich wenigstens nicht so viel aufregen und erneut riskieren, dass ihm schwarz vor Augen wurde. Schwindelig war ihm ohnehin schon die ganze Zeit. Omi hatte das Telefon genommen und mehrmals versucht, auf Yohjis Handy anzurufen. Doch erst nach etlichen Versuchen hatte er erfolg und der Playboy nahm tatsächlich ab. "Yohji!? Komm schnell zurück. Aya geht es nicht gut und er macht sich schreckliche Sorgen um dich. Er möchte, dass du zurückkommst. Wir können ihn so auch nicht mehr lange Still halten." Natürlich konnten sie Aya still halten, denn dieser war so sehr am Ende, das sogar Ken alleine es schaffte ihren sonst so starken Anführer Problemlos ruhig zu stellen. Doch Omi hoffte, das Yohji dadurch etwas angespornt, bald zurückkommen würde, um ihnen zu helfen. Denn in einem Punkt hatte er nicht gelogen: Aya ging es wirklich nicht sehr gut.... Yohji seufzte nur. Da war sie hin, seine Ruhe. Doch was hatte er für eine Wahl? Jetzt machte sich Aya nur noch mehr Stress, WIEDERMAL wegen Yohji. Nach ein paar Momenten der Ruhe, nickte er schließlich und murrte nur ein leises: „ Mach mich aufm Weg“ und legte dann wieder auf. Sein Handy hatte er neben sich hingelegt und starrte es an. Obwohl er eigentlich hätte sofort losfahren sollen, zog er wieder seine Beine an und schloss seine Augen. //Nur noch ein bisschen…//, nur ein bisschen Ruhe noch, um vielleicht die zerstörte Mauer wieder etwas aufzubauen. Nur noch ein bisschen, um wieder vor den anderen den Starken zu spielen. Er hatte sich zu viele Fehler erlaubt, hatte den anderen zu schnell zu viel von sich offenbart. Klar waren sie Kollegen und ein Team. Während einer Mission vertraute er ihnen allen bedingungslos, aber nicht wenn es um so was ging. Da sollten sie sich alle raus halten. Ohne Ausnahmen. Doch die Ausnahme hatte er selbst gemacht. Er hatte selbst die Mauer zwischen sich und Aya eingerissen. Er hatte sie willentlich und wissentlich eingerissen, ohne an die Folgen zu denken. Und das hatte er nun davon. Schwer seufzend stand der Playboy auf, sah noch mal in die Ferne dun setzte sich seine Sonnenbrille auf, zog seine Zigarettenschachtel hervor und zündete sich eine Kippe an. Ein tiefer Lungenzug folgte, bevor Yohji sich zu seinem Auto aufmachte, noch vorher zu seinem Handy gegriffen hatte und schließlich wieder los fuhr. Zurück in die Hölle, zurück zu seinen Erinnerungen, zurück zu allem anderen. Ken ging mittlerweile alle zwei Sekunden zum Fenster und dann wieder zu Bett, um abwechselnd nach draußen zu schauen und nach Yohji zu gucken und Aya im Bett zu halten. Was zum Teufel war hier eigentlich los? Sie wirkten doch beide sonst so stark, wie Felsen in der Brandung, die niemand zerstören konnte. Und auf einmal nahmen sich beide Teamkollegen so seltsam und wirkten überhaupt nicht mehr so, wie Ken dachte sie zu kennen. Und das Omi ratlos war, das konnte man dem kleinen an der Nasenspitze ansehen. Ken seufzte und fuhr sich einmal durch die Haare. Diese Situation war wirklich mehr als nur zum Haare raufen. Ran hatte die beiden jüngsten die ganze Zeit bei ihren Aktivitäten beobachtet. Vielleicht sollte er doch nicht zeigen, wenn es ihm mal schlecht ging, denn wie er hier ja sah, war das absolut nicht gut und zerrte den anderen wohl an den Nerven. Gerade weil ihm diese Erkenntnis gekommen war, lies er sich tiefer ins Bett sinken und war ruhig. Seine Miene war wieder ausdruckslos und er schien Ken nun nur noch kritisch zu beobachten. Auch Ken hatte diese Veränderung bemerkt und sah nun irgendwie hilflos zu Omi. Irgendetwas stimmte hier so ganz und gar nicht und er hätte gerne gewusst, was das denn wäre. Doch das erneute Quietschen der Reifen riss ihn aus seinen Gedanken und er sah flüchtig aus dem Fenster um dort unten Yohji zu erblicken. "Ich hol ihn her", meinte er nur noch, als er schon aus dem Zimmer stürmte und Yohji entgegen ging. Er hoffte, dass die beiden sich aussprechen würden, wenn sie ein Problem hatten. Omi war an seinem Platz sitzen geblieben und starrte auf den nun Reglungslosen Ran. "Aya-kun? Ist auch... alles in Ordnung?" Keine Antwort. Resigniert seufzte er und lies sich zurück fallen. Das konnte ja noch heiter werden. Er sollte einfach auf Yohji und Ken warten. Kaum war er da, kam auch schon Ken aus der Tür gestürmt, hetzte auf ihn zu und hätte Yohji wohl am liebsten am Kragen gepackt und nach oben geschliffen. Der braunhaarige verdrehte nur seine Augen als er seinen Kollegen sah. Noch bevor er zu einem ‚lass mich doch in Ruhe’ ansetzen konnte, brach auch schon Kens Redeschwall auf ihn ein- dabei war er noch nicht einmal ausgestiegen. „Bevor du dich wieder davon machst, gehst du bitte zu Aya und klärst das mit ihm, was auch immer ihr zu klären habt!“, seine Stimme klang nicht halb so ruhig, wie sie es vielleicht hätte sein sollen. Das war für Yohji nur der Beweis, dass der Fußballer absolut keinen Schimmer hatte, was denn genau los war. Das war auch gut so. „Halt dich aus Dingen raus, die dich nichts angehen“, kam nur die kalte Antwort. Es war Yohji egal, dass er dem anderen eigentlich damit Unrecht tat, denn er konnte ja schließlich nichts dafür und war vielleicht noch verwirrter als er oder Aya. Und Yohji war hin und her gerissen. Klar hatte Omi gesagt, Aya wolle, dass Yohji zurück kommt- aber ob das der Wahrheit entsprach stand auf einem anderen Blatt. Zumal sich Yohji auch nicht sicher war, dass Aya ihn unbedingt SEHEN wollte. Vielleicht reichte es dem anderen ja, wenn er wusste, dass er wieder im Haus war? So in seinen Gedanken versunken stapfte er schließlich die Treppe hinauf und blieb vor Ayas Tür stehen. Ken, welcher ihm still gefolgt war, öffnete sie und stieß Yohji regelrecht hinein. ~tbc~ Kapitel 7: ----------- ~Teil 08~ Da stand er nun, wie bestellt und nicht abgeholt und sah auf ihren Leader, welcher leichblass im Bett lag. Omi saß neben ihm, starrte von Yohji zu Aya und wieder zurück, nicht sicher, was jetzt folgen würde. Doch das interessierte nicht. Yohji war wieder hier und wünschte sich doch von der Klippe gesprungen zu sein. Warum war er noch gleich wieder gekommen? Ken seufzte leicht genervt. Hatten denn heute alle ihre Sprache verloren oder spannen sie nur rum, weil es so viel Spaß machte? Sicherheitshalber blieb er aber vor der Tür stehen und versperrte Yohji so die Möglichkeit, einfach wieder abzuhauen. Gespannt wartete er darauf, was jetzt passierte. Die Spannung war ja kaum auszuhalten! Die Luft konnte man schon regelrecht teilen. „Da bin ich…“, durchbrach schließlich Yohji als erster diese erdrückende Stille, welche danach aber sofort wieder einkehrte. Ran öffnete seine vorher geschlossenen Augen und sah ihren ältesten an. Ein Stein - nein - ein ganzes Gebirge fiel von seinem Herzen, als er den anderen da stehen sah. Ohne Verletzungen und einfach nur gesund. Sein Blick wandte sich um und ging von Omi zu Ken. "Raus aus meinem Zimmer", meinte er auch schon in einem Bestimmenden Ton, der keine Widerrede dulden würde. Er wollte jetzt alleine sein mit dem Playboy. Und zwar OHNE die anderen zwei. Die Verzogen sich jedoch auch schnell, weil sie wussten wie ihr Leader reagieren könnte und zogen die Tür fest hinter sich zu. Nun waren sie alleine im Zimmer. Nur Yohji und Ran. Ohne darüber nachzudenken was er tat, schlug der Rothaarige die Bettdecke weg und stand auf. Den Schwindel konnte er erfolgreich unterdrücken und so trat er einige Schritte auf Yohji zu. "Setz dich. Wir werden jetzt reden." Ran selber setzte sich auf einen Stuhl und wies Yohji den Platz auf seinem Bett zu. Wollte er doch einmal sehen, wie weit sie dieses zweite Gespräch bringen würde, denn das erste schien ja dank ihm kläglich gescheitert zu sein. Doch er wollte nicht so leicht aufgeben und würde schon dafür sorgen, dass sie beide nun endlich richtig reden konnten. Haben sie nicht in der letzten Zeit schon lange genug geredet? Waren sie beide nicht genau deshalb so am Ende oder bildete er sich das nur ein? Aber obwohl Aya so schwach war, hatte er immer noch diesen bestimmenden Ton drauf, der absolut keine Widerrede duldete, auch nicht von Yohji. Seufzend tat er also wie ihm geheißen und ließ sich auf dem Bett nieder. „Nur wenn du nicht wieder umkippst…“, meinte Yohji darauf nur und leichte Besorgnis war noch immer in seiner Stimme zuhören. Pause. Schon wieder entstand so eine erdrückende Stille, die Yohji irgendwann noch mal den restlichen Funken Verstand und Geduld raubte. Er sah von Aya zu seinen Füßen und dann auf seine Hände, die er schon wieder knetete. Yohji bekam das schon gar nicht mehr mit. Warum wollte denn Aya jetzt schon wieder reden? Es nahm ihn doch noch mehr mit als den braunhaarigen und trotzdem bestand er da so drauf? Dabei dachte Yohji, dass es wohl besser wäre, wenn er gehen würde statt Aya. Denn ohne ihn konnten sie alle auskommen, doch ohne ihren Leader waren die anderen beiden aufgeschmissen- das wusste Yohji. Außerdem war es doch auch für Aya entlastend, wenn er nicht ständig mit Yohji konfrontiert wurde oder? Zumindest kamen ihm solche Gedanken als er noch vor kurzem aufs Meer gestarrt hatte. Am besten er würde verschwinden und die anderen nicht länger belästigen. Er brachte doch eh nur Unruhe, Chaos und schmerzhafte Erinnerungen. Und wer brauchte das schon oder wollte das freiwillig ertragen? Die Bemerkung mit dem Umkippen hatte er jetzt besser einfach mal ignoriert. Natürlich bestand für ihn weiter die Gefahr, dass er noch einmal umkippte, doch das wollte er dem anderen jetzt garantiert nicht auf die Nase binden. Was mit ihm war hatte bisher niemanden interessiert und deswegen sollte es wohl auch besser so bleiben. Yohji liebte ihn nicht und es wäre für sie beide das Beste, wenn Ran nun endlich Klartext reden würde. "Mach dir mal keine Sorgen um mich. Es ist heiß und ich hatte nur zu wenig getrunken." Natürlich war das die große Lüge des Tages gewesen, denn er war wirklich zusammengeklappt, weil das alles für ihn zuviel wurde. Und auch jetzt fühlte er sich wieder Lau und würde am liebsten einfach nur in sein Bett fallen und schlafen. Schlafen bis er nicht mehr schlafen konnte, weil er zu lange geschlafen hatte. Und er war sich sicher, das Yohji ihm das an der Nasenspitze ansah. Schließlich war seine Haut immer noch Leichenblass und wurde höchstens blasser, als das sie Farbe annahm. "Warum bist du einfach abgehauen? Und warum machst du mir den Eindruck, dass du am liebsten gar nicht mehr wieder gekommen wärst?" Seine Frage war eindringlich und wenn man Aya nur ein bisschen kannte dann wusste man auch, dass er sich nun schreckliche Sorgen um den anderen gemacht hatte. Doch er wollte es nicht zur Sprache bringen, da es nicht hier her gehörte. Er war ihr Leader und hatte gefälligst zu handeln wie einer. Auch wenn er sich am Ende nur selber kaputt machte. "Wir hatten Sex. Das war es dann auch schon. Ich liebe dich zwar, aber wenn du diese Liebe nicht erwidern kannst, dann lassen wir es dabei und das Thema ist begraben!" Obwohl er innerlich in sich zusammenbrach war seine Stimme fest und auch sein Gesicht zeugte von totaler Überzeugung. Yohji schnaubte lediglich skeptisch und murmelte nur ein ‚klar’ zu Ayas Ausrede. Dann sah er nach einer Weile ernst zu Aya auf. Nicht im Geringsten verzog er seine Miene und verriet so vielleicht, was für ein Kampf in ihm brodelte. „Aya, du kannst mir nicht wirklich weiß machen, dass du wegen diesem Wetter umgekippt bist und das weißt du. Ich bin nicht doof, auch wenn man das vielleicht gerne mal denkt.“ Dann stand er auf. Er mochte es nicht, dass Aya so auf ihn runter sehen konnte und ihn dann so was fragte. Da fühlte er sich noch kleiner, als er es so schon tat. Also ging er zum Fenster und sah hinaus, verfolgte die Autos, welche vorbei fuhren mit seinen Augen. „Mal ehrlich, so einfach wie du dir das machen willst, ist es doch gar nicht. Erst das mit deiner Schwester und dann das mit uns, wo ich Depp es erst so spät bemerkt hab. Glaub mir… wenn ich mal meinen Kopf eingeschaltet hätte, wäre es nicht passiert und dir würde es nicht ganz so beschissen gehen und du wärst auch nicht umgekippt. Nur… schalte ich bei so was gerne mal meinen Kopf aus. Damit reite ich Leute in Situationen, die sie nicht verdient haben und nur auf meinem Mist gewachsen sind. Aya… sei ehrlich, dir wäre es lieber, wenn einer von uns verschwinden würde, nicht wahr?“ Yohji machte eine Pause, drehte sich zum angesprochenen um und stützte sich am Fensterbrett mit seinen Händen ab. Seine Augen waren jetzt ausdruckslos auf Aya gerichtet. „Wenn du glaubst, dass ich so wirke, als wenn ich nicht wieder kommen wollte… hast du Recht. Ohne mich kommt ihr schon aus. Das fällt nicht weiter schwer. Einer weniger, der Ärger macht. Bei dir sieht’s anders aus. Die beiden sind ohne dich doch aufgeschmissen und ich könnte niemals deine Position einnehmen, wenn du weg wärst. Es ist dann nun mal die klügste Entscheidung, dass ich verschwinde. Allein… damit es uns… dir besser geht.“ Alles klang so plausibel, so ehrlich und ernst gemeint. Doch war es das auch? Yohji würde viel lieber hier bleiben, keine Frage. Aber… es stimmte doch, wenn er nicht wäre, hätten die anderen weit aus weniger Scherereien. Und eigentlich war der Entschluss auch schon gefasst. Etwas anderes würde Yohji nicht dulden. Da konnte sich Aya auf den Kopf stellen und mit den Beinen wackeln. "Nein. Ich möchte nicht dass du gehst und ich möchte auch nicht selber gehen. Falls der Herr es nicht gemerkt hat, wird er im Team noch gebraucht und kann nicht einfach so aussteigen. Aber das weißt du ja selber genauso gut wie ich." Wieso tat Yohji das eigentlich? Wieso musste er den Egoisten raushängen lassen und nun einfach abhauen wollen? Ran konnte es nicht verstehen. Es würde ihn noch mehr verletzten als alles andere und er wusste bisher nicht, ob er wirklich dann noch die Kraft hätte, weitermachen zu können. "Du wirst nicht von hier verschwinden. Du weißt sehr wohl, wie sehr dich Omi und Ken... und auch ich dich vermissen würden. Wenn du also noch einen Funken Verantwortung in dir trägst, dann denk gar nicht erst ans abhauen!" Nun konnte er nicht verhindern, dass er etwas Wütend wurde. Er sah dem Playboy fest in die Augen und hoffte, dass der nicht sehen konnte wie schlecht es ihm nun wieder ging. Wieso musste in letzter Zeit sein gesamter Körper mit ihm Karussell fahren? Das war doch nun nicht mehr fair. Doch wie sollte es anders sein, wenn er sich gerade sein Zimmer als Diskussionsort ausgesucht hatte? Alles hing voller Erinnerungen... er würde alle Bilder abhängen. Kein einziges würde er mehr an der Wand lassen. Er würde durchdrehen, wenn er hier noch länger bleiben würde. Wieso drehte er immer sofort am Rad, wenn der andere bei ihm war? Konnte er sich nicht einmal unter Kontrolle halten!? Erneut seufzte er und bat sich innerlich um Kontrolle. Zum Glück hatte er noch nicht äußerlich die Kontrolle verloren und sah immer noch ausdruckslos auf den anderen. „Aya! Verdammt noch mal, ich weiß, dass es dir eben n i c h t so toll geht, wie du es jedem weiß machen willst! Hör auf so was zu spielen. Damit schadest du dir nur weiter und du hast weiß Gott schon genug Stress. Wenn ich weg wäre, dann würdest du schnell drüber hinweg kommen. Selbst wenn du glaubst dich in mich verliebt zu haben, wirst du mich schneller vergessen als du es für möglich hältst. Mag sein, dass ihr mich vielleicht am Anfang vermissen würdet, aber es wäre ja auch nicht so als wäre ich nicht ersetzlich.“ Genau das war er doch. Er war ein Mensch wie jeder andere und vielleicht nur eine größere Plage. Mehr nicht. Und das konnte man doch schnell austauschen oder? Er bezweifelte einfach, dass es so viel besser wäre. Er seufzte. Konnte Aya ihn nicht verstehen oder wollte er einfach nicht? Aber so wie der Rote jetzt aussah, hatte es einfach keinen Sinn, zu diskutieren. Also seufzte Yohji nur ergeben. Schließlich musste Aya ja immer noch wissen, was er aushielt und was nicht- auch wenn Yohji das irgendwie bezweifelte. Er schaute nur zum Roten und nickte knapp. Das sollte reichen, um zu zeigen, dass er blieb und das auch nur, weil Aya darauf bestand. Dann schritt er auf den Roten zu und deutete aufs Bett. „Du solltest dich wieder hinlegen und ne Runde schlafen. Denn wenn du wieder umkippst sorge ich eigenhändig dafür, dass du dieses Bett die nächsten Tage nicht mehr verlassen wirst, kapiert?“, meinte er nur in seinem strengen Ton, bevor er sich weiter zur Tür aufmachte. Wieder geriet er ins Stocken. Seine Hand ruhte auf der Klinke. Doch drehte sich Yohji nicht um. „Du Aya… deine Eltern haben dich sicherlich nicht genauso wie deine Schwester genannt… verrätst du mir deinen wirklichen Namen?“ Nur zögerlich sprach er diese Frage aus, denn er war sich alles andere als sicher, dass er das überhaupt erfahren durfte. Ran musste ungläubig den Kopf schütteln, als er die Frage wahrgenommen hatte. Wenn es noch ein letztes Stück Mauer in ihm gegeben hatte, so war nun letztendlich zusammengebrochen. Er konnte doch nicht ausgerechnet Yohji seinen richtigen Namen verraten. Nicht ihm! "Nein... ich werde ihn dir sicher nicht verraten. Oder willst du, dass unser Verhältnis inniger wird, als du es eigentlich haben willst?" Seine Stimme fing an zu zittern, ohne das er es wirklich verhindern konnte. Am liebsten würde er jetzt einfach in Tränen ausbrechen und sonst was tun. Doch sich garantiert nicht ruhig ins Bett legen und Däumchen drehen. Jetzt hatte Yohji es endgültig geschafft. Langsam ging er auf den älteren zu, schob ihn aus seinem Zimmer und folgte ihm. Dann schloss er sein Zimmer ab und ging Wortlos nach unten. Er konnte nicht ruhig liegen. Absolut nicht. Er musste irgendetwas unternehmen. Zwar wusste er, dass er zwangsläufig wieder zusammenklappen würde, doch das war ihm nun egal. Zielsicher ging er in den Trainingsraum und nahm sich sein Katana, das er vor kurzem hier stehen gelassen hatte. Er würde sich seinen Frust nun einfach von der Seele Trainieren. Yohji sah Aya hinter her. Klar, er hätte es wissen müssen… und doch… es tat verdammt weh. Und was fiel dem Rotschopf eigentlich ein in seinem Zustand zu trainieren? War er noch ganz bei Trost?!?! Yohji hastete ihm hinter her, ergriff sein Handgelenk und blitzte ihn an. „Du legst es wohl drauf an, das ich dich ans Bett fessle oder?“, fragte er mit kalter Stimme. Es War ihm scheißegal, wie innig ihr Verhältnis war. Er nahm mit einer bestimmten Bewegung das Katana an sich, stellte es in die Ecke und zerrte den anderen mit sich. „Auch wenn du nicht in dein Zimmer willst oder sonst wohin, es ist mir scheißegal. Du musst ja noch nicht mal liegen, aber wehe du wagst es noch zu trainieren! Dann schlag lieber einmal kräftig auf mich ein, brüll deine Probleme raus und setzt dich dann hin und lies ein Buch!“, zeterte Yohji los. Klar, er war der Richtige, der das jetzt sagen musste. Aber, GOTTVERDAMMT, er machte sich nun mal Sorgen um Aya! Und dieser provozierte ihn noch andauernd! Also schleppte er den Leader in die Küche, verpflanzte ihn auf einen Stuhl, stellte ihm ein Wasserglas vor die Nase und scheuchte die anderen beiden wieder raus. Die kamen sich reichlich dämlich vor, doch das war egal. „Aya, was soll ich machen?“, kam plötzlich die Antwort aus ihm heraus. „Wenn ich hier bleibe leidest du, das weiß ich. Und das will ich nicht, auf keinen Fall, ob du es mir nun glaubst oder nicht. Und du bist mir wichtig, das habe ich dir schon mal gesagt. Du willst, dass ich bleibe? Okay, dann bleibe ich. Aber hör endlich auf dich systematisch selbst hinzurichten! Das kann keiner mit ansehen und am wenigsten ich!“ Er hatte nicht die geringste Ahnung, ob Aya ihm glaubte. Er wusste noch nicht mal, warum ihm dieser Kerl so verdammt wichtig geworden war. Aber er war es nun mal. Daran war nicht zu rütteln. Und das er gerade jetzt von Aya wieder an Asuka erinnert wurde, war auch kein Zufall, befürchtete Yohji. War da doch mehr als nur ‚Freundschaft’ und eine gemeinsame Nacht? Doch wie sollte Yohji das herausfinden, wenn er sich nur Sorgen um Aya machte und sonst keinen weiteren Gedanken mehr fassen konnte. Yohji seufzte schwer und streckte seinen Hals, bevor er schließlich Aya einen von seinen Kippen anbot. Rauchen beruhigte ungemein und so wie es aussah brauchten sie beiden mehr als eine Zigarette. Ran nahm die Kippe gerne an und zündete sie sich sofort an. Rauchen war jetzt eine super gute Idee und doch hatte er eigentlich keine wirkliche Lust darauf. Was er wollte war seine Ruhe. Dann richtete er sich halt innerlich hin. Schließlich war es alles andere um ihn herum, das ihn überhaupt so weit gebracht hatte, das ihm nun schon alles scheiß egal war. Er nahm einen tiefen Zug von seiner Kippe, bevor er sie demonstrativ vor Yohjis Nase auf dem Tisch ausdrückte. Sein Blick galt auch sofort dem Playboy. "Ich will dich heute nicht mehr sehen. Ich will meine Ruhe haben. Wenn ich Trainieren will, dann Trainiere ich und wenn ich schlafen will, dann werde ich auch schlafen. Und wenn du mir noch so oft hinterher rennst und dich tausendmal entschuldigst und mir Ratschläge gibst, wie ich mich besser Verhalten könnte... durch weiteren Druck von deiner Seite wird überhaupt nichts besser. Vielleicht brauch ich mich gar nicht systematisch hinrichten. Ein kleiner, feiner Schnitt würde es auch tun." Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er weiter sprach. "Aber das tue ich nicht, weil ich noch eine gewisse Verantwortung habe und es 'jemanden' gibt, für den ich weiterleben möchte. Mach was du willst, aber nerv mich nicht länger mit deinem Geschwätz. Es war eine Nacht, es bleibt eine Nacht. Es wird nie mehr etwas dergleichen geben und das ist auch gut so." Ruhig hatte er diese Worte gesprochen. Was er ihnen damit antat... darüber wollte er gerade nicht Nachdenken. Er wollte nun einfach seine Ruhe haben. Vielleicht würde er ja doch noch zusammenklappen und würde endlich die beruhigende Schwärze begrüßen können, die ihn so gerne in ihre Arme aufnahm und immer bei ihm war. Denn seit auch seine Schwester gestorben war, herrschte in ihm wirklich nur noch Leere und es schien, als würde das große Loch immer weiter anwachsen, bis es auch sein Herz erreichte und ihn endgültig zugrunde richtete. Doch er wollte es nicht zugeben vor Yohji und tat nun mehr denn je so, als sei er der Kalte, unnahbare Anführer. Nach seinen Worten stand er auf und ging aus der Küche. Er wollte nicht mehr länger hier bleiben. Yohji sah Aya nur hinter her, nicht mehr fähig noch was zu sagen oder zu tun. Außer zu schreien. Irgendwie war er so langsam richtig wütend auf diesen Kerl. Mit einer harschen Handbewegung landete das Wasserglas auf dem Boden. Laut scheppernd zerbrach es in hunderte Einzelteile und verteilte diese und seinen Inhalt quer über den Küchenflur. Seinen Kopf packte er auf den Küchentisch, vergraben unter seinen Armen. Aya wollte seine Ruhe? Na die konnte er haben. Nichts lieber als das! Mit einem Ruck, sodass auch noch der Stuhl umflog, stand er auf und ungeachtet der Scherben ging er ebenfalls aus der Küche raus, wieder zu seinem Auto und dieses Mal konnten sie ihn alle Mal kreuzweise. Sollten sie ihn doch anrufen! Sein Handy schmiss er in eine Ecke des Flures. So viel dann dazu. Weiter stapfte er zur Tür, zog sich seine Schuhe und seinen schwarzen Mantel über. Also sollte er doch gehen. So sah es doch aus. Und diesen Gefallen tat er seinem Leader-sama nur all zu gern. Er schmiss die Tür zu, stieg in sein Auto ein und fuhr erneut los. Der Bleifuß war noch schwerer geworden und die Farben sah er schon gar nicht mehr. Alles war doch sinnlos. Wenn er jetzt sterben sollte, na und? Wen interessierte das schon? Niemanden! Sie würden doch eher eine Party veranstalten! Also forderte er sein Schicksal heraus. Wenn jetzt ein Baum oder ein Auto seinen Weg kreuzen würde, ihm wäre es nur recht. Plötzlich tauchten wirklich eben solche Hindernisse vor ihm auf und noch bevor er richtig schalten konnte, trat Yohji auf die Bremse. Sein Auto kam ins Schleudern, drehte sich um die eigene Achse, immer und immer wieder. War das jetzt sein Ende? Sollte es das jetzt gewesen sein? Der Baum kam immer näher, unaufhörlich drehte sich sein Wagen darauf zu, kam gar nicht auf die Idee. Ein Ende… was für ein Abgang und dann auch noch mit einem so heftigen Zoff mit Aya. Er wollte sich doch noch entschuldigen. Alles was er gesagt hatte, war aus Wut geschehen. Er wusste doch gar nicht was er geredet hatte! Aya… er wollte Aya doch noch was sagen, etwas Wichtiges. Etwas, was er noch nicht begriffen hatte und wofür es jetzt wahrscheinlich zu spät war. Mit einem lauten Krachen hielt das Auto am Baum an, bog sich leicht rum. Yohji knallte mit dem Kopf aufs Lenkrad und wurde bewusstlos. Seine letzten Gedanken waren bei seinem Leader. ~tbc~ Kapitel 8: ----------- ~Teil 09~ Er hatte nur noch den lauten Krach von oben gehört und hatte sich gedacht, dass es Yohji war, der diesen Krach verursachte. Hatte er etwa zu heftig reagiert? Hatte er den anderen nun ins Aus getrieben mit seinen Bemerkungen? Das... das hatte er doch gar nicht gewollt! Ehe er wusste, was er denn tat, war er die Treppe nach oben gestürmt und fand das Handy in einer Ecke liegend vor. Sein Blick wanderte in die Küche und sofort fielen ihm die Glasscherben ins Auge. Nein... er hatte Yohji vertrieben? Das Auto war deutlich zu hören gewesen und Ran wusste, das Yohji nicht noch einmal auf bitten der anderen zurückkommen würde. Er wusste nicht... was er tun sollte. Alles drehte sich wieder im Kreis. Auch Omi und Ken, welche in die Küche kamen beachtete er gar nicht, als er sich Schwer atmend an die Wand klammerte und dann letztendlich an ihr herunter sank. Es tat ihm so schrecklich Leid, was er getan hatte. Er wollte doch nicht... Wieso war er so ausgeflippt, wo der andere es nur noch gut mit ihm gemeint hatte? Er hatte überreagiert und war total unkontrolliert gewesen. Etwas, das er eigentlich nie mehr hatte sein wollen. Er schluckte hart, fing an zu Zittern und achtete auf niemanden mehr. Selbst als ihn die sonst so beruhigende Schwärze einnahm, konnte er nicht mit dem Zittern aufhören und selbst Tränen waren ihm unkontrolliert über die Wangen gelaufen. Er bekam nicht mit, das im Fernseh ein Unfallreport kam und auch nicht, das Ken und Omi versuchten ihn wach zu bekommen. Doch auch als die beiden zum Fernseh sahen, blieb ihnen der Atem still stehen als sie sahen, wer da Verletzt geborgen wurde und nun im Krankenhaus lag. Yohji kniff die Augen zusammen. Wo war er? Warum war das Licht so verdammt grell? Wussten die denn nicht, dass das in den Augen weh tat? Er versuchte seine Hand zu heben, doch gehorchte sie ihm nicht. Wie Blei blieb sie auf dem Bett liegen, weigerte sich vehement Yohjis Anweisungen zu folgen. Was zum Donner war hier los? Er riss die Augen auf. Weiße Decke, weiße Wände, so viele Menschen um ihn rum und verdammt noch mal, wo war Aya? „Bleiben Sie ruhig, mein Herr!“, ermahnte ihn eine unbekannte Stimme von irgendwoher. Er sah sich halb in Panik um, schaute auf seinen Arm. Dieser war eingegipst, zum Glück nicht gelähmt. Stimmt… er hatte einen Unfall gebaut. Und an Aya gedacht. Yohji seufzte und schloss seine Augen erneut. Er war so müde, so verdammt müde. „Wie heißen Sie? Können Sie mir ihren Namen verraten?“, fragte eine Schwester den Patienten, doch Yohji ignorierte sie. Er durfte nicht hier sein, brachte alle anderen in Gefahr. Wieder war er schuld, wenn etwas passierte und das nur weil er sich mal wieder nicht unter Kontrolle hatte. Er ahnte nicht, dass bereits im Fernsehen sein Unfall zu bestaunen war, wollte es auch gar nicht wissen. Sie sollten ihn nur alle in Ruhe lassen. Yohji wollte schlafen… und vom Rotschopf träumen… Dem Rothaarigen ging es alles andere als gut. Der lag im Bett, drehte sich hin und her und hatte nur noch schreckliche Alpträume. Er wollte aufwachen, doch er konnte nicht. Seine Gedanken kreiste immer wieder nur um Yohji, der ihn hier wegen ihm zurückgelassen hatte. Ran gab sich an allem die Schuld und er wünschte sich, als sei er nie geboren worden. Wieso musste das Leben für sie immer nur so verdammt Scheiße sein? Omi und Ken waren besorgter denn je. Nachdem Ken im Krankenhaus angerufen hatte um nachzufragen konnte man ihm endlich Auskunft geben. Zwar hatte Yohji seinen Namen nicht genannt, doch wusste man ja, wer vor kurzem alles eingeliefert worden war. Immerhin ein kleiner Erfolg im großen und ganzen. Doch was sollten sie mit dem Rotschopf machen der hier vor ihnen im Bett lag und so gar nicht mehr aufwachen wollte? Ken machte sich große Sorgen und Omi zitterte selbst vor Angst. Was hatten sie verpasst? Warum hatten sie so etwas nicht verhindern können? "Omi... wir müssen was tun..", flüsterte Ken unsicher und war sich selber so gar nicht sicher WAS sie denn tun könnten. Doch als hätte es ein Signal gegeben, schlug der Rothaarige plötzlich die Augen auf und saß Kerzengerade im Bett. "Yohji...", hauchte er fassungslos und sah Ken und Omi entgeistert an. War er etwa schon wieder zusammengebrochen? Das durfte nicht wahr sein. Und wo war Yohji hin? Er wollte nicht, dass der andere einfach so verschwand. Das wollte er nicht. Und ohne es weiter kontrollieren zu können fing er erneut an heftig zu zittern und hielt sich selbst die Arme. "Aya-kun... bleib bitte ruhig. Alles ist gut. Yohji... ist im Krankenhaus und wird versorgt." Der kleine wusste gar nicht, was er nun damit anrichten würde, als er das sagte. "Krankenhaus", fragte Aya ungläubig nach und war sofort aus dem Bett. "Wir fahren hin. Keine Widerrede!" Und schon war er mühsam aus dem Zimmer gestolpert ohne auf die anderen beiden zu achten. So viele Menschen um ihn herum und alle machten irgendwas mit ihm. Der eine stach ihm irgendeine Nadel in den Arm, legte Schläuche an oder ähnliches. Der andere laberte ihn ständig zu. Immer wieder die Frage, wie er denn nun hieß, was er noch wusste, wo er wohnte, welche Verwandten sie benachrichtigen sollte. Konnten sie ihn nicht einfach nur schlafen lassen? Wie war das denn immer in den Arztsendungen? Der Patient benötigt unbedingt Ruhe! Auch vor den Ärzten! Dann trat eine Schwester in den Raum und flüsterte etwas von einem Anruf. Jemand hatte sich wohl nach ihm erkundigt. Das konnten ja nur seine Kollegen gewesen sein. Würden sie herkommen? Würde… Aya kommen? Wieder schlug Yohji seine Augen auf, doch dieses Mal unbemerkt von den Ärzten und Schwestern. Mühsam richtete er sich auf. Die ganzen Kabel und Schläuche hielten ihn wie gefesselt. Zu dem fühlte er sich einfach nur wie ausgekotzt. In seinem Kopf hämmerte es und ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Körper, als Yohji versuchte seine andere Hand zu belasten. „Argh… verdammt…“, keuchte er nur schmerzerfüllt auf, kniff die Augen wieder zusammen und sackte zurück ins Bett. Na toll… wieder starrte er die Decke an. War nicht fähig, sich zu bewegen und zum Reden hatte er keine Lust. Das sahen nun endlich auch alle anderen ein und verließen ihn. Jedoch sagten sie ihm nicht, dass sich wer erkundigt hatte. Anscheinend hielten sie es nicht weiter für relevant oder so. Yohji seufzte. Sie sollten ihn nicht so sehen. Keiner, weder Ken, noch Omi, geschweige denn Aya. Der am aller wenigsten. Wer weiß, dass der Rotschopf sich dann wieder dachte? Aber hey, vielleicht machte Yohji sich einfach zu viele Gedanken. Aya wollte ihn bestimmt nicht mehr sehen. Das hatte dieser ja nun klar und deutlich genug zum Ausdruck gebracht. Er war doch so bescheuert, so selten blöd! So was gehörte eigentlich hinter Gittern! Musste er wirklich sein eigenes Auto gegen einen Baum setzen, um zu merken, wie wichtig ihm Aya war und warum? Jetzt, wo er es sich wahrscheinlich total versaut hatte? So was Dämliches wie ihn gab es nicht noch einmal auf dieser Welt!! Wäre er jetzt körperlich im Stande dazu gewesen, hätte Yohji sich selbst geschlagen. So lag er weiter nur da, verdrängte dieses peinigende Gefühl in seiner Brust und die Tränen, die erneut aufkamen und in seinen Augen brannten. Er sollte wieder schlafen. Er sollte einfach wieder einschlafen und nicht mehr aufwachen. Nun saßen alle im Auto und fuhren zum Städtischen Krankenhaus. Niemand hatte es geschafft, Aya noch einmal aufzuhalten und so hatten sie keine andere Wahl gehabt. Natürlich machten sich alle Sorgen um Yohji... doch musste der Rothaarige sich doch auch Ruhe gönnen und durfte sich nicht überanstrengen. Doch seit wann hörte der auch schon auf Ratschläge aus seinem Team? Niemals würde er das tun und es traute sich sowieso kaum jemand mehr überhaupt etwas zu sagen. Es dauerte nicht lange, da hielt der Wagen auch schon und Ran war schneller draußen als sie alle gucken konnten. Wenn jetzt jemand dachte das Aya sein Auto abschließen müsste, dann hatte er falsch gedacht, da der im Moment weitaus andere Sorgen hatten. Seine erste Aufgabe bestand darin nach Yohji zu fragen und alle am Kragen zu packen, die ihm keine Auskunft geben wollten. Doch auch das klappte im Endeffekt und vergessen war sein Anhang, welcher sich da immer noch hinter ihm befinden musste. Schließlich beobachteten Omi und Ken alles mit Argusaugen, damit ihr Leader nicht doch irgendwann wieder zusammenklappte. Der sah nämlich immer noch nicht so wirklich berauschend gut aus. Doch was sollte man machen? Aya hatte seinen eigenen Kopf und war auch leider immer imstande gewesen diesen durchzusetzen. Doch der Rothaarige war bereits verschwunden. Mittlerweile wusste er, wo der älteste lag und war sofort auf dem Weg zu ihm. Die Tür flog auf und Aya stand keuchend in der Tür. "Yohji!" Es klang nicht böse, nur verdammt besorgt. Als die Tür aufschlug und auch noch diese Stimme erklang, holte es Yohji aus dieser Schwärze wieder hinaus. Dabei war sie doch so wohltuend gewesen. Niemand um einen herum, keine Gefühle, kein Schmerz… keine Erinnerungen… Man schwebte, fühlte sich schwerelos und nichts und niemand, zog einen runter. Man war losgelöst von allem und fühlte sich doch geborgen in dieser Unendlichkeit. So frei… Doch jetzt holte ihn irgendwas wieder zurück in diese Welt, die ja doch nur Schmerzen enthielt. Etwas zerrte an seinem Bewusstsein und ließ nicht locker, bis dieses grelle Licht wieder in seinen Augen wehtat. Irgendwer hatte ihn doch gerufen oder nicht? Und er tat es noch immer… schwang da Sorge mit? Yohji wusste es nicht und eigentlich wollte er es auch nicht wissen, bis ein Bild vor seinem Auge erschien. Es war nicht Asuka, denn da wäre er wohl lieber wieder zurück ins Dunkle getaucht. Einzige und allein das Bild von seinem Rotschopf brachte ihn schließlich dazu, seine Augen langsam blinzelnd zu öffnen. Hatte er es doch geschafft zu schlafen… warum war er jetzt wieder wach? War doch niemand hier oder? Die Decke war immer noch so weiß, als sein Blick erneut drauf fiel. Hätte ihn auch schon stark gewundert, wenn sie plötzlich pink oder grün geworden wäre. Bei diesem Gedanken musste Yohji leicht schmunzeln, schloss erschöpft wieder seine Augen, nur um sie nach ein, zwei Sekunden erneut zu öffnen. Dieses Mal blickte er in seinem Zimmer umher und sein Herz bleib stehen als er den Roten an der Tür stehen sah. Wie gebannt starrte er zu Aya, war unfähig sich zu bewegen oder den Mund aufzumachen. Er starrte ihn einfach nur an und wünschte sich, dass Aya ihn nicht so sehen würde, dass er nicht hier wäre oder Yohji ganz woanders. Nur um im selben Moment genau das Gegenteil zu erflehen. Sein Herz schlug schmerzlich gegen seine Brust, doch das ignorierte das Weißmitglied. Dann jedoch, versuchte er ein aufmunterndes Lächeln, was aber kläglich zu scheitern drohte. Nur… es war doch sicher nicht so schlimm, wie es vielleicht aussah- auch wenn Yohji nicht die geringste Ahnung hatte, WIE genau er denn nun ausschaute. Aya konnte gar nicht sagen wie glücklich er nun war. Zwar lag Yohji da in einem Bett und konnte sich wohl nicht richtig rühren, aber er lebte... und das war für Aya wirklich die Hauptsache. Er schloss die Tür und kam etwas näher. Die anderen zwei waren aus Eigeninitiative draußen geblieben und wollten die zwei einfach mal machen lassen. Vielleicht würde sich ja nun endlich alles einrenken. Jetzt, wo mal etwas passiert war und man deutlich gesehen hatte, wie viel Aya doch an diesem verdammten Playboy hing. "Yohji.. Wie... geht es dir?" Er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme zitterte als er Schritte zum Bett machte und sich dann auf einem nahen Stuhl niederließ. Hoffentlich ging es Yohji so weit ganz gut. "Was ist passiert? Wieso bist du weg? Ich... hab mir doch... Sorgen gemacht.“ Seine Worte waren nur geflüstert, da es ihm verdammt peinlich war und er ja eigentlich selber Schuld gewesen war. "Ich wollte das doch nicht..." Yohji lachte kurz ungläubig auf und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sicherlich war er gerade nicht in der passenden Verfassung oder Stimmung dazu, aber wen störte das schon? „… du solltest dich mal entscheiden…“, meinte er schließlich nur mit matter Stimme. Yohji selbst war überrascht wie kraftlos er klang. Er war so erbärmlich. „Du sagst, ich soll wieder kommen, also bin ich wieder da… dann soll ich wieder verschwinden“, er musste kurz unterbrechen und schluckte schwer, „… hätt’ mich ja selbst rausgeschmissen…“ Wieder ein mattes, kraftloses Lächeln, bevor er mit seinem Kopf zurück sackte und erneut die Augen schloss. „… du hattest alles Recht dazu und es ist wohl auch besser so“, fuhr er mit leiser Stimme fort. Es war halt nur dumm gewesen, dass er wirklich den Zorn hat über sich regieren lassen und so sein Auto gegen den nächst besten Baum gesetzt hatte. „… konnte einer ahnen, dass da ein Baum steht?“, fragte er mehr zu sich selbst, bis er dann schließlich auf Ayas erste Frage einging. „… geht schon“, er wandte sich mit seinem Gesicht zum Roten, schaute ihn an und versuchte aufmunternd zu lächeln. „Und wehe du denkst, dass du schuld dran bist. Es war meine eigene Dummheit, die mich dagegen hat fahren lassen und nicht du…“ Schließlich wusste Yohji es doch, dass Aya das sicherlich nicht gewollt hatte. Jetzt ließ er seinen Blick über das Gesicht Ayas gleiten und konnte dem Drang nicht widerstehen, seinen Arm zu heben. Klar tat es im ganzen Körper höllisch weh, aber das war egal. Mit seiner zitternden Hand strich an der Wange des jüngeren entlang und flüsterte nur ein leises: „Tut mir leid…“ Wieder konnte er seine Tränen nicht verhindern, die sich wieder den Weg hinab bahnen wollten. Im Gegensatz zu Yohji versuchte Ran gar nicht erst, gegen seine aufkommenden Tränen anzukämpfen. Es war nun sowieso schon zu spät und es wäre besser für ihn, wenn er einfach Weinen würde. Vielleicht würde es ihm danach besser gehen... Und so fanden die ersten Tränen ihren Weg über das Gesicht des Rothaarigen und liefen weiter bis sie letztendlich auf die Bettdecke tropften, da Aya sich genähert hatte. "Aber... mein Name ist doch Ran..", flüsterte er traurig und sah Yohji an. "Und natürlich bin ich Schuld. Ich hätte dich nicht rauswerfen dürfen. Ich hab die Kontrolle verloren und dachte, dass ich sie noch mehr verliere, wenn du bei mir bleibst." Nun hätte sogar der letzte Idiot gewusst, was für Sorgen der Leader sich um den ältesten machte. Er hatte diesem sogar seinen richtigen Namen anvertraut und fand es nicht einmal weiter schlimm! Er wollte, das Yohji diesen Namen kannte und er wollte, dass nur Yohji ihn benutzte. Die anderen sollten ihn nach wie vor nicht erfahren. "Bleib bitte bei uns..." Erneut war Rans Stimme nur ein Flüstern gewesen. Er fühlte sich so schwach und kraftlos, dass er sogar seinen Kopf auf die Bettdecke legte und die Augen schloss. Er sollte sich wirklich einmal Ruhe gönnen, doch nicht, ohne vorher Yohjis Antwort abzuwarten, welche hoffentlich positiv ausfallen würde. Yohji sah nur zum Roten und fing an zu lächeln. Er sollte nicht gehen? Klar hatte Aya das schon mal früher erwähnt, es aber gleich darauf wieder verworfen. Doch jetzt… Obwohl seine Hand immer noch stark zitterte, während Yohji versuchte es zu unterdrücken, fuhr er mit leichten Bewegungen durch Ayas Haare. „… Ran…“, flüsterte er nur den Namen, konnte den Blick von seinem Teamkollegen nicht abwenden. „Das… ist ein schöner Name“, stellte Yohji fest, ließ in seinen Gedanken diesen Namen tausendmal aufkommen und wieder abklingen. Doch dann schüttelte er seinen Kopf. „Auch wenn du, zu Recht, die Beherrschung verloren hast, hätte ich das nicht machen dürfen. Du darfst dir einfach keine Vorwürfe mehr machen… bitte Ran…“, mit diesem Namen schwang so viel Zuneigung und Zärtlichkeit mit, dass wohl jeder gemeint hätte, jemand hätte mit seinem Liebsten gesprochen. Und für Yohji war es das fast so. Auch wenn er es sich nicht hatte eingestehen wollen, war er verrückt nach diesem Kerl und mehr als verliebt. Er hätte nicht ohne ihn leben können. Doch noch weniger, wenn Aya- nein- Ran unter seiner Anwesenheit gelitten hätte. „Ich will dich wieder lächeln sehen“, begann Yohji dann noch immer mit leiser Stimme, fuhr mit seiner Hand unter Ayas Kinn und zwang ihn so, aufzusehen. Yohjis Augen sahen auf Ayas Lippen und seine Finger fuhren zärtlich an ihnen entlang. Er wollte ihn doch nur endlich wieder lächeln sehen, ehrlich und aus vollem Herzen. Mehr nicht. Und Ran tat, was der andere von ihm verlangt hatte. Er lächelte Yohji nun wirklich ehrlich aus tiefstem Herzen an. Er war glücklich über die Worte des anderen gewesen und einfach nur froh, das es dem Braunhaarigen soweit gut zu gehen schien. Wie sehr hatte er sich das nur gewünscht auf dem Weg hier her ins Krankenhaus? Er hatte den Gedanken nicht ertragen können, das Yohji etwas Schlimmes zugestoßen sei und vielleicht bleibende Schäden erlitten hatte. Doch das war nun egal, jetzt, wo Aya endlich wieder bei Yohji sein konnte. Doch auch schon im nächsten Moment fielen ihm die Augen zu und er kuschelte sich wieder an Yohjis Bettdecke. Hatte er nicht bereits in Gedanken erwähnt, das es ihm so scheiße Mies ging? Nein? Dann hätte er es spätestens jetzt getan als ihm wieder schwarz vor Augen geworden war. Warum konnte das alles einfach kein Ende nehmen? Warum wurde ihm jetzt schon wieder schwarz vor Augen? Es war doch alles in Ordnung... oder vielleicht doch nicht? Er wusste es nicht und stöhne nur einmal kurz auf als ihm ein kurzer Schmerz durch seinen Kopf jagte. ~tbc~ Kapitel 9: ----------- ~Teil 10~ „Ran?“, verwundert versuchte Yohji sich etwas weiter auf zu richten, um den angesprochenen besser sehen zu können. Doch die erhoffte Reaktion blieb aus. „RAN?“, rief er nun lauter dessen Namen. Das konnte doch nicht wahr sein! Da war er doch nicht wirklich wieder umgekippt oder?? Wie konnten Ken und Omi auch zulassen, dass Aya in seinem Zustand das Haus verließ?!? Noch dazu war Yohji mit seinen Armen nicht groß in der Lage in Notfallknopf zu betätigen. Denn der eine war eingegipst, der andere bandagiert und nicht lang genug, um über seinen Körper rüber zum Knopf zu gelangen. Wütend schmiss er regelrecht seinen Kopf ins Kissen zurück und fluchte. „FUCK!“ Dann schaute er wieder auf, versuchte mit der beweglichen Hand Aya wach zubekommen oder zumindest dafür zusorgen, dass er nicht voll kommen auf den Boden rutschte. Warum war er auch so verdammt schwach und so hilflos, wenn es um Ran ging? „Komm schon Aya, Ran… wach auf…“, flehte er nochmals vergeblich. „KEN, OMI! Schwingt eure Ärsche hier rein! Oder irgendwer, verdammt, ich brauche HILFE!“ Noch nie in seinem Leben hatte er wirklich nach Hilfe geschrieen, doch wie schnell sich so was nicht ändern konnte. Doch Ken und Omi kamen nicht rein. Die beiden saßen unten in der Cafeteria und unterhielten sich über Yohji und Ran. Also hatten sie keine Möglichkeit zu hören, das Yohji nach ihnen brüllte und verzweifelt um Hilfe schrie weil Aya wieder umgekippt sein sollte. Doch durch das laute Brüllen war auch Rans Geist wieder mäßig an die Oberfläche gedriftet und hielt ihn noch etwas oben. "Yoh...ji..", flüsterte er schwach und kraftlos und war überhaupt nicht in der Lage überhaupt noch seine Augen zu öffnen. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm und er hatte keine Ahnung, was das denn war. Gleich zum dritten male war er fast umgekippt und es würde wohl bald wirklich ein drittes Mal werden als er spürte, wie er erneut immer tiefer in die Schwärze sank. "Mir... geht’s nicht....gut..." Die Stimme war kaum noch zu hören, weil es nur noch ein leises flüstern gewesen war. Vielleicht würde Yohji ja Hilfe beschaffen können und vielleicht würde Aya dann endlich wissen, was mit ihm los war. Seine nerven hatten nur noch blank gelegen die letzten Tage, er hatte sich nur noch körperlich überanstrengt und sein Kopf hämmerte und hämmerte und wollte gar nicht mehr aufhören, ihm Schmerzen zu bereiten. Ran wollte, das dies alles aufhörte und er endlich wieder seine Ruhe bekam. „Ran… Ran… Nicht einschlafen, wach bleiben. Hey, hörst du?“, mit verunsicherter Stimme versuchte Yohji den anderen bei Bewusstsein zu halten, wenn er nicht doch schon weg war. Warum zum Teufel, konnte er auch nichts anderes machen als hier rum zu liegen? Doch das war ihm jetzt egal, was er konnte oder nicht. Dann würde er halt das unmögliche schaffen, na und? War doch ein Kinderspiel! Mit schmerzverzerrtem Gesicht, zog sich Yohji sämtliche Schläuche aus seinem Körper und setzet sich in seinem Bett auf. Sein Körper war ein einziges Pulsieren von Schmerz. Doch auch das war wie so vieles, einfach nur egal. Der Braune beugte sich über Aya und zog diesen mit allen ihm gehörigen Körperteilen gänzlich in sein Krankenbett. Okay, es war nicht so breit, wie seins zu Haus und bei weitem nicht so gemütlich. Aber lieber zu zweit hier drin, als wenn Aya aufm Boden landen würde. Er bettete den Kopf des anderen auf das Kopfkissen. Yohji selbst brauchte keins. Solange Ran es bequem hatte, war Yohji auch zufrieden. Noch immer hatte er Angst, denn Aya sah aus als wenn er schlafen würde, aber… er war auch so ruhig, so gefährlich ruhig, als wenn doch etwas Schlimmeres dahinter stecken könnte. Wieder fuhr er durch Ayas rote Haare, beruhigend für ihn selbst. Er beugte sich vor und küsste den Roten sanft auf die Stirn, bis er sich schließlich umdrehte und mit stark zitternder Hand den Knopf betätigte. Er konnte nicht mehr. War einfach total am Ende. So sackte schließlich auch er zusammen aufs Bett, dicht bei Ran gedrängt und konnte vor Erschöpfung die Augen nicht mehr offen halten. Eigentlich hatte er noch antworten wollen, doch als er so kraftvoll auf Yohjis Bett gezogen wurde, hatte auch ihm das Bewusstsein wieder einmal versagt und er sackte nun schon zum dritten Male in eine endlose Schwärze. Hier war es ruhig und hier konnte er sich entspannen, so sein Trugschluss. Doch Aya selbst merkte gar nicht, wie sehr sein Körper darunter litt, das er hier war in dieser Schwärze und nicht mehr raus konnte. Nicht einmal die Ärzte, die in den Raum gestürmt kamen und ihn etwas später auf ein separates Bett verfrachteten, konnten ihn aus dieser Schwärze hervorlocken. Es tat einfach nur gut und sein Körper war ausgelaugt und alle Kraftreserven schon mehr als ausgedehnt benutzt worden. Sein Körper war k.o. und einfach nur am Ende. Nicht nur sein Psychischer, sondern auch sein Physischer Körper hatte gelitten und all das verlangte nun nach seinem Tribut. Auch Yohji wurde erneut versorgt, da er seine Schläuche ja herausgerissen hatte. Ein monotones Piepen gelangte an sein Ohr, in sein Bewusstsein und als erstes spürte er einen Schmerz im Arm. Kurz kniff er noch mal seine Augen zusammen, bevor er sie öffnete. Sein Bett war leer. Nur er lag noch hier drin. Hatte Yohji es also geschafft den Knopf zu betätigen? Noch rechtzeitig, bevor auch er zusammengesackt war? Wieder mal hob er seinen Arm, bemerkte warum dieser wehtat. Die Schläuche waren ja von ihm einfach rausgerissen worden, ohne Rücksicht auf Verluste. Nun hatte er das davon. Die neuen waren auch schon da und banden in wieder ans Bett. Er seufzte. Dann erst bemerkte der Weiß die Anwesenheit seines Kollegen. Doch nicht von dem, den er hier haben wollte. „Ken?“ „Hey Yohji“, kam nur die die Antwort des anderen. Er setzte sich in den Besucherstuhl neben dem Bett. Dort wo vor kurzem noch Aya gesessen hatte. Vor kurzem? War er sich da so sicher? „W-wo-“ „Bleib liegen“, unterbrach Ken ihn, drückte seinen Körper wieder aufs Kissen, „Aya liegt hier im Krankenhaus und wird versorgt. Die Ärzte sagten, er habe… ein Burn-out-Syndrom oder so… es wird schon wieder…“ Mehr oder weniger erleichtert, seufzte Yohji nochmals. Er war zwar froh, dass Aya endlich versorgt wurde, aber mit dieser Krankheit war alles andere als zu spaßen. „Bevor du dir aber wieder Sorgen um unseren Leader machst, solltest du dich lieber um dich selbst kümmern. Bei dir siehst auch nicht prickelnd aus nach deinem Crash“, ermahnte in Ken mit einem ungewohnt strengen Ton. Klar, war er genervt und auch überfordert. Die Hälfte des Teams brach plötzlich zusammen und erzählte der anderen Seite nicht worum es ging. Dabei waren sie doch Freunde oder nicht? „Ach was… ist in ein paar Tagen gegessen…“ „DAS ganz sicher nicht, Yohji, dein Arm ist gebrochen. Du musst ne Reha mitmachen. Missionen fallen bis auf weiteres flach, außer Omi und ich können sie allein erledigen, denn Aya muss auch erst mal das Bett hüten.“ Yohji presste die Kiefer auf einander. Das durfte einfach alles nicht wahr sein. So eine verdammte Scheiße! „Ist Omi bei Aya?“ Ken nickte nur, seufzte ebenfalls und wünschte sich, dass diese ganzen zwei Tage am besten aus ihrem Gedächtnis radiert wurden und gar nicht erst geschehen würden. Wie lange lag er nun hier und hatte seine Augen immer noch nicht geöffnet? Es mussten bereits einige Stunden vergangen sein, ohne das er eine Regung von sich gegeben hatte und der jüngste aus ihrem Team verloren und extrem besorgt daneben saß und auf ein baldiges Erwachen seines Leaders dachte. Doch nun war es auch für Ran an der Zeit wieder aufzuwachen und er schlug langsam kraftlos die Augen auf. "Aya-kun...", flüsterte Omi und erhob sich von seinem Stuhl. "Endlich bist du aufgewacht.... wie geht es dir?" Man konnte nicht leugnen das Omi mehr als nur besorgt klang und bei genauerer Betrachtung sah der auch genau so aus. Doch der Rotschopf war nicht gewillt zu antworten und drehte lediglich seinen Kopf zur Seite und schloss seine Augen abermals. Wie war er nur hier rein geraten? Und... was hatte er überhaupt, das er in einem Bett lag das auch noch zum Städtischen Krankenhaus gehörte? Schon im nächsten Moment hatte Aya sich umgedreht und sah aufgebracht zu Omi. "Was ist passiert?" Sofort wurde er von Omi daran gehindert aufzustehen und wurde demonstrativ zurück in die Kissen gedrückt. "Bitte.... ruh dich endlich aus...", flüsterte er betrübt und sah Ran traurig an. "Sie sagen... du würdest an einem Burn-out-Syndrom leiden... sagt dir das etwas?" Ran nickte und plötzlich war es zwischen ihnen schlagartig still geworden. Yohji versuchte nun zum fünften Mal aufzustehen und wieder wurde er noch ein Tick genervter von Ken daran gehindert. „Y o h j i, Omi ist bei Aya. Er wird sich schon um ihn kümmern! Leg dich gefälligst hin!“ Yohji schüttelte nur wieder seinen Kopf und schenkte Ken einen eisigen Blick. „Du verstehst das nicht!“, zischte er seinen Teamkollegen an. Dieser nickte nur bekräftigend. „Stimmt, ich versteh es nicht und Omi auch nicht. Dabei dachte ich eigentlich, dass wir Freunde wären. Aber das ist mir jetzt egal. Du bleibst liegen, keine Widerrede!“ Dann sah Ken noch mal in Yohjis Augen und erkannte, dass dieser wirklich zum Rotschopf wollte und man sich wohl aufm Kopf stellen konnte, es würde nichts dran ändern. Und Yohji schon gar nicht aufhalten. Also seufzte er ergeben. „Ich kann einen Rollstuhl besorgen, okay?“ Dankbar und erleichtert nickte Yohji. Hatte er dich tatsächlich damit gerechnet sich irgendwie in das Zimmer schleifen zu müssen, wobei er noch nicht mal wusste, in welchem Aya genau lag. Ken schob den Patienten vor sich ins Zimmer, an Ayas Bett ran. Dieser lag nur da, sah so was von fertig und schwach aus, dass es Yohji die Luft wegnahm. Schließlich verließen Omi und Ken abermals den Raum. Doch dieses Mal blieben sie draußen stehen. Yohji besah sich den Roten in dem weißen Bett in dem viel zu sterilem Zimmer und machte sich immer noch Sorgen. Hätte er diesen Unfall nicht gebaut, wäre das alles nicht passiert. Und hätte er mit Ran nicht geschlafen würde er jetzt auch nicht hier liegen. Allerdings wüsste er jetzt auch nicht, was er wusste. Von daher… doch auf welche Kosten? „Hey… du solltest mir nicht Gesellschaft in diesem Kabuff leisten“ Yohji hatte versucht vorwurfsvoll zu klingen. Doch zu hören war nur die reinste Sorge aus seiner Stimme. So als wäre das ein Stichwort gewesen richtete Aya sich auf und sah Yohji aus nur halb offenen Augen an. "Und... was machst du dann hier", meinte er auch schon recht besorgt und stand langsam auf. Es war ihm egal, ob er das nun durfte oder nicht, Hauptsache Yohji ging es gut und würde sich wieder hinlegen. Doch zu seinem eigenen Schutz setzte sich Ran auch schnell wieder auf das Bett und blieb einmal ruhig sitzen. Er wusste, was ein Burn-out-Syndrom bedeutete und musste es ja nicht weiter provozieren. Sonst würde er lange Zeit nicht mehr irgendwo sitzen können außer beim nächstgelegenen Psychologen. Wobei sie ihm den sicher sowieso bald nah ans Herz legen wollten. Doch darüber machte sich Ran nun weniger Gedanken als um Yohji. Was zählte schon er selber, wenn Yohji ebenfalls todkrank hier in einem Rollstuhl vor seiner Nase saß? "Hast du gehört, was sie über mich gesagt haben? War Ken bei dir und hat es dir erzählt?" Ran musste wissen, ob Yohji bereits wusste was los war. Aber das würde jedenfalls das plötzliche Auftauchen des anderen hier erklären und Ran wusste, wie er nun damit umzugehen hatte. Na ja... eigentlich nicht so wirklich, aber man konnte es mal gerne auf seine Art und Weise versuchen. Am liebsten würde er jetzt aufstehen, aber seine Beine machten das nicht mit. Was hatte der Arzt gemeint? Prellung des Knöchels und ein Riss irgendwo in einem Knochen. Zwar am selben Bein, aber hey, schlimm genug. Yohji nickte nur. „Ja, Ken hat mir erzählt, was die Ärzte vermuten. Ist… das denn schon sicher?“ Warum er hier war? Nun, er machte sich Sorgen. So wie die letzten schier endlosen Stunden davor. Und das immer berechtigter Weise. „Und… ich dachte mir, wenn du schon hier versauern musst, so wie ich, kann ich zumindest mal vorbei gerollt kommen“, versuchte Yohji zu scherzen und so die Stimmung vielleicht doch noch etwas anzuheben. Er lächelte etwas zaghaft und war sich nicht so sicher, was er nun sagen sollte. Außerdem, Yohji wusste zwar nun etwas mehr, was genau er fühlte, doch wenn er das Aya jetzt in dieser Verfassung auf die Nase binden würde, wäre der schon wieder am zusammenbrechen vielleicht. Und das Risiko konnte Yohji nicht eingehen. "Ja. Es steht fest. Ich war schon öfters beim Arzt wegen nervlicher Belastung und die Diagnose steht schon etwas länger. Zwar war das vorher nur eine Vermutung gewesen doch seit heute ist es Offiziell." Er senkte seinen Blick und legte sich nun auch wieder ins Bett bevor Yohji noch aufsprang in seinem Kaputten Zustand und noch für Ordnung sorgen wollte. Doch er sah den anderen immer noch nicht an. Das traute er sich nicht wirklich. "Yohji? Wie soll es nun zwischen uns weitergehen?" Obwohl es Ran immer wieder so schlecht ging, musste er einfach Klarheit zwischen sie beiden schaffen. Er wäre dem ganzen zwar lieber aus dem Weg gegangen, doch er hing verdammt noch mal sehr an Yohji und wenn er dadurch Diskutieren musste, dann würde er es gerne mal in kauf nehmen. Scheiß auf seine Gesundheit. Er lebte doch sowieso nur noch für Yohji, also was sollte er sich da groß Sorgen um sich selber machen? „Ich…“, Yohji sah nun auch nicht mehr zum Roten, sondern spielte mit seiner beweglichen Hand an dem Gips rum. „… werde auf keinen Fall aus Weiß austreten… soweit bin ich schon mal“, wieder ein kurzes Lächeln, was gleich wieder erstarb. Schließlich sah er auf. Noch nie in seinem Leben war er so aufgeregt gewesen. Sein Herz hämmerte so stark gegen seine Brust, dass er eigentlich dachte man könnte es hören. Zudem war es wirklich positiv, dass er in einem Rollstuhl saß. So stand Yohji wenigstens nicht und konnte umkippen, weil seine Beine nachgaben. Denn sie bestanden ja eh schon aus Butter. So eine Situation gab es schon mal. Nur die war etwas anders ausgegangen. Die Nacht vor ihrem Auftrag. Yohji wollte Asuka endlich wirklich sagen, was er empfand und dann verließ ihn sein Mut. Was daraus kam hatte er ja gesehen. Diese Erinnerung trug nicht gerade dazu bei, dass sich seine Stimmung hob. Aber was hatte er schon zu verlieren- okay diese Frage sollte Yohji lieber nicht stellen. Also fing er einfach mal an zu reden. Wenn er weiter überlegte, sagte Yohji wieder nichts und dann wäre es vielleicht wieder zu spät. „Weißt du eigentlich wie bescheuert ich bin?“ Das war doch schon mal ein guter Einstieg. „Ich weiß gar nicht, wie du dich in mich verlieben konntest, ehrlich nicht. So einen depperten Typen wie mich, findest du auch nur einmal auf der Welt“ Yohji lachte kurz unsicher auf und atmete durch, sammelte seinen letzten Mut zusammen. „Ich… bin doof und bescheuert und weißt du warum? Schon wieder hätte ich es beinahe hinbekommen, jemanden zu verlieren noch… bevor… ich“ Also bis hier hin lief es doch ganz wunderbar. Nun weiter. Gleich war es eh geschafft. „… ich… sagen konnte, was ich denn fühle. Dummer Weise wird mir das auch nur dann klar, wenn ich am sterben bin oder so…“, jetzt sah er auf, Hilfe und Verständnis suchend. „Aya… Ran, was… ich hier versuche aus mir raus zu bekommen ist… du weißt, dass du mir wichtig bist… das bist du weil“ NUN SAG ES ENDLICH DU DEPP! „Ich… dich liebe…“ So Aya, wehe du kippst jetzt um! Ran musste leicht lächeln. Nein... er würde jetzt nicht umkippen. Es war ja eigentlich genau das, was er hatte hören wollen. Doch nun... Er hatte sein gestecktes Ziel erreicht, nachdem er es schon lange aufgegeben hatte. "Und.... bist du dir da sicher? Ich... bin doch zu nichts zu gebrauchen. Ich schaffe es nicht euch zu beschützen und ich schaffe es auch nicht, stark zu bleiben. Wozu bin ich überhaupt noch nütze?" Er seufzte und drehte sich etwas im Bett um, sodass er Yohji nun genau ansehen konnte. "Aber ich bin glücklich, dass du mich liebst...", flüsterte er fast und sah den anderen immer noch nur aus halboffenen Augen an. Vielleicht... würde ja doch noch etwas aus ihnen werden. "Sag mir, was wir nun tun können... ich kann nicht mehr..", flüsterte Ran und schloss dabei resigniert die Augen. Es tat ihm leid, das er das Zugeben musste und er hätte sich seine Worte auf der Stelle zurückgewünscht doch ausgesprochen war schließlich ausgesprochen. Er seufzte. Dass er nicht mehr konnte, war irgendwie ersichtlich für Yohji. „Also wenn ich könnte würde ich jetzt aufstehen und zu dir aufs Bett kommen…“, wie er diesen Rollstuhl jetzt verfluchte. Zugleich war er einfach nur erleichtert. Ran wusste jetzt was Sache war und war tatsächlich noch bei Bewusstsein. Und obwohl er es selbst schon bemerkt hatte, dass er rein theoretisch nicht aufstehen konnte, probierte Yohji das trotzdem. Er musste jetzt zu Aya rüber. Koste was es wollte. Also rappelte er sich auf und fiel regelrecht mit auf Bett, grinste doof. „Ha, geht doch…“ Dann endlich saß er ihm so gegenüber, wie er es schon die ganze Zeit vorgehabt hatte. Jetzt nahm er eine Hand Ayas in die seine und drückte sie. „Und hör auf so was zu sagen. Weißt du, wie oft du mir schon das Leben gerettet hast? Und du musst auch nicht immer auf uns aufpassen. Wir sind alt genug. Momentan müssen die beiden wohl eher auf uns aufpassen nach diesen Tagen.“ Er senkte seine Stirn gegen Ayas und lächelte aufmunternd. „Und was das aus uns wird, zeigt sich oder?“ Er küsste Aya sanft und lächelte immer noch aufmunternd. „Und jetzt schläfst du gefälligst! Wenn sich einer erholen muss, dann du also leg dich hin. Und keine Widerrede!“ Ja... schlafen wäre nun so verdammt angenehm, dachte sich Ran und musste sogleich noch einmal aufseufzen. "Ich... muss doch wenigstens ein bisschen was für eure Gesundheit tun... ich kann doch nicht einfach nur zusehen...und...", meinte er als sein blick auf Yohji fiel, "bevor du nicht sicher im Bett liegst werde ich kein Auge zutun damit du da mal bescheid weißt." Er konnte sein Dasein als immer kalter Leader nicht abstellen und das wirkte sich auch jetzt noch mies auf seine Psyche aus. "Sag mal... wie kann man nur so verdammt kaputt sein", fragte er leise und klang dabei mehr als nur ein bisschen deprimiert. Nicht nur er hatte Yohji das Leben gerettet. Eigentlich war es genau umgekehrt, weil Ran schon oft vor einem Selbstmord gestanden hatte. Doch das würde er Yohji sicher nicht ins Gesicht sagen, da er sicher nicht mehr aus den Augen gelassen würde. Er könnte sich ja was Schlimmes antun. Doch... er hatte sich nie etwas angetan, was natürlich auch gut so war wie Ran sich selbst eingestand. Aber.. die Gedanken waren immer wieder da und sie waren mit jedem Tag immer wieder ein kleines Stück angewachsen, bis sie fast nur noch in seinem Kopf geherrscht hatten, da er nichts mehr mit sich anzufangen wusste. Er hatte sich..... für total Wertlos empfunden. „Du bist nicht kaputt“, meinte Yohji ernst, „Du hast mehr durch gemacht, als der Großteil der Menschheit und bist immer noch da. Obwohl du niemanden hattest und alles in dich rein gefressen hast. Wie viele Leute hätten sich schon getötet? Auch… wenn du… vielleicht dran gedacht hattest, lebst du noch… das ist das was zählt… du bist stärker, viel stärker als jeder andere, den ich kenne…“ Und auch weit aus stärker als Yohji selbst, wie er fand. Dann kam ihm eine Idee. Da sich sein Ran ja nicht eher hinlegen wollte, bis Yohji lag, ließ er sich zur Seite fallen und zog Aya sanft und doch bestimmt mit sich. „Guck. Nun lieg ich. Jetzt kannst du auch schlafen“, er lächelte und hoffte, dass Aya ihn nicht aus dem Bett warf. Diesen Menschen wieder so nahe sein zu können, dass er schon dessen Atem spüren konnte, war so unbeschreiblich schön… „Schlaf ein, Ran“, sagte er leise, spielte mit einer Haarsträhne Rans, „Ich pass jetzt auf dich auf und vertreibe alle bösen Gedanken“ Es hörte sich irgendwie doof an, klar. Aber Yohji selbst war auch bewusst, was für niederschmetternde Träume manchmal kommen konnten. Yohji schmiegte sich seinerseits so gut, wie es ging an Aya ran. Er sah nur dabei etwas unbeholfen aus. Egal, seine Augen ruhten nur auf Ayas entspanntes Gesicht. Seit Ewigkeiten hatte er ihn so friedlich nicht mehr gesehen. Wie in Trance, strich er immer und immer wieder durch die Haare und die Gesichtskonturen entlang. Dieser gleichmäßige Atem des Roten, war wie Musik in seine Ohren. Immer noch erschöpft ließ auch Yohji seinen Kopf ins Bett sinken und schloss die Augen, seine Bewegung nicht unterbrechend. Er hoffte nur, dass es Aya wirklich bald besser ging, denn so konnte und durfte es nicht weiter gehen. Yohji seufzte und schloss seine Augen, atmete den Duft Ayas ein und genoss einfach nur dessen Wärme. Vor nicht allzu langer Zeit hätte er genau das aufgegeben. Einfach so und ohne darüber nach zu denken. Wie töricht er sein konnte, wusste Yohji vorher nicht und jetzt konnte er es zumindest ahnen. Nicht viel später und auch Yohji schlief ein, viel in einen traumlosen und einfach nur entspannenden Schlaf. ~tbc~ Kapitel 10: ------------ ~Teil 11~ Und Ran schlief die ganze Nacht durch. Selbst Omi und Ken waren bereits nach Hause gegangen, nachdem sie sich von der Sachlage überzeugt hatten. Doch es war alles ruhig und Ran und Yohji sahen einfach nur entspannt aus. Die Ärzte waren zwar mehr als skeptisch gewesen, doch im Endeffekt hatten sie die beiden einfach so liegen lassen. Vielleicht sollte man die beiden auch in ein Zimmer legen? Das wäre vielleicht die beste Alternative für diese Situation, denn es sollte ja bald beiden besser gehen und Ran würde sicher noch ein paar Tage im Krankenhaus bleiben müssen. Als er die Augen aufschlug, war Yohji das erste, was er zu sehen bekam und sofort stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen. Wie konnte man nur so glücklich sein, weil man jemanden nur einmal angesehen hatte? Das musste wohl wirklich einfach nur Liebe sein.... Ran seufzte und kuschelte sich enger an den Körper vor ihm. Er fühlte sich zwar einerseits wohl, aber auf der anderen Seite war immer noch ein laues Gefühl in ihm und hinderte ihn am durchgängigen glücklich sein. Doch das bekam er gar nicht so wirklich mit und würde es sowieso wieder unterschätzen. Er murmelte etwas Unverständliches und legte nur die Stirn kraus, bevor er blinzelte und in Aya Gesicht sah. Ihm selbst stahl sich ein Lächeln auf die Lippen. Irgendwie hatte Yohji nicht erwartet, dass die Ärzte das wirklich durch gehen ließen. Anscheinend war genau das der Fall gewesen. Natürlich beschwerte er sich als letztes. „hey…“, kam über seine Lippen, sein Lächeln beibehaltend. „Konntest du wenigstens gut schlafen, auch wenn das Bett ein bisschen klein ist?“ Gut, eigentlich störte das Yohji nicht besonders, denn so konnte er Aya näher sein und ihn bei sich haben. Wo Omi und Ken waren, interessierte ihn nicht. Auch nicht, was außerhalb dieses Zimmers bzw. dieses Bettes geschah. Aya war schließlich bei ihm, was brauchte er da noch den Rest? Nur etwas störte Yohji noch. So ganz glücklich schien Aya immer noch nicht zu sein. Und Yohji wusste nicht warum. Das wurmte ihn. Aber jetzt würde er den Roten nicht darauf ansprechen, das hatte noch ein wenig Zeit- so hoffte er. "Mh... ja.. hab gut geschlafen", meinte Aya noch etwas müde und sah zu Yohji nach oben. Natürlich schien Aya noch nicht wirklich glücklich, denn so was lies sich schließlich nicht von einen auf den nächsten Tag einfach einstellen. Er musste erst einmal richtiges Vertrauen in Yohji fassen und erst dann konnte er richtig glücklich werden. So hoffte er zumindest. Denn so genau sagen konnte er das nicht und er fühlte sich mindestens immer noch genauso leer wie am Tag zuvor. Langsam richtete er sich auf und stieg aus dem Bett. Er brauchte Bewegung und musste jetzt irgendwo rum gehen. Gestern war so schon schrecklich genug, als er die halbe Zeit im Bett gelegen hatte und ihn niemand nach draußen lassen wollte. Doch das wollte er sicher nicht noch einmal erleben und tigerte jetzt schon im Zimmer hin und her. Ja wirklich wie ein wildes Tier, das mein eingesperrt hatte. Irgendwie fand er nämlich keine Ruhe und strich sich immer wieder mit den Fingern durch die Haarmähne und machte ein angestrengt wirkendes Gesicht. Mit einem gespielt theatralischem Seufzen, richtete sich Yohji mehr oder weniger gekonnt auf und saß auf dem Bett, schaute dem Rotschopf hinter her. Hin und her und wieder hin und wieder her… „Das ist gemein“, sagte er dann nur völlig zusammenhangslos. „Du läufst hier einfach so rum“ Mit einem Murren sah er auf sein verletztes Bein und dann wieder zu Aya. Yohji gab’s so langsam auf, den Roten ans Bett gewöhnen zu wollen. Es war klar, dass es nicht gelingen würde, denn ihr Leader war einfach immer auf Achse. Und irgendwie war das ja auch eine Eigenschaft, die er an Aya bewunderte. Schon oft genug hatte sich Yohji treiben lassen und sich gewundert, wenn es nicht so wurde, wie er es wollte. Aya hin gegen nahm konsequent alles in seine eigene Hand. Was wohl dazu geführt hatte, dass er jetzt hier im Krankenhaus war. Sie hätten ihrem Leader ruhig öfter mal unter die Arme greifen sollen. Aber alle waren doch so davon überzeugt gewesen, dass die Fassade stimmte. Die Fassade vom starken, unnahbaren und immer verlässlichen Leader. Yohji seufzte. So konnte man sich irren. Logisch, denn ihn hatten sie sicher auch nicht komplett richtig eingeschätzt. Aya erinnerte ihn an einen Tiger im Zoo. Die rannten auch ihre Meilen um Meilen und keiner wusste ihn richtig einzuschätzen, noch nicht mal sein Pfleger, der vielleicht sogar angefallen wurde. Seufzend blieb er stehen und blickte ausdruckslos zu Yohji, welcher da im Bett lag und sich über ein paar Verletzungen beklagte. Das war doch alles nicht zum Aushalten. Wieder seufzte er und setzte sich wieder in Bewegung, doch nur, um zum nächsten Fenster zu laufen und es zu öffnen. Wieso machte ihn alles nervös, was nicht gerade sein eigenes Zimmer war oder sich zumindest nicht zu Hause befand? Ah... es fiel ihm wieder ein. Es waren all die fremden Menschen, die plötzlich hier auftauchen konnten um ihm wieder mal Vorschriften zu machen. Irgendwann würde er noch wirklich unbrauchbar werden. Apropos... "Sind Omi und Ken zu Hause", fragte er, den Blick noch immer aus dem Fenster gewandt. Denn dann würde er am besten zu Hause Anrufen und bescheid sagen, das er nach Hause kommen würde. Wegen ihm konnte Yohji gleich mitkommen doch Ran war sich wieder einmal so was von sicher, das sie den erst in ein paar Tagen gehen lassen würden. Doch das war ihm egal. Er musste hier raus oder er würde noch einmal endgültig zusammenbrechen. Und er wusste nicht, ob er danach noch einmal aufwachen würde wollen. Zwar hatte er nun Yohji, der immer für ihn da war, doch Ran wollte gar nicht, das ihm irgendwer half. Ob das nun Yohji war oder ob das sonst wer war. Wie immer beharrte er darauf, die Dinge allein und auf seine eigene Weise zu lösen. Er stieß sich vom Fenster ab und ging Richtung Tür. Yohji besah sich seinen Rollstuhl. Selbst wenn er da wieder hinein kam, würde wohl kaum vorwärts kommen oder? //Scheiß drauf//, probieren ging schließlich über studieren. Dass Aya nach Hause wollte, war schwer zu übersehen und Yohji hatte auch nichts dagegen. Er wollte nicht hier in diesem Haus verrotten. Genauso wenig wie Aya selbst. Also versuchte wieder mal irgendwie das zu schaffen, was er sich vorgenommen hatte. Er wollte sich jetzt wenigstens ein wenig an Ran ein Beispiel nehmen. Doch bevor er sich rein setzen konnte, rollte der Rollstuhl vor seiner Nase weg und er landete auf seinem Hintern. Das war mal wieder typisch. Da saß er nun auf diesem ungemütlichen Boden und grummelte vor sich hin. „Verdammter Rollstuhl“, sein Blick glitt zur Seite, zu Aya und er grinste leicht verlegen. So langsam kam er sich immer bescheuerter vor. Nur meckern sollte er nun wirklich nicht, denn war doch niemand anderes als er selbst daran schuld, nicht wahr? Also lieber Mund halten und das Beste draus machen. Er griff nach seinem Fahrgerät, zog sich daran hoch und saß zumindest. „So… öhm…“, er schaute Aya fragend an, ignorierte mal das leichte Schmunzeln seinerseits. Anscheinend musste er reichlich dämlich ausgesehen haben. „Könntest du… vielleicht helfen?“ Na toll. Wieso schaffte es Yohji immer wieder ihn an den Rand der Verzweiflung zu bringen? Kopfschüttelnd ging Aya zu ihm und schob ihn aus dem Zimmer und war in die Richtung von Yohjis Zimmer. Garantiert würde er den anderen jetzt nicht mitnehmen so wie der war. Die würden ihn sowieso nicht raus lassen. Und selbst Aya musste die energisch auf ihn einredenden Ärzte sehr gut ignorieren, als er auf dem Weg war. Von wegen er dürfe nicht aufstehen und von wegen er müsse sich doch noch so sehr schonen. Doch das alles war ihm jetzt egal. Er lies sich nicht gerne helfen und schon gar nicht von irgendwelchen Leuten, die er sowieso nicht kannte. Nachdem er einen Arzt schon bissig angefahren hatte, waren sie endlich in Yohjis Zimmer angekommen. "Leg dich ins Bett und sei ruhig, damit du dich endlich auskurieren kannst." Anscheinend zählte für ihn wieder nur das Wohl der anderen und nie irgendwie sein eigenes. Doch sein eigenes war auch egal. Er hatte sich vorgenommen gehabt, dass er sein Team beschützen würde und da dies wohl ein Fehlschlag geworden war, musste er sich nun nur noch mehr anstrengen. Er würde das ganz sicher schaffen und sich dort von niemandem reinreden lassen. Er stützte sich leicht auf den Rollstuhl und atmete durch. Doch nur kurz, denn dann half er Yohji provokant in dessen Bett und schob den Rollstuhl weiiiit weg. Wie jetzt? Yohji wollte eigentlich nicht hier im Krankenhaus bleiben und Aya einfach so gehen lassen. Na das wär’s doch noch! Es konnte Yohji keiner einreden, dass Ran sich schonen würde, wenn er zu Hause wäre. Das tat der Roten ja noch nicht einmal jetzt und im Laden war keiner, der auf Ran aufpasste und von dem Aya sich auch was sagen ließ. Nicht, dass er wirklich auf Yohji hörte, aber er wollte schon dafür sorgen. Wenn er nur nicht an dieses Bett gefesselt wäre oder diesem Rollstuhl. „Du willst mich doch nicht wirklich hier versauern lassen oder Ran?“, fragte Yohji dann doch noch mal nach. Obwohl er eigentlich die Antwort des Roten schon wusste. „Und von wegen auskurieren. Du willst mir auch nicht weiß machen, dass du dich zu Hause hinlegen wirst, um zu Kräften zu kommen?“ Yohji richtete sich in seinem Bett auf und sah ernst zu Aya herüber. Er machte sich sichtlich sorgen, um den Menschen den er liebte. Und sicher wusste das auch eben dieser. Aber es schien ihm egal zu sein. Dieser ignorierte es einfach. Er ignorierte jegliche Hilfe und das machte Yohji zum einen noch mehr Sorgen und zum anderen auch so langsam wütend. Warum vertraute er ihm so wenig? "Jetzt mach dir mal keine Sorgen, mir geht es wirklich wieder gut." Ran lies den Rollstuhl zum stehen kommen und sah rüber zu Yohji. "Und du bleib nun endlich liegen und rühr dich nicht vom Fleck! Die Ärzte werden sich schon um dich kümmern und ich schick auch noch mal Omi und Ken hoch wenn du so willst." Bei diesen Worten kam er ein Stück näher und drückte Yohji einen kleinen Kuss auf die Stirn. Ganz sicher würde er keine Hilfe von außerhalb annehmen wollen. Er würde schon schaffen, was er sich vorgenommen hatte und er würde sicher nicht erzählen, dass er immer noch ganz und gar nicht auf dem Damm war. "Also ich komm dich morgen dann besuchen." Und schon drehte sich Aya auf dem Absatz um und verschwand einfach aus dem Zimmer. Er fuhr mit dem Aufzug nach unten und suchte erst einmal nach den restlichen vom Team, doch auch die waren schnell gefunden. Während Ken besorgterweise mit Ran nach Hause fuhr, ging Omi nach oben und betrat Yohjis Zimmer. "Yohji", fragte er leise an und sah auf den braunen. "Warum ist Aya einfach verschwunden? Ich dachte... dass er noch hier bleiben muss." Yohji hatte nur die Tür angestarrt, aus welcher Aya verschwunden war. Und am liebsten wäre er hinterher gesprungen, was sich ja nun als etwas schwierig gestaltete. Als die Tür erneut aufging, kam blitzschnell in ihm die Hoffnung auf, dass es sich der Rote vielleicht doch noch anders überlegt hatte. So konnte Yohji sich einen enttäuschten Seufzer nicht unterdrücken, als er stattdessen Omi erblickte. „Seit wann lässt sich denn Aya etwas sagen und das auch noch von den Ärzten?“, stellte er nur als Gegenfrage, bevor er den Kopf ins Kissen senkte. „Dummer Weise lässt er sich ja noch nicht einmal mehr helfen“, fuhr er fort und verfluchte gleichzeitig Ayas Störrigkeit. Omi sah nur auf seine Finger, unsicher, was er jetzt Yohji sagen sollte. Das was zwischen den beiden ablief oder abgelaufen war, konnte man schlecht übersehen. Trotzdem traute er sich nicht, den Playboy danach zu fragen. Stattdessen ging Omi auf dessen Gemurmel ein. „Yohji, du weißt doch, dass Aya das Burn-Out-Sydrom hat oder? Und na ja… ich hab mich mal darüber informiert… Leute, die daran leiden, wollen keine Hilfe. Es… liegt also nicht an dir oder so“ Yohji hörte, was Omi sagte. Und es mag vielleicht auch stimmen. Trotzdem. Man musste doch was tun können. Verdammt noch mal! Er konnte doch nicht einfach nur zusehen! Ran unterdessen war bereits mittels Taxi zu Hause angekommen und in den Laden gegangen. Es hatte lange genug gedauert, ihre kleine Pause und nun musste er erst einmal wieder Ordnung in den Weiß Haushalt bringen. "Aya-kun. Hör doch auf und leg dich hin", wurde er sofort von Ken gebeten. Doch Aya ignorierte den Brünetten einfach und machte sich weiter an die Arbeit. Vielleicht würde er sich ja danach etwas Ruhe gönnen, doch nun musste er dafür sorgen, das er all das erreichte, was er sich vorgenommen hatte. Wen interessierte sich denn schon für ihn? Was zählte waren die anderen und für die tat er ja schließlich alles was er hatte. Der jüngste von ihnen hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und sah nun missmutig zu Yohji. "Yohji... was sollen wir eigentlich nun tun? Aya ist bereits dreimal zusammengebrochen und wenn er so weiter macht, dann weiß ich nicht wie das ausgehen wird." Bedrückt lies er seinen Kopf hängen und machte sich so seine Gedanken. Sollte er Yohji von den Folgen erzählen? Am besten wäre es ja schon. "Hör mal. Ich glaube Aya ist an dem Punkt angekommen, an dem er sich von niemandem mehr helfen lässt. Seine Umwelt nimmt er nicht mehr wahr und es zählt nur das, was er sich vorgenommen hat. Wenn er seine Ziele nicht erreicht, könnte das in Depressionen enden, die bis hin zum Selbstmord gehen können. Wir... wir müssen so schnell es geht was tun und ihn zur Vernunft bringen!" Yohji riss seine Augen auf. Okay, es stand nicht so gut um seinen Ran, aber dass es SO verdammt schlecht war. Ungeachtet dessen das er sich ausruhen und liegen bleiben sollte, schwang er sich zur Seite aus dem Bett und packte Omi am T-Shirt. „WAS sagst du da? Das kann… doch unmöglich stimmen!“, schrie er schon fast seinen Teamkollegen an, bevor er seufzend wieder von ihm abließ und sein Gesicht auf die Hand stützte. So langsam reichte es echt. Da hatte Yohji tatsächlich sich wieder verliebt und das in jemanden der ihn auch liebte. Sie wussten es beide von einander und trotzdem waren sie kaum einen Schritt weiter als zuvor. Und Yohji war auch nicht im Stande zu helfen, wieder Mal durfte er nur zu sehen oder? „Omi… ich – ich hab keine Ahnung, was wir tun können… was ich tun kann“, murmelte er vor sich hin, resignierend und verzweifelt. „Ich weiß nicht, was ich tun soll… ich weiß es einfach nicht… Wenn er sich doch nicht helfen lässt…“ Vielleicht musste Aya nur dazu gezwungen werden? Nur seit wann ließ sich ihr Leader zu etwas zwingen? „Wie bringt man jemanden dazu, zur Vernunft zu kommen, wenn dieser einen schon gar nicht mehr zu hört?“, fragt er dieses mal an Omi gewandt und sah ihn dabei an. Er wusste nicht, ob dieser die Antwort wusste. Aber hey, was wusste er überhaupt? Omi musste einfach nur hilflos den Kopf schütteln. Das Yohji ihn so durchgerüttelt hatte, erschreckte ihn doch eigentlich wusste er auch, wie sehr sich Yohji um ihren Anführer sorgte. "Na ja... wenn Ran nicht mehr auf uns hören will... dann muss ärztliche Hilfe her. Er hört uns ja schon zu, aber er denkt, dass er sich nicht um sich selbst kümmern darf, weil er sich um uns alle kümmern will. Wir... hätten einfach besser auf ihn aufpassen müssen", meinte er betrübt und lies auch sofort wieder den Kopf hängen. Wieso war er nur so verdammt hilflos, wenn Hilfe einmal wirklich gebraucht wurde? Ran unterdessen wuselte immer noch im Laden rum und bediente überall Kunden. Vielleicht tat er ja jemandem was Gutes damit? Jedenfalls wollte er sich für Yohji Mühe geben, das er wieder so stark war wie vorher und dafür musste er sich gleich doppelt und dreifach anstrengen. Ken hatte dabei keine andere Wahl als ihm zu helfen und so viele Dinge wie möglich abzunehmen, sofern Ran das überhaupt noch zugelassen hatte. Eigentlich hatte er Ken immer weg geschickt und alles selber gemacht. „Omi… seit wann hört denn Ra- ich mein Aya auf Ärzte? Rate mal warum er abgehauen ist… wie sollte man ihn dazu zwingen können?“ Eigentlich war es ja unfair, was Aya hier machte. Er wollte sich um sie alle kümmern, verursachte aber, dass sich jeder um ihn Sorgen machte. Und das wollte er noch nicht mal mitbekommen. „Oder sollte man ihn in eine Anstalt einweisen, wo er wie Farfarello in eine Zwangsjacke gesteckt wird?“, fragte Yohji eher sarkastisch und doch konnte er die Angst aus seiner Stimme sowie die Tränen aus seinen Augen nicht verbergen. Es war eine grauenhafte Vorstellung. Es überlief den Weiß kalt und heiß und es schüttelte ihn regelrecht. Omi schaute besorgt zu seinem Kollegen. Wenn der jetzt auch noch einen Nervenzusammenbruch erlitt, waren sie eindeutig am Ende. Soweit durfte es nicht kommen. „Yohji… du kannst ihm nur helfen, wenn du wieder gesund bist… also leg dich wieder hin und… kurier dich endlich aus… okay?“ Omi hatte ja Recht, aber trotzdem. Verstand er es denn nicht, wie schwer es Yohji fiel, zu wissen, dass er absolut gar nichts tun konnte? ~tbc~ Kapitel 11: ------------ ~Teil 12~ Endlich. Wirklich sichtlich geschafft schloss Ran den Laden, nachdem er wirklich fast alles alleine gemacht hatte. Man sah ihm die Erschöpfung regelrecht an, doch Ken sagte nichts. Aya würde sowieso nicht auf ihn hören und wer wusste schon, wie ihr Anführer dann überhaupt reagieren würde. Ken fühlte sich so verdammt nutzlos. Vielleicht hätte er den anderen einfach ans Bett binden sollen, damit der mal ruhe gab oder Fesseln und zurück ins Krankenhaus bringen. Aber... Yohji war doch ihr Fesslungskünstler. Er würde gar nicht die Kraft haben so mit Ran umzuspringen, da der andere viel Stärker war als er selbst. "Ich geh nach oben", kam es auch schon von Ran, als er an dem Brünetten vorbei ging um in die Küche zu huschen. Was wollte er denn jetzt in der Küche? Ken ging ihm nach und beobachtete Aya ein wenig. "Wolltest du nicht eigentlich hoch gehen?" Ran sah auf und musterte Ken. "Ja schon. Aber ich räum noch grad die Küche zusammen. Wir haben hier heute Morgen ziemlich viel Dreck gemacht, Yohji und ich." Oh das konnte ja noch heiter werden. "Yohji? Versprichst du mir, dass du heute Abend ruhig bist und dich schonen wirst?" Omis Blick lag auf dem anderen und musterte ihn fragend. "Dann werde ich nach Hause fahren und dafür sorgen, das Aya endlich ins Bett geht." Na wie er das schaffen sollte wusste er aber noch nicht, aber so bekam er vielleicht Yohji ein wenig beruhigt, der ja nun auch sehr fertig aussah mit der Welt. Sie machten sich doch alle Sorgen um ihren Leader. Yohji hob seinen Blick und sah zu Omi. Leicht skeptisch hob er seine Augenbraue. Zwar glaubte er nicht wirklich daran, dass Omi es schaffen würde Aya ans Bett zu fesseln, doch hatten sie zu zweit – Omi und Ken- mehr Chancen als nur einer allein. Also seufzte er nur ergeben und nickte. Eine Nacht würde er aushalten können. Höchstens zwei, aber wenn sich dann nicht geändert hatte… wusste er auch nicht weiter. Also lag er mit seinem Kopf wieder brav im Kissen und starrte auf die Decke. „Sag mir aber wie es Aya geht, klar Omi? Und keine Heimlichtuerei sonst bin ich schneller hier raus als du denkst.“ Klar machten sich alle um ihren Leader Sorgen, keine Frage. Wäre auch reichlich komisch, wenn nicht. Aber Wenn’s sie ihm jetzt irgendwas verschwiegen, weil Yohji ebenfalls im Krankenhaus lag, dann würde er eindeutig an die Decke springen und noch weiter. Und dann konnten sie ihm alle mal den Buckel runter rutschen, er würde sich auf der Stelle auf rappeln um zu Aya zu kommen. Es war egal, wie er es genau anstellen wollte- Yohji würde es schon schaffen. Er wäre jetzt sowieso am liebsten bei seinem Rotschopf als in diesem sterilen Zimmer zu versauern. „Wolltest du nicht gehen?“, fragte er an Omi gewandt. "Ja. Ich werd dich dann anrufen, wenn wir Aya im Bett haben." Damit drehte sich Omi um und verschwand aus dem Zimmer. Er würde sich ein Taxi rufen um nach Hause zu fahren, da er ja noch selber kein Auto besaß und überhaupt gar keinen Führerschein. So würde es aber dennoch schnell gehen, da die Fahrer immerhin eine Menge Abkürzungen und andere Wege kannten. Nachdem Ran die Küche aufgeräumt hatte, gönnte er sich einmal eine ruhige Minute auf dem Küchenstuhl. Es war wieder alles sauber und Ordentlich und er war nun einmal sichtlich zufrieden mit sich. Nun konnte er endlich hochgehen, was sicher auch im Interesse von Ken lag, der ihn schon die ganze Zeit über böse beobachtet hatte. "Ist schon gut. Ich werd hoch gehen. Und wehe ihr macht hier was unordentlich." Damit stand er auf und ging endlich die Treppen nach oben. Schnell machte er sich im Bad fertig und verschwand dann in seinem eigenen Zimmer. Omi suchte sich genau diesen Zeitpunkt aus, um ebenfalls nach Hause zu kommen. Er öffnete die Tür und trat ein. "Ken?" "Ja... ich bin hier", kam es auch schon aus der Küche vom Gefragten und Omi machte sich auf dahin. "Wo ist Aya-kun?" Ken musste grinsen und musterte ihr Chibi. "Der ist freiwillig nach oben gegangen, nachdem er den Laden halb alleine geführt hat und alles aufgeräumt hat. Also ist alles in Ordnung." Beruhigt atmete Omi durch und ging zum Telefon, wo er Yohjis Nummer wählte. Natürlich würde er ihm nur sagen, das Aya im Bett war, nicht aber, das der sich heute wieder Maßlos überanstrengt hatte. Das Telefon klingelte ein paar Mal, bevor Yohji es geschafft hatte den Hörer abzunehmen. „Omi?“ „Ja, ich bin’s…. Aya liegt im Bett, Ist gerade nach oben gegangen.“ „Tatsächlich??“ Die Verwunderung konnte Yohji nicht aus seiner Stimme verbannen. So schnell hatte er nicht damit gerechnet den Anruf zu bekommen. Sicherlich war das eine Erleichterung. Doch glaubte Yohji daran, dass es einen Haken bei der Sache geben musste. „Und warum erst jetzt und nicht schon vorher? Hat Aya etwa gearbeitet??“ Das konnte sich Yohji nur all zu gut vorstellen. Und dieses Betretende Schweigen am Hörer deutete ebenfalls drauf hin. „Omi?? Hast du deine Sprache verloren oder was?“ Okay, er hatte gesagt, dass er diese Nacht bleiben würde. Und die dauerte ja nun nicht mehr all zu lang. Nur noch ein paar Stunden und dann würde er schon hier raus kommen. Und wenn er mit dem Rollstuhl hinter dem Roten her fahren musste und ihn an die Leine Legen musste oder ans Bett fesseln. Solange es dann zum Guten Ayas Gesundheit war, waren alle Mittel recht. Na toll. Warum musste Yohji auch immer wissen, was genau da los war? „Ja.. er hat gearbeitet“, gab Omi letztendlich auch betreten zu und traute sich schon gar nicht mehr, allein den Hörer nur anzusehen. „Aber Hauptsache er schläft sich nun erst einmal richtig aus, das ist doch nun am wichtigsten. Und du reg dich jetzt nicht auf und leg dich schlafen. Wir kommen Morgen alle zu dir.“ Mit diesen Worten legte Omi auf und sah dann zu Ken rüber. „Ich glaube, wir sollten auch einmal schlafen gehen.“ So machten sich beide auf den Weg nach oben und gingen kurz darauf schlafen. Nun war alles ruhig im Hause der Kittens. Der Morgen kam viel zu schnell und als Ken die Augen aufschlug konnte er schon hören, das jemand unten in der Küche rum hantierte. Nein… war Ran etwa schon wieder aufgestanden und tat was für sie? Was war’s diesmal? Hoffentlich nur ein ganz gewöhnliches Frühstück, wie er es eigentlich jeden Morgen für sie gemacht hatte. Und tatsächlich entpuppte sich tatsächlich als einfaches Frühstück, als Omi und Ken nach unten tapsten und sich das einmal ansahen. „Aya-kun. Ruh dich doch endlich aus. Wir werden gleich Yohji besuchen fahren und wenn du so fertig aussiehst, dann wird er sich nur Sorgen machen.“ Ran nickte und setzte sich mit an den Tisch, um ausgiebig zu Frühstücken. Doch nicht lange und alles machte sich auf den weg zu Yohji und klopfte an dessen Tür. Immerhin war es schon kurz vor Mittag. Die Ärzte und Schwestern hatte er konkret angeschwiegen. Wollten sie ihn doch noch ein paar Tage zur Beobachtung dabehalten. Toll. Den Vormittag über hatte Yohji nichts getan. Nur dagelegen und gehofft, dass Aya nicht schon um fünf Uhr morgens aufgestanden war, um zu arbeiten. So langsam hatte er die Deckenfliesen durch gezählte, zum zweiten, dritten oder schon vierten Mal. Sein Rollstuhl war noch immer da, wo Aya ihn hingeschoben hatte. Die Ärzte hielten es wohl auch für besser den Abstand zu wahren. Aber wenn sie Yohji da mal nicht unterschätzten. Dann, als er gerade dabei war diesen Krankenhausfraß runter zu würgen, öffnete sich die Tür und Aya trat ein. Ihm folgten die anderen beiden. Die bekamen auch gleich einen strafenden Blick zugeworfen. Sein Ran sah nämlich gar nicht so aus, als hätte er großartig geschlafen. Und dafür waren die beiden doch schließlich zuständig gewesen oder? Doch er sagte nichts zu ihnen, sondern richtete sich gleich an Ran. „Schön, dass du da bist. Hast du dich denn wenigstens zu Hause ausgeruht oder bist du durchs ganze Haus gewuselt?“ Yohji war ja mal gespannt, ob Aya ihm wahrheitsgemäß antworten würde. Es tat zwar weh, aber Yohji bezweifelte das. Ran blinzelte leicht und sah Yohji genau an. „Ja…. So ziemlich schon. Küche aufgeräumt und Laden gemacht. So wie immer. Aber sonst hab ich mich ausgeruht.“ Na da hatte Ran ja doch Wahrheitsgemäß geantwortet und Yohji würde sowieso gemerkt haben, wenn es nicht so gewesen wäre. Also hatte sich Ran einfach dazu entschlossen kurz die Wahrheit zu sagen, denn er hatte sich ja trotzdem nicht sonderlich angestrengt. „Wie geht es dir? Ich mach mir Sorgen..“ Ran sah auf seinen Yohji und machte dabei ein ziemlich besorgtes Gesicht. Wenn man das überhaupt zwischen der Übermüdung und dem Wach sein noch erkennen konnte. Aber was sollte es schon? Ran tat sowieso immer das, was er für richtig hielt. Die zwei anderen von Weiß hatten sich ziemlich gewundert, als Ran auf einmal die Wahrheit gesagt hatte. Woran das wohl lag? Vielleicht musste es wirklich einfach nur Liebe sein, die ihn dazu veranlasste, denn wer wollte schon seinen Freund anlügen? Bei diesem Gedanken wurde Omi leicht rot und drehte sich etwas von Ken weg, doch der bemerkte das sowieso nicht. Stimmte es doch? Zumindest hatte Aya nicht verleugnet, dass er noch die ganze Hausarbeit gemacht hatte. „Haben dir denn wenigstens die anderen beiden geholfen? Du weißt, dass du nicht zu viel machen sollst…“ Okay, Yohji sollte die Belehrungsleier ablegen. Aya würde sie eh ignorieren. Also ging er lieber auf Ayas Frage ein. „Na ja, wie soll’s mir gehen? Ich will hier nicht länger rum liegen, sondern eher in den Laden. Und da helfen so gut es geht.“ Nebenbei würde er dann auf seinen Ran aufpassen wie ein Luchs. Aber natürlich nur still und heimlich. Omi und Ken waren gerade uninteressant, brachten sie sich doch auch nicht in dieses Gespräch mit ein. Also konnte man sie auch ignorieren. Er streckte seine Hand nach Aya aus und lächelte lieb. „Hey… und wie geht’s dir so? Ich hoffe du machst dir nicht zu viele Gedanken, um einen Idioten der im Krankenhaus liegt. So wie die Dinge stehen, komm mich nämlich schneller raus als gedacht.“ Das war nicht ganz die Wahrheit. Der Arzt hatte nur lediglich erwähnt, dass es sein könnte, wenn Yohji sich zusammen riss. Aber wenn nicht würde er, wie so oft schon erwähnt, von allein hier verschwinden. Also stimmte es ja dann doch irgendwie. „Ach mach dir um mich keine Sorgen“, meinte Ran und lächelte seinen Gegenüber schwach an. „Mir geht es soweit ganz gut. Und wie willst du hier schneller raus kommen, wenn du dich nicht rühren kannst?“ Ja… das war doch mal eine berechtigte Frage oder etwa nicht? Yohji sah schließlich auch nicht so gesund aus, wie es den Anschein machte. „Ich bin nur was Müde…“ Ja auch das entsprach der Wahrheit, doch Ran würde sich so oder so nicht mehr hinlegen wollen. Er würde nun wach bleiben. Und zwar hier bei seinem Freund. Auch er hatte die anderen zwei ausgeblendet und beachtete sie keinen deut mehr. Warum sollte er auch? Was zählte war Yohji, damit dieser sich richtig erholte. Der Rotschopf schloss die Augen und lehnte sich an Yohji. Irgendwie war der Playboy der einzige, bei dem Ran sich ab und an Ruhe gönnte und auf diesen hörte. Die anderen waren ihm egal und deshalb würde er auch niemals auf die anderen hören. Das mussten sie wohl alle einsehen. „Ach, du kennst mich“, meinte Yohji nur augenzwinkernd, „Ich werde schon einen Weg finden. Außerdem halten es die Ärzte auch für möglich mich eher zu entlassen und das ist doch was ne?“ Er nahm Aya in seine Arme bzw. in seinen Arm, der andere war ja noch immer eingegipst. Langsam und beruhigend strich er an Rans Schulter entlang, genoss einfach nur dessen Nähe. Es war irgendwie auch für ihn ein beruhigendes Gefühl, wenn Aya sich an ihn lehnte und sich etwas entspannte. So konnte er wenigstens sehen, dass er ein wenig für den Roten tun konnte. Und das war dem Weiß schon viel wert. Ken stupste Omi nur an die Schulter, deutete auf die zwei, welche ihre Teamkollegen wohl ausgeblendet hatten und meinte nur zu Omi: „Lass uns mal verschwinden. Ich glaub wir sind hier nicht weiter von Interesse. Und wenn wir Glück haben, schläft Aya noch eine Runde.“ Omi nickte nur und ging hinter Ken aus dem Raum raus, setzten sich wieder mal in die Kantine. Yohji hörte nur die Tür zu gehen und sah dorthin. „Oh… die anderen beiden sind wohl gegangen“, er grinste zu Aya, „Wissen die eigentlich wie es um uns beide steht oder haben die noch immer keine Ahnung?“ Ran zuckte mit den Schultern. "Ich glaub sie denken sich ihren Teil und lassen uns einfach in Ruhe, weil wir sowieso nichts sagen wollen." Jedenfalls er wollte nichts sagen. Er wollte einfach nur seine Privaten Momente mit seinem Schatz genießen und schmiegte sich etwas an Yohji. Bei Yohji fühlte er sich wohl und mochte am liebsten immer sofort einschlafen. "Sag mal... darf ich vielleicht ein wenig in deinen Armen.. oder deinem Arm schlafen", korrigierte er sich lächelnd und sah den Playboy erwartungsvoll an. Doch sicher würde Yohji nichts dagegen haben, denn er wollte ja selber, das Ran sich einmal richtig erholte und sich ausschlief. Denn Ran sah nun überhaupt nicht mehr gut aus, sondern eher erschlagen und todmüde. Vielleicht hätte man ihn noch etwas hier im Krankenhaus halten sollen? Im Zimmer vom Playboy hätte sich das doch extra gut gemacht, denn da wäre er sicher nicht einfach davon gelaufen. Andererseits wollte Ran auch nicht einfach nur dumm rum liegen und nichts tun, wo es ihm ja angeblich gut ging. Also wäre er auch so oder so einfach nach Hause gegangen. Mit einem Lächeln hieß er diese Aussage willkommen. Ran wollte schlafen bei ihm im Arm? Da fragte er noch. „Natürlich darfst du. Schlaf dich ruhig aus. Und wenn ich dich bei mir haben darf und deine Nähe genießen kann, erhol ich mich gleich doppelt so schnell. Also mach die Augen zu und träum schön.“ Er küsste Aya noch auf die Stirn und lächelte weiterhin. Streichelte unterdessen auch weiter seinen Arm so gut es ging. Es war wirklich ein verdammt gutes Gefühl, Aya so nah bei sich zu haben und zu wissen, dass dieser sich wirklich bis zu einem gewissen grad fallen lassen konnte. Zeigte es doch, dass der Rotschopf wenigstens etwas Vertrauen in Yohji hatte. Vielleicht konnte er ja doch so auf ihn einwirken, dass Aya sich noch mehr zurück nahm? Aber dazu musste er wohl wirklich aus diesem scheiß Krankenhaus raus. Er mochte solche Gebäude noch nie wirklich. Waren sie doch viel zu unpersönlich kalt und rochen noch dazu komisch. Einfach nur ungemütlich. Wie sich hier die Leute erholen sollten, war Yohji noch immer ein Rätsel. Und Ran hatte Recht. So richtig wollte Yohji mit den anderen beiden auch nicht darüber reden. Entweder sie würden checken was los war oder sie waren zu doof dazu. Irgendwann mussten sie die beiden aufklären, klar. Aber momentan gab’s andere Sorgen. Und die hatten nun mal Vorrang. "Danke...", flüsterte und kuschelte sich ein wenig an seinen Yohji. Er war froh, dass er hier liegen durfte und das der andere nicht böse auf ihn war. Nicht so wie Ken oder Omi, die ihm ständig nachliefen und ihm sagten, was er denn zu tun hatte. Er schloss die Augen und war auch wirklich schnell eingeschlafen. So ging das mehrere Stunden, in denen Ran einfach nur erschöpft in Yohjis Armen lag und gar nicht mehr aufwachen wollte. Doch sein gleichmäßiger Atem verriet, dass alles in Ordnung war und sich der Playboy keine Sorgen zu machen brauchte. Irgendwann gegen Nachmittag wachte er dann wieder auf und sah sofort Yohji entgegen. "Yohji?" Seine Stimme klang schwach und man hörte nicht, dass er wirklich geschlafen hatte. Eher wirkte es so, als hätte er überhaupt keinen Schlaf gehabt und wäre völlig am Ende. „Hey, wenigstens gut geschlafen?“, fragte er liebevoll und lächelte ebenso dem Roten entgegen. Er hatte die ganze Zeit seinen Ran beobachtet. Wie friedlich er ausgesehen hatte und so entspannt. Als wenn alles in Ordnung wäre. Wie schön diese Vorstellung war. Sie waren alle Gesund, hatten ihre Missionen zu erfüllen und es gelang ihnen auch. Und sie hatten keine großen Sorgen. Konnten in einer glücklichen Beziehung leben und vertrauten sich gegenseitig blind. Zudem konnten sie sich einfach fallen lassen, wann immer es ihnen danach war, sofern der andere nur da war und ihn auffing. Er lächelte immer noch, verdrängte die Traurigkeit die bei diesen Gedanken in ihm aufstieg. Dann streichelte er Aya kurz und sanft über die Wange. „Ich hoffe ich war nicht all zu unbequem. Schließlich will ich ja nicht der Grund für einen verspannten Nacken sein oder so. "Es war gut", murmelte Ran und stand auf. Er setze sich auf einen nahe gelegenen Stuhl und drehte erst einmal seinen Kopf hin und her. Eigentlich tat sein Nacken nicht weh, doch sein Hals knackte einige Male, als er ihn in alle Richtungen drehte. Dann wanderte sein Blick wieder zum Playboy und musterte ihn ein wenig fragend. "Wie lange hab ich geschlafen?" Er rieb sich durch die Augen, während er auf Antwort wartete. Wie immer sah er einfach nur erschlagen und müde aus. "Ich glaub, ich geh heim." Damit stand er auf und sah noch zu Yohji nach unten. Wieso war ihm so verdammt schlecht, wenn er schlief? Vielleicht sollte er das mal umstellen, damit er sich nicht mehr so erschlagen fühlte, wenn er mal aufstand. "Soll ich morgen wieder hierher kommen?" „Ne Weile war’s schon. Und wenn du magst, kannst du mich gerne wieder besuchen. Hab ich wenigstens was, worauf ich mich freuen kann“ Warum hatte sich Aya so schnell von ihm weggesetzt? Yohji hätte ihn lieber noch bei sich gehabt. Sicherlich war sein Arm eingeschlafen, aber das machte gar nichts aus. Aya war bei ihm gewesen, das zählte. Nun gut. Morgen, wenn er Glück hatte würde sich das ja wiederholen? „Dann grüß mir mal die zwei da unten. Und… räum nicht wieder den ganzen Laden allein um Ran. Versprich zumindest zu versuchen dich ein wenig zurückzunehmen und sei es damit ich hier etwas ruhiger liegen kann. Ich… mach mir doch Sorgen um dich, weißt du?“ Er seufzte. Er konnte es Aya eh nur raten und nicht erzwingen. So sehr Yohji sich das auch wünschte. Und das wusste er, weshalb in dem gesagtem auch ein bittender kein fordernder Tonfall lag. Was sagte Yohji da? Er machte sich sorgen um ihn? "Yohji..." Er setzte sich zu Yohji auf die Bettkante und Strich ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Sorgst du dich so sehr um mich", fragte er leise und lächelte leicht in die Richtung des älteren. "Ich werd auf mich aufpassen und morgen komm ich wieder. Und wehe, ich seh dich nicht gesund und munter hier im Bett sitzen." Gesund war vielleicht etwas übertrieben, doch es hatte gerade so gut gepasst und es störte ja sowieso niemanden. Er gab Yohji noch einen kurzen Kuss und stand dann wieder auf, doch nicht ohne Yohji noch mal durch die feinen Haare zu streicheln. "Also bis morgen dann." Mit diesen Worten ging er aus dem Zimmer nach unten und sammelte seine Junges ein. Es würde nicht mehr lange dauern, bis Yohji wieder daheim wäre. Bis dahin würde er schon alles zusammen halten. So, wie er es sich vorgenommen hatte. Er hatte ihm nur noch hinter her gelächelt. Das war nun einige Tage her. Seit dem war Aya jeden Tag wieder gekommen. Mal mit und mal ohne die anderen. Aber es machte keinen Unterschied, denn selten sprach er mit ihnen oder beachtete sie. Mit Aya genoss er jede Sekunde. Und schließlich hatte er die Ärzte soweit belabert, dass sie ihn nach Hause ließen. Also saß er nun im Rollstuhl vor der Ladentür. Die anderen wussten gar nicht, dass er jetzt hier war, geschweige denn dass Yohji heute entlassen wurde. Also stand er auch vor verschlossenen Türen. Insgeheim freute er sich diebisch auf Ayas Gesicht. Irgendwie schaffte er es die Tür zu öffnen und hinein zu rollen. Dann war er in ihrem Laden und keiner war zu sehen. Das wunderte Yohji dann doch. „Hm… komisch…“ Er rollte zur Treppe die nach oben führte und grinste diebisch. „HEY IHR! Keiner da wenn der Invalide nach Hause kommt??“, rief er gen Treppe, hoffte, dass irgendwer ihn gehört hatte. Und wehe sie waren jetzt nicht da. Ken blinzelte und steckte den Kopf aus Ayas Zimmertür. Hatte er sich verhört oder.... "Omi warte mal hier bei Aya. Ich werd gucken ob unser Yohji tatsächlich wieder da ist." So ging er raus und zur Treppe. Als er runter sah, stand da tatsächlich ihr Playboy vor der Treppe und verlangte nach Aufmerksamkeit. "Yohji", fragte Ken ungläubig und machte einige Schritte nach unten. "Wie kommt es, dass du hier bist? Ich dachte die wollten dich noch etwas im Krankenhaus da behalten. Wieso hast du nichts gesagt? Wir hätten dich abholen können." Wo Ken zuerst etwas gelächelt hatte, wandelte sich sein Blick und er schaute den Playboy traurig an. "Wieso hätte es nicht ein Tag früher sein können", fragte er betreten und setzte sich so auf die Treppe, dass er nun in Augenhöhe mit dem anderen war. Wäre der andere einen Tag vorher da gewesen, dann wäre das nie mit Aya passiert. Dann müsste der Rothaarige nicht wieder unfreiwillig das Bett hüten, doch nun war es nicht mehr rückgängig zu machen. ~tbc~ Epilog: -------- ~Epilog~ Yohjis anfängliche Freudenmiene, veränderte sich schlagartig. „Ken, was ist los? Was ist mit Aya?“ Es konnte sich nur um Aya handeln, wenn Ken so ein Gesicht machte. Dank diesem netten Gefährt konnte Yohji nicht hinauf, doch das wollte er ändern. Also hievte er sich auf und fiel mehr als das er ging auf die Treppe. Wieder zog er sich mit seiner Hand am Geländer hoch und stakste unbeholfen hinauf. „Was- was ist los, Ken, sag schon!“ Dieser stand nur erschrocken da und war verblüfft, wie schnell Yohji doch die Treppe hochgekrackselt kam. Und die Angst stand förmlich in den Augen des anderen. Schließlich oben angekommen, packte Yohji Ken außer Atem an dessen Kragen und schüttelte ihn so gut es ging. „WAS IST PASSIERT???“ „Er… ist wieder umgekippt und liegt nun im Bett…“, sagte Ken etwas kleinlaut. „WAS??!?!?!“ Yohji ließ Ken neben sich, humpelte in Richtung Ayas Zimmer. Warum konnte er nicht mal schneller sein? Warum zum Teufel konnte er nicht gestern aus diesem verdammten Krankenhaus raus gekommen sein? Er schwang die Tür auf, stolperte die letzten Meter, bis er zum Bett hin fiel und sich am Rand mehr schlecht als recht auffing und abstützte. Sofort ergriff er eine Hand von Aya und drückte sie leicht. „Aya? Hey… ich bin’s… bist du wach?“, seine Stimme war zittrig und mit Angst erfüllt, so sehr wie seine Augen mit Tränen gefüllt waren. „Ran“, er flüsterte, „Komm, red mit mir…“ "YOHJI!" Omi war aufgesprungen und stand nun sofort hinter Yohji, der da so am Bett hing und Aya nun bei einem völlig anderen Namen nannte. "Yohji.. er wird dir nicht antworten. Er ist seit über einer Stunde Bewusstlos..." Der Kleine schluckte hart und sah traurig auf Yohji. Wieso hatten sie ihm alle nicht helfen können, als es einfach mal wichtig gewesen wäre? Er fühlte sich so schuldig.... Doch auch Ken ging es nicht besser. Er stand dort im Türrahmen und sah auf die Szene, die sich ihm dort bot. Es tat ihnen allen Leid, doch sie konnten auch alle nichts mehr dagegen tun. "Omi... komm wir gehen hier raus. Lass sie alleine. Vielleicht.... wacht Aya ja auf, wenn Yohji nun endlich hier ist." Und beide gingen nach draußen und hofften einfach nur das Beste. Ran rührte sich jedoch im ersten Moment nicht. Doch irgendwie hatte er das Gefühl, als würde er gerufen werden, so als müsse er zurück aus dieser Schwärze. Er... hatte doch noch jemanden, der dort auf ihn wartete. Warum konnte er nicht einfach so aufwachen? Doch seine Hand war es, die letztendlich eine minimale Bewegung von sich gab. Mehr nicht. Yohji schüttelte nur den Kopf. Er interessierte sich nicht weiter für die Tränen, die wieder mal an seinen Wangen hinab liefen. Nein, es durfte nicht sein, dass Aya bewusstlos blieb. Er MUSSTE einfach aufwachen! Immer weiter schnürte sich seine Kehle zu, sein Herz schmerzte so ungemein. Warum wachte er denn nicht auf? Warum kam er nicht mehr zu ihm zurück?? „Ran… bitte, bitte… mach deine hübschen Augen auf, guck mich an…“, seine Stimme drohte zu brechen durch die Schluchzer die Yohji nicht unterdrücken konnte. Er wollte es einfach nicht wahr haben, dass es vielleicht endgültig das letzte Mal sein konnte, dass Aya umgefallen war. Wieder fing er an zu flehen. Als er die kurze Bewegung der Hand wahrnahm, blieb sein Herz vor Aufregung stehen. War das ein Zeichen gewesen? Er drückte die Hand fester. „I-ich bin hier Ran, also komm her… komm zu mir“, ein kleiner Kuss auf den Handrücken, „Und… ich liebe dich doch. Jetzt wo ich endlich draußen bin, da- da können wir es uns so schön machen… bitte Ran… lass mich nicht allein…. Das überlebe ich nicht… nicht noch einmal…“ Jetzt zitterte sein Körper, denn Yohji weinte. Weinte wie er es lange nicht gekonnt hatte. Aus Angst und Verzweiflung schon wieder so eine große Liebe die ihm noch mal zu Teil werden durfte, zu verlieren. Das durfte nicht sein – es würde ihn töten. Sein Körper wäre nur noch eine leere Hülle. Er würde einfach sterben. Langsam, ungemerkt von Yohji, öffnete Ran die Augen. Er fühlte sich immer noch schwach und verstand nicht, was los war. Doch erst, als er Yohjis Schluchzen hören konnte, drehte er seinen Kopf zur Seite und hob seine Hand an. Er legte seine Hand auf die Wange seines Freundes und streichelte sanft darüber. "Yohji... ich... hier bin ich... was ist denn los?" Aya schluckte hart und lies die Hand wieder sinken. Er war viel zu müde um sie oben zu halten und so sank sie wieder auf das Bett und auch Ran konnte seine Augen nur noch halb offen halten. Doch er wollte sie nicht schließen. Er musste sie offen halten, damit sein Yohji wusste, das er wieder da war. Das er nur zurückgekommen war, weil sein Yohji ihn gerufen hatte. Der Rothaarige hatte den Playboy noch nie weinen sehen und das er es jetzt sah, lies ihm förmlich selbst die Tränen in die Augen schießen. Doch er weinte nicht. Er wartete brav auf eine Reaktion von Yohji, wie auch immer sie für ihn ausfallen würde. Yohji sah ängstlich auf. Hatte er sich das alles nur eingebildet? Konnte doch gut sein oder? Er hatte es sich so sehr gewünscht, dass er schon Halluzinationen bekam. Davon hörte man doch öfter. Aber nein, er sah die leicht geöffneten Augen von Ran und weinte gleich wieder los. Aber eher vor Freude und Erleichterung als vor Kummer. „D- du fragst echt was los ist??“, versuchte Yohji zu scherzen, lacht kurz unsicher auf und ließ es auch schnell wieder bleiben. Dann versuchte er weiter zum Roten zu rücken. Erst jetzt fiel ihm auf, wie unvorteilhaft er dasaß und dass sein Bein wieder begann weh zu tun. Doch ignorierte er es und versuchte nur weiter in Ayas Nähe zukommen um seinen eigenen Kopf neben Rans zu betten. „Wehe du machst so was noch mal… wehe, du wagst es je mich zu verlassen, hörst du? Ich werde dann nicht leben können ohne dich… denn du bist mein Leben…“, flüsterte er nur leise in die Ohren seines Freundes. Ran musste leicht lächeln und sah nun wieder zu Yohji. "Nein... nie mehr..." Er musste einmal tief durchatmen, doch dann nahm er die Hand des Playboys und drückte sie leicht. "Ich hab die letzten paar Tage überlegt. Ich... werde eine Therapie machen. Es gibt sicher jemanden, der mir helfen kann. Und wenn ich erstmal auf dem Wege der Besserung bin, dann sind auch meine Kreislaufprobleme vergessen und machen uns keinen Kummer mehr." Er flüsterte nur, da es ihn schon etwas anstrengte, so reden zu müssen. "Und wenn du auch gesund bist, dann werden wir uns ein schönes Leben machen. Nur du und ich, ohne Weiß." Das war schließlich ihr gutes Recht und Aya konnte sowieso nicht mehr bei Weiß mitmachen ohne zu riskieren, dass er wieder zusammenklappte. "Ich werde dich nie wieder verlassen. Ich.. liebe dich", hauchte er und gab Yohji einen zärtlichen Kuss. Nun würde alles gut werden und sie würden sich all ihre Wünsche erfüllen. Ja... das war es, was er sich immer erträumt hatte und nun wurde es endlich wahr. Wie sehr er sein Leben doch liebte.... ~The End~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)