Battlefield von abgemeldet (Man sieht nur mit dem Herzen gut.) ================================================================================ Kapitel 7: Hypnose ------------------ Oh mein Gott, ich liiiiiiiiiiieeeebe eure Kommentare... *total süchtig ist* Danke, danke, danke! Ihr macht mich damit so glücklich! Und mich hat es auch gefreut, dass keiner gemeckert hat, dass Sho nun doch nicht auftaucht. Ersteinmal zumindest nicht, vielleicht auch gar nicht, mal sehen... ich bin nicht so der fanatische Sho-Anhänger, wisst ihr... Und ich find es schön, dass die Dialoge einigermaßen glaubhaft rüberkommen. So eine Ich-Perspektive ist manchmal gar nicht so einfach und vor allem beim jetztigen Kapitel hab ich gemerkt, dass meine Kyoko ein bisschen zu sarkastisch ist... und Ren irgendwie eine Art geheimnisvoller Psychopat... uiuiui A/N: Aufregungen mit Herzklopfen ~*~ Kapitel VII Hypnose Ich freute mich. Ich hüpfte förmlich von einem Bein aufs andere. Ich war so aufgeregt! Wir wechselten die Location! Yeah! Die ganze Crew hatte das Set zusammengepackt und jetzt standen wir alle vor dem Bus und warteten, dass sie endlich das Gepäck verstauten. „Kyoko-chan, kannst du nicht endlich mal stillstehen?“ „Entschuldige.“, nuschelte ich und zwang mich zur Ruhe. Aber es war schwer… „Sie freut sich eben einfach, Maijka.“, verteidigte mich Yumi und ich schenkte ihr ein dankbares Lächeln. „Mein Gott, es ist doch nur eine andere Location!“ „Eben.“ Warum wollte Maijka das denn nicht verstehen? Wir würden ans Meer fahren! Ans Meer!!! „Warst du etwa noch nie am Meer?“, fragte Maijka überheblich. Oh man, manchmal wünschte ich mir einfach sie würde ihren Mund halten und nicht alles auf ihre dämliche Art und Weise kommentieren. „Doch, aber das ist schon seeehr lange her.“, antwortete ich ihr sogar noch recht freundlich, denn die Freude über diese kleine Reise war bei mir einfach zu groß, um sie mir schon jetzt verderben zu lassen. „Also, für mich ist das Meer nichts Besonderes mehr.“ Sie machte eine abfällige Handbewegung. „Meine Eltern haben im Norden am Strand ein Sommerhaus, wisst ihr?“ Nein, wussten wir nicht und wir wollten es auch gar nicht wissen, jedenfalls ich nicht. Yumi schien jedoch eher interessiert zu sein, denn sie meinte erfreut: „Wirklich? Das ist ja toll!“ Maijka lächelte überlegen. „Naja, weißt du, nachdem du dort fast schon aufgewachsen bist, hat das Meer seinen Reiz verloren.“ Als ob die See an Reiz verlieren würde! Wusste dieses Mädchen überhaupt wovon sie da sprach?! „Ja… das kann ich verstehen.“ Huh? Yumi? Alles klar? „Eigentlich hätten sie die Szenen auch im Studio drehen können“, fuhr Maijka fort, “Doch es gab Mehrere am Set, die unbedingt die reale Brandung und so Zeugs mit aufnehmen wollten…“ Und so Zeugs! Argh! Dieses Mädchen war eine verwöhnte Göre! „Wer hat denn darauf bestanden?“, wurde sie von Yumi gefragt. Oh man, irgendwie hing sie an Maijkas Lippen. „Naja… angeblich ging das Ganze von Ren aus und Hinushe-san war dann auch ganz begeistert von der Idee.“ Sie nannte ihn REN???? Sie nannte Tsuruga-san einfach so REN!!! Diese Impertinenz! Hatte die denn überhaupt vor irgendetwas oder irgendwem Respekt? Was erlaubte die sich eigentlich?! Sie konnte nicht mal zwei zusammenhängende Sätze sprechen, ohne über Requisiten zu stolpern oder sie vergaß ihren Text vor lauter Tsuruga-san-Anschmachterei! Und sie nannte ihn einfach so Ren! Argh! Das war zuviel. Ich ließ die beiden einfach stehen. Das konnte ich mir nicht mit anhören. „Was hat sie denn?“, hörte ich hinter mir noch die Maijka-Tussi fragen, doch ich ging einfach weiter. Ich wollte nichts mehr hören. ~*~ Ich seufzte laut auf. Der Tag hatte so schön begonnen. Und jetzt? Und jetzt? Wir hatten uns alle einquartiert und ich hatte schon begonnen auszupacken. Man hatte für uns extra eine eigene kleine Ferienanlage direkt am Meer gemietet und mein Haus hatte einfach eine traumhafte Aussicht. Aber natürlich gab es an der ganzen Sache einen Haken. Wie sollte es auch anders sein? Die Häuser waren immer für zwei Personen ausgelegt und sie hatten uns ausgelost. Warum auch immer. Sie hätten uns auch die ganze Sache selbst einteilen lassen können. Aber unsere Co-Regisseurin fand es viel besser, wenn sich mal neue Pärchen bildeten und nicht immer nur dieselben Leute zusammen wären. Sie hatte von einem „besseren Gruppenklima“ gesprochen. Ich hasste sie für diese Idee. Ich war überzeugt gewesen mit Yumi ein Haus zu teilen. Es wäre so schön geworden. Und nun? Jetzt hatte ich Maijka an der Backe. Oh, wie furchtbar konnte denn ein Tag werden, der doch eigentlich sooo gut angefangen hatte? Ich hätte mit jedem mein Haus geteilt! Mit JEDEM! Bloß nicht mit Maijka! Selbst mit Tsuruga-san hätte ich mich abgefunden! Tsuruga-san? Hatte ich gerade tatsächlich an TSURUGA-SAN gedacht? Das war doch nicht wahr. Oh Gott. Ich war so froh gewesen, dass seine Worte heute bisher nicht in meinem Kopf herumgegeistert waren. Ich hatte ihn auch gar nicht gesehen, denn heute Morgen hatte er noch das Shooting gehabt, welches gestern verlegt worden war. Das hatte mir Yashiro-san erzählt und deshalb kam er erst später. „Kyoko-chan?“ Die Stimme kam aus dem Bad. Woher auch sonst? „Ja?“ „Hast du mein Puder und meine Bürste irgendwo gesehen? Ich finde es nicht!“ Ich seufzte auf. „Schau mal in deiner Tasche nach, vielleicht hast du es noch gar nicht ausgepackt.“ Ein paar Minuten war es still, dann hörte ich sie sagen: „Jaa! Du hattest Recht!“ Oh Wunder. Das konnte ja was werden! Wie lange sollten wir hier bleiben? Knapp eine Woche? Ugh… Ich schnappte mir ein Buch aus meiner Tasche und ging auf unsere Terrasse. Wenigstens war der Ausblick schön. Langsam begann die Sonne unterzugehen, wobei sie dem Wasser einen leichten, rötlichen Schimmer verlieh. Es war wirklich phantastisch. Ich atmete tief die frische Luft ein und ließ mich in einen der bequemen Korbsessel fallen. Wenn man mal die Tatsache außer Acht ließ, dass ich mit Maijka ein Haus teilte, dann war es wirklich ein Traum hier. Vielleicht würde es ja auch gar nicht so schlimm werden. Sich selbst Hoffnung zu machen war ja immerhin nicht verkehrt. „Kyoko-chaaaaaaaan?“ Ah! „Wie spät ist es? Müssen wir nicht zum Essen?“ Das Mädchen war ein Albtraum. „Es ist gleich um acht.“, antwortete ich ihr träge. „UM ACHT?“ Ich sprang von meinem Sessel auf. Himmel, wie konnte man denn so eine hohe Fiepsstimme haben!? „Wirklich? Schon so spät?“ „Ja!“, knurrte ich. Man, die konnte einen echt fertig machen. „Los komm! Wir müssen uns beeilen! Wir können nicht zu spät kommen! Sonst sind doch die besten Plätze schon besetzt!!!“ Meinte sie das wirklich ernst? Wenn ihre ganze Vorstellung hier nicht so absurd gewesen wäre, dann hätte ich sogar gelacht. Aber soo… „Geh ruhig schon vor, ich komme etwas später nach.“ „Was?! Nein, du kommst schön jetzt mit!“ Wieso denn das? „Wirklich, ich habe kein Problem damit etwas später…“ „Nein.“ Ich hasste es, wenn man mich nicht aussprechen ließ. „Du kommst mit mir.“ Inzwischen war sie auf die Terrasse gekommen und ich muss zugeben, dass mir bei ihrem Anblick die Kinnlade herunterfiel. Sie hatte ein langes, schwarzes Kleid an und hatte sich so viel Schminke ins Gesicht geklatscht, dass ich sie kaum wieder erkannt hätte. Um ihre Augen hatte sie ebenso großzügig Farbe verteilt wie auf ihren Lippen. Sie wusste offenbar, dass Rot als Signalfarbe galt und wollte dadurch Aufmerksamkeit erregen. Ich hätte in diesem Falle wohl eher dazu tendiert Rot als Abschreckungsfarbe zu bezeichnen. Was so ein bisschen Make-up doch ausmachen konnte. Sie bemerkte mein Erstaunen, weshalb sie nervös an sich herunter sah und fragte: „Ist irgendetwas nicht in Ordnung? Sitzt etwas nicht richtig?“ Das war wieder so ein Moment, in dem ich normalerweise vor Lachen fast gestorben wäre. Aber nicht jetzt. Nicht mit diesem Abendkleid vor mir, welches Einblicke gewährte, die man eigentlich unter Verschluss halten sollte. Eigentlich… „Nein, alles sitzt perfekt.“, entgegnete ich ihr knapp und sie antwortete mir mit einem erleichterten Aufseufzen. „Gut. Was sagst du zu dem Kleid?“ „Es sieht hübsch aus.“ Und ich meinte es ehrlich. Es sah wirklich nicht schlecht aus, obwohl ich es wohl nie getragen hätte. Aus dem einfachen Grund, dass mir der Ausschnitt viel zu weit war. Sie strahlte. „Danke. Aber los, jetzt gehen wir!“ Sie nahm meinen Arm und zog mich ins Haus. „M…moment!“ „Was ist?“ „Ich habe doch gesagt, dass ich nachkomme!“ „Ach Quatsch! Du kommst jetzt mit.“ Seit wann war sie denn so erpicht auf meine Gesellschaft? Aber die Antwort lieferte sie mir gleich selbst: „Was ist denn, wenn noch keiner da ist? Dann sitz ich dort alleine rum. Das kommt nicht in Frage!“ Aha, daher wehte also der Wind. Ich war so was wie ihr Maskottchen, welches sie unterhalten sollte, solange bis sich jemand anderes finden würde. Früher nannte man das Hofnarr… „Los jetzt!“ Ich fügte mich meinem Schicksal und trottete neben ihr her. Immerhin hatte sie jetzt meinen Arm losgelassen. Ich schloss die Tür ab und wir liefen an den anderen Häusern vorbei in Richtung Hauptgebäude, wo sich der Speisesaal befand. Eigentlich war ich überrascht, dass Maijka mich mitgenommen hatte. Im Grunde sah ich nämlich noch genau so aus, wie heute morgen, als wir in den Bus eingestiegen waren. Ich trug immer noch meine Jeans, hatte dieselben bequemen Schuhe an und nur das T-Shirt hatte ich gegen einen dünnen Pullover getauscht, weil hier doch eine recht kühle Brise wehte. Wie Maijka das in ihrem kurzärmeligen Kleidchen aushielt war mir ein Rätsel. Wir waren nicht die Ersten, die zum Essen erschienen. Ich war überrascht, dass schon der halbe Saal voll war. Ich schluckte. Es hatte sich nicht nur Maijka in Schale geworfen. Ich sah, dass ich zwar keine absolute Ausnahme darstellte, aber die Mehrzahl der Frauen hatte sich doch zumindest etwas fein gemacht. Entweder hatten sie extravagante Blusen, schwarze Hosen, Kleider oder Stöckelschuhe an. Aber wie man auf Zehn-Zentimeter-Absätzen überleben konnte, würde wohl immer ein Rätsel für mich bleiben. „Oh, da sind ja Sami und Nouna!“, rief meine Mitbewohnerin erfreut und setzte sich sogleich in Bewegung. Mich ließ sie natürlich stehen. Ich hatte es nicht anders erwartet und ein bisschen Erleichterung verspürte ich auch, sie endlich los zu sein. Ich trottete gemächlich zum Buffet und begann mir mein Abendbrot auf den Teller zu packen. Man hatte sich wirklich viel Mühe gegeben und ich konnte mich gar nicht entscheiden. Die Suche nach einem Sitzplatz war auch nicht einfacher als die Auswahl des Essens, doch ich fand noch einen freien Tisch weiter hinten. Als ich jedoch auf dieses so verlockende stille Eckchen zulief, hörte ich, wie jemand meinen Namen rief. Es war Yashiro-san, der mich fröhlich zu sich herüber winkte. Ich lächelte und änderte die Richtung. Yashiro-sans Gesellschaft war auch nicht schlecht. Er würde mich zumindest nicht irgendwo stehen lassen… Ich lächelte allerdings nicht mehr, als ich seinen Tischnachbarn erkannte. Tsuruga-san saß genüsslich kauend neben ihm und beobachtete mich. Ich schluckte. Eigentlich hätte ich jetzt viel lieber kehrt gemacht, denn der freie Tisch erschien mir verlockender denn je, doch es war zu spät um noch einen Rückzieher zu starten. Und da hatte ich mich so gefreut ihm heute nicht über den Weg gelaufen zu sein. Tsuruga-san sah mich immer noch an, als ich langsam auf ihren Tisch zuging. Plötzlich fühlte ich mich schrecklich fehl am Platz zwischen all den aufgetakelten Frauen rings um mich herum. Warum hatte ich keinen Rock angezogen? Das hätte wenigstens noch halbwegs elegant ausgesehen, aber Jeans? Ich setzte mich Yashiro-san gegenüber. „Wir können dich doch nicht alleine an einem Tisch sitzen lassen!“ Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Das ist sehr nett von Ihnen.“ „Habt ihr euch schon eingerichtet?“ „Ja, jedenfalls so gut wie.“, antwortete ich ihm mit eher weniger Enthusiasmus in der Stimme. Eigentlich hätte ich gar nichts gesagt, aber da sie mich an ihren Tisch gebeten hatten, wollte ich auch ein einigermaßen höflicher Gesprächspartner sein. „Wie gefällt dir der Blick?“ „Er ist wirklich wunderschön. Ich hätte nie gedacht, dass wir so nah am Strand wohnen würden.“ Ich schob meinem Satz ein verkrampftes Lächeln hinterher. Mein Gott, entspann dich! An diesem Tisch frisst dich niemand… „Sie haben traumhaftes Wetter für morgen angesagt, perfekt für die Außenaufnahmen und für eine tolle Sicht.“ Yashiro-san freute sich aufrichtig. „Sehr schön.“ „Ist alles in Ordnung, Mogami-san?“ Fast hätte ich mich an meiner Kartoffel verschluckt, als Tsuruga-san mich plötzlich ansprach. Hatte meine Antwort etwa zu euphorisch geklungen? Ich nickte nur und beugte mich tiefer über meinen Teller. „Mogami-san?“ Konnte er sich den nicht wenigstens einmal mit einem simplen Kopfnicken zufrieden geben? Warum musste er denn immer noch einmal nachfragen? „Ja, alles ist in bester Ordnung.“ Und diesmal sah ich ihn an. Das hätte ich nicht tun sollen. Wirklich nicht. Denn ich konnte nicht mehr wegsehen. Seine Augen hielten mich förmlich gefangen. Himmel! Wieso hatte ich das Gefühl, dass er regelrecht in mich hinein sehen konnte? „Mit wem teilst du dir ein Haus?“ „Mit Maijka-san.“, antwortete ich ihm sofort. Seine Augen ließen mich einfach nicht los. „Kommt ihr beide gut miteinander zurecht?“ „Klar!“ Er zog eine Augenbraue in die Höhe und ich zwang mich wegzusehen. Meine Antwort war zu hastig gewesen. Stille breitete sich am Tisch aus und ich stocherte auf meinem Teller herum. Ich brauchte nicht einmal aufzublicken, um zu wissen, dass Yashiro-san hilflos zwischen Tsuruga-san und mir hin und her sah und Tsuruga-san selbst seinen bohrenden Blick immer noch auf mich gerichtet hatte. Ich begann zu schwitzen. Wieder einmal. Wie so oft, wenn Tsuruga-san mich mit seinen Augen durchleuchtete. Ich schluckte. Das Schweigen wurde langsam drückend. Yashiro-san räusperte sich leise. Ich sah nicht auf. Mein Herz schlug schneller. Ruhig… ganz ruhig… Ich geriet allmählich in Panik. Mir schnürte es förmlich die Kehle zu. Ich begann zu zittern. „Okay!“, gab ich mich geschlagen. „Okay. Wir hätten uns wohl beide über einen anderen Mitbewohner mehr gefreut, doch im Grunde ist es wirklich kein Problem. Sie haben ja die Häuser auch ausgelost und insofern brauchen wir uns ja auch gar nicht zu beschweren.“ Ich sah wieder von meinem Teller auf. Tsuruga-sans Mundwinkel zuckten. Oh wehe dir! Wehe du fängst jetzt an zu lachen! Er biss sich auf die Lippen. Wage es ja nicht! „Uaaaaahhh!“ Ich hasste ihn. Wirklich. Er machte sich immer über mich lustig. Das war nicht fair. Das war schlicht und einfach nicht fair! „Ah, bei Ihnen scheint es ja sehr lustig zuzugehen!“ Nein! Oh bitte! Warum musste DIE jetzt hier auftauchen?! „Ist der Platz noch frei?“ Nein, du dumme Kuh! „Natürlich.“, antwortete ihr Tsuruga-san mit einem zuvorkommenden Lächeln. Er hatte sich wieder beruhigt. Dieser Idiot. „Darf ich fragen, worüber Ihr gerade so herzlich gelacht habt?“, fragte Maijka mit einer süßen Stimme. Ich wollte ihr ins Gesicht schlagen. „Ach, nicht der Rede wert.“ Ich hätte ihn ermordet, hätte er es ihr gesagt. Mit meinen eigenen Händen hätte ich ihn erwürgt. „Wie war Ihr Fotoshooting heute Morgen, Tsuruga-san?“ Ach, sie nannte ihn tatsächlich Tsuruga-san? Na so was… „Ganz gut, danke.“ Aber das Shooting hatte ich selbst vollkommen vergessen. Das hätte ich ihn auch fragen können… wäre sicherlich ein gutes Ablenkungsmanöver geworden. „War es wirklich für das JM Magazine?“ „Ja, das ist richtig.“ Sie begann wie ein Honigkuchenpferd zu strahlen. „Ich liebe diese Zeitung! Die ist immer so aufschlussreich! Die Themen interessieren mich immer sehr und die Autoren scheinen mit ihrer Wortwahl immer genau ins Schwarze zu treffen…!“ Himmel! Was faselte die denn hier? JM Magazine war eine Modezeitschrift! „… ich bin wirklich schon gespannt auf die Fotos! Hat ihnen das Shooting Freude bereitet?“ „Nun… es war eigentlich wie jedes andere auch…“ „Hach, das kann ich gut nachvollziehen! Sie müssen diese ganzen Fotoshootings furchtbar langweilig finden, so oft, wie sie welche machen müssen!“ „Hm…“ „Also mir würde es zumindest so gehen. Ich glaube nach einer Weile würde ich das einfach schrecklich nervig finden und…“ Maijka redete und redete. Ich glaube am Ende starrte ich sie förmlich an, weil ich von ihrem Redefluss so beeindruckt war. Und Yashiro-san ging es ähnlich. Er hatte zumindest in den letzten zehn Minuten nirgendwo anders hingesehen. Ich sah zu Tsuruga-san. Er sah mich an. Er sah mich an!!! Ah! Ich wurde schlagartig rot und stierte wieder auf meinen Teller. Wieso sah er mich an, wenn Maijka mit ihm redete? Das war doch verdammt unhöflich! Und ich wusste, dass Tsuruga-san ein sehr höflicher Mensch war. Ein echter Gentleman. Das galt natürlich nicht für sein Verhalten mir gegenüber. Aber sonst war er das wirklich. Und warum hatte er dann gerade zu mir rübergeschielt? Vielleicht hatte ich mich ja auch verguckt? Nein, das konnte nicht sein. Ich hatte mich wieder diesen tiefen Brunnen gegenüber gefunden, die einen so schnell hinab zogen, dass an ein Entrinnen nicht mehr zu denken war. Tsuruga-san saß Maijka gegenüber. Die Gute hatte ein Kleid mit einem Wahnsinnsausschnitt an, viel Schminke im Gesicht und ein hübsches Lächeln auf den Lippen. Auch ihre Stimme war nicht so unangenehm, da sie jetzt mal nicht in einer so hohen Tonlage sprach. Und neben ihr saß ich. Der Pullover verdeckte alles, ich war vollkommen ungeschminkt und ich sagte kein Wort. Wem würde ein Mann wohl seine Aufmerksamkeit schenken? Richtig! Der Person mit der Nummer 1 – Maijka. Und doch nicht mir! „Was hältst du davon, Mogami-san?“ Ich zuckte unwahrscheinlich zusammen und ich konnte schwören, dass ich so rot anlief wie eine Tomate. „I…i…i…“ „Ja?“ Oh man, ich hatte keine Ahnung worum es ging. „Könntet Ihr das vielleicht noch einmal wiederholen?“ Er grinste. Dieser Idiot. „Gurami-san hat gerade vorgeschlagen, dass sie mit jemandem die Häuser tauscht.“ „Huh?“ „Sie würde gerne mit Ignata-san tauschen.“ Maijka wollte mit Yumi tauschen??? Freiwillig? „Wenn sie möchte…“, nuschelte ich, doch innerlich startete ein Feuerwerk. „Keine gute Idee?“ Oh man, er wusste genau, das der Vorschlag meine Rettung war. „Doch, klar, wenn sie lieber bei Sami-san ist, dann geht das schon in Ordnung.“ Maijka drehte sich zu mir um. „Danke Kyoko-chan!“ Sie meinte es ehrlich und ich lächelte schwach. Vielleicht war sie ja doch nicht so übel… aber sie hätte mir das auch sagen können, ohne Tsuruga-san in die Sache mit hinein zu ziehen. „Ich muss es ihr gleich erzählen. Wenn Ihr mich entschuldigt.“ Mit einem fröhlichen Nicken verabschiedete sie sich von Yashiro und Tsuruga-san. Mich ignorierte sie. Dumme Kuh. Yashiro-san atmete erleichtert auf. „Phew… ich dachte sie hört überhaupt nicht mehr auf mit Reden.“ Tsuruga-san grinste. „Gefällt dir dein neuer Mitbewohner besser, Mogami-san?“ Ich nickte und wurde schon wieder rot. „Danke. Das war sehr nett von Ihnen, Tsuruga-san.“ Im Grunde hatte er mir ja wirklich geholfen. Er hatte Maijka zu verstehen gegeben, dass ich damit einverstanden war, bevor ich irgendetwas gesagt hatte. Wenn ich doch mal zugehört hätte… Sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter. „Gern geschehen.“ Mir lief ein Schauer über den Rücken. Warum musste er denn gerade wieder so gut aussehen? Ich brauchte unbedingt frische Luft. „Ich glaube, ich mache mich jetzt auch auf den Weg. Mein Koffer ist noch nicht ganz ausgepackt…“ Ich nuschelte eher vor mich hin, als das ich die beiden direkt ansprach. Ich wollte nur noch so schnell wie möglich verschwinden. „Gute Nacht.“ Ich bekam Gänsehaut. „Gute Nacht.“, antwortete ich ohne ihn anzusehen und nur mit einem kurzen Nicken zu Yashiros-san machte ich mich auf den Weg nach draußen. Atmen, einfach nur atmen, Kyoko! ~*~ KLeine Frage... Mag eigentlich irgendwer Maijka? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)