Auf schmalem Grat von Chiron (BW x HP (Slash Pairing)) ================================================================================ Kapitel 12: Die Wahrheit ------------------------ Hallo liebe Leute Da sind wir wieder. Und es gibt eine wichtige Mitteilung zu machen. Wir haben seit dem 12. Kapitel eine neue Beta, die meisten von euch werden sie sicher schon kennen. :) Sie nennt sich gugi28. Hat eine sehr tolle FanFiction am laufen, welche wir euch nur sehr empfehlen können, nennt sich *Geheimnisvolle Schlangen*. Durch diesen Weg wollen wir uns auch noch bei Malou bedanken, dass sie uns bis zum 11. Kapitel unsere Story korrigiert hat. Jetzt aber genug geredet, hier ist schon das neue Kapitel. Achja nicht wundern, aber ab dem 14. Kapitel werden die Kapitel immer länger, könnt ihr euch also darauf freuen. Danke für eure letzten zahlreiche Reviews, wie immer freuen wir uns darauf. :) Liebe Grüsse Chiron(AuroraSky) & Secreta Kapitel 12 Die Wahrheit Bei Charlies Wohnung angekommen, bekam Severus ein ungutes Gefühl. Was war, wenn Harry einfach aufgeben würde? Oder hatte er sich schon aufgegeben? Nein, an so was durfte er jetzt nicht denken. Der Tränkemeister sammelte seine Gedanken und betätigte den Klingelknopf. Es dauert nur ganz kurz, und Bill öffnete die Tür, sein Gesicht sah so aus, als hätte er in der Nacht nicht mehr viel Schlaf bekommen. „Hallo Severus, du kommst sicher wegen Harry oder? Es geht ihm nicht wirklich gut, also sei bitte behutsam mit dem was du ihm sagen willst.“, kam es müde von dem Rothaarigen, und die beiden traten in die Wohnung. Harry saß mit einer Wolldecke auf der Couch und blickte starr auf einen Punkt. Obwohl es Sommer war, trug er einen leichten Pullover und die Beine waren in der Wolldecke versteckt. Charlie rechts neben ihm und Bill, der sich wieder setzte, links neben Harry. Der Kleinere lehnte sich an den ältesten Weasley an, denn so mussten sie gesessen haben, bevor Severus aufgetaucht war. „Hallo zusammen.“, sagte Severus leise. „Ich war heute Morgen bei Remus, dem es alles andere als gut geht“, bei dem Namen des Werwolfs ging ein Ruck durch Harrys Körper, worauf Bill ihn noch näher in seine Arme zog. „Und wieso kommst du jetzt zu uns, er hat Harry genug angetan, sollen wir jetzt noch mit ihm Mitleid haben, oder was?“, knurrte der Rotschopf aggressiv. „Nicht direkt, doch er wurde genauso benutzt wie ich auch. Ich habe für Remus jeden Tag den Banntrank bereitgestellt und in den letzten Wochen hat ihn immer Dumbledore geholt und bei Remus vorbeigebracht. Ich dachte mir nichts dabei, doch jetzt weiß ich das Dumbledore den Trank manipuliert hat, denn hätte der Trank seine wahre Wirkung gehabt, wäre Remus nur ein zu groß geratener Hund gewesen, so sanft wie ein Lamm. Remus macht sich die schrecklichsten Vorwürfe, und hat auch schon zum Alkohol gegriffen, um seine Sorgen zu ertränken. Wenn er so weitermacht, wird er sich noch umbringen, denn für Remus war es einfach zuviel, dass er den Sohn seines besten Freundes zum Wolf gemacht hatte.“ Alle hörten Severus Ausführungen zu, nur Harry wirkte abwesend, denn ihn interessierte es nicht mehr was mit Remus oder sonst wem war. „Ach… und was sollen wir jetzt tun? Harry ist fertig mit der Welt, egal was mit Remus ist. Glaubst du echt, dass er ihn je wieder sehen will? Dann hast du dich aber echt getäuscht. Das was Lupin getan hat, wird Harry ihm wohl nie verzeihen.“, sprach Bill aus, was alle eigentlich dachten, einschließlich Severus. Harry, der bei diesen Worten aufhorchte, kuschelte sich noch tiefer in Bills Arme und suchte Geborgenheit, die er im Moment nur bei Bill zuließ. Er wollte sich nicht am Gespräch beteiligen, denn Bill und Charlie wussten wie es ihm ging, und würden das Snape schon klarmachen. Es war als würden die beiden Weasleys seine Gedanken kennen, denn beide sprachen genau das aus, was er von der ganzen Sache hielt, doch es lag wohl eher an dem Gespräch, dass sie heute im Bad geführt hatten. „Ich weiß doch auch nicht was ich machen soll, doch ich will nicht das Lupin wegen der Geschichte drauf geht. Das will nämlich Dumbledore erreichen. Ich kann ihn nach wie vor nicht leiden, doch als ich ihn vorher sah, wurde mir bewusst, dass auch er Hilfe benötigt, denn seine gutmütige Seele hält das nicht aus.“ Severus war verzweifelt. Er wollte Lupin helfen, doch gegen die beiden Weasleys kam er nicht an. Harry sagte kein Wort und tat so als ginge es um sonst was, nur nicht um ihn, und das machte die Sache noch schwerer. Severus konnte ja nicht ahnen, dass die Rotschöpfe genau das ansprachen, was Harry dachte, doch das änderte nichts. „Dann kümmere doch einfach du dich um Remus und lass uns in Ruhe. Nichts gegen dich Severus doch wenn du meinst, ihm helfen zu müssen, dann tu das. Doch verlange nicht von uns das wir dir behilflich sein sollen. Wir haben genug zu tun, Harry wieder zum Leben zurückzubringen. Du weißt kein Stück, wie er sich fühlt, denn nicht umsonst wollte er gestern Nacht nicht mehr Leben“, diese klare Ansage kam von Charlie und Bill nickte dazu. „Gut, wenn das so ist, dann bring ich Remus einfach hier her, und wir sehen ja wie die beiden reagieren. Das ist die einzige Möglichkeit, beide zu retten. Ich weiß das es hart klingt, doch die beiden gehen daran zugrunde, wenn sie sich nicht aussprechen können.“ Severus wurde allmählich sauer, da sein Plan nicht so verlief wie er sich vorgenommen hatte. Er sah ein, dass es so nicht weiter gehen konnte. Er musste an das ganze anders rangehen. Harry saß mittlerweile schon fast auf Bills Beinen und bei Severus letzten Worten, zog ihn der Rotschopf ganz auf seinen Schoß und drückte ihn fest an sich. „Das kannst du doch nicht machen. Harry wird ausflippen wenn er ihm ins Gesicht sehen muss. Er zittert jetzt schon am ganzen Körper, bei der bloßen Vorstellung daran, dass er ihm begegnen soll. Wir werden Harry auf keinen Fall dieser Tortur aussetzten, das kannst du nicht verlangen. Nur weil du meinst, dass du dich um Remus kümmern musst, brauchst du uns da nicht mit reinzuziehen und Harry diesen Qualen auszusetzen“, erwiderte Bill knurrend. Auch er wurde sauer, denn als sie Harry heute im Bad getröstet hatten, wurde ihm bewusst, wie sehr diese Seele leiden musste, und wenn er jetzt noch seinen Peiniger treffen musste, dann konnten sie wohl wieder bei Null anfangen. Harry würde zusammenbrechen. „Mir bleibt nichts anderes übrig, als ihn diesem Schock auszusetzen, denn meistens ist es das, was vielen Opfern hilft, egal was ihnen angetan wird. Er muss sich dem entgegensetzen, ihr könnt ihm auch Beistand leisten, denn ihn allein bei Remus zu lassen wäre nicht gut.“, erklärte Severus seinen Standpunkt. „Also gut, hol ihn her, doch wenn es Harry zuviel wird, dann schick ihn bitte weg, okay?“, äußerte sich Charlie und wurde von einem vernichtenden Blick von Bill und einem ängstlichen von Harry getroffen. „Ich glaube Severus hat recht, und es wird beiden gut tun.“, erklärte Charlie seinen plötzlichen Meinungswechsel. „Gut ich bin einverstanden, bin in ein paar Minuten wieder da.“ Es ploppte und da wo Severus gesessen hatte, war nur noch Luft zu sehen. „Wieso habt ihr zugelassen das dieses Monster herkommt?“ Harry sprang von Bills Schoß und lief ängstlich in sein Zimmer. Er musste die Tränen zurückhalten. Im Zimmer angekommen knallte er die Türe zu und verriegelte sie mit Schlüssel und allem was er fand. Stuhl, Nachtkästchen und vieles mehr, wurde vor die Türe geschoben. Charlie und Bill blieben kurz zurück, bevor auch sie aufprangen und Harry hinterher liefen. Vor der Türe angekommen, die sich, wie sie schon dachten, nicht öffnen ließ, apparierte Bill einfach in Harrys Zimmer rein. Der Kleine erschrak fürchterlich und versuchte auf schnellstem Wege wieder aus seinem Zimmer zu kommen, doch Bill war schneller und schnappte ihn von hinten, indem er ihm seine Arme um die Hüften schlang. „Hey mein kleiner Wolf, beruhige dich, ich bin ja bei dir.“, flüsterte er ihm ins Ohr. Harry weinte wieder hemmungslos, drehte sich zu Bill um, und klammerte sich wie ein ertrinkender an ihm fest. Der Rotschopf festigte den Griff seiner Arme und flüsterte ihm weiter beruhigende Worte ins Ohr. Zwischendurch küsste er ihn auf die Wange oder in den Nacken, da er um ein gutes Stück größer war wie Harry, war das kein Problem. Nach fünf Minuten, in denen sich Harry wieder etwas beruhigt hatte, hielt Bill ihn ein wenig auf Abstand, küsste ihn noch mal auf die Stirn genau auf seine Narbe, was in Harry ein kribbeln im Bauch auslöste. Der Kleinere hielt einfach still und genoss die kleinen beruhigenden Zärtlichkeiten, die er von Bill bekam. Bill kam dem Gesicht des Grünäugigen immer näher, überbrückte den letzten Abstand und küsste ihn vorsichtig auf die Lippen, immer darauf bedacht, auf die Reaktion des Kleineren zu achten. Harry war im ersten Moment sehr überrascht, doch dann ließ er sich fallen, und erwiderte den Kuss schüchtern. Da Bill ihn nicht erschrecken wollte, weil er wusste, dass Harry keinerlei Erfahrung hatte, ging er nicht weiter, als seine Lippen gegen die Harrys zu bewegen. Schon nach kurzer Zeit lösten sie sich von einander, und Harry wurde ziemlich rot im Gesicht. Er schaute verlegen zu Boden. Bill, der das mit einem leichten Lächeln sah, nahm Harrys Kopf in beide Hände und zwang ihn so, das er ihn ansah. „Du musst dich dafür nicht schämen Harry, ich empfinde sehr viel für dich, und will dich einfach nicht überrumpeln. Komm von dir aus auf mich zu, denn so weiß ich, wie weit du dich wagst, zu gehen. Jetzt sammle dich noch etwas, dann gehen wir wieder zurück, denn ich denke Severus und Lupin werden schon da sein. Und denk daran, ich bin bei dir und werde wenn es nötig ist, sagen, dass Lupin verschwinden soll. Ist das in Ordnung für dich.“, flüsterte Bill dem Kleineren leise zu. Er hatte seine Stirn in der Zwischenzeit an Harrys Stirn gelehnt. „Wenn es wirklich sein muss. Ich vertraue dir und bin froh, dass du mich nicht alleine lässt.“ Harry kuschelte sich noch mal an Bill und dieser schlang beide Arme fest um den kleinen, zerbrechlichen Körper. oooOOOooo Severus war in der Zwischenzeit mit Lupin, der sich anfangs dagegen gewehrt hatte, weil er nicht wusste, ob er den Blicken der anderen standhalten würde, schon wieder zurückgekehrt. Der Tränkemeister sah verblüfft in die finstere Miene von Charlies Gesicht, als dieser die Tür öffnete. Was war denn jetzt los, schließlich hatte der Rotschopf dem Gespräch doch zugestimmt. Der Werwolf wurde unter dem Blick noch unsicherer und trat einen Schritt zurück. Severus wusste es aber die Flucht von Remus zu verhindern und stupste ihm leicht Richtung Wohnungstür, als Charlie sie in die Wohnung bat. Im Wohnzimmer angekommen, sah Severus das keiner drin war. `Wo sind denn Bill und Harry hin?`, dachte er und sprach laut, was ihm gerade durch den Kopf ging „Wo sind Bill und Harry?“ Charlie erklärte, was vorgefallen war, als Severus appariert war. Der hörte Aufmerksam zu und schalte sich mental einen Idioten, das er an so was nicht selber gedacht hatte. „Ich denke aber sie werden gleich kommen.“, endete Charlie mit seiner Erklärung. Nach fünf schweigenden Minuten, jeder hing da in seinen eigenen Gedanken, kamen Harry und Bill leise ins Wohnzimmer. Bill hielt Harry immer noch im Arm, da dieser nicht wollte, das er frei im Raum stehen sollte, wo doch Remus anwesend war. Der Blick des Kleineren ging langsam von Charlie zu seinem Professor und dann vorsichtig zu Remus. Bei Remus´ Anblick, fing er noch mehr zu zittern an. Er versteckte sich so weit es ihm möglich war in Bills Armen. Der ältere Werwolf, seufzte hilflos auf. Er hatte die ganze Zeit am Fenster gestanden und überlegt, was er sagen sollte oder wollte, aber irgendwie schien sein Kopf wie leer gefegt und eine sehr große Last drückte auf seine Seele, die ihm bei Harrys Anblick, mehr als klar machte, was er angerichtet hatte, und es war eigentlich nicht mal seine Schuld, sondern die von Albus Dumbledore. Langsam drehte er sich um, und sah zu Harry, der sich ängstlich in Bills Armen versteckte und den Werwolf nicht ansehen wollte. Tränen stiegen den älteren Werwolf hoch, aber er musste sie vorerst runterschlucken. Er musste ihnen klar machen, dass er nicht mit Absicht gehandelt hatte, sondern alles auf dem Mist von diesem alten Narren gewachsen war. „Harry... es tut mir so leid... was ich getan habe... ich weiß, du wirst es mir wohl nie verziehen können... Ich kann es dir auch nicht übel nehmen... da ich mir selber für diese schreckliche Tat nicht verzeihen kann...“, Remus sprach leise, aber so das jeder einzelne im Raum es noch vernahmen. Sie konnten nicht überhören, wie Remus versuchte nicht zu weinen oder zu winseln, diese Geräusche bestärkten Remus Worte und wie ihm das ganze zu Herzen ging. Der Werwolf erzählte und bestätigte Severus Worte, was passiert war, dass er nicht gewusst hatte das Dumbledore seine Banntrank manipuliert hatte und das er ihn an dem verhängnisvollen Abend mit dem Imperius-Fluch belegt hatte. Das mit dem Imperius-Fluch hatte sogar Severus noch nicht gewusst, für ihn war dies eine neue Information. Die anderen hatten den älteren Werwolf aufmerksam zugehört, wie auch Harry, auch wenn er den Kopf an Bills Oberkörper gedrückt hatte und Remus immer noch nicht ansah. Der Welpe kämpfte schwer mit sich selber, dass zittern verstärkte sich immer mehr. Einerseits wollte der Wolf zu Remus und ihn angreifen, aus Wut und Zorn, anderseits tat ihm Remus sehr leid, weil er von Dumbledore ausgenutzt wurde, für einen sehr fiesen Plan. Er drehte jetzt vorsichtig den Kopf Richtung Remus. Remus hatte sich nach seiner Erzählung von den anderen abgewandt und starte Gedankenverloren nach draußen, er hatte getan was er konnte. Er hatte seine Gefühle übermittelt und erzählt, wie es zu dem ganzen gekommen war. „Lass mich darüber nachdenken... gib mir Zeit...“, sagte Harry plötzlich und so leise, das nur Bill und Remus ihn wirklich verstehen konnten. Bill, weil er ja Harry in den Armen hielt und Remus, da er ja guten Ohren hatte. „Nimm dir soviel Zeit, wie du brauchst Harry. Danke, dass du mich wenigsten angehört hast“, erwiderte er ebenso leise und blickte Harry mit Tränen in den Augen an. Schweigen kehrte in den Raum. „Also...“, wollte Charlie gerade einwerfen um die Stille zu vertreiben, aber er wurde von einen gellenden Schrei unterbrochen. Der Jüngste im Raum, war zusammengezuckt und in den Armen von Bill versunken und schrie. Der Anfall hatte ihn total überrumpelt und er hatte das Gefühl, seine Knochen würden brennen und auseinander genommen werden, die Schmerzen waren viel schlimmer, als bei seinem letzten Anfall. Er hatte den Fluch von Dumbledore total vergessen bei der ganzen Geschichte von letzter Nacht. „Harry...“, dabei hob Bill ihm hoch in seine Armen und trug ihn eilig in dessen Zimmer. Der Tränkemeister riss erschrocken die Augen auf und wusste sogleich was los war, er stürmte hinter Bill her. „Was ist los?“, fragte Remus total überrascht und zugleich tief geschockt und folgte daraufhin Charlie, der ebenso aus dem Raum lief, aber blieb am Türrahmen stehen. Er sah wie sich Severus und Bill um Harry kümmerten, der immer wieder aufschrie und stöhnte und sich in Bills Armen vor schmerzen wand. Charlie erklärte ihm leise und in wenigen Sätzen, was Dumbledore Harry angetan hatte. Remus wurde immer blasser und fing an gefährlich zu schwanken, es war für seine Nerven zuviel, einfach alles zuviel... erst der Imperius-Fluch, dann der Biss an Harry und jetzt noch dies zu hören, dass hielt er nicht mehr aus. Der zweitälteste Sohn der Weasleys sah, wie der ältere Werwolf gefährlich nah war zu Boden zu gehen und fing ihm noch rechtzeitig auf. Der währenddessen fing lautlos an zu weinen und sich zu schütteln, er konnte nicht mehr und nahm auch die Umgebung nicht mehr wahr, er versank in seinen eigenen düsteren Gedanken. Charlie tat dieser Anblick innerlich sehr weh, ihm war bewusst, was der Werwolf getan hatte. Aber es war nicht dessen Schuld gewesen, sondern die des Direktors. Er zog Remus zu sich und ging mit ihm in das Wohnzimmer zurück um ihn dort auf die Couch zu setzen. Er holte ihm ein Glas Wasser aus der Küche und kümmerte sich um den angeschlagenen Werwolf. In Harrys Zimmer hatte niemand was von dem Vorfall, der sich in der Türe abgespielt hatte, bemerkt. Bill saß mit Harry im Arm auf dem Bett und versuchte ihm zu beruhigen, mit Worten, wie: „Du bist nicht alleine“ oder „Hab keine Angst“. Severus hatte währenddessen einen schmerzstillenden Trank aus seinem Umhang geholt, doch plötzlich kam ihm der Text über den Fluch wieder in den Sinn. Dies würde die Schmerzen nicht lindern können, der Trank war dagegen Wirkungslos. Er murrte und fragte sich, wieso der Heiltrank nur so einen Zeitaufwand mit sich brachte. Es würde erst einige Tage vor dem nächsten Vollmond fertig sein. „Ich kann ihm keinen Trank geben, er hat keine Wirkung bei diesem Fluch. Was ich ihm geben kann, ist der Traumlosschlaftrank, wenn das ganze vorbei ist. Damit er wieder zu Kräften kommt und ausschlafen kann.“, erklärte der Tränkemeister Bill. Severus war immer noch unklar, wie der Schulleiter nur so hinterlistig sein konnte, nur weil sein `Held` nicht mehr ein Held sein wollte. Jetzt wurde ihm mehr als klar, wie schlecht er den Jungen behandelt hatte, und warf sich selber vor, wieso ihm nicht schon vorher sein schlechter Zustand aufgefallen war und er wohl dazu noch beigetragen hatte, dass es Harry noch dreckiger ging. Schlechtes Gewissen machte sich in ihm breit. Der älteste Weasley Sohn nickte besorgt und strich über Harrys schweißnasse Wange, der aufgehört hatte zu schreien, wie es schien war alles vorbei, nur ein leises wimmern und aufstöhnen war zu vernehmen. Harry hatte das Gefühl, sich nicht mehr bewegen zu können. Die Schmerzen waren weg, aber er fühlte sich total entkräftet und vorerst zu nichts mehr fähig. Ihm fiel nach und nach auf, dass der Anfall kürzer als sonst, aber dafür um einiges schmerzhafter gewesen war und was ihm noch auffiel war, dass seit dem letzten Anfall, fast 20 Stunden vergangen waren. Er verstand nicht, wieso das so war, aber das interessierte ihn jetzt auch nicht. Er wollte einfach nur noch so in Bill Armen liegen und nichts mehr tun. Fast schon sanft hob Severus Harrys Kinn hoch, und führte die Phiole mit dem Traumlosschlaftrank an dessen Lippen, der Junge öffnete seinen Mund und schluckte sogleich den Trank runter, ohne die Augen zu öffnen. Ein befreiendes Gefühl machte sich in Harry breit und er spürte wie er langsam in einen ruhigen traumlosen Schlaf sank, ohne weiter auf sein Umfeld zu achten. Er fühlte sich in den Armen von Bill beschützt und hatte vorerst nichts zu befürchten. Leise zog sich der Tränkemeister aus dem Zimmer zurück, vorher zog er mit einem leichten Schwenker seines Zauberstabes die Vorhänge im Zimmer zu, da es doch noch ziemlich hell draußen war. Währendessen legte sich Bill ins Bett und legte sich neben Harry, dabei zog er dann die Decke über sie beide, und nahm den Jungen abermals schützend in die Arme. Als der Todesser ins Wohnzimmer zurückkehrte, erwartete ihn ein merkwürdiges Bild. Remus lag auf der Couch und weinte vor sich hin, und zitterte am ganzen Körper, Charlie tätschelte ihm immer wieder beruhigend die Schulter. Er sah auf, als er Severus hörte. „Was ist passiert?“, fragte der Tränkemeister doch ein wenig besorgt, da er sich noch erinnern konnte, wie sich Remus in der Küche benommen hatte. „Ich hatte ihm erzählt, was mit Harry los ist, und dann ist er zusammengebrochen.“, erklärte der Jüngere und wirkte hilflos, aber besorgt. Der Hogwarts Lehrer trat an die Couch heran und musterte Remus, dann legte er auch kurz darauf die Hand auf dessen Stirn, die ziemlich erhitzt war, aber bemerkte auch gleichzeitig, wie dem Werwolf kalt war und blickte düster rein. „Es sieht nach einem schweren Nervenzusammenbruch aus.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)