Auf schmalem Grat von Chiron (BW x HP (Slash Pairing)) ================================================================================ Kapitel 6: Alles nimmt seinen Lauf ---------------------------------- 6. Kapitel Hallo ihr Lieben. Wir haben uns wieder riesig über die Kommis gefreut und so halten wir hier keine langen reden, und wünschen viel Spaß mit diesem Kapitel.^^ Alles nimmt seinen Lauf Der Raum, in dem sich gerade zwei Zauberer befanden, war bequem eingerichtet. Ein Kamin war vorhanden, der aber kein Feuer lodern ließ. In dieser Jahreszeit war es auch nicht nötig. Draußen herrschten warme Temperaturen. Sie saßen trotzdem vor dem Kamin und der Eine hörte dem Bericht des Anderen aufmerksam zu. Die Atmosphäre war eher gemütlicher Natur, auch wenn die Stimme des Erzählers mit einer leichten Besorgnis durchzogen war. Der Zuhörer staunte nicht schlecht über die Entwicklungen der letzten paar Wochen, besonders einen Jungen namens Harry Potter betreffend. Der Mann wirkte irgendwie zufrieden, als er sie vernahm, aber auch Skepsis machte sich in ihm breit. Er hatte es in den letzten Jahren nicht einfach gehabt, und jedes Mal wenn er nah daran gewesen war, endlich sein Ziel zu erreichen, wurde er entweder von Albus Dumbledore oder Harry Potter daran gehindert. Wenn dies passiert war, blieb ihm oftmals nichts anders mehr übrig, als mit seinen Plänen von vorne anzufangen. Diesmal aber schien sich alles so zu entwickeln, wie er es wollte, denn Harry Potter hatte sich vom Orden und Albus Dumbledore losgesagt - und das für einen sehr hohen Preis, wie er gerade von Severus Snape erläutert bekam. Der Dunkle Lord blickte in sein Glas, das immer noch mit einem guten Wein aus Frankreich gefüllt war. Er kostete gerne zwischendurch davon, nur waren die Gelegenheiten dafür immer seltener geworden, besonders in den letzten zwei Jahren. Da hatte er die meiste Zeit keine ruhigen Momente mehr gehabt. „Du bist sicher, dass er sich vom Orden entfernt hat, Severus?“, fragte Tom Riddle doch noch mal nach und sein Unglauben war immer noch deutlich zu vernehmen. „Ja, Tom. Letzten Endes war Dumbledore dran Schuld, er hat ihm einen schwerwiegenden Fluch auf den Hals gehetzt. Dadurch hat er bewirkt, dass der Junge völlig den Glauben an die weiße Seite verloren hat. Der Fluch hat sehr starke Wirkungen und sein Zustand verschlechtert sich zunehmend, befürchte ich. Leider kann ich vorerst nichts tun, als an dem Trank zu arbeiten und zu hoffen, dass Potter irgendwie aushält.“, erläuterte Severus, der auf dem anderen Sessel saß und ebenso ein Glas Wein in der Hand hielt. Dass Severus sich bei der Berichterstattung nicht vor dem Lord hinknien und ihn siezen musste, war ein Privileg, das nur den engsten Vertrauten des Lords zustand. Bei offiziellen Anlässen, wenn Tom als Voldemort auftrat, war natürlich alles anders. Dann war er der Dunkle Lord und jeder musste ihm seinen Respekt zollen, indem er vor ihm niederkniete. Man konnte viel behaupten von Tom Riddle, alias Lord Voldemort. Er war kein Unmensch und kein Gesandter des Bösen, wie Albus Dumbledore oft und viel behauptete. Natürlich hatte Tom Riddle seine Ziele; nämlich mehr Rechte und Freiheiten für Schwarzmagier. Nur schaffte Dumbledore es, diese Art von Magie zu verteufeln und den Zauberern und Hexen damit Angst zu machen. Dabei war schwarze Magie im Grunde gar nicht schlimm, sie hatte auch eine gute Seite, wie die weiße Magie eine böse hatte. Man konnte mit schwarzer Magie heilen und mit weißer Magie töten oder foltern. „Tom, der Junge ist nicht mehr, wie er einmal war. Er möchte mit dem Krieg nichts zu tun haben. Sein eigener Wunsch ist einfach, ein eigenes Leben zu führen und nur seine Ruhe zu haben, er wollte nie der Held sein.“, sprach Severus weiter. „Woher willst du das wissen?“, fragte Tom scharf nach. „Von unserem gemeinsamen Freund.“, antwortete Severus. „Ich weiß nicht... Wieso dieser Sinneswandel bei dem Jungen? Woher kommt er? Er wollte mich doch immer töten...“, gab der Lord zu bedenken. „Ja, Tom... Verdammt... was hättest du sonst von ihm erwartet? Vergiss nicht, die Eltern von ihm hast du auf dem Gewissen. Aber ich denke, dich töten wollte er eigentlich nie. Es war Dumbledore, der ihn dazu angestachelt hat.“ „Okay... behalte ihn weiterhin im Auge... und sag mir Bescheid, wenn dir irgendwas Besonderes auffällt... seit der Sache im Ministerium kann ich keine Verbindung mehr mit ihm aufstellen und ihn auch nicht mehr wahrnehmen. Als ob er blockiert wäre.“, erwiderte Tom nachdenklich. „Glaube kaum, dass es daran liegt, dass er Okklumentik beherrscht. Sein momentaner Zustand spricht dagegen, dass er noch die Kraft dazu hätte, seine Gedanken abzuschirmen. Ich hege eher den Verdacht, dass es wieder Dumbledores Werk ist. Er muss wohl nach dem Vorfall im Ministerium etwas unternommen haben. Wahrscheinlich weil er feststellen musste, dass die Verbindung zwischen euch doch nicht immer nützlich ist.“, vermutete Severus. Tom nickte und nahm zum ersten Mal einen Schluck von seinem Wein, Severus im Gegensatz leerte sein Glas mit einem weiteren Schluck aus, da er weiter musste. Der Dunkle Lord hatte sich seit seiner Wiederauferstehung verändert, er hatte seine gewöhnliche menschliche Gestalt zurückerhalten, die er ja in der verhängnisvollen Nacht verloren hatte. Dank Severus Snapes Tränkekünsten war dies wieder möglich gewesen. Vom Aussehen her würde man ihn vielleicht 35 bis 40 schätzen, nicht auf 70. Seine Haare wie auch sein Körperbau wiesen nicht darauf hin, dass er gealtert war. Seine Gesichtzüge konnten streng und kalt wirken, doch er konnte auch anders sein... aber die andere Seite seines Ichs zeigte er nur seinen Freunden, so wie jetzt Severus. Einzig die roten Augen blieben. „Bevor du gehst, Severus, möchte ich gerne noch was wissen...“, fing der Lord an. „Ja?“ fragte der Doppelagent, blieb noch auf seinem Platz sitzen und sah den Lord neugierig an. Severus Snape war Dumbledore nie treu ergeben gewesen, er hatte immer die Schwarzmagier unterstützt. Er hatte das geschafft, was nicht viele in seiner Situation geschafft hätten: Albus Dumbledores Vertrauen für sich zu gewinnen. Dies nutzte er zu Gunsten der dunklen Seite immer wieder aus. Trotzdem musste er - nach Absprache mit Tom - Dumbledore immer wieder mit Informationen füttern, die dem Dunklen Orden aber in keinster Weise schaden konnten. Bis jetzt hatte dies immer gut geklappt. „Kommt es mir nur so vor... oder hasst du den Jungen nicht mehr?“ Interessiert sah Tom zu Severus und wartete ab, wie die Antwort des Tränkemeisters ausfallen würde. Er wusste, wie oft sich Severus über den Jungen geärgert hatte und wie sehr er ihn gehasst hatte. So wie er mal erzählt bekommen hatte, war der Auslöser James Potter gewesen, der sich an seinem guten Freund einige Gemeinheiten geleistet hatte, besonders in der Schulzeit. Verwundert sah Severus zu seinem Freund und Meister. Seine Gedanken gerieten kurz ins Wanken. Tatsächlich fiel ihm jetzt auf, dass er ohne Hohn und Hass über Harry Potter gesprochen hatte, in einer ganz normalen Tonlage. Er wusste nicht, woher genau diese Änderung gekommen war. Vielleicht durch die ganze Sache mit dem alte Zausel. Auch wenn er Harry Potter früher wegen seinem Heldengetue, seiner Sonderbehandlung und vor allem wegen seines Vaters, James Potter, abgrundtief gehasst hatte, schien das Ganze jetzt wie weggeblasen zu sein. „Ich hasse ihn wirklich nicht mehr, aber frag mich nicht wieso... ich verstehe es ehrlich gesagt selber nicht.“, antwortete Severus, dann stand er von seinem Platz auf. „Ich denke, ich sollte jetzt gehen und nach dem Jungen schauen. Auch wenn er sich in fähigen Händen befindet; man kann nicht wissen, was der alte Irre sich noch für ihn ausgedacht hat.“ „In Ordnung, wir sehen uns beim nächsten Todesser-Treffen.“, verabschiedete sich Tom von Severus. Der Tränkemeister nickte ihm zu und verließ kurz darauf den Raum. Was Tom betraf… der blieb erstmal an seinen Platz sitzen und dachte über Harry Potter nach. Er musste nämlich seine Ansichten über diesen Jungen ändern. Es würde nie mehr so sein, wie es einmal gewesen war, da war sich Tom sicher, und irgendwie war er darüber auch nicht böse. Sicher, die Methode, mit der Dumbledore den Jungen momentan antrieb, gefiel ihm keineswegs, aber der Alte hatte nicht daran gedacht, dass er Harry Potter dadurch in die Richtung „Tom Riddle“ trieb. In die Arme der dunklen Seite. Der Dunkle Lord würde Harry Potter auf jeden Fall mit offenen Armen empfangen, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. oooOOOooo Es war früher Abend, als an Remus Lupins Wohnungstür geklingelt wurde. Erstaunt über den Besuch blickte Remus auf die alte Wanduhr. Wer konnte das sein? Die einzigen, die für ihn da in Frage kamen, waren Albus Dumbledore und Sirius Black. Schnell wurde ihm klar, dass es Letzterer gar nicht sein konnte, denn er war tot... für immer hinter diesen Vorhang gefallen. Ansonsten wusste niemand, wo er wohnte - und das war auch gut so. Schmerzlich verzog der Werwolf sein Gesicht, als er an Sirius dachte. Ihm wurde erneut klar, wie sehr er ihn vermisste. Er fühlte sich seit dem Tod seines Freundes so leer und verloren. Fast wie damals, als Sirius in Askaban gelandet war. Jetzt fühlte er sich aber so, als hätte er ein großes Stück seiner Seele in einem tiefen, schwarzen Loch für immer verloren. Sirius war für ihn in manchen Nächten nicht nur ein guter Freund und Wegbegleiter gewesen, sondern auch für lange Zeit sein Lebenspartner. Nachdem Sirius aus Askaban geflohen war und Remus erfahren hatte, dass er unschuldig war, war die Beziehung langsam wieder zum Laufen gekommen. Aber als sie gerade ihren Höhenpunkt erreicht hatte, war wieder alles anders gekommen. Fast widerwillig trat Remus an der Tür, irgendwie war seine Meinung über Dumbledore nach dem Vorfall im Ministerium gesunken. Er sah nämlich die Schuld an Sirius Blacks Tod in ihm und nicht in Harry Potter. Der Junge hatte nichts dafür gekonnt; man hatte sich einfach zu sehr auf den jungen Helden verlassen. Einen Helden, der eigentlich nie ein Held sein wollte. Oh ja, Remus wusste darüber Bescheid... er hatte an einem Abend in den Weihnachtsferien unfreiwillig mitgekriegt, wie Harry sich bei Sirius ausgeweint hatte. Der Junge hatte damals alles hinschmeißen und bei seinem Patenonkel untertauchen gewollt. Nur mit Mühe hatte Sirius ihn davon abhalten und zurückschicken können, auch wenn Remus sich sicher gewesen war, dass auch Sirius am liebsten sein Patenkind bei sich behalten hätte. Dann hätte es aber wohl zwischen ihm und Dumbledore den größten Krach gegeben. Der Werwolf öffnete die Tür und wie erwartet stand dort der Schulleiter von Hogwarts. „Guten Abend, Remus.“, grüßte ihn der Direktor freundlich und mit strahlenden blauen Augen. In seinem Inneren herrschte aber ein ganz anderer Wind. Er war gerade vor eine Stunde noch bei den Dursleys gewesen, denn er hatte in den letzten Wochen wegen der Sache mit Harry noch keine Gelegenheit dazu gehabt, sie aufzusuchen. Nach seinem Besuch bei ihnen waren die Dursleys mehr als ängstlich gewesen. Ja, Dumbledore war ziemlich sauer auf sie, weil sie nicht aufgepasst hatten, als Harry abgehauen war. Jetzt fühlte er sich wenigstens gut und freute sich schon auf die nächsten Schritte seines Planes; die Dursleys waren jetzt mehr als nebensächlich und nicht mehr nennenswert. Die Dursleys selbst waren seit dem Zeitpunkt, an dem Dumbledore verschwunden war, nur froh gewesen, mit der Zauberwelt nichts mehr zu tun zu haben - und besonders nicht mit Harry Potter. „Guten Abend, Professor.“, erwiderte Remus und sah Dumbledore fragend an. „Es tut mir Leid, dass ich dich störe. Ich hab gedacht, ich bring dir deinen Trank vorbei und dann könntest du auch noch was für den Orden erledigen.“, sagte Dumbledore lächelnd und wartete darauf, dass der Werwolf ihn hinein bat. Das tat Remus tatsächlich, denn er wollte nicht, dass man sie belauschte. „Bitte treten Sie ein, Professor.“ Er schloss kurz darauf die Tür hinter dem Direktor und wollte sich gerade umdrehen, als er einen Zauberspruch vernahm. „Imperio!“ oooOOOooo Severus Snape, der noch vor einigen Stunden bei Tom Riddle gewesen war, wurde abermals gerufen, aber diesmal von Albus Dumbledore. Der Direktor forderte von Severus einen persönlichen Bericht, und das einmal die Woche. So begab sich Severus ohne weitere Gedanken nach Hogwarts und berichtete ihm alles, was sich zugetragen hatte, ohne wirklich nennenswerte Ereignisse zu erwähnen. Er bemerkte bei der Berichterstattung nicht, wie die Zeit verging und sich die Nacht immer weiter über das Land ausbreitete. OooOOOooo Harry hatte gerade wieder eine Schmerzattacke hinter sich. Nachdem er sich erholt hatte, entschuldigte er sich bei den zwei Brüdern mit den Worten, dass er etwas spazieren gehen würde. Er brauchte unbedingt frische Luft und ein wenig Zeit zum Nachdenken. Die beiden Zurückgebliebenen wollten zuerst dagegen protestieren, sahen sich dann aber kurz an, ohne dass Harry diesen Blick bemerkte. Ohne Worte machten die Zwei aus, dass Bill sich Harry unauffällig an die Fersen heften würde, damit wenigstens jemand auf ihn aufpassen würde. Nicht, dass sie Harry nichts zutrauten, aber es konnte jederzeit etwas Unerwartetes geschehen. Zehn Minuten später kam Harry in einem kleinen Park in Muggellondon an und suchte sich eine freie Bank. Es war immer noch einiges los. In Gedanken war er, wie so oft, bei Sirius, Dumbledores Verhalten und diesem Schmerzfluch. Doch dieses Mal tauchte auch noch ein gewisser Rotschopf in seinem Kopf auf, der alle schmerzlichen Gedanken irgendwie zu verdrängen schien. Er wusste nicht, wie er die Gefühle für Bill deuten sollte. War dies einfach nur Schwärmerei oder doch Zuneigung und Liebe? Harry war sich darüber noch nicht so im Klaren. Eins war er sich aber auf jeden Fall sicher: Diesmal war es nicht so wie damals bei Cho Chang. Der ältere Zauberer, über den Harry gerade nachdachte, hielt einiges an Abstand zu ihm und konnte den Jungen so im Auge behalten, dass ihm seine Anwesenheit nicht auffiel. Der Junge saß vielleicht schon fast eine Stunde, als ein Mann sich ihm näherte, der Bill ziemlich bekannt vorkam. Trotzdem überraschte ihn sein Auftauchen, er blieb aber vorerst in seinen Versteck. Der Park war in der Zeit ziemlich leer geworden. „Hallo Harry. Was machst du denn hier?“, fragte der Mann doch ein wenig verwundert, er sprach aber sogleich weiter: „Ich habe gehört, dass du nicht mehr bei den Dursleys bist und jetzt bei Charlie und Bill lebst?“, erkundigte sich der Mann. „Oh… Hallo Remus. Schön dich zu sehen!“ Harry war überrascht, ausgerechnet Remus an diesem Ort und besonders in diesem Park anzutreffen. Trotzdem antwortete er auf seine Frage: „Ja, ich bin bei Charlie eingezogen. Ich wollte nur etwas meine Ruhe, bin spazieren gegangen und dann hier gelandet. Es ist schön hier und vor allem still.“ Harry sah auf den kleinen Teich, der sich ihm gegenüber befand. Der ehemalige Hogwartslehrer nickte und nahm neben Harry auf der Bank Platz. „Das stimmt, wirklich friedlich hier, gefällt mir.“ Dann kamen die Zwei ins Gespräch und unterhielten sich über Merlin und die Welt. Sie achteten weder auf ihre Umgebung noch auf die Zeit. Unbewusst schindete Remus durch den Imperius Fluch die Zeit... Er wusste nicht, was er dadurch auslösen würde. In das Gespräch vertieft, bekamen sie nicht mit, dass sie beobachtet wurden und ebenfalls nicht, dass der Mond aufging. Remus unterbrach sich plötzlich mitten in einem Satz, hielt inne und sah zum Himmel empor. Und wie sollte es anders sein, es war Vollmond. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)