Auf schmalem Grat von Chiron (BW x HP (Slash Pairing)) ================================================================================ Kapitel 5: Uneingeschränkte Sicht --------------------------------- 5. Kapitel Hallo ihr lieben. Vielen lieben Dank für die schönen Kommis, wir waren echt begeistert. So jetzt hoffen wir mal das euch dieses Kapi auch wieder gefällt, und wünschen viel Spaß beim Lesen.^^ *Kekse verteilt* Als Harry mit Bill in der Nokturngasse angekommen war, lief der Rothaarige zielstrebig in einen Laden. Von außen sah man nicht, was es für ein Geschäft war und es stand auch bis auf den Namen des Ladenbesitzers nichts auf dem Gebäude. „Was machen wir denn hier und was ist das für ein Geschäft?“, wollte Harry nun, neugierig wie er war, wissen. „Komm erst mal mit rein, dann wirst du es sehen!“, sagte Bill geheimnisvoll und öffnete die Tür; und der Grünäugige folgte ihm. Sofort schweifte der Blick des jungen Zauberlehrlings durch den Laden. Er sah allerlei Bilder mit Augen, einige bewegten sich sogar und zwinkerten ihm zu, als er den Laden mit Bill betrat. Auch wenn es von außen düster gewirkt hatte, war das Geschäft von innen freundlich gestaltet. Es war nicht hell, aber auch nicht Furcht einflößend. Die Sessel, die vor ihnen standen, schienen allesamt bequem zu sein. An einer Wandseite befanden sich haufenweise Bücher. Das Regal, das sie trug, hielt ihr Gewicht mühelos, wahrscheinlich mit Hilfe eines Zaubers - sonst wäre es sicher schon vor einer ganzen Weile zusammengebrochen. Aber nicht nur an der einen Seite war es voll, die andere Seite des Raumes war sogar viel voller – und interessanter. Dort waren haufenweise Augenmodelle zu sehen, groß und klein, schlitzartig oder normal, finster oder fröhlich. „Das ist ja ein Laden, in dem man sich die Augen korrigieren lassen kann!“, sagte Harry. Er war jetzt total verblüfft und der Mund stand ihm nach seiner eigenen Aussage offen. „Genau. Und das war auch mein Vorhaben mit dir. Eben als Geschenk…“, erklärte Bill grinsend und war innerlich sehr erfreut, dass es Harry anscheinend zu gefallen schien. „Guten Tag die Herren, was kann ich denn für Sie tun?“ Ein etwas kleiner und kräftig gebauter Mann, der gerade aus einem anderen Raum getreten war, kam auf die beiden zu. „Ich hätte hier jemanden, der sich die Augen korrigieren lassen will. Es soll ein Geschenk sein.“, erklärte Bill dem Zauberer und deutete auf Harry, das baldige Geburtstagkind. „Na wenn das so ist, dann kommen Sie doch mal her, junger Mann.“ Der Ladenbesitzer zeigte freundlich auf einen der bequemen Sessel und Harry nahm mit leichter Nervosität Platz. Der Spezialist nahm ihm gegenüber platz und holte eine Art Instrument hervor, das ihm die Möglichkeit gab, genauer in die Augen seiner Patienten zu schauen und seine Diagnose zu erstellen. „Mein Name ist Dr. Wilkins und ich bin auf Augenkorrekturen spezialisiert.“, sagte er, während er sachte die Brille von Harrys Augen nahm, um sie sich ansehen zu können. Innerlich fragte Harry sich, wieso niemand ihm je erzählt hatte, dass es so was überhaupt gab. In diesem Fall wäre er nämlich sicher schon vor langer Zeit einmal hier gewesen. Die Brille, auch wenn sie lange Zeit ein wichtiger Teil von ihm gewesen war, war schon oft genug fehl am Platz gewesen. Besonders dann, wenn Dudley es mal wieder geschafft hatte, sie kaputt zu machen und Harry sie dann mit Müh und Not mit Klebeband flicken musste. Seine allerliebsten Verwandten waren ja nie dazu bereit gewesen, ihm eine neue Sehhilfe zu kaufen. „Ah ja. Das bekommen wir aber allemal hin. Es könnte sein, dass es kurz schmerzt und Sie dann die ersten paar Minuten nichts sehen können. Danach wird es aber stetig besser und spätestens am Abend können Sie besser sehen als jemals zuvor.“ „Das wäre toll.“, murmelte Harry und sah den Arzt an, den er ohne Brille nur verschwommen wahrnehmen konnte. Bill hatte währenddessen eine Hand auf Harrys Schulter gelegt, um ihm zu übermitteln, dass er nicht alleine war und nichts zu befürchten hatte. Dies verfehlte seine Wirkung wirklich nicht und Harry wurde tatsächlich ruhiger. Der Heiler setzte seinen Zauberstab an Harrys Augen an und murmelte einen Spruch in einer für Harry unbekannten Sprache. Ein violetter Strahl drang in die grünen Augen ein und Harry zuckte kurz zusammen, da es, wie der Heiler gewarnt hatte, kurz schmerzte. Aber nach weniger als fünf Sekunden war alles vorbei. Dr. Wilkins bat Harry, die Augen zu öffnen, die dieser bei dem kurzen Schmerz geschlossen hatte, und der Schwarzhaarige tat wie ihm geheißen. Erst sah er gar nichts, doch nach wenigen Minuten ging die Schwärze zurück und hinterließ eine milchige Schicht über seinem Sehbild. „Also… ich sehe zwar, aber es sieht aus, wie als ob es sehr nebelig wäre.“, kam es etwas kleinlaut von Harry. „Das ist ganz normal. Die Augen müssen sich neu orientieren und fixieren, da Sie ja jetzt Ihre Brille nicht mehr benötigen.“, erläuterte Dr. Wilkins, „Aber wie erwähnt, spätestens am Abend, so gegen sieben oder acht, können Sie perfekt sehen. Sollte es dennoch Schwierigkeiten geben, dann schauen Sie bitte morgen noch mal vorbei.“ „Willst du die Brille noch haben, Harry? Oder soll sie gleich von Dr. Wilkins entsorgt werden?“, fragte Bill. „Entsorgen, die brauch ich ja dank dir nicht mehr.“ Auf Harrys Zügen erschien eines seiner seltenen Lächeln, die man in der letzten Zeit kaum noch sah. Bills Herz machte bei dem Lächeln einen kleinen Hüpfer. Er nahm Harry jetzt am Arm und führte ihn mit zur Kasse. Durch die leichte Berührung wurde beiden ziemlich warm. Der Rotschopf bedeutete dem Heiler, dass dieser den Preis nicht laut sagen solle. Er wollte nicht, dass Harry ein schlechtes Gewissen bekam, weil es so ein teures Geschenk war. Charlie hatte Bill nämlich erzählt, was damals im Kleiderladen geschehen war. Der Heiler verstand Bills Handzeichen und schrieb den Preis auf einen Zettel. Bill bezahlte und führte Harry danach aus dem kleinen Haus. Mit Harry an seiner Seite ging er zurück in Richtung Charlies Wohnung. Sie würden später George und Fred besuchen gehen, da Bill der Meinung war, dass sie erstmal darauf warten sollten, bis Harry ohne Probleme sehen konnte. Und Charlie würde sicher auch schon zu Hause sein. „Bill?“ fragte Harry leise. „Ja?“ „Ich möchte nicht undankbar klingen oder so, auf gar keinen Fall. Aber wieso konnte Madam Pomfrey meine Augen nie heilen? Sie ist doch auch Heilerin?“ Überrascht blieb Bill stehen und sah doch ein wenig verlegen zur Seite, dann beugte er sich zu Harrys Ohr hinunter und flüsterte leise, so dass es niemand verstehen konnte: „Poppy würde nie Schwarze Magie zum Heilen verwenden.“ Harry blickte verdutzt drein. „Das war schwarze Magie?“, fragte er leise nach. „Ja“, erwiderte Bill ebenso leise. „Es hat mir aber nicht weh getan, außer vielleicht kurz am Anfang, aber sonst nicht, und es hilft mir sogar!“, sagte der Kleinere verwundert. „Schwarz muss nicht gleich böse sein. Merke dir das, Harry,“ sagte Bill und zog den Jungen jetzt wieder sanft in Richtung Charlies Wohnung. Dieser war inzwischen auch wieder da und so staunte er nicht schlecht, als er die beiden erblickte. Bill mit Harry an der Hand und der mit so wunderschönen grünen Augen. „Hey ihr beiden, wo wart ihr denn?“ Charlie war jetzt doch ziemlich neugierig. „Wir waren in der Nokturngasse und haben Harrys Augen heilen lassen.“, antwortete Bill. „Er sieht nur im Moment noch nicht richtig und das wird sich erst in ein paar Stunden ändern. Pass bitte mal kurz auf Harry auf, Charlie, ich muss noch schnell einen Brief schreiben.“ oooOOOooo Zwei Stunden später konnte Harry wieder sehen. Bevor er sich aber wirklich darüber freuen konnte, machte ihm eine überraschende Schmerzattacke einen Strich durch die Rechnung. Er brach vor Schmerzen in seinem Zimmer zusammen und blieb am Boden liegen. Bill und Charlie, die ihn gerade zum Essen holen wollten, stürmten in den Raum und Bill nahm Harry vorsichtig in den Arm. Der Kleinere wand sich vor Schmerzen und Tränen traten ihm in die schönen grünen Augen. „Hey Süßer, bitte steh das durch, komm schon!“ Bill wollte helfen und konnte dennoch nur tatenlos zusehen. Mit seinen Worten, die er mehrmals wiederholte, holte er Harry aus der ihn umschlingenden Finsternis heraus. Hat Bill mich tatsächlich „Süßer“ genannt?!, schoss Harry durch den Kopf. Er schwärmte schon die ganze Zeit für Bill, eigentlich seit er hier war. Der Rothaarige holte ihn immer aus seinen trüben Gedanken um Sirius. Bill, dem inzwischen auch klar geworden war, was er zu Harry gesagt hatte, nahm einen leichten, rötlichen Ton an. Charlie stand nur da und grinste in sich hinein, wusste er doch, dass sein Bruder auf den Kleineren stand. Wie viele Abende hatten sie zusammen im Wohnzimmer gesessen und von nichts anderem als von Harry gesprochen. Und jetzt wurde Bill rot wie ein pubertierender Teenager. Die Schmerzen ließen nach und Harry kuschelte sich tiefer in die Wärme spendenden Arme von Bill. Der Rothaarige hatte also doch Recht behalten, was die Schmerzattacken anging. Gut, dass er vorher schon den Brief abgeschickt hatte. „Harry, geht’s dir wieder besser?“ fragte Bill sanft, strich ihm behutsam über die Haare und blickte ihn dabei weiterhin besorgt an. „Nicht wirklich. Nach so einem Anfall bin ich immer wie erschlagen und hab Kopfschmerzen.“ Diese Worte wollte der Schwarzhaarige eigentlich gar nicht sagen, aber irgendwie waren sie ihm doch über die Lippen gekommen. Er war immer noch der Meinung, dass er die Schmerzen sowieso verdient hatte. „Wie oft hast du diese Attacken?“, fragte Charlie diesmal. Charlie kam nun auch näher und half Bill, Harry auf dessen Bett zu setzen. Die beiden nahmen links und rechts von ihm Platz. Bill hatte einen Arm immer noch beruhigend um Harrys Schultern gelegt und Charlie hatte Harrys Hand genommen und hielt sie sanft fest. Er wollte Harry damit zeigen, dass er immer für ihn da war. Harry war gerührt über die Führsorge der beiden und umso grösser wurde sein schlechtes Gewissen, weil er sie beide eine Weile angelogen hatte. „Meistens ein bis zweimal am Tag, aber irgendwie war das heute schon die dritte. Und die Abstände werden immer kürzer. Der letzte Anfall war vor nicht mal zehn Stunden, eigentlich hätte ich ihn erst um elf oder Mitternacht erwartet.“ Wieder kamen ihm die Worte einfach so aus dem Mund, obwohl er seine Sorgen für sich behalten wollte. „Das ist nicht gut, gar nicht gut. Aber ich habe schon einen Brief an einen Freund geschrieben, vielleicht kann er dir helfen.“, sagte Bill. „Wieso sollte er mir helfen? Ich habe diese Schmerzen doch verdient. Wegen mir starben meine Eltern und Si... Siri...“ Harry brach ab. Er konnte doch den Namen seines geliebten Paten nicht einfach aussprechen, als wäre nichts passiert. Die zwei Brüder sahen ihn geschockt an. Ihnen war sogleich klar, wieso Harry bis jetzt nie gesagt hatte, dass er doch noch unter dem Fluch litt. „Nein Harry, das ist nicht wahr.“, erwiderte Bill. „Du kannst doch nichts dafür, dass deine Eltern gestorben sind und bei Sirius war es doch wohl eher Dumbledores Schuld, da er dich immer wieder nur mit Halbwahrheiten gefüttert oder dir gar nichts gesagt hat.“ Er war entsetzt über Harrys Gedankengänge und schwor sich, ihm zu helfen, obwohl er nicht wusste, wie. Seine Vermutung war nämlich, dass Harrys Schuldgefühle auch etwas mit diesem Schmerzfluch zu tun hatten. Bei Bills Worten nickte Harry und dachte darüber nach. Eigentlich hatte Bill ja Recht, aber wieso fühlte er sich so mies? Und warum war seine Seele so schwer? War das der Fluch? Er wusste, er konnte kaum was dagegen tun. Einige Minuten blieb es still im Zimmer, bis Charlie dann aufstand. „Kommt, gehen wir in die Küche essen.“, schlug der Zweitälteste vor. Er wusste sonst nicht, was er machen sollte, er wollte Harry zu nichts drängen. Harry wusste schon, dass er jederzeit zu einem der zwei Brüder gehen konnte um zu reden. Bill half Harry aufzustehen Sein jüngerer Bruder hatte Recht, sie wollten ja eigentlich essen. Und ohne Abendessen wollte er Harry auf keinen Fall ins Bett gehen lassen. oooOOOooo An einem weit entfernten Ort bekam ein Mann einen Brief. Als er die Zeilen, die ihm sein guter Freund geschrieben hatte, las, wurde ihm komisch zumute. Er wusste zwar nicht, um wen es sich bei der Person, die sein Freund im Brief beschrieben hatte, handelte; aber er wusste, dass er diesem armen Menschen helfen wollte. Schon allein deshalb, weil dieser für Bill scheinbar wichtig war. Er schlug in sämtlichen Büchern nach, die er zu diesem Thema besaß und suchte nach einem Fluch mit den erwähnten, schlimmen Auswirkungen. Und als er fündig wurde, musste er schlucken. Die Leidensprozedur konnte entweder mit einem Trank gestoppt werden, der aber mindestens vier Wochen zum Brauen brauchte oder der Verfluchte musste aufgeben und sich seinem Schicksal ergeben, was auf Dauer unweigerlich zum Tode führte. Den Fluch einfach so zu brechen, war schier unmöglich. Nur der Urheber konnte den Fluch von dem Menschen nehmen, also von seinem Opfer. Somit machte sich die große Gestalt auf in sein Labor und begann mit den ersten Schritten, die für den Trank nötig waren. In den nächsten Tagen würde er auch noch in die Nokturngasse müssen, denn er besaß nicht alle zu verwendenden Zutaten. Da diese, Morgana sei Dank, jetzt noch nicht notwendig waren, konnte er diesen Besuch noch etwas hinauszögern. Gerade als er die ersten, nötigen Schritte erledigt hatte, kam ein weiterer Brief hereingeflattert. Man verlangte seine sofortige Anwesendheit am Grimmauldplatz. Ein Blick auf die Uhr genügte, um ihm mitzuteilen, dass es schon weit nach Mitternacht war. Er konnte sich zwar nicht denken, was Albus Dumbledore jetzt um diese Uhrzeit noch von ihm wollte, aber das würde er ja gleich erfahren. Er ging raus vor die Tür in die frische Nachtluft und apparierte auf den Grimmauldplatz – direkt vor das Haus mit der Nummer zwölf. Leise öffnete er die Tür, wollte er doch nicht, dass Mrs. Black zu zetern anfing. Mit schnellen Schritten machte er sich auf in den extra angelegten Seminarraum. Schon wurde er vom Schulleiter begrüßt, der in dieser nächtliche Stunde noch immer munter hinter einem Schreibtisch saß und auf einem Stück Pergament rumkritzelte. “Schön, dass du so schnell kommen konntest.“, begrüßte ihn der Schulleiter. „Wie besprochen hast du bis zum Ende der Schulferien die Wachschicht bei Potter. Sollte er etwas mitgenommen aussehen, dann wundere dich nicht, das hat nichts zu bedeuten.“ Dumbledore winkte ab. Deswegen ruft er mich noch in dieser Stunde zu sich? knurrte der Mann in sich hinein. Er wusste, dass er es tun musste, auch wenn es ihm noch so auf die Nerven ging. Er hatte sich für diese Ferien eigentlich vorgenommen, an einigen seiner Projekte weiterzuarbeiten und neue aufzuzeichnen, aber dieser alte verrückte Mann wollte, dass er Harry Potter überwachte - er selbst hielt das für unnötig. Wie er mitgekriegt hatte, verbrachte der Junge die meiste Zeit in Charlies Wohnung. Er war nur draußen, wenn er von jemandem begleitet wurde. Der Schulleiter sah ihn an und überlegte, ob er ihm sagen sollte, was mit Potter war. Er beschloss, dass er das eigentlich ruhig tun konnte, denn der Mann vor ihm hasste Potter wie niemand anderen auf der Welt. „Also… da ich dir mein vollstes Vertrauen entgegenbringe und weiß, dass du Potter ohnehin hasst, sage ich dir, was ich mit ihm gemacht habe.“, sagte der Schulleiter seelenruhig und genehmigte sich eines seiner Zitronendrops. Der gerade angekommene, in Schwarz gekleidete Mann sah mit erhobener Augenbraue zum Direktor. Was führst du im Schilde, Albus?, ging es ihm durch den Kopf. „Ich habe Potter verflucht, als ich erfahren habe, dass er nicht bei seinen Verwandten angekommen ist. Ein treues Mitglied des Ordens hat mir gesagt, wo er sich aufhält und ich habe ihm einen Besuch abgestattet. Der Fluch lässt ihn schön und lange leiden, bis er sich über seine Fehler im Klaren ist. Nur ich kann ihn von diesem Leiden erlösen. Ich denke, lange wird er seine Qualen nicht durchstehen können - Entweder er wird Anfang des Schuljahrs sterben, weil er so stur ist und es nicht einsehen will… Oder aber er kommt zurück gekrochen und zeigt mir, wem seine Loyalität gilt und kümmert sich um seine Aufgabe, nämlich Voldemort zu vernichten.“ Die Augen des Schulleiters glitzerten freudig. Der Mann zuckte kaum zusammen, als Dumbledore den Namen des Dunklen Lords erwähnte, denn er war innerlich sehr bestürzt über das, was er gerade erfahren hatte. Er hatte den Hogwartsleiter noch nie so gesehen. Es machte ihm sogar Angst… die Erinnerung an Bills Brief zog in ihm auf. Hatte Bill ihm über Potter geschrieben? Egal. So sollte kein Mensch leiden, auch nicht Harry Potter. Da er den Trank schon angefangen hatte, konnte er ihn auch zu Ende brauen. Hoffentlich machte Potters Geisteszustand so lange mit; durch den Tod von Black hatte er ziemlich mitgenommen gewirkt. Vielleicht hatte der Direktor ja Recht und das Schlimmste würde erst Anfang des Schuljahrs eintreffen. Er hatte bis dahin etwa fünf Wochen Zeit und der Trank sollte in vier Wochen fertig sein. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. „Hörst du mir überhaupt zu?“, riss Dumbledore ihn aus seinen Gedanken. Er hatte gerade den zweiten Teil seines Plans erläutert, von dem der Andere aber nur Lupins Namen verstanden hatte, da er zu sehr in seinen eigenen Gedanken versunken gewesen war. Hoffentlich kommt da nichts Schlimmeres! Ich muss unbedingt Potter im Auge behalten… Verdammt, ich hätte mit meinen Gedanken warten müssen, bis er fertig war!, verfluchte er sich selbst. „Das war’s, du kannst jetzt wieder gehen. Ich werde mich darauf verlassen, dass du Potter im Auge behältst und mir wie immer jeden zweiten Abend deinen Bericht zukommen lässt…“ Mit diesen Worten stand Dumbledore von seinem Platz auf und verließ sogar fröhlich pfeifend den Raum. Der Alleingelassene machte sich langsam wieder auf nach Hause, um sich noch eine Mütze Schlaf zu gönnen. Bis er aber wirklich einschlafen konnte, war das Morgengrauen schon langsam angebrochen, denn seine Gedanken waren bis zu der Stunde bei einem Jungen gewesen, der Hilfe brauchte, seine Hilfe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)