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Home is where your heart is

von

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Life goes on

Auf dem Weg zurück zum Wagen schnorrte ich einen Mann an der mit einer Zigarette in der Hand an mir vorbeilief. Er gab mir eine, und ich machte dass ich so schnell wie möglich auf den Parkplatz kam. Dort stand ich dann erstmal ein paar Minuten und sog den Rauch ein. Ich konnte mich nicht entscheiden ob ich sauer sein sollte oder mir einfach nur verarscht vorkommen. "Haruka!" hörte ich Mayumi rufen, und drehte mich um. Sie lief winkend über den Parkplatz auf mich zu. Als sie bei mir ankam stützte sie sich am Auto ab und rang nach Luft. "Ich...ich habs...grad gehört." japste sie. Dann holte sie tief Luft und setzte ein entschuldigendes Gesicht auf. "Es tut mir so leid, wirklich! Ich hatte die Zusage in der Tasche, aber gerade hat mir die Marketing Abteilung gesagt dass Strife es mit einer Schülerin von hier versuchen will, die besser ins Konzept passt. Das wusste ich nicht, glaub mir!" bat Mayumi. Ich sah sie etwas verständnislos an. "Warum solltest du auch was damit zu tun haben?" fragte ich. Mayumi zuckte mit den Schultern. "Hätt ja sein können dass du meinst ich würde dahinter stecken." Ich lachte. "So ein Quatsch." Dann nahm ich sie in den Arm und drückte sie fest. Sie lehnte sich an mich und verzog das Gesicht als sie einen Blick auf die Zigarette warf. "Was hast du jetzt vor?" fragte sie nach einer Weile des Schweigens. "Keine Ahnung." gab ich ehrlich zu. Mayumi stieß sich von mir ab. "Ich muss zurück ins Büro, fahr einfach nach hause, ich komm mit der Bahn." sagte sie und strich mir über die Wange. "Wird schon werden." meinte sie zuversichtlich. Dann legte sie ihre Stirn in Falten. "Du musst aus der Wohnung raus." stellte sie fest. Ich stöhnte. Daran hatte ich noch garnicht gedacht..."Hol dein zeug und brings zu mir. Bis du was neues gefunden hast kannst du natürlich bei mir bleiben. Musst auch nicht auf dem Sofa schlafen." Den letzten Satz hatte sie mir ins Ohr geflüstert. Mir blieb fast nichts anderes übrig als auf ihren Vorschlag einzugehen, denn Miller war bestimmt nicht einverstanden wenn ich ihre Wohnung mit Beschlag belegte obwohl ich garnichtmehr für sie arbeitete. Also nickte ich und sah Mayumi hinterher, die nach einem flüchtigen Kuss in Richtung Büro lief.
 

Ich rauchte die Zigarette fertig und stieg ins Auto. Zum Glück hatte ich den Schlüssel noch in der Tasche. Kurz überlegte ich ob ich wirklich mein Zeug zu Mayumi bringen sollte, oder ob ich die Gunst des freien Tages nutzen sollte um mir eine eigene Wohnung zu suchen. Zwei Sekunden später stieß ich ein spöttisches Lachen aus. Eigene Wohnung, was für ein Witz. Ich hatte ja nichtmal einen Job, woher sollte ich das Geld für eine eigene Wohnung nehmen??

Also blieb mir nichts anderes als erstmal bei Mayumi unterzukriechen. Ich seufzte, ließ den Motor an und wollte gerade vom Gelände fahren, als ich im Rückspiegel ein heftig winkendes Männlein hinter mir herrennen sah. Vorsichtshalber hielt ich an und kurbelte das Fenster herunter. Konnte ja sein dass er tatsächlich mich meinte. Das Männlein kam keuchend und schnaufend bei mir an und hielt sich am Rückspiegel fest um nicht vor lauter Anstrengung

umzufallen. "Sie..." hechelte er. Ich machte wenig interessiert "hm?", und er fuhr fort:"Sie...die Wohnung...räumen." Ja, danke, darauf wäre ich nie von allein gekommen. Ich knirschte als Antwort mit den Zähnen, ließ ihn stehen wo er war und fuhr los. Er rief mir irgendetwas nach, doch das war mir egal. Miller wollte nichts von mir wissen, also ließ ich ihnen genausoviel Aufmerksamkeit zukommen.
 

Ich fuhr tatsächlich zu meiner Wohnung. Zuerst überlegte ich ob ich die Wohnung einfach nicht räumen sollte und somit einen kleinen Krieg anzetteln sollte, aber im Prinzip war mir das wirklich zu dumm. Also lief ich nach oben zu meinem Bunker und holte die paar Sachen heraus die mir gehörten. Dann ging ich wieder, und warf hinter mir die Tür ins Schloss. Siedendheiß fiel mir ein dass der Schlüssel fein säuberlich an der Tür steckte. Und zwar innen. Mit einem Grinsen im Gesicht brachte ich mein Zeug nach unten und lud es ins Auto. Dann kurvte ich quer durch den Mittagsverkehr zu Mayumis Wohnung und parkte vor dem Haus.

Um ein Haar wäre ich noch sentimental geworden bei dem Gedanken wiedermal bei jemandem einzuziehen der Kaioh hieß, doch mit einem Ruck öffnete ich die Tür und stieg aus. Ich schleppte mein Zeug wieder ein paar Treppen nach oben, ließ es in Mayumis Wohnung einfach fallen und ging wieder. Was sollte ich auch alleine in der Wohnung?
 

Ein wenig unschlüssig saß ich im Auto und überlegte was ich tun sollte. In der Stadt kannte ich niemanden ausser Mayumi und Jackie, beide arbeiteten noch, also blieb mir nicht viel. Ich fuhr ein bisschen durch die Gegend, und schlug dann die Richtung ein aus der ich ursprünglich gekommen war - zurück zu Miller. Dort wartete ich dann auf dem Parkplatz geschlagene zwei Stunden auf Mayumi. Die Sonne schien, es war warm, im Radio lief gute Musik - es war auszuhalten. Als Mayumi schließlich aus dem Büro kam war meine schlechte Laune bereits verschwunden. "Was machst du denn hier? Ich dachte zu ziehst um?" rief Mayumi

mir entgegen, lief auf mich zu und begrüßte mich mit einem dicken Kuss. "Schon vorbei." erklärte ich und verdrängte den Gedanken an den Klamottenberg der in Mayumis Flur lag. Vielleicht fiel er ihr garnicht auf?

"Steig ein, sonst kriegt der Typ da drüben noch einen Herzinfarkt." sagte ich und zeigte mit dem Kinn auf das Männlein das mich vorhin vom Hof gescheucht hatte, und das sich jetzt hinter einer Gardine im ersten Stock des Bürogebäudes versteckte. Mayumi winkte dem Mann freundlich zu, der daraufhin die Farbe wechselte und hinter seiner Tarnung verschwand. "Depp." nannte Mayumi ihn und stieg ins Auto. "Willst du nach Hause, oder würdest du mir die Ehre erweisen mit mir essen zu gehen?" fragte ich, als wir vom Firmengelände fuhren. "Essen gehen? Gibts was zu feiern??" entgegnete sie. Ich nickte. Mayumi runzelte die Stirn. "Was denn?" "Dich." antwortete ich, und Mayumi lachte. "Schleimer." sagte sie, wurde rot und kicherte. "Da wo ich herkomme nennt man sowas ein Kompliment, und die meisten Leute freuen sich drüber." sagte ich gespielt beleidigt. "Und da wo ich herkomme nennt man sowas den miesesten Abschlepp-Spruch den ich jemals gehört hab." gab sie zurück und kicherte wieder. So mies war der Spruch jetzt auch wieder nicht..."Glaubst du vielleicht ich brauch

Sprüche um dich abzuschleppen?" fragte ich mit hochgezogener Braue. "Was sollte mich sonst dazu bringen mit dir zu gehen?" schoss Mayumi zurück. Wir standen gerade an einer roten Ampel, und so hatte ich Zeit ihr einen siegessicheren Blick zuzuwerfen, ihre Hand auf meinen Oberarm zu legen, die Muskeln anzuspannen und genüsslich dabei zuzusehen wie ihr die Gesichtszüge entgleisten. Dass sie auf meine Arme stand hatte ich in unseren gemeinsamen

Nächten schon gemerkt. "Und? Argument genug?" fragte ich. Mayumi nickte. "Fahr." krächzte sie und zeigte auf die grüne Ampel.
 

Wir aßen in einem Restaurant das ich an einer Straßenecke entdeckt hatte. Es war klein, italienisch und leer, überall an den Wänden hingen Bilder von Städten die ich noch nie gesehen hatte. Außerdem schien der Wirt ein Faible für Wein zu haben, denn auf jedem vorhandenen Abstellplatz standen Weinflaschen. Entweder sollte das Deko sein, oder jemand vernachlässigte hier ziemlich stark seine Haushaltspflichten. Wir bestellten Nudeln und Pizza, und nach dem ersten Bissen wussten wir auch warum ausser uns keiner in dem Laden saß - das Essen schmeckte grausam. Mayumi versuchte ihre Pizza mit einem großen Schluck Wasser

hinunterzuspülen, und verzog das Gesicht. "Schmeckte?" fragte der Kellner im gleichen Moment, und Mayumi zog verzweifelt die Schultern hoch. Der Kellner trabte irritiert von dannen um sich zu überlegen was er von Mayumis Kritik halten sollte, und ich schob meine Portion Nudeln auf dem Teller hin und her. "Weg hier." flüsterte Mayumi und stand auf. Ich zog einen Geldschein aus dem Portmonaie und legte ihn neben meinen vollen Teller. Der Betrag müsste reichen einen neuen Koch einzustellen. Wir winkten dem jetzt völlig konfusen

Kellner nochmal zu und ergriffen die Flucht.

"Das war das mieseste was ich JEMALS gegessen habe." schimpfte Mayumi und schüttelte sich, kaum das wir zur Tür draussen waren. "Allerdings." stimmte ich zu. "So schlecht kocht nichtmal meine Mutter." maulte Mayumi. "Kann ich nix dazu sagen, ich hab deine Mutter noch nie kochen sehen." sagte ich. "Du hast meine Mutter doch noch garnicht-" sie brach ab. "Doch, hast du schon, stimmt ja." Eine Weile gingen wir schweigend nebeneinander her. "Tut mir leid, es ist einfach komisch für mich. Normalerweise kennen meine Freundinnen meine Familie nicht, jedenfalls nicht bevor sie mich kennen." sagte sie dann. "Lohnt sich auch nicht." sagte ich und nahm sie in den Arm. "Und falls es dich tröstet - du hast nichts, aber auch garnichts mit dem Rest deiner Familie gemein." fügte ich hinzu. Mayumi legte ihren Kopf an meine Schulter und lachte. "Na Gott sei dank." Wir setzten uns in Bewegung und schlenderten zurück zum Auto. "Willst du Jackie heut nicht versetzen?" bettelte Mayumi als wir einstiegen. Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Du wirst schon noch ein paar Stunden warten müssen." Mayumi schob die Lippe vor. "Miststück." murmelte sie. "Pass auf was du sagst, sonst leg ich mich ins Bett und schlaf, wenn ich nach hause komme." drohte ich gespielt. "Das würdest du nicht. Könntest du garnicht." gab sie zurück. "Ach ja? Und wieso bitte nicht?" fragte ich. "Weil du mir nicht widerstehen kannst, vor allem nicht wenn ich mich an dich presse, und garnichts anhabe..." Ich räusperte mich und wollte gerade antworten als Mayumi triumphierend die Faust reckte. "Iiiiiiich wusste es." "Moment mal, ich hab noch garnichts gesagt!" entgegnete ich. "Du musst auch nichts sagen, dieses

Räuspern sagt ALLES!" rief sie und lachte. "So ein Quatsch, ich hatte ´nen Frosch im Hals!" verteidigte ich mich. "Ein Frosch....dass ich nicht lache! Warte, ich geb dir nen Storch!" Mayumi schüttete sich halb aus vor Lachen. "Ein Frosch im Hals! Komischer Frosch!" Sie legte den Kopf schief. "Geiler Frosch." schnurrte sie und legte ihre Hand auf mein Bein.

"Vergiss es, ich geh trotzdem Billard spielen." sagte ich mit fester Stimme. "Ou Mann." maulte Mayumi und zog ihre Hand weg. Ich lachte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-03-16T11:00:22+00:00 16.03.2007 12:00
Du bist echt.... mir fällt kein Wort ein. *lol*
Von:  GoldenTenshi
2007-03-08T10:15:41+00:00 08.03.2007 11:15
Wie immer Spitze fleet ^^
Ich bin immer noch hellauf begeistert davon
Besonders um zu sehen, was jetzt genau und so richtig aus den beiden wird.
Und natürlich was so noch passiert.
Warum muss ich bei Jackie eigentlich an Tenshi denken?
Normal?
Von:  das-schrecken
2007-03-07T20:58:56+00:00 07.03.2007 21:58
Ey! Du hast gesagt das im nächsten Kapitel (also diesem) Schluss mit locker ist. Ich nagel dich darauf fest was du mir ins GB kritzelst *g* Ich fande sie war die Ruhe selbst, ich an ihrer Stelle würde erst Mal gegen etwas treten. Obwohl, das mit der Wohnung, also einfach die Tür ins Schloss fallen und Schlüssel von innen drin stecken lassen... doch ganz gut ^___^
War cool, wie immer. Also nichts neues ^_^

mfg
schreckchen


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