The World In A Cage von -Red-Karasu (+Final Chapter up 9 December 2008+) ================================================================================ Kapitel 17: Epilog: D'espairsRay -------------------------------- So...der Epilog...mehr Geschwafel gibt's am Ende, viel Spaß beim Lesen ^^ Und gewidmet is der Epilog LunaFeles, einfach weil ich sie liebhab *lach* 17. Epilog: D'espairsRay Er atmete noch einmal tief durch und drückte dann den kleinen Knopf neben dem Namensschild. Irgendwo im Haus hörte er es klingeln und nur Sekunden später öffnete sich das kleine Gartentor, an dem er bis jetzt gewartet hatte, und er betrat, sichtlich nervös, das Grundstück. Wirklich besser ging es ihm auch nicht, als er in der Haustür einen recht zierlich wirkenden jungen Mann stehen sah, der sein honigblondes Haar im Nacken zusammen gebunden hatte und ihn mit einem leichten Lächeln begrüßte. Er verbeugte sich leicht. „Guten Morgen...ich bin Hizumi...wir hatten telefoniert?“ Er formulierte seine letzten Worte als Frage, denn auch wenn er sich ziemlich sicher war, wollte er nicht unhöflich erscheinen. „Hallo. Ja, hatten wir. Komm rein...“ Der Blonde trat aus der Türöffnung, um ihn in das traditionell wirkende Haus eintreten zu lassen, bevor er sich ebenfalls leicht verbeugte. „Ich bin Shinya.“ Allein dieser Name ließ Hizumis Herz schneller schlagen. „Danke, dass ich kommen durfte.“ Shinya schüttelte lächelnd den Kopf. „Schon in Ordnung. Hätte ich davon gewusst, hätte ich dich eher darum gebeten.“, winkte er ab. „Geh schon mal ins Wohnzimmer. Möchtest du etwas trinken?“ „Wasser wäre gut“, bat der Dunkelhaarige und begab sich dann in die Richtung, in die sein Gastgeber gezeigt hatte. Seine Blicke schweiften über die Einrichtung des Raumes bis hinaus in den traditionellen Garten, den man durch die halbgeöffneten Schiebetüren sehen konnte. Dann ließ er sich an einem niedrigen Tisch auf einem Sitzkissen nieder und atmete noch einmal tief durch. Für ihn war es einfach merkwürdig, hier zu sitzen; er wusste nicht recht, wie er sich verhalten sollte. Shinya kam wieder ins Zimmer und stellte das gewünschte Glas Wasser vor ihn auf den Tisch, bevor er sich Hizumi gegenüber niederließ. „Also...willst du ihn besuchen, oder wie sollte ich das am Telefon verstehen?“, wollte er nach nach einigen Momenten des Schweigens wissen. Auch jetzt antwortete Hizumi nur mit einem leichten Nicken. „Warum kommst du erst jetzt? Das Ganze ist doch schon vier Monate her?“ Der Blonde konnte sich nicht helfen, auch wenn ihm Hizumi sympathisch war, irgendwie traute er dieser ganzen Sache nicht. Als sein Gegenüber jedoch irgendwie frustriert aufseufzte und sich mit der Hand übers Gesicht fuhr, sah er, dass es auch diesen nicht kalt ließ. „Es ist noch nicht wirklich lange her, dass ich überhaupt erfahren habe, was los ist“, antwortete der Ältere der beiden. „Ich hatte Zero zwar lange nicht gesehen, aber am Anfang hat mich das nicht großartig gewundert. Früher hatte meine Tante nur hin und wieder von ihm erzählt, aber bis vor ein paar Monaten kannte ich ihn nicht mal...also persönlich, mein ich.“ Er sah wieder hinaus in den Garten, während er sprach. „Kana, also meine Tante, wollte irgendwann nichts mehr sagen, wenn ich sie nach ihm gefragt habe, und später, nach über einem Monat erst, hab ich dann diesen Kerl gefragt, der für sie arbeitet...Uruha...“ „Dieser hübsche Brünette?“, fragte Shinya dazwischen, was ihm mit einem Nicken bestätigt wurde. Vor einem knappen Vierteljahr bereits hatte sich Uruha ihm ebenfalls vorgestellt und schon damals war er Shinya reichlich merkwürdig vorgekommen. „...naja, er hatte mir gerade erzählen können, dass im Grudge etwas vorgefallen sein musste – das ist dieser 'Club'...doch bevor er weitersprechen konnte, ist Kana ins Zimmer gekommen und hat ihn angeschrien, was er sich eigentlich einbilde...ich bin dann gegangen, aber sie wirkte ziemlich von der Rolle...und spätestens dann hab ich mir auch Sorgen gemacht...“ Er trank einen Schluck, bevor sein Blick sich erneut auf Shinya richtete, der nun bedächtig nickte und ihn so zum weitersprechen aufforderte. Irgendwie hatte Hizumi das Gefühl, dass dieser zierliche Mann ihn genau beobachte und anhand seiner Mimik und Erzählweise herausfinden wollte, welche seine Beweggründe für das alles waren. „Ein paar Tage später kam Uruha zu mir und...er sah furchtbar aus. Ich wollte wissen, was passiert sei, aber er meinte nur mit diesem merkwürdigen Lächeln, dass er eben für seine Liebe kämpfen würde und meine Tante sich letztendlich wieder beruhigt habe.“ Hizumi zuckte etwas hilflos mit den Schultern. „Und er hat mir erzählt, was mit Zero passiert war, aber wohin sie ihn gebracht hatten, wusste er auch nicht...“ Hizumi verschwieg, dass er seitdem nicht wirklich hatte schlafen können, weil in seinen Träumen immer wieder Zero, inmitten einer Blutlache liegend, auftauchte und er keuchend, mit Angstschweiß bedeckt, mitten in der Nacht hochschreckte. Es hatte weitere Wochen gedauert, bis er seine Tante soweit gehabt hatte, dass sie ihm alles erzählte. Er hatte es ruhig versucht, er hatte getobt, geschrien, hatte ihr sogar gedroht. Doch das alles hatte nichts genützt. Sie hatte ihn erst dann über die Geschehnisse aufgeklärt, als Zero schon nicht mehr in Tokyo war. Am Tag dieses Ereignisses war sie ins Grudge gegangen, um dessen Besitzer zu zwingen ihr Zero, genau wie vorher Uruha, zu verkaufen. Wie genau, hatte sie allerdings nicht verraten. Und dann hatte sie Zero gesehen, der zusammengekrümmt auf dem Boden gelegen und keine Regung gezeigt hatte. Sofort waren alle Hebel von ihr in Gang gesetzt worden, um 'ihren' Stricher außer Gefahr zu bringen und von alldem hatte er, Hizumi, nichts mitbekommen. Shinya hatte gesehen, dass sein Besucher in Gedanken war und musterte ihn abermals. Er war erschüttert gewesen, als irgendein Unbekannter ihn angerufen hatte, nur um ihm zu sagen, dass sein ehemals bester Freund halbtot in einem Krankenhaus lag und irgendwo hingebracht werden musste, wo er sicher war. Und dass Shinyas Adresse das Einzige war, was der Anrufer hatte. Der Blonde seufzte. „Hizumi-kun?“ Der Angesprochene schrak zusammen und sah entschuldigend auf. „Ja?“ „Du solltest noch etwas wissen...es ist nicht so einfach, das alles...Ich...weiß nicht, wie du Zero kennen gelernt hast...aber nach dem, was dieser...Uruha erzählte, war er ganz anders, als der Junge, den ich gekannt habe.“ Gekannt und geliebt, fügte er in Gedanken hinzu. „Aber jetzt...er hat sich verändert, er ist anders als du ihn kennst.“ Nach einem weiteren tiefen Atemzug straffte sich Shinyas zierliche Gestalt. „Er erinnert sich nicht, verstehst du? Im Moment zumindest...die Ärzte wissen nicht, ob es zurückkommt...aber vielleicht wäre es sogar besser wenn nicht...“ Seine Stimme war gegen Ende der Erzählung leise geworden. Für ihn war es furchtbar zu wissen, was seine erste Liebe hatte durchmachen müssen. Und er war sich sicher, dass Uruha ihm nur einen Bruchteil dessen erzählt hatte, was tatsächlich passiert war. „Er erinnert sich nicht?“, kam indessen die fassungslose Frage von Hizumi, doch er erntete nur ein Kopfschütteln. „Ja, vermutlich der Aufschlag auf dem Hinterkopf und eine Art Verdrängungsmechanismus durch den Schock...Ich glaube, das Letzte, woran er sich wirklich deutlich erinnert, ist der Tod seiner Mutter, kurz vor seinem siebzehnten Geburtstag. Danach weiß er nur, dass er irgendwann angefangen hat, in einer Bar zu arbeiten, das ist alles.“ Shinya wollte weitersprechen, als in diesem Moment die Tür aufging und leise Stimmen zu hören waren. Die Beiden im Wohnzimmer verharrten schweigend, bis ein etwas schlaksiger junger Mann mit rotem Haar das Zimmer betrat und Shinya mit einem sanften Kuss auf die Lippen begrüßte, bevor er sich auch dem anderen vorstellte. „Hi, ich bin Daisuke, nenn mich ruhig Die!“, meinte er mit einem offenen Lächeln und ließ sich dann neben dem Blonden nieder, um ihm locker einen Arm um die schmalen Schultern legen zu können. „Hizumi...“, war alles was der Dunkelhaarige hervorbrachte. Er musste erstmal verarbeiten, was Shinya ihm gerade erzählt hatte. Als die jungen Männer ihm gegenüber sich jedoch anfingen zu unterhalten, horchte er auf. „Was hat der Arzt gesagt?“ Dai zuckte mit den Schultern. „Das Übliche. Ihm geht es gut, er braucht Ruhe und das Gedächtnis kommt vielleicht irgendwann wieder. Allerdings meinte er, dass sowas wie eine Traumatherapie helfen könnte, aber erst, wenn der Kurze wieder richtig auf den Beinen ist“, gab der Rotschopf leichthin Auskunft. Es war nichts wirklich Neues, das zu hören und er redete ohnehin nicht gern um den heißen Brei herum. „Shinya?“, schaltete sich Hizumi nun wieder ein, bekam ein Nicken, als Aufforderung weiterzusprechen. „Kann...ich ihn sehen?“ Der Blonde seufzte. „Jetzt lieber nicht...er sollte sich erstmal ausruhen...aber später sicher...Sag mal...soll ich dir das Gästezimmer herrichten...oder hast du ein Hotelzimmer?“ „Ich wollte eigentlich heute Abend zurückfahren...“, antwortete Hizumi nur erstaunt, doch der andere winkte ab. „Das ist kein Problem, wirklich. Ich kann mir Schöneres vorstellen, als an einem Tag so viele Stunden im Zug zu sitzen...“ Innerlich stimmte er dem anderen ja zu; er hatte nicht wirklich Lust, heute noch einmal über vier Stunden Fahrt auf sich zu nehmen, aber er wollte sich keinesfalls aufdrängen. Während er noch überlegte, hörte er ein Lachen und sah auf, bemerkte, dass der Rothaarige ihn wieder angrinste. „Stell dich nicht so an, du bleibst hier. Das Haus ist groß genug und sofern du stubenrein bist, macht es kaum Arbeit. Schließlich ist ja Wochenende...“ Jetzt musste auch Hizumi lächeln und nickte. „Vielen Dank...und keine Angst, ich wurde gut erzogen...“ Einige Stunden später lag Hizumi ausgestreckt auf einem Futon in dem Gästezimmer, das Shinya ihm zurechtgemacht hatte, und starrte an die Decke. Der Blonde und sein Verlobter – denn das hatte Die noch extra betont – waren nach langer Diskussion doch noch weggegangen. Freunde hatten sie eingeladen, doch vor allem dem Zierlicheren der Beiden war nicht wohl dabei gewesen, ihn mit Zero allein zu lassen, er machte sich einfach Sorgen. Schließlich hatte Hizumi ihm versprechen können, dass er es vermeiden würde, Zero in irgendeiner Weise aufzuregen, sondern nur hin und wieder nach ihm zu sehen. Das hatte er vor einer Weile schon getan, doch da hatte er nicht viel gesehen, es war, als hätte der andere sich zum Schlafen in die Decke wie in einen schützenden Kokon eingewickelt. Und so lag er selbst hier und dachte nach. Es war kaum glauben, dass er diesen Mann endlich gefunden hatte. Aber es löste auch Wehmut in ihm aus, dass er sich nicht an ihn erinnern würde. Denn, auch wenn ihre Begegnungen selten einer herzlichen Natur gewesen waren, hatte er sie irgendwie genossen. Ihm hatte gefallen, wie Zeros Maske nach und nach kleine Risse bekommen hatte. Als er draußen auf der Veranda Geräusche hörte, stand er auf. Es klang als würde dieser winzige Hund, den Shinya sich als Haustier hielt, draußen rumlaufen und ob das so gut war, bezweifelte der Schwarzhaarige irgendwie. Also raffte er sich vom Boden auf, schob die Türe nach draußen auf und trat hinaus, wo ihn der kleine Wadenbeißer auch sofort mit enthusiastischem Gekläffe begrüßte. „Ich glaub, sie mag dich...“ Die Stimme ließ seinen Kopf hochschnellen und er sah ein paar Meter weiter einen jungen Mann auf den Holzdielen hocken. Der Tonfall war anders, doch er kannte diese Stimme, und auch wenn er ein paar Augenblicke brauchte, um zu erkennen, dass das da vor ihm tatsächlich Zero war, konnte man es nicht bestreiten. Eben dieser legte nun den Kopf leicht schief. „Du bist wohl nicht sehr gesprächig, oder?“, wollte er dann irgendwie amüsiert wissen, woraufhin Hizumi nicht anders konnte, als einfach mit den Schultern zu zucken. Da war er also und sah so ganz anders aus, als der Zero, den er in Erinnerung hatte. Die langen Zöpfe waren verschwunden und stattdessen fielen seine Haare ihm in leichten Wellen auf die Schultern, und erst jetzt sah man, dass sie nicht wirklich schwarz waren, sondern einen warmen dunkelbraunen Ton hatten. Er trug lange Stoffhosen zu einem schwarzen Rollkragenpullover, der aussah, als wäre er ihm zwei Nummern zu groß. Doch die größte Veränderung war sein Gesicht. Früher hatte es Hizumi so anziehend gefunden, weil es nicht nur einfach bildhübsch war, sondern auch diese Unnahbarkeit nach außen trug. Jetzt schienen Zeros Augen ihm viel weicher und irgendwie warm, als der ihn noch immer neugierig musterte. „Na, genug geschaut?“, fragte der Jüngere jetzt sichtlich amüsiert. „Wer bist du?...entschuldige, falls wir uns kennen...aber ich hatte einen Unfall und wie es scheint, hab ich ein paar Sachen vergessen...“, fügte er noch mit einem kleinen, entschuldigenden Lächeln hinzu. Der Ältere zwang sich, dieses zu erwidern. „Hi...ich bin Hizumi...ein Bekannter von Shinya...irgendwie...“, versuchte er zu erklären und hob, weil er nicht so genau wusste, was er jetzt mit seinen Händen tun sollte, den kleinen Hund hoch, der ihm sofort das Gesicht abschlecken wollte. Zero lachte leise. „Ich sag ja, sie mag dich.“ Er ließ sich im Schneidersitz auf dem vom Sonnenlicht noch warmen Holz nieder und winkte den Gast seines besten Freundes zu sich. „Willst du dich mit zu mir setzen?“ „Gern...“ Hizumi ließ sich neben ihm nieder und spielte mit dem Tier in seinem Schoß, wobei er das Gefühl hatte, eingehend betrachtet zu werden. Schließlich wandte er sich dem Anderen wieder zu. „Was ist?“ „Ich weiß nicht...“ Zero streckte die Hand aus, um dem Hündchen liebevoll über den Rücken zu streicheln. „Ich hab nur das Gefühl, dich irgendwoher zu kennen.“ Der Schwarzhaarige nickte auf die unausgesprochene Frage hin. „Stimmt auch. Wir haben uns ein paar Mal gesehen. Aber irgendwie glaub ich, dass du mich nicht wirklich gut leiden konntest...“, erklärte er und konnte nicht verhindern, dass sich ein wehmütiges Lächeln auf seine Lippen schlich. „Wirklich?“ Zero sah ihn kurz nachdenklich an, schenkte ihm dann aber ein warmes Lächeln. „Also eigentlich wirkst du ja ganz sympathisch.“ ~World in a Cage – End~ +Open the Cage?+ ___________________________________ So...wow...es ist ein komisches Gefühö quasi das "Ende" unter diese Geschichte zu setzen. Auch wenn mir alle meine Storys wichtig sind, ist diese hier quasi mein "Baby", ich häng wirklich daran... Deshalb, vielen, vielen Dank an die, die mir regelmäßig Kommentare geschrieben haben! Ihr seid super! Und Danke auch an die 37 Leute, die diese Story zu ihren Favoriten gepackt haben, vielleicht lässt sich der ein oder andere ja noch zu einem Abschlusskommentar hinreißen, ich würde mich freuen. Ich denke, ich werde wohl irgendwann eine Forsetzung schreiben, wer dafür eine Benachrichtiung haben will, sagt einfach Bescheid (am besten auch per Comment). So. Noch ein letztes Danke an Juli, die immer so wundervoll gebetat hat und ohne die ich diese Story nie beendet hätte. Man liest sich hoffentlich bald, En Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)