The World In A Cage von -Red-Karasu (+Final Chapter up 9 December 2008+) ================================================================================ Kapitel 9: Interlude III: Karyu - Life's miserable -------------------------------------------------- Mh~...etwas schneller, als ich gesagt habe, aber kann ja nicht schaden, ne? Hier geht's also weiter mit dem zweiten Teil von Karyus Vergangenheit. Ihr dürft mich danach ruhig steinigen, ich find ja selber mies, was ich mir da ausgedacht hab...*heute grad mal ihren emotionalen Tag hat* Wie auch immer. SO isses und bleibt es auch. *shrug* Viel Spaß und Kommentare sind wie immer gern gesehen, nich wahr... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Interlude III: Karyu – Life's miserable „Karyu, da bist du ja endlich...was hast du mit deinem Gesicht gemacht?“ Der freudige Ausdruck auf Mayas Gesicht wandelte sich in einen besorgten. Der Angesprochene winkte ab. „Schon okay, wir haben's nur beim Training etwas übertrieben...ich hätte nicht gedacht, dass dieser Inoue so einen festen Schlag drauf hat...“ Mit einem selbstironischen Grinsen ließ der mittlerweile fast 21-jährige seine Tasche auf den Boden und danach sich selbst auf einen der Stühle fallen, die in der kleinen Küche standen. „Wo ist Kenta eigentlich?“ Maya, die ihrem Zögling gerade ein Glas kalten Tee auf den Tisch stellte, zuckte leicht mit den Schultern. „Ich weiß nicht genau. Er meinte nur, dass er noch etwas mit dem Boss zu besprechen hätte, wegen eines Neuzugangs und dass er vermutlich erst später nach Hause kommen würde.“ Sie setzte sich auf den Stuhl, der Karyus gegenüber stand und betrachtete ihn kritisch. „Du solltest da Eis draufpacken...“ „Ach was...“ Der Jüngere strich sich vorsichtig über sein leicht geschwollenes Kinn, auf dem sich schon jetzt ein dunkler Fleck abzeichnete. „So schlimm ist das nicht. In ein paar Tagen sieht man das schon nicht mehr...“ „Na, wenn du meinst...“ Maya lehnte sich zurück und sah den jungen Mann vor sich eindringlich an. Sie war froh, dass ihr Freund ihn damals mit zu sich genommen hatte. Vermutlich hatte er dem Jungen so das Leben gerettet. Und auch, wenn es eine mehr als harte Zeit gewesen war, hatte er es bisher durchgehalten, seine Finger von den Drogen zu lassen und clean zu bleiben. „Immer wenn du mich so anschaust, hab ich das Gefühl, dass ich irgendwas verbrochen habe...“ Karyu betrachtete sie mit einem Grinsen, stand dann auf, um in sein Zimmer zu gehen. Gerade als Maya ihm antworten wollte, hörten sie, wie sich die Tür zu ihrer kleinen Wohnung öffnete, und nur wenige Augenblicke später betrat Matsumoto den Raum, nickte Karyu lächelnd zu und ging dann zu seiner Freundin, um sie mit einem kurzen aber liebevollen Kuss auf den Mund zu begrüßen. Während die beiden eine Unterhaltung begannen, verließ Karyu den Raum endgültig und begab sich in sein eigenes, kleines Zimmer. Seine Tasche landete in einer Zimmerecke und blieb dort unbeachtet liegen, als sich er sich auf seinem Bett ausstreckte. //Damn, das gibt morgen böse Muskelkater...// Mit einem leicht verkrampften Gesichtsausdruck bewegte er seine Glieder und glaubte kurzzeitig, wirklich jede Sehne und jede Muskelfaser in seinem Körper spüren zu können. Dann jedoch machte sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit. Auch wenn er selbst hatte einstecken müssen, so hatte er den Kollegen Kentas, die ihn allesamt wie ein Küken behandelten, dennoch zeigen können, dass er sich durchaus wehren und auch ganz gut austeilen konnte. Doch, er war durchaus zufrieden. Wenn diese Männer ihn endlich ernstnahmen, dann sollte es nicht mehr lange dauern, bis er gemeinsam mit Kenta im Grudge würde arbeiten können. Er wusste, dass auch Maya in diesem Club arbeitete, und auch aus der Beschaffenheit dieses „Jobs“ hatte sie kein Geheimnis gemacht, doch gerade das war der Grund dafür, dass Karyu ebenfalls als Bodyguard dort arbeiten wollte. Denn obwohl er es nie öffentlich zugegeben hätte, machte auch er sich Sorgen um seine „Ziehmutter“, wie er sie manchmal im Scherz nannte, und konnte es nur schwer ertragen, wenn sie wieder einmal mit einem blauen Auge oder anderen, schlimmeren, Blessuren nach Hause kam. Manchmal fragte er sich wirklich, wie Kenta es aushielt, eine Beziehung mit ihr zu führen und gleichzeitig zusammen mit ihr dort zu arbeiten. Für ihn selbst wäre es unerträglich, nicht nur zu wissen, dass die eigene Freundin ihren Körper verkaufen musste – auch wenn Karyu nicht wusste warum Maya das tat – sondern auch noch teilweise zusehen zu müssen, wie sie mit ihren Freiern umging, oder schlimmer wie diese Maya im Gegenzug behandelten. Allerdings, gestand er sich mit einem Seufzen ein, war die Beziehung der beiden ohnehin eines der merkwürdigsten Dinge, die er je erlebt hatte. Obwohl man meinen könnte, dass es unter den gegebenen Umständen nicht möglich sein sollte, schienen sich die beiden aufrichtig zu lieben. Aber was dachte er darüber eigentlich überhaupt nach. Von Liebe hatte er sowieso keine Ahnung und so etwas wie emotionale Nähe kannte er auch erst, seit Maya und Kenta ihm so aus der Scheiße geholfen hatten. Er setzte sich auf, schüttelte den Kopf, um seine Gedanken loszuwerden und langte dann nach dem Päckchen Zigaretten, das auf seinem Nachttisch lag. Das und hin und wieder ein Drink waren das einzige, was er an so gearteten Giftstoffen noch an sich heran ließ. Und wenn er daran dachte, was für einen Horror er in den ersten sechs Monaten seines Entzugs durchgemacht hatte, war er sicher, dass dies auch für den Rest seines Lebens so bleiben würde. ~~~ „Und du bist sicher, dass es gut ist, ihn mitzunehmen?“ Besorgt sah Maya ihren Freund an, mit dem sie an diesem Morgen am gedeckten Frühstückstisch saß. Kenta erwiderte ihren Blick seufzend. „Du weißt doch, was ich damals mit dem Chef ausgemacht habe. Er kann nur bleiben, wenn er etwas für das Unternehmen tut. Da kannst du wirklich noch froh sein, dass er nicht wie Uruha oder Ryousuke aussieht, sonst hätte er ihn garantiert auch dazu gezwungen, sich mit an die Straße zu stellen.“ Etwas missmutig wandte er sich wieder seinem Reis zu. Er hatte diese Diskussion schon des ofteren mit seiner Freundin geführt und wusste, dass er daran nichts ändern konnte. Entweder Karyu half oder der Junge würde wieder auf der Straße landen. So lief das Geschäft hier eben. „Abgesehen davon...“, fing er nach einigen Minuten, in denen das Zimmer in Stille gehüllt gewesen war, wieder an, „wenn ich ihn mitnehme, dann weiß er gleich was ihn erwartet. Dann kann er entscheiden, ob er wirklich bleiben will. Und ich kann sicher gehen, dass alles glatt läuft...“ „Schon gut, du hast ja Recht...“, ergab Maya sich mit einem Seufzen. „Ich mache mir einfach Sorgen, dass er das nicht so ernst nimmt, wie es ist.“ Mit diesen Worten erhob sie sich von ihrem Platz, legte die Stäbchen ordentlich neben ihrer Schale ab. „Ich geh ihn wecken, ja?“ Kenta nickte und faltete dann die Zeitung auseinander, um wenigstens ein paar der Artikel zu überfliegen. ~~~ „Also...“, Matsumoto sah seinen Ziehsohn ernst an. „Du hältst dich im Hintergrund. Tu nichts, wenn ich es nicht sage. Ich will nicht, dass hier irgendwas aus dem Ruder läuft.“ „Hey, is doch gut. Ich werd ganz brav da stehn und warten.“ Etwas pikiert lehnte sich Karyu in dem teuren Ledersitz zurück und sah aus dem Seitenfenster des schwarzen Autos. Da durfte er endlich mal mit, wenn Kenta einen Auftrag ausführte, und dann behandelte man ihn wie ein kleines Kind. Er wusste ja selbst, dass er zu impulsiven Handlungen neigte, aber dass er nicht aus dem Wagen springen und den Jungen, den sie anscheinend abholen und ins Grudge bringen sollten, einfach ins Auto zerren konnte, war selbst ihm klar. „Jetzt sei nicht beleidigt. Aber wenn du beim Chef einen guten Eindruck machen willst, muss heute einfach alles klappen.“ Seine Besorgnis hinsichtlich Karyus Karrierewunsches ignorierend, lächelte er den Jüngeren an und legte ihm in einer väterlichen Geste eine Hand auf die Schulter. Dann öffnete er die Fahrertür und stieg aus dem Wagen, um zu seinen zwei Kollegen zu gehen, die gerade dabei waren, das richtige Haus ausfindig zu machen. „Was soll's schon...“, brummte Karyu, immer noch nicht ganz zufrieden mit der Situation, vor sich hin, bevor er ebenfalls das Fahrzeug verließ und sich zu seinen Kollegen gesellte. Diese hatten mittlerweile anscheinend tatsächlich die richtige Adresse ausfindig gemacht und standen nun vor dem kleinen Gartentor herum und regten sich darüber auf, dass niemand zu Hause war. Matsumoto hingegen stand lässig da und hatte für die beiden Männer nur ein müdes Lächeln übrig. „Lasst den Armen doch seine letzten freien Minuten genießen.“, meinte er dann nur trocken, um ihren Sprüchen ein Ende zu machen und hoffte inständig, dass er sein Mitgefühl für den Jungen aus seiner Stimme hatte verbannen können. Er kannte durch seinen Chef in etwa das Leben, das der Neuzugang bisher gelebt hatte und wusste aus Erfahrung was er nun und in den nächsten Wochen zu erwarten hatte. Es sollte ihm nicht so nahe gehen, aber insgeheim wünschte er sich, er könnte dem Jungen dieses Schicksal ersparen. Vielleicht lag es daran, dass er zum einen wusste, was im Grudge so vor sich ging und zum anderen natürlich, wie es war, so in diese Welt gerissen zu werden, seit er damals Maya kennen gelernt hatte. Karyu wollte gerade aus Langeweile anfangen, Kenta ein wenig über den Neuen auszufragen, als er Schritte näherkommen hörte. Ein Blick in die Richtung aus der diese kamen präsentierte ihm einen sehr hübschen, aber ziemlich blass und mitgenommen aussehenden Jungen, der in etwa zwanzig Metern Entfernung auf dem Gehsteig stehen geblieben war und nervös zu ihnen herüber schaute, während er sich einige seiner geflochtenen Zöpfe hinter die Ohren strich. Er schien sich einen Ruck zu geben, ging die letzten Schritte auf die wartenden Männer zu und sah sie nun misstrauisch an. „Wollen Sie zu mir?“ Augenscheinlich versuchte er, seiner Stimme einen festen Klang zu geben, doch sie war leise und er schien Mühe zu haben, dass sie nicht brach. Matsumoto trat einen Schritt auf den zierlichen Jungen zu und deutete mit einem Kopfnicken eine Verbeugung an. „Wenn du dich Zero nennst, dann bist du der, den wir suchen.“ Sichtlich verwundert sah der Junge zu dem älteren Mann auf. „Auf Beileidswünsche kann ich verzichten und ich will weder etwas kaufen noch verkaufen. Entschuldigen Sie mich also bitte.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab, wollte durch das kleine Gartentor das Grundstück betreten und auf sein Wohnhaus zugehen, als einer von Matsumotos Kollegen ihn mit festem Griff am Oberarm aufhielt. „Tut mir Leid, Zero, aber wir müssen dich leider mitnehmen. Unser Chef will dich sprechen.“ Matsumoto versuchte ein Seufzen zu unterdrücken. „Mach uns keinen Ärger, dann wird es für alle Beteiligten leichter, ja?“ Mit einem erst erstaunten, dann fast ängstlichen Blick hörte Zero dem ihm unbekannten Mann zu, ließ dann den Kopf hängen. Leise gemurmelte Worte verließen seinen Mund, und Karyu glaubte darin den Satz „Was soll's schon, ist ja jetzt auch egal...“ zu hören. Dann nickte er nur noch schwach und ließ sich ohne weiteren Widerstand in den Wagen bugsieren. Bei der Rückfahrt saß Karyu neben dem Neuen, während sein älterer Kollege den Platz auf dem Beifahrersitz eingenommen hatte. Verstohlen musterte der 21-jährige den anderen aus den Augenwinkeln. Er war wirklich hübsch. Ein schönes Profil, volle Lippen, dunkle, schön geformte Augen, die auch jetzt die ganze Zeit den Boden des Fahrzeugs musterten, als hätten sie nie etwas Interessanteres gesehen. Blasse, ebenmäßige Gesichtszüge und Haut, die sich wie Samt anfühlen musste. Die langen Zöpfe fielen ihm weit über die schmalen Schultern, wenn er wie jetzt so in sich zusammengesunken da saß. Karyu grinste in sich hinein. Doch, dieser Junge entsprach durchaus seinem Geschmack, der sich schon seit seinen Teenagerjahren nicht nur auf Frauen, sondern auch auf das eigene Geschlecht erstreckte. Vielleicht, so überlegte er weiter, hatte diese Schönheit ja in den nächsten Tagen ein wenig Zeit für ihn. ~~~ Mit einer Zigarette zwischen den Lippen lief Karyu durch die Gänge des Grudge. Er hatte im eigentlichen Club vergeblich nach Zero gesucht, was hieß, dass der Jüngere hier irgendwo in den Garderoben oder Ruheräumen zu finden sein musste. Nacheinander öffnete er einige der Türen, die vom Gang abzweigten, aber entweder waren die Zimmer dahinter leer oder die Leute darin sahen ihn fragend bis desinteressiert an, wenn er sie beim Nachschminken oder ihren kurzen Pausen störte. „Da bist du ja!“, meinte er schließlich bei der nächsten Tür mit einem Grinsen, als er Zero in dem fast dunklen Raum sitzen sah, in dem nur eine kleine Lampe brannte. Die schmale Gestalt, die sich auf dem Bett zusammengekauert hatte zuckte unter seinen Worten, wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Dann hob er langsam den Kopf und der Ältere sah, dass das Makeup vollständig verschmiert war. Allem Anschein nach hatte der Neuzugang hier im Halbdunkeln gesessen und geweint. Lässig ließ sich Karyu neben dem anderen aufs Bett fallen, schlug die Beine übereinander und hielt Zero seine Kippenschachtel hin. „Auch eine?“ Als Antwort bekam er nur ein schwaches Kopfschütteln, bevor der Angesprochene sich mit dem Handrücken über sein Gesicht fuhr, als könne er so die Tränenspuren verschwinden lassen. „Brauchst du sonst irgendwas?“ Er zog eine Augenbraue in die Höhe. Er konnte nicht wirklich verstehen, warum der andere so fertig war. Im Normalfall waren die, die hier als Stricher oder Huren arbeiteten, entweder selbst an ihrer Situation Schuld oder aber – auch wenn es relativ selten vorkam – arbeiteten sogar freiwillig hier. Uruha zum Beispiel war so ein Fall. Der gab offen zu, dass er diesen Job machte, weil er dabei gutes Geld verdienen konnte. Das schloss Karyu jedoch in Zeros Fall aus. Nein, wie freiwillig sah das hier nicht unbedingt aus. Aber wenn der Junge irgendwas verbockt hatte, dann musste er für seine Schulden eben einstehen. „Wie alt bist du eigentlich?“, fragte er nach einer Weile, in der er den Jüngeren schweigend gemustert hatte. „17...ich...hatte vor einer Woche Geburtstag.“ Er holte unter seinem Oberteil eine Silberkette hervor, an der ein ebenfalls silberner Ring befestigt war. „Das hat mir mein Freund zum Geburtstag geschenkt...vermutlich das Letzte, was ich je von ihm haben werde...“ Zero hatte leise gesprochen und schien schon wieder mit den Tränen zu kämpfen. „Die letzte Woche hat mein Leben zerstört...und jetzt hocke ich hier...und...“, er musste schlucken, „...und...soll meinen Körper verkaufen...“ Seine Stimme war mittlerweile nur noch ein ersticktes Flüstern. Karyu, der ihm, aufmerksam zugehört hatte, zuckte nur mit den Schultern. „So ist das Leben halt...“, meinte er dann nur trocken, bevor er den Stummel seiner Zigarette in dem Aschenbecher ausdrückte, der auf dem Nachttisch stand. „Man bekommt immer das, was man verdient, nicht wahr...“ Mit diesen Worten hatte er sich zu Zero hinübergelehnt und drückte ihn nun langsam aber erbarmungslos auf die Matratze, auf der er vorher gesessen hatte, um schließlich noch sein Knie zwischen Zeros Oberschenkeln zu platzieren. Ein selbstsicheres Grinsen hatte sich auf seine Lippen gelegt, als er auf den nun zitternden Jungen herabsah, der seinen Blick nur geschockt erwiderte. Es schien als wollte der Jüngere etwas sagen, aber es kam kein Laut über seine bebenden Lippen. „Keine Angst, Zero...ich werde auch ganz vorsichtig sein...aber du weißt ja sicher, wie das funktioniert...nicht wahr?“ Die Stimme des Älteren hatte einen spöttischen Klang, als er diese Worte in das Ohr des ihm Unterlegenen sprach. Dessen Körper spannte sich spürbar an, bevor er seinen Hände an Karyus Schultern legte und versuchte, ihn von sich wegzuschieben. „W-warum tust du das?“ Doch statt einer Antwort strecke der Ältere seinen Hand in Richtung der Hotpants aus, die Zero trug und öffnete umstandslos deren Verschluss. „Wozu bist du denn sonst da?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)