Crucify von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 14: Frauengespräche --------------------------- Die Tage vergingen und für Sunny wurde das Leben auf der Flying Lamb bald Alltag. Die Momente in denen sie sich öffnete waren selten. Sie sprach auch nie von alleine über ihr Leben, sondern antwortete nur wenn sie mal gefragt wurde. So auch eines Abends, als Robin mit einer Kanne Tee und zwei Tassen vor ihrer Tür stand. „Robin?“, Sunny sah sie verwundert an, „Ähm, komm doch rein!“ „Danke! Ich wollte fragen, ob du Lust auf einen Frauenabend hast!?“, Robin lächelte und stellte das Tablett auf den Schreibtisch. Sunny sah sie immer noch verwundert an und schloß dann langsam die Tür. Robin nahm das als positive Antwort auf und füllte die zwei Tassen. Eine davon hielt sie Sunny hin, setzte sich dann auf das Bett und klopfte mit der Hand neben sich auf die Matratze. Nachdem Sunny sich im Schneidersitz auf die Matratze gesetzt hatte trank sie einen Schluck Tee und musste husten: „Was hast du denn in den Tee gekippt?“ Robin grinste: „Och, nur ein bisschen Rum!“ „Sanji wird sauer wenn er merkt, dass jemand an den Vorräten war!“ „Sanji ist wie ein kleiner Hund: Du musst ihm nur das richtige Leckerchen vor die Nase halten und er macht alles für dich!“, Robins Grinsen wurde noch breiter. Sunny hob eine Augenbraue: „Du meinst wohl er macht alles für dich, nicht für mich!?“ Es wurde still, die zwei Frauen saßen sich gegenüber auf dem Bett und tranken Tee. „Magst du Sanji? », fragte Sunny leise. „Ja, mehr als mir lieb ist!“, während Robin das sagte schaute sie Sunny nicht an, doch Sunny ließ nicht locker: „Warum?“ „Letzten Endes bezirzt er doch alle Frauen, warum sollte er es ausgerechnet bei mir ernst meinen!?“ „Was macht der?“, Sunnys Stimme klang zuerst ungläubig und schlug dann ins Ironische über, „Dann bin ich für ihn wohl keine Frau!“ „Doch, bist du! Sanji will nur keinen Streit mit Zorro, so wie damals bei Nami!“ „Was war damals mit Nami?“, fragte Sunny leise. Sie wunderte sich kurz über ihre Frage, da es sie nicht wirklich interessierte, oder vielleicht doch!? Immerhin würde sie so auch etwas über Zorro erfahren, aber wollte sie das? Sunny war einen Moment verunsichert, sie verstand sich selbst nicht mehr, aber die Frage war schon gestellt, also wollte sie auch eine Antwort hören. „Na ja.....Sanji war in Nami verliebt. Doch die hat sich für Zorro entschieden. Sanji wollte das nicht wahr haben und er hatte mit Zorro einen mega Streit wegen ihr. Ihre Freundschaft wäre fast daran zerbrochen.“ „Und dann?“, Sunnys Stimme war kaum hörbar. „Als Diego ein halbes Jahr alt war ist sie gegangen. Wir wären nicht gut genug für sie.“, Robin senkte den Kopf und sprach leise weiter, „Sie hat ihren Sohn verlassen. Und Zorro!“ „Das überrascht mich nicht!“ Robin schaute Sunny mit großen Augen an. Sunny erwiderte diesen Blick. Bei dem Gedanken an Nami wurden ihre Augen wieder eisgrau. „Als ich diese Frau zum ersten Mal sah hatte ich schon ein ungutes Gefühl. Ich kann dir nicht erklären warum, aber ich habe Nami nie gemocht!“, und dann fing Sunny an zu lächeln, „Ganz im Gegensatz zu euch!“ Bei diesem Satz verfärbten sich ihre Augen wieder grün. „Du hast eine gute Menschenkenntnis.“ , sagte Robin leise. Sunny zuckte nur mit den Schultern: „Das lernt man mit der Zeit! Zu Anfang waren alle Menschen für mich schlecht und verlogen, doch Fido hat mich eines besseren belehrt!“ „Wie das?“ „Er hat Sanji nie angeknurrt und sich sogar von ihm streicheln lassen!“, Sunny musste bei dem Gedanken daran lächeln. Sie saßen sich wieder schweigend gegenüber und tranken den Tee, in dem mehr Schuß als Tee war. „Was geht eigentlich zwischen dir und Zorro ab?“, unterbrach Robin die Stille. Sunny sah sie verwundert an: „Nichts, warum?“, sie wusste nicht, was Robin ihr damit sagen wollte oder worauf sie hinaus wollte. „Na ja, er scheint zufriedener zu sein seit ihr den Tag in der Stadt zusammen verbracht habt. Und der Blick, den er Sanji an dem Abend zugeworfen hat....“ „Ach ja, der Tag..“, Sunny lächelte, „Diego wollte unbedingt reiten, aber das hat er dir doch erzählt!“ „Ich meine aber Zorro und nicht Diego!“, Robin ließ nicht locker, „Das du Diego liebst sieht man!“ „Ich weiß nicht was du meinst, Robin!“ „Als du an dem Abend gesungen hast und Sanji dich festgehalten hat....hast du Zorros Blick nicht gesehen?“ Als Sunny nichts sagte sprach Robin weiter: „Er hätte Sanji am liebsten getötet, deswegen hält sich Sanji auch mit seinen Liebeserklärungen bei dir zurück!“ „Lieben....mit ganzem Herzen...“, murmelte Sunny, „Ich glaube nicht, dass ich das je wieder kann.“ „Wieso? Was ist denn passiert Sunny?“, fragte Robin leise. Sunny erschrak, hatte sie das eben wirklich laut gesagt? Sie schaute Robin an und überlegte ob sie die Frage wirklich beantworten sollte. Sunny seufzte: „Dir alles zu erzählen würde zu lange dauern, außerdem ist es immer das Gleiche. Ich bin zu oft enttäuscht worden. Von Freunden, von meiner Familie.“ „Hast du jemals richtig geliebt?“ „Ja..“, Sunnys Augen füllten sich mit Tränen. Robin rutschte ganz dicht zu ihr und flüsterte: „Was ist dann passiert?“ „Ich musste sie begraben.“, Sunny begann zu weinen. Robin nahm sie in den Arm. Sie wusste sofort, dass Sunny von ihren Tieren sprach und wurde etwas traurig. Robin überlegte, was die Menschen ihr angetan hatten, es musste sehr verletzend gewesen sein. Sie schob Sunny ein Stück zurück und sah sie genau an: „Was haben sie dir angetan, deine Freunde und deine Familie?“ Sunny wischte sich die Tränen aus dem Gesicht: „Sie haben mich benutzt, verarscht, belogen und nie hinter mir gestanden, mich nie verteidigt!“ Sie saßen sich noch einige Zeit schweigend gegenüber, bis sich Robin verabschiedete. Sie hatte gemerkt, dass Sunny lieber alleine wäre. Sunny lag in ihrem Bett und dachte nach: ‚Ja, Menschen sind so. Aber wirklich alle? Vielleicht hab ich ja die ganzen Jahre überreagiert. Aber lieben? Nein, es tut zu weh, wenn sie nicht erwidert wird!’ Mit diesem Gedanken schlief sie langsam ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)