Crucify von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Unter freiem Himmel ------------------------------ Die meiste Zeit führte sie Shadow am Halfter, doch als sich die Pausen die sie einlegte häuften schien der Hengst sie zu verstehen und versperrte ihr immer wieder den Weg. „Was ist Shadow?“, sie streichelte ihm über die Stirn. Er wandte sein Maul in Richtung des Sattels und Sunny schaute ihn verwundert an: „Soll ich reiten!? Schaffst du das überhaupt?“ Es wurde bereits Nacht und Sunny war wirklich erschöpft, also stiegt sie auf und ohne ein Kommando trottete Shadow weiter und er schien erleichtert. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass du mich wirklich verstehst!“, flüsterte Sunny. Ein Gasthaus für die Nacht fand Sunny nicht, aber ein wunderbares Plätzchen zum Schlafen. Shadow hatte sie abgesattelt und nun lehnte sie sich, in seine Decke eingewickelt, gegen einen Baum. Ihr Brot hatte sie mit Fido geteilt, der jetzt eingerollt neben ihr lag. Sunny beobachtete Shadow, der genüsslich graste. Das Licht des Feuers brachte sein Fell zum glänzen. Der nächste Morgen war freundlich. Sunny rieb sich den Schlaf aus den Augen, stand auf und streckte sich. Shadow trat an ihre Seite und stupste sie leicht. Fido gähnte und streckte sich. „Guten Morgen ihr zwei!“, sagte Sunny fröhlich. Ihr Frühstück teilte sie wieder mit Fido und dann machte sie sich auf die Suche nach einem Bach um sich zu waschen und Shadow zu tränken. Sie ging ein paar Schritte in den Wald und stolperte leicht über einen langen Ast. Sie hob ihn auf, er war gerade so dick, dass sie ihn bequem umfassen konnte und ungewöhnlich gerade. Sunny entschied ihn mitzunehmen, damit umgehen konnte sie ein wenig, denn sie hatte von einem Freund gelernt sich damit zu verteidigen. Kurze Zeit später fand Sunny wonach sie gesucht hatte. Nach dieser Erfrischung machten sich die Drei wieder auf den Weg. An diesem Tag durchquerten sie einige kleine Dörfer. Die Menschen blickten ihnen komisch hinterher, aber Sunny kümmerte das nicht. Nach einer Woche gingen ihr so langsam die Vorräte aus und es wurde zu allem Übel auch noch merklich kühler. Als Sunny an einem Morgen erwachte fröstelte sie und ihr Atem hinterließ kleine Wolken in der Luft. „Das war wohl die letzte Nacht, die wir im Freien verbringen konnten!“, sagte sie mehr zu sich selbst. Ihr Frühstück gab sie komplett an Fido ab. Sunny wollte nicht, dass er hungerte, denn seine Jagdtechnik ließ noch ein wenig zu wünschen übrig. Ob sie selbst was in ihren Magen bekam interessierte sie nicht. Als sie ihren Mantel aus der Tasche zog streichelte sie Shadow: „Zum Glück bekommt ihr zwei ein Winterfell!“ Gegen Mittag erreichte sie eine kleine Stadt und auch hier wurde sie mit Blicken verfolgt. Das Trio war schon ein komischer Anblick, man wusste nicht, ob man Mitleid oder Angst empfinden sollte. Sunny in ihrem Mantel, in der einen Hand den schwarzen Hengst und in der Anderen den langen Holzstab, Shadow, der sich immer größer machte wenn er angestarrt wurde, und stolzen Schrittes rechts neben ihr lief und Fido, der mit einem argwöhnischen Blick aus seinen stechenden Augen alles beobachtete und links neben Sunny lief. Sunny war nicht bewusst, was sie für ein Bild boten, sie war nur daran interessiert eine Gaststätte zu finden. Zum Glück hatte sie noch ihre Ersparnisse, die nächsten Wochen waren also gesichert. Sie atmete erleichtert auf, als sie eine Gaststätte fand. Shadow stellte sie an der Tränke ab, anbinden musste sie ihn nicht. Sie hätte noch nicht mal einen Strick gebraucht, denn der Hengst wich nicht von ihrer Seite, außer sie bedeutete ihm zu warten. Den Strick verknotete sie am Sattel, tätschelte ihm den Hals und sagte: „Ich geh schnell was essen, warte hier!“ Fido schlüpfte hinter ihr in den Raum, in der Hoffnung auch etwas zu bekommen. Ein junger Kellner kam und führte sie an einen Tisch, der in der hintersten Ecke stand. Als er bemerkte das der Hund gelangweilt hinterher trottete sagte er: „Der Köter muss draußen bleiben!“ Sunny zuckte nur mit den Schultern und erwiderte: „Sag es ihm und nicht mir!“ Der Kellner erstarrte für eine Sekunde und schaute dann den Hund an. Fido erwiderte seinen Blick und durchbohrte ihn fast mit seinen eisblauen Augen. Als der Kellner einen Schritt auf ihn zu machte fing er ganz leise an zu knurren. „Ok, Ausnahmsweise!“, sagte der Kellner leise und verschwand. Sie setzte sich an den Tisch und sah sich um, während Fido sich neben sie setzte. Die Gäste waren doch feiner als sie erwartet hatte und starrten sie an. Nach einiger Zeit begannen sie zu flüstern. Sunny war das egal, Menschen waren in ihren Augen sowieso alle verlogen und falsch. Dies war das erste Mal, dass sich ihre Augen eisgrau verfärbten, obwohl sie sonst grün waren. Sunny bemerkte das nicht, wie auch. Sie bemerkte auch nicht, das sie langsam erkaltete und gleichgültig gegenüber Menschen wurde. Fido knurrte ganz leise und Sunny strich ihm über den Kopf: „Lass die doch reden!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)