Der Weg zurück zu meinem Herz von Pei-Pei ================================================================================ Kapitel 1: Höre auf das Flüstern in dir, denn meistens offenbart es dir die Wahrheit ------------------------------------------------------------------------------------ So da bin ich wieder mit was neuem im Gepäck. Die Idee zu dieser Fanfic ist mir beim Musik hören gekommen. Also hab ich mich an den Computer geschwungen und drauf los getippt. Und tada, das ist dabei raus gekommen. 1. Kapitel Höre auf das Flüstern in dir, denn meistens offenbart es dir die Wahrheit „Und du bist dir sicher, dass du nur zehn Packungen Instand-Nudeln haben möchtest?“, fragte sie ironisch, ohne sich umzudrehen. „Wieso? Gibt es ein Problem damit?!“, kam sofort die knurrige Antwort. Die junge Frau rollte nur mit den Augen. Er verstand es mal wieder nicht. Aber hier ging es schließlich ums Essen. Etwas, was dem Hanyou heilig war, vor allem wenn es sich dabei um Ramen aus ihrer Zeit handelte und er seine letzte Ration bereits innerhalb weniger Tage aufgebraucht hatte. Vielfraß, dachte sie bei sich selbst. Innerlich musste sie über ihre derzeitigen Gedanken schmunzeln. Denn schließlich wäre er ohne sie niemals in den Genuss von diesem “neumodischen Essen“, so wie er es nannte, gekommen. Sie verschlang ihre Arme hinter dem Rücken, genoss die wärmenden Sonnenstrahlen. Ihre großen rehbraunen Augen wanderten hinauf in den strahlend blauen Himmel. Heute, so konnte man sagen, war ein perfekter Tag. Die Sonne zeigte sich von ihrer schönsten Seite, keine einzige Wolke war am Himmel. Die Sengoku Jidai breitete sich friedlich vor ihnen aus. Alles war derzeit vollkommen. Sie war glücklich. Kagome straffte ihre Schultern, atmete tief ein. Am liebsten würde sie sich augenblicklich hier fallen lassen, alles einfach genießen und den Tag an sich vorüber ziehen lassen. Doch das konnte sie immer noch nach ihrer Rückkehr tun, deshalb setzte sie mit leichten Sprüngen ihren Weg fort. Die Schwarzhaarige, die vor dem Hanyou her tänzelte, war inzwischen achtzehn Jahre alt. Vom Äußeren her hatte sie sich nicht sehr viel verändert, so war sie zumindest der Meinung. Außer, dass ihr ihre schwarzen Haare inzwischen bis zur Hüfte reichten. Kaede hingegen sagte immer wieder, dass die junge Miko von Tag zu Tag hübscher werden würde. Dabei sah die alte Miko aber nicht immer unbedingt Kagome an, sondern eine ganz andere Person. Aber mit dieser Andeutung stieß sie meistens auf taube Ohren, oder zumindest sah es immer so aus. Kaede wurde ignoriert so gut es ging. Besagter Hanyou trabte gerade leise murrend hinter Kagome her. Ihm passte es ganz und gar nicht, dass sie wieder in ihre Zeit wechselte. Aber dagegen sagen konnte er auch nichts mehr. Zumindest war sein Hauptdruckmittel seit Monaten nicht mehr möglich. Der Shikon no Tama baumelte um Kagomes Hals. Naraku war seit knapp vier Monaten besiegt. Aus diesem Grund konnte er die Suche nach den Shikon no Kakera nicht mehr vor schieben. Er wusste aber jetzt schon nicht, wie er die Zeit ohne Kagome überbrücken sollte. Er müsste sich dann wohl oder übel wieder mit Shippo beschäftigen. Er seufzte leise und unbemerkt auf. Die Miko genoss es immer wieder diesen sturen Kerl, der hinter ihr lief, zu beobachten, während er sich immer wieder bemühte, neue Ausreden zu erfinden, die sie von einer Rückkehr abhalten sollten. Sie selbst scheute immer mehr den Sprung in den Brunnen, hatte sie doch ihr Herz schon seit längerem an dieses Land, an ihre Freunde, an diesen bestimmten Hanyou verloren. Aber sie musste auch an ihre Familie denken. Es war bereits wieder ganze sechs Wochen her, dass sie etwas von ihr gehört hatten. Kagome musste sich zumindest für ein paar Stunden dort blicken lassen. Hatten sie doch schon akzeptiert, dass sie sich mittlerweile mehr hier, in der Sengoku Jidai aufhielt, als in ihrer Zeit. Da sein Gemurre immer mehr zunahm, stoppte sie, wandte sich zu ihm um. Das dabei aufgewirbelte Haar strich sie schnell zur Seite, um seine Gestalt sofort erfassen zu können. „Wenn es dir solch ein Unbehagen bereitet, dann komm doch einfach mit!“ Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie konnte erkennen, wie seine goldgelben Augen sie fixierten. Ein leichter Schauer erfasste die junge Frau. Kagome fühlte, wie sie erneut der Versuchung nachgeben wollte, in seine Augen einzutauchen. Seine Augen, die früher einmal so kalt waren und jetzt mehr Wärme ausstrahlten, als alles, was sie kannte. Der Wind strich um beide herum, warf sein silbernes Haar in die Höhe. Schimmernd brach sich das Sonnenlicht darin. Für Sekunden herrschte Stille. Gespannt wartete sie seine Antwort ab. Hinter Inu Yashas Stirn arbeitete gerade alles auf Hochtouren. Was sollte er sagen? Er wollte nicht ohne sie sein, aber mit in ihre Zeit…. Darauf hatte er eigentlich auch keine Lust. „Keh!“ Sein Kopf neigte sich zur Seite. Er hatte den Blickkontakt unterbrochen. „Was soll ich denn da? Außerdem weißt du ganz genau, dass sich zurzeit hier ein Youkai herum treibt. Was ist, wenn er genau dann das Dorf angreift, wenn ich nicht da bin?“ Er verschränkte seine Arme und Kagome verkniff sich ein Lächeln. War sie sich doch voll und ganz bewusst, dass das nur eine Ausrede war. Er war hier nicht der Einzige, der Youkai bekämpfen konnte. „Ja schon klar, auf Sango-chan und Miroku-sama ist schließlich kein Verlass. Was können die schon!“, gab sie etwas sarkastisch von sich und kehrte ihm wieder den Rücken zu, um ihren Weg fortzusetzen. Es war nicht mehr weit. Kaum hatte sie diesen Gedanken erfasst, trat die Miko auch schon aus den Wald heraus auf die sonnenüberflutete Lichtung. Ihre Augen entdeckten Hone-Kui-no-Ido. Nichts hatte sich seit den letzten drei Jahren hier verändert. Kagome strich über den Rand des Brunnens. Warum sie das tat? Keine Ahnung. Es packte sie einfach in diesem Augenblick. Erneut begann sie zu lächeln, sah in den Brunnen hinein, in die dort herrschende Dunkelheit. Sofort durchfuhr Kagome eine noch nie zuvor gespürte Kälte, weshalb sie zurück wich. „Kagome?“ Erstaunt sah Inu Yasha die junge Frau an, bevor auch seine Augen in den Brunnen glitten. “Was ist?” Er musste wohl für Bruchteile den geschockten Ausdruck in Kagomes Augen wahrgenommen haben. Doch Kagome fasste sich schnell wieder, atmete tief ein, bevor sie sprach. „Es ist nichts!“ Nochmals musterte er seine ständige Begleiterin besorgt und es wurde ihr wieder mal bewusst, dass er sie inzwischen sehr genau kannte. „Wirklich?“ Er überwand die kleine Distanz zwischen den Beiden, legte seine Hand auf ihre Wange. Ein Kribbeln breitete sich von dort aus und ließ Kagomes Herz schneller schlagen. Seine Augen beäugten sie kritisch, bemerkten ihren scheuen Blick. In solchem Momenten fühlte es sich an, als könnte er in sie hinein sehen, jede noch so schwer erreichbare Stelle ihrer Seele sehen. Die junge Miko zwang sich zu einem Lächeln, bekämpfte gleichzeitig dieses merkwürdige Gefühl und ihre innere Stimme, die ihr zu schrie, dass ganz und gar nichts stimme, dass sie es ihm sagen sollte. Aber was sollte das bringen? Und vor allem was sollte sie ihm sagen? Jetzt schaltete sich der Verstand ein. Er würde sie nur zurückhalten und sie würde letzten Endes nachgeben, da es ebenfalls ihr Wunsch war bei ihm zu bleiben, obwohl sie ihm ihre Gefühle noch nicht offenbart hatte. Genauso wenig wie er Kagome gegenüber. Auch wenn allein ihre Bewegungen, ihr Verhalten dem Anderen gegenüber bereits alles offenbarte, so hatte sich keiner von ihnen bis jetzt dazu überwunden, den nächsten und letzten Schritt zu machen. Und Kagome wollte warten, diese eine Mal warten. So oft war sie in der Vergangenheit auf ihn zugegangen, jetzt war er an der Reihe. Auch konnte sie den kleinen Fleck der Unsicherheit, der in ihr existierte, nicht übersehen. Die Unsicherheit in Bezug auf seine Gefühle, die bestand. Woher sollte sie wissen, dass seine Gefühle so stark waren, wie die ihren? Woher sollte sie wissen, dass er mehr empfand? Vielleicht interpretierte sie in seine Gestiken zu viel hinein, auch wenn Kagome sich nichts sehnlichster wünschte, als das er das Gleiche empfand. „Wirklich!“, brachte sie mit ruhiger Stimme über die Lippen. Kagome erhob ihren Arm, legte ihre Hand auf die seine. Ihre Haut nahm die sanfte Bewegung seines Daumens wahr, mit dem er ihre Wange streichelte. Er nickte, zögerte kurz, bevor er seine Hand zurückzog. „Ich verspreche dir, dass ich auch nicht lange bleiben werde. Vor Sonnenuntergang bin ich wieder da!“ Sie erkannte aufgrund dieser Aussage ein kurzes Aufleuchten seiner Augen, was sie erneut lächeln ließ. Bedacht schwang Kagome ihre Beine über den Rand, stemmte die Hände darauf. Die rehbraunen Augen sahen von neuem hinunter. Sofort überfiel sie wieder dieses Gefühl einen Fehler zu begehen. Ihre Hände verkrampften sich. Unter ihren Fingernägeln spürte sie bereits das raue Holz. Was war das bloß? Diese Angst! Wieso hatte sie plötzlich solche Angst vor diesem Sprung? Ihr Puls begann immer schneller zu werden. Selbst ihre Atmung schien sich anpassen zu wollen. Ihr Blick glitt zu ihren Beinen, die in der Luft baumelten. Sie war doch schon dutzend Mal dort hinunter gesprungen. Also was war verdammt noch mal los? „Wenn du jetzt nicht bald springst, wird das heute nichts mehr.“ Seine Stimme riss Kagome aus den Gedanken, aus dem Gefühlswirrwahr, was in ihr auszubrechen drohte. Erneut sah der Hanyou Kagome an. Was war mit ihr los? Er verstand gerade nicht das Geringste. Kagome biss sich auf die Lippen. Das war doch lächerlich. Sie wusste, wenn sie jetzt nicht gleich springen würde, würde er sie nicht mehr gehen lassen. Kagome konnte seine Bewegung jetzt schon voraus ahnen. Also entschloss sie sich, es zu tun. Sich hinunter gleiten zu lassen. Ihre innere Stimme zu ignorieren. Das waren doch alles nur Hirngespinste. Was sollte denn großartig passieren? Die Schwarzhaarige begann bereits das Gewicht nach vorne zu verlagern, als sie noch mal stoppte. „Inu Yasha?“ Sie sah über ihre Schulter zu ihm hinauf. „Du wirst doch auf mich warten?“ Er zog für Sekunden seine Augenbrauen nach oben. Was sollte das jetzt? Kagome wusste selbst nicht, warum ihr gerade diese Worte über die Lippen gekommen waren. Inu Yasha begann zu lächeln. „Immer!“ Dieses eine Wort gab ihr alle Sicherheit, die sie brauchte. Es erfolgte ein leichtes Nicken, bevor sie wieder in den Brunnen sah und sich abstieß. Wie immer umschloss alles das bläulich leuchtende Licht. Kagome breitete ihre Arme aus, glitt dahin. Na Bitte!, sagte sie sich. Kein Grund beunruhigt zu sein. Doch kaum gedacht, wurde sie vom Gegenteil überzeugt. Das Licht, das die Miko sonst immer bei ihrer Reise durch die Zeit begleitete, zog sich zurück. Dunkelheit umschlang sie. „WAS!“, schrie Kagome, zuckte zusammen. Ein pochender Schmerz durchzog ihren gesamten Körper. Kaum war er etwas verebbt, zwang sie sich dazu, ihre Augen einen Spalt breit zu öffnen. Alles war dunkel. Das Licht war verschwunden. Vollkommene Schwärze umgab sie, als würde sie das Nichts persönlich empfangen. Sie riss ihre Augen zur Gänze auf. Blitze zuckten auf. Verwirrt sah sie sich um. Sie befand sich definitiv noch im Tunnel zwischen den Zeiten. Das konnte sie spüren. Aber hier stimmte etwas ganz und gar nicht. Ein Schrei erklang, als sie erneut Schmerz ergriff. Mit ihren Armen umschlang sie ihren Körper so fest sie nur konnte, da Kagome sonst befürchtete, in zwei Teile gerissen zu werden. Sie spürte, wie das Blut anfing in ihr zu brodeln. Was geschah hier? Inu Yasha, schoss es durch ihren den Kopf. Die innere Stimme überschlug sich, während sie ihr zu rief einen Fehler begangen zu haben. Aber welchen? Was hatte sie falsch gemacht? Ein Aufglimmen ließ sie von neuem ihre Augen öffnen. Sie sah an sich hinunter. Der Shikon no Tama begann zu glühen, erhellte die Dunkelheit. Gleichzeitig biss Kagome die Zähne zusammen. Der Schmerz wurde immer schlimmer. Ihr Atem raste. Ihr Herz schien ihren Körper verlassen zu wollen, so stark hämmerte es gegen ihren Brustkorb. Ein spitzer Schrei entfuhr ihr, als der Schmerz unerträglich wurde. Sollte sie etwa hier sterben? Das konnte doch nicht sein? Das durfte nicht sein! Sie wollte nicht sterben. Nicht jetzt, nicht hier. Der panikartige Rhythmus ihres Herzens spürte sie bis in ihre Fingerspitzen. Zu dem Schmerz gesellte sich ein Pulsieren, das ihren gesamten Körper durchdrang. Die junge Miko wusste sofort, dass der Shikon für dieses Gefühl verantwortlich war. Sie versuchte hierauf nach unten zu sehen, ihren Kopf zu bewegen. „Es ist an der Zeit das Gleichgewicht wieder herzustellen!“ Was? Grob wurde ihr Kopf nach hinten gerissen. Kagome stöhnte vor Schmerz auf. Die Haut an ihrem Hals spannte, fühlte sich an, als wäre sie dem reisen nahe. Ihre Augen huschten herum. Eisige Angst packte nach ihr, als sie eine Hand fühlte, die sich durch ihr schwarzes Haar grub, ihre Kopfhaut berührte. Leises Atmen drang an ihr Ohr. Die junge Frau versuchte sich umzudrehen, doch sie hätte die Kontrolle über ihren immer noch krampfenden Körper verloren. „Entspann dich!“, flüsterte die Stimme und Kagomes Augen weiteten sich. Sie konnte es in sich spüren. Nicht in ihrem Körper. Nein! In ihrem Kopf, in ihren Gedanken. Es schien alle Grenzen überwinden zu können. Der Schmerz begann zu weichen, die Starre blieb. Immer weiter und weiter grub dieses Etwas sich voran. Panik verdrängte die restlichnen Gefühle. Was zum Teufel suchte es? In ihren Ohren begann es zu rauschen, die Geräusche um sie herum zu verebben. Sie spürte, wie sich ihre Lider senken, sie in den Schlaf schicken wollten. Ihre Glieder erschlafften, Wind umspielte ihren Körper. „So ist es richtig!“, erklang die Stimme erneut, säuselte ihr fasst liebevoll diese Worte ins Ohr. Für Sekunden wollte Kagome nachgeben, sich einfach treiben lassen. Doch genau in diesem Moment regte sich etwas in ihr. Ihre innere Stimme. Sie schrie und dieses Mal lauschte die junge Frau ihr. Sofort riss sie ihre Augen wieder auf, starrte in die Dunkelheit. Umgehend keimte der verebbte Schmerz von neuem auf. Dieses Mal schlimmer als zuvor. Doch schwieg sie, presste ihre Lippen aufeinander. Sie musste mich konzentrieren. Aus irgendeinem Grund wusste sie, dass sie ihre Aufmerksamkeit ihren Gedanken schenken musste, um herauszufinden, was los war. Also tat sie es. Aufgrund der Position ihres Kopfes, fiel ihr das Schlucken immer schwerer, doch darauf zu achten, hatte sie jetzt keine Zeit. Ein Säuseln wurde an sie heran getragen, wurde immer deutlicher, je stärker sie sich konzentrierte. Sie tauchte in ihre Gedanken ein. Ein Bild schien vor ihr, eine undefinierbare Gestalt, die nach etwas suchte. Langsam glitt Kagome näher, stand jetzt direkt hinter dem Undefinierbaren. Die Gestalt hatte sie noch nicht bemerkt. Kagomes Hand schnellte zu ihrem Mund, damit kein Schrei hinaus dringen konnte. Sollte es wirklich das sein, auf was es die Gestalt abgesehen hatte? Vorsichtig neigte sie sich nach vorne, sah in in eine Art Gedankenstrom , der tiefen Wasser glich, hinein, in dem das Wesen eingetaucht war. Bilder erschienen. Bilder ihrer Vergangenheit. Bilder, die sie wie ein Schatz hütete, da sie ihr das Wichtigste waren. Die Angst war vergessen, als sie wusste, was es vor hatte. Unbeugsamer Wille trat an diese Stelle. Kagome fiel auf die Knie, ließ ihre Augen über das Wasser, das immer unruhiger wurde, gleiten. Sie spürte ein dumpfes Pochen in ihrem Kopf und wusste, dass sie handeln musste, sonst wäre es zu spät. Goldgelbe Augen schwammen gerade an ihr vorbei, seine Stimme, die erklang. Kurz stockte sie, beobachtet, wie sein Bildnis langsam verblasste, dann völlig verschwamm. Das durfte nicht passieren. Nicht so lange sie noch die Kraft besaß, sich zu wehren. „Das werde ich niemals zulassen.“, murmelte die Schwarzhaarige. „Hörst du! Niemals!“, gleichzeitig tauchten ihre Hände in das Wasser, griffen die Gestalt und zogen sie heraus. Grelles Licht blendete sie. Die Miko wurde durch die Luft geworfen, prallte gegen etwas Hartes, bevor sie nach unten fiel und liegen blieb. Kagome versuchte ihre Augen zu öffnen, doch fehlte ihr dazu die Kraft. Sie versuchte ihre innere Stimme zu hören. Doch da war nichts. Sie blieb stumm. Ihre Gedanken verebbten. Sie fühlte sich, als würde sie in undurchdringlichen Neben stehen. Langsam legte sich der Schlaf über sie. Nein. Das durfte nicht passieren. Sie musste bei Bewusstsein bleiben, sonst würde sie alles verlieren. Kagome spürte den Sog, der sie immer mehr in die Tiefe zog. Verzweifelt klammerte sie sich an das schwache Licht, das ihr noch leuchtete. Bitte, flehte sie. Doch dies kleine Licht reichte einfach nicht aus, war ihr nicht mal ein kleiner Trost. Die Dunkelheit kam näher, schien sie hässlich anzugrinsen, ihres Siegen so sicher. Sie glitt weiter hinab. Nein. Wut packte die Schwarzhaarige. Panik durchströmte den letzten wachen Teil ihres Geistes, der ebenfalls langsam begann dahin zu dämmern. Es musste doch noch etwas Kraft in ihr sein. Nur ein Funke, den sie aktivieren konnte. Doch es nutze nichts. Sie schluchzte auf. Ob es nur in ihren Gedanken war? Kagome wusste es nicht, denn jetzt löste sie sich endgültig von allem. Selbst ihr Kopf schien jetzt völlig leer zu sein. Ihre Seele gelöst von Ihrem Körper. NEIN! Sie verlor sich selbst, trieb hinab in die Dunkelheit, die sie rief. *** Fortsetzung folgt. Ganz liebe Grüße Inukashi Kapitel 2: Ich fürchte mich nicht, selbst wenn mein Feind das Schicksal selbst ist. ----------------------------------------------------------------------------------- So, da bin ich wieder mit dem nächsten Kapi im Schlepptau. Und ich muss mich zunächst mal bei maryland bedanken. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich "erfasst" so oft benutzt hatte. Manchmal hat man echt Tomaten auf den Augen. Tja und mit der 1. und 3. Person vertauschen, dazu kann ich nur sagen, dass ich die Fanfic oder das erste Kapi zunächst in Ich-Form schreiben wollte. *mal was neues ausprobiert* Hat mir aber nicht gefallen, also hab ich alles umgeschrieben. Aber so wie es aussieht, eins zwei Dinge übersehen. Also danke nochmal für den Hinweis. Und natürlich ein großes Dankeschön an meine Kommischreiber. Freut mich, wie immer, dass euch die Story gefällt. 2. Kapitel Ich fürchte mich nicht, selbst wenn mein Feind das Schicksal selbst ist ~Sengoku Jidai ~ Uah!“ Unter Schmerzen richtete er sich wieder auf. Was zum Teufel noch mal war das gewesen? Was war passiert? Inu Yashas Augen waren immer noch geschlossen, als er sich an die Stirn griff. Fest kniff er seine Augen noch mehr zusammen. Seine Gedanken waren völlig durcheinander, als wären sie durchwühlt worden. Sofort ergriff er diesen Gedanken, dDenn so war es gewesen. Jemand war in seinen Kopf eingedrungen, hatte diesen durchstöbert. Aber was hatte er gewollt? Er konnte es sich nicht erklären, nur, dass derjenige sein Vorhaben nicht erreicht hatte. Das sagte ihm sein Gefühl. Und darauf hatte er sich schon immer verlassen können. Langsam begann er zu blinzeln. Kurz nahm ihm das grelle Licht der Sonne sämtliches Sehvermögen, bevor sich die Konturen schärften. Er befand sich immer noch auf der Wiese. Unmittelbar vor ihm erhob sich der knochenfressende Brunnen. Seine Augen glitten zum Rand und ruckartig sprang er auf die Beine. „Kagome!“ entwich dem Hanyou. Dann stürzte er auf den Rand zu, beugte sich hinein. „KAGOME!“ Inu Yasha wusste wieder, was passiert war. Er hatte sie schreien gehört, kurz nachdem sie gesprungen war. Er wollte ihr hinter her, zu ihr, als ihn eine Druckwelle erfasste und nach hinten warf. Doch jetzt geschah nichts, weshalb er nicht länger zögerte, in den Brunnen sprang. Die Füße des Hanyous kamen auf den Boden auf, das Licht blieb aus. Ungläubig starrte er nach oben. Er konnte den Himmel sehen. Kleine Wolken, die in das Blau hineingetupft waren. „Nein.“, kroch es über seine Lippen. Sein Verstand war noch dabei zu begreifen, was geschehen war. Sein Herz begriff bereites. Er spürte den Stich, der sein Herz durchbohrte, ihm eine tiefe Wunde zufügte. „Das kann nicht sein! Das darf nicht sein!“ Goldgelbe Augen sahen zu seinen Füßen. Er träumte bestimmt nur. Es war ein Alptraum. Vielleicht sollte er schreien. Sollte auf sich aufmerksam machen, damit sie ihn endlich hier raus holte, zurück in die Realität. Aber wie sollte er das machen? „Es wird dir nicht gelingen?“ Er sah sich um. Wer redete da? „Du bist wach. Das ist die Realität und du bist mitten drin.“ Inu Yashas Augen wanderten die steinernen Wände des Brunnens hinauf. Er konnte niemanden wittern, nur diese Stimme wahrnehmen. Die gleiche Stimme, die ihm bereits wenige Minuten zuvor begegnet war. Leise begann er zu knurren, bevor er zum Sprung ansetzte. Kaum hatte der Hanyou das Innere des Brunnens verlassen, sah er sich um. „Zeig dich!“ Seine Stimme klang bedrohlich. Seine Hand war zu Tessaiga gewandert. Jetzt konnte er die Anwesenheit einer weiteren Person spüren. Er wusste jedoch nicht wo. Die Sonne verdunkelte. Wolken zogen auf, brachten für diese Zeit eine ungewohnte Kälte mit. Selbst die Blumen auf der Wiese zogen sich aufgrund der plötzlich eingebrochenen Dunkelheit zurück. „Und was gedenkst du zu tun, wenn ich vor dir erscheine?“ „Das wird sich dann zeigen!“, gab Inu Yasha ruhig zurück. Kaum ausgesprochen, erschien wie aus dem Nichts ein junges Mädchen vor ihm. Sie trug das Gewand einer Miko. Ihr lilafarbenes langes Haar war zu Zöpfen gebunden. In ihrer linken Hand hielt sie eine silbern schimmernde Flöte. Misstrauisch begutachtete Inu Yasha das Mädchen, wusste nicht genau, was er davon halten sollte. „Wer oder besser was bist du?“ „Sieht man das nicht?“ Ihre Augen blitzen auf. Inu Yasha zog Tessaiga. Er sah eine junge Miko und doch wusste er, dass sie nicht war, was sie vorgeben wollte. „Was hast du mit Kagome gemacht?“, grollte er. „Was soll ich mit ihr gemacht haben?“ „Verarsch mich nicht. Ich weiß ganz genau, dass es deine Stimme war, die ich gehört habe!“ Wütend funkelte er das Mädchen an. Langsam aber sicher verlor er die Geduld. Tessaiga nahm eine höhere Position ein. Ihre grauen Augen musterten ihn zunächst nur. „Ich habe sie in ihre Zeit zurück geschickt.“ „WAS!“ Inu Yasha riss seine Augen auf. “Sie wird nie wieder zu dir zurückkehren, Inu Yasha. Oder besser, sie kann nicht mehr zu dir zurückkehren.“ „Was meinst du damit?“, presste er hervor. Doch seine drohende Stimme schien ganz und gar kein Eindruck auf die junge Miko zu machen. Immer noch vollkommen emotionslos stand sie ihm gegen über. Sie erhob ihre Hand und Inu Yashas Augen weiteten sich noch mehr. Leicht öffnete er seinen Mund, konnte aber kein Wort herausbringen. Das Mädchen nickte. „Ganz recht. Der Shikon no Tama, den Kagome bei sich getragen hat. Ohne ihn kann sie nicht zu dir zurückkehren und somit wird sie dich auch vergessen.“ Inu Yasha Ohren zuckten nervös „Daher werde ich dir jetzt die Chance geben, alles zu vergessen, so wie sie es bereits getan hat. Ein neues Leben zu beginnen. Getrennt von einander.“ Inu Yasha starrte immer noch fassungslos auf den Juwel in ihrer Hand. Er konnte nicht glauben, was er gerade hörte. Sie würde ihn doch nie vergessen? Nie freiwillig! Das durfte einfach nicht sein. Sie gehörte doch zu ihm. Schnell zog er seinen Kopf etwas zurück. Erneut konnte er spüren, wie sie sich an seinen Gedanken zu schaffen machen wollte, das dumpfe Pochen zurückkehrte. Er spürte den Zwang, auf die Knie zu gehen, doch kämpfte er dagegen an. Er sah nach vorne, verschwommen konnte er erkennen, wie sie auf ihn zulief. Flötentöne drangen an sein Ohr. Diese Melodie, er hatte sie bereits zuvor gehört. „Entspann dich!“, ertönte es. Er seufzte kurz auf. /// „Du wirst doch auf mich warten?“ /// /// “Immer!“ /// „Kagome!“, flüsterte er, bevor sein Griff um Tessaiga fester wurde. „Vergiss es!“, erhob sich zugleich noch einmal seine Stimme, weshalb die Miko inne hielt. Inu Yasha stand lächelnd vor ihr, Tessaiga über seinen Kopf erhoben. „Dir wird niemals gelingen meine Erinnerungen an sie zu löschen. Sie ist immer bei mir, sie ist in mir, denn sie ist meine Welt.“ Ihre Augen des Wesens weiteten sich, als es zurückgeworfen wurde. Was passierte gerade? Er hatte sie aus seinem Kopf verbannt, eine Barriere errichtet. „KAZE NO KIZU!“. Die Gestalt begann sich langsam im Angriff aufzulösen. Ihre grauen Augen fixierten immer noch fassungslos den Hanyou. „Du wirst sie nie wieder sehen! Ohne den Shikon no Tama wird ihr eine Rückkehr nie gelingen!“ Sie verschwand und Inu Yasha sank auf die Knie. ~ Kagomes Part ~ Ihr Gesicht prickelte leicht, auf manchen Stellen ihrer Haut spürte sie Wärme. Was war das? Um das herauszufinden, musste sie ihre Augen öffnen. Jedoch stellte sie schnell fest, dass dies ein ziemlich schwieriges Unterfangen war. Immer wieder schlossen sie sich. Es kam ihr so vor, als läge eine bisher nicht gekannte Last allein nur auf ihren Lidern. Also unterbrach Kagome diesen Versuch kurz, lauschte einfach. Doch drangen fast keinerlei Geräusche an sie heran. Die Laute klangen abgestumpft, so unendlich weit entfernt. Ihren Körper konnte Kagome gerade ebenfalls nicht bewegen. Er reagierte auf keinen ihrer Befehle. Verdammt! Was war geschehen? Sie seufzte leicht auf, was von ihren Ohren registriert wurde. Sie lebte zumindest noch. Wenigstens eine Sache, der sie sich einigermaßen sicher sein konnte. Sie versuchte ihr Bewusstsein wieder wach zu rütteln, dass immer noch vor sich hin dämmerte. Langsam bekam sie wieder Gefühl in ihren Körper. Ihre Kraft kehrte zurück und damit auch der Schmerz. Er war nicht stark, aber vorhanden. Erneut entglitt ihr ein Seufzen. Dieses Mal wesentlich lauter als zuvor. Wo war sie? Was war passiert? Und vor allen, warum war er nicht da? Er? Ja, er! Wo war Inu Yasha? Kaum hatte sein Name ihre Gedankenwelt betreten, öffnete sie schlagartig ihre Augen, wusste, was passiert war. Schnell durchflog Kagome ihren Kopf, bevor sie leicht zusammenzuckte, als sie sich mit ihrem Oberkörper aufrichten wollte. Die Augen der Miko glitten hinunter, stoppten an ihren Beinen. Diese waren über und über mit Kratzern und Schürfungen übersehen. Getrocknetes Blut klebte auf ihrer Haut. Und nicht nur dort, auch ihre Arme, selbst ihr Bauch, wie sie feststellen musste, war mit Wunden übersäht, als sie vorsichtig den Stoff ihres Oberteils nach oben geschoben hatte. Oder zumindest das, was davon übrig geblieben war. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihre Kleidung nur noch durch einige Nähte zusammengehalten wurde. „Na toll!“, murmelte Kagome. Ihr blieb doch wirklich nichts erspart. Dabei hatte der Tag doch so gut angefangen. Sie wollte doch nur kurz in ihre Zeit……- Sofort stoppte sie, sah sich um. Sie befand sich im kleinen Schrein. Durch einige Ritze in den Wänden brach das Sonnenlicht herein. Die Wärme, die sie gespürt hatte. Aber wie kam sie hier her? Kagome konnte sich nicht daran erinnern, den Brunnen hinausgeklettert zu sein. Sie konnte sich nicht einmal daran erinnern, auf dem Brunnenboden gelandet zu sein. Das Letzte an das sie sich erinnern konnte war….- wie sie durch die Luft geflogen war. Kagome griff sich an die Stirn. Diese begann wie auf Kommando zu schmerzen. Verständlich, wenn dir jemand im Kopf herum gewühlt hat, dachte sie bei sich. Aber es war noch alles da. Sie wusste noch wer er war. Ihre Erinnerungen waren unversehen. Erleichtert atmete die Hüterin auf. Ihre Hand glitt ihre Wange hinab. Ihre Finger erfühlten tiefe Kratzer, warme Flüssigkeit. Sie musste bluten. Sie setzte ihre Erkundung fort, strich über ihren Hals, als sie begann hektisch zu tasten. Doch das was sie suchte, war nicht da. Schell sah ich hinab. Es war nicht da! Der Shikon no Tama war nicht da! Kagome riss ihren Kopf herum, drehte sich in alle Richtungen. Nichts. Sie konnte ihn nicht sehen. Was noch schlimmer war. SIE KONNTE IHN NICHT FÜHLEN! Ihr Puls war wieder auf Einhundertachtzig. Sie drückte sich von der Wand ab, schwankte auf den Brunnen zu. Ein Blick hinein erstickte ihre letzte kleine Hoffnung. „Nein.“, kam es zittrig über leicht bebende Lippen. Wenn der Shikon nicht hier war, nicht bei ihr, so würde das heißen – es würde heißen – „Ganz recht, dass du nicht mehr zurückkehren kannst!“ Sie spürte förmlich, wie sich die Feuchtigkeit aus ihren Lippen zurückzog, diese spröde wurden. Die Miko riss ihren Kopf zur Seite und blickte in Augen so grau wie ein verregneter Himmel. Doch sagten diese Augen, so besonders sie auch waren nichts aus. Fassungslos stand sie da, ihre Hände auf den Brunnenrand gestützt. Sie, sie war die Stimme. Dieses kleine Mädchen, die eine Mikotracht trug. Sie hatte, wie im Brunnen, ihre Gedanken gelesen. Sie hatte sie angegriffen. Doch dies war für sie gerade nebensächlich. Tränen legten sich in ihre Augen, wollten hinaustreten, denn sie wusste, dass sie Recht hatte. Der Zugang war versperrt. Ohne den Shikon no Tama konnte sie nicht zurück. „Und du wirst ihn hier nicht finden, denn ich habe ihn wieder in die Zeit gebracht, in die er gehört!“ „Du? Warum?“ Irritiert sah Kagome sie an. Was hatte sie denn getan? War es nicht ihre Aufgabe, den Shikon zu beschützen? „Deine Aufgabe war es gewesen, die Shikon no Kakera zu finden und den Juwel wieder zusammenzufügen. Diese Aufgabe hast du erfüllt. Ich habe daher wieder das Gleichgewicht hergestellt.“ Das Mädchen hatte es schon wieder getan. Konnte sie sich nicht dagegen wehren?! „Das Gleichgewicht?, wiederholte die Miko, bevor ihre Stimme lauter wurde. „Aber…aber wie? Was…? Warum?.“, stotterte Kagome vor sich hin, griff sich verwirrt an die Stirn. Gerade verstand sie gar nichts mehr. Sie schloss kurz ihre Augen, atmete tief durch. Sie spürte das Pulsieren ihrer Schläfe. Fest und hart pochte sie gegen ihre Fingerkuppen und erschwerte ihre damit noch stärker das Denken. „Wehre dich nicht dagegen, Kagome. Es ist so vorher bestimmt. Hättest du dich im Tunnel zwischen den Zeiten nicht widersetzt, müsstest du diese Verwirrtheit erst gar nicht empfinden!“ „Hör auf damit!“, warf die Miko ihr scharf entgegen und war sich sogar sicher, kurz ein Zucken erkannt zu haben. „Wenn ich das getan hätte, hättest du mir all meine Erinnerungen genommen. Ich hätte alles vergessen.“, fügte sie im gleichen Ton hinzu. Zum ersten Mal regten sich die Gesichtszüge dieses Wesens. Kagome wusste, dass sie kein Mensch war, auch wenn ihre Augen ihr dies weismachen wollten. Sie spürte die Präsenz, die von ihr ausging. Doch konnte sie diese nicht deuten, denn sie war weder gut noch böse. So etwas hatte sie noch nie verspürt. Solch eine seltsame Aura. Verwundert sah das Wesen sie an. Sie hatte anscheinend nicht damit gerechnet, dass Kagome wusste, was sie vor gehabt hatte. Innerlich spürte die Miko eine leichte Zufriedenheit. So wie es aussah, konnte sie nicht alle ihre Gedanken lesen. Doch die Verwunderung schwand zugleich wieder, Kühle legte sich darüber. „Nicht alle!“, verbesserte sie. „Nein. Nur alles, was die Sengoku Jidai betrifft, meine Freunde!“, antworte Kagome sarkastisch und stemmte ihre Hände in ihre Hüfte. „An Inu Yasha!“ Sie bemerkte, wie ihre Stimme bei seinem Namen weicher wurde. „Und was ist, wenn ich dir sage, dass er dich bereits vergessen hat!“ Was? Überrascht sah sie ihre gegenüber an. „Er hat dich vergessen. Deine Stimme, dein Gesicht, seine Gefühle!“ Sollte das etwa heißen, dass Inu Yasha ebenfalls von ihr aufgesucht worden war? Sollte sie seine Erinnerung gelöscht haben? Wenn ja, dann – dann.… Das Brennen in ihren Augen nahm zu. Mit aller Macht wollten die zurückgehaltenen Tränen hinaus. Aber sie kämpfte immer noch dagegen an. Sie musste bei klarem Verstand bleiben. Das Spiel einer Flöte schreckte Kagome auf. Leicht senkten sich ihre Lider. Ihre Kraft schwand erneut. Diese Melodie. Sie kannte sie. Sie hatte diese schon einmal gehört. Ihre Lider senkten sich weiter. Sie wollte lauschen, überlegen, woher sie sie kannte. Doch in diesem Moment erwachte ihre innere Stimme wieder zum Leben. Sie solle nicht lauschen, sondern ihre Augen öffnen! Warum? Warum sollte sie das? Ihr Verstand schaltete sich wieder dazwischen und der Kampf wurde von neuen entfacht. Sie wusste nicht was sie tun sollte! Was war das richtige? Sie war völlig verwirrt. Ihre Finger vergruben sich in ihrem Haar. Ein merkwürdiges und nicht definierbares Brummen durchdrang ihren Kopf. Kagome schüttelte diesen hierauf. Es sollte aufhören! War den niemand da, der ihr helfen konnte! „Akzeptiere es. Glaub mir, vertrau mir. Du begehst keinen Fehler! Alles hat seine Richtigkeit“, hörte sie wieder die liebliche Stimme in ihr. Doch verschwammen die Wörter sofort wieder bis auf eins. Fehler. Ein Fehler. Wie ein aufgeschreckter Vogel flatterte dieses Wort durch ihren Kopf. Es war ein Fehler! Kagomes Augen schlugen auf und sie wich zurück. Die Klänge verstummten. „Ich werde nicht noch einmal den Fehler begehen!“ „Was?“ Die gerade noch so liebliche Stimme klang bereits etwas wütend. „Ich vertraue auf meine innere Stimme, auf mein Herz und ich werde nicht zulassen, dass du mir meine Erinnerungen nimmst.“ Kaum ausgesprochen, glimmte ein helles Licht zwischen ihnen auf, warf das junge Mädchen zurück. Wind stob auf, ließ die hölzernen Wände erzittern. Es hatte sich eine Barriere um die Miko gelegt, sie somit von dem Wesen getrennt. „Du verdammtes Miststück!“, zischte sie. „Wer hätte gedacht, dass du genauso widerspenstig bist, wie di…“ Sie hielt inne, als sie Kagomes Blick bemerkte. Dunkel funkelten ihre Augen die junge Frau an. „So widerspenstig wie dieser Hanyou!“, schrie sie und beendete somit den Satz der Erscheinung. Kagome trat einen Schritt nach vorne, in der Gewissheit, dass ihr nichts passieren konnte. Sie hatte es bei Inu Yasha ebenfalls nicht geschafft. Sie dankte Gott. „Wer bist du? Was bist du?“, warf sie dem Wind entgegen. Sie wollte es endlich wissen. Doch zunächst ertönte nur ein Lachen. „Etwas, was man sich nicht zum Feind machen sollte, Miko!“ Kagome zog ihre Augenbrauen tiefer. „Und wenn ich mir den Teufel persönlich zum Feind mache, ich werde alles tun, um wieder zurückkehren zu können. Dort hin, wo ich hin gehöre!“, sprach sie erzürnt. „Was willst du gegen mich ausrichten? Ein einzelner mickriger Mensch!“, erklang es spöttisch. Der Mund des Wesens verzog sich zu einem kalten Lächeln und kurz fragte Kagome sich ob sie mit Sesshomaru verwandt war. Diesen Gedanken verwarf sie schnell wieder. Wie kam sie nur in solch einer Situation darauf? „Das werde ich dir schon zeigen.“ Ihre Entschlossenheit war nicht zu übersehen. „Dann freue ich mich darauf, zu sehen, wie du, Kagome, gegen das Schicksal persönlich verlieren wirst.“ Was? Was hatte sie da gerade gesagt? Ungläubig sah die Miko nochmals zu ihr hinüber, während die Gestalt bereits begann zu verblassen. Der Wind erstarb, alles legte sich wieder in das gewohnte Dämmerlicht, sie war verschwunden. Kagome sah um mich herum. Die Barriere hatte sich aufgelöst. „Das Schicksal!“, flüsterte sie, bevor sie aufschluchzte. Wie Sturzbäche rannen die bisher zurückgehaltenen Tränen über ihre Wangen, fielen zu Boden. Ihre Beine wurden weich und sie gab endlich dem Wunsch nach, auf den Boden zu gleiten. Ihren Oberkörper stützte sie auf ihre Unterarme, währen sie ihren Gefühlen freien Lauf ließ. Warum passierte das alles? Warum nur? Hatten sie nicht bereits genug durchlitten? Reichte das noch nicht? Sie hatte den Weg, dem sie bisher gefolgt war, niemals bezweifelt. Durch das Schicksal selbst, war sie dort hineingeraten. Und jetzt. Jetzt wurde ihr alles wieder durch das Schicksal genommen. Was sollte das? „WIESO NUR! MACHT ES DIR ETWA SPAß UNS ZU QUÄLEN?“, schrie sie aus vollem Halse. Wut stieg in ihr auf. Ihr Körper begann zu zittern. Sie ballte ihre Hand, erhob sie und schlug mit all ihrer noch verbleibenden Kraft auf den Boden ein. Kagome spürte Schmerz, konnte sehe, wie sich die Erde, auf die sie einschlug begann, zu verfärben. Aber das war ihr alles egal. Sie musste zunächst ihre Wut, ihre Verzweiflung herauslassen, damit sie sich wieder unter Kontrolle bekam. Sie wollte durch körperlichen Schmerz, den Schmerz des Verlustes überfluten. Schwer atmend lehnte sie sich gegen den Brunnen. Ihr Kopf hing schlaff nach vorne. Ihr Haar verfing sich immer wieder in Ihren Wimpern, doch das alles störte sie nicht. Was sollte das alles? Immer und immer wieder stellte sie sich jetzt schon die gleiche Frage. Warum hatte man beschlossen, dass Inu Yasha und sie aufeinander trafen, wenn man sie doch sowie so wieder trennen wollte. War das das Schicksal eines jeden Lebewesens, das Gefühle empfand? Wieso konnte man sein Glück nicht festhalten, wenn man es endlich gefunden hatte? Dann hätte man ihr gleich das Herz herausreißen können. Denn schlimmer als sie jetzt empfand, wäre dieses Gefühl auch nicht gewesen. Oder sollte es nur bei ihr so sein? Sollte sie, da sie die Wiedergeburt von Kikyo war, das gleiche Schicksal erleiden, wie die Miko einst selbst? Für immer getrennt von demjenigen, den sie liebt? Sollte sich dieses Ende immer und immer wieder wiederholen? Sie schüttelte leicht den Kopf. ºDas ist doch Schwachsinn, Kagome.º „Warum hast du mich nicht zurückgehalten!“, schimpfte sie los. „Du hättest auch einfach mitkommen können, dann hätten wir den Schlamassel gar nicht!“ Dabei sah sie wütend auf den Brunnen. Sofort bereute sie ihre Worte wieder. Sie lenkte ihre Wut auf Inu Yasha, der nicht mal da war. Ihm ging es bestimmt gerade auch nicht gut. Irgendetwas sagte ihr, dass er sich genauso fühlte. „Es tut mir Leid. Es ist natürlich nicht deine Schuld. Es ist nur…-ich bin wütend auf mich selbst.“ Sie versuchte leicht zu lächeln. „Ich hätte auf meine innere Stimme hören sollen.“, schalte sie sich selbst mit verweinter Stimme. „Wie….Wie soll ich denn ohne dich leben?“, brachte Kagome mit zittriger Stimme hervor. „Das kann ich nicht.“ Sie zog ihre Knie heran, bettete ihren Kopf darauf. Schwer fielen ihre Haare wirr um sie herum. Ihre Augen beobachteten die tanzenden Sonnenstrahlen an ihrer Seite. Nein. Sie konnte nicht ohne ihn Leben. Niemals. Ohne ihn war sie doch nicht mehr sie selbst. Er war doch zu ihrem Leben geworden. Ihr ein und alles. Wie also konnte man leben, wenn einem das Wichtigste entrissen wurde? Kagome lachte bitter auf. Darauf konnte sie sich natürlich keine Antwort geben. Mit ihrem Handrücken strich sie über ihre geröteten Augen. Ihre verschwommene Sicht wurde hierauf wieder etwas klarer. Langsam erhob sie sich, setze sich auf den Rand des Brunnens. Tief atmete sie ein, füllte ihre Lungen mit Sauerstoff. „Du darfst jetzt nicht aufgeben, Kagome! Du hast schon ganz andere Situationen erlebt. Dann schaffst du das auch!“ Sie verzog ihr Gesicht. Mit zittriger Stimme sich selbst Mut zusprechen, war nicht gerade der Hit. Langsam, fast zögerlich, drehte sie sich herum, beugte sich in den Brunnen hinein. “Inu Yasha!“, wisperte sie. „Ich werde einen Weg finden! Das verspreche ich dir!“ Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Ja, das würde sie, denn ihr größter und sehnlichster Wunsch war, ihn wieder zu sehen und um sich selbst diesen Wunsch zu erfüllen, würde sie nicht zulassen, dass sich ihr irgend jemand in den Weg stellt, selbst wenn es das Schicksal persönlich war. *** So das wars erst mal von mir. Das nächste Kapi kommt schon bald, versprochen. Ganz liebe Grüße Kapitel 3: Das Ziel ist klar, doch wie findet man den Weg dorthin? ------------------------------------------------------------------ So, auch hier geht es weiter. Da ich jetzt das Kapi noch schnell hochgeladen habe, bevor ich mich dann zunächst mal für 10 Tage in den Urlaub verabschiede, hatte ich auch keine Zeit mehr, über das Kapi drüber zu schauen, also übernehme ich für Rechtschreibfehler keine Haftung. Ein ganz liebes Dankeschön an alle, die mir ein Kommi hinterlassen haben. Ich freue mich, dass euch diese Fanfic gefällt. Daher gebe ich mir bei jedem weiteren Kapi immer noch etwas mehr Mühe. Liebe Grüße Inukashi 3. Kapitel Das Ziel ist klar, doch wie findet man den Weg dorthin? ~ Sengoku Jidai ~ Sango stand vor Kaedes Hütte, besah sich die langsam aufgehende Sonne. Sie versuchte nach außen hin ruhig zu wirken, doch tobte in ihr ein Sturm der Unruhe. Gestern am späten Abend hatten sie Inu Yasha bewusstlos am Hone-Kui-no-Ido gefunden. Bis jetzt war der Hanyou nicht wieder erwacht. Von Kagome-chan fehlte jegliche Spur. Innerlich hoffte sie, dass sie in ihre Zeit zurückgekehrt war. Doch spürte sie auch, dass irgendetwas nicht stimmte. Nur was war es? Sie konnte leises Schritte vernehmen, ein Schatten neben dem ihren erkennen. Kurz sah sie neben sich. „Hoshi-sama?“ Dieser schüttelte nur seinen Kopf, sie seufzte auf. „Er schläft immer noch. Er ist ruhiger geworden, aber er ruft immer noch nach Kagome-sama!“ Was war da verdammt noch mal passiert? Sie konnten fast keinerlei Kampfspuren entdecken. Eigentlich nur Spuren der Kaze no Kizu. Aber da war noch diese Präsenz, die über der Lichtung gehangen hatte. Solch eine hatte er noch nie gespürt und trotzdem hatte er nichts Böses spüren können. Auch Sango hatte nichts der Gleichen fühlen können. Er sah zum Himmel auf. Und das musste ausgerechnet passieren, wenn weder Kaede noch Kikyo im Dorf waren. Ebenfalls bereitete ihm Kagomes Abwesenheit Kopfzerbrechen. Hatte Inu Yasha sie zu Beginn des Kampfs in den Brunnen gestoßen? Aber sollte dies der Fall gewesen sein, warum war sie dann nicht wieder da? Sie wäre doch unverzüglich zurückgekommen. Da war er sich ganz sicher. Sollte sie verschleppt worden sein? Anzeichen hierfür hatten sie ebenfalls nicht gefunden. Es war zum Verzweifeln. Sie konnten derzeit nichts machen außer warten, dass Inu Yasha wieder zu Bewusstsein kam. Er hoffte, dass der Hanyou sie dann aufklären konnte, was passiert war. Sango! Miroku!“ Beide drehten sich gleichzeitig um, eilten in die Hütte hinein. Sofort kniete die Taijiya neben dem Hanyou nieder, der sich mit seinem Oberkörper an die Wand gelehnt hatte. „Inu Yasha, geht es dir gut?“ Besorgt sah sie ihn an. Inu Yasha schien sie aber gar nicht bemerkt zu haben. „Shippo?“ Miroku setzte sich neben den Kitsunen. „Gerade eben. Er hat aber noch kein Ton gesagt!“ Die grünen Augen wanderten wieder in Richtung des Hanyous. Dessen Augen waren an die gegen überliegende Wand gerichtet. Eine zeitlang herrschte vollkommene Stille, bis „Kagome? Wo ist Kagome?“ „Wir hatten gehofft, du könntest uns sagen, was passiert ist! Wo sie ist?“, sprach Sango mit einigermaßen ruhiger Stimme. Inu Yasha neigte hierauf seinen Kopf nach unten, sah auf seine Hände. „Dann ist es also wirklich passiert.“, gab er leise von sich. Miroku, Shippo und Sango sahen ihn fragend an. Inu Yasha sprach gerade in Rätseln. „Was ist passiert? Inu Yasha geht es Kagome-chan gut?“ Sango packte ihn an der Schulter, weshalb er sie jetzt ansah. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht wie es ihr geht. ICH WEIß ES NICHT“ Sango und Shippo schreckten zurück. „ICH HAB SIE VERLOREN!“ Verzweiflung lag in seinen Augen, tränkte seine Stimme. Miroku betrachtete sich seinen Freund. Die Situation war also ernst. Sehr sogar. „Erzähl von Anfang an.“ Inu Yasha nickte. „Wir waren am Brunnen. Kagome lehnte sich über den Rand, als sie zurück zuckte. Ihre Augen….- sie sahen in diesem Moment so ängstlich aus. Aber sie sagte es wäre alles in Ordnung…..Ich hätte sie nicht springen lassen sollen. Niemals!“, machte er sich zum Vorwurf und fuhr sich durch das Haar. „Ich hätte sie zurück halten sollen!“ Ihr Gesicht erschien ihm. Das Lächeln, als er ihr auf ihre Frage geantwortet hatte. „Verdammt!“, presste er hervor. Das Einzige, was er doch nur wollte, war sie zu beschützen. Was war daran bloß falsch, dass sie so bestraft wurden? Was hatte er denn je getan, dass ihm erneut die Frau entrissen wurde, die er von ganzem Herzen liebte? Da war ihm der Bann, den Kikyo ihm auferlegt hatte, tausend Mal lieber gewesen, als diese Situation. Ab diesem Augenblick hatten wenigstens seine Gedanken geschwiegen, waren genauso wie er in den Schlaf versunken. Hier war das Gegenteil der Fall. Wild schwirrte alles durch einander, so sehr, dass sein Kopf bereits schmerzte. Hinzu kam noch sein verstört klopfendes Herz, das schrie. Er kniff seine Augen zusammen. Die Drei vernahmen sein Knurren, während er weiter sprach. „Sie sprang und ich konnte nur noch ihren Schrei hören. Ich wollte ihr nach. Meine Hand erfasste den Brunnenrand, als ich zurück geschleudert wurde. Das Nächste was ich dann weiß, ist dass sich etwas an meinen Erinnerungen zu schaffen machen wollte.“ „Erinnerungen?“ „Ja Miroku. Doch es gelang nicht, ich erlangte wieder mein Bewusstsein. Irgendetwas hat mich zurückgeholt!“ In diesem Moment hatte ihn eine wohlige Wärme erfasst und er hatte das Gefühl, seine Hand würde umfasst werden. Genau diese ballte sich jetzt zur Faust. „Dann erschien es vor mir.“ „Was meinst du mit es?“, hakte Shippo nach. „Ich weiß es nicht. Dieses Wesen hatte die Gestalt einer jungen Miko angenommen. Es war aber weder gut noch böse. Ich konnte es nicht einmal in der Luft wahrnehmen. Es sagte mir, dass Kagome nicht mehr zurückkommen würde. Dieses Mädchen oder was es auch immer war, sie öffnete ihre Hand. Darin hielt sie das Shikon no Tama!“ Sango und Miroku gaben gleichzeitig einen Ton des Erstaunens von sich. Das würde ja bedeuten, das…. “Kagome kann nicht zurückkehren!“ Ein bitterer Beigeschmack legte sich in Inu Yashas Mund. „Sie sagte mir, dass Kagome mich vergessen habe und sie mir jetzt ebenfalls helfen wollte alles zu vergessen, damit ich ein neues Leben beginnen kann. Keh!“ Inu Yasha schloss kurz die Augen. Wie sollte das denn möglich sein? Er konnte sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Sie war von seiner Seite nicht mehr weg zu denken. Schon lange nicht mehr. Er brauchte ihre Nähe, brauchte sie mit ganzer Seele. Nur sie! Auch wenn er es ihr noch nicht gesagt hatte. Oder sollte das der Grund dafür gewesen sein, dass Kikyo…- Nein, dass wollte er nicht glauben. Und wenn es so wäre. An seinen Gefühlen gab es nichts mehr zu rütteln. Seine einstigen Gefühle waren schon längst erloschen. Daran hätte sich auch nichts geändert, wenn er seine Erinnerungen verloren hätte. Da war er sich ganz sicher. „Eine Melodie begann und sie wollte dort weiter machen, wo sie unterbrochen wurde. Doch ich schaffte es, mich zu widersetzen und hab sie mit der Kaze no Kizu angegriffen. Danach habe ich mein Bewusstsein verloren!“, beendete er. „So haben wir dich auch am Brunnen gefunden!“ Miroku sackte in sich zusammen. Sango schien leicht geschockt zu sein. Shippo begann immer lauter zu schniefen. Das durfte doch nicht wahr sein. Kagome durfte nicht weg bleiben. Sie musste wieder zurückkommen. Die erste dicke Träne kullerte seine Wange hinab, was von Sango bemerkt wurde. Beruhigend strich sie ihm über den Rücken, hielt ihre eigenen Tränen zurück. Es reichte schon, wenn der kleine Kerl hier begann zu weinen. Sango kniff ihre Augen zusammen, strich mit ihren Arm darüber, bevor sie wieder zu Inu Yasha sah. „Glaubst du ihr?“ Inu Yasha sah auf. Seine Augen ließen sie noch mehr ihre eigene Traurigkeit spüren. Leicht verzog sie ihren Mund, atmete ein, um einigermaßen mit fester Stimme sprechen zu können. „Kagome-chan wird uns doch nicht vergessen haben?“ Erneut fing sie den Blick des Hanyou auf. „Nein. Ich weiß was du sagen willst. Sie würde uns nie vergessen! Sie ist stark.“ Inu Yasha nickte. „Niemals würde sie das tun und ich werde einen Weg finden, sie wieder zurück zu holen, denn…..!“ Er hielt inne. Die letzten Worte waren für sie bestimmt. Für niemand sonst. Er würde sie erst aussprechen, wenn sie vor ihm stand. Nicht früher. Denn sie alleine sollte sie als erstes hören. Sango fiel etwas zurück an die Wand. „Wenn deine Erinnerungen gelöscht worden wären, dann hätte das bedeutet, dass wir sie ebenfalls vergessen hätten!“ Das hörte sich bitter an. Anscheinend waren ihre Erinnerungen an die von Inu Yasha gebunden. Keiner von ihnen hätte dann etwas ändern können, denn niemand hätte eine Erinnerung gehabt. Sie zog ihre Beine zu sich. Wie hätten diese Erinnerungen ausgesehen? Wie hätten sie sonst zusammen finden sollen? Wäre überall in ihren Erinnerungen ein schwarzer Fleck gewesen? Sie schüttelte ihren Kopf. Darüber wollte sie gar nicht nachdenken. Miroku dagegen erhob sich mit starrer Miene, trat ans Fenster. Seine Augen wanderten über die langsam erwachende Landschaft. Der Himmel war in Rot- und Blautönen getunkt und wirkte auf ihn beunruhigend. Hinter seiner Stirn arbeitete alles auf Hochtouren. Sie mussten überlege, was sie nun tun sollten. Kagome wäre nie freiwillig in ihrer Zeit geblieben. Und er brauchte Inu Yasha nicht zu fragen, ob er noch durch den Brunnen reisen konnte. Das hatte der Hanyou vermutlich schon ausprobiert. Außerdem wusste er, dass ohne ein Kakera oder das Shikon der Weg versperrt blieb. „Lasst uns zu Kaede-sama und Kikyo-sama aufbrechen!“ Noch etwas benommen richtete sich Inu Yasha sich auf. „Dann gehen wir sofort.“ „Inu Yasha!“ Sango sowie Shippo sahen ihn an, dann jedoch nickte die Taijiya. „Ja, lass uns gehen.“ Damit griff sie nach Hiraikotsu, der neben ihr an der Wand lehnte. ~Kagomes Part ~ Sie seufzte leise auf, während sich ihre Arme auf das Fensterbrett lehnten. Ihr Kopf bette sich auf diese. Sie sah hinüber zu Goshinboku, betrachtete das Spiel der Äste im Wind, lauschte dem Rauschen der Blätter. Der Baum war das Einzige, was ihr etwas Sehnsucht nahm. Das Einzige, was die Zeit überdauert hatte. Was beide Welten jetzt noch mit einander verbanden. Zwei ganze Tage waren jetzt vergangen. So oft war sie am Brunnen, war immer wieder hinein gesprungen, hoffte, dass sich das Tor wieder öffnete. Es war der letzte Strohhalm an den sie sich klammerte, auch wenn ihr Verstand schon längst verstanden hatte, dass dies nicht mehr möglich war. Sie war von seiner Welt, von ihm getrennt worden. Erneut rann eine einzelne Träne ihre Wange hinab. Die Tränen hatten bereits Spuren auf ihrer Haut hinterlassen. Kagome hatte so viel die letzten zwei Tage geweint. Aber sie konnte nichts dagegen tun. Sie war schon zu schwach um selbst die Tränen, die sich immer wieder lösten, zu stoppen. Immer wieder versuchte sie sich wieder in den Schlaf zu flüchten, einfach für kurze Zeit den Schrei ihres Herzens in der Dunkelheit zu ertränken. Doch er blieb aus. Ihre getrübten Augen folgten den Fall eines Blattes. Langsam und fast traurig glitt es auf den Boden. So empfand sie derzeit ebenfalls. Als würde sie in eine unendlich Tiefe stürzen. Ein Schluchzen entwich ihr und sie senkte ihren Kopf, vergrub ihr blasses Gesicht zwischen ihren Armen. Immer wieder quälten Kagome die gleichen Fragen. Warum? Wieso nur? Wie sollte sie sich in dieser Welt wieder zu Recht finden? In einer Welt, in der die junge Miko sich inzwischen so fremd fühlte. Kagome hatte es schon vor längerer Zeit gespürt, es aber nie richtig wahrgenommen. Doch jetzt war es ihr so klar wie nie zuvor. Sie gehörte hier nicht mehr her. Auch wenn sie in dieser Zeit geboren worden war. Im hier und jetzt gelebt hatte, so war das nicht mehr ihr Leben. Auch wenn es für andere schwer zu glauben war. Ja er. Er hatte alles geändert. Seine Welt wurde zu der ihren. Sie war zu einem Teil von ihr geworden. Und Kagome wusste, dass sie nie wieder hier, in ihre Welt hinein passen würde, zu sehr war sie in die andere, die ihr inzwischen vertraute Welt eingetaucht. Und Kagome wollte es auch nicht. Sie wollte zurück. Dort hin, wo ihr Herz Ruhe finden würde. An seine Seite. Nur dort fühlte sie sich sicher und geborgen. Denn sie wusste, dass er sie immer behütete. „Ich würde gerne wissen, was du gerade denkst! Was du machst!“, sehnsüchtig besah sie das Bild von ihm, dass vor ihrem inneren Auge erschienen war. Doch auch wenn er so real aussah, blieb er stumm, starrte ihr nur entgegen. „Was mach ich nur?“ Die junge Miko stieß laut die Luft aus, einzelne Strähnen ihres Ponys wirbelten auf, legten sich dann wieder auf ihre Stirn. Langsam richtete sie sich auf. Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben?! Irgendetwas. Es musste doch noch eine anderer Weg existieren. Ihre Möglichkeiten konnten doch noch nicht ausgeschöpft sein. Wie lange lebten Hanyou überhaupt? Inu Yasha war schließlich schon stattliche 200 Jahre alt, als sie ihm zum ersten Mal begegnet war. Konnte es sein, dass er vielleicht hier lebte? Das sein Leben so lange angedauert hatte. Sie schüttelte den Kopf. Das konnte nicht sein! Wenn es so wäre, dann wäre er doch hier. Da war sie sich ganz sicher. Er hätte gewusst, wann sie zurückgekommen wäre. Kagome hätte seine Anwesenheit gespürt. Also konnte sie diese Möglichkeit ausschließen. Sie vermisste ihn schon so sehr, dass für Kagome inzwischen alles möglich sein konnte. Alles Mögliche hatte sie sich schon überlegt, nur damit die kleine Flamme der Hoffnung in ihr nicht erlosch. Seufzend ließ sie sich wieder zurück auf den Stuhl sinken, auf dem sie die ganze Zeit gesessen hatte. „Es ist zum Verzweifeln! Ich hab doch schon an alles gedacht. Aber es fühlt sich so an, als hätte ich etwas vergessen. Etwas Wichtiges übersehen habe. Aber was? Was könn…“ Na toll jetzt führte sie schon Selbstgespräche. Am besten sie wartete noch auf eine Stimme, die ihr Antworten gab, dann könnte sie sich gleich einweisen lassen. Alles wäre besser, als hier weiter zu sitzen und diese Rastlosigkeit, den Schmerz und die Trauer weiter zu ertragen. Kagome ließ ihren Rücken gegen die Stuhllehne fallen, betrachtete ihre Hände, die sie in ihrem Schoß gefaltet hatte. Die Erinnerung an seine letzte Berührung kam in ihr hoch. Seine Hand hatte zärtlich ihre Wange gestreichelt. Seine Berührung hatte sich so gut angefühlt. Seine wunderschönen Augen, die sie besorgt gemustert und zugleich verzaubert hatten. Diese Momente zwischen ihnen, seine Berührungen waren nach ihrem Sieg über Naraku noch zärtlicher geworden. Aber wer sagte ihr dass er sie genauso sehnsüchtig vermisste? Woher sollte sie das wissen? Sie wusste noch nicht einmal, was er für sie empfand. Ob er das gleiche empfand? So oft hätte ihr Herzklopfen sie fast verraten, doch bis jetzt hatte er das Alphabet ihres Herzens noch nicht deuten können. Vielleicht sah er sie nur als engen Freund. Sie waren die letzten drei Jahre schließlich unzertrennlich gewesen. Sie waren zu einer Familie geworden. Aber auch wenn Kagome dieser Zweifel plagte, so wollte sie dennoch zurück. Sie fühlte sich verloren, ganz einsam in dieser Welt, im dieser Zeit. Seit dem sie nicht mehr zurück konnte, wusste sie, was Sehnsucht war. Sie trieb so tief in ihren Gedanken, dass sie nicht merkte, wie sich ihre Lider immer mehr schlossen, der Schlaf von ihr Besitz ergriff. Langsam senkte sich Kagomes Kinn, legte sich auf ihre Brust, bevor sich die Dunkelheit um sie schloss und sie davon flog. Was empfindest du für mich?, war ihr letzter Gedanke als sich Stille wie milchiger Nebel über alle Gedanken legte. /// Warme Sonnenstrahlen begrüßten die Miko, als sie ihre Augen öffnete. Sie spürte keinen Halt unter ihren Füßen, weshalb sie hinunter sah. Kagome schnappte kurz nach Luft. Sie saß am Brunnen. Gerade eben hatte sie erneut dieses merkwürdige, unwohle Gefühl ergriffen. Die beklemmende Angst. Erneut zog sich jede Faser ihrs Körpers zusammen. Sie spürte wie sich ihre Hände verkrampften, das Holz unter ihren Fingernägeln. Es passierte wieder?!? „Wenn du jetzt nicht bald springst, wird das heute nichts mehr.“ Kagomes Gesicht schoss hinauf. Er stand vor ihr. Sie wollte ihren Mund öffnen, ihr Erstaunen zum Ausdruck bringen, doch konnte sie es nicht. Sie sah ihm einfach entgegen. Spürte seine Blicke. War sie wieder zu diesem Augenblick zurückgekehrt? Oder war alles nur ein Traum? Sie bemerkte, wie ihr Körper sich von ihm abwandte, wieder in Richtung des Schachtes. – Tu es nicht - , versuchte sie ihr anders Ich zu warnen. – Es ist falsch – Hör auf dein Gefühl – Doch nichts geschah. Sie wurde ignoriert. Kagome bemerkte, dass sie ihr Gewicht nach vorne verlagerte. Gleich würde es so weit sein. „Nein“, stieß sie zittrig hervor. Sie wollte das nicht noch einmal mit ansehen. Es hatte sich schon so tief in ihr Gehirn gebrannt. Sie wollte die Augen schließen. Doch auch dieser Wunsch wurde ihr verwehrt. Sie sah alles klar und deutlich vor sich. „Inu Yasha!“ Kagome spürte das Kribbeln, das sie immer durchflog, wenn sie seinen Namen aussprach. Jetzt stand die junge Miko neben sich, sah zu ihrem Abbild hinab und doch fühlte sie wie sie in diesem Moment. Spürte jede einzelne Bewegung, als würde sie diese selbst ausführen. Ihre rehbraunen Augen glitten zu dem Hanyou hinüber, der näher trat. „Du wirst doch auf mich warten?“ Was? Sie schaute zur Seite. Doch da war niemand. Sie hatte diesen Satz gesprochen. Aber wie war das möglich? So war es doch gar nicht abgelaufen! Was sollte das bedeuten? War sie nicht gesprungen? Sollte das alles nicht passiert sein? Hatte sie das vielleicht alles nur im Fieberwahn erfunden oder war es gar nur ein Albtraum gewesen? Aber wenn das so sein sollte, warum fragte sie dann, ob er warten würde? Gerade verstand Kagome überhaupt nichts mehr. Alles schwirrte durch ihre Gedanken. Wurde sie vielleicht doch verrückt? Sie wollte sich wieder an ihren Kopf greifen, doch schienen ihre Hände gerade steif zu sein. Das Einzige, was sie bewegen konnte, waren ihre Füße, die leicht im Gras scharrten. „Immer!“ Ein Schatten legte sich auf ihr Gesicht, weshalb sie schnell aufsah. Er war ihr jetzt so nah. Sie konnte seinen Geruch wahrnehmen. Der Geruch des Waldes, der ihn immer umgab. Sein silbernes Haar glitt durch den Wind, strich sanft Kagomes Wange. Sie dachte sich in diesem Moment, könnte ihr aufgebrachtes Herz nicht lauter schlagen. Doch Kagome hatte damit weit gefehlt, als sie sah, dass er sich langsam zu ihr hinunter beugte, seine Augen sich langsam schlossen. Sie wollte ihre Augen aufreißen, doch sie taten das genaue Gegenteil. Kaum hatte sie diese geschlossen, spürte sie seine Lippen auf den ihren. Ein Kuss! Er küsste sie! Es fühlte sich so gut an. Er schmeckte so gut. Seine Lippen waren so weich. Sie wollte mehr. Viel mehr. Ewig in diesem, Moment versinken. Doch er löste sich wieder, legte seinen Mund neben ihr Ohr. Sie konnte seine flüsternde Stimme hören! „Ich warte immer auf dich. Wenn es sein muss, bis in alle Ewigkeit!“ /// Blitzartig öffnete Kagome ihre Augen, stand auf ihren Beinen. Scheppernd fiel der Stuhl zu Boden. Doch sie nahm dieses Geräusch überhaupt nicht war. Sie bemerkte die Tränen, die sich über ihre dauergeröteten Wangen kämpften. Sachte, fast ängstlich fuhr sie über ihre Lippen, konnte dort immer noch die Feuchtigkeit seines Kusses fühlen. Dieser süße Geschmack, der sich in ihren Mund gelegt hatte. War das alles nur ein Traum gewesen? Es fühlte sich so real an. Ein starker Windstoß fand den Weg durch das geöffnete Fenster, erfasste sie. Wild stob ihr seidiges Haar auf, flatternd legte sich ihre Kleidung um ihren schlanken Körper. Kagomes Blick wich hinaus. An den Ort an dem, alles begonnen hatte. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Das Geräusch einer sich öffnenden Tür, drang zu der Miko hindurch. Sota trat lächelnd ein. Sie konnte es nur wieder geben und seine Augen leuchteten auf. Er hatte sich die letzten zwei Tage rührend um sie gekümmert. Daher war sie froh ihm etwas Sorge durch ein Lachen nehmen zu können. „Nee-chan. Wie geht es dir!“ „Danke, schon viel besser!“ Sie lachte laut auf, verschlang ihre Arme hinter ihrem Rücken. Leicht verdutzt über den Sinneswandel seiner Schwester begutachtete er sie. Was war jetzt auf einmal mit ihr los? Kagome wandte sich immer noch lachend wieder dem Fenster zu. Ja es ging ihr besser. Schon viel besser. Denn sie wusste jetzt einen Weg. Sie hoffte, dass es so sein könnte, denn dies war ihre letzte Möglichkeit. Den letzten Weg, den sie beschreiten konnte um wieder in goldgelbe Augen blicken zu können. Und diesen unüberschaubaren Weg würde sie laufen, so weit ihre Füße tragen würden, egal wie lange es dauern würde, wie schwer sie dafür kämpfen müsste. Sie war bereit alles auf sich zu nehmen um ihn wieder gegen überstehen zu können. „Gut, dann solltest du dich anziehen!“ Kagome verstummte. „Warum anziehen?“ Sie wusste nicht, wozu. Er ließ sie jedoch völlig im dunklen tappen. „Wir erforschen Geschichte!“, war sein einziger Kommentar. „Also beeil dich. Wir wollen bald fahren!“ Damit verschwand er, ließ seine Schwester mit einem riesigen Fragezeichen, das über ihrem schwebte stehen. Langsam wollte sie auf ihren Kleiderschrank zutreten. Kagome spürte, wie erneut die Trägheit von ihr Besitz ergreifen wollte, weshalb sie ihr Tempo erhöhte. Erneut begann sie mutig zu lächeln. Denn von jetzt an, würde sie rennen. So lange und weit, bis sie endlich das Ziel erfassen konnte. Um das zu erreichen, war sie zum äußersten bereit. Und wenn sie für ihr Ziel durch die Hölle persönlich gehen musste. In diesem Moment, in dem sie gerade vor Kraft und Überzeugung strotzte, würde sie auch diesen “Spaziergang“ überstehen. *** Bald gehts weiter..... Kapitel 4: In Zeiten wie diesen, gibt es jene, die dich lieben, dich halten und dir immer zur Seite stehen ---------------------------------------------------------------------------------------------------------- Auch hier gehts endlich mal weiter. Viel Spaß beim Lesen. ^^ 4. Kapitel In Zeiten wie diesen, gibt es jene, die dich lieben, dich halten und dir immer zur Seite stehen ~ Kagomes Part ~ „Sota, sag mir jetzt endlich, wo wir hin wollen“, maulte sie ungeduldig. Sie hatten zwar das Tempelgelände noch nicht verlassen. Trotzdem wollte Kagome doch gerne wissen, was Ihr kleiner Bruder und ihr Großvater mit ihr vor hatten. Als sie vorhin eiligst die Treppe hinunter gekommen war, hatten beide abrupt in ihrer Tuschelei gestoppt. Verdächtiger konnte man sich nicht verhalten. Sie wusste, dass da was im Busch war. Aber Sota schwieg wie ein Grab. Seit einer geschlagene halben Stunde löcherte sie ihn bereits mit diversen Fragen. Kagome hatte versucht ihn aufs Glatteis zu führen. Hatte gehofft, dass er sich vielleicht verraten würde. Aber nein. Mies gelaunt verzog sie den Mund. Anscheinend hatte die Welt mit ihrer Familie einen Packt geschlossen, der lautete: Nieder mit Kagome! Immer und immer wieder. Nachdem ihr letzter Versuch – die psychologische Taktik – gescheitert war, tat sie das, was ihr in diesem Moment das Sinnvollste erschien. Die junge Miko überschlug ihre Hände und schmollte. Mit aufgeblähten Backen saß sie im Schatten Goshinbokus. Sota kümmerte das wenig. Sein Fußball war sowieso schon die ganze Zeit interessanter gewesen, als seine Schwester. Es wunderte Kagome gar nicht, wenn er dieses Ding mit ins Bett nahm. Ihr Opa würde bestimmt wieder einen Anfall bekommen, wenn er das Ding sah. War es doch Sotas großer Traum ein Fußballprofi zu werden. Jii-chan war dann immer den Tränen nähe. Sie grinste bei diesem Gedanken, bis ihr wieder einfiel, dass sich ihr Großvater auch aus der Misere gezogen hatte, in dem er in den Tempel verschwunden war. Er wusste ganz genau, dass sie ihn dort niemals stören würde. Empfand sie zwischenzeitlich selbst große Achtung vor diesem Gebäude und wusste daher wie wichtig die Ruhe im Tempel war. Früher hatte sie sich darum nie geschert. Aber es hatte sich einiges geändert – so vieles hatte sich geändert….. Sofort wich ihr Grinsen wieder und die junge Frau begann von neuem los zu grummeln. Nach weiteren zehn Minuten der Ignoration, hatte sie genug. Langsam erhob sie sich. „Wo willst du hin?“ „Ach Gott. Du kannst mich also doch noch sehen. Ich dachte schon ich wäre unsichtbar!“ Sota zog seine Augenbrauen hoch. „Nee-chan, bist du sauer?“ „Nein!“ Dabei bemühte Kagome sich, dieses Wort so lang wie möglich zu ziehen. „Warum denn? Hätte ich dazu einen Grund?“ Ihre Hände stemmten sich in ihre Hüfte und sie legte ihren Kopf schräg. „Nun ja, wenn ich so darüber nachdenke. Ich kann nicht mehr in die Sengoku Jidai. Das Shikon wurde mir gestohlen. Das Schicksal persönlich hat was gegen mich. Derzeit bin ich in einem kleinen Tief. Mein Bruder scheucht mich auf, nur damit ich hier sitzen darf und ihm bei seinen Fußballtricks zusehen darf. Mehr Strafe geht doch wirklich nicht! Und langsam glaube ich, dass dir es gefällt mich zu quälen!“ Sie musste zugeben, dass der leicht sarkastische Unterton, immer mehr überhand gewonnen hatte und die letzten Worte davon nur so getrieft hatten. Aber es tat gut. Sie konnte sich dadurch etwas mehr Luft verschaffen. Sota sah seine Schwester kritisch an. Eine Augenbraue nach oben gezogen. „Nee-chan glaubst du wirklich ich tu das um dich zu ärgern?!“ Sie begann zu überlegen. Und innerlich erhellte sich ihr grauer Himmel. Vielleicht ging es ja so. „Ja, das glaube ich!“ Sota schien ebenfalls zu überlegen, das konnte sie an seinem Blick erkennen. Schließlich war sie seine große Schwester und kannte ihn In- und Auswendig. „Glaubst du wirklich, dass du auf dieser Schiene was aus mir heraus kriegst?“ – Rums! – Das hatte gesessen. Baff sah Kagome ihn an. Er hatte sie sofort durchschaut. Sein Mund zog sich bereits von einem Ohr zum anderen und brachte die Miko somit noch mehr auf die Palme. Er konnte froh sein, dass er nicht ein gewisser Hanyou war. Denn dann hätte sie gewusst, was ihr als nächstes in den Mund gefallen wäre. Und das nicht nur einmal. Aber so – Mit einem „Tse!“ drehte sie sich um. Ihr Fuß hatte sich bereits erhoben, als „Nee-chan. Das war ein Scherz. Jetzt warte doch!“ „Nein, tu ich nicht.“, gab die Schwarzhaarige stur von sich. „Falls es dir entfallen ist, habe ich wichtigere Dinge zu erledigen!“ Augenblicklich hielt sie inne. Ihr Körper begann sich zu verkrampfen. Die Erinnerung an ihren Traum kehrte wieder zurück, schien sie aus der Realität reißen zu wollen. Alles um sie herum drohte zu verschwimmen. Sie sah von neuem ihren Hanyou vor sich. Vernahm die gleichen Empfindungen wieder, als er sie geküsst hatte. Sie fühlte wieder den Verlust, die Einsamkeit, die sie quälten, sie immer wieder von neuem aufsuchte, um ihr noch mehr Schmerzen zu zufügen. Gefühle, die sie in dieser Masse, nicht mehr lange ertragen würde. Immer mehr begann sie daran zu zerbrechen. Immer mehr schlugen die Wellen dieser Gefühle gegen ihre Zuversicht, die dadurch immer mehr Risse bekam. Sie wusste nicht, wie lange sie dieser Gewalt noch trotzen konnte. Denn wie lange konnte man ohne sein Herz leben? Sota war um seine Schwester herum geeilt, hatte seinen Arme ausgestreckte und wollte ihr somit den Weg versperren. Angriffslustig hatte er sie angefunkelt, was jedoch sofort wieder schwand, als er in ihr Gesicht sah. Sie wirkte blass, ihre Haut fast wie Schnee. Zerbrechlich! Ja das war der Richtig Ausdruck hierfür. Seine Schwester wirkte zerbrechlich. So hatte er sie noch nie gesehen. Er sah ihre rehbraunen Augen, die schon wieder von salzigem Nass getränkt waren. Ihre schlanken Finger, die ineinander verschlungen waren, als würden sie sonst nirgends anders Halt finden. Ihre feinen Lippen, die von neuem begannen leicht zu zittern. Kurz verschloss er vor diesem Anblick, die Augen, atmete tief ein. – Auch wenn deine Schwester stark erscheint Sota, so muss sie doch immer beschützt werden -, das hatte er damals zu ihm gesagt. Er hatte nie wirklich darüber nachgedacht, doch seit ihrer Trennung war ihm Bewusst geworden, wie tief die Empfindungen von Inu Yasha und seiner Schwester waren. Gefühle, die wahrscheinlich nur wenige in seiner Welt nachvollziehen konnten. Er ballte seinen Fäuste, blinzelte mehrmals, um sich wieder an das helle Licht der Sonne, das durch die Blätter Goshinbokus fielen zu gewöhnen, um dann mit einem Lächeln zu seiner Schwester hinüber zu sehen. „Und was, wenn ich dir sage, dass ich vielleicht einen Weg gefunden habe, dass du zurück in die Sengoku Jidai kannst.“ Sanft drang seine Stimme an ihr Ohr. Kagome zuckte leicht zusammen. „Was?“, stieß sie hervor. „Du hast mir gesagt, dass das Schicksal zu dir gesagt hat, dass es das Shikon wieder zurück bringt, in die Zeit, in der Inu Yasha lebt.“ Sie nickte bedacht. Hatte er vielleicht den gleichen Gedanken, den sie verfolgt hatte? „Also könnte es sein, dass das Shikon no Tama auch noch heute, in dieser Zeit existiert.“ Gebannt hörte sie ihm zu. „Wenn dies der Fall sein sollte, muss es irgendwo Aufzeichnungen darüber geben. Aufzeichnungen aus dem sich der Aufenthaltsort ergibt.“ „Aber wie oder wo willst du an solche Aufzeichnungen kommen?“ Er neigte seinen Kopf zur Seite. „Nee-chan, wer denkst du hat Zugang zu solchen Schriften, wenn nicht jemand der die Menschen vor dem Bösen beschützt.“ „Eh…..!“ Stimmt er hatte recht. Jii-chan war es möglich. Als kleines Kind hatte sie ihn immer begleitet, wenn er außerhalb von Tokio einen Tempel aufgesucht hatte. Die Räume des Tempels waren über und über gefüllt gewesen mit alten Büchern und Schriftrollen. Sollte ihr Traum diese Botschaft vermitteln. Wollte dieser ihr vielleicht damit sagen, dass sie niemals aufgeben sollte?! Und hatte sogar ER seine Finger mit ihm spielt? Sollten seine Gefühle Raum und Zeit überwunden haben und sich in dieser Form ihr offenbart haben? Hierauf konnte sie sich keine Antwort geben. Aber, dass der Traum ihr Zuversicht vermitteln wollte, sie wieder bestärkten sollte. Das wurde ihr umgehend wieder klar. Denn dies war ihr bereits in ihrem Zimmer bewusst gewesen. Für Sekunden hatten sie es vergessen. Für Sekunden hatte die Kälte, die sie immer wieder heimzusuchen versuchte, überhand gewonnen und ihre Sinne vernebelt. „Geschichte erforschen!“, wiederholte sie grübelnd Sotas Worte, die er ihr genannte hatte, als er in ihr Zimmer eingetreten war „Genau!“ Jubelnd fiel sie um seinen Hals. „Du bist der beste Otouto-chan!“ Ihre Stimme überschlug sich fast. „Ich weiß. Ich weiß.“ Äußerte er sich gespielt überheblich auf die Aussage des überglücklich strahlenden Mädchens, zwinkerte ihr zu. Ein Räuspern ließ Beide aufsehen. „Jii-chan!“ „Wie es aussieht, können wir dann gehen!“ Kagome eilte an seine Seite. Der Himmel begann sich mehr und mehr zu erhellen, die ersten Sonnenstrahlen begannen sich durch die Wolkendecke zu kämpfen, in der Hoffnung, dass noch weitere folgen würden. ~ Sengoku Jidai ~ „HIRAIKOTSU!“, schallte es durch den Wald. Lautes Knacken war zu vernehmen, bevor spitze Schreie folgten. Die angreifenden Youkai waren von der Taijiya nieder gestreckt worden. Achtsam ließ sie ihren Blick noch einmal umher gleiten, während sie ihren Arm anhob und ihre mächtige Waffe wieder entgegen nahm. Die Arbeit war getan. Flammen loderten neben ihr auf, schrumpften dann in sich zusammen. Sango sah nach unten. Kirara deutete ihr durch ein leichtes Fiepen an, dass alles in Ordnung war. Schnell sprang sie kleine Katze auf die Schulter der Taijiya. „Verdammt noch mal Sango!“, zeterte hinter ihr eine ganz bestimmte Person los. Sie drehte sich um und konnte einem stink sauren Hanyou erkennen, der mit geschulterten Tessaiga auf sie zu gestiefelt kam. Seine Augen blitzen vor Wut auf. „Kannst du mir sagen, was das sollte?“, schnauzte er sie herrisch an. „Äh Youkai-Bekämpfung!“, dabei sah sie ihn etwas kritisch an. „Hehe, das weiß ich auch!“, äffte er. Wollte sie ihn auf den Arm nehmen? „Du hättest mir ruhig eins oder zwei übrig lassen können!“ „Inu Yasha du kannst dich nicht auf alles stürzen, was sich bewegt. Außerdem meinst du nicht, dass du für heute schon genug Youkai aus dem Weg geräumt hast? Wenn das so weiter geht, bist du dafür verantwortlich, dass die Youkai aussterben.“ Dann wäre sie arbeitslos. Sango zog gleichzeitig ihre Augenbrauen etwas tiefer, machte sich auf ein Wortgefecht gefasst. „Keh! Das sagt gerade die Richtige! Wer fuchtelt hier denn wild mit Hiraikotsu durch die Gegend! HÄ!!“ Und der Gong zur ersten Runde ertönte. Shippo schüttelte nur seinen Kopf, hielt aber den Mund. Denn für ihn galt heute der Spruch: Aus Schaden wird man klug. Und genug Schaden hatte er bereits erlitten. Inu Yasha hatte fast jeden Anlass genutzt ihm eine Kopfnuss nach der Anderen zu verpassen. Die Kopfschmerzen waren bis jetzt noch nicht vergangen. Letztlich hatte er Schutz bei Miroku gesucht. Kagome war ja nicht da, um diesen schlecht gelaunten Kerl in die Schranken zu weisen. Miroku, der jetzt ebenfalls dazu gekommen war, verdrehte nur die Augen. Er flehte inständig, dass sie bald auf Kikyo-sama und Kaede-sama treffen würden, sonst würde dieser Landabschnitt vermutlich bald im Schutt und Asche liegen, wenn der Hanyou so weiter machte. Mit Ablenkung hatte das schon lange nichts mehr zu tun. Wilde Zerstörungswut war da schon eine bessere Bezeichnung. So dermaßen gereizt hatte er Inu Yasha schon lange nicht mehr erlebt. Anfangs hatten sie es ihm auch nicht übel nehmen können. Das war vor zwei Tagen. Aber seine schlechte Laune schien von Sekunde zu Sekunde mehr zu fallen und es war noch kein Ende in Sicht. Der Hoshi ließ sich zusammen mit Shippo auf einem Felsen nieder, betrachtete die Szene, die sich ihm bot. Sango hatte ihre Hände zu Fäusten geballt. Aufgebracht warf sie dem Hanyou gerade etwas entgegen, doch dieser konterte umgehend. Der Hoshi dachte aber nicht im Traum daran Sango bei zu stehen. Sango würde das schon schaffen, da war er sich sicher. Und außerdem war er vor ca. einer Stunde erst dran gewesen und er hatte sich gerade noch zurück halten können, seinen besten Freund nicht eins mit seinem Stab über zu ziehen. Er hatte keine Lust erneut da rein gezogen zu werden. Miroku ließ sich leicht zurückfallen, machte es sich bequem. Es würde noch etwas dauern, bis sie weiter ziehen konnten. Shippo ließ sich ebenfalls auf seinen Hintern nieder. „Du meine Güte. Was geht denn hier vor?“ Miroku sah auf. „Hallo Kaede-sama, Kikyo-sama!“ Beide nickten kurz zur Begrüßung. “Wenn das so weiter geht, brät sie ihm mächtig Eins über!” Beurteilte Kaede die Situation. „Na wir kennen doch Inu Yasha. Der ist in solchen Dingen Meister.“ Miroku lachte dabei leicht auf. „Ja aber normalerweise doch nur mit Kagome!“ Kikyo schaute sich um. Sie konnte die Miko weder sehen noch spüren, weshalb „Wo ist sie und was macht ihr hier?!“ Miroku wollte gerade ansetzten, als ein Schrei seitens Inu Yasha ertönte. Sango hatte Hiraikotsu drohend in die Luft gerissen. Inu Yasha war hierauf zurück gewichen, keifte jedoch sofort wieder darauf los. „Das darf doch nicht war sein!“, gab Kikyo jetzt schon genervt von sich. „Wenn du so weiter machst, wirst du jeden Youkai im Umkreis auf dich aufmerksam machen!“, rief sie ihm entgegen. Miroku fächelte mit seiner Hand durch die Luft. „Sag das nicht so laut, denn genau das will er ja!“ Kikyo sowie auch Kaede erhoben hierauf verwundert ihre Augenbrauen. Was meinte er damit? „Wie seid ihr her gekommen.“ Kikyo sah Inu Yasha an, der jetzt direkt vor ihr stand. „Wir sind dem Weg gefolgt.“ Sie zeigte in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Inu Yasha seufzte auf. Was war dass denn für eine Antwort? „Keh! Das weiß ich selbst. Denkst du ich…“ Kikyos Blick ließ ihn zwei Schritte zurück treten. Dieser Blick gefiel ihm ganz und gar nicht. Er kannte ihn nur zu gut. Nicht von ihr und sie beherrschte ihn auch nicht annähernd so wie sie. Aber es reichte, um ihn einen Schauer über den Rücken laufen zu lassen. „Ähm, ich meine nur, weil ich gar nicht mit bekommen habe, dass ihr gekommen seid.“ „Tja, das kommt vielleicht daher, dass du etwas abgelenkt warst mit Herummotzen!“, kam es schnippisch von Sango. Inu Yasha wollte zu einem Knurren ansetzen, schluckte dieses aber unter. „Keh. Lasst mich doch in Ruhe. Zum Streiten haben wir jetzt keine Zeit!“ „Ach! Auf einmal.“, entwich es Sango verärgert. Darauf wäre sie jetzt überhaupt nicht gekommen. Inu Yasha wandte sich an Kikyo. Sie war schließlich der Grund warum sie aufgebrochen waren. Er wollte beginnen, als er seinen Mund wieder schloss. Er spürte immer noch den wütenden Blick von Sango im Nacken. Er durchbohrte ihn förmlich. „Wir machen es so. Ich erkläre die Sache Kikyo. Ihr übernehmt Kaede.“ Damit packte er die Miko am Handgelenk und zog sie mit sich. „War…warte mal Inu Yasha!“, war das Einzige, was sie noch von sich geben konnte. Kaede sah den Zwei verdutzt nach. „Was ist passiert?“ Sango, sowie auch Shippos und Mirokus Gesichtszüge schlugen sofort um. *** Kikyo hatte ihr Kinn auf ihre geballte Faust gebettet, während sie der Erzählung von Inu Yasha lauschte. Das hörte sich alles nicht gut an. Ganz und gar nicht. Dieses Wesen, das er ihr beschrieb, gelöschte Erinnerungen und dann dieses Gefühl, dass sie seit zwei Tagen wieder hatte. Sie hatte gewusst, was sie spürte. Aber immer wieder hatte sie sich eingeredet, dass es nicht möglich sein konnte. Sie wusste, wo das Shikon no Tama war, oder zumindest hatte sie so gedacht und sich somit in Sicherheit gewogen. Sich immer wieder eingeredet, dass sie sich das alles nur einbilden würde. Daher hatte sie auch warten wollen, bis sie ins Dorf zurückgekehrt waren, um diesem Gefühl nachzugehen. Doch jetzt hatte sie ihre Bestätigung bereits erhalten. Ihre Augen glitten in den Himmel hinauf, als Inu Yasha aufgehört hatte zu sprechen. Nach einer Zeit der Stille unterbrach der Hanyou. „Was sagst du dazu Kikyo?“ Seine goldgelben Augen sahen zu ihr auf. Sie trat einige Schritte von ihm weg, stand mit dem Rücken zu ihm, drehte sich dann um. „Es ist ziemlich ernst.“ Inu Yasha begegnete ihrem Blick. „Wenn ich nach der Beschreibung gehe, kann ich dir nicht sagen, wem du gegen übergestanden hast.“ „Soll…“ - Sie erhob die Hand, brachte Inu Yasha damit zum Schweigen. „Wenn ich aber nach meinem Gefühl gehe und der silbernen Flöte, die sie bei sich getragen hat, dann kann ich mit einhundertprozentiger Sicherheit sagen, dass du dem Schicksal selbst begegnet bist.“ Inu Yashas Augen weiteten sich sichtlich und Skepsis spiegelte sich dort. „Das Schicksal?!, wiederholte der in ungläubigen Ton. Kikyo nickte jedoch nur ernst. „Viele erzählen, dass sie eine Melodie wahrgenommen haben, eine Gestalt trat auf sie zu, stellte sich manchmal vor, manchmal auch nicht. Egal, was dann passierte, sie konnten sich aber immer an eine silberne Flöte erinnern, auf der gespielt wurde.“ Inu Yasha überschlug hierauf seine Arme, sah einige Sekunden zu Boden, bevor „Wirst du mir helfen können?“ „Wie meinst du das?“ „Du spürst das Shikon no Tama. Es befindet sich wieder in dieser Zeit.“ Er bemerkte die Verwunderung, die ihm entgegen schlug. Wie konnte er das wissen? „Sie oder das Schicksal hat es mir gesagt.“ Sie sank neben ihn auf den Boden. „Ich brauche es, um den Brunnen wieder zu öffnen!“ „Ich glaube, dass du es nicht schaffen wirst!“ Böse sah er sie an. Sie wollte ihn nicht entmutigen, aber… „Inu Yasha, du willst es mit dem Schicksal aufnehmen. Etwas, was mächtiger ist, als alle Youkai, die du jemals besiegt hast. Wir sprechen hier von einer ganz anderen Dimension.“ Sie stemmte ihren Oberkörper auf ihre Hände, um ihre Aussage zu bestärken. Seine goldgelben Augen starrten sie an, flehten sie förmlich an. Er brauchte nichts zu sagen, doch er tat es. „Ich brauche deine Hilfe Kikyo. Ich bitte dich mir nur zu sagen, wo ich es finde. Den Rest schaff ich schon alleine. Ich muss…. – Ohne dich weiß ich nicht, wo ich anfangen soll.“ Kikyo seufzte auf. Sie ließ sich zurück fallen, wich seinem Blick aus. „Was soll ich tun, dich anbetteln!?“, brachte er verzweifelt hervor. Sie sah ihn überrascht an. So etwas hätte sie jetzt nicht erwartet. Wutausbrüche, ein Knurren, doch……..- diese Worte. Er hatte sich seit damals so sehr verändert. „Du liebst sie so sehr!?“ „Äh!“ Jetzt war er derjenige, der mit geröteten Wangen seinen Blick abwandte. „Das….das hat jetzt damit doch gar nichts zu tun!“, stotterte er. „Doch hat es.“ Sie rückte näher. „Wieso hast du es ihr nicht gesagt? Naraku ist besiegt, ich bin wieder ins Leben zurückgekehrt.“ Es war alles geklärt. Also warum? Sie wusste, dass er seine Gefühle nicht sehr gerne zeigte, aber so zurück haltend. Da musste doch mehr dahinter stecken. „Inu Yasha. Warum nur? Ich sehe doch wie du leidest! Also warum?“ „Du bist der Grund!“ „Was?“ Jetzt konnte sie ihm nicht mehr folgen. Und diese Verwirrtheit stand ihr auch ins Gesicht geschrieben. „Inu Yasha?“ Er sprang auf. Lief vor ihr auf und ab. „Ich meine….ich…- ähm - …..ich wollte es ihr sagen…..aber ich….ich…..!“ Nervös sah er die Miko an, die dort im Gras saß. Wie sollte er sich ausdrücken? Kikyo musterte ihn. Seine angespannte Haltung, seine Füße, die im Gras scharten und sie lachte auf. Inu Yasha verzweifelte gerade. Er versuchte sich hier klar auszudrücken und sie lachte ihn aus. „Du denkst, dass es zwischen Kagome und mir dann Probleme geben könnte, nicht wahr?“ Er nickte einfach nur hastig. Kikyo beruhigte sich hierauf, da sie bemerkte, dass der Hanyou damit gerade nicht umgehen konnte. „Inu Yasha, hatten wir darüber nicht schon vor längeren gesprochen? Wir waren zu dem Entschluss gekommen, dass wir Freunde sind. Nicht mehr und nicht weniger. Seit wann nimmst du so viel Rücksicht? Das ist man von die gar nicht gewohnt.“ Sie konnte es einfach nicht glauben. Früher war er vorlaut und ungehobelt. Nun ja, vorlaut war er immer noch, aber….- immer wieder war sie darüber verwundert, wie sehr er sich verändert hatte – wie sie auf ihn Einfluss genommen hatte – ihn aus seinem Panzer heraus gelockt hatte. Früher hätte er nicht einmal im Ansatz darüber gesprochen, oder zumindest waren dies Seiten, die sich nicht an ihm kannte. „Immer so mutig, aber sobald es um sie geht….!“, schmunzelte sie. „Hast du in den letzten Tagen überhaupt geschlafen!“ Ihr fiel gerade auf, wie abgekämpft er aussah. „Wie sollte ich?“ Dafür fehlte sie ihm einfach zu sehr. An Schlaf war da nicht zu denken. Und wenn er schlief, dann hatte er immer solch wirre Träume. Träume von ihr, wie er sie küsste. Der Letzte war so real gewesen, fast so, als wäre sie da gewesen. Als hätte Kagome wieder vor ihm gestanden, er hatte geglaubt ihre Lippen wirklich zu berühren. „Du willst also gegen das Schicksal antreten?“ Er zuckte leicht zusammen, kehrte dann wieder aus seinen Gedanken zurück. „Um Kagome zurück zu bekommen, tu ich alles. Sie….“, er hielt inne, sah Kikyo an. „Sie gibt mir immer wieder Kraft, auch wenn ich keine mehr in mir spüren. Sie ist mein Mut. Mein Zuhause. Es tut mir einfach gut, wenn sie an meiner Seite ist.“ Ja, denn dann vergaß er alles um sich herum. Dann konnte er sein, wo immer das Schicksal wollte, in der schwärzesten Finsternis oder in der tiefsten Hölle. Alles was zählte, war dass sie bei ihm war. Ein Blick von ihr reichte völlig aus, um seinen Weg wieder zu finden. „Ich will ihre Welt beschützen. Sie ist das Beste, das mir je passiert ist.“ Sein Blick wurde weicher. Die Wut verschwand völlig, verträumt sah er in die Bäume hinauf. In seinen Augen lag jetzt pure Liebe. Liebe, die alleine Kagome gehörte. Er wollte ihr Lächeln beschützen, das sie immer trug, wenn sie ihn ansah. Denn dieses Lächeln ließ sein Herz höher schlagen und verdrängte die Einsamkeit aus seinen Gedanken. Schon deshalb wollte er bei ihr sein, damit ihr Lächeln niemals verblasste. Kikyo konnte mitfühlen, wie er sich fühlte. Wie es war, wenn das Herz nach dem Anderen rief, es wieder bei sich haben wollte, auch wenn einen Welten trennte. Deshalb war er zu ihr gekommen, hatte mit ihr darüber gesprochen. Sie waren dadurch immer noch miteinander verbunden. Auch wenn diese Gefühle in der Vergangenheit lagen. „Dann solltest du es ihr sagen, wenn wir sie wieder sehen!“ Kikyo erhob sich. „Wir?“ „Denkst du, wir lassen dich alleine?“ Inu Yasha wirbelte herum. Sango, Miroku, Shippo, Kirara und Kaede standen dort zwischen den Bäumen. „Schließlich wollen wir alle Kagome-chan wieder haben. Du bist nicht der Einzige.“ Sango zwinkerte. „Wir haben einen weiten Weg vor uns und ich kann jetzt schon sagen, dass es Probleme geben wird.“ Die Anderen traten näher. Kikyo klopfte die Erde von ihrem Gewand. „Kannst du genau sagen, wo das Shikon ist?!“ „Nein Sango. Nur, dass es im Südwesten ist. Auch ist die Ausstrahlung sehr schwach. Youkai spüren ihn nicht. Zumindest nicht in dieser Region.“ „Das bedeutet, dass stake Bannkreise den Shikon schützen.“ Kikyo stimmte den Hoshi zu. Das Shikon war vermutlich zum Schutz an einen Tempel gegeben worden. Sie war nicht in Betracht gekommen. Schließlich hatte sie vor über 50 Jahren um das Shikon zu schützen, ihr Leben verloren. Sie musste zugeben, dass sie innerlich Erleichterung darüber verspürte. Sie wollte dieses Leben nicht noch einmal haben. Auch wenn sich dadurch einige schöne und wertvolle Erinnerungen besaß, so verdeckte der Schmerz viele davon. Schmerz, den sie nicht mehr verspürte. Sie war von diesem Gefühl, von der Qual erlöst worden. Und hier kam Kagome ins Spiel. Sie war jene, die ihr diese Last von den Schultern genommen hatte. Sie hatte sie gedrängt, mit ihnen zu reisen, damit sie gemeinsam gegen Naraku bestehen konnten. Doch mittlerweile wusste sie, dass dies nur eine Ausrede gewesen war. Kagome wollte sie ebenfalls bei sich haben. Warum? Das war ihr bis heute ein Rätsel. Doch war sie dadurch in der Lage alles hinter sich zu lassen. Die Vergangenheit ruhte. Dafür war sie ihr dankbar. Schon allein aus diesem Grund wollte sie helfen. „Ich denke wir sollten gehen! Wir haben keine Zeit zu verlieren.“ Auch hatte sie das Gefühl, das Kagome genau in diesem Moment ebenfalls aufbrach. *** So, das wars hier erst Mal. Ich muss sagen, dass ich mit Inus und Kikyos Part nicht so zufrieden bin. Hab es aber einfach nicht besser hin bekommen. *schnief* Ich kann aber auch nicht so richtig sagen, was mich daran stört. Aber naja. Vielen, vielen lieben Dank, für die Kommis. Hoffe, dieses Kapi gefällt euch so gut, wie das letzte und ich hoffe, wir sehen uns beim nächsten. Bis dahin Ganz liebe Grüße Inukashi Kapitel 5: Brenne kleines Licht, brenne für uns in der Nacht, damit wir uns finden können ----------------------------------------------------------------------------------------- So! Erst mal Hallo zusammen!^^ Jetzt geht es auch hier mal wieder weiter. Da die Freischaltung schon bei Youkai War so lange gedauert hat, hab ich mir gedacht, ich lad hier das nächste Kapitel auch schon mal hoch. Wer weiß, wie lange es dieses Mal dauert. Außerdem geh ich sowieso noch nicht schlafen (kleine Info: gerade ist es 23:14 Uhr), da ich auf meinen Freund warte, der noch ein Turnier hat. *würg* Unter der Woche. Ich kann nur froh sein, dass ich morgen nicht arbeiten muss. *g*. Aufgrund dessen hatte ich jetzt auch keine Lust mehr, über das Kapitel drüber zu lesen. Rechtschreibfehler werden daher bitte nicht beachtet. Nun ja: Auf jeden Fall bedank ich mich wieder für die lieben Kommis. *knuddel* Macht weiter so. ;) Und jetzt geht es erst mal weiter. 5. Kapitel Brenne kleines Licht, brenne für uns in der Nacht, damit wir uns finden können ~Kagomes Part ~ Sie hörte das Knallen der Autotür, blickte aber nicht zurück, sondern die Stufen zum Tempel hinauf. Je näher sie in Begleitung ihres Großvaters und Sota dem Tempel gekommen war, desto wirrer wurden ihre Gedanken. Jetzt schlug ihr Herz unerbittlich gegen Ihren Brustkorb. So sehr, dass es sie bereits schmerzte. Sie spürte jetzt schon, dass die Luft um sie herum immer knapper wurde, so schnell wie sie atmete. Was würde passieren, wenn sie erst gefunden hätte, was sie suchten? Kagomes Herz machte dabei einen Sprung. Sie wäre ein Schritt näher an ihrem Ziel. Die Unendlichkeit, die sie derzeit trennte, schien bereits abgenommen zu haben. Aber sie durfte nicht zu euphorisch sein. Zu groß wäre ihre spätere Enttäuschung. Sie sah den Weg vor sich, doch fürchtete sie sich an machen Stellen, ihren Kopf weiter anzuheben um dann vielleicht zu erkennen, dass es der falsche gewesen war, dass sie noch weiter von ihm fort getragen worden war und es keine andere Möglichkeit mehr gab. Ihr Großvater schritt an ihr vorbei. Sie spürte kurz eine leichte Berührung auf ihrer Schulter, bevor er begann sich die Stufen hinauf zu kämpften. Sota war direkt hinter ihm. Kaum stand sie auf der ersten Stufe, schaute die junge Miko über die Umgebung. Hohe Tannen umgaben den Tempel. Majestätisch ragten diese in den Himmel hinein. Umschlossen so weit das Auge sehen konnte, die Umgebung. Der Tempel selbst ähnelte etwas dem Higurashi-Jinja. Oberhalb des Durchgangs wurden die Drei bereits von zwei Mönchen erwartet. Höflich verneigten sie sich vor ihnen, geleiteten sie dann zum am westlich gelegenem Gebäude. Sota und Kagome traten auf die Veranda, streiften sich die Schuhe ab. Erstaunt musterte Kagome ihren Großvater, der keinerlei Anstalten machte ihnen zu folgen. „Jii-chan?“ „Geh du mit Sota hinein. Ich werde einem alten Freund einen Besuch abstatten. Ihr werdet das doch alleine schaffen!“ Das Vertrauen, dass er ihr entgegen brachte bestärkte sie noch mehr. „Na klar Jii-chan!“, sprudelte es aus Sota. „Dann folgt uns bitte Ichiro-sama!“ Kagome folgte noch für Sekunden den Schritten ihres Großvaters, trat dann hinter Sota ein. Umgehend erstarrte sie. Es kam ihr so vor, als würde sie der Schlag treffen, als sie umher sah. In ihren Erinnerungen trug sie ein ganz anderes Bild von diesem Raum. Er war nicht mehr wieder zu erkennen. Überall quellten massenhaft Bücher hervor. Viele waren verstaubt, weder Schriftzeichen, noch sonstige Bilder waren zu erkennen. Das Einzige, was durch die dicke Schicht schimmerte war die Farbe des Buches. Zu ihrer rechten türmten sich in mehreren Regalen Schriftrollen auf. Kagome stieß die Luft aus. „Wo soll man den da anfangen?“ Sota klang verzweifelt. „Tja, jetzt kannst du zeigen, was du drauf hast!“ Die Schwarzhaarige klatschte in die Hände und band dann ihre Haare zurück. Das würde ein gutes Stück Arbeit werden. Und so legten die Geschwister los. Überflogen alles, was sie sahen, achteten auf alles, was ihnen oder besser gesagt Kagome weiter bringen konnte. Ihr Großvater hatte sich bereits vor ihrer Anreise hier her erkundigt. Er hatte gehofft, erfahren zu können, ob das Shikon no Tama irgendwo verwahrt würde. Aber er hatte kein Glück. Aus diesem Grund waren sie jetzt hier. Ein Niesen erfüllte den Raum. „Der Staub ist ja grauenhaft.“ „Eigentlich müsstest du dich doch heimisch fühlen. So sieht es doch in etwa in deinem Zimmer auch aus.“, neckte die Miko ihren kleinen Bruder. „Haha! Schön zu sehen, dass dein Humor zurückkehrt.“ Sota zog eine Schnute, die Kagome ihm mit einem Zungenstrecker quittierte. Einstimmig verfielen sie in Gelächter. Seit ihrer Ankunft waren bereits ganze drei Tage vergangen. Die Zeit schien wie im Flug an Kagome vorbei zu ziehen, wie das Wasser eines Flusses, das immer abwärts trieb, weg von der Quelle. Sie öffnete gerade wieder eine der Schriftrollen, erkannte auf den ersten Blick, dass sich dort kein Hinweis befand, weshalb sie ihren Blick schweifen ließ. Wenn das so weiter ging, würden sie hier noch Monate verbringen. Allein der Gedanke daran, klang schon so unbarmherzig. An das Schicksal brauchte sie erst gar nicht zu appellieren. Ihr oder was auch immer es war, hatte sie diesen Schlamassel zu verdanken. Kagome schürzte ihre Lippen, als sie bereits nach dem was wusste sie wievieltem Buch griff. Ihre Finger strichen über den Buchband, verwischten den Staub. „Oh man. Ich hoffe Nii-chan wird mir dankbar sein, wenn er erfährt, was ich hier auf mich nehme!“ Angewidert zog Sota sich eine Spinnwebe aus dem Haar. Was aber unnötig war, da schon die nächste sich in seinem schwarzen kurzen Haar verfing. Amüsiert genoss seine große Schwester seinen persönlichen Kampf. Sie war froh, dass er bei ihr war, dass ihre gesamte Familie sie unterstützte. Sie gaben ihr das Gefühl alles zu schaffen, wenn sie nur fest daran glaubte Ein Aufglucksen zog Sotas Aufmerksamkeit auf sie. Er sprang elegant von der Leiter, ließ sich schwerfällig neben seiner Schwester nieder. Seine Augen fixierten kurz den Bücherstapel zu seiner Rechten, der sich jetzt noch etwas erhöhte. Voller Energie – so kam es Kagome vor – griff er nach dem Obersten, schlug es auf. Seine dunkelbraunen Augen flogen aufmerksam über jede Seite. „Nee-chan!“, murmelte er, ohne aufzusehen. „Ich glaube die Seite wird sich nicht mehr verändern. Du kannst ruhig mal umschlagen!“ „Sei nicht so frech!“ Sie knuffte ihn in die Seite. Er zuckte zusammen, lachte leise auf, bevor er sich wieder konzentrierte. Kagome tat es ihm gleich. Die Sonne senkte sich bereits wieder. Der Tag ging allmählich zu neige. Kagome war aus dem Raum getreten, bestaunte die friedvolle Umgebung. Wenn sie nicht aus einem bestimmten Grund hier her gekommen wäre, hätte sie das hier genießen können. Aber so. Sie streckte sich, genoss die frische Luft. Durch das viele Sitzen, war ihr gesamter Körper verspannt. Sie hielt mit ihrer Bewegung inne, als sie ein schmerzhaftes Knacken im Hals hörte. Ihr Mund verzog sich nach unten und sie verharrte fast eine Minute, bevor sie sich wieder traute eine weitere Bewegung zu machen. Die Anspannung verflog, Kagomes Arme erschlafften. Sie konnte es nicht beschreiben, doch wartete sie jede Sekunde darauf, hinter sich Schritte zu vernehmen, dass er neben sie trat. So wie er es immer tat. In diesen Momenten sprachen sie gewöhnlich nicht. Das war auch nicht nötig. Die Stille war nicht unangenehm. Sie genossen sie mit jeder Faser ihres Körpers. Irgendwann hatte es sich so ergeben. Sie konnte es irgendwann einfach. Seine Gefühle, manchmal auch einige Gedanken in seinen Augen lesen. Doch diese zu deuten fiel ihr schwer. Sie neigte ihren Kopf zur Seite. Dieses Mal würde sie vergebens warten, denn er war nicht hier. Ihre Augen trübten sich. Ob sie diese Momente jemals noch einmal wieder erleben durfte? Sie wusste es nicht. Sie wusste nicht, was die Zukunft ihr vorher bestimmt hatte. Kagome trat wieder hinein, schleppte ihren müden Körper, der sich schwer wie Blei anfühlte, zu Sota. „Hast du was gefunden?“, erkundigte sie sich. „Nein!“ Wie in Trance packte sie das nächste Buch. Ohne auf etwas zu achten, blätterte sie es durch. „Nee-chan!“ „Mhm?“ –Schweigen – Sota richtete sich auf, Kagome folgte ihm. „Sota?“ Ihn bedrückte etwas. Er schloss kurz die Augen. „Hast….- was machst du, falls …nun ja, falls…..!“ Ihr kleiner Bruder brach ab. Er konnte es nicht aussprechen. Kagome wusste aber, was er sagen wollte. Sie sah die Wand hinauf. Ihr Blick sah aus dem Fenster, verlor sich in der Ferne. Gerade verließ sie all ihr Mut, all ihre Hoffnung, die sie angesammelt hatte. Sie spürte das Brennen hinter Ihren Lidern. Der Druck, der immer mehr zunahm. Ein dicker Klos legte sich in ihren Hals, verbot ihr das Sprechen. Weshalb sie schwer schluckte, zunächst dagegen ankämpfte. „Ich habe….so oft habe ich jetzt schon darüber…..nach…..gedacht. Und ich….bis jetzt - ich weiß es nicht.“ Ihr Blick glitt zu ihren Füßen. Ihre gefalteten Hände verkrampften sich ineinander. Sie fühlte eine innere Leere. Die Leere, die sie immer öfters heimsuchte. „Ich…ich meine….“ Die Sicht begann zu verschwimmen. „Ich habe mich…bis jetzt dagegen gewehrt……ich…..-„ Sie presste ihre Lippen aufeinander, erzwang ein Lächeln. Doch es ging nicht. Ihre Lippen begannen zu bebe, sie suchte verzweifelt Sotas Blick. Hilfe suchend streckte Kagome ihre Hände nach ihm aus, während sie auf den Boden sank. Sie konnte nicht mehr aufrecht stehen. Eine unendlich schwere Last schien sie förmlich nieder zu drücken. Sota legte seine Hände auf ihren Rücken, drückte sie an sich. „Ich kann nicht Otouto-chan. Ich kann nicht ohne ihn leben. Wie soll ich das schaffen?“, schluchzte seine große Schwester. Er festigte jedoch nur seinen Griff um sie. Sein Kopf legte sich auf den ihren. Beruhigend schaukelte er sie hin und her, während Kagome sich ihrem Gefühlsausbruch hin gab. Sie war so froh, nicht alleine zu sein. Dass er sie etwas mehr ins Licht zog, aus der Dunkelheit, die sie immer fester umgriff. „Wir schaffen dass schon Nee-chan! Du musst nur daran glauben.“ Die Miko vergrub ihr Gesicht, lauschte einfach nur den Geräuschen um sie herum, während immer weitere Tränen auf Sotas Shirt perlten, den Stoff bereits dunkel färbten. Kagome strich sich über die Augen, drückte sich dann von Sota weg. Dieser sah ihr besorgt entgegen. „Danke Otouto-chan!“ Sie umfasste seine Hand, drückte sie fest während sie begann zu lächeln. Seine Augen sahen zur Decke. Es schien ihm jetzt doch etwas unangenehm zu sein. „Kein Problem!“, nuschelte er noch, drehte ihr dann den Rücken zu. Sie wollte die Suche ebenfalls fortsetzen, als Sota schon wieder herum wirbelte und Kagome ein aufgeschlagenes Buch entgegen streckte. Shikon no Tama! Diese Worte sprangen ihr direkt ins Auge. Ihre Arme schossen durch die Luft, Ihre Hände schlossen sich hastig um das Buch, als würde es ein für sie wichtiges Lebenselixier enthalten. Und so war es auch. So schnell es der jungen Miko möglich war, überflogen ihre Augen jede Seite, ihre Finger streifte jede Zeile. Sota hatte sich neben seine Schwester gezwängt. Seine Augen folgten den Weg, die ihre nahmen. Leise formte Kagomes Mund die Worte, die sie erfasste. Immer wieder erfasste sie eine neue Seite in dem alten Buch. An manchen Stellen war die Schrift bereits verblasst, schlecht zu entziffern. Sie hielt kurz inne, als sich auf der nächsten Seite eine Abbildung des Shikon zeigte. Kurz strich sie über ihren Hals, dort wo es sich vor wenigen Tagen noch befunden hatte. Sie vernahm das Verlangen es wieder zurück zu wollen. Es war ein Teil von ihr geworden, auch wenn sie alle dadurch schon so viel erleiden mussten. Sie wollte es zurück, nicht nur, weil sie dadurch zu Inu Yasha zurück konnte, nein, weil es ihre Aufgabe war, es zu beschützen. Aufmerksam las sie weiter. „Shizuoka!, stieß Kagome hervor. Sota holte eine Karte hervor, deutete auf einen Punkt. Sie wusste, dass Shizuoka in der Suruga-Bucht lag. Trotzdem flogen ihre Augen über die Karte. So weit war das Juwel von Kaedes Dorf entfernt worden, dem Ort an dem es sich normalerweise befand. „Den Tempel gibt es noch!“ Sota hatte ein anderes Buch ergriffen, hielt ihr jetzt dieses unter die Nase. „Er liegt tief in den Bergen. Besucher sind dort unerwünscht.“ Sie erhaschte nur einen kurzen Blick, bevor er wieder zu sich zog, weiter las. „Hier wird von einem reinen Ort gesprochen. Einem Ort der Ruhe, an dem junge Mikos eine strenge und intensive Ausbildung erhalten, ganz nach alter Tradition.“ Ihre braunen Augen begannen zu strahlen. Dort musste es sein. Da war sie sich ganz sicher. Sie hatten gefunden, wonach sie gesucht hatten. „Wir haben es!“, jubelte Kagome und fiel Sota um den Hals, der durch den Schwung nach hinten fiel. Sie konnte es kaum fassen. Das war zu schön um wahr zu sein. Das kleine Licht in ihr nahm mehr an Stärke zu, die kleine Flamme glimmte heller. Die Dunkelheit wurde zurück gedrängt. „Ja Nee-chan!“ Sota rieb sich den Kopf, nach dem er sich von der Umarmung befreit hatte. „Das nächste Mal aber bitte nicht zu überschwänglich.“ „Verzeih mir!“ Sie tätschelte ihm den Kopf, wollte schon aufspringen, als sie noch mal inne hielt. Während ihrer Euphorie war ihr das Buch von ihrem Schoß gerutscht und durch den Aufprall, hatte sich eine andere Seite aufgeschlagen. Die Miko starrte fast schon geschockt nach unten. Dort begegnete ihr eine gezeichnete Gestalt. Sie trug ein rotes Gewand, was sie schon so oft gesehen hatte. Silbernes Haar, goldene Augen. „Inu Yasha!“, japste Kagome. Ihr Kopf neigte sich weiter hinunter. Ihr schwarzes Haar fiel über ihre Schultern, berührte mit den Spitzen, den Fußboden. Zunächst nur tupfend berührten ihre Finger die Zeichnung. Dann folgten sie den Umrissen. Wärme erfasste sie. „Inu Yasha!“, flüsterte sie jetzt in einem liebevollen Ton. Er war gut getroffen. Sehr gut sogar. Kagome begann zu lächeln, drohte sich in der gezeichneten Gestalt zu verlieren. „Soll ich dich mit dem Bild alleine lassen!“ Sota sah sie herausfordernd und zugleich verschmitzt an. „Haha!“ Was hatte er denn für Gedanken. Röte legte sich auf ihre Wangen, was Sota dazu animierte noch breiter zu grinsen. Sie schnaubte, packte das Buch und entschwand nach draußen. ~ Sengoku Jidai ~ Ihre Blicke schweiften nach vorne, besahen sich das in den Himmel ragende fast weiß erscheinende Gebirge. Inu Yasha spürte wie sich seine Nackenhärchen leicht aufstellten. Hier lag irgendetwas in der Luft. Es war nicht sehr stark. Er fühlte es kaum und doch war hier etwas anders. Etwas, was Unbehagen in ihm auslöste. Kikyo trat auf eine kleine Erhebung. Sie konnte ein Dorf etwas weiter entfernt erkennen. Rauch stieg von dort auf. „Es ist kaum zu glauben!“ Sango sah sie fragend an. „Die Ausstrahlung des Juwels ist nur ein wenig stärker geworden, aber die Ausstrahlung, die von dem Ort ausgeht, an dem er aufbewahrt wird, ist bereits hier zu spüren.“ „Das heißt, dass wir noch nicht sehr nahe sind, wenn ich nach deiner Aussage gehen darf.“ Inu Yasha gesellte sich zu ihnen. Kikyo nickte. Sie hatten noch ein gutes Stück vor sich. „Wenn das so ist, sollten wir uns am besten in diesem Dorf dort unten informieren.“ Miroku deutete mit seinem Stab in die Richtung. „Ich denke auch, dass das das Beste sein wird. Dort können wir unsere Knochen auch etwas ausruhen.“ „Du vielleicht Obaba, aber wir haben das nicht nötig!“, Inu Yasha begutachtete Kaede mit zur Seite geneigtem Kopf. Die alte Miko sagte dazu jedoch nicht, sah einfach wieder in Richtung des Gebirges. „Wenn wir uns beeilen, treffen wir noch vor Einbruch der Dämmerung dort ein.“ Sango strebte voran, der Rest folgte. Nach einer Stunde passierten sie die ersten Hütten des Dorfes. Argwöhnisch wurden sie von den Dorfbewohnern gemustert, oder besser gesagt eine Person unter ihnen wurde argwöhnisch gemustert. Auf Inu Yasha allein hafteten diese Blicke. Der Hoshi und die beiden Mikos hingegen wurden ehrfürchtig begrüßt. Tiefe Verneigungen erfolgten bei jedem, den sie trafen. Kikyo sowie auch Miroku begutachteten dieses Verhalten mit leichter Verwunderung. Eine Miko wurde immer höflich begrüßt, aber so. Ein hoch gewachsener alter Mann mit erbleichtem Haar trat auf sie zu. „Ich grüße euch Miko-sama. Hoshi-sama! Mein Name lautet Isumo und ich bin der Dorfälteste.“ Seine Augen glitten über die für ihn seltsame Gruppe. „Wenn ich fragen darf, was führt euch hier her?“ Kikyo sah zu Miroku, der sich neben sie gesellt hatte. „Wir sind unterwegs zu einem Tempel, der sich in diesem Gebirge befinden muss.“ „Ah Shizuka-no-umi!“ Kikyo sah in fragend an. „Meer der Stille?“, fragte Miroku nach. Sie befanden sich bereits im Haus des Dorfältesten. Vor ihnen breiteten sich die unterschiedlichsten Speisen aus. „Ja Hoshi-sama. Viele nennen diesen Tempel auch so, da die Mikos, die dort leben und ausgebildet werden, wie das Meer sind. Unbeugsam und mächtig. Seit Jahrhunderten behütet der Tempel uns und das Land auf dem er errichtet wurde.“ Inu Yasha lehnte mit etwas Abstand vom Rest der Gruppe an der Wand. Er spürte die Ablehnung, die ihm hier entgegen gebracht wurde. Bis jetzt hatten sich die Bewohner aber mit ihren Bemerkungen zurück gehalten, wahrscheinlich weil er in Gesellschaft von Mikos sowie eines Hoshi war. Shippo hatte neben ihm Platz genommen. Auch er beobachtete die Umgebung mit Unbehagen. „Wenn Kagome hier wäre, dann hätte sie schon längst etwas gesagt.“, brummte er. „Wenn Kagome hier wäre, dann müssten wir nicht an diesem Ort sein!“, antwortete ihm der Hanyou, bevor sich dieser erhob und hinaus trat. Er würde die heutige Nacht nicht hier unter diesen Menschen verbringen. Normaler weise machten ihm diese Blicke nichts aus, aber jetzt – Er fühlte sich völlig schutzlos. Dieses Gefühl hasste er. Noch mehr hasste er die Einsamkeit, in die er derzeit wieder floh. Denn sein einziger Halt war ihm zur Zeit genommen worden. Sie fehlte ihm so sehr. Es war lange her, dass er über ein Tag von ihr getrennt war. Ihr Gesicht blitzte für Sekunden auf. Lächelte ihn an. Inu Yasha blickte noch einmal über seine Schulter, Sango nickte ihm verständlich zu. Dann verschwand er in der Nacht. ~ Kagomes Part ~ Mit gepackter Tasche stand sie am Treppenansatz. Fest umschlossen ihre Hände den Henkel ihrer Sporttasche. Der helle Mond lugte über die Spitzen der mächtigen Tannen, umhüllte alles mit sanftem Licht. Der jungen Miko gegenüber standen Jii-chan und Sota. Mit gemischten Gefühlen stand sie dort, sah auf den fast schimmernden Boden. Zunächst wollte sie ihren Blick nicht anheben, starrte lieber auf ihre Füße. „Es ist Zeit“, ertönte die Stimme ihres Großvaters. Kagome nickte, biss sich auf die Lippen. Schritte erklangen. Zwei weitere Füße gesellten sich zu den ihren. Eine Hand umfasste sanft ihr Kinn, drückte es genauso sanft nach oben. Sie konnte in die blauen klaren Augen ihres Großvaters sehen. „Sie wissen, dass du kommen wirst.“ Erneut nickte sie nur. Er hatte ihr schließlich vor einer Stunde alles bereits erklärt. Der Tempel war normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Doch erneut konnte sie den Vorteil ausnutzen, dass sie aus einer gläubigen - nun ja, wie konnte man das sagen – Tempelfamilie kam. Ihr Großvater und sein alter Freund, hatten sich zugleich mit der obersten Miko in Verbindung gesetzt. Diese hatte eingewilligt. Ihr Großvater hatte ihr mitgeteilt, dass seine Enkeltochter bereits eine Mikoausbildung genossen hatte, was ja auch mehr oder weniger stimmte. Nach einer Krankheit – nach dieser Aussage hatte Kagome doch auflachen müssen – wollte sie sich jetzt fernab von allem erholen. Die alte Miko hatte hierauf eingewilligt. Jetzt stand sie da, sah ihrem Großvater entgegen und wusste nicht genau, wie sie das, was sie sagen wollte, formulieren sollte. Die junge Miko atmete noch mal tief ein, genoss die immer kühler werdende Luft, die sich um sie legte. Fast kam es ihr so vor, als wollte der Wind ihr Mut machen, sie deshalb sanft umhüllen. Denn sie wusste, dass die Entscheidung, die sie getroffen hatte, alles für immer verändern würde. „Jii-chan, du….- dir,…..- euch ist bewusst, falls es sich bewahrheiten sollte, dass das Shikon dort ist, dann…dann ……..dann kann es sein, dass ich nicht ………mehr……………..zurückkomme. Nie mehr!“ Nur sehr schwer waren die letzten Worte über ihre Lippen hervor gedrungen. Mit feuchten Augen sah er seiner Enkelin entgegen. Diese erschrak kurz. Diesen Ausdruck hatte sie noch nie an ihrem Großvater gesehen. „Das ist uns bewusst Kagome.“ Er packte ihre Schultern, drückte diese leicht. „Aber deiner Mutter und mir war auch bewusst, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Du gehörst schon lange nicht mehr hier her.“ „Jii-chan!“, presste sie hervor, schlang ihre Arme um seinen Hals. „Du bist eine fantastische Miko. Versprech mir, dass du glücklich wirst mein kleines Mädchen!“, flüsterte er ihr mit zittriger Stimme ins Ohr, streichelte ihr noch mal über das schwarze Haar, bevor er sich löste, von ihr zurück wich. Er musste jetzt Abstand gewinnen, da er sie sonst nicht los lassen würde, das wurde ihm jetzt wieder schmerzlich bewusst. Sie rieb sich gerade über ihre Wangen, näherte sich dann Sota. „Otouto-chan!“ Er breitete seine Arme aus, Kagome eilte hinein. „Ich wünsch dir was Nee-chan. Pass bitte auf dich auf.“ „Ich hab dich liebe Otouto-chan!“ Zärtlich hauchte sie ihm einen Kuss auf die Stirn, strich ihm über die Wange, die vom seinen Tränen genässt war. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, was von beiden erwidert wurde. „Sagt Mama, dass ich sie liebe.“ Es erfolgte keine Antwort. Sie trat einen Schritt zurück, verinnerlichte sich diesen Augenblick, damit sie ihn niemals vergessen würde. Das Hupen eines Autos ließ sie ihren Blick abwenden. „Das ist dein Taxi. Jetzt liegt es an dir!“ Ja, jetzt lag es ganz allein an ihr. Von jetzt an würde sie den weiteren Weg alleine beschreiten. Sie ließ alles hinter sich, um wieder dort hin zu gelangen, wo ihr Herz war. Ihre von Tränen glänzenden Augen wanderten noch einmal zu den beiden Personen hinüber, die sie so sehr liebte. Wehmütig vermisste sie die dritte Person. Sie hätte sich intensiver von ihr verabschieden sollen. Doch dies war jetzt nicht mehr möglich. Weshalb sie alles in einem Brief nieder geschrieben hatte. Kagome wusste, dass sie es verstand. War es schließlich ihre Mutter gewesen, die dieses Thema immer öfters zur Sprache gebracht hatte. Erneut erklang das Hupen. Sie bückte sich, hob jetzt auch ihren Bogen und ihren Köcher auf. Ihre ständigen Begleiter. Ihre Hand glitt noch einmal durch die Luft, wurde von Sota fest umschlungen. „Geh Kagome!“ Ihr Großvater nickte ihr zu. „Vergesst mich bitte nicht!“, sprach sie mit weinerlicher Stimme. „Lebt wohl!“ Damit wirbelte sie herum, eilte die Treppen hinunter. Kagome war gerade dabei in den Wagen hinein zu gleiten, als Sotas Stimme noch einmal an ihr Ohr drang. Schnell sah sie auf, erkannte seine dunkle Silhouette unter dem Tor. „NICHT LEBE WOHL SONDERN AUF WIEDERSEHEN! HÖRST DU NEE-CHAN?! WIR TREFFEN UNS AUF JEDEN FALL WIEDER“ Sie erhob hierauf ihre Hand. „Ja. Wir werden uns wieder sehen. Versprochen!“, wisperte sie hoffnungsvoll in den aufkommenden Wind, in dem Glauben, er würde ihre Worte hinauf zu Sota tragen. Flüsterte sie in ihrem Namen in sein Ohr. „Versprochen!“ *** Bald geht es weiter...... Bis dahin, ganz liebe Grüße Inukashi Kapitel 6: Ich liebe dich, lege deine Welt in meine Hände, damit ich sie beschützen kann ---------------------------------------------------------------------------------------- So hier ist das 6. und somit auch letzte Kapitel zu dieser Fanfic. Eigentlich wollte ich zwei daraus machen, aber da Youkai War noch etwas dauert und ich bereits eine neue Idee für eine Fanfic hab, hab ich die zwei Kapitel zusammen gelegt und das ist dabei raus gekommen. Viel Spaß dabei.^^ 6. Kapitel Ich liebe dich, lege deine Welt in meine Hände, damit ich sie beschützen kann ~ Kagomes Part ~ Mit festem Schritt überquerte sie das Tempelgelände. Wachsam sah sie sich um. Kagome spürte es. Sie konnte es ganz deutlich spüren. Das Shikon no Tama. Es war hier. Schon allein deshalb pochte ihr Herz wie wild und sie konnte gerade noch ein glückliches Lächeln unterdrücken. Doch es legte sich Besorgnis über ihre erfreulichen Gedanken. Die junge Miko konnte nicht nur das Juwel spüren, das sich hier befand sondern auch das Unreine, das es ausstrahlte. Wie konnte das sein? An einem Ort wie diesem. Die Umgebung war klar und rein und doch lag etwas Böses um den Tempel herum. Eine Bosheit, die sie noch nicht definieren konnte. Aber dies musste die Quelle für die Verunreinigung sein. Der Tempel lag schlecht zugänglich in einen der Schluchten des Gebirges. Niemand würde vermuten, dass sich ein solch mächtiges Juwel hier befinden würde. Sie bemerkte die neugierigen Augen, die auf ihr lagen. Viele blieben kurz stehen, um sie genauer zu begutachten. Alle trugen die Tracht einer Miko. Bei manchen konnte sie die Macht in ihnen spüren. Bei der Einen stärker, bei der Anderen schwächer. Kagome folgte gerade schweigend einer Miko namens Chiyo. Sie war nach ihrer ersten Einschätzung eine der Stärksten hier. „Bitte hier hinein Kagome-sama!“ „Kagome reicht völlig aus!“, bat die Angesprochene, bevor sie hinter Chiyo eintrat. Sie befand sich jetzt in einem der Gästezimmer. Dunkle Tatamis zierten den Fußboden. Neben dem Fenster erkannte sie den Futon. Einige alte Bilder, die Gesichter von Mikos zeigten, verschönerten die Wand. Der Duft von Jasmin lag in der Luft. Alles in sich aufnehmend schaute sie umher, entdeckte die Blumen, die sich am leicht geöffneten Fenster der Sonne entgegen neigten. Auf der anderen Seite führte eine Schiebetür in den Garten hinaus. „Midori-sama meinte, sie wünscht, dass ihr auch die Tracht einer Miko tragt.“ Kagome nickte, ließ ihre Tasche fallen, lehnte vorsichtig ihren Bogen an die Wand. Chiyo war für einige Minuten in einem Flur verschwunden. Geräusche drangen in das Zimmer. Sie konnte hören, wie Türen zur Seite geschoben wurden, eilige Schritte, die über den Boden glitten. Dann stand sie wieder schwer atmend vor dem Neuankömmling. In der Hand die Robe, die Kagome tragen sollte. Innerlich murrte sie auf. Wie sie es doch hasste, diese Kleidung zu tragen. Als Kind hatte es ihr nichts ausgemacht, aber die Sengoku Jidai – so schwer es ihr fiel das zu sagen – hatte sie im Bezug darauf geprägt oder besser gesagt Inu Yashas anfängliche Vergleiche, die er zwischen ihr und Kikyo gezogen hatte. Vor allem wenn sie diese Kleidung getragen hatte. Wenn sie an seine damaligen musternden Blicke zurück dachte - Nein, dass wollte sie jetzt nicht. Das war lange her. Sie bemerkte, dass sie sich erneut in ihre Erinnerungen, in ihre Vergangenheit flüchten wollte. Das passierte immer öfters. Selbst wenn es schmerzliche Gedanken waren so lange er darin vorkam….. Sie seufzte auf. Kagome konnte nicht abstreiten, dass sie Kikyo vom Äußeren damit noch ähnlicher war. Letztendlich war sie ihre Widergeburt, was sie mittlerweile akzeptiert hatte. Denn schließlich waren sie sonst von Grund auf verschieden. Die Miko griff nach der Kleidung, verschwand hinter einer Wand. Sie konnte hören, wie sich Chiyo im Zimmer hin und her bewegte, während sie sich entkleidete. Kagome streifte sich gerade das Oberteil der Robe über, als sie die Stimme der jungen Frau vernahm. „Sollte es Probleme geben, dann kann ich dir auch beim Ankl…..!“ Sie stoppte, da Kagome hervor trat und bestaunte diese verblüfft. „Was ist?“ Die Schwarzhaarige beäugte sich kritisch. Hatte sie was vergessen? Oder gar falsch angezogen? Fragend erhoben sich ihre Augenbrauen. Ihr fiel dazu aber leider ganz und gar nichts ein, weshalb sie wieder auf Chiyo achtete. „Nein, nein!“, brachte die junge Miko nach einigen zögern hervor. „Es ist nur…-!“, sie begann an ihrem Ärmel zu nesteln. „Ich hätte nicht erwartet, dass du so schnell angekleidet bist.“ Kagome schaute jetzt wahrscheinlich noch bedröpelter drein als zu vor. Gab es denn dabei solche Problematik? Sie zuckte auf diese Frage, die sie sich selbst gestellte, mit den Schultern. „Ich habe es von klein auf gezeigt bekommen, daher….“ Sie beendete den Satz nicht, lächelte einfach nur, was von Chiyo nach einigen Sekunden erwidert wurde. „Dann werde ich dir jetzt das Tempelgelände zeigen!“ Sofort stimmte sie zu. Chiyo wandte sich um. Kagome war direkt hinter ihr. Sie musste unbedingt herausfinden, wo sich das Shikon befand. Bis jetzt war es ihr nicht möglich gewesen, die Quelle zu lokalisieren. Etwas, was sie stutzig machte. Damit hatte sie bisher noch nie Probleme gehabt. Sie hatte immer bestimmen können, wo sich das Shikon oder einer der Shikon no Kakera befanden. Doch hier war es unmöglich. Sollte dies an den Bannsprüchen liegen, die das Shikon beschützten? Kagome betrat hinter ihr wieder den Haupthof des Geländes. Hier befand sich zu ihrer Rechten das Empfangshaus. Dort war sie zunächst hinein geleitet worden und Midori-sama vorgestellt worden. Die hohe Priesterin, die diesen Tempel führte. Kagome schätze sie auf ungefähr 75 Jahre. Dennoch sah sie nicht so alt aus, wie Kaede-oba-chan. Verständlich, wenn man bedachte in welchen unterschiedlichen Zeiten sie lebten. Die Sengoku Jidai war um einiges rauer, als das Leben in ihrer Zeit. Um ihren Mund und die Augen herum hatten sich beim sprechen immer tiefe Falten in ihre Haut gezogen. Ihre leuchtend grünen Augen hatten die junge Frau genausten erfasst. Kurz schien es der jungen Miko sogar, als wolle sie in ihre Seele eindringen. Doch das Gefühl verflog sofort wieder. Ihr schulterlanges weißes Haar, hatte sie im Nacken zu einem Knoten gebunden. Sie schien freundlich zu sein und doch riet ihr ihre innere Stimme wachsam zu sein. Sie folgte Chiyo immer noch in ihre Gedanken versunken einen steinernen Weg. Sie dachte an die Begegnung mit dem Schicksal zurück. Es wollte nicht, dass sie zurück kehrte und doch war sie jetzt so weit gekommen. Wieso hatte es sich bis jetzt nicht mehr eingeschaltet, versucht ihr die Erinnerungen erneut zu nehmen? Das ergab doch alles gar keinen Sinn! Sie musste zugeben, dass ihr dieser Gedanke ziemliche Magenschmerzen bereitete. Sollte das alles gewesen sein oder kam der große Paukenschlag erst zum Schluss? Sie würde es sehen. Kagome hob ihren Blick, als sie intensiver als je zuvor eine Aura wahrnehmen konnte. Ein Bach rauschte zu ihrer linken Seite an ihr vorbei. Bäume umgaben die beiden Mädchen schützend, bevor sich die grauen Felsen des Gebirges an den Seiten erhoben. Schräg fielen vereinzelte Sonnenstrahlen hinab, verwischten die Konturen ineinander. In diesem sanften Licht erkannte sie endlich den Tempel. Er war klein, erinnerte sie an den Tempel, der sich in Kaedes Dorf befand. „Auf diesem Gelände gibt es mehrer kleine Schreine. Hier siehst du den Entlegensten!“, schloss Chiyo gerade ihren Bericht. Kagome sah einfach nur fasziniert auf das schlichte Gebäude. Tief bohrten sich ihre Augen in die hölzerne Fassade. Sie spürte die Bannsprüche, die über dem Tempel lagen. Sie sog die klare Luft um sich herum ein, senkte leicht ihre Lider. Augenblicklich erfasste ein Pochen ihren gesamten Körper. Ihr Herz schien sich zu überschlagen, ihr Puls wusste nicht, ob er sich verlangsamen oder noch schneller voran schreiten sollte. Ein Knistern legte sich in die Luft. Der Sauerstoff schien zu schwinden, die Reinheit leicht beschmutzt zu werden. „Kagome?“ Ah!“, sie kehrte wieder zurück, nahm die Umgebung um sich herum wieder wahr. Chiyo musterte sie von neuem. Dieses Mädchen war in ihren Augen schon etwas merkwürdig. Genau konnte sie es aber nicht erklären. „Es ist alles in Ordnung Chiyo!“, dabei versuchte sie ihre Stimme so schwungvoll wie möglich klingen zu lassen. „Ich war nur von der Umgebung völlig hingerissen. Lass uns zurückgehen.“ Sofort machte Kagome kehrt, betrat die kleine Brücke, über die sie gekommen waren, als sie eine Gänsehaut erfasste. Das Licht der Sonne erstarb, das Rauschen der Blätter übertönte den klaren Klang des Wassers. Die Temperatur schien zu fallen. Kagome stieß den Atem aus, kleine Wölkchen erschienen in der Luft. Das Knacken der Bäume klang unheimlich, fast wie klagende Stimmen. Harter Wind schlug ihr in den Rücken. Ihr Haar wirbelte auf, versperrte die freie Sicht. Ein bedrohliches Schnauben begleitet von einem Knurren drang durch den Wald. Kurz glaubte sie eine Silhouette zu erkennen, weshalb die Miko versuchte hektisch ihr wirres Haar nach hinten zu streichen, doch augenblicklich erstarb der Spuk. Verwirrt sah sie sich um. Alles lag ruhig da. Ihr Blick fiel auf Chiyo, die sich an dem Geländer fest geklammert hatte. In ihren Augen konnte ich den Beweis lesen. Den Schrecken, der dort unausgesprochen lag. Sie hatte es auch gesehen. Es war nicht ihrer Einbildung entsprungen. Etwas Bedrohliches und gefährliches schlich hier herum. Sie erschauderte, als sie an die mächtige Gestalt dachte. Falls sie richtig gesehen hatte. Und sie kannte sein Ziel, denn die dunkle Seite des Shikon schrie bereits nach der Kreatur, die sie soeben erblickt hatten. Die dunkle Seite gewann immer mehr die Überhand. Kagome sah über ihre Schulter zurück. Die Barriere war schwächer geworden. Sie hatte nicht mehr sehr viel Zeit. ~ Sengoku Jidai ~ Der Wind schlug ihm entgegen, sein silbernes Haar klebte an seiner Stirn, an seinem Rücken. Schwer fiel der Regen auf sie hinab. Ihre Kleidung verschmolz förmlich mit ihren Körpern, bot inzwischen vor der Nässe keinen Schutz mehr. Die Luft war durch den Regen gereinigt worden. Inu Yasha fiel es daher schwer Witterung aufnehmen zu können. Das Einzige was er intensiv wahrnehmen konnte, war der salzige Geruch des Meeres, der vom Wind ins Landesinnere getragen wurde. Somit konnten sie sich derzeit nur auf Kikyos und Mirokus Spürsinn verlassen. Seine Hand ruhte auf Tessaiga. Immer bereit das Schwert sofort zu ziehen. Kikyo lief voran. Gefolgt von dem Hanyou. Dann erschienen Kaede und Shippo. Den Schluss bildeten Sango, Miroku und Kirara. „Wir hätten sie im Dorf lassen sollen“; knurrte Inu Yasha und schaute dabei über seine Schulter zurück. Seine Hand griff nach seinem Kimono-Untergewand, kurz löste sich dieses von seiner Haut, fiel aber zugleich wieder zurück. Wie er dieses Gefühl hasste. Sein Obergewand aus Feuerrattenhaar lag über Kaede und Shippo, schützen sie so etwas vor der Kälte und der Nässe. Jetzt musste er auch noch darauf achten, dass der alten Schachtel nichts passierte. Wer wusste denn, was noch alles geschehen würde, bis sie am Ziel ankamen. Das Dorf hatten sie bereits weit hinter sich gelassen, noch vor Tagesanbruch waren sie aufgebrochen. Der Hanyou war froh, als er den Häusern endlich den Rücken hatte kehren können. Die Ablehnung der Dorfbewohner hatte seine schlechte Laune noch mehr gefördert. Seine goldgelben Augen, die in dem milchigen Nebel, der sie bereits seit einiger Zeit begleitete, schienen darin förmlich zu glühen. Bedacht wanderten sie über die zu erblickende Umgebung. Das Gelände wurde immer felsiger. Sie betraten immer höheres Gelände. Sango strich sich einige Strähnen zurück. „Was meinst du Hoshi-sama. Wie weit wird es noch sein?“ Er kräuselte die Stirn. Genaue Auskunft konnte wahrscheinlich nur Kikyo geben. Aber er kannte Sangos Vorsicht ihr gegenüber, die immer noch bestand. Sie vertraute ihr noch nicht völlig, legte daher auch immer noch ein waches Auge auf Kagome, wenn Kikyo in ihrer Nähe war. „Ich weis es nicht. Aber es muss nicht mehr all zu weit sein!“ Der Hoshi sah in den Nebel hinein. „Die Reinheit wird immer stärker.“ „Ich frage mich auf welche Art von Mikos wir dort treffen.“ Wenn sie nach der Aussage des Dorfältesten ging, dann waren sie stark, verstanden ihr Fach. Zumal sie auch das Shikon hüteten. Eine Aufgabe, die ihnen normalerweise nicht gebührte. Das war Sangos Meinung. So hart wie sie gekämpft hatten war sie selbst etwas beleidigt, dass Kagome das Shikon genommen worden war. Angst hatte sie nicht. Auch wenn sie erklärt bekommen hatten, dass es das Schicksal persönlich gewesen war. Hätte es Inu Yashas Erinnerungen genommen, hätten auch sie automatisch Kagome vergessen. Doch sie war zum Kampf bereit. Sie glaubte nicht an das Schicksal, sondern daran, dass der Mensch seinen Weg selbst bestimmen konnte und das würden sie jetzt beweisen. Auf einer Kuppel stoppte Inu Yasha. Er konnte sich im Moment nicht auf seine Nase verlassen, aber seine Ohren funktionierten noch immer ausgezeichnet. „Was ist?“ „Du musst es doch auch wahrnehmen.“ Kikyo nickte. „Youkai!“ Sango und Miroku eilten an die Spitze. „Weist du wie viele?“ „Nein, aber nach den Geräuschen zu folge, werden sie gerade angegriffen.“ Alle horchten auf. Das konnte bedeuten, dass sie nicht mehr weit vom Tempel entfernt waren. „Lasst uns nachsehen. Kirara!“ Flammen züngelten auf und die Neko-Youkai zeigte sich in voller Größe. Sango schwang sich auf Kiraras Rücken, streckte dann ihre Hand aus. Kikyo sah sie etwas überrascht an. „Du wirst nicht mithalten können und Inu Yasha muss sich beim Kämpfen frei bewegen können.“, erläuterte sie. Ein Aspekt, den Kikyo nur zustimmen konnte, weshalb sie die Hand der Taijiya ergriff. Inu Yasha eilte los. Miroku war dicht hinter ihm. Kaede gab ihrem Pferd die Sporen, folgte im geringen Abstand. Immer lauter drangen die Kampfgeräusche an die Gruppe heran. Endlich lichtete sich der Nebel. Echsen-Youkai erschienen, gut bewaffnet und gepanzert. Ihre grün beschuppte Haut schimmerte durch die herrschende Feuchtigkeit. Das Aufeinandertreffen von Metall löste immer wieder die Kampfschreie ab. Junge Frauen in Mikotracht widersetzten sich mit all ihrer Kraft. Viele wehrten sich mit sichelartigen Waffen, andere trugen Katana. Inu Yasha nahm jetzt den Geruch von Blut wahr. Eine Miko lag verletzt am Boden. Er konnte sehen, dass die angreifenden Youkai in der Überzahl waren. Sie würden das unmöglich alleine schaffen, auch wenn sie schon einige Youkai niedergestreckt hatten. „Miroku, Sango!“ „Bereit! HIRAIKOTSU!“ Sangos mächtige Waffe schmetterte als Vorbote voraus, zerriss zugleich drei der Youkai in Fetzen, bevor ihre restlichen Artgenossen begriffen, dass sie jetzt angegriffen wurden. Sango sprang vom Kirara ab, erfasste ihren zurück kehrenden Bumerang um sofort wieder die mächtige Waffe sprechen zu lassen. Miroku fasste in seine Robe, zückte einige Bannzettel. „Sebai!“ mit diesem Ausruf warf er die Bannzettel von sich. Ohne Aufenthalt glitten die Bannzettel durch die Luft. Blitze zuckten auf, als sie sich auf einen der Youkai nieder ließen. Dieser schrie vor Schmerzen auf. Sein Körper begann zu zucken. Andere wichen zurück, als sie den Hoshi auf ihren Gefährten zueilen sahen. Miroku drückte sich vom Boden ab, sein Shakujou fest mit beiden Händen umschlungen, ragte über seinen Kopf. Mit einer schnellen Bewegung sauste der Stab durch die Luft, schlug seinem Gegner, der völlig gelähmt war, damit auf den Kopf. Ein qualvolles Stöhnen ertönte, dann löste sich der Youkai in seine Bestandteile auf. Eine junge Miko hatte soeben ihre Waffe aus den Händen gleiten lassen. Durch eine schnelle Bewegung wollte sie zurück weichen, verlor dabei den Halt und fiel in das nasse Gras. Schnell wollte sie sich wieder nach oben drücken, doch der weiche Boden machte ihr dies nicht möglich. Sie riss ihren Kopf herum, sah mehrere Youkai auf sich zu eilen. Sie konnte nicht mal mehr ihre Kraft einsetzen, so schwach fühlte sie sich. Auf ihren Tod wartend schloss sie die Augen. Niemand ihrer Schwestern konnte ihr helfen. „San-Kon-Tes-Sou!“ Das Zerschneiden von Fleisch erklang, etwas fiel dumpf und dann doch scheppernd zu Boden. Vor ihr stand ein Mann, nein sie konnte sofort erkennen, dass er nicht nur menschlich war. Doch mehr als seinem Rücken und sein silbernes Haar konnte sie nicht erhaschen, denn schon eilte er wieder los, zog mit gleißendem Licht ein Schwert hervor. Inu Yasha rannte auf eine Vielzahl der Echsen-Youkai zu. Seine Augen funkelten vor Angriffslust. Diesen Teil würde er mit einem Schlag beenden. Er schwang Tessaiga. Die Kaze no Kizu schmiegte sich um die silbern blitzende Klinge. Er sah, wie die Youkai sich bereit machten ihn zu empfangen. Ein leichtes Lächeln, stahl sich auf seine Lippen, als er Tessaiga mehr anhob. „KAZE NO KIZU!“ Eine seiner stärksten Angriffe entfaltete sich, schoss ungebremst auf den Feind zu und löschte jeden ohne Ausnahme aus. Kikyo hatte ebenfalls bereits mehrer Angreifer ausgeschaltet, drängte jetzt zusammen mit den noch auf den Beinen stehenden Mikos, die Angreifer zurück. „Ducken!“, ertönte hinter ihr und sie riss eine Miko neben sich hinunter. Ein gewaltiger Schatten zog über sie hinweg, gefolgt von einem starken Windzug. Sofort sah sie wieder auf. Die letzten Youkai waren Sango zum Opfer gefallen. Der Kampf war somit vorbei. Erleichtert atmete sie auf. Es schien niemand zu Tode gekommen zu sein. Die Verletzung der Miko, die am Boden lag, schien nicht schwer wiegend zu sein. „Wir danken euch.“ Eine Miko mit kurzem grauem Haar trat an Kikyo heran. Dem Aussehen zu Folge musste sie in ihrem Alter sein. Die Miko ließ ihr Katana verschwinden, bevor sie fort fuhr. „Ohne euer Eingreifen, währen wir vermutlich nicht so glimpflich davon gekommen.“ Sie verneigte sich, der Rest tat es ihr gleich. Inu Yasha trat heran. Neben ihn gesellte sich Miroku. Dieser zwang sich gerade, sich zurück zu halten. Gar nicht so leicht bei dieser Vielzahl von hübschen Frauen. Aber er musste es, so schwer es ihm fiel. Hier ging es schließlich um Kagome und Inu Yasha würde ihm den Kopf abreisen, wenn die Sache wegen ihm schief ging. Und dann noch der Ärger, der mit Sango folgen würde. Nein. Diesen Aufruhr wollte er sich ersparen. „Für eine Miko seid ihr in sehr fragwürdiger Begleitung!“ Eiskalt und vorwurfsvoll schleuderte ihnen eine weitere Stimme entgegen. „Hiroko!“, tadelte die andere Miko, die junge Frau mit blauen langen Haaren, die jetzt näher trat. Ihre dunklen Augen fixierten Inu Yasha , Sango sowie auch Shippo und Kirara. „Wie kannst du..!“ Hiroko erhob ihre Hand, weshalb sie verstummte. „Ich denke dir ist nicht bewusst, dass du dich auf heiligem Boden befindest Hanyou.“ Inu Yasha erwiderte jetzt ihren Blick umso bedrohlicher. Am liebsten wäre ihm ein Knurren entkrochen, aber er musste sich zusammen reißen. „Ihm ist es sehr wohl bewusst.“ Kikyo hatte sich wieder eingeschaltet. „Verzeiht. Aber es gab keine Möglichkeit, dieses Land zu umgehen. Wir befinden uns auf der Durchreise.“ Ehrwürdig verneigte sie sich. Hiroko spürte die Macht, die von ihr aus ging. Sie war nicht gewöhnlich. Sollte das bedeuten, dass der Hanyou ihr zu diensten war? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er hier her gekommen war, um um Vergebung für seine dämonische Seite zu bitten. Außerdem musste sie wohl oder übel dankbar sein. Schließlich hatte er ihr das Leben gerettet. Und in der Schuld eines Youkai oder Hanyou zu stehen, widerstrebte ihr mehr als alles andere. „Die Nacht bricht bald herein. Deshalb begleitet uns in den Tempel. Dort könnt ihr euch ausruhen und morgen dann euren Weg fortsetzen.“ Hiroko wandte sich ab. Damit wäre ihre Schuldigkeit getan, auch wenn sie es nicht gut hieß, einen Hanyou im Tempel zu haben. Wusste sie doch, dass diese Kreaturen nur schlechtes im Sinn hatten und Probleme bereiteten. Kirara verwandelte sich zurück, setzte sich auf Sangos Schulter nieder. Miroku schloss zu ihr auf. Kikyo wurde von den anderen Mikos umkreist. Inu Yasha bildete in einem größeren Abstand das Schlusslicht. Kaede und Shippo waren bei ihm. Gemeinsam schritten sie durch den immer dichter werdenden Nebel voran. Er seufzte leise auf. Seine Augen gewannen wieder an Traurigkeit. „Du fehlst mir so!“ Er wollte wieder ihr süßes Lächeln sehen, ihre glänzenden Augen, die ihn einmal besorgt, dann wieder liebevoll oder zornig anblitzen. Ja, selbst das Osuwari aus ihrem Mund, wäre das Schönste, was passieren könnte. Denn in diesem Moment wäre sie wieder bei ihm. Ein leises und kurzes Knurren entwischt ihm, was Shippo kurz dazu veranlasse zu Inu Yasha auf zu sehen. Er konnte sofort erkennen, dass der Hanyou mit sich selbst haderte. Und er hatte Recht. Inu Yasha machte sich Vorwürfe. Seine eigene Dummheit, hatte es so weit kommen lassen. Er hätte viel früher was sagen müssen, sich endlich dazu überwinden müssen. Es war nicht nur ihre Abwesenheit, die ihn in den Wahnsinn trieb, sondern auch die Gewissheit, dass er zu lange gewartet hatte. Er hatte Kikyo zwar gesagt, dass sie der Grund war, aber wenn er ehrlich war, hatte er dies nur als Vorwand genommen. Die Wahrheit sah anders aus. Es war ein völlig anderer Grund dafür verantwortlich. Er hatte Angst gehabt. Angst auf Ablehnung zu stoßen. Angst, dass sie seine Gefühle doch nicht so erwidern konnte oder würde, wie er sich es erhoffte. Sie hatten zwar früher schon oft über ihre Beziehung – wenn man es so nennen konnte - gesprochen. Kagome hatte ihm damals gesagt oder besser umschrieben, was sie für ihn empfand. Aber das war schon wieder so lange her. So viel Zeit war seit dem vergangen. Zeit, in der sich Gefühle gegenüber einer Person ändern konnten. Das wusste er am Besten. Seine Augen ruhten kurz auf Kikyo. Wie konnte er sich sicher sein, dass sie immer noch das Gleiche für ihn empfand. Denn schließlich war er derjenige gewesen, der sie immer wieder, wenn auch nicht gewollt, zurück gewiesen hatte. Immer wenn sie ihm zu nahe gekommen war, hatte er diesen Moment genossen, bevor er sie meist rüpelhaft zurück gestoßen hatte. In den Momenten in denen sie sich so nahe waren, und ihn dann doch immer wieder seine Gefühle übermannt hatten, die Gefühle, die er für sie empfand zurück gedrängt hatte. Und die Kälte breitete sich um ihn herum aus. Kleine Zweifel keimten auf, verschmolzen ineinander. Er spürte die plötzliche Unsicherheit, die sich in seinen Knochen festsetzen wollte. Die Kälte nahm zu….. – Sie hat dich vergessen – …..schien immer mehr nach ihm zu greifen. - Beginn ein neues Leben- Sie drohte bereits übermächtig zu werden. Doch sein Herz schaltete sich ein. Warum zum Teufel noch mal hörte er jetzt diese verdammte Stimme? Widerspenstig schüttelte er den Kopf. Das Pochen seines Herzens wurde dadurch unaufhörlich lauter. Wärme schoss empor, drängte die Kälte wieder zurück. Er wollte das nicht hören. Er wollte diesen Worten keinen Glauben schenken. Niemals! - „Du wirst doch auf mich warten?“ – Sofort hielt er inne. Kagome erschien vor seinem geistigen Auge. Wie sie dort auf dem Brunnenrand gesessen hatte. Sie hatte ihm in diesem Moment voller Hoffnung entgegen gesehen. Die Weichheit ihrer Lippen kam ihm von neuem in Erinnerung. Die Süße des Kusses. Ein Hauch von Wildblumen streifte für Sekunden seine Nase. – Inu Yasha -, erklang ihre lieblich Stimme in seinen Ohren, die hierauf zuckten. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. -„Ich warte immer auf dich. Wenn es sein muss, bis in alle Ewigkeit!“ – Die Worte aus seinem Traum. Der Traum, in dem er die Wahrheit gesprochen hatte. Die Entschlossenheit in ihm, die zusammen zu brechen drohte, gewann wieder an Stärke, wurde wieder zu einer unbeugsamen Mauer. Ja! Egal was kommen mochte, wenn er ihr gegenüber stand. Es lag in der Zukunft. Sein sehnlichster Wunsch war es jetzt sie wieder zu sehen, ihre Nähe spüren zu können, ihren Duft einatmen zu können. Ab jetzt durften sie sich keine Fehler mehr erlauben. Er war dem Ziel so nahe und nichts und niemand würden ihn davon abbringen. ~ Kagomes Part ~ Schlecht gelaunt lief sie durch den immer blasser werdenden Garten. Jetzt war sie schon ganze vier Tage hier und hatte bisher keine Möglichkeit erhalten in den kleinen Schrein am Fuß der Schlucht zu gelangen. „Er liegt sehr abseits!“, schimpfte sie. Pah! Von wegen. So abseits gelegen auch nicht. Immer trieb sich dort eine der Mikos herum und sah nach dem Rechten. Ok Kagome verstand, dass diese Vorsicht geboten war, aber musste es immer dann sein, wenn sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen wollte. So langsam wurde sie wirklich stinkig. Ihre Ungeduld wuchs ins unermessliche, dass sie befürchtete, bald von dieser kontrolliert zu werden. Und dann noch die Tatsache mit diesem Youkai. Doch bis jetzt hatte sie sein Youki nicht mehr wahrnehmen können. Kagome wusste, dass er da war. Das war keine Einbildung gewesen. Aber wo verflixt noch mal, versteckte er sich und was macht er hier? Murrend ließ sie sich im Gras nieder, sah in das Farbenspiel des Himmels mit der Sonne. Hätte sie nicht andere Dinge im Kopf, hätte ich diesen wunderschönen Anblick genossen. Aber so konnte ihr derzeit recht wenig eine Freude machen. Sie zog das Buch hervor, schlug die Seite auf und er schaute ihr mit stolzen Augen entgegen. „Es ist wie verhext!“, murmelte Kagome los. „Ich will doch nur zu dir zurück. Mehr nicht. Jetzt bekomm ich es wahrscheinlich noch mit einem Youkai zu tun.“ Wahrscheinlich? Das konnte sie durch hundert Prozent ersetzen. Die Miko seufzte auf, ließ ihre Schultern erschlaffen. Ihre Hand ruhte auf der Zeichnung, in die sie am liebsten eingetauscht wäre. Sie hatte solche Sehnsucht nach seiner Nähe. Früher hatte sie diese bereits empfunden, doch konnte sie dieses Gefühl immer wieder zur Seite schieben, da sie wusste, dass sie bald wieder an seiner Seite war. Jetzt war es nicht so. Denn diese Sicherheit, die Gewissheit war ihr genommen worden. „Ein Buch über Youkai.“ Chiyo setzte sich interessiert neben Kagome, beäugte die aufgeschlagene Seite. „Er sieht aber irgendwie menschlich aus und gar nicht zum Fürchten“, brachte sie hervor. „Das kommt daher, dass er zum Teil ein Mensch ist!“, belehrte Kagome die Miko in Ausbildung. „Und zum Fürchten ist er ganz und gar nicht. Nein. Er ist sogar das Gegenteil!“, fügte Kagome mit leiser und sanft klingender Stimme hinzu. Chiyo sah wieder etwas verwirrt drein. Was meine Kagome damit? Die Augen der Hüterin wanderten wieder hinab und sie bemerkte, wie sie wieder begann zu träumen, weshalb Kagome das Buch schloss und zur Seite legte. „Der Unterricht ist vorbei!, stellte sie fest. Chiyo nickte ihr zu, schloss dann die Augen, genoss die hereinbrechende Kühle. Der frische Wind verriet, dass es bald regnen würde. Eine willkommene Abwechslung. „Glaubst du, dass es auch in der heutigen Zeit noch Youkai gibt!“ Kagome tippte mit ihrem Finger an ihren Mund. Sie wusste, dass es sie gab aber sollte sie es auch sagen. Chiyo sah die junge Frau, die neben ihr saß erwartungsvoll an. „Weist du, ich denke es hat mit dem Glauben daran zu tun. Menschen, die nicht daran glauben, werden nie einen zu Gesicht bekommen. Andere hingegen schon. Es gibt so viele Dinge, die wir nicht wissen, oder erklären können. So auch Youkai.“ „Dann glaubst du an ihre Existenz?“ Kagome schwieg. „Wieso fragst du mich das? Hast du Angst?“ Sie wusste auf was Chiyo mit dieser Frage anspielen wollte. Auf das Geschehnis im Wald. Die junge Miko zuckte aber nur mit den Schultern, weshalb Kagome ihren Blick wieder in den Himmel richtete. „Du darfst dich nicht von deiner Angst beherrschen lassen. Wenn das passiert Chiyo-chan wirst du niemals die volle Kraft, die in dir schlummert erwecken können. Mit deiner Angst blockierst du dich selbst.“ „Meine Kraft?!“, wiederholte sie ungläubig. „Ja. In jedem von uns schlummern ungeahnte Kräfte.“ „Du willst also sagen, dass selbst eine Blume wahre Kräfte in sich trägt!?“ Ungläubig sah sie ihr entgegen. Kagome nickte zunächst nur leicht, streckte dann ihre Hand aus. Legte sie sanft über eine noch nicht erblühte Knospe. Kaum streifte Ihre Handinnenfläche das winzige Lebewesen, weiteten sich Chiyos Augen bereits und ihr Oberkörper neigte sich leicht nach vorne. „Ja jedes noch so kleine oder ungeachtete Lebewesen trägt sie in sich. Kraft, die es nur bedarf aufzuwecken!“ Sie zog hierauf ihre Hand vollkommen zurück und ließ Chiyo freie Sicht auf die jetzt geöffnete Blüte. Ein Lächeln zierte ihre Lippen, als sie das Erstaunen in dem Gesicht von Chiyo sah. Bewundernd stupste sie die Blume an, die dadurch ins schwanken geriet. „Deshalb glaube an deine Kraft Chiyo-chan, denn wie heißt es so schön, der Glaube allein kann Berge versetzen.“ ~ Sengoku Jidai ~ Das Licht des Tages war völlig verschwunden, als sie am Tempel eintrafen. Kikyo selbst musste zugeben, dass sie sprachlos war, als sie den Tempel sah. Er war atemberaubend. Prächtig erhob er sich vor ihnen in der Schlucht. Der Wald rundete das Bild noch ab. Jetzt verstand sie, warum sie diesen Tempel auch Meer der Stille nannten. Er wirkte friedlich, strahlte vollkommene Ruhe aus. Und doch verblasste die starke Macht nicht hinter diesen Gefühlen. Knarrend öffneten sich die großen mit Schnitzereien verzierten Holztüren. Dumpf hallten ihre Schritte von der Brücke, die sie passierten, wieder. Kaum hatte sie den Hof betreten, ergriff sie ein so wohl bekanntes Gefühl. Sie spürte jetzt wieder das Shikon no Tama richtig. Es war hier. Ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht. Ihre Augen wanderten nach hinten, erfassten Inu Yasha. Ohne dass eine der Mikos es mit bekam nickte sie. Der Hanyou verstand. Aufmerksam sah er sich um. beobachtete das nähere Umfeld. Die Mikos schienen nicht damit zu rechnen, angegriffen zu werden. Die Mauern waren nur leicht besetzt. Der Hof war sonst menschenleer. Er musste nur noch wissen, wo sich das Shikon befand. Kikyo ließ sich zurück fallen, gesellte sich neben Miroku und Sango. „Wir haben keine Zeit zu verlieren!“ „Ich weiß Miroku, aber wie stellen wir es am Besten an, dass wir erst einmal verschwinden, ohne dass sie sofort wissen wo wir sind.“ Das könnte sich schwierig gestallten. Allein durch die Bannsprüche hatten sie die Ausstrahlung des Juwels unterdrückt. Inu Yasha lauschte aufmerksam, achtete dabei auf alles, was sich bewegte. „Wo befindet sich das Shikon?“ „Wir müssen dort den kleinen Weg entlang.“ „Unser Verschwinden überlasst mir!“ Sango zog Hiraikotsu mehr an ihren Körper, fasste sich dann unter ihre Schulterpanzerung. „Inu Yasha, es wäre besser, wenn du jetzt die Luft anhältst.“ Sango warf den Hanyou noch einen viel sagenden Blick zu, bevor sie ihren Arm nach oben riss und die kleine Kugel in ihrer Hand auf den Boden schmetterte. Dunkler, dichter Rauch erschien augenblicklich, verschluckte seine Umgebung völlig. Schreie ertönten, Glocken läuteten. Hektik brach auf dem Tempelgelände aus. Inu Yasha und der Rest seiner Gruppe rannten bereits über die kleine hölzerne Brücke, die über den Bach führte. Langsam erhob sich in der Dunkelheit ein kleiner Schrein vor ihnen. „Dort ist es!“, schrie Kikyo und legte noch an Tempo zu. Mühelos trat sie näher. Inu Yasha, der gerade Kaede abgesetzt hatte, wollte ebenfalls näher treten, als er zurück geworfen wurde und unsanft auf dem Boden aufprallte. „Eine Barriere, hier schon?“, entwich es Sango. Inu Yasha sprang auf die Beine, zog Tessaiga. Er hatte keine Lust darauf zu warte, bis Kikyo diese Barriere deaktiviert hatte. Das würde er selbst erledigen. Tessaigas Klinge begann sich rot zu färben. Schnell glitt das Schwert durch die Luft. Kurzes Flimmern ließ auf die Barriere schließen, bevor sie in sich zusammen brach. Schnell trat Inu Yasha näher. Sango und Miroku folgten auf dem Fuß. Kikyo befand sich bereits an der Tür. Ihre Hand umfasste den Griff der Tempeltür. Sie spürte das Vibrieren, das Erzittern. Kleine Blitze legten sich um sie herum. Ihr Griff wurde fester, ihre Aura flammte förmlich auf. Sekunden später wurde der Widerstand schwächer. Mit einem festen Ruck schlug sie die Tür auf, trat ins Innere. Inu Yashas Ohren zuckten immer wieder, schnell sah er zur Tür hinaus. „Sie sind unterwegs.“ Sango erhob ihren Hiraikotsu. Miroku machte sich ebenfalls bereit. „Uns bleibt noch etwas Zeit. Die Barriere wird sie etwas aufhalten!“, sprach Kikyo, trat dann an das vor ihr aufgebahrte Shikon no Tama heran. Ihre Hand wollte nach der Kugel greifen, als sie sie wieder zurückzog. Mit leicht zusammen gekniffenen Augen, sah sie auf ihre pochende Hand hinunter. „Was ist?!“ „Ich weiß nicht!“, gab sie irritiert von sich. So etwas hatte sie noch nicht erlebt. Sie konnte diese Barriere nicht durchbrechen. Selbst das Shikon schien sie zurück zu stoßen. „Verdammt“, presste Inu Yasha hervor. Tessaiga verschwand und seine Hand schnellte nach vorne. Mitten in der Luft wurde sie gestoppt. Er spürte das Brennen, dass sich auf seine Haut legte. Die immer weiter sich entfaltende Kraft, die ihn zurück drücken wollte. Doch das würde er nicht zulassen. Er wusste, dass er dem Ziel inzwischen mehr als nur Nahe war. Er wollte endlich diesen Schmerz vergessen. Das sie seinen Schmerz heilte, in dem sie ihm wieder nah war. Denn sein Herz trug ihren Namen. Und nur sie, SIE allein war dazu fähig. Mit all seiner Kraft stemmte er sich gegen die aufkeimende Macht. Die Wände des Schreins begannen zu beben. Besorgt sah sich Miroku um. Er wusste nicht, wie lange der Schrein diesen aufeinander prallenden Kräften standhalten würde. ~ Kagomes Part ~ Schwer atmend rannte sie auf den Schrein zu. Ihren Bogen fest umgriffen. Das Wasser des kleinen Baches schwappte über die Brücke. Der Wind pfiff um die schwankenden Bäume. Einige hatten der auf sie einwirkenden Gewalt nachgegeben. Geschickt sprang sie über einen hinunter gestürzten Ast, als sie sofort in Deckung ging. Ungläubig erfassten ihre leicht geweiteten Augen die Kreatur, die sich gerade an der Barriere, die den Schrein schützte, zu schaffen machte. Wie konnte das sein? Bei allen Göttern. Sie drückte ihren Körper noch mehr an den Stamm des Baumes, hinter dem Kagome Deckung gesucht hatte. Die Miko neigte ihren Oberkörper zur Seite, um noch mal einen Blick zu erhaschen. Ihre Augen wanderten über den dornenbesetzten Schwanz, über den mächtigen Körper, hinauf zu seinen Kopf, der immer wieder gegen die Barriere pralle. Sie konnte spüren, wie die Barriere immer mehr nachgab. Sie würde gleich nicht mehr standhalten können. Die dunkle Seite des Juwels war noch stärker geworden. Dunkel schimmerte das Juwel aus dem Schrein. Die dämonische Seite darin hatte also bereits begonnen, die Überhand zu gewinnen. Sie musste schnellstens etwas unternehmen. Kurz sah sie den Weg hinunter, den sie gekommen war. Auf Hilfe brauchte sie nicht zu hoffen. Von wem auch. Ihre Freunde waren nicht hier. Ihre Hand glitt nach hinten, umfasste einen Pfeil. Gut dann hieß es sie alleine gegen den Drachen. „Also dann los!“ Kagome atmete tief ein, spannte den Bogen, ließ los und ging darauf gleich wieder in Deckung. Ein schmerzhaftes Jaulen ertönte. Eine Erschütterung des Bodens zeigte ihr, dass er sich umgewandt hatte. Die Hoffnung, dass er durch einen Schuss zusammen gebrochen war, hatte sie sich nicht gemacht. Die junge Hüterin wusste, dass ein Drache zäh war. Unbemerkt trat sie einen Baum weiter. Die Sicht auf den Drachen war somit frei. Seine rot glühenden Augen wanderten umher. Die Luft flimmerte bei jedem Luftstoß der aus seinen Nüstern trat. Sie rutschte weiter nach hinten, als er seine Aufmerksamkeit dem Teil schenkte, in dem sie sich befand. „Ich weiß, dass du da bist Miko!“, ertönte seine dunkle und kalte Stimme. „Komm heraus!“ Daran dachte Kagome gar nicht. Sie verzog ihren Mund, als sie ein knackendes Geräusch hochschrecken ließ. Gerade noch rechtzeitig hatte sich die Miko auf den Boden geworfen, als schon Äste und Blätter auf sie nieder rieselten. Der Drache hatte gerade einen Rundumschlag mit seinem Schwanz beendet. „Zeig dich!“, zischte er, während sein Kopf immer mehr in die Tiefen des Waldes eintauchte. Immer wieder schlug sein Schwanz umher, brachte weitere Bäume zum Fall, Felsen, die sich aus der Wand gelöst hatten, schlugen auf der Erde auf. Kagome lag immer noch bewegungslos unter all dem Geäst. Sachte lugten ihre Augen hervor. Sie versuchte einigermaßen die Position dieses Viehs zu bestimmen, als sie spürte, wie sich ein Schauer über ihren Rücken zog. Sie rollte zur Seite, entging so dem Feuerschwall, den er gerade los gesandt hatte. Schnell richtete sie ihren Oberkörper auf. „Ich sagte doch, dass du herauskommen sollst.“ Starr fixierten sie rot schimmernde Augen. Für Sekunden verharrte er vor ihr, sah Kagome einfach nur an. Die Angst begann ihr langsam die Kehle zuzuschnüren, als sie sich hochriss, um erneut einem Angriff zu entgehen. Sie durfte jetzt nicht auf ihre Angst hören. Wiederholt duckte sie sich, um seinem Schwanz auszuweichen. Das Gelände wurde immer unwegsamer. Schnell schoss sie einen Pfeil ab. Gestein fiel hinab, wirbelte Staub auf. Das war ihre Schanze. Flink erweiterte sie ihren Abstand zu dem Drachen, sprang hinter einen aufgeschlagenen Felsen. Schwer atmend drückte sie sich an den kalten Fels. Sie konnte hören, wie er die Luft schnaubend ausstieß. Schnell fuhr sie sich durchs Haar. Sie musste an den Schrein heran kommen. Die Bannsprüche wurden immer schwächer. Bewirkte er das? Aber wie? Das konnte doch nicht sein. Kagome fasste an ihre die Brust, versuchte ruhiger zu werden. Denk nach Kagome. Dir muss doch etwas einfallen., sprach sie in Gedanken zu sich selbst. Immer mehr Hitze breitete sich in der Umgebung aus. Durch aufkommende Hite begann die Sicht zu beeinflussen. Sie sah entsetzt auf, als sie eine ihr bekannte Stimme vernahm. „Kagome-chan!“ „Chiyo-chan!“, flüsterte Kagome, sprang dann auf die Beine. Was machte sie hier? Genauso wie sie, hatte der Drache ebenfalls nach hinten geschaut. Chiyo schrie auf, als sie den Drachen erkannte. Mit gefletschten Zähnen eilte er auf sie zu. „CHIYO-CHAN; DUCK DICH!“; brüllte Kagome, als sie die Sehne bereits los ließ und mit einem gezielten Schuss den Drachen am Hals traf. Schmerzvoll brüllte dieser auf, Blut quoll hervor. Sein Kopf schoss herum. „Ich bin dein Gegner!“ Mit festem Blick trat sie aus ihrer Deckung hervor, stelle sich ihm entgegen. Sein Maul verzog sich zu einem Grinsen. „Du wünschst dir den Tod so sehr Miko?“ gab er finster und leicht belustigt von sich. „Deinen Tod eher!“ Doch sie gab ihn in der Hinsicht ihres Todes innerlich Recht. Wie lange konnte sie gegen ihn noch bestehen? Sie hatte schon mehrere Schürfwunden und Verbrennungen erlitten. Er hingegen schien seine Wunden nicht einmal zu bemerken. Kagome wusste, dass ihre Pfeile mächtig waren, aber hier benötigte sie viel mehr. Ein Drache war eine ganz andere Kategorie als ein Youkai. Sie verfügten über weit mehr Macht. Selbst ein starker Youkai hatte mit solch einem Wesen Probleme und sie stellte sich hier einem Drachen freiwillig gegenüber. Das mussten die Rauchbildung sein, die begann ihr Gehirn zu vernebeln. „Du hättest in deiner Verbannung bleiben sollen. Das hätte dir besser getan!“ Von der Festigkeit in ihrer Stimme selbst überrascht, spannte sich ihr Körper noch etwas mehr an. Die junge Miko hörte ein amüsiertes Lachen. „Willst du mir etwa drohen!? Was kann eine mickrige Miko wie du, schon ausrichten.“ „Eine ganze Menge. Zum Beispiel verhindern, dass du das verunreinigte Shikon no Tama erhältst.“ Seine Augen verengten sich. Die Flammen um sie herum schlugen immer Höher. Kagome konnte Chiyo sehen, die sich hinter einem Fels in Sicherheit gebracht hatte und zum ersten Mal spürte sie die Barriere, die sich ab dem Bach errichtet hatte. Ihre Augen huschten kurz zum kleinen Schrein hinüber. „Oh sieh an. Du spürst es also. Ich dachte Hüterinnen wie dich gäbe es nicht mehr. Siehst du auch, wie dunkel es schon geworden ist, wie es nach mir ruft.“ Sie begegnete seinem finsteren Blick. „Es wird vergebens rufen! Denn ich werde es wieder reinigen.“ Ein Fauchen ertönte und er griff an. Kagome sprang zur Seite, wirbelte herum, als sie den Halt verlor. Seine Zunge hatte sich um ihr Fußgelenk geschlungen. Angewidert verzog sie den Mund, hart schlug sie auf, dabei ließ sie ihren Bogen fallen. Ein Schmerzensschrei glitt über ihre Lippen. Ein Pochen erfasste ihr rechtes Bein. Ruckartig wurde sie über den Boden gezogen. Sie spürte die Äste, spitzes Holz, das ihrer Haut Wunden zufügte. Verzweifelt, versuchte sie sich an etwas fest zu halten. Seine gebleckten Zähne kamen immer näher. „Verdammt!“, entwich es ihr. Was sollte sie jetzt nur tun? „INU YASHA!“ Kaum hatte sie seinen Namen ausgesprochen, erstrahlte die Umgebung um sie herum, etwas Kaltes legte sich um ihren Hals. Ein wohlbekanntes Pochen erfasste ihren Körper, gleichzeitig ließ der Zug an ihrem Bein nach. „Shikon no Tama!“, stieß Kagome irritiert hervor. Aber – was passierte hier gerade? „GIB ES MIR!“ Sie riss ihren Kopf nach oben. Flammen schossen auf sie zu, reflexartig erhob sie noch ihre Arme, als sich zwei Hände um ihre Hüfte legten und sie sich in die Luft erhob. „HIRAIKOTSU!“ Der Flammenwirbel erstarb, der Kopf des Drachen wurde zur Seite geschleudert. Ein Fauchen drang an ihre Ohren. Aber wie..-? Schnell schlug sie die Augen auf. Silbernes Haar begrüßte die schwarzhaarige Miko. Sie erkannte Sango und Miroku. Kirara, die gerade ihre Zähne tief in das Fleisch des Drachen grub. Kikyo, die aus dem Tempel trat. Als sie endlich auf dem Boden aufkamen, drückte sie sich von ihrem Retter weg, starrte ihn fassungslos an. Er war da! Er stand vor ihr! „Inu….“ Mit einem Ruck landete sie wieder auf dem Boden. Der Schwanz des Drachen, war gerade über Beide hinweg geschmettert. „Keh! Mit dir ist es doch immer das Gleiche!“, maulte er los. „Kaum lässt man dich ein paar Tage alleine, gerätst du in den größten Schlamassel!“ „Was!“, warf sie ihm entgegen. „ICH HAB DICH NICHT UM DEINE HILFE GEBETEN!“ Kagome griff nach einem Pfeil. „Das sah oder hörte sich eben aber noch ganz anders an.“ Blöd grinsend sah er sie an, zog Tessaiga. „Baka!“, fauchte die Miko noch, bevor sie ihm nach eilte. Ihr Wiedersehen, hatte sie sich eigentlich anders vorgestellt. Kirara wirbelte gerade durch die Luft, nachdem sie einem Angriff ausgewichen war. „KAZE NO KIZU!“ Die Windnarbe prallte mit dem Feuerwirbel zusammen. Etwas des Angriffs driftete ab, schmetterte gegen die hinauf ragende Felswand. Ohrenbetäubender Lärm erklang. Felsen brachen hinunter. Alle sahen gespannt nach oben. Einer der großen Brocken, nahm direkten Kurs auf ihren Feind. Würde er treffen, so würde er den Drachen zerschmettern. Doch dieses Glück hatte die Gruppe natürlich nicht. Die Augen des Drachen glühten auf und der Fels zersprang in tausend kleine Teile. „Verdammt!“, knurrte Inu Yasha. „Musste es denn unbedingt ein Drache sein Kagome!“ „Oh verzeih mir. Ich wollte ja Naraku haben, aber den hatten sie gerade nicht auf Lager. Und was anderes gab es leider nicht mehr.“, giftete sie zurück. „Keh!“ Am liebsten hätte sie ihn den Boden küssen lassen, aber die Situation war zu prekär. Kagome zitterte bereits vor Wut. Inu Yasha funkelte sie an. Er hatte sich das einfach nicht verkneifen können. Er wollte gerade wieder etwas erwidern, als „Könntet ihr mal aufhören zu streiten und uns helfen?“ Ertönte es gleichzeitig aus dem Mund des Hoshis und der Taijiya. Mirokus Stab schoss gerade durch die Luft, traf den Drachen in sein rechtes Auge. Kagome konnte sehen, wie Kikyo sich bereit machte einen Pfeil zu schießen. Aufgrund dessen spannte sie ebenfalls an. Kaum hatte die Miko die Sehne los gelassen, sah sie zu Inu Yasha. „Jetzt.!“ Er nickte, erhob Tessaiga. „BAKERYUHA!“ Und alle wussten, dass es jetzt vorbei war, weshalb Sango bereits Hiraikotsu sinken ließ. Hustend richtete sich Kagome auf. Durch den Druck des Angriffs waren alle von den Füßen gerissen worden. „Mhm!“ Ihr Rücken schmerzte höllisch. Ihre Beine…. Eigentlich gab es keine Stelle, die nicht weh tat. Sie zwinkerte mehrmals, bevor sich ihre Sicht wieder so schärfte, dass sie alles um sich herum wahrnehmen konnte. Durch Inu Yashas Attacke war nicht nur der Drache getötet worden, sondern auch das Feuer gelöscht worden. Überall stiegen jetzt Dampfschwaden auf, es roch nach verbranntem Holz. Die Miko rollte ihren Kopf umher, griff sich an die Stirn. „KAGOME-CHAN!“ Zwei Arme schlangen sich um ihren Hals und Kagome sah nur noch dunkelbraunes Haar durch die Luft wirbeln. Sie begann zu lächeln, ihre Augen wurden feucht, als sie begriff, wer sie gerade umarmte. „Sango-chan!“, brachte die Miko überglücklich hervor, erwiderte umgehend die Umarmung. „KAGOME!“; quiekte eine kindliche Stimme. „SHIPPO-CHAN!“ Gerade war es ihr egal, wie sie hier her gekommen waren, das Einzige was zählte war, das sie da waren. „Du siehst schrecklich aus!“ Gleichzeitig stupste die Taijiya ihrer besten Freundin gegen die Stirn. Diese konnte nur Lächeln. Shippo wuschelte sie durch sein rotes Haar. Er grinste Kagome mit strahlenden Augen an. „Es ist schön, dass wir dich gefunden haben!“ Miroku trat auf die Hüterin zu. „Ja!“, antwortete sie, umarmte den Hoshi. Als er sich von ihr löste, legte sich Angst über ihre Freude, Angst und ein Hauch von Zorn. Denn sie blickte gerade goldgelben Augen entgegen. Inu Yasha stand einige Schritte von ihr entfernt. Sie hatte seinen Blick bereits gespürt, als Sango-chan sie in die Arme geschlossen hatte. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie mit kleinen und zögerlichen Schritten, die Distanz immer mehr verringerte. Alles um sie herum war jetzt vergessen. Sie sah nur noch ihn. Seine Augen, folgten jeder ihrer Bewegungen. Er trug immer noch Tessaiga in seiner Hand. Erst als sie vor ihm stand, blickte die junge Miko vollständig zu ihm auf. Ihr Magen schien in diesem Moment Achterbahn zu fahren, ihr Herz auszusetzen, um dann noch wilder zu schlagen, zittrig atmete sie aus, unfähig ihn anzusprechen. Sie standen einfach nur da, sahen sich entgegen. Inu Yasha lies seine Augen über sie wandern. Sie hatte ihn nicht vergessen. Er konnte es in ihren Augen ablesen. Alle Erinnerungen an ihn waren noch da. Er spürte, wie die Angst von ihm abfiel. Er hatte seine Kagome nicht verloren. Kagome verharrte immer noch in ihrer Position. Warum sagte er nichts? Warum tat er nichts? Immer mehr Panik stieg in ihr auf. Was, wenn sie sich das alles nur einbildete, das alles nicht real war? Sollte sie es wagen, ihn zu berühren? Ihre Hand erzitterte. Sie war unfähig diese zu bewegen. Was wenn er in diesem Moment vor ihr verblasse? Die Tränen, die sie bis jetzt zurück gehallten hatten, gewannen gegen ihre sich immer wieder schließenden Lider, verfingen sich in ihren schwarzen Wimpern. Kagome stockte der Atem, als sie seine Hand spürte, die sich sanft auf ihre Wange legte. Ihre Hand umschlang das Shikon, drückte dieses so sehr, dass sie Angst hatte, dass es zersprang. Die Miko war von seinem Blick gefesselt. Inu Yasha tauchte immer tiefer in ihre Augen ein. Ihre Lippen, wollten lächeln, als sie spürte, wie sich etwas Sanftes darauf legte. Ihre Augen weiteten sich. Sie hatte nicht einmal bemerkt, wie er seine Hand in ihren Nacken gebettet hatte. Mit einem Ruck hatte er sie an seinen Körper gezogen. Tessaiga fiel zu Boden. Schützend umfasste er ihre Hüfte. Millimeterweise schlossen sich Kagomes Augen, in ihrem Bauch schienen tausend Schmetterlinge gleichzeitig in die Freiheit entlassen worden zu sein. Da waren seine Hände in ihrem Haar, seine weichen Lippen auf den ihren. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, erwiderte seinen Kuss, der immer fordernder, immer leidenschaftlicher wurde. Alle die Zweifel, die in ihr aufgekommen waren, endeten bei den Berührungen seiner Lippen. Langsam und widerwillig löste sich der Hanyou von der jungen Miko. Er wäre am liebsten für immer in diesem Kuss versunken, doch hatte er ihr noch etwas Wichtiges zu sagen. Sie wollte protestieren, wollte weiter seine Lippen spüren, doch hielt Kagome inne, als sie leicht angehoben wurde. Seine goldgelben Augen strahlten, ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, das sie völlig entwaffnete und sie erröten ließ. Sie konnte nichts anderes tun, als ebenfalls zu lachen. „Du darfst nie wieder weg gehen, denn du bist das Beste, das mir je passiert ist!“, flüsterte er ihr leise ins Ohr. Sie presste ihre Lippen aufeinander, spürte das erneute Zittern, das ihren bereits bebenden Körper erfasste. „Ich möchte dich in jeder gemeinsamen Sekunde glücklich machen!“ Kagome konnte ihre Seele hören, die jauchzte. Ihr Herz, das begann zu tanzen. „Denn du bist mein Lebenselixier.“ Vorsichtig und etwas scheu sahen seine Augen in die ihre. Tränen rannen ihr die Wange hinab, sanft umstrich sie seine Wange. Ihre Nasenspitzen berührten sich, als sie sich zu ihm beugte. Sie fühlte seinen Herzschlag, der mit ihrem im Einklang war, im gleichen Takt schlug. „Ich werde dich nie wieder verlassen, denn wenn du nicht an meiner Seite bist, kann mein Herz nicht fliegen!“ „Ich liebe dich!“, wispert er ihr noch entgegen, als er sie wieder küsst. Zärtlich tupfen seine Lippen über ihre Wangen. Er wollte ihre Tränen nicht mehr sehen. Er wollte nur noch das Glück in ihren Augen wahrnehmen. Ihr Lächeln, ihre Berührungen. Ihre Hand fuhr durch sein silbernes Haar. Ja, dafür hätte er alles gegeben. Sie war wieder da. Und nicht nur das, sie liebte ihn. Ihre rehbraunen Augen sahen zu ihm hinauf. „Aber das vorhin nimmst du zurück!“ „Was?“ Leicht verwirrt sah er sie an. „Na, dass ich immer in den größten Schlamassel gerate!“ Sie zog eine Schnute, verschränkte ihre Arme. „Keh!“, gab er lachend von sich. „Dazu hast du eben Talent!“ Dabei zierte ein Grinsen sein Gesicht. Kagome schlug ihm gespielt beleidigt auf die Brust, bevor sie seine Hand erfasste. „Dann können wir also gehen.“ Kikyo trat den beiden entgegen. Kagome nickte ihr freudig zu. „Das Portal, das sich gebildet hat, wird nicht ewig geöffnet bleiben.“ „Portal?“ Kagome sah sie fragend an. „Es hat sich geöffnet, als Inu Yasha das Shikon no Tama berührt hat, aber den Rest werden wir dir später erklären.“ „Ja, denn jetzt werden wir uns erst einmal einer Horde aufgebrachter Mikos stellen müssen!“, meinte Sango bedächtig und sah in Richtung des ziemlich zerstörten Schreins. „Darum werdet ihr euch keine Gedanken machen müssen!“ Alle sahen auf. Inu Yasha zog Kagome hinter sich, packte Tessaiga, das immer noch auf dem Boden lag. Knurrend sah er auf die Gestalt, die sich ihnen näherte. Scharf sog Kagome die Luft ein, ihre Hand fasste nach Inu Yashas Ärmel. „Du!“, sprach er mit dumpfer Stimme. Die Anderen besahen sich das kleine Mädchen. Alle wussten sofort, wer ihnen gegenüberstand. „Beruhige dich Inu Yasha, ich bin nicht hier her gekommen, um euch erneut anzugreifen.“ „Ach mal was ganz neues. Was passiert dann? Werden wir alle gleich umgebracht?“, warf er ihr sarkastisch entgegen. „Inu Yasha!“, ermahnte der Hoshi den Hanyou. Also wirklich er hatte vor gar nichts Respekt. Schließlich standen sie hier einer der größten Mächte persönlich gegenüber. Zur Verwunderung aller legte sich aber ein Lächeln auf die Lippen des Wesens, bevor ein Kichern erklang. Das Schicksal wirkte in diesem Moment so kindlich. „Nein.“ Zugleich zog sie wieder die Hand zurück, die sie vor ihren Mund gelegt hatte, um das aufkommende Kichern zu ersticken. „Ich werde euch auch nicht töten.“ Sie trat noch etwas näher, streifte mit ihrer Hand die Luft. Ein Portal öffnete sich direkt neben ihr. „Das…..das ist das Dorf!“, entwich es Kagome. „Es ist alles für eure Rückkehr vorbereitet!“ „Aber wie, was…..??!“ Kagome war jetzt wieder völlig verwirrt. „Es ist meine Aufgabe euch wieder zurück zu bringen Hüterin des Shikon no Tamas gemeinsam mit Inu Yasha und euch.“ Dabei sah das Schicksal jeden an. „Aber ich dachte, eure Aufgabe sei es gewesen, sie für immer zu trennen?“ „So war es auch Hoshi, aber auch der Lauf der Vorherbestimmung kann verändert werden. Sei es nur durch eine kleine Geste. Denn auch das Schicksal kann sich nicht gegen eine noch höhere Macht stellen!“ Alle hoben verwundert ihre Augenbrauen, bemerkten dann den Blick des Wesens, was auf den verschlungenen Händen von Kagome und Inu Yasha ruhte. Und alle verstanden. „Aus diesem Grund, werdet ihr nun zurückkehren, alles wurde wieder rückgängig gemacht.“ „Soll das etwa auch heißen, dass das Siegel über dem Brunnen gebrochen wurde?“ „Das wirst du selbst herausfinden müssen Ihr solltet jetzt gehen!“ Nach einander traten sie durch das Portal, dass sie wieder in die Sengoku Jidai führte. Kagome wollte gerade hindurch, als sie inne hielt. Ihre Augen wanderten zur Seite. Chiyo stand dort. Die Miko musste zugeben, dass sie ganz vergessen hatte, dass das junge Mädchen auch noch anwesend war. Sie sah kurz zu Inu Yasha. „Ich warte auf dich.“ Damit schritt sie auf diese zu. Ihre hellblauen Augen ruhten auf dem Shikon no Tama, das um Kagomes Hals befand. Sachte ließ sie sich vor Chiyo auf die Knie fallen. „Mit dir ist alles in Ordnung, oder?“ Chiyo nickte zunächst nur. „Ja, dank dir Kagome.“ Sie begann leicht zu Lächeln, aber die Verwirrtheit wich dennoch nicht. „Es gibt sie wirklich.“ Kagome nickte. „Chiyo-chan, erinnerst du dich noch an unser letztes Gespräch?“ „Ja“. „Ich möchte dich bitten, es niemals zu vergessen und an deine Kraft zu glauben. Denn dann wird dir niemals etwas passieren.“ „Ich verspreche es dir!“ Dabei umfasste sie Kagomes Hand. „Wir werden uns nicht wieder sehen, nicht wahr?“ Gleichzeitig hatte Chiyo sich erhoben. Kagome sah sie an. Auch wenn nur wenig Zeit vergangen war, so hatte sie sie doch ins Herz geschlossen. Daher fiel es ihr schwer, diese Worte zu sagen. „Nein.“ Chiyo strich sich aufgrund dessen eine Träne weg, verneigte sich dann. „Dann bitte ich dich, gut auf dich zu achten. Ich weiß, dass das Shikon bei dir in guten Händen ist, Hüterin des Shikon no Tamas.“ „Ich danke dir. Lebe wohl.“ Damit wandte Kagome sich ab, eilte zu Inu Yasha zurück. „Und du hast dir alles gut überlegt.“ Sie hielt inne, sah Inu Yasha an. „Was meinst du?“ „Wer weiß ob der Brunnen geöffnet ist, oder sich das Portal jemals wieder öffnen wird. Das würde bedeuten, dass du deine Fam…..“ Sie hatte ihm ihren Finger auf den Mund gelegt. „Ich habe mich entschieden. Ich möchte mit dir zurückgehen, denn dort ist mein Zuhause. Und sie wissen es.“ Ja sie konnte nur hoffen, dass sie wieder durch den Brunnen in die Zeit reisen konnte, aus der sie kam. Wenn nicht, so war ihre Familie in Gedanken immer bei ihr. Das spürte sie. Inu Yasha begann zu lächeln. Kagome erfasste seine Hand und schritt mit ihm durch das Portal, das sich darauf hin schloss. ENDE *** So, dass wars hier auch schon. Wie gesagt, die Fanfic sollte nicht all zu lange werden. Ich hoffe "Der Weg zurück zu meinem Herz" hat euch gefallen. Und alle die ganz zufällig hier herein gestolpert sind, können sich ja auch mal bei meiner anderen Fanfic Youkai War umschauen. :p Würd mich freuen. Und natürlich freu ich mich auch über jedes Kommi, dass ich hier bekomme. Ich will schließlich wissen, wie ihr das Ende findet. Also dann Wir sehen uns. Ganz liebe Grüße Inukashi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)