Der Weg zurück zu meinem Herz von Pei-Pei ================================================================================ Kapitel 3: Das Ziel ist klar, doch wie findet man den Weg dorthin? ------------------------------------------------------------------ So, auch hier geht es weiter. Da ich jetzt das Kapi noch schnell hochgeladen habe, bevor ich mich dann zunächst mal für 10 Tage in den Urlaub verabschiede, hatte ich auch keine Zeit mehr, über das Kapi drüber zu schauen, also übernehme ich für Rechtschreibfehler keine Haftung. Ein ganz liebes Dankeschön an alle, die mir ein Kommi hinterlassen haben. Ich freue mich, dass euch diese Fanfic gefällt. Daher gebe ich mir bei jedem weiteren Kapi immer noch etwas mehr Mühe. Liebe Grüße Inukashi 3. Kapitel Das Ziel ist klar, doch wie findet man den Weg dorthin? ~ Sengoku Jidai ~ Sango stand vor Kaedes Hütte, besah sich die langsam aufgehende Sonne. Sie versuchte nach außen hin ruhig zu wirken, doch tobte in ihr ein Sturm der Unruhe. Gestern am späten Abend hatten sie Inu Yasha bewusstlos am Hone-Kui-no-Ido gefunden. Bis jetzt war der Hanyou nicht wieder erwacht. Von Kagome-chan fehlte jegliche Spur. Innerlich hoffte sie, dass sie in ihre Zeit zurückgekehrt war. Doch spürte sie auch, dass irgendetwas nicht stimmte. Nur was war es? Sie konnte leises Schritte vernehmen, ein Schatten neben dem ihren erkennen. Kurz sah sie neben sich. „Hoshi-sama?“ Dieser schüttelte nur seinen Kopf, sie seufzte auf. „Er schläft immer noch. Er ist ruhiger geworden, aber er ruft immer noch nach Kagome-sama!“ Was war da verdammt noch mal passiert? Sie konnten fast keinerlei Kampfspuren entdecken. Eigentlich nur Spuren der Kaze no Kizu. Aber da war noch diese Präsenz, die über der Lichtung gehangen hatte. Solch eine hatte er noch nie gespürt und trotzdem hatte er nichts Böses spüren können. Auch Sango hatte nichts der Gleichen fühlen können. Er sah zum Himmel auf. Und das musste ausgerechnet passieren, wenn weder Kaede noch Kikyo im Dorf waren. Ebenfalls bereitete ihm Kagomes Abwesenheit Kopfzerbrechen. Hatte Inu Yasha sie zu Beginn des Kampfs in den Brunnen gestoßen? Aber sollte dies der Fall gewesen sein, warum war sie dann nicht wieder da? Sie wäre doch unverzüglich zurückgekommen. Da war er sich ganz sicher. Sollte sie verschleppt worden sein? Anzeichen hierfür hatten sie ebenfalls nicht gefunden. Es war zum Verzweifeln. Sie konnten derzeit nichts machen außer warten, dass Inu Yasha wieder zu Bewusstsein kam. Er hoffte, dass der Hanyou sie dann aufklären konnte, was passiert war. Sango! Miroku!“ Beide drehten sich gleichzeitig um, eilten in die Hütte hinein. Sofort kniete die Taijiya neben dem Hanyou nieder, der sich mit seinem Oberkörper an die Wand gelehnt hatte. „Inu Yasha, geht es dir gut?“ Besorgt sah sie ihn an. Inu Yasha schien sie aber gar nicht bemerkt zu haben. „Shippo?“ Miroku setzte sich neben den Kitsunen. „Gerade eben. Er hat aber noch kein Ton gesagt!“ Die grünen Augen wanderten wieder in Richtung des Hanyous. Dessen Augen waren an die gegen überliegende Wand gerichtet. Eine zeitlang herrschte vollkommene Stille, bis „Kagome? Wo ist Kagome?“ „Wir hatten gehofft, du könntest uns sagen, was passiert ist! Wo sie ist?“, sprach Sango mit einigermaßen ruhiger Stimme. Inu Yasha neigte hierauf seinen Kopf nach unten, sah auf seine Hände. „Dann ist es also wirklich passiert.“, gab er leise von sich. Miroku, Shippo und Sango sahen ihn fragend an. Inu Yasha sprach gerade in Rätseln. „Was ist passiert? Inu Yasha geht es Kagome-chan gut?“ Sango packte ihn an der Schulter, weshalb er sie jetzt ansah. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht wie es ihr geht. ICH WEIß ES NICHT“ Sango und Shippo schreckten zurück. „ICH HAB SIE VERLOREN!“ Verzweiflung lag in seinen Augen, tränkte seine Stimme. Miroku betrachtete sich seinen Freund. Die Situation war also ernst. Sehr sogar. „Erzähl von Anfang an.“ Inu Yasha nickte. „Wir waren am Brunnen. Kagome lehnte sich über den Rand, als sie zurück zuckte. Ihre Augen….- sie sahen in diesem Moment so ängstlich aus. Aber sie sagte es wäre alles in Ordnung…..Ich hätte sie nicht springen lassen sollen. Niemals!“, machte er sich zum Vorwurf und fuhr sich durch das Haar. „Ich hätte sie zurück halten sollen!“ Ihr Gesicht erschien ihm. Das Lächeln, als er ihr auf ihre Frage geantwortet hatte. „Verdammt!“, presste er hervor. Das Einzige, was er doch nur wollte, war sie zu beschützen. Was war daran bloß falsch, dass sie so bestraft wurden? Was hatte er denn je getan, dass ihm erneut die Frau entrissen wurde, die er von ganzem Herzen liebte? Da war ihm der Bann, den Kikyo ihm auferlegt hatte, tausend Mal lieber gewesen, als diese Situation. Ab diesem Augenblick hatten wenigstens seine Gedanken geschwiegen, waren genauso wie er in den Schlaf versunken. Hier war das Gegenteil der Fall. Wild schwirrte alles durch einander, so sehr, dass sein Kopf bereits schmerzte. Hinzu kam noch sein verstört klopfendes Herz, das schrie. Er kniff seine Augen zusammen. Die Drei vernahmen sein Knurren, während er weiter sprach. „Sie sprang und ich konnte nur noch ihren Schrei hören. Ich wollte ihr nach. Meine Hand erfasste den Brunnenrand, als ich zurück geschleudert wurde. Das Nächste was ich dann weiß, ist dass sich etwas an meinen Erinnerungen zu schaffen machen wollte.“ „Erinnerungen?“ „Ja Miroku. Doch es gelang nicht, ich erlangte wieder mein Bewusstsein. Irgendetwas hat mich zurückgeholt!“ In diesem Moment hatte ihn eine wohlige Wärme erfasst und er hatte das Gefühl, seine Hand würde umfasst werden. Genau diese ballte sich jetzt zur Faust. „Dann erschien es vor mir.“ „Was meinst du mit es?“, hakte Shippo nach. „Ich weiß es nicht. Dieses Wesen hatte die Gestalt einer jungen Miko angenommen. Es war aber weder gut noch böse. Ich konnte es nicht einmal in der Luft wahrnehmen. Es sagte mir, dass Kagome nicht mehr zurückkommen würde. Dieses Mädchen oder was es auch immer war, sie öffnete ihre Hand. Darin hielt sie das Shikon no Tama!“ Sango und Miroku gaben gleichzeitig einen Ton des Erstaunens von sich. Das würde ja bedeuten, das…. “Kagome kann nicht zurückkehren!“ Ein bitterer Beigeschmack legte sich in Inu Yashas Mund. „Sie sagte mir, dass Kagome mich vergessen habe und sie mir jetzt ebenfalls helfen wollte alles zu vergessen, damit ich ein neues Leben beginnen kann. Keh!“ Inu Yasha schloss kurz die Augen. Wie sollte das denn möglich sein? Er konnte sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Sie war von seiner Seite nicht mehr weg zu denken. Schon lange nicht mehr. Er brauchte ihre Nähe, brauchte sie mit ganzer Seele. Nur sie! Auch wenn er es ihr noch nicht gesagt hatte. Oder sollte das der Grund dafür gewesen sein, dass Kikyo…- Nein, dass wollte er nicht glauben. Und wenn es so wäre. An seinen Gefühlen gab es nichts mehr zu rütteln. Seine einstigen Gefühle waren schon längst erloschen. Daran hätte sich auch nichts geändert, wenn er seine Erinnerungen verloren hätte. Da war er sich ganz sicher. „Eine Melodie begann und sie wollte dort weiter machen, wo sie unterbrochen wurde. Doch ich schaffte es, mich zu widersetzen und hab sie mit der Kaze no Kizu angegriffen. Danach habe ich mein Bewusstsein verloren!“, beendete er. „So haben wir dich auch am Brunnen gefunden!“ Miroku sackte in sich zusammen. Sango schien leicht geschockt zu sein. Shippo begann immer lauter zu schniefen. Das durfte doch nicht wahr sein. Kagome durfte nicht weg bleiben. Sie musste wieder zurückkommen. Die erste dicke Träne kullerte seine Wange hinab, was von Sango bemerkt wurde. Beruhigend strich sie ihm über den Rücken, hielt ihre eigenen Tränen zurück. Es reichte schon, wenn der kleine Kerl hier begann zu weinen. Sango kniff ihre Augen zusammen, strich mit ihren Arm darüber, bevor sie wieder zu Inu Yasha sah. „Glaubst du ihr?“ Inu Yasha sah auf. Seine Augen ließen sie noch mehr ihre eigene Traurigkeit spüren. Leicht verzog sie ihren Mund, atmete ein, um einigermaßen mit fester Stimme sprechen zu können. „Kagome-chan wird uns doch nicht vergessen haben?“ Erneut fing sie den Blick des Hanyou auf. „Nein. Ich weiß was du sagen willst. Sie würde uns nie vergessen! Sie ist stark.“ Inu Yasha nickte. „Niemals würde sie das tun und ich werde einen Weg finden, sie wieder zurück zu holen, denn…..!“ Er hielt inne. Die letzten Worte waren für sie bestimmt. Für niemand sonst. Er würde sie erst aussprechen, wenn sie vor ihm stand. Nicht früher. Denn sie alleine sollte sie als erstes hören. Sango fiel etwas zurück an die Wand. „Wenn deine Erinnerungen gelöscht worden wären, dann hätte das bedeutet, dass wir sie ebenfalls vergessen hätten!“ Das hörte sich bitter an. Anscheinend waren ihre Erinnerungen an die von Inu Yasha gebunden. Keiner von ihnen hätte dann etwas ändern können, denn niemand hätte eine Erinnerung gehabt. Sie zog ihre Beine zu sich. Wie hätten diese Erinnerungen ausgesehen? Wie hätten sie sonst zusammen finden sollen? Wäre überall in ihren Erinnerungen ein schwarzer Fleck gewesen? Sie schüttelte ihren Kopf. Darüber wollte sie gar nicht nachdenken. Miroku dagegen erhob sich mit starrer Miene, trat ans Fenster. Seine Augen wanderten über die langsam erwachende Landschaft. Der Himmel war in Rot- und Blautönen getunkt und wirkte auf ihn beunruhigend. Hinter seiner Stirn arbeitete alles auf Hochtouren. Sie mussten überlege, was sie nun tun sollten. Kagome wäre nie freiwillig in ihrer Zeit geblieben. Und er brauchte Inu Yasha nicht zu fragen, ob er noch durch den Brunnen reisen konnte. Das hatte der Hanyou vermutlich schon ausprobiert. Außerdem wusste er, dass ohne ein Kakera oder das Shikon der Weg versperrt blieb. „Lasst uns zu Kaede-sama und Kikyo-sama aufbrechen!“ Noch etwas benommen richtete sich Inu Yasha sich auf. „Dann gehen wir sofort.“ „Inu Yasha!“ Sango sowie Shippo sahen ihn an, dann jedoch nickte die Taijiya. „Ja, lass uns gehen.“ Damit griff sie nach Hiraikotsu, der neben ihr an der Wand lehnte. ~Kagomes Part ~ Sie seufzte leise auf, während sich ihre Arme auf das Fensterbrett lehnten. Ihr Kopf bette sich auf diese. Sie sah hinüber zu Goshinboku, betrachtete das Spiel der Äste im Wind, lauschte dem Rauschen der Blätter. Der Baum war das Einzige, was ihr etwas Sehnsucht nahm. Das Einzige, was die Zeit überdauert hatte. Was beide Welten jetzt noch mit einander verbanden. Zwei ganze Tage waren jetzt vergangen. So oft war sie am Brunnen, war immer wieder hinein gesprungen, hoffte, dass sich das Tor wieder öffnete. Es war der letzte Strohhalm an den sie sich klammerte, auch wenn ihr Verstand schon längst verstanden hatte, dass dies nicht mehr möglich war. Sie war von seiner Welt, von ihm getrennt worden. Erneut rann eine einzelne Träne ihre Wange hinab. Die Tränen hatten bereits Spuren auf ihrer Haut hinterlassen. Kagome hatte so viel die letzten zwei Tage geweint. Aber sie konnte nichts dagegen tun. Sie war schon zu schwach um selbst die Tränen, die sich immer wieder lösten, zu stoppen. Immer wieder versuchte sie sich wieder in den Schlaf zu flüchten, einfach für kurze Zeit den Schrei ihres Herzens in der Dunkelheit zu ertränken. Doch er blieb aus. Ihre getrübten Augen folgten den Fall eines Blattes. Langsam und fast traurig glitt es auf den Boden. So empfand sie derzeit ebenfalls. Als würde sie in eine unendlich Tiefe stürzen. Ein Schluchzen entwich ihr und sie senkte ihren Kopf, vergrub ihr blasses Gesicht zwischen ihren Armen. Immer wieder quälten Kagome die gleichen Fragen. Warum? Wieso nur? Wie sollte sie sich in dieser Welt wieder zu Recht finden? In einer Welt, in der die junge Miko sich inzwischen so fremd fühlte. Kagome hatte es schon vor längerer Zeit gespürt, es aber nie richtig wahrgenommen. Doch jetzt war es ihr so klar wie nie zuvor. Sie gehörte hier nicht mehr her. Auch wenn sie in dieser Zeit geboren worden war. Im hier und jetzt gelebt hatte, so war das nicht mehr ihr Leben. Auch wenn es für andere schwer zu glauben war. Ja er. Er hatte alles geändert. Seine Welt wurde zu der ihren. Sie war zu einem Teil von ihr geworden. Und Kagome wusste, dass sie nie wieder hier, in ihre Welt hinein passen würde, zu sehr war sie in die andere, die ihr inzwischen vertraute Welt eingetaucht. Und Kagome wollte es auch nicht. Sie wollte zurück. Dort hin, wo ihr Herz Ruhe finden würde. An seine Seite. Nur dort fühlte sie sich sicher und geborgen. Denn sie wusste, dass er sie immer behütete. „Ich würde gerne wissen, was du gerade denkst! Was du machst!“, sehnsüchtig besah sie das Bild von ihm, dass vor ihrem inneren Auge erschienen war. Doch auch wenn er so real aussah, blieb er stumm, starrte ihr nur entgegen. „Was mach ich nur?“ Die junge Miko stieß laut die Luft aus, einzelne Strähnen ihres Ponys wirbelten auf, legten sich dann wieder auf ihre Stirn. Langsam richtete sie sich auf. Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben?! Irgendetwas. Es musste doch noch eine anderer Weg existieren. Ihre Möglichkeiten konnten doch noch nicht ausgeschöpft sein. Wie lange lebten Hanyou überhaupt? Inu Yasha war schließlich schon stattliche 200 Jahre alt, als sie ihm zum ersten Mal begegnet war. Konnte es sein, dass er vielleicht hier lebte? Das sein Leben so lange angedauert hatte. Sie schüttelte den Kopf. Das konnte nicht sein! Wenn es so wäre, dann wäre er doch hier. Da war sie sich ganz sicher. Er hätte gewusst, wann sie zurückgekommen wäre. Kagome hätte seine Anwesenheit gespürt. Also konnte sie diese Möglichkeit ausschließen. Sie vermisste ihn schon so sehr, dass für Kagome inzwischen alles möglich sein konnte. Alles Mögliche hatte sie sich schon überlegt, nur damit die kleine Flamme der Hoffnung in ihr nicht erlosch. Seufzend ließ sie sich wieder zurück auf den Stuhl sinken, auf dem sie die ganze Zeit gesessen hatte. „Es ist zum Verzweifeln! Ich hab doch schon an alles gedacht. Aber es fühlt sich so an, als hätte ich etwas vergessen. Etwas Wichtiges übersehen habe. Aber was? Was könn…“ Na toll jetzt führte sie schon Selbstgespräche. Am besten sie wartete noch auf eine Stimme, die ihr Antworten gab, dann könnte sie sich gleich einweisen lassen. Alles wäre besser, als hier weiter zu sitzen und diese Rastlosigkeit, den Schmerz und die Trauer weiter zu ertragen. Kagome ließ ihren Rücken gegen die Stuhllehne fallen, betrachtete ihre Hände, die sie in ihrem Schoß gefaltet hatte. Die Erinnerung an seine letzte Berührung kam in ihr hoch. Seine Hand hatte zärtlich ihre Wange gestreichelt. Seine Berührung hatte sich so gut angefühlt. Seine wunderschönen Augen, die sie besorgt gemustert und zugleich verzaubert hatten. Diese Momente zwischen ihnen, seine Berührungen waren nach ihrem Sieg über Naraku noch zärtlicher geworden. Aber wer sagte ihr dass er sie genauso sehnsüchtig vermisste? Woher sollte sie das wissen? Sie wusste noch nicht einmal, was er für sie empfand. Ob er das gleiche empfand? So oft hätte ihr Herzklopfen sie fast verraten, doch bis jetzt hatte er das Alphabet ihres Herzens noch nicht deuten können. Vielleicht sah er sie nur als engen Freund. Sie waren die letzten drei Jahre schließlich unzertrennlich gewesen. Sie waren zu einer Familie geworden. Aber auch wenn Kagome dieser Zweifel plagte, so wollte sie dennoch zurück. Sie fühlte sich verloren, ganz einsam in dieser Welt, im dieser Zeit. Seit dem sie nicht mehr zurück konnte, wusste sie, was Sehnsucht war. Sie trieb so tief in ihren Gedanken, dass sie nicht merkte, wie sich ihre Lider immer mehr schlossen, der Schlaf von ihr Besitz ergriff. Langsam senkte sich Kagomes Kinn, legte sich auf ihre Brust, bevor sich die Dunkelheit um sie schloss und sie davon flog. Was empfindest du für mich?, war ihr letzter Gedanke als sich Stille wie milchiger Nebel über alle Gedanken legte. /// Warme Sonnenstrahlen begrüßten die Miko, als sie ihre Augen öffnete. Sie spürte keinen Halt unter ihren Füßen, weshalb sie hinunter sah. Kagome schnappte kurz nach Luft. Sie saß am Brunnen. Gerade eben hatte sie erneut dieses merkwürdige, unwohle Gefühl ergriffen. Die beklemmende Angst. Erneut zog sich jede Faser ihrs Körpers zusammen. Sie spürte wie sich ihre Hände verkrampften, das Holz unter ihren Fingernägeln. Es passierte wieder?!? „Wenn du jetzt nicht bald springst, wird das heute nichts mehr.“ Kagomes Gesicht schoss hinauf. Er stand vor ihr. Sie wollte ihren Mund öffnen, ihr Erstaunen zum Ausdruck bringen, doch konnte sie es nicht. Sie sah ihm einfach entgegen. Spürte seine Blicke. War sie wieder zu diesem Augenblick zurückgekehrt? Oder war alles nur ein Traum? Sie bemerkte, wie ihr Körper sich von ihm abwandte, wieder in Richtung des Schachtes. – Tu es nicht - , versuchte sie ihr anders Ich zu warnen. – Es ist falsch – Hör auf dein Gefühl – Doch nichts geschah. Sie wurde ignoriert. Kagome bemerkte, dass sie ihr Gewicht nach vorne verlagerte. Gleich würde es so weit sein. „Nein“, stieß sie zittrig hervor. Sie wollte das nicht noch einmal mit ansehen. Es hatte sich schon so tief in ihr Gehirn gebrannt. Sie wollte die Augen schließen. Doch auch dieser Wunsch wurde ihr verwehrt. Sie sah alles klar und deutlich vor sich. „Inu Yasha!“ Kagome spürte das Kribbeln, das sie immer durchflog, wenn sie seinen Namen aussprach. Jetzt stand die junge Miko neben sich, sah zu ihrem Abbild hinab und doch fühlte sie wie sie in diesem Moment. Spürte jede einzelne Bewegung, als würde sie diese selbst ausführen. Ihre rehbraunen Augen glitten zu dem Hanyou hinüber, der näher trat. „Du wirst doch auf mich warten?“ Was? Sie schaute zur Seite. Doch da war niemand. Sie hatte diesen Satz gesprochen. Aber wie war das möglich? So war es doch gar nicht abgelaufen! Was sollte das bedeuten? War sie nicht gesprungen? Sollte das alles nicht passiert sein? Hatte sie das vielleicht alles nur im Fieberwahn erfunden oder war es gar nur ein Albtraum gewesen? Aber wenn das so sein sollte, warum fragte sie dann, ob er warten würde? Gerade verstand Kagome überhaupt nichts mehr. Alles schwirrte durch ihre Gedanken. Wurde sie vielleicht doch verrückt? Sie wollte sich wieder an ihren Kopf greifen, doch schienen ihre Hände gerade steif zu sein. Das Einzige, was sie bewegen konnte, waren ihre Füße, die leicht im Gras scharrten. „Immer!“ Ein Schatten legte sich auf ihr Gesicht, weshalb sie schnell aufsah. Er war ihr jetzt so nah. Sie konnte seinen Geruch wahrnehmen. Der Geruch des Waldes, der ihn immer umgab. Sein silbernes Haar glitt durch den Wind, strich sanft Kagomes Wange. Sie dachte sich in diesem Moment, könnte ihr aufgebrachtes Herz nicht lauter schlagen. Doch Kagome hatte damit weit gefehlt, als sie sah, dass er sich langsam zu ihr hinunter beugte, seine Augen sich langsam schlossen. Sie wollte ihre Augen aufreißen, doch sie taten das genaue Gegenteil. Kaum hatte sie diese geschlossen, spürte sie seine Lippen auf den ihren. Ein Kuss! Er küsste sie! Es fühlte sich so gut an. Er schmeckte so gut. Seine Lippen waren so weich. Sie wollte mehr. Viel mehr. Ewig in diesem, Moment versinken. Doch er löste sich wieder, legte seinen Mund neben ihr Ohr. Sie konnte seine flüsternde Stimme hören! „Ich warte immer auf dich. Wenn es sein muss, bis in alle Ewigkeit!“ /// Blitzartig öffnete Kagome ihre Augen, stand auf ihren Beinen. Scheppernd fiel der Stuhl zu Boden. Doch sie nahm dieses Geräusch überhaupt nicht war. Sie bemerkte die Tränen, die sich über ihre dauergeröteten Wangen kämpften. Sachte, fast ängstlich fuhr sie über ihre Lippen, konnte dort immer noch die Feuchtigkeit seines Kusses fühlen. Dieser süße Geschmack, der sich in ihren Mund gelegt hatte. War das alles nur ein Traum gewesen? Es fühlte sich so real an. Ein starker Windstoß fand den Weg durch das geöffnete Fenster, erfasste sie. Wild stob ihr seidiges Haar auf, flatternd legte sich ihre Kleidung um ihren schlanken Körper. Kagomes Blick wich hinaus. An den Ort an dem, alles begonnen hatte. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Das Geräusch einer sich öffnenden Tür, drang zu der Miko hindurch. Sota trat lächelnd ein. Sie konnte es nur wieder geben und seine Augen leuchteten auf. Er hatte sich die letzten zwei Tage rührend um sie gekümmert. Daher war sie froh ihm etwas Sorge durch ein Lachen nehmen zu können. „Nee-chan. Wie geht es dir!“ „Danke, schon viel besser!“ Sie lachte laut auf, verschlang ihre Arme hinter ihrem Rücken. Leicht verdutzt über den Sinneswandel seiner Schwester begutachtete er sie. Was war jetzt auf einmal mit ihr los? Kagome wandte sich immer noch lachend wieder dem Fenster zu. Ja es ging ihr besser. Schon viel besser. Denn sie wusste jetzt einen Weg. Sie hoffte, dass es so sein könnte, denn dies war ihre letzte Möglichkeit. Den letzten Weg, den sie beschreiten konnte um wieder in goldgelbe Augen blicken zu können. Und diesen unüberschaubaren Weg würde sie laufen, so weit ihre Füße tragen würden, egal wie lange es dauern würde, wie schwer sie dafür kämpfen müsste. Sie war bereit alles auf sich zu nehmen um ihn wieder gegen überstehen zu können. „Gut, dann solltest du dich anziehen!“ Kagome verstummte. „Warum anziehen?“ Sie wusste nicht, wozu. Er ließ sie jedoch völlig im dunklen tappen. „Wir erforschen Geschichte!“, war sein einziger Kommentar. „Also beeil dich. Wir wollen bald fahren!“ Damit verschwand er, ließ seine Schwester mit einem riesigen Fragezeichen, das über ihrem schwebte stehen. Langsam wollte sie auf ihren Kleiderschrank zutreten. Kagome spürte, wie erneut die Trägheit von ihr Besitz ergreifen wollte, weshalb sie ihr Tempo erhöhte. Erneut begann sie mutig zu lächeln. Denn von jetzt an, würde sie rennen. So lange und weit, bis sie endlich das Ziel erfassen konnte. Um das zu erreichen, war sie zum äußersten bereit. Und wenn sie für ihr Ziel durch die Hölle persönlich gehen musste. In diesem Moment, in dem sie gerade vor Kraft und Überzeugung strotzte, würde sie auch diesen “Spaziergang“ überstehen. *** Bald gehts weiter..... 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