Zum Inhalt der Seite

Na und!?

+ Hot One inbegriffen ;-)!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

1

Na und?!
 

Diese Geschichte handelt von einer Liebe, die nicht sein sollte. Eine Liebe, die nicht akzeptiert wird. Weder von Bekannten, Freunden oder selbst von uns. Und doch existiert sie. Eine Hingebung zu einander, die viele Depressionen mit sich bringt. Aber trotz dieser Tiefpunkte gibt es Sachen die lohnenswert sind und die uns weiter helfen zusammenzuhalten.

Unsere Story beginnt an einem Ort, den man sich wohl kaum für den Anfang einer Geschichte aussuchen konnte. Und zwar mitten in der Nacht, auf einen beleuchteten Stuhl.

„Und Sie bleiben weiterhin der Meinung, dass Sie nicht einbrechen wollten?“ fragt ein älterer Polizist, mit grauen Kinnbart und einer gemeinaussehenden Visage nach.

Auf dem Stuhl ihm gegenüber sitzt ein siebzehnjähriger Schüler, der vollkommen in schwarzen Klamotten gekleidet ist und keinen angenehmen freundlichen Eindruck macht. Er hat sogar seine Kapuze von der Jacke weiterhin aufbehalten, so dass man sein Gesicht nicht vollständig erblicken kann.

„Ja, mein ich.“ erwidert er knapp und auch etwas ausfällig klingend.

Der Beamte seufzt laut auf und dreht sich von ihm genervt weg. Er wirkt auch etwas müde und geschafft. Scheinbar hat er keine Lust auf längere Diskussionen mit dem Schuldigen. Nach ein paar Minuten wendet er sich dann wieder dem Jungen zu, mit einem Blick, der schon etwas väterlich herüberkommt.

„Hör mal Kleiner, ich will dir ja nichts unterstellen, aber du bist nun mal sehr verdächtig gewesen und außerdem schon mehrmals aufgefallen. Außerdem stellt man sich immer noch die Frage, ob du nicht doch den blauen Diamanten besitzt.“ meint der Polizist.

„Und? Habt ihr irgendwelche Beweise? Hab ich irgendwo ein Schild kleben, auf dem steht „der ist der Schuldige?“ hakt der Junge wütend nach und knallt die Fäuste auf den Tisch.

Der Beamte zuckt nicht mit der Wimper, während der Angeklagte seine Wut nach außen bringt. Da von dem Polizisten keine Reaktion kommt, sieht der Siebzehnjährige wieder zur Seite.

„Nein hast du nicht. Doch in den letzten 3 Monaten haben wir dich fast jede Woche beim Klauen erwischt. Ich verstehe ja, dass du sicher viel um die Ohren hast. Wenn du aber Probleme haben solltest dann hol dir doch Hilfe beim Jugendamt. Die können dir sicher unter die Arme greifen.“ antwortet der Beamte und blickt den Jungen unentwegt an.

„Kann ich jetzt gehen?“ fragt der Angeklagte nach und schaut dem Bullen tief in die Augen, mit einer Mischung aus Trotz und Genervtheit.

Der Polizist nickt ihm kurz zu und gibt ein Zeichen in Richtung einer Kamera. Als der Junge sich erhebt, hält er ihn jedoch noch einmal kurz zurück.

„Wenn du das nächste Mal klaust, dann lass dich wenigstens nicht wieder erwischen. Wenn das noch einmal vorkommt, dann wird dich hier keiner mehr gehen lassen.“

Der Beschuldigte antwortet daraufhin nicht und verlässt nur den abgedunkelten Raum und danach das Polizeirevier. Ihm stinkt es an, jede Woche von Neuem hier zu landen.

Der Polizist sieht ihm kopfschüttelnd nach und wendet sich dann zu einem Kollegen, der schon eine Frage an ihn richtet.

„Findest du es wirklich in Ordnung ihn schon wieder gehen zu lassen?“ möchte dieser erfahren.

„Hier behalten wollte ich ihn nicht unbedingt. Er würde sich davon auch nicht aufhören zu stehlen.“ erwidert der Polizist traurig und betrübt.

„So kann es jeden Fall nicht weitergehen. Wenn man ihn noch einmal anzeigt, dann kommt er sicher in den Knast und nicht mehr mit einer Geldstrafe davon.“ schüttelt der Kollege den Kopf.

„Ja, ich weiß. Vielleicht sollten wir ihn doch mal anrufen.“ überlegt der alte Mann und greift sich an den Bart.

„Du meinst wirklich, dass er ihm helfen kann?“ vergewissert sich der Mitarbeiter fragend.

„Er soll ihm ja nicht helfen, sondern uns weiterbringen.“ lächelt der Polizist und greift bereits zum Hörer.
 

Währenddessen läuft der Angeklagte in der Nacht weiter umher. Er benutzt viele Seitenstraßen und klettert sogar über einen hohen Holzzaun, von dem er in ein kleines Grundstück kommt und dort an ein hohes, altes Mehrfamilienhaus herantritt. Leise holt er den Schlüssel hervor und steckt ihn in das Schlüsselloch. Er stößt eben die Tür auf, als eine Katze ihn schon entgegenspringt und seine Beine daraufhin umschnurrt.

„Ist gut. Du bekommst dein Fressen gleich.“ lächelt er und streichelt sein Haustier ausführlich, bevor er selber einen Treppenaufgang betritt.

Die Katze folgt ihm die Stufen zur ersten Etage hinauf und beobachtet ihn genau, wie er einen weiteren Schlüssel hervorholt und diese Türe ebenfalls öffnet. Langsam betritt der Junge eine dunkle Wohnung, ohne das Licht anzumachen. Selbst als er links in die kleine Küche tritt lässt er das Licht aus. Das Einzige, was den Raum kurzzeitig erhellt ist der Kühlschrank, aus dem schnell eine Katzendose genommen wird. Doch dann ist alles wieder dunkel und düster. Der Bursche nimmt eine Schüssel von einer Ablage und löffelt rasch etwas aus der Dose heraus. Die Katze schnurrt ihn an, während er die Schüssel jetzt auf den Boden stellt und das Haustier sich ans Essen macht.

„Du bist der einzige, wirkliche Freund, Katze.“ meint der Junge, wobei die Katze auch kurz zu ihm aufblickt und beobachtet, wie der Siebzehnjährige die Küche verlässt und in das gegenüberliegende Zimmer tritt.

Er lässt die Tür geöffnet, zieht nur rasch seine Jacke, seine Hose und seine Schuhe aus. Dann fällt er schon auf ein ausgeklapptes Sofa, wo ein Kissen und eine Decke bereitliegen. Die Katze isst ruhig auf und schlüpft danach mit ins Bett. Der Junge streichelt sein Haustier noch eine ganze Weile, bevor beide einschlafen.
 

Einige, wenige Stunden später reist ein Wecker beide wieder aus den Schlaf. Gähnend schaltet der Junge eine Lampe neben dem Sofa an und stellt den Wecker aus. Seine strubbligen, sonst so glatten, schwarzen, schulterlangen Haare stehen zu allen Seiten ab. Man merkt deutlich, dass er sich in der Nacht viel gewendet hat. Die Katze bleibt auch noch auf dem Sofa liegen, als der Bursche sich eine weiße Hose und ein weißes Hemd anzieht, nachdem er aus dem Bad wiederkommt.

„Also dann bis später, Katze.“ lächelt er das Tier liebevoll an und gönnt ihr noch eine kleine Streicheleinheit, bevor er sich seine dünne, schwarze Jacke überzieht.

Im unbeleuchteten Flur schaltet er kurzzeitig das Licht an, um das andere in seinem Schlafreich zu löschen. Er lässt die Tür zum Flur auf und zieht sich die weiße Turnschuhe an.

So leise wie möglich verlässt er seine Wohnung und schließt die Tür mehrfach zu. Als er die Treppe hinuntersteigen möchte, schlägt eine Wohnungstür seiner gegenüber auf. Ein dicklicher Fettsack blickt den Jungen finster an.

„Du willst doch nicht schon wieder abhauen, ohne deine Miete zu bezahlen, oder?“ vergewissert sich der ungepflegte Mann bei dem Siebzehnjährigen.

„Ich brauch noch etwas Zeit mit dem Geld.“ erklärt ihm der Junge ernst.

„Das zählt nicht mehr. Du bist seit drei Wochen mit der Miete überfällig. Wenn du das Geld heute nicht auftreibst, dann fliegst du raus! Egal ob ich dich auf die Straße setzen muss.“ meint der Fettsack grimmig.

Der Junge überlegt kurz und nickt, „OK, ich treib das Geld bis heute Abend auf.“

„Das will ich auch hoffen!“ knurrt der Mann und verschwindet wieder in seiner Wohnung.

Der Bursche blickt die Tür nicht länger an. Er ist etwas in Zeitverzug und muss pünktlich zu seinem Job kommen. Eilig verlässt er das Haus und steigt auf ein altes Fahrrad, dass an der Hauswand lehnte. So schnell es ihm gelingt tritt er in die Pedale und saust ein paar Straßen in der noch anhaltenden Nacht entlang. Die Sterne sind über ihm immer noch klar zu erkennen. Als der Junge ein paar Straßen abgefahren ist gelangt er zu einer beleuchteten Bäckerei, wo man ihn bereits erwartet. Er stellt das Fahrrad ab und schließt es rasch an. Dann betritt der Siebzehnjährige das Geschäft, wo ein ungefähr 70 jähriger Bäckermeister, mit weißen, kurzen Haar ihn erwartet.

„Mike, du kommst schon wieder zu spät. Stell dir endlich mal den Wecker! Hinten wartet eine Menge Arbeit auf dich.“ weißt er dünne alte Mann ihn zurecht.

„Geht klar. Kommt nicht wieder vor.“ erklärt der Junge und eilt in den hinteren Bereich der Bäckerei, wo er augenblicklich beginnt die Bleche zu schrubben.

Der alte Mann schüttelt nur den Kopf. Er weiß ganz genau, dass sein Schützling morgen wieder verschläft. Wenn er nicht so eine saubere, gute Arbeit abliefern würde, hätte der Bäckermeister ihn längst herausgeworfen.

Mike hat ab und zu noch eine weitere Aushilfe an seiner Seite, doch diese kommt sehr selten. Deshalb ist es immer öfter Mike seine Sache wie viele Überstunden er macht und wie viel er sich dazu verdient. Mit wenigen Pausen arbeitet er meistens bis zum späten Nachmittag durch, da der Bäcker selber schon sehr alt ist und sich fast nur noch um das Backen und den Verkauf kümmert. Doch obwohl Mike einiges an Geld verdient, kann er seine Miete kaum vollständig und rechtzeitig bezahlen. Das weiß sein Vermieter auch und gibt ihn meistens immer noch eine Woche länger Zeit, aber diesen Monat konnte der Bäckermeister ihn noch nicht bezahlen und deshalb verzögert sich das alles nach hinten hinaus.

„Mike, kannst du kurz den Verkauf übernehmen? Ich muss noch etwas besorgen.“ bittet der alte Mann ihn freundlich und zieht sich schon eine dünne Jacke über.

„Geht klar.“ stimmt der Siebzehnjährige ihm zu und legt erst einmal die Bleche zur Seite, denen er sich später auch noch widmen kann.

Mike geht nach vorn zur Ladentheke und beobachtet ein paar ältere Menschen, die auf die Bäckerei zukommen. Die Tür öffnet sich auch schon langsam und die Stammgäste holen sich Brötchen und Brot ab.

„Dann bis morgen, Mike.“ lächelt ihn eben eine alte Dame an, als ein junger Mann den Laden betritt.

Er trägt einen schwarzweißgestreiften Anzug und eine weiße Krawatte. Seine hellblauen Augen lächeln Mike freundlich unter den blonden, nach hinten geglätteten Haare entgegen. Er wirkt zum Teil auch wie ein Spanier.

„Guten Tag.“ begrüßt Mike den Neuankömmling, der irgendetwas bemerkenswertes ausstrahlt.

„Hallo, ich hätte gern ein belegtes Brötchen.“ erwidert der blonde Mann und beugt sich etwas vor, um auf ein Käsebrötchen zu zeigen.

Mike erkennt dabei, dass er einen straffen, trainierten Oberkörper besitzt und auch den Ansatz eines Tattoos am oberen Brustkorbbereich. Als der Unbekannte sich wieder aufrichtet, zupft er sich seine Krawatte langsam wieder zu recht, damit das Tattoo wieder ganz verborgen ist. Mike würde es schon interessieren, was das für eins war.

„Hier bitte.“ erwidert Mike und reicht ihm ein Brötchen mit Serviette über die Ladentheke.

„Danke, wie viel macht das?“ fragt der Unbekannte nach und holt sein Portmonee hervor.

„1,50.“ antwortet der Junge und nimmt rasch einen Fünfeuroschein entgegen.

Als er ihn wechseln will, verlässt der Kunde bereits den Laden.

„Halt warten Sie! Ihr Wechselgeld!“ ruft Mike ihm eilig nach und kommt hinter der Theke hervorgerannt.

Der Mann dreht sich auf der Treppenstufe noch einmal zu ihm um und meint nur, „behalt den Rest.“

„Danke.“ haucht Mike daraufhin nur und beobachtet den Unbekannten, wie er die Straße lässig hinuntergeht, aber nicht mehr zurückblickt.

Als er dann um eine Kurve kommt, steht schon ein schwarzer Mercedes bereit. Er steigt lächelnd ein und reicht das belegte Brötchen zu seiner Beifahrerin durch.

„Und arbeitet er hier?“ will sie neugierig herausfinden.

„Ja, das ist der Richtige. Ab jetzt werden wir ihn Tag und Nacht bewachen. Wenn er wirklich den blauen Diamanten irgendwo versteckt hat, dann werden wir ihn finden, Claudia.“ lächelt der Mann und öffnet eine Coladose, die er hinter seinem Sitz hervorholt.

„Wenn du das sagst.“ grinst seine Partnerin und verspeist ihr Brötchen in Ruhe mit Genuss.
 

„Du kannst jetzt Schluss machen. Es gibt nichts mehr zu tun.“ lächelt der Bäckermeister, als Mike den Wischeimer zur Seite stellt und die saubere Backstube bewundert.

„OK, dann mach ich los.“ nickt Mike und zieht seine Jacke über.

„Hier der Lohn.“ meint der alte Mann und reicht ihm einen weißen Briefumschlag durch, „tut mir leid, dass es dieses Mal etwas länger gedauert hat.“

„Geht schon klar, das ist nicht schlimm.“ erklärt der Junge und steckt das Geld in seine Jackentasche.

Dann verlässt er winkend die Bäckerei und schwingt sich auf sein altes Fahrrad. Als er drei Straßen entlang gefahren ist, hält er an einem kleinen Einkaufsladen an. Die Beobachter parken ebenfalls auf dem Parkplatz und beobachten, wie Mike einige Minuten in dem Laden verschwindet.

„Denkst du er stielt gerade wieder was?“ fragt Claudia nach und fährt sich durch die kurzen braunen Haare, die auch noch schwarze und blonde Strähnen herbergen.

„Wahrscheinlich, aber dafür sind wir in diesem Moment nicht zuständig.“ erwidert ihr Kollege ernst.

„Schade eigentlich. Ich würde gern mal wieder ein paar Leute auf frischer Tat ertappen.“ meint sie keck.

„Das wäre jetzt kein günstiger Moment. Er darf uns nicht sehen.“ antwortet der blonde Mann und zeigt kurz nach vorn, damit seiner Kollegin nichts entgeht.

Mike verlässt soeben den Laden wieder mit einem Einkaufsbeutel, den er auf dem Gepäckträger festbindet.

„Scheint so, als wäre er dieses Mal ehrlich vorgegangen.“ mutmaßt Claudia neugierig.

„Siehst du die Typen dort?“ fragt der Kollege nach, der jetzt vier Männer erkennt, die auf Mike zugehen.

„Rene, die haben scheinbar ein Problem mit ihm.“ begreift die Kollegin das Verhalten der Kerle, die Mike jetzt zu Boden stoßen, „wir müssen eingreifen!“

„Das dürfen wir nicht.“ erklärt Rene besorgt und beobachtet alles sehr genau.

„Was wollt ihr?“ will Mike von den vier Typen wissen, die nicht freundlich gesinnt sind.

„Wir wollen unsere Kohle endlich haben. Oder denkst du etwa, ich warte ewig auf die Piepen?“ hakt einer aus der Gruppe nach und holt mit dem Fuß aus.

Mike nimmt rasch die Arme zum Block hoch und springt auf. Die Vier umkreisen ihn und rücken ihm immer mehr auf die Pelle.

„Ich hab momentan das Geld aber noch nicht zusammen.“ erklärt er und hält die Deckung besser oben.

„Das sollen wir dir abnehmen?“ fragt der eine nach und schubst ihn zur Seite.

Mike greift ihn in diesem Vorgang am Arm und zieht ihn mit. Somit landet er für ihn auf dem Boden. Doch die Jungs sehen das nur wieder als neues Anstacheln eines Streites an.

„Haltet ihn fest!“ meint der Muskulöseste von ihnen und zieht ein Taschenmesser hervor.

Mike blickt auf die Waffe, während er versucht den Schlägen der Anderen zu entgehen.

Die Beobachter sehen mit verbitterten Mienen zu.

„Wenn wir nicht eingreifen, dann werden die ihn sicher ...“ macht Claudia dem Kollegen klar, als dieser die Wagentür mitten im Satz schon aufstößt, „wo willst du hin?“

„Ich bin gleich wieder da. Bleib du sitzen!“ weißt Rene sie an und schlägt die Wagentür hinter sich zu.

Der muskulöse Bursche holt eben mit dem Arm aus und will zustechen, als Rene seinen Arm packt und ihn zurückhält.

„Was mischst du dich da ein?“ fragen die Anderen nach und einer der Drei löst sich rasch von Mike, damit er dem Anführer beistehen kann.

„Ich sollte euch eher fragen, was ihr hier macht.“ meint Rene mit kalten Blick und dreht dem Typen die Hand um, wodurch er schreiend das Messer fallen lässt.

Dann hört man es nur kurz knacken und ihn aufschreien. Rene hält den Arm jetzt auf seinen Rücken fest und drückt ihn zu Boden. Der Junge, der ihm helfen wollte, macht bereits wieder ein paar Schritte zurück. Mike nutzt die Gelegenheit und reist sich von seinen zwei Bewachern los.

„He.“ ruft einer der beiden, woraufhin er schon das Knie in seinen Magen verspürt und der Andere den Ellebogen von Mike.

Beglommen halten sie sich die schmerzenden Stellen und sehen Mike wütend an. Dieser blickt sie jedoch nur von oben herab an, mit einem tödlichen Ausdruck im Gesicht.

„Lasst uns abhauen.“ weißt der Anführer die Leute an, als Rene den Griff wieder schlagartig lockert und ihn von sich stößt.

„Das nächste Mal bist du dran!“ rufen sie Mike noch im Vorbeirennen zu, der reagiert aber nicht darauf.

Als die Typen außer Sicht sind, wendet sich Mike zu seinem Helfer und erkennt ihn sofort wieder.

„Sie sind das?“ stutzt er fragend.

„Nun ja, ich habe das alles eben beobachtet als ich aus dem Wagen stieg.“ erklärt der Beamte lächelnd und streckt ihm die Hand entgegen, „ich bin Rene.“

„Danke für ihre Hilfe, aber ich hätte das auch allein hinbekommen.“ meint Mike und schlägt in seine Hand nicht ein.

Er wendet sich seinem Fahrrad zu und will eben starten, als Rene ihm die Hand auf die Schulter legt.

„Ist ja gut. Ich wusste nicht, dass ich dich behindert habe. Ab sofort sehe ich nur noch zu, wie du gegen die Typen kämpfst.“ grinst er freundlich.

„Was meinen sie damit?“ wundert sich Mike daraufhin nur noch mehr.

„Na ich dachte, dass wir uns vielleicht mal öfter sehen könnten. Natürlich nur dann, wenn du es auch willst.“ antwortet Rene lächelnd.

„Nein danke, ich habe keinen Bedarf und jetzt nehmen sie endlich die Hand von meiner Schulter.“ erwidert der Siebzehnjährige mit einem kalten Blick, der seine grauen Augen richtig leuchten lässt.

Der blonde Mann grübelt ein paar Sekunden, bevor er sich dann plötzlich ganz nah an das Gesicht des Jungen beugt und ein charmantes Lächeln aufsetzt. Mike seine Augen weiten sich, als er ihm noch mehr auf den Pelz rückt.

„Schade und ich dachte, du lädst mich wenigstens auf einen Kaffee ein.“

„Wieso sollte ich das tun?“ hakt Mike leicht errötend nach und geht einen Schritt zurück, womit der unbekannte Mann wieder etwas Abstand zu ihm hat.

„Ach stimmt ja.“ seufzt Rene und fährt sich lässig durch das Haar, „eigentlich müsste ich dich ja auf einen Kaffee einladen, da ich dir ja nur ein Klotz am Bein war.“

Mike sieht ihn nur noch verwunderter an. Was hat der Typ für ein Problem? Wieso lässt er ihn nicht einfach verduften und dann ist die ganze Sache gegessen. Oder fühlt sich dieser Mann in irgendwas gekrängt, weshalb er ihn nicht gehen lassen kann? Da der Siebzehnjährige immer noch nichts erwidert, spricht Rene einfach locker und lustig weiter.

„Na gut, dann lad ich dich hier mit auf einen Kaffee ein. Oder trinkst du lieber einen Kakao mit mir?“ fragt er nach und fährt sich erneut lässig durch das Haar.

Mike schüttelt sofort abwerfend den Kopf, „nein danke, ich bekomme immer Ausschlag von Einladungen.“

Rene blickt ihn kurz erstaunt an, dann fängt er sich wieder, „na gut, dann machen wir das anders.“ dabei kramt er einen Zettel hervor und einen Stift.

„Was soll das?“ wundert sich Mike, als Rene ihm den Zettel reicht, auf dem eine Handynummer steht.

„Wenn du mal keinen Ausschlag bekommen solltest, dann ruf einfach durch. Ich warte auf deinen Anruf.“ erklärt der blonde Typ mit einem strahlenden Lächeln.

„Und was ist, wenn ich mich nicht melde?“ hakt der Siebzehnjährige nach, als sich der Kunde bereits auf den Weg zum Wagen machen will.

Rene dreht sich wieder langsam zu ihm um und meint lächelnd, „dann such ich dich und lad dich erneut ein.“

Mike sieht zu wie der Beamte zwischen den Autos verschwindet und einen abgedunkelten Wagen anschmeißt. Er ist total verwundert über diesen aufdringlichen Typen. Was sollte das alles? Weshalb will er unbedingt eine Einladung vergeben? Hat der keine Freundin, die er nerven kann?

Schweigend radelt er wieder nach hause und denkt noch lange über das Geschehene nach.
 

„Und du denkst wirklich, dass er dich zurückruft?“ wundert sich Claudia, die Rene eine volle Kaffeetasse reicht.

Die Beiden sitzen schon seit geraumer Zeit im Wagen und beobachten das Haus, in dem ihre verdächtige Person verschwunden ist. Doch auch in der Abenddämmerung ist nichts von ihm zu sehen.

„Warum nicht? Vielleicht tut er es ja.“ lächelt Rene und trinkt einen Schluck.

„Ich an seiner Stelle würde es jedenfalls nicht machen. Außer wenn ich schwul wäre.“ wirft Claudi ein.

Da Rene nichts erwidert, sondern nur lächelt, stellt sie die nächste Vermutung auf.

„Oder ist das dein Plan?“ will sie langsam wissen.

„Nun als Plan kann man es nicht genau bezeichnen. Aber wenn er eine Neigung für mich entwickelt, dann öffnet er sich sicher schneller.“ überlegt er.

„Du spinnst wirklich. Das klappt nie im Leben.“ meint Claudia lachend.

„Wer weiß. Einen Versuch ist es wert.“ erklärt Rene.

„Und dabei dachte ich, dass du nichts für kleine Jungs empfindest?“ wundert sich seine Kollegin neugierig.

„Steh ich auch nicht. Aber wenn es uns etwas bringt, dann bringe ich auch gern Opfer.“ antwortet er und streckt sich zugleich.

„Als wäre das für dich ein Opfer. Der Kleine wird doch sicher eines werden.“ stellt Claudia fest.

Rene schaut sie verwundert an und fragt, „bist du etwa eifersüchtig, Kleine?“

„Schwachsinn!“ wirft sie sofort verleugnend ein und greift zu einer Wasserflasche, die der Kollege nicht sehen kann.

„Ach wirklich?“ hakt er näher nach und beugt sich weiter zu ihr herüber.

„Lass das!“ faucht sie ihn an, als er nur noch ein paar Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt ist.

„Was meinst du denn?“ tut er verwundert.

Claudia dreht die Wasserflasche rasch auf und schüttet ihn den Inhalt rasch ins Gesicht, bevor sie die Beifahrertür öffnet und hinausspringt.

„He, was sollte das denn bitte?“ möchte Rene wissen und wischt sich das Wasser aus den Augen.

Claudi knallt die Wagentür lächelnd zu und zündet sich eine Zigarette an, während sie den Kollegen genau mit ihren blauen Augen durch die Scheibe ansieht. Der öffnet ebenfalls seine Wagentür, nachdem er sich mit einem Taschentuch die Augen noch etwas getrocknet hat. Claudia drückt ihre Kippe in diesem Moment bereits aus und stibitzt auch die Kippe des Kollegen, die er sich eben anzünden wollte.

„Was ist?“ möchte Rene etwas ärgerlich wissen, da weißt seine Kollegin zum Haus hin.

„Wir haben zu tun.“ meint Claudia nur und steigt ein.

Rene atmet kurz tief durch, bevor er sich wieder neben sie setzt und den Motor startet.
 

Mike flitzt gerade mit seinen schwarzen Klamotten durch den Garten. Er bemerkt die Verfolger nicht, die ihm langsam nachfahren. Ohne Fahrrad braucht er etwas länger, doch er nimmt Abkürzungen über verschiedene Zäune.

Die Beamten haben es wirklich nicht leicht ihm zu folgen und müssen ständig anhalten, damit er sie nicht bemerken kann. Die Nacht ist heute wolkenverhangen. Wahrscheinlich würde es später noch regnen. Das würde den Rückweg etwas schwerer gestalten. So schnell es Mike gelingt rennt er ein paar unauffällige Gasen entlang, woraufhin die Beobachter ihn auch nicht mehr mit dem Wagen verfolgen können.

„Ich übernehme das. Bleib du beim Wagen.“ weißt Claudia Rene aus und springt rasch aus dem Wagen heraus, als er kurz anhält und nach Mike Ausschau hält.

Rene fährt die Straße weiter entlang und bekommt den Standpunkt nur noch per Funk vermittelt.

„Wo seit ihr gerade?“ fragt er seine Kollegin.

„Wir halten eben bei einem alten Lagerhaus. Der Verdächtige hält eben an dem Tor und macht sich am Schloss zu schaffen.“ erklärt Claudia rasch und tastet sich weiter vor, in dem sie im Dunklen bleibt.

„Mach nichts auf eigene Faust! Wenn dann erledigen wir es gemeinsam.“ weißt Rene sie eilig an, bevor die Kollegin einen Fehler begeht.

Doch diese gibt keine Antwort von sich, da nur ein Rauschen zu vernehmen ist. Irgendetwas stört die Verbindung. Rene greift sich an den Kopf. Wieso muss das gerade jetzt geschehen? Wenn etwas schief läuft, dann kann er den Job vergessen. Claudia muss nicht immer gleich so unüberlegt allein handeln. Rene hofft insgeheim, dass sie doch noch zurückkommt und beobachtet den Sekundenzeiger der Uhr. Wie lange kann er warten ohne einzugreifen?

Er wird zunehmend angespannter.

Währenddessen pirscht sich seine Partnerin immer mehr alleine vor. Sie erreicht schnell die halbgeöffnete Tür des Lagerhauses. Claudia hält sie Waffe schon bereit, während sie versucht hineinzulunchen. Es ist alles abgedunkelt und überall stehen Holzstapel herum. Manche reichen bis ans Dach hinauf. Die Beamte schleicht sich in das Lagerhaus hinein und versteckt sich gleich hinter dem ersten Stapel, als sie ein Geräusch vernimmt. Doch es stellt sich schnell heraus, das es weit entfernt ist. Claudia geht leise weiter und hält nach Mike Ausschau. Weit kann er ja nicht gekommen sein.

Rene schmeißt eben die Fahrertür auf und schließt den Wagen rasch ab. Er will endlich wissen, was dort vor sich geht. Vielleicht ist seine Partnerin auch verletzt und braucht Hilfe. Es muss alles schnell gehen. Rene rennt den Weg mit der Waffe in der Hand entlang. Wenn er eine Straße überquert vergewissert er sich erst, ob niemand in Sicht ist und rennt dann weiter. Nach wenigen Sekunden erreicht er bereits ebenfalls das Lagerhaus, dass halbgeöffnet ist. Schmunzelnd mustert er das Schloss, was eine dreifache Verrieglung herbergt. Wenn der Junge bei jedem Beutezug so gut vorgehen würde, ohne das Schloss auch nur zu beschädigen, dann würde man ihn nicht ständig verhaften. Das ist echt eine Meisterleistung für sein Alter, denn solche Schlösser werden entweder gesprengt oder anderswaldig zerstört, wenn man sie ohne Schlüssel öffnet. Rene betritt jetzt lautlos das Lagerhaus und hört sich neugierig um. Von weiter hinten kann er Geräusche vernehmen, die er im Augenblick nicht zuordnen kann. Was geht dort nur vor? Was treiben die beiden da? Der Beamte tastet sich langsam weiter vor und horcht jedes Mal auf, wenn wieder ein Geräusch ertönt. Die Halle ist wirklich sehr groß. Es dauert eine ganze Weile, bis er hinten ankommt und das Ende der Halle erblickt. Dort erkennt er auch Claudia, die hinter einem Holzhaufen den Kleinen genau beobachtet. Auch Renes Blick schweift zu Mike, der neben sich einen Rucksack stehen hat und ein paar Kätzchen um sich herum. Verwundert bemerkt der Beamte, dass der Junge die Tiere mit Trockenfutter und Milch füttert. Das hatte er hier also zutun. Nur wie sind die ganzen Katzen hier hereingekommen? Sind sie durch ein paar Löcher in die Lagerhalle gedrungen, um hier drinnen Unterschlupf zu haben? Claudia tastet sich wieder langsam etwas zurück und steckt die Waffe weg. Seine Kollegin will sich eben umdrehen und gehen, als sie an einen Holzbalken stößt. Da sie ihr Gleichgewicht nicht verlieren möchte, hält sie sich an einem großen Balken fest, der zu locker liegt und von einem Stapel mit hinuntergerissen wird. Rene sprintet während des Geschehens auf sie zu und erreicht sie noch, bevor sie mit dem Kopf auf ein Stück Holz fällt. Doch das alles hat sehr viel Lärm gemacht und Mike ist in Alarmbereitschaft.

„Wer ist da?“ fragt er mit einer lauten, festen Stimme nach und kommt näher.

Claudia will ihre Waffe ziehen, da holt Rene plötzlich mit der flachen Hand aus und schlägt ihr in den Nacken. Seine Partnerin wird sofort bewusstlos und bleibt liegen. Rene hat jedoch keine Möglichkeit mehr sich vor Mike zu verstecken, deshalb muss er sich etwas anderes einfallen lassen, als der Beobachtete plötzlich um die Ecke tritt. Mike erblickt die Frau und den Mann nur für einen Sekundenbruchteil, bevor er auf dem Absatz kehrt macht und davon rennt. Rene ist sich sicher, dass der Junge sein Gesicht erkannt hat. Er muss etwas unternehmen, bevor das Ganze aus dem Ruder gerät.

„Tut mir leid.“ murmelt er Claudia zu, die davon ohnehin nichts mitbekommt.

Rene lässt sie liegen und rennt Mike hinterher. Wenn er ihn aus den Augen verliert, dann wird das nicht gut ausgehen. Er muss schneller sein als er, doch das ist bei dem Tempo gar nicht so einfach. Mike ist schon aus der Lagerhalle hinaus und erreicht bereits einen Zaun, als Rene erst zur Tür herauskommt. Mike springt eben hinter den Zaun herunter, als Rene ihn erblickt. Der Junge dreht sich nicht einmal um und rennt nur weiter. So wird das nichts. Der Beamte muss schneller sein. Per Fuß auf diese Art und Weise holt er ihn niemals ein. Aber Rene hat momentan keine andere Möglichkeit per Rat, die ihm beim Fangen von Mike helfen könnte. Der Junge erreicht eine Mauer, an der er nicht so rasch hinaufkommt. Rene, der ihm die ganze Zeit weiter nachläuft, erkennt seine Chance und beeilt sich noch mehr. Mike sieht ihn kommen und geriet in Panik. Er muss sich beeilen. Wenn der Mann ihn bekommt, dann würde er wieder bei den Bullen landen. Wieso musste auch ein Wächter dort gerade herumlungern. Und wer war die Frau eigentlich gewesen, die da auf dem Boden gelegen hat? Mike erblickt plötzlich eine Feuerleiter, an die er nicht so einfach rankommt. Er nimmt Anlauf und springt ihr entgegen. Mit Mühe erreicht er die erste Stange und zieht sich an ihr hoch. Rene sprintet auf ihn zu und versucht sein Bein noch zu erhaschen. Und es gelingt ihm. Er packt nach dem Fuß und zieht Mike mit einem starken Ruck wieder nach unten. Da der Junge beinah hingefallen wäre, fängt Rene ihn freundlich in den Armen auf. Mike versucht sich im ersten Moment noch loszureisen, als er den Beamten endlich erkennt. Seine Augen weiten sich.

„Du?“ kann er es einfach nicht fassen und stockt.

„Hast du mich etwa nicht gleich erkannt?“ wundert sich Rene und hält ihn immer noch in den Armen.

Mike wird das eben bewusst und die Röte steigt ihn ins Gesicht. Das ist ihm wirklich peinlich.

„Lass mich runter!“ meint er verlegen.

„Nur wenn du mir versprichst nicht gleich wieder wegzulaufen.“ bittet Rene ihn freundlich, woraufhin Mike nickt.

Ihm bringt Weglaufen ohnehin nichts mehr. Der Mann hat sein Gesicht gesehen und würde ihn jederzeit identifizieren können. Dazu müsste er noch nicht einmal groß eine Akte durchforsten, sondern nur das Polizeirevier betreten. Im Eingangsbereich hängt nämlich schon ein Bild von ihm da, für solchen Gründen halt.

„Na dann ist ja gut.“ lächelt Rene und lässt ihn langsam herunter.

„Na dann. In welches Revier wollen sie?“ hakt Mike nach, wobei er den Mann nicht einmal in die Augen sieht.

„Von was für einem Revier sprichst du?“ wundert sich Rene, der hofft nicht aufgeflogen zu sein.

„Na von einem Polizeirevier. Was denn sonst?“ fährt der Junge in forsch an.

Macht sich der Kunde etwa über ihn lustig? So etwas kann er gar nicht ab.

„Nein, dass hatte ich eigentlich nicht vor.“ erklärt der Beamte freundlich, „ich dachte, du erzählst mir mal lieber, was du in der Lagerhalle zutun hattest?“

„Das könnte ich sie genauso fragen!“ meint Mike weiterhin etwas aggressiv gestimmt.

„Ich habe jemanden in das Lagerhaus hineinsehen gehen und bin deshalb hinterher. Wie sich herausstellte war es eine Frau, die dich verfolgt hatte.“ antwortet Rene nett, „oder hast du die etwa gar nicht bemerkt?“

„Meinen sie etwa die Frau, die vorhin am Boden lag?“ stutzt Mike, der die Lüge offenbar sofort schluckt.

„Genau, die habe ich KO gehauen, als ich gesehen habe, das sie dich verfolgt hat. War wahrscheinlich eine Wache.“ erklärt der Beamte und fährt sich durch das gestylte Haar.

„Dann muss ich mich wohl bei ihnen bedanken.“ wundert sich der Junge.

„Das kann warten. Erst einmal würde ich gern erfahren, was du dort drin zusuchen hattest.“ lächelt Rene und sieht die unbelebte Straße entlang, „aber das kannst du mir auch bei dir daheim erzählen. Wir sollten erst mal hier weg, falls die Wache zu sich kommt und die Polizei ruft.“

„OK.“ stutzt Mike und folgt ihm die Straße zurück, die sie hier hinter gerannt waren.

Nach etwa einer halben Stunde gelangen sie zu der Haustür von Mike, doch da fällt dem Jungen etwas Schreckliches ein.

„Was hast du?“ wundert sich Rene, als der Junge seine Taschen durchsucht.

„Ich habe meinen Rucksack mit dem Schlüssel in dem Lagerhaus vergessen.“ erklärt er ihm.

„Da können wir aber jetzt nicht zurück.“ überlegt der Beamte und fährt sich erneut durch das Haar, als würde er das alles nicht so ganz ernst nehmen, „soll ich die Tür dafür eintreten?“ hakt er nach.

Mike hebt sofort schüttelnd die Arme und kramt in seiner Hosentasche nach etwas kleinen.

„Was machst du da?“ möchte Rene gern wissen, als der Junge sich mit einem silbernen Sicherheitsnadel an dem Schloss zu schaffen macht.

„Ich öffne die Tür ohne Gewalt. Das liegt mir nicht.“ antwortet Mike und beschäftigt sich nur ein paar Sekunden mit dem Schloss, bevor die Tür schon aufgeht.

Der Junge eilt ein paar Stufen hinauf und macht das Gleiche jetzt an seiner Tür. Diese fällt auch mit Leichtigkeit auf.

„Wie hast du das gemacht?“ wundert sich Rene neugierig und begutachtet das Schloss, was keinen Schaden genommen hat.

„Ach, das ist ein Kinderspiel. Ich bekomm jedes Schloss auf, das ich will.“ lächelt Mike, der sich von den Worten irgendwie geehrt fühlt.

„Echt? Dann könntest du sicher ein großer Dieb werden.“ meint Rene neugierig.

Mikes Miene verdüstert sich zunehmend und er geht gar nicht darauf ein, „wollen sie einen Kaffee? Immerhin bin ich ihnen ja was schuldig.“

„Gerne, aber bitte hör auf mit dem Siezen. Ich bin Rene.“ lächelt der Beamte und streckt ihm freundschaftlich die Hand entgegen, „und du bist?“ hakt er nach, als Mike einschlägt.

„Ich heiße Mike.“ erwidert er etwas überrumpelt.

„Wohnst du hier eigentlich ganz allein, Mike?“ erkundigt sich Rene, als beide in die dunkle Küche kommen, wo der Junge erst das Licht anschaltet als er den Kaffee sucht.

„Ja, ich habe keine Eltern mehr.“ erwidert Mike ruhig und geduldig, wobei der Beamte trotzdem einen Unterton heraushört.

„Das tut mir leid.“ meint Rene und nimmt eine noch leere Kaffeetasse entgegen.

„Das brauch ihnen nicht leid zu tun. Sie hatten es nicht anders verdient.“ antwortet er tonlos.

Rene sieht dem Jungen stumm zu, wir er Kaffee aufsetzt und dann in der Zeit einen kleinen Fressnapf aufwäscht.

„Katze, komm her.“ ruft er in die Wohnung hinein, woraufhin schon Samtpfoten leise in die Küche geschwänzelt kommen.

„Katze?“ wundert sich der Beamte, als der Junge dem Haustier etwas essbares hinstellt.

„Ja, ich habe sie vor einer Weile aufgelesen. Sie ist mir einfach nachgelaufen und mir nicht mehr von der Seite gewichen. Deshalb lebt sie jetzt bei mir.“ erklärt Mike und streichelt das kleine Raubtier kurz, bevor er Rene die Tasse sanft entreist und frischen Kaffee hineinfüllt.

„Und warum hast du ihr keinen richtigen Namen gegeben?“

„Weil ich nie einen passenden gefunden habe und bevor ich ihr einen Namen gebe, der dann nicht zu ihr passt, hat sie halt keinen.“ antwortet der Junge und führt Rene in eine kleine Stube, wo ein großes, braunes Sofa an der Wand steht.

Das Zimmer ist weiß gestrichen, doch es muss schon lange her sein, da sich die Wände etwas gelblich verfärbt haben. Den Grund erkennt er auch sofort, als Mike sich eben eine Zigarette anzündet und sich mit ihr an ein angekipptes Fenster stellt.

„Wie lange lebst du eigentlich schon allein?“ fragt Rene neugierig nach.

„Das geht sie nichts an!“ meint der Junge etwas borstig, „aber deswegen sind sie sicher nicht hier. Sie wollen sicher etwas anderes wissen.“

Bei diesem Satz dreht er sich wieder zu dem gutaussehenden Mann um, der scheinbar Tag und Nacht im Anzug unterwegs ist.

„Ja das stimmt.“ schmunzelt Rene, „tut mir leid das ich dich so ausfrage, aber ich war nur neugierig.“

„Also, was wollen sie wissen? Weshalb ich im Lagerhaus war oder wie ich überhaupt hineingekommen bin?“ fragt Mike jetzt mit einem strengen Blick nach, der seine grauen Augen richtig zur Geltung bringt.

„Erst einmal würde ich gern beim Duzen bleiben. Das Siezen macht einen immer so alt, finde ich.“ lächelt der Beamte, der irgendwie eine fröhlichere Stimmung in das Gespräch bringen will.

„Ich halte aber nicht viel davon. Ich kenne sie kaum. Wenn sie wollen, können sie mich gern duzen, ich bleibe jedoch beim Siezen.“ erwidert der Junge ernst und zieht an der Kippe.

Rene sieht sich kurz im Raum um, damit er einen guten Anfang für das Gespräch findet. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der Bursche so direkt sein würde. Die meisten Leute, die Rene so hinter das Licht führt, versuchen so lang wie möglich nicht über das Thema reden zu müssen. Doch Mike ist anders. Bei ihm wird es schwer werden, näher an ihn heranzukommen. Er scheint niemanden wirklich zu vertrauen, außer sich selber und er will auch niemanden vertrauen. Rene würde es für das Beste halten, bei so einem Charakter, erst einmal von anderen Sachen zu plaudern, aber Mike lässt dies in keiner weise zu. Seine grauen Augen und der strenge Ausdruck in seinem Gesicht verraten es Rene sofort.

„Ich war heute bei den Lagerhäusern, weil ich eigentlich etwas aus einem der Häuser entwenden wollte. Doch das Gesuchte habe ich nicht gefunden und bin stattdessen auf dich und diese Frau getroffen. Ich habe gesehen wie leicht es dir fällt Schlösser zu öffnen und das hat mich sehr an dir fasziniert. Du bist noch jung und hast einiges auf den Kasten. Deshalb wollte ich dich auch vor der Wache beschützen und habe sie bewusstlos geschlagen. Irgendwie hatte ich mir eigentlich erhofft, dass wir mal zusammen etwas unternehmen würden.“ denkt sich Rene eine Lüge aus, die er sehr ruhig und zugleich ernst herüberbringt.

„Da muss ich sie enttäuschen. Ich drehe kein größeren Nummern.“ meint Mike sofort abweisend.

Rene überlegt schnell, was er daraufhin erwidern könnte. Scheinbar lässt sich Mike nicht so rasch einfangen. Dann muss es halt über andere Wege gehen.

„Hast du wirklich noch nie eine größeres Ding gedreht?“ versucht der Beamte die Sache verwundert klingen zu lassen.

„Und wenn doch geht sie das auch nichts an. Wollen sie mich nun zur Polizei schleppen oder beenden wir das Gespräch endlich? Ich muss wieder früh raus.“ fragt der Junge genervt nach und drückt die Zigarette in einem Aschenbecher aus.

Rene fährt sich lässig durch das Haar, „OK, dann mach ich los. Jetzt weiß ich ja wo du wohnst.“ meint er lächelnd und steht auf.

Mike sieht ihn irritiert an, „worauf wollen sie hinaus? Wenn sie mich bei der Polizei verpfeifen möchtest, dann können sie das ruhig tun.“

„Nein, dass hatte ich nicht vor.“ lacht Rene schwach auf.

„Was dann?“ will der Junge es endlich wissen.

„Lass dich überraschen. Viel Spaß!“ lächelt der Beamte breit und verlässt ohne ein weiteres Wort die Wohnung.

Mike sieht immer noch zur geöffneten Wohnzimmertür. Er ist total perplex. Was hat dieser Mann damit gemeint? Mike zündet sich noch eine Zigarette an und denkt in aller Ruhe nach. Und während er nachdenkt, gehen die so freundlichwirkenden Augen ihm nicht aus dem Kopf. Wieso faszinieren sie ihn so? Was ist an ihnen so anders? Mike versteht es einfach nicht! Dabei weiß er nicht, dass die selbe Frage Rene genauso beschäftigt.

Er kann selbst dann nicht aufhören an den Jungen zu denken, als er bei seiner Kollegin ankommt, die schon wieder im Wagen sitzt. Rene lächelt sie nett an, als er sich zu ihr gesellt. Doch Claudia ist überhaupt nicht nach lächeln zu mute.

„Was sollte das eigentlich?“ will sie garstig erfahren, als ihr Partner kaum sitzt.

„Tut mir leid, aber sonst wäre unsere Tarnung aufgeflogen.“ erklärt Rene und reicht ihr einen Kaffee herüber.

Claudia ergreift ihn zögernd und massiert sich etwas den Nacken.

„Das nächste Mal schlag ich dich KO.“ knurrt sie, da ihr Genick ziemlich schmerzt und die Schmerzen nicht nachlassen.

„Ein nächstes Mal wird es kaum geben.“ lächelt Rene und stellt dann seinen Kaffee zur Seite, „dreh dich mal etwas um!“ weißt er sie freundlich an.

Seine Kollegin tut wie ihr geheißen und Rene beginnt jetzt den schmerzenden Nacken etwas zu massieren.

„Was meinst du damit? Wieso gibt es kein nächstes Mal? Hattest du Erfolg?“ hakt sie etwas entspannter nach, weil die Schmerzen etwas zurückgehen.

Ihr Kollege kann das wirklich gut, dass muss Claudia leider zugeben. Doch sie würde es niemals laut sagen, da Rene sich sonst gleich wieder etwas darauf einbilden würde. Er kann so ein Angeber und Großkotz werden, wenn man ihn zu viel lobt. Deshalb lässt sie es.

„Der Kleine hat noch nicht richtig angebissen. Das könnte wirklich schwierig werden.“ erwidert Rene nachdenklich.

„Dann lass es doch. Du musst ihn ja nicht unbedingt verführen. Vielleicht steht er eher auf Frauen und ist nicht einer von denen, der gleich eine Schwäche für dich bekommt.“ überlegt Claudia nachdenklich.

„Was willst du denn damit sagen? Ich erarbeite mir alles immer hart!“ meint der Beamte.

„Ja, wie bei dem letzten jungen Mann, mit dem du gleich nach dem ersten Date im Bett warst.“ erwidert die Kollegin mit etwas Sarkasmus in der Stimme.

„He, das hat mich immerhin 2 Stunden meiner Zeit gekostet ihn dazu zubringen.“ antwortet Rene rasch, „außerdem hat er mir dabei doch die Informationen geliefert, die wir haben wollten.“

„Das stimmt schon, aber du hättest trotzdem nicht so weit gehen müssen.“ meint die Kollegin etwas überzeugter.

„Wieso nicht? Etwas Spaß während der Arbeitszeit musst du mir schon gönnen. Immerhin haben wir nur zwei verschiedene Stellung ausprobieren können in der kurzen Zeit.“ seufzt Rene, „schade eigentlich. Denkst du, dass dieses Mal mehr Zeit bekomme?“

Claudia zieht die Augenbraun ziemlich weit nach oben und schnaubt verächtlich, „was würden deine Weiber nur sagen, wenn die wüssten, was du mit den Kerlen treibst?“

„Einige würden sich sicher freuen. Ich habe mal bei einer Umfrage gelesen, dass viele Frauen mehr auf bisexuelle Männer abfahren.“ überlegt der Kollege etwas von der Idee inspiriert.

Da seine Kollegin nichts erwidert, hakt er nach, „oder gefallen dir solche Männer nicht?“

„Um mich gehst hier wohl gar nicht!“ protestiert Claudia sofort.

„Ich hab ja nur gefragt.“ zuckt Rene etwas desinteressiert mit den Schultern und lässt jetzt von der Massage ab.

Die Kollegin bedankt sich noch rasch dafür und dann beenden sie den Dienst für ein paar Stunden erst einmal.
 

Zu Mike’s Bedauern leider nicht all so lang. Kurz vor der Mittagspause taucht Rene wieder in der Bäckerei auf. Der Bäckermeister holt ihn extra nach vorn, da Rene auch noch etwas für ihn hat. Doch als Mike den Strauch aus 15 weißen Rosen auffängt, hätte er ihn beinah noch fallen lassen.

„Was soll ich damit?“ hakt er etwas zornig nach, wobei er mit aller Mühe versucht seine Wut zu kontrollieren.

Was hat dieser Mann hier ständig zu suchen? Was soll das alles? Er hat keine Lust den ständig wiedersehen zu müssen. Kann er nicht einfach aus seinem Leben verschwinden?

„Hallo Miki, ich wollte mich nur für gestern Abend entschuldigen.“ lächelt er und beugt sich über die weißen Rosen.

Er riecht kurz an ihnen und sieht Mike dann freundlich an, „oder gefallen sie dir nicht?“

Mike steht der Mund offen. Er kann es einfach nicht fassen. Was ist das nur für ein Kauz, der ihm auch noch Blumen schenkt. Was soll das?

„Erstens heiß ich nicht Miki, sondern Mike und wenn sie mich schon nicht siezen, dann nennen sie mich wenigstens beim richtigen Namen! Zweitens stehe ich nicht auf Rosen und schon gar nicht auf weiße! Und drittens brauchen sie sich für gestern nicht zu entschuldigen. Tauchen sie einfach nicht mehr auf und die Sache ist vergessen.“ erwidert Mike so deutlich wie möglich.

Rene fährt sich daraufhin nur wiedereinmal lässig durch das gestylte Haar und seufzt laut, „schade, und dabei dachte, ich mach dir wenigstens eine kleine Freude. Wenn ich sie dir gestern schon nicht bereiten konnte.“

Mike blickt zu seinem Lehrmeister, der immer größere Augen bekommt. Irgendwas sagt ihm, dass der Bäckermeister da irgendetwas falsch versteht. Mike muss es schnell klarstellen, bevor er etwas falsches denkt.

„Ähm Herr, wie war noch gleich ihr Name?“ hakt Mike etwas netter nach.

„Nenn mich einfach Rene. Der Familienname tut hier nichts zur Sache.“ erwidert Rene und beugt sich noch etwas über die Theke, hinter der Mike etwas Schutz vor dem Irren sucht.

„OK, dann halt Rene. Ich weiß nicht, was sie damit meinen und ich will es auch gar nicht. Könnten sie einfach irgendetwas kaufen und dann das Geschäft wieder verlassen? Ich habe noch einiges an Arbeit vor mir.“ fragt der Junge sehr deutlich ausgedrückt nach.

„Na gut, dann würde ich gern einen Kaffee und ein Stück Schokokuchen bestellen. Ich trinke und Esse gleich hier an dem kleinen Tisch und warte bis du Pause hast.“ schlägt Rene breit lächelnd vor.

Mike zieht die Augenbraun merklich nach oben. Er ist sichtlich genervt von dem Kunden.

„Meine nächste Pause ist erst in zwei Stunden. Sie brauchen nicht so lange warten.“ erklärt er etwas herumlügend.

„Das ist nicht schlimm. Ich habe Zeit. Ich warte gern.“ meint der Kunde breit lächelnd.

Mike holt tief Luft um nicht auszurasten und bereitet dem komischen Herrn seinen Kaffee zu.

Als er dann dem Mann Kaffee und Kuchen serviert hat und wieder nach hinten zum Arbeiten geht, nimmt sein Lehrmeister ihn rasch zur Seite.

„Wenn du willst, kannst du mit ihm auch kurz Pause machen.“ schlägt er ihm nett vor.

„Das will ich gar nicht.“ erwidert Mike angespannt, „ich kenne diesen Mann kaum. Weshalb sollte ich dann meine Pause für ihn opfern?“

„Na wenn du das sagst.“ zuckt der alte Mann mit den Schultern, „ich dachte nur, ihr kennt euch schon etwas länger.“

„Das tun wir nicht und ich will ihn auch nicht näher kennen lernen.“ murrt Mike und macht sich etwas sehr energisch an das Schruppen der Bleche.

Er muss etwas Wut rauslassen und dazu eignet sich die Arbeit perfekt. Der Bäckermeister schüttelt darüber nur den Kopf und kümmert sich um den Verkauf der Ware. Mike sieht manchmal zu dem kleinen Speisetisch und erkennt, dass dieser Rene immer noch keine Anstalten zum Gehen macht. Auch halb vier Nachmittags, wo Mike seine Pause schon sehr lang hinausgezögert hat. Der Bäckermeister findet dies jedoch nicht so berauschend und befielt seinem Lehrling jetzt eine Pause zu machen.

„Muss das wirklich sein?“ fragt er noch einmal nach, wo der ernste Blick des alten Mannes ihn dann doch nach draußen zitiert.

„Ah, da bist du ja.“ lächelt Rene ihm entgegen und macht etwas Platz auf dem Tisch, wo 5 Kaffeetassen und zwei Kakaotassen stehen, die schon entleert wurden.

„Ja.“ murmelt Mike und stellt sich neben ihn.

„Soll ich dir einen Kakao bestellen?“ hakt der Beamte lächelnd nach.

„Nein, ich hol mir selber einen.“ erwidert Mike, dem diese Gesellschaft eher unangenehm ist.

Wieso rückt dieser Mann ihm einfach nicht von der Pelle?

Und genau die selbe Frage stellt er sich anderthalb Stunden später auch noch mal, als der Kunde ihn unbedingt nach hause begleiten möchte. Mike hat total abgelehnt, doch als er sein Fahrrad mit einem zerstochenen Reifen aufgefunden hat, konnte er nicht mehr abschlagen. Mit einem gemischten Gefühl auf sein Fahrrad steigt er in den Wagen ein und muss sich von da an irgendwelche Sachen über den Beruf des Mannes anhören. Mike hört kaum zu. Nur irgendetwas mit Klienten und Mandanten. Wahrscheinlich ist Rene ein Anwalt oder so etwas in der Art. Mike interessiert es ohnehin kaum. Er will nur so bald wie möglich bei sich daheim ankommen und endlich Abstand zu diesem Mann gewinnen. Irgendwie hat er eine komisches Gefühl bei ihm.

„Hast du eigentlich wirklich graue Augen?“ fragt Rene interessiert nach und beugt sich etwas zu ihm herüber, als er mit seinem schwarzen Mercedes vor dem Grundstück des Wohnhauses hält.

Mike wird das Verhalten des Mannes immer unangenehmer und er lehnt sich etwas zurück, bevor er antwortet.

„Ich hab schon immer graue Augen. Was dagegen?“

„Nein überhaupt nicht.“ lächelt Rene und streicht dem Jungen eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Das wird Mike nun doch zuviel und er stößt die Beifahrertür schnell auf und steigt aus.

„Also tschüss!“ meint er nur rasch, schlägt die Tür zu und rennt in das Grundstück hinein.

Rene sieht ihm betreten nach. Bei dem Jungen wird das alles schwerer als erwartet. Wieso zeigt seine Art und Weise keine Reaktion bei ihm? Er bekommt doch sonst jeden, den er haben will und damit auch die nötigen Information. Sein Handy klingelt eben und Rene geht ran. Die entzückende Stimme von Claudia lächelt ihn ins Ohr hinein.

„Na hat der Kleine immer noch nicht angebissen?“

„Wo steckst du?“ fragt Rene einfach nur nach.

„Im Wagen hinter dir, falls du zu blind warst während des Flirtens etwas zu bemerken.“ meint sie und steigt schon aus einem weinroten, großen BMW aus.

Rene legt schmunzelnd auf und öffnet seine Fahrertür. Seiner Kollegin entgeht wirklich nichts.

„Was treibt dich hier her?“ fragt der Beamte sofort nach.

„Ich war nur neugierig, ob der Kleine endlich anbeißt. Doch wie es scheint, helfen da nur die Waffen einer Frau.“ lächelt sie und fährt sich durch die farbenfrohen Haare.

„Du denkst doch nicht wirklich, dass er auf dich abfährt?“ will Rene grinsend wissen, „der Junge steht eindeutig auf Männer.“

„Wollen wir eine Wette laufen lassen?“ fragt Claudia neugierig nach und sieht den Kollegen herausfordernd an.

„Gerne. Was schlägst du vor?“ hakt er freundlich nach.

„Wenn ich den Jungen zuerst ins Bett bekomme, darf ich die nächsten 3 Monate mit deinem Mercedes fahren.“ lächelt sie breit.

„Und was bekomm ich, wenn ich gewinne?“ hakt Rene lächelnd nach.

„Wie wäre es, wenn ich dir dann endlich die Nummer meiner Freundin gebe, auf die du schon so lange scharf bist?“ schlägt Claudia vor und streckt ihm die Hand entgegen.

Ihr Kollege überlegt kurz und schlägt dann überzeugt ein. Auf einen harten Konkurrenzkampf zwischen den Kollegen.
 

Mike ist mittlerweile unter der Dusche und wäscht sich die Haare, als seine Gedanken wieder zu Rene wandern. Er begreift es immer noch nicht. Wieso verhält sich dieser Mann so komisch ihm gegenüber? Dabei geht ihn die letzte Anmache durch den Kopf, die er vorhin während der Autofahrt anhören musste. Rene hatte gefragt, ob er ihm die Richtung zeigen könnte. Mike hatte gedacht, es gehe um den Nachhauseweg zu seiner Wohnung, doch Rene meinte etwas anderes und unterbrach ihn in den Wegbeschreibungen. Daraufhin hatte Mike nachgefragt, welchen weg er denn meine. Und die Antwort hatte ihn sichtlich verstummen lassen. Rene meinte nur breit lächelnd, ob Mike ihm die Richtung zu seinem Herzen zeigen könnte. Wenn Mike über diese Anmache nachdenkt, kommt er echt ins Grübeln. Was meint Rene damit? Auf was will er hinaus? Verwechselt der Mann ihn etwa mit einem Mädchen? Mike sieht an sich hinter und muss aber feststellen, dass er außer einem schmalen Körper keine Ähnlichkeit mit Frauen hat. Wieso stellt Rene dann solche Fragen? Und ehe sich Mike versieht, schießt ihn die Antwort durch den Kopf.

„Rene ist schwul.“ murmelt er erschrocken und lässt die Augen kurz auf einen Punkt im Raum gerichtet.

Dann schießen ihn neue Gedankengänge durch den Kopf. Denkt der Mann etwa, dass er selber auch schwul ist? Hat er vielleicht irgendeine Bemerkung gemacht und eine Gestik, die ihm selber nicht aufgefallen war? Er muss Rene irgendwie darauf ansprechen. Nur, dann würde er ihn auch wiedersehen müssen. Und das ist eine Sache, die Mike die ganze Zeit versucht zu vermeiden. Rene sieht ja nicht schlecht aus, aber er war nicht schwul und er wird es auch nicht werden! Davon ist Mike überzeugt. Nur wieso fällt es ihm so schwer, nicht mehr an den Mann zu denken, der ihn die letzten Tage ziemlich viel nervt. Vielleicht sollte er heute schon ein ernstes Gespräch mit ihm führen, damit die Sache endlich vom Tisch ist. Mike, in seiner Überlegung mitten drin, wie er das Gespräch am besten führt, stürzt aus der laufenden Dusche und eilt zu seinem Handy. Wo hat er nur den Zettel von Rene? Irgendwo muss er doch liegen. Unbekleidet sucht er in der Wohnung überall nach dem Zettel und findet ihn dann in einer getragenen Hose, die heute noch gewaschen werden sollte.

Schluckend und sehr angespannt wählt er die Nummer und hält das Handy dann an sein Ohr. Was ist, wenn Rene nicht rangeht? Oder wenn sich jemand anderes meldet? Wie soll er dann reagieren? Das Handy klingelt mehrmals, aber Rene nimmt nicht ab. Ist das vielleicht gar nicht seine Nummer? Plötzlich nimmt jemand ab.

„Mauer bei Matzke.“ fragt eine Frauenstimme in den Hörer.

Vor Schreck legt Mike sofort wieder auf und legt das Telefon zur Seite. Tropfnass steht er ein paar Sekunden in der Wohnstube, bis seine Katze ihm plötzlich die Füße ableckt und er wieder aus dem Tagtraum erwacht.

„Ach stimmt ja.“ fällt es ihm auf und er steigt wieder nachdenklich unter die Dusche.

Er würde zu gern wissen welche Frau das war. Vielleicht seine Freundin? Doch jetzt wird er es sicher nicht mehr erfahren können. Oder er hat sich einfach nur verwählt?

Mike wäscht sich erst einmal das Shampoo aus den Haaren und trocknet sich langsam ab.
 

In der Zwischenzeit steigt eben jemand anderes aus der Dusche und legt sich einen schwarzen Bademantel um, bevor er in sein gut ausgestattetes, in Blautönen gehaltenes Wohnzimmer tritt. Auf dem großen Sofa sitzt Claudia und schaltet etwas durch die Kanäle. Als ihr Blick auf Rene wandert, breitet sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht auf und sie schwenkt das Handy in der Hand hin und her.

„Was ist? Hat jemand angerufen?“ wundert sich Rene und nimmt es ihr aus der Hand.

„Ich glaube, dass war der Kleine.“ erwidert sie und streckt sich kurz, so dass ihr Top etwas nach oben rutscht und ein Bauchnabelpircing zur Geltung kommt.

Rene interessiert dies kaum und er durchsucht sein Handy nach angenommenen Anrufen. Wie es scheint hat der Kleine seine Nummer sogar mitgesendet. Rene ruft ihn rasch zurück und fährt sich nachdenklich durch das nasse Haar. Claudias Augen blitzen auf. Wenn sie dieses Telefonat zulässt, dann kommt sie nicht so einfach an den Jungen ran. Soll sie vielleicht dagegen arbeiten oder es lassen? Während sie in ihren Gedanken noch vertieft ist, beginnt Rene schon mit dem Jungen zu sprechen.

„Hallo Mike, ich bin’s Rene. Was gibt es denn?“ fragt er freundlich nach.

Am anderen Ende schluckt Mike merklich auf. Was soll er ihm denn jetzt sagen? Er hat nicht damit gerechnet, dass dieser Mann wirklich zurückruft. Nervös will er sich auf das Sofa setzen, erwischt aber gedankenversunken nur ein Stück des kleinen Stubentisches. Da dieser dafür nicht ausgelastet ist kippt der Junge mit samt dem Tisch nach hinten und das Handy fällt ihm aus der Hand.

„Ist was passiert?“ will Rene sofort erschrocken wissen und packt den Hörer fester in der Hand.

Was ist an der anderen Seite geschehen? Der Junge gibt ihm immer noch keine Antwort. Was ist da nur los? Hastig schnappt sich Rene eine daliegende Hose und schmeißt Claudia das Handy zu.

„Was hast du vor?“ stutzt diese, als der Beamte sich noch nicht einmal die Mühe macht eine Unterhose drunter zuziehen und den Bademantel nur rasch danach zur Seite schmeißt, um sich ein schwarzes, knappe Shirt überzustülpen.

„Ich bin gleich wieder da. Wenn etwas ist, dann ruf ich dich gleich auf deinem Handy zurück.“ erwidert Rene und nimmt ihr das Handy wieder ab und stützt zur Haustür.

Claudia kann nur irritiert zusehen, wie der Kollege in die Schuhe hineinschlüpft und die Autoschlüssel nimmt.

„Du holst dir mit den nassen Haaren sicher den Tod!“ ruft sie ihm nach, doch er hört es eh nicht.

Kopfschütteln setzt sich die Frau wieder auf das Sofa und schaltet durch die Musikkanäle.
 

Mike gelingt es in der Zwischenzeit wieder auf die Beine zu kommen. Das war schon ein leichter Schlag auf den Hinterkopf, aber es ist ja nichts groß passiert. Er reibt sich die kleine Beule noch kurz, bevor er wieder zu seinem Handy greift, was etwas entfernt liegt. Hoffentlich hat Rene nicht aufgelegt. Mike meldet sich wieder und hört nicht einmal ein Freizeichen. Aber wieso antwortet ich Rene dann nicht? Was ist los? Irritiert legt er auch kurz auf und versucht es erneut, doch es ist wieder kein Freizeichen zu vernehmen. Mit wem telefoniert er denn oder hat sein Handy einen Schlag abbekommen? Etwas genervt steht Mike erst einmal vom Boden auf und legt das Handy auf das Sofa. Dann richtet er den Tisch wieder ordentlich hin und fährt sich durch die nassen Haare. Was soll er denn jetzt tun? Ob sich Rene noch einmal bei ihm meldet? Sonst werden sie die Sache niemals klären können. Etwas durch den Wind geht er erst einmal wieder in sein Schlafzimmer und legt das Handtuch ab, was er sich umgewickelt hat. Dann zieht er sich eben erst einmal an, damit er nicht die ganze Zeit im Handtuch herumsitzt. Als er sich eben eine frische Boxershorts angezogen hat, hört er plötzlich das Türschloss knacken. Erschrocken geht Mike nachsehen und wickelt sich nur das Handtuch wieder herum. Doch als er den Flur betritt, lässt er es zugleich erschrocken fallen.

Niemand anderes als Rene steht in der Tür und sieht ihn erleichtert an. Sein Blick wandert erst ein paar Sekunden später kurz nach unten, bevor er die Tür hinter sich fallen lässt.

„Dir geht es gut.“ meint er erleichtert und lehnt sich kurz etwas an die Wand an.

Mike errötet etwas und hebt das Handtuch rasch auf. Als er es sich wieder umwickeln möchte, hält Rene ihn plötzlich davon ab und nimmt es in seine Hand.

„Du brauchst dich vor mir nicht zu schämen.“ erklärt er ihm lächelnd.

Seine Hand wandert langsam an dem Gesicht von Mike hinauf, der immer noch geschockt auf der Stelle steht und sich nicht recht rühren kann. Deshalb lässt er die sanfte Berührung auch kurzzeitig zu. Er denkt erst wieder darüber nach, als Rene’s Gesicht seinem näher kommt. Eilig macht er einen hastigen Schritt zurück und stolpert fast wieder, wenn der Mann ihn nicht rasch noch gehalten hätte.

„Was, was soll das?“ bekommt Mike endlich seine Sprache wieder und wehrt sich gegen die Festhalte von ihm.

„Ich wollte nur nicht, dass du hinfällst.“ antwortet er und lässt ihn sofort wieder los.

„Wäre ich schon nicht.“ erwidert der Junge und geht noch ein paar Schritte rückwärts.

Irgendwie kommt es ihm vor, als hätte er Rene besser nicht angerufen. Diese Situation, die er jetzt durchlebt, ist einfach zu unfassbar.

Keiner der beiden sagt ein Wort. Die Blicke treffen sich nur weiterhin, aber niemand rührt sich. Mike sausen total viele Fragen durch den Kopf. Wie soll er jetzt reagieren? Kann er ihn nicht einfach wieder vor die Tür setzen? Doch irgendetwas in ihm will das auch nicht. Er muss sich für ein was entscheiden. Nur was soll er tun, wenn er denn eigentlich doch unbekannten Mann nicht herausschmeißt? Was würde er dann wieder für Versuche ausführen, um Mike näher zu kommen? Oder bildet sich der Junge diese Versuche nur ein? Vielleicht nimmt er diese Nähe einfach auch falsch war, weil er seit ein paar Jahren niemanden mehr längere Zeit bei sich in der Nähe hatte. Und was ist, wenn Rene doch Anstalten macht und versucht ihn irgendwie... ?

Ach Mike schüttelt in Gedanken den Kopf. Wenn er die ganze Zeit nur darüber nachdenkt, dann würden sie noch morgen hier im Flur stehen.

„Ähm, darf ich reinkommen?“ fragt Rene nach, der mit seine Augen immer noch den Blick von Mike sucht.

„Äh OK.“ erwidert er etwas hastig und zeigt ins Wohnzimmer.

Während Rene an ihm vorbeigeht, verschwindet er selber rasch in seinem Zimmer und zieht sich fertig an. Rene behält sein Handtuch weiterhin in der Hand, als würde er damit etwas zum Ausdruck bringen, was Mike gar nicht erst verstehen will. Eilig zieht er sich eine Hose und ein weißes Shirt an, bevor er die Wohnstube betritt. Doch kaum durch die Tür gegangen und Rene gesichtet, macht er wieder zwei ängstliche Schritte zurück. Wenn er so an ihn denkt, wie er da auf dem Sofa sitzt und wie verführerisch er Mike anblickt. Mike schlägt sich mit der flachen Hand leicht gegen das Gesicht, um diesen Gedanken zu verscheuchen. Er muss einen klaren Kopf bewahren. Vielleicht sollte er Rene einfach etwas zuessen oder etwas trinkbares anbieten. Eilig läuft Mike in die Küche und sucht nach einem Getränk im Kühlschrank. Dort findet er zuerst Bier, doch das hält er jetzt nicht für ganz angemessen. Danach erblickt er sauren Apfel, ein ziemlich alkoholisches Getränk. Das kommt auch nicht in frage. Das würde dann eher so aussehen, als würde er ihn abfüllen wollen.

Nach kurzem Suchen entscheidet sich Mike für Orangensaft, den er noch nicht geöffnet hatte. Schnell füllt er zwei Gläser mit dem Saft und betritt jetzt etwas sicherer das Wohnzimmer.

Rene blickt ihm entgegen und nimmt ein Glas ab. Mike sieht flüchtig im Raum umher und zu einem Sessel, auf dem die Katze sich breitgemacht hat.

Entweder er scheucht sie darunter oder er setzt sich neben den Schwulen.

Wieder muss sich Mike innerlich einen Rüffel erteilen. Er weiß doch noch gar nicht, ob der Mann überhaupt schwul ist. Also entscheidet sich Mike für einen Platz auf dem Sofa.

„Danke für das Getränk.“ bedankt sich Rene eben freundlich bei ihm und lächelt charmant.

Mikes Augen haften zugleich auf seinen Lippen. Die so wunderbar verlockend herüberkommen. Doch bevor er den Gedanken zuende denkt, erschreckt Rene ihn schon wieder auf.

„Weißt du Kleiner, du gefällst mir wirklich.“ fängt er freundlich an und legt seinen Arm um ihn, wobei Rene ihn auch etwas an sich herandrückt.

„Was, was meinen sie?“ will Mike verlegen wissen und sieht auf seinen Schoß.

„Ich meine es so, wie ich es sage.“ erwidert der Mann und drückt ihn noch fester an sich heran, „ich stehe eigentlich nicht auf kleine Jungs, aber du bist eine Ausnahme.“

Mike bleibt das Herz fast stehen. Was will dieser Irre ihm damit sagen? Meint er das wirklich ernst? Hat das Mike jetzt richtig verstanden?

„Wollen sie damit etwas sagen, dass...?“

„Ja, genau ich habe mich in dich verliebt.“ antwortet Rene offenherzig und breit lächelnd.

Mike reist sich zugleich los und stellt sich eilig auf die andere Seite des Raumes.

Rene beobachtet seine Reaktion genau und erkennt auch den eisernen Blick des Jungen.

Mike weiß gar nicht, was er sagen soll. Wie kann dieser Mann das einfach so locker und leicht aussprechen? Jeder andere würde sicher herumdrucksen. Da Mike weiter auf Abstand geht und Rene irgendetwas tun will, beginnt er ein Versprechen abzugeben.

„Ich will dich gerne näher kennen lernen und dein Freund werden. Doch beides würde ich nur in deinem Einverständnis tun können. Deshalb verspreche ich dir, dass ich dich nie zu etwas zwingen werde. Besonders nicht zu verschiedenen Stellungen.“ erklärt er dem Jungen rasch und doch kommt es sehr lässig herüber, weil er sich dazu noch durch die Haare fahren muss.

Mike klappt der Mund halb auf. Er ist wirklich sprachlos von diesem Mann. Doch obwohl Mike sich eher Gedanken über das machen müsste, was in seiner Hose vor sich geht, fällt ihm nur eine Frage ein.

„Was meinen sie mit verschiedenen Stellungen?“

Rene sieht ihn kurz verdutzt an. Dann zündet er sich erst einmal eine Zigarette an, die er aus einer Schachtel aus seiner Hosentasche hervorholt. Als er den ersten Zug ausgeatmet hat, antwortet er wieder lässig auf die Frage.

„Ich dachte an die 69 Stellung und an die Hündchenstellung und ...“ Mike unterbricht ihn plötzlich eilig.

„Lassen sie gut sein. Sie brauchen es nicht weiter zu erläutern.“

Rene lächelt daraufhin nur und trinkt einen Schluck des Orangensaftes. Mike steht die ganze Zeit bewegungslos da und sieht ihn dabei zu. Er muss das Gespräch bald anfangen, damit er den Mann bald möglich wieder aus der Wohnung werfen kann.

Rene beobachtet unterdessen den kleinen Jungen genau. Er gefällt ihm von mal zu mal mehr. Schade eigentlich, dass Mike ein Dieb ist und zwei, drei Jahre zu jung für ihn. Ansonsten könnte er sich wirklich etwas ernstes mit ihm vorstellen. Mike steht immer noch angewurzelt da. Wieso rührt sich der Junge denn nicht? Doch plötzlich scheint er den Mund zu einem Gespräch zu öffnen.

„Ich möchte sie ja nicht enttäuschen, aber ich bin nicht schwul.“ meint der Kleine ruhig und mit festen Blick.

Rene sieht ihn mit freundlichen Lächeln weiterhin an. Das irritiert ihn sichtlich und er stellt sich deshalb die Frage, was dieses Lächeln zu bedeuten hat. Wieso kann er noch so nett wirken, obwohl er doch gerade eine Abfuhr erteilt bekommen hat? Rene stellt langsam sein halbvolles Glas auf den Tisch ab und blickt den Jungen dabei weiterhin an. Mike sieht gedankenversunken zu Boden und erkennt nur nebenbei die Füße des jungen Mannes, die neben ihn treten. Rene ist so dicht bei ihm, dass sich ihre Körper schon berühren. Doch trotzdem bewegt sich Mike in diesem Moment nicht weg. Dabei bleibt ihm bei dieser Nähe fast das Herz stehen. Rene streichelt ihm kurz über die Wange und streift ihm eine Haarsträhne dabei aus dem Gesicht. Mike blickt mit großen Augen zu dem Mann auf. Er ist wirklich sprachlos von dem gutaussehenden Beamten, der ihn so liebevoll ansieht. Er ist so fasziniert von den Augen des Gegenübers, dass er sich nicht einmal bewegt als das Gesicht von Rene ihm immer näher kommt. Und ohne lange zu überlegen küssen sich die beiden auf den Mund. Erst nur ganz zaghaft und schwach, doch dann wird es leidenschaftlicher und wilder. Mike weiß gar nicht wie ihm geschieht. Er ist so überrumpelt, dass er nichts dagegen tut. Rene hält seinen Kopf in seinen Händen fest, damit er nicht türmen kann. Mike ist momentan sowieso nicht nach weglaufen. Diese Leidenschaft, die sich gerade in ihm breit macht fesselt ihn zunehmend mehr. Der berauschte, ungeduldige und doch zugleich ungewohnte Kuss dauert nun schon mehrere Minuten an, aber dann begeht Rene einen Fehler, der Mike in die Realität zurückholt. Der Beamte zieht sich eben sein T-Shirt aus und wirft es hinter sich, als er Mike an die Hose geht. Der Siebzehnjährige reist die Augen erschrocken auf und stößt den Mann von sich.

„Was soll das?“ hakt er wütend und erschüttert nach.

Rene will wieder langsam auf ihn zugehen, doch Mike lässt keine weitere Berührung zu.

„Ich glaube es ist besser, wenn sie jetzt gehen.“ befielt der Junge mit eiserner Stimme und finsteren Blick.

Der Beamte bleibt noch ein paar Sekunden so stehen, nimmt dann aber sein T-Shirt vom Boden und verlässt rasch die Wohnung. Als er vor dem Wohnhaus steht, lehnt er sich kurz gegen die verschlossene Tür, die er vorhin mit einem Trick geöffnet hatte. Es regnet in dieser Nacht und die Sterne sind nicht sichtbar. Rene versucht wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Was ist gerade mit ihm durchgebrannt? Wieso konnte er sich so schwer zurückhalten? In seiner Hose lebt es immer noch und er bekommt diese Erregung nicht richtig unter Kontrolle. Vielleicht fehlt ihm einfach Sex und deshalb konnte er sich nicht recht zügeln. Den Jungen hatte er sicher verschreckt. Der Beamte schüttelt den Kopf und läuft durch den Regen, zu seinem Auto.

Mike steht unterdessen am Fenster und hat sich eine Zigarette angekündigt. Ihm ist total heiß und er glüht förmlich, als hätte er Fieber. Auch er macht sich Gedanken über das, was eben geschehen war. Wieso konnte er sich nicht richtig wehren? Weshalb hat er das nur zugelassen? Rene musste jetzt sonst was von ihm denken. Zaghaft erinnert er sich wieder an den so leidenschaftlichen Kuss und fährt sich sanft über seine Lippen, die auch sehr warm sind. Er hatte wirklich einen Mann geküsst! Wie konnte das nur geschehen?

Mike fühlt sich so leer und doch zugleich irgendwie total überfordert. Er kann es nicht begreifen, dass dies tatsächlich geschehen ist. Nach dem er seine Zigarette aufgeraucht hat, betritt er rasch das Bad und wäscht sich das Gesicht mit kalten Wasser ab. Aber irgendwie hilft es ihm nicht, diese Erregung wegzuspülen, die seinen Körper im Griff hat. Wenn Mike sich nicht im richtigen Moment noch gewehrt hätte, dann wäre Rene sicher noch viel weitergegangen. Total durcheinander legt sich Mike zu Bett und streichelt seine Katze noch eine ganze Ewigkeit, in der er nicht richtig einschlafen kann.

Aber selbst im Schlaf lässt Rene ihn nicht zufrieden. Sexuelle Träume nerven ihn zwar nicht, doch ständig dreht sich alles nur um diesen männlichen Idioten.
 

Die nächsten drei Tage vergehen sehr schleppend. Jede freie Minute sieht Mike nach, ob er eine SMS oder einen Anruf von Rene erhalten hat. Am Anfang empfand er es sogar noch als recht angenehm keine Nachricht von dem Schwulen zu erhalten. Doch je länger er an das letzte Treffen denkt, desto mehr sehnt er sich danach ihn wiederzusehen. Das wird Mike besonders Abend klar, wenn er allein in seiner Wohnung ist und am Fenster eine Zigarette raucht. Immer öfter erwischt er dabei auf das Klingeln der Haustür zu horchen, das leider nicht erklingt. Und je ruhiger es um ihn ist, um so mehr ertappt er sich bei dem Gedanken, sich selber bei dem Mann zu melden. Wieso geht er ihm nicht aus dem Kopf? Deshalb bekommt er täglich Besuch von Rene in seinen Träumen? Das geht in ihm nur vor? Er begreift es einfach nicht. Mike versteht sich selber nicht mehr. Eigentlich war er doch froh, dass dieser Typ endlich gegangen ist. Wieso?

Da ist es plötzlich wieder. Dieser süße Schmerz in seinem Herzen. Mike weiß nicht, ob er ihn als süß empfinden soll, weil dieses Gefühl so unerträglich ist. Warum plagen ihn solche Schmerzen und Gedanken nur so sehr? Selbst bei der Arbeit kann er sich kaum noch richtig konzentrieren. Erst vorhin hatte er Mehl mit Zucker verwechselt. Der Lehrmeister hatte ihn vielleicht dumm dabei angestarrt. Mike hat sich mehrfach dafür entschuldigt, aber der Teig musste trotzdem neu angerührt werden.

Mike drückt seine Zigarette aus und haut sich geschafft ins Bett. Er hat die letzte Nacht kaum geschlafen, nach dem so abgefahren Traum. Er hatte davon geträumt mit Rene in eine Wohnung zu ziehen, was total unfassbar für ihn war. Gähnend streichelt er jetzt seine Katze, die sich zu ihm gesellt.

„Du bist wirklich der einzige, richtige Freund, Schnurri.“ lächelt Mike, der dem Tier seit vorgestern sogar einen Namen verpasst hat.

Eigentlich ist ihm nichts richtiges eingefallen, doch er wollte der Katze zu mindestens erst einmal einen geben, falls Rene wieder auftaucht. Da wollte er einen Namen vorzuweisen haben. Eigentlich ist das total albern, aber Mike konnte sich kaum gegen den Gedanken wehren. Müde wandert er wieder einmal ins Land der Träume über, wo sich eben die Geschichte des gestrigen Abends fortsetzt:

Mit einem leisen Knarren öffnet sich die Tür eines Arbeitszimmers. Die Person, die eintritt, hat blondes Haar, ist recht braungebrannt und trägt einen blauen, engen Pyjama, der die gutaussehende, unbehaarte Brust des Trägers zeigt.

"Kommst du schlafen, Mike?“ halt die männliche, doch noch etwas jugendliche Stimme durch das Zimmer, ohne dass sie beachtet wird.

Der Junge vernimmt das leise Klimpern von Tasten, die nur von dem Laptop stammen können, dessen Licht den Raum leicht erhellt. Der Arbeitende sucht verschiedene Adressen von Juweliergeschäften heraus.

„Mike.“ quengelt der Mann leicht herum und betritt fast lautlos den Raum.

„Jetzt nicht, Rene!“ murrt der Junge am Arbeitsplatz, der zwar älter wirkt, jedoch eigentlich um ein paar Jahre jünger ist.

Der blonde Mann bewegt sich langsam auf die jüngere Person zu. Mit einer Hand greift er nach der Schulter der Person und lässt seine Hand ruhig auf ihr ruhen.

„Mike, du brauchst mal wieder eine kleine Pause.“ meint Rene, ohne die Schulter loszulassen.

„Siehst du nicht, dass du mal wieder nervst?“ die Person, die sich vorher als fast reglos darbot, dreht sich jetzt mit samt den Stuhl, zu den gutaussehenden Mann um.

Mike starrt ihn mit einem kalten Ausdruck an, wobei seine grauen Augen den Blick von Renes erwidern.

„Aber Mike, ich will dir doch auch nur etwas Gutes tun.“ jammert der Mann erneut herum.

Der Jüngere seufzt laut und will sich eben wieder zu seinen Adressen umdrehen, als Rene seine Hand über seinen Körper bewegt.

Zuerst kümmert es Mike nicht viel, doch als Renes Hand über seine Brust fährt und weiter nach unten fährt, bekommt er eine Gänsehaut. Die Berührungen sind sehr angenehm und wohltuend. Doch Mike will nicht über seinen Schatten springen.

„Du nervst, hau endlich ab!“ keift die jüngere Person den Älteren an und wendet sich wieder dem Laptop zu.

Dabei bemerkt er das komische Gefühl in seinem Magen. Es kommt ihn fast so vor, als würde er mit Rene schon sehr lange zusammenleben. Als würden sie selbst ein Bett teilen. Mike wird plötzlich sehr heiß und sein Kopf beginnt zu glühen. Rene unterlässt seine zärtlichen Spielchen nicht und zieht ihm jetzt noch das Hemd einfach ohne weiteres aus.

Mike lässt es einfach geschehen und denkt in seinem Traum nicht einmal an die Folgen, obwohl es ihm schon irgendwie sehr peinlich ist. Da der Jüngere sich nichts anmerken lassen möchte, zündet er sich seufzend eine Zigarette an. Rene fährt ihm mit den sanften Händen am Nacken entlang. Grauer Rauch versperrt dem 17 Jährigen für eine kurze Zeit die Sicht. Kurz danach führt er seine Hand erneut zu seinem Mund und zieht an der Zigarette, die sich zwischen seinen Fingern befindet.

Rene wird jetzt etwas energischer und küsst den Jüngern den Nacken und streichelt seine Arme. Mike reagiert kaum auf die Zuneigung des Mannes. Er versucht lässig zu bleiben und sich nicht von ihm hinreisen zulassen.

Mit einer ruckartigen Bewegung schließt der Jüngere plötzlich den Laptop und regt sich einmal kurz, bevor er aufsteht und zum Fenster geht. Rene sieht ihm etwas beglommen nach und beobachtet, wie der Jüngere das Fenster etwas ankippt. Nur nach wenigen Sekunden ist das Zimmer etwas abgekühlt und Mike wendet sich wieder Rene zu.

„Warum gehst du nicht ins Bett?“ fragt er nach.

„Weil ich ungern allein im Bett liegen würde.“ antwortet Rene lächelnd.

„Ich sag es dir nur noch einmal. Ich werde nicht neben dir schlafen.“ meint Mike mit einem ernsten Blick.

Jetzt fängt das alles wieder von vorn an. Wieso hat er ihn nur zum Essen eingeladen? Rene geht wieder sehr nah auf ihn zu und beugt sich langsam zu dem Jüngern hinunter. Als sich ihre Lippen berühren wollen, reist ein schrilles Geräusch Mike aus dem Traum.

Irritiert und müde blickt er sich nach dem lärmenden Wecker um und schmeißt ihn gegen die Wand. Als der Wecker lauthals hinunterfällt, erinnert sich der Junge rasch an den Traum zurück. Aus irgendeinem Grund hätte er diesen Traum gern zuende geträumt.

Schlechtgelaunt setzt Mike seinen Tag fort und fährt zur Arbeit. Dort kommt er wiedereinmal zu spät und verwechselt dieses mal Pfeffer mit Salz. Der Lehrmeister, der dies nicht mehr mit ansehen will, stellt ihn für heute frei.

„Aber ich kann doch nicht einfach gehen.“ protestiert Mike, der eben den Teig knetet, wo irgendetwas schwarzes herausstarrt, was da sicher nicht hineingehört.

„Ist schon OK. Außerdem ist Sascha heute da.“ lächelt der Lehrmeister und blickt kurz zu seiner zweiten Aushilfe.

Einem Typen, der dicklich ist und eine große Brille trägt. Als er den Blick auffängt lächelt er freundlich zurück.

„Na gut, wenn sie es sagen.“ nickt Mike und verlässt nach kurzer Zeit die Bäckerei.

Während er auf sein wieder repariertes Fahrrad steigt, was eines Morgens komischerweise wieder ganz vor seiner Tür stand, unterhält sich der Lehrmeister mit Sascha.

„Also wenn das so weitergeht, dann muss ich noch etwas unternehmen.“ murrt der alte Mann.

„Sie könnten doch seine Eltern darüber informieren?“ schlägt Sascha nett vor, während er den versauten Teig von Mike wegschmeißt.

„Das geht nicht. Er lebt allein.“ erwidert der Lehrmeister und grübelt kurz nach, „aber irgendetwas muss ich unternehmen.“

„Fragt sich nur was?“ überlegt Sascha mit.

„Ja, das ist eine gute Frage. Ich sehe mir das noch ein, zwei Tage an. Danach werde ich Mike wohl zu einem ernsten Gespräch bitten müssen.“ nickt der alte Mann etwas traurig.

Mike radelt gedankenversunken die Straßen entlang. Er weiß auch nicht, wieso er sich auf die Arbeit nicht richtig konzentrieren kann. Er sollte Rene besser vergessen. Er taucht ohnehin nicht mehr bei ihm auf und Mike hat keine Lust ihn anzurufen. Seufzend konzentriert er sich jetzt erst einmal auf den Nachhauseweg. Doch als er an einem Einkaufsmarkt vorbeikommt, entscheidet er sich kurz um. Er braucht neue Zigaretten und außerdem ist sein Kühlschrank fast schon wieder leer. Was der Kleine nicht weiß ist, dass er von einer kleinen Gruppe beobachtet wird. Und diese sehen ihre Chance nicht umsonst, da der Junge allein ist.
 


 

so das war das erste kapitel. Was sagt ihr dazu? Ist es gut geworden??

Würd mich über einen Kommi freuen!!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  tifi
2008-02-13T14:20:27+00:00 13.02.2008 15:20
is klasse geschriebn, kann man gar net aufhören zu lesen *___*
Von:  kaya17
2007-03-13T15:03:03+00:00 13.03.2007 16:03
Wahnsinn super Fanfic^^
Eins A geschrieben
Von:  angel-like
2006-11-22T12:18:01+00:00 22.11.2006 13:18
Erpresserin!!!!!
du weisst genau das alle wollren, dass es schnell weitergeht!
mir gefällt die Story echt gut und ich find deien Schreibstil gut.
So jetzt has du schon mal 20 Kommis^^ du könntest ja vllt auch jetzt schon das nächste Kappi on stellen....
angel
Von:  Winterkatze
2006-11-12T11:18:33+00:00 12.11.2006 12:18
Also, als erstes Mal, wie geil ^^ Der Anfang ist ja super, wie er da ausgefragt wird *gg*
Allerdings muss ich auch ein wenig rummäkeln....die Idee ist klasse und dein Schreibstil gefällt mir, er lässt sich angenehm lesen, allerdings würde es (nach meiner Meinung) besser klingen, wenn du in der Vergangenheit schreiben würdest.

Die Beobachter parken ebenfalls auf dem Parkplatz und
beobachten, wie Mike... auch solche Wiederhoplungen wird ich vermeiden. Die Beobachter beobachten...

*grins* Die Stelle gefällt mir! Da wo sich Rene noch näher an Mike beugt und meint, dass er ihn doch auf einen Kaffee einläden könnte *lach*
*löl* Das klappt nie im Leben...irgendwie hab ich da ein anderes Gefühl ^^ Man merkt, dass ich lese und gleichzeitg das Kommi schreibe, oder?

Mike hat einen geilen Charakter! Du bringst das voll gut rüber *mauz*
wie goil! 15 weiße Rosen. Rene legt sich echt ins Zeug *drop*
Boa wie fies!!! Eine Wette, wer ihn zu erst flachlegt...ok...das erinnert mich echt ein wenig an Advent Advent...obwohl das ja nicht ganz so ist, wie hier.

Sexuelle Träume nerven ihn zwar nicht, doch ständig dreht sich alles nur um diesen männlichen Idioten.
Wie kawaii *kicher* Der Satz klingt sooo süß!

So, erstes Chap gelesen....wow so lang ^^ Wenn ich das mal bei meinen Storys hinbekommen würde *Seufz*
Einfach klasse, les morgen das zweite!
Von:  Nanuck
2006-08-05T20:47:37+00:00 05.08.2006 22:47
hi du, kenn dich zwar eigentlich nicht, aber ich dachte, wenn du mir schonmal eine ens schickst, dass das nächste kappi fertig ist, muss ich wenigstens mal lesen! Bist du denn jemand aus dem Kommi-Zirkel? *verwirrt sei*
Also, dann mal zu deiner FF:
Also, ich fidn die Story eigentlich total geil, auch wenn ich nicht so auf Schwulen-Geschihten abfahr, aber die sind ja meist ganz lustig. Ich finde aber, dass das Kappi ein wenigg zu lang gewesen ist und manchmal irgendwie dann zu wenig spannung war. Aber ich glaub ich kann sowas auch nicht so bewerten.
Aber ich finde sie eigentlich sehr gut, besonders, weil mir immer die ideen für solche storys fehlen. Würd mich auch über Kommis bei meinen FF's freuen, auch wenn du mal bei dem Nick von meinen Freunden und mir, xXNaminneXx vllt ein Kommi schreiben würdest, da schreib nämlich immer nur die Schwester meiner Freundin -.-
Bay, Nanuck
Von: abgemeldet
2006-07-01T16:05:50+00:00 01.07.2006 18:05
Du bist gemein meinen besten freund rene matzke(spitznam matze) zur schwuchtel zumachen ;-) Aber sonst is es gut ^_^
Von:  -Nicky-
2006-06-24T14:46:24+00:00 24.06.2006 16:46
danke für eure Kommis bis her! freu mich sehr darüber. Hier ist noch ein Teil der Kritik von Shereon, die sie mir per ENs geschickt hatte. wollte der vollständigkeitshalber das auch noch einfügen! Danke noch mal!

Uff, dein erstes Pitel habe ich geschafft. Schwer für jemand, der nur HP liest.
An der Stelle, als Mike überfallen wurde, kam ich durcheinander. Das ging so schnell hin und her, das ich es mehrmals lesen musste. Auch in der Lagerhalle ging es mir so.

Wenn man sich den Inhalt vor Augen hält, hat es eine gewisse Spannung, aber leider kam sie nicht rüber. Gerade ein Angriff von mehreren Personen sollte dramatischer dargestellt werden. Das ist nichts, was man leicht wegsteckt.
Ich hoffe, du verstehst was ich meine. Stelle dir diese Situation vor und du wärst Mike: das Herz rast und man hat Angst. Egal, ob man heil herauskommt oder nicht. Gerade Gedanken und Gefühle fesseln den Leser.


Bei meinem letztes Kapitel, was ich zu 'HP-Verwicklungen' schrieb: da lief Harry Potter von der Schule weg und alle waren ratlos. Anhand den Kommis habe ich erst bemerkt, dass es ziemlich krass gewesen ist für den Leser. Auch wenn ich es beim schreiben nicht so empfunden hatte.


Hmm, da hätte ich einen Tipp: wenn du z. B. etwas beschreibst was traurig/gefühlvoll ist dann lasse im Hindergrund traurige Musik laufen. Das bringt dich in Stimmung und deine Gefühle drücken sich in den Worten aus. So machen ich es manchmal.
So kann man es auch bei Übergriffen machen, oder auch leidenschaflichen Szenen.


Bye^^
Von:  Shereon
2006-06-24T09:54:51+00:00 24.06.2006 11:54
Hier versprochen mein Kommi.
Sehr langatmig und ohne eine gewisse Spur von Spannung.
Auch wenn du die Aktionen gut beschreibst, kommt es nicht beim Leser an.
Daneben wird der Leser, in Situationen geschubst, die er nicht nachvollziehen kann.
Z.B. Warum Mike kein Geld hat, oder der Übergriff.

Dabei ist der Übergang bei dem Angriff auf Mike durch diese Kerle zu verwirrend.
Da würde ich einige Absätze einfügen, die einen Szenenwechsel deutlich machen. [Das gilt generell für das erste Kapitel]
Was empfindet Mike, als ihn diese Typen angreifen?
Du wechselst zu schnell die Blickwinkel und der Leser ist verwirrt. [Ich war es jedenfalls]

Später, als die Annäherungsversuche von René kommen, das ist etwas zu oberflächlich. Keine Leidenschaft oder irgendwie, warum Mike erröten sollte. Bei mir tat sich da gar nichts. Ich würde dort mehr Gedanken reinbringen.

Ein Problem hatte ich mit der Zeitform. Ich bin eine Grammatikniete, aber das Lesen dieses ersten Teils war sehr schwer für mich.
Gut, ich bin ein eingefleischter HP-Slasher und lese sonst auch nur Fanfics von meinen Lieblingscharas. -.-
Aber ich machte bei xerlifax eine Ausnahme. Dort prickelt es wirklich und der Spannungsbogen ist gewaltig gespannt.

So, das war erst einmal das erste Pitel, die anderen Teile werden auch folgen.
Sorry, ich bin kein guter Kommischreiber. Ich gebe nur das wieder, was ich beim Lesen empfinde.

Bye^^
Von:  Karen-san
2006-06-23T12:56:14+00:00 23.06.2006 14:56
...puh... hab das erste geschafft... also die idee is schon mal net schlecht und die kleinren fehler die du gemacht hast fallen nicht weiter ins gewicht... also ich guck mal wann ich es schaffe weiter zu lesen.. von daher auf bald und schreib immer scjön weiter^^
Von:  Vento
2006-06-18T21:16:25+00:00 18.06.2006 23:16
Ich find sie voll supi!
Mach so weiter, dann klappt das mit dem Buch vielleicht doch noch!^^


Zurück