Life and Death von Satnel ================================================================================ Kapitel 30: Kapitel 30 ---------------------- Titel: Life and Death Teil: 31/ 37 Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: fantasy, original, lemon Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall. „gesprochene Worte“ ‚Gedankensprache’ Das Läuten des Telefons schreckte Alexis auf. Wer rief ihn um halb ein Uhr morgens an? Ein Blick auf das Display des Telefons beantwortete diese Frage schnell. Warum bedachte eigentlich niemand den Zeitunterschied der verschiedenen Kontinente? Zum Glück hatte er noch etwas gearbeitet, ansonsten würde er das seinem Anrufer übel nehmen. „Morgen Delos. Was kann ich für dich tun?“ „Schönen Nachmittag Alexis. Also die Sache ist die, in drei Wochen habe ich einen Empfang in einem meiner Studios. Dafür bräuchte ich fünfzehn Kisten deines Rotweins. Geht das?“ Verwirrt runzelte Alexis die Stirn. Delos rief ihn doch nicht wirklich um diese Zeit an um Geschäftliches zu regeln. Noch dazu war im Hintergrund der Lärm von so vielen Stimmen, das er ihn fast nicht verstand. „Was?“ Auf Delos Seite war ein dumpfer Laut zu hören und die Stimmen verschwanden. „Endlich.“ Delos seufzte erleichtert, doch seine Stimme wurde sofort wieder ernst. „Okay Alexis, was soll das? Warum schickst du mir so etwas?“ Alexis konnte nicht anderes, als seine Frage zu wiederholen. „Was?“ Nicht sehr intelligent, aber zur Zeit verstand er nicht was Delos meinte. „Ich spreche von dem was Dania mir geschickt hat. Auf deinen Befehl hin. Was soll ich damit?“ „Ach das.“ Dania hatte sich wirklich ins Zeug gelegt. Dafür das es eigentlich unmöglich war, hatte sie es fix hingekriegt. Nur eineinhalb Wochen. Er wollte gar nicht wissen was sie dafür getan hatte. „Das ist der gesuchte Mensch.“ Er lächelte erleichtert. Endlich etwas das reibungslos geklappt hatte. Delos lachte sarkastisch. „Das ist nicht dein Ernst oder? Weißt du eigentlich was Dania da geholt hat?“ Nun wurde Alexis doch etwas ärgerlich. „Nein, aber ich sehe es mir gleich an, wenn du erlaubst.“ „Ich muss jetzt zu einem Meeting mit meiner Geschäftsführung. Aber Koralis ist daheim. Er freut sich bestimmt über deinen Besuch. Also ich muss dann und Alexis … vergiss meinen Wein nicht.“ „Werd ich nicht. Bye.“ Damit legte er auf. Nach einem musternden Blick an sich hinab nickte er zufrieden und tauchte einige Sekunden später vor Delos Villa in Los Angeles auf. Es war immer wieder störend, die lange Auffahrt zu Fuß zu gehen. Wenigstens kannte ihn der Wachmann schon, so das er ohne Probleme das Grundstück betreten konnte. Als er die Stufen hinter sich gebracht hatte, öffnete sich schon die Tür und Koralis sah ihm entgegen. Anders als sonst war er ungewöhnlich ruhig. Ein schlechtes Zeichen. „Was ist los?“ „Wenn das stimmt, was Delos mir gerade mitgeteilt hat … eine Menge.“ Ohne eine weitere Erklärung wand er sich um und ging ins Haus. „Was?“ Schön langsam schien dieses Wort zu seinem neuen Hauptwort zu werden. In den letzten zehn Minuten hatte er es öfter benutzt als in der letzten Woche. Warum sagte ihm auch keiner was los war? „Verflucht Koralis, was stimmt nicht?“ „Das wirst du gleich merken.“ Mit einer beiläufigen Bewegung öffnete er die Tür zum Wohnzimmer. Dann trat er zur Seite um ihn hineinzulassen. Mit einem unguten Gefühl betrat Alexis den Raum. Vor dem Kamin stand ein Sessel, in dem ein Mädchen saß. Zumindest hatte es Ähnlichkeit mit Einem. Sie saß stocksteif in dem Sessel, nur mit einem weißen Laborkittel bekleidet. Weiße, knöchellange Haare und blassblaue Augen ließen sie außergewöhnlich wirken und doch fehlte etwas. Trotz ihrer Schönheit wirkte sie irgendwie leblos. Ja, ihr fehlte eine Seele, oder wie man eben das nannte was Leewesen von Dingen unterschied. Trotzdem lebte sie, Alexis spürte ihr Herz schlagen, sah wie sich ihre Brust im Takt ihrer Atmung hob und senkte. Ja, organisch lebte sie, doch psychisch war sie nur eine leere Hülle. Fassungslos ging er noch einige Schritte weiter, bis er hinter einem Sessel stand. Weiter wollte er nicht an dieses Wesen heran, das durch ihre bloße Existenz sein Gebiet verspottete. Seine Finger krallten sich in die Rückenlehne des Sessels. „Ist das …“ Er wagte es nicht weiter zusprechen, aus Angst eine Bestätigung für seine Vermutung zu bekommen. „Sieht so aus. Ich wollte es ja nicht glauben, aber das ist unser Mensch.“ Koralis trat neben ihn, sah aber nicht zu ihm, sondern auf Laci. „Dieser Mistkerl. Dieser verfluchte Mistkerl! Deshalb wollte er mir nichts genaueres sagen! Damit er sich über mein Entsetzten amüsieren kann! Verdammtes Orakel!“ Schwer atmend starrte Alexis auf das Mädchen. Seine Wut auf das Orakel war ins Unermessliche gestiegen. Nie wieder würde er ihn um etwas bitten. Nicht einmal der brennende Schmerz in seiner rechten Handfläche lies seine Wut abflauen. Nein, dieses Siegel würde ihn nur immer daran erinnern. Nun stand er da wie ein Idiot, mit einem leeren Gefäß. Was sollte er damit machen? Laci konnte doch nie ein Mitglied von ihnen werden. Nicht ohne Seele. Koralis hatte seinen Freund überrascht angesehen, bei seinen Verwünschungen, doch er nickte verständnisvoll. Beruhigend legte er ihm eine Hand auf die Schulter. „Beruhige dich Alexis. Das Orakel mag vielleicht gehässig sein, doch das ändert nichts an der Tatsache, das dies unser Mensch ist.“ „Aber was soll ich denn mit ihr machen?“ Alexis Stimme klang genauso mutlos wie er sich fühlte. „Es ist kein Leben in ihr. Nichts. So kann sie doch nie zu uns gehören.“ „Das Orakel irrt sich nie. Also ist das der Mensch den wir brauchen. Delos und ich werden uns bis zur nächsten Versammlung um sie kümmern. Danach liegt es an unserer Herrin was mit ihr geschehen soll.“ Koralis Finger legten sich unter Alexis Kinn und zwangen diesen den Orangehaarigen anzusehen. Er lächelte Alexis aufmunternd zu. „Hey, alles wird wieder gut werden.“ „Woher willst du das wissen?“ Es war zwar nett von seinem Freund ihn aufmuntern zu wollen, doch wie er gesagt hatte, die Tatsache blieb bestehen. „Ich weiß es nicht. Doch ich vertraue darauf, dass sich alles richten wird.“ Alexis nahm die Hand, die sein Kinn hielt in seine. Langsam führte er sie an seine Lippen, um sie zu küssen. „Ich danke dir Koralis. Du schaffst es immer mir meinen inneren Frieden wiederzubringen.“ Der Orangehaarige lächelte milde. „Dafür bin ich da.“ „Ja, ich weiß.“ Es war sinnlos seinem Freund zu widersprechen, wenn er seine Gabe einsetzte. Zur Zeit war es Frieden mit dem er sprach, nicht Koralis. „Also werde ich sie eurer Obhut anvertrauen.“ „Gut. Ich habe auch Dania zum Stillschweigen verpflichtet.“ „Danke.“ Alexis nickte. Daran hatte er gar nicht gedacht. Er hatte eigentlich automatisch angenommen, das sie nichts sagen würde. Allerdings wäre das wohl etwas zuviel verlangt. „Ich muss dann wieder gehen. Delos hat mir einen Großauftrag gegeben, wenn ich den verbummle kann ich nur auf Gottes Gnade und eine ewige Sonnenfinsternis hoffen.“ Bei diesen Worten grinste er breit. „Das stimmt. Also los mach dich an die Arbeit. Denn ich schätze nicht das eine dieser Möglichkeiten zutrifft.“ Koralis lächelte frech und machte eine aufscheuchende Bewegung mit beiden Händen. „Bye Koralis.“ „Tschau Alexis. Keine Angst wir kümmern uns um sie.“ Alexis winkte ihm noch einmal zu, dann wand er sich um und ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)