Life and Death von Satnel ================================================================================ Kapitel 28: Kapitel 28 ---------------------- Titel: Life and Death Teil: 29/ 37 Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: fantasy, original, lemon Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall. „gesprochene Worte“ ‚Gedankensprache’ Er wollte eigentlich nicht, alles in ihm sträubte sich dagegen. Allerdings hatte er auch keine große Wahl, sie kamen nicht mehr weiter. Heute war der angegebene Tag und Alexis war den ganzen Tag schon so nervös. Ein Gefühl, das er schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Diese Woche hatte ganz schön an seinen Nerven gezerrt und obwohl er sich bemühte das keinen merken zu lassen war er sich sicher, das Torel es mitbekommen hatte. Wenn er diese Person nur nicht so brauchen würde. Normalerweise fanden sie ihre Leute innerhalb einer Woche. Selbst die Schüler waren schneller aufzuspüren, auch wenn man bei ihnen oft Monate oder Jahre auf den richtigen Zeitpunkt für die Anwerbung wartete. Alexis warf einen kurzen Blick auf die Uhr an der Wand. Diese zeigte halb zwei an, ebenso wie ihr Gegenstück auf dem Kamin. Früher Nachmittag von wegen. Plötzlich war er von einem hellen Lichtkreis umgeben und seine Umgebung verschwamm vor seinen Augen, bevor sie wieder klar wurde. Es überraschte Alexis nicht, das sie sich verändert hatte. Man konnte glauben im alten Griechenland gelandet zu sein. Die Architektur lies einen zumindest daran denken. Die Wände rings um ihn waren, mit für diese Epoche typischen Zeichnungen bedeckt. Nur links von ihm war keine Wand sondern einige Säulen, so das man einen tollen Blick auf grüne Hügel und das nicht weit entfernte Meer hatte. Vor ihm standen einige dieser altertümlichen, gepolsterten Hocker, deren Sitzfläche einem nach oben gebogenen Halbkreis ähnelten. Davor war ein breites, aber seichtes Wasserbecken. Es trennte den Platz der Bittsteller gekonnt von dem des Orakels. Denn genau auf der anderen Seite des Beckens waren drei breite, mit Polstern bedeckte Stufen die zu einem Podest führten, auf dem ein mit türkisem Stoff bespannter Diwan stand. Auf jeder Seite stand eine brennende Feuerschale. Der gesamte hintere Teil des Raumes war mit türkisen Tüchern vor den Blicken der Besucher verborgen. „Ich grüße dich Repräsentant des strahlenden Lebens.“ Hinter einem der Tücher tat ein Junge in einer hellblauen Toga hervor, von dem Alexis hoffte das es das Orakel war. Es spielte gern mit den Menschen die zu ihm kamen. Der Junge ging auf den Diwan zu und noch im Gehen wechselte sein Aussehen. Die braunen Haare wurden schneeweiß und fielen ihm locker in den Nacken, während die grünen Augen immer dunkler wurden, bis sie in einem intensiven türkis strahlten. Das war die Bestätigung für Alexis, das er es wirklich mit dem Orakel zu tun hatte. Diese Gestalt zeigte er jedem Repräsentanten. „Also was führt dich zu mir?“ Mit einer eleganten Bewegung lies sich das Orakel auf den Diwan sinken. „Setz dich doch.“ Ein leises Schnauben war die einzige Antwort auf das Angebot, aber nach kurzem Zögern setzte er sich doch. Als ob er nicht schon genau wusste, warum er hier war. Schließlich war er das Orakel und allwissend nicht er, Alexis. „Wisst ihr das nicht schon Orakel?“ Ein leichtes Lächeln erschien auf den Lippen des Jungen. „Gut gekontert. Natürlich ist mir der Grund deines Hier seins klar, doch ich bin mir nicht sicher ob er dir klar ist.“ Alexis sah den Jungen zweifelnd an. Wollte er ihn verarschen? Es gab nur ein Thema das ihn zur Zeit interessierte. „Ich bin hier, weil ich eine Person suche.“ „Gut.“ Das Orakel nickte zustimmend, richtete seinen Oberkörper leicht auf um seinen Gast nun lauernd zu mustern. „Aber was bist du bereit dafür zu geben?“ Das war das heikle Thema für das der Blauäugige keine Antwort hatte. Wenn er jetzt seine Worte nicht gut wählte, war alles vorbei. „Was wäre denn der Preis dafür Orakel?“ Innerlich verfluchte er sich schon nach den ersten Worten. Das war das absolut falscheste was er hatte sagen können. Sein Gesprächspartner hatte nur auf so etwas gewartet. Nicht umsonst erinnerte er Alexis gerade an ein Raubtier auf der Lauer. Das Orakel grinste überlegen. „Der Preis wäre mehr, als du jemals aufbringen könntest. Allerdings kennen wir uns schon länger weshalb ich nur einen Gefallen haben will.“ Er stand auf, lies seinen Blick aber weiterhin auf Alexis ruhen. „Einen Gefallen?“ Alexis Stimme machte klar, das er dem Vorschlag des Orakels nicht ganz traute. Bei ihm war immer äußerste Vorsicht geboten auch wenn er harmlos aussah. Im Gegensatz zu ihm handelte das Orakel schon seit Jahrtausenden und das sehr erfolgreich. Der Junge nickte nachdenklich. „Ja, ich denke so könnte man es nennen. Ich sage dir was ich weiß und dafür stehst du in meiner Schuld. Irgendwann werde ich dann etwas von dir wollen und egal was es ist, du wirst es machen oder mir besorgen. Bevor du dich aber entscheidest verrate ich dir noch etwas. Ohne meine Hilfe findest du diese Person höchstens in hundertdreißig Jahren. Wenn du solange lebst. Einverstanden?“ Wie gerne würde er diesen Kerl, mit seiner verlogenen Unschuldsmine, erschlagen. Hilflos ballte Alexis die Hände zu Fäusten. Das hatte das Orakel ja geschickt eingefädelt. Wenn er zusagte, gab er ihm damit die Macht über alle Repräsentanten seiner Seite. Schlug er das Angebot aus, würde Kess ungestraft bleiben und ihm blühte aufgrund seiner Unfähigkeit eine hohe Strafe. Er fluchte leise. Eigentlich hatte er ja keine Wahl. „Einverstanden.“ Besiegt lies er die Schultern sinken. „Perfekt.“ Das Grinsen des Weißhaarigen war nun eindeutig gefährlich. Plötzlich verschwand er und tauchte vor Alexis wieder auf. Schweigend streckte er ihm die Hand entgegen. Der Pakt. Widerstrebend ergriff Alexis die dargebotene Hand. Ein stechender Schmerz zuckte durch seinen Arm, verschwand aber ebenso schnell wieder. Das Orakel löste sich von ihm und im nächsten Moment stand er wieder vor dem Diwan, auf dem er sich niederließ. Als Alexis seine rechte Handfläche ansah, bemerkte er gerade noch, wie das Zeichen des Orakels verblasste. Eine blutrote Rose, eingeschlossen in einem türkisen Kristall. Damit war es offiziell, Leben hatte einen Pakt mit dem Orakel geschlossen und schuldete ihm etwas. Und dieses Zeichen in seinem Körper würde es nie zulassen, das diese Schuld nicht beglichen wurde. Doch dafür, das er ihn so manipulierte, würde er noch büssen. Das schwor sich Alexis in diesem Augenblick. Vielleicht nicht in nächster Zeit, aber irgendwann bestimmt. „Nun gut. Die Person die du suchst ist ziemlich außergewöhnlich. Ich bin nicht einmal sicher, ob das Wort Person das Gesuchte richtig umschreibt. Ding wäre vielleicht passender.“ Die türkisen Augen des Jungen blickten angestrengt auf einen Punkt hinter Alexis, so als würde er versuchen etwas in weiter Ferne zu erkennen. „Ich weise dich nur daraufhin, da das was du finden wirst, nicht ganz deinen Vorstellungen entsprechen wird. Gut, die Gesuchte, denn immerhin suchen wir jemand weiblichen, findest du in Amerika, genauer gesagt in einer geheimen militärischen Basis in Texas. Es ist ziemlich schwer an das Gewünschte heranzukommen, aber ich bin sicher du wirst einen Weg finden.“ Er zwinkerte Alexis spöttisch zu. Leben hatten dem Ganzen mit geschlossenen Augen zugehört. Nun atmete er einmal tief durch und öffnete sie, gerade rechtzeitig um das spöttische Zwinkern zu sehen. Der Wunsch ihm etwas anzutun wurde immer größer, etwas sehr, sehr schmerzhaftes, nur um ihm seine Überheblichkeit auszutreiben. Ein leichtes Ziehen in seiner rechten Handfläche, ließ ihn aber alle weiteren Gedanken daran verdrängen. „Woher willst du wissen, das es nicht meinen Vorstellungen entspricht?“ So wie das Orakel das betonte, schien es ihm ein unglaubliches Vergnügen zu bereiten, das diese Person nicht so war wie er es sich wünschte. „Ich …“ Der Weißhaarige deutete grinsend mit dem linken Zeigefinger auf seine Augen. „…sehe es.“ Was auch sonst. Eine klare Antwort bekam man auch nur selten. Der Blondhaarige seufzte abermals. „Also wenn das alles war, kannst du ja gehen.“ Mit einer überheblichen Handbewegung zur Tür deutete er Alexis zu gehen. Alexis stand auf, bewegte sich aber nicht. „Nein, das war nicht alles Ryan. Da fehlt noch eine Menge. Genauere Informationen über die Person oder die Basis zum Beispiel. Für euren Lohn habt ihr entschieden zu wenig getan.“ Egal wie viel Angst er vor diesem Kerl hatte, er lies sich doch nicht von ihm über den Tisch ziehen. Mit der Erwähnung seines Namens hatte er dem Orakel hoffentlich klar gemacht wie ernst es ihm war. Keinen Schritt würde er machen, bevor es keine weiteren Anhaltspunkte gab. Nur kurz wankte seine Entschlossenheit, als er die heftige Reaktion des Orakels mitbekam, doch das änderte nichts an seiner Meinung. Bei der Erwähnung seines Namens verengten sich die Augen des Orakels gefährlich. Als dann auch noch die Beleidigungen kamen, stand er mit einer schnellen, geschmeidigen Bewegung auf. „Du wagst es meinen Namen unaufgefordert zu benutzen und mich zu beleidigen Leben!“ Der Tonfall, mit dem er Alexis Gebiet nannte lies es wie ein Schimpfwort klingen. „Du scheinst dir deiner Lage nicht bewusst zu sein! Meine Macht übersteigt deine bei weitem, trotzdem zeigst du mir Gegenüber keinerlei Angst …“ Mit einemmal war Ryan wieder total ruhig, er lächelte sogar. „… und das imponiert mir.“ Er schnipste mit den Fingern. Hinter den Tüchern trat ein junger Mann hervor. Hellblond und grünäugig konnte er sogar, bei gedämpften Licht, locker als das Orakel durchgehen, so ähnlich sah er ihm. Genauso wie das Orakel trug er ein, einer Toga ähnliches Gewand. Er hielt eine silberne Kiste in seinen Händen, mit der er vor dem Orakel stehen blieb. „Mein Diener hätte dir beim hinausgehen sowieso die ausstehenden Informationen gegeben. Doch da du es so eilig hast …“ Er öffnete die Kiste und nahm eine gläserne Kugel heraus. Nach einem geflüsterten Wort löste sie sich langsam aus Ryans Hand und flog auf Alexis zu. Vor ihm verharrte sie regungslos in der Luft. „Darin ist alles was du wissen musst.“ „Ich danke euch Orakel.“ Alexis verbeugte sich erst leicht, bevor er die Kugel an sich nahm. Ein gewisses Maß an Respekt gehörte sich einfach. „Gut, dann geh.“ Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen teleportierte er sich in seine Villa. Am Ende hatte er doch alles bekommen was er wollte. Denn das er die Informationen wirklich bekommen hätte, war gar nicht so sicher. Nicht beim Orakel, der Kerl war unberechenbar. Wie er diese überheblichen Typen hasste. Im Grunde unterschied er sich nicht von Kar. Nur weil sie eine große Macht besaßen hielten sie sich für die Herren der Welt. Aber das war egal, er konnte ja sowieso nichts dagegen machen. Viel wichtiger war es die Daten zu verarbeiten und einen Plan zu erstellen. Mit einem ermutigenden Nicken zu sich selbst öffnete er seine Gedanken, um die Informationen die in der Kugel gespeichert waren, aufzunehmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)