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Lauf so schnell du kannst

vielleicht holst du das Schicksal ein
von

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Prolog

Es war ein langer, harter Arbeitstag gewesen. Ich war von einem Meeting zu nächsten gerannt. Außerdem hat sich in der Woche Ferien ziemlich viel Papierkram angesammelt, den ich abarbeiten musste. Nie wieder Urlaub! Wie konnte sich nur so viel Arbeit in einer Woche ansammeln? Es war einfach nicht zu fassen. Heute war ich nicht in der Schule gewesen und morgen würde ich wahrscheinlich auch nicht hingehen. Es gab einfach zu viel zu tun. Langsam begann ich mir die Schläfen zumassieren. Mein Kopf dröhnte. Aber was sollte man machen? Zuhause würde ich ein Aspirin einwerfen. Irgendwie wird es schon gehen. Hoffentlich hatte Mokuba nicht den Kindergarten eingeladen. Die konnte ich heute wirklich nicht gebrauchen. Seitdem Vorfall in Ägypten, über den ich nicht besonderes gerne rede…um ehrlich zu sein erinnerte ich mich nicht mehr wirklich daran, waren Yugi und die anderen öfters bei uns. Irgendwie hatte sich unser Verhältnis etwas verbessert. Trotzdem gingen sie mir tierisch auf den Geist.
 

Die anderen erinnerten sich auch nicht mehr wirklich, was damals genau vorgefallen war. Es war wie ein Traum, der immer mehr verblasste. Auf jeden Fall war Yami zurückgekehrt, wohin auch immer. Er war weg. Yugi war eine Weile ziemlich betrübt, hatte sich aber wieder gefangen. Nur diese.. Gardner kam nicht darüber hinweg. Mir war das egal. Regelmäßig duellierten Yugi und ich uns. Irgendwann werde ich ihn auch vernichtend schlagen! Die Betonung lag auf vernichtend! Es war immer eine Herausforderung gegen Yugi zu spielen und es würde nie langweilig.
 

Allgemein hatte sich so einiges verändert. Ryou war wieder eine süchterne graue Maus geworden. Von Bakura hatten wir seitdem auch nichts mehr gehört. Was mich etwas ärgerte. Schließlich schuldete er mir noch ein Duell. Die anderen rechneten nicht damit Bakura noch mal Widerzutreffen. Sie meinten er wäre wohl mit Zork untergegangen beziehungsweise besiegt worden. Ich glaubte nicht wirklich daran. Der Typ war bisher immer wieder aufgetaucht.
 

An dieser Stelle möchte ich noch mal klarstellen, dass ich nicht wirklich an dieses ganze Zeug glaube. vielleicht ist etwas davon wahr, aber bestimmt nicht alles. Bevor ich daran glaubte ließ ich mich eher in die Klapse einweisen.

Yugi war um einiges selbstbewusster geworden und der Köter hing die meiste Zeit mit Mokuba zusammen. Ich hoffe bloß, dass er Mokuba keine Flausen in den Kopf setzt.
 

Allerdings schien Mokuba die Zeit mit dem Kindergarten zu genießen. Sie hatten viel Spaß zusammen und das war ja das wichtigste. Schließlich sollte Mokuba seine Kindheit genießen. Er sollte die Kindheit bekommen, die ich nie hatte. Mein ganzes Leben drehte sich nur um Mokuba. Er war der Dreh- und Angelpunkt meines Lebens, aber das hat mich noch nie gestört. Im Gegenteil es hat mich all die Zeit am Leben erhalten.
 

Ich hörte Schreie. Die Stimme kam mir seltsam bekannt vor. Meine Schritte beschleunigten sich. Die Schreie kamen aus einer dunkeln Seitengasse. Ich erblicke drei Typen, die auf ein Mädchen eintraten. „HY!“ Ihre Blicke richteten sich auf mich. „Möchtest du ärger alter Sack?“ Alt? Ich war gerade erst zwanzig geworden. Als alt konnte man nun wirklich nicht bezeichnen.
 

„Alt? Nur weil ich erfolgreicher bin als ihr jemals sei werdet?“
 

„Du wagst es?“
 

Ich schaute sie nur mit einem herablassenden Blick an. Die drei waren nichts weiter als lästiges Ungeziefer. Sie kamen auf mich zu. Einer mit einer Narbe im Gesicht griff nach mir. Ein gezielter Tritt und das Narbengesicht krümmte sich auf dem Boden vor Schmerzen. Die anderen folgten ihm nach kurzer Zeit. „Ihr solltet besser aufpassen mit wem ihr euch anlegt!“, kam es nur verächtlich von mir.
 

Langsam ging ich auf das Mädchen zu. Ihre langen hellblauen Haare waren schmutzig und strähnig. Sie trug ein braunes Kleid, das an einigen Stellen zerrissen war. Ihr ganzer Körper war mit Kratzern und Prellungen übersäht.

Ich ließ mich neben ihr nieder. „Alles Okay? …Dumme Frage, tut mir leid. Können sie aufstehen?“
 

Langsam streckte ich meine Hand aus und hielt sie ihr hin.
 

„Ich tue ihnen nichts…Das verspreche ich ihnen!“
 

Sie schaute mich nur mit großen ängstlichen Augen an.
 

„Ich tue ihnen wirklich nichts...“
 

Vorsichtig griff ich nach ihr und hob sie hoch. Sie war ein Fliegengewicht und wirkte abgemagert. Ihre Augen waren vor Angst geweitet und sie zitterte am ganzen Körper. Mit einer Hand holte ich mein Handy aus der Tasche und drückte die Kurzwahltaste.
 

„Mr. Kaiba?“
 

„Roland! Jemand soll mich so schnell wie möglich abholen und rufen sie Doktor Raish. Er soll sofort zum Anwesen kommen!“ Dann legte ich auf und ging zurück zur Hauptstraße.
 

Wenig später kam Roland. Vorsichtig legte ich sie in die Limousine. Langsam entspannte sie sich etwas. „Der Doktor…. Ist bereits unterwegs!“ „Gut!“

Nachdenklich betrachtete ich sie. Irgendwie kam sie mir bekannt vor. Es war als müsste ich sie kennen. Aber ich kann mich einfach nicht erinnern, wo ich sie gesehen habe.

Kapitel 1

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Der Arzt war gegangen. Es war ein anstrengendes Unterfangen gewesen sie zu untersuchen. Sie sträubte sich gegen jegliche Berührung. Scheinbar hatte sie etwas Grausames erlebt. Aber sie hatte keine lebensbedrohenden Verletzungen.

Zwei Fragen waren nun zu klären. Die erste wer war sie und wo kam sie her?

Die Zweite und sehr wichtige Frage wie konnte er Joey und Konsorten vor die Tür setzen?
 

Natürlich hatten sie mal wieder sein Haus belagert, als er nach Hause gekommen war. Sie hatten das Mädchen gesehen und sich Sorgen gemacht…so war der Kindergarte halt.

So wie er sie kannte würden sie nicht so schnell abziehen, sondern ihn noch etwas nerven…
 

„Wie geht’s ihr?“, fragte Joey.
 

„Sie wird es überstehen“, antwortete Seto kalt.
 

„Was ist mit ihr passiert?...Sie kommt mir so bekannt vor…“, kam es leise von Yugi.
 

Seto schaute ihn an. „Sie bleibt hier bis ich ihre Familie ausfindig gemacht habe.“ Den letzten Satz überging er einfach. Er wollte nicht weiter darüber nachdenken…er war müde und er hatte Kopfschmerzen. Morgen…Morgen würde er sich um alles kümmern.
 

Warum musste, dass eigentlich jetzt passieren? Er musste noch so viel erledigen…er musste so viel arbeiten.
 

Die ganze Geschichte hielt ihn nur vom arbeiten ab. Das hieß Überstunden ohne Ende…Warum musste so was auch immer ihm passieren. Das brachte seinen ganzen Terminkalender durcheinander. So was konnte er wirklich nicht gebrauchen und jetzt musst er auch noch in einem Gästezimmer schlafen. Warum hatte er sie auch in sein Zimmer gebracht? Jetzt schlief er schon in seinem eigenen Haus in einem Gästezimmer…er war Seto Kaiba…er schlief nicht in Gästezimmern…heute scheinbar schon…
 

Das war ja so ein Scheißtag…Die Welt hatte sich gegen ihn verschworen.

Nach einer Stunde zogen Joey und Yugi endlich ab. Jetzt hatte er endlich etwas ruhe. Seine Bedienstenten würden sich um sie kümmern.

Schlafen…etwas schlaf konnte er gebrauchen…auch ein Kaiba brauchte manchmal schlaf….wenn auch nur selten.
 


 

Die Woche war ansträngend gewesen und er hatte immer noch kein Aspirin bekommen. Er brauchte eins ganz dringend…JETZT! Wo war dieses blöde Aspirin. Es musste doch irgendwo hier im Schrank sein…wo war dieses sch…Ding? Nie fand man etwas, wenn man es brauchte! Sein Schädel brummte…stand kurz vor dem explodieren…

Okay…hier war es nicht…dann im anderen Schrank… Ich dachte mein Kopf platzt bei dem Geschepper…zu gerne würde er jemanden anschreien…aber er hatte ja leider den Schrank mit den Pfannen und Köpfen entleert…“Seto? Alles okay?“, fragte Mokuba besorgt. Er ignorierte die Frage einfach und ging ins Gästezimmer…sollte das Chaos in der Küche doch jemand anderes aufräumen…gleich morgen würde er neues Aspirin kaufen…
 

Irgendetwas ließ in zögern das Zimmer zu betreten…Vielleicht sollte er doch mal nach ihr gucken…NEIN! Wer war er denn? Einer von dem Kindergarten? Sie machte ihm nur ärger…Sollte sie doch bleiben wo der Pfeffer wächst.

Trotzdem nährte er sich seinem Zimmer. Er griff nach der Türklinke. Was war eigentlich mit ihm los? Er war doch sonst nicht so…

Langsam öffnete er die Zimmertür und sah sie…

Sie lag friedlich schlafend in seinem Bett…

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen…
 

Schnell drehte er sich um. Was war nur mit ihm? Ein Kaiba lächelte nicht…Mokuba bildete da eine Ausnahme. Aber er, Seto Kaiba, lächelte nicht und schon gar nicht wegen einer wildfremden Person, die ihm nur ärger und arbeit macht! So was gab es ganz einfach nicht!
 

Schon bevor sie ein Wort gesagt hat oder auch nur wirklich in seiner Nähe war, hatte er schon eine Abneigung gegen sie entwickelt…er mochte sie nicht!

Hoffentlich verschwand sie so schnell wie möglich wieder! Schon jetzt hatte er wegen ihr ärger. Menschen, die ihm Probleme machten, mochte er nicht. …er verabscheute sie sogar! Solche Menschen waren einfach das letzte…

Morgen früh würde er sich gleich auf die Suche nach ihrer Familie machen. Dann war er sie schnell wieder los!
 

Das war das Beste für alle! Vor allem das Beste für ihn und das war ja wohl die Hauptsache!
 

Er schloss die Tür und ging in sein…nein ins Gästezimmer. Dort legte er sich kurz aufs Bett, um zur Ruhe zu kommen, bevor er sich fertig machte.

Kapitel 2

Als Seto am Morgen erwachte ging es ihm nicht besser. Seine Kopfschmerzen waren immer noch da. Seine Laune sank auf den Nullpunkt, als er bemerkte, dass er in den teuren Designerklamotten geschlafen hatte. Der Tag fing bereits richtig gut an. Sie musste weg! Es ging einfach nicht. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er noch massig zeit hatte bis er ins Büro musste. Also machte er sich auf den Weg in sein Zimmer. Sie war bereits wach. Er ignorierte ihren ängstlichen Blick und die angespannte Haltung. „Also wie heißt du und wo wohnst du?“ Sie starrte ihn einfach nur an.

„Ich hab keine Zeit für diesen Scheiß!“, kam es wütend von ihm.

Sie zuckte zusammen. Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. „…es tut mir l…“Moment mal! Wollte er sich gerade entschuldigen? Seto Kaiba entschuldigt sich nicht. Das gehört sich einfach nicht! Sowas machte er nicht. So was ähnliches hatte er gestern auch schon gedacht. Daran waren diese Kopfschmerzen schuld! Anders ging es einfach nicht!

„Wie heißt du?“, fragte er freundlich und setzte sich ans Bett und wartete. Das konnte gar nicht er sein…Was war nur los mit ihm. ER musste sie zusammenstauchen, aber er saß friedlich und ruhig an ihren Bett…und das ganze obwohl sein Kopf kurz vor dem explodieren stand. Er war krank! Er benahm sich ganz und gar nicht wie sonst!

„Ich tu dir wirklich nichts...ich möchte nur deinen Namen wissen...hast du Hunger?“ Mein Gott hatte ihn jemand auf dem Kopf geschlagen nach den Kopfschmerzen zu urteilen ja...Sie schwieg weiterhin. Das war doh verdammt nochmal nicht zum aushalten... konnte dieses Mädel nicht reden oder was. Ohne Namen würde es schwer werden und um einiges arbeitsintensiver herauszufinden wo sie herkam. Aber scheinbar würde er genau das machen müssen. Ihr Blick lag weiterhin verängstig auf ihm. Na wenigstens schien er immer noch furchteinflössend...er seufzte. „Möchtest du was essen?“ War das ein Nicken. „Mein Gott. Ich beiße nicht!“, kam es gereizt von ihm und schon zuckte sie wieder verängstigt zusammen. Das konnte doch alles nicht war sein. Er trat aus dem Zimmer und ging in die Küche und stolperte leicht über die Töpfe konnte sich aber auffangen. Ach ja...er hatte sie gestern abend einfach liegen gelassen. Warum auch immer begann er Frühstück für sie zumachen...um es dann auf einem Tablett nach oben zu tragen. Wieder schaute sie in ängstlich an. Man könnte echt denken er wäre der Teufel persönlich... Er stellte das Essen ab. „Iss etwas. Willst du mir jetzt sagen wie du heißt?“ Sie schwieg und starrte auf das Tablett. „Das Essen ist nicht vergiftet...“, kam es grummelnd von ihm. Er seufzte wieder. Womit hatte er das eigentlich verdient? Sein Blick fiel auf die Uhr und er erstarrte. In zwanzig Minuten musste er im Büro sein! Er hatte ein wichtiges Meeting und er trug immer noch die Sachen von gestern. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Irgendjemand hatte was gegen ihn! Er hatte das Gefühl, dass ihn jemand davon abhalten wollte seine Firma richtig zu führen. So schnell wie möglich machte er sich fertig…alles unwichtige wurde in der Limosine gemacht.

Irgendwie schaffte er es tatsächlich in zwanzig Minuten in der Firma zu sein…

Jetzt saß er in diesen verdammt wichtigen Meeting und sein Kopf platzte gleich, dazu kam das er Hunger hatte, da er das Frühstück hatte ausfallen lassen und er hatte noch keinen Kaffee. Es fiel ihm verdammt schwer sich auf das Meeting zu konzentrieren. Auf Essen konnte ein Kaiba schon mal verzichten aber auf seinen morgendlichen Kaffee, das war etwas ganz anderes. Wie er dieses Mädchen verfluchte. Als ob sein Leben vorher nicht schon anstrengend genug gewesen wäre...nein jetzt machte dieses Mädchen alles noch komplizierter. Kopfschmerzen hatte er auch noch. Seufzend wand er sich wieder seinen Geschäftspartnern zu. Schnell dieses Meeting hinter sich bringen.

Endlich konnte er in sein Büro. „Holen sie mir sofort mein Frühstück und Asperin und ganz wichtig einen extra starken Kaffee. Was stehen sie da noch so rum? Setzen sie sich in Bewegung. Ich hab nicht den ganzen Tag zeit.“, schnautzte er seine Sekretarin an. Er ließ sich in seinen Stuhl fallen und schaltete den Computer an. Sein Hand griff zum Telefon. „Roland. Finden Sie heraus wer dieses Mädchen ist!“, sagte er und legte wieder auf. Wenigstens ein Mitarbeiter auf den er sich verlassen konnte. Er rieb sich die Schläfen und wendete sich dann den Akten zu. Dann kam auch endlich sein Frühstück. „Warum hat das so lange gedauert?“, kam es genervt von ihm. „Tut mir leid...kommt...nie wieder vor...“, stammelte sie und verließ wieder das Büro. Unfähige Leute alle samt. Währrend des Essens arbeitete er weiter. Pausen konnte er sich nun wirklich nicht erlauben. Dann endlich konnte er sein langersehntes Asperin schlucken und seinen Kaffee trinken. Jetzt ging es ihm gleich viel besser. Nun konnte der Tag beginnen.

Arbeit...wer machte sowas nochmal freiwillig? Er hatte vorhin kurz mit Mokuba telefoniert und ihm versprochen heute zu Hause Abendzuessen...schon wegen diesem Mädchen das vor Mokuba scheinbar noch mehr angst hatte. Sein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er sich jetzt langsam auf den Weg machen musste. Das hieß zu Hause arbeiten...aber das war er ja gewöhnt. Er packte seine Akten zusammen und piepste Roland an, damit dieser in abholen kam. Mit den ganzen Akten würde er sicher nicht durch die Stadt laufen. Wer war er denn? Ein Kaiba schleppte sich nicht mit Akten zu Tode. „Mr Kaiba...ich habe hier noch...“ „Unterwegs.“ Er warf ihr die Akten hin, die sich gleich nahm und neben ihm herging zur Limosine. Klärte sie ihm über die morgigen Termine auf und über die Anrufe die er nicht hatte annehmen können. Er nickte, nahm ihr die Akten ab und stieg ein. „Was haben sie herausgefunden?“ „Nicht viel Mr Kaiba. Ich habe niemanden gefunden der auf ihre Beschreibung passt...ohne Namen weiß ich nicht wie wir weiter kommen sollen.“ Er seufzte. Das hieß das Mädel würde noch länger bleiben. „Machen Sie trotzdem weiter!“

Ein Glück war ihr Koch wieder da. Manchmal kochte auch ein Kaiba, so gar sehr gut. Nicht das es etwas gab in dem er nicht gut war...putzen vielleicht...aber ansonsten beherrschte er alles perfekt. Aber nach der ganzen Arbeit noch zu kochen? Niemals. Er war ein Kaiba. Vorallem stand das Essen auf den Tisch wenn er kam. So wie es sich gehörte.

„Seto~“, kam es freudig von Mokuba, der ihn auch gleich stürmisch umarmte. Lächelnd wuschelte er ihm durch die Haare und löste sich dann von ihm um die Akte abzulegen. Sein Bruder bemerkte das grummelnd. Er konnte es nicht leiden wenn Seto zu Hause noch arbeitete. Aber er konnte es ja nicht nur seinen kleinen Bruder recht machen. „Sie kommt nicht runter...ich weiß nicht mal ob sie versteht was wir sagen...“, klärte Moki ihn auf. „Ich kümmer mich darum!“ Er trat nach oben ihn sein Zimmer. „Komm runter essen!“ Sie schaute ihn nur ängstlich an. Langsam hatte er echt genug. Es reichte. „Ich bin nicht der Teufel. Also krieg dich wieder ein.“ Er trat zu ihr und hob sie auf seinen Arm und trug sie runter. „und nun ess!“, sagte er. Was machte er hier nur? Er beobachtete wie sie zögerlich begann zu essen. Wenigstens etwas. Das war doch schon mal ein Anfang. Der Schwarzewuschelkopf begann gleich begeistert von seinen Tag zu erzählen.
 

„Kannst du alleine wieder hochgehen?“ Zögerlich nickte das Mädchen. Endlich reagierte sie wenigstens auf einige Sachen. Er schnappte sich seine Akten und folgte ihr nach oben. Natürlich nicht um sie notfalls stützen zu können, sondern nur weil sein Arbeitszimmer den gleichen Weg hatte. Er war schließlich ein Kaiba. Schließlich verschwand er in seinem Arbeitszimmer und begann zu arbeiten. Als er endlich durch war, stand er auf und streckte sich. Etwas schlaf würde er noch kriegen. Er trat raus und bemerkte das Mädchen, das an die Wand gelehnt da saß und schlief. Er seufzte und hob sie an, um sie ins Bett zu tragen. Dort liegte er sie sanft ab und deckte sie zu. Sie würden ihr neue Klamotten besorgen müssen...sie konnte ja nicht die ganze zeit in seinen Sachen rumlaufen, die viel zu groß waren oder in ihren zerfetzten Kleid. Er brauchte dringend schlaf. Jetzt dachte er doch tatsächlich darüber nach dieses Problem auch noch einzukleiden. Was war heute nur mit ihm los? Vielleicht sollte er mal zu Arzt gehen. Nicht das er noch ersthaft krank war.

Langsam betrat er das Gästezimmer. Er sollte sie endlich umquatieren. Ein Kaiba, der die zweite Nacht in einem Gästezimmer schlief in seinem EIGENEM Haus. Das war wirklich die Höhe. Dieses Mädchen machte nur ärger. Das hatte er ja auch schon gestern abend festgestellt. Man hatte so oder so immer nur ärger, wenn man irgendjemand half. Deswegen tat er es auch nicht, wenn es sich vermeiden ließ. Aber in solchen Fällen konnte er nicht weggucken...er war ein Kaiba. Seine Gedanken drehten sich auch im Kreis. Mal sehen was der nächste Tag mit sich brachte. Diesmal zog er sich um und ließ sich dann erst ins Bett fallen. Ein ruinierter Anzug reichte wirklich aus. Diese Dinger waren teuer und definitiv nicht als Schlafanzug geeigent.

Kapitel 3

Das schrille Klingeln meines Weckers riss Seto aus seinem Schlaf. Wieder war er im Gästezimmer erwacht...aber zum Glück diesmal nicht in einem sündhaft teuren Anzug. Nicht das er sich nicht hätte zig neue davon kaufen können. Aber man musste es ja nicht übertreiben und Geld zum Fenster rauswerfen auch wenn man genug davon hatte.

Wie jeden Morgen machte ich mich fertig und setzte in der Küche Kaffee auf. Ja, so war es gleich viel besser. So sollte ein Morgen beginnen. Vielleicht sollte ich aber noch mal nach diesem Mädchen sehen. Seufzend stieg er die Treppen wieder hoch und trat in sein Zimmer. Sie saß schon im Bett und schaute ihn aus ihren großen Augen an. „Morgen. Dir ist nicht zufällig dein Name wieder eingefallen?“ Doch wie auch gestern bekam er keine Antwort. Was hatte er auch erwartet? Das konnte doch alles nicht wahr sein...er suchte ein paar alte Sachen raus. „Hier die kannst du erstmal anziehen.“, sagte er und trat dann wieder raus um sich auf den Weg zu seinem Arbeitszimmer zu machen. Er hörte das leise tappen von Füßen. Die Langhaarige schien ihm zu folgen. Was würde das werden. Kaum betrat er das Arbeitszimmer folgte sie ihm. „Was wird das?“ Warum sprach er überhaupt mit diesem...Problem...diesem Mädchen...? Antworten tat sie ja so oder so nicht und langsam verlor er echt die Geduld und den Willen sich um sie zu kümmern und nun schien sie ihn auch noch zu verfolgen. Das konnte doch nicht war sein. Schnell hatte er die nötigen Akten zusammengesucht und war wieder nach unten in die Küche gegangen um sein Kaffee zu trinken...dicht gefolgt von dem Mädchen.

Er war dazu übergegangen sie zu ignorieren. Das mit dem verfolgen konnte sie sich abschminken so nahm er sie sicher nicht mit in die Firma. Was dachte er hier schon wieder auch mit anderen Sachen würde er sie nicht mitnehmen. Sie musste eindeutig weg. Nachher musste er noch mal ein ernstes Wort mit Roland sprechen. Sie musste weg. Da gab es nichts. Schließlich fand auch Mokuba den Weg nach unten. „Guten Morgen~“, kam es von ihm. „Morgen!“, antwortete sein großer Bruder nur und stand auf um sich fertig zu machen. Wieder folgte ihm dieses Ding... Was hatte er nur getan? War er mit dem Kindergarten nicht schon genug gestraft? Was immer er getan hatte in seinem Vorigen Leben oder sonst was -nicht das er an so was glaubte- es konnte nicht SO schrecklich gewesen sein. Aber scheinbar sah das jemand ganz anders und diesen jemand würde er nur zu gerne den Hals umdrehen. Oh ja und er würde es genießen...aber nein...er musste sich mit dem Kindergarten und nun auch dieser Klette ertragen. Vor der Haustür blieb er stehen. „Du bleibst hier!“, sagte er nur und trat raus. Tatsächlich schien sie ihm nicht weiter zu folgen. Erleichtert atmete er auf. Endlich ruhe. Dann konnte er jetzt endlich ganz in Ruhe arbeiten.
 

Der Tag verging ohne weitere Störungen. Schließlich packte er seine Sachen zusammen und machte sich mit seiner Arbeit auf den Weg nach Hause. Freizeit was war das? So was kannte er nicht. Er hatte aber auch wirklich genug zu tun. Da war so was wie Feierabend überbewertet. Würde es Mokuba nicht geben würde er wohl sogar hier wohnen. Aber zum Glück gab es ihn und jetzt musste er nach Hause. Leider hatte auch das Roland zur Sau machen nichts gebracht. Die Identität dieses...dieser Klette war immer noch nicht geklärt. Sie konnte ja wohl schlecht aus dem nichts auftauchen. Vielleicht hatte man sie illegal hierher gebracht. Auch egal.

Er trat ein. Aus dem Augenwinkel sah er wie etwas neben ihm aufsprang. Herzinfarkt...hatte das Mädchen etwa die ganze Zeit da gesäßen? Das war doch krank. Scheinbar nahm sie nun wieder ihre Tätigkeit auf ihm hinterherzulaufen. Klette...eindeutig Klette...das war schlimmer als der Kindergarten. Ich trat in die Küche, wo das Essen schon auf uns wartete. „Setoo~“ Mokuba umarmte ihn und setzte sich dann an den Tisch. „Sie saß den ganzen Tag an der Haustür...sie hat auch nichts von dem Essen angerührt...“ Na wunderbar... Er tat ihr und dann sich auf. „Iss.“ Zögerlich begann sie zu essen. Vielleicht sollte er nur noch in knappen Befehlen reden. Dieses...sie raubte ihn noch alle nerven. „Hast du schon was herausgefunden?“ Er schüttelte nur den Kopf. Nichts...gar nichts...eine Name wäre schon echt hilfreich... wenn das so weiterging würde die noch ewig hier wohnen. Eigentlich hatte er nun wirklich nicht vor noch jemanden durchzufüttern. Schließlich arbeitete er hart für das Geld. Er fand sich seinem Bruder zu, der wieder munter drauf los geplappert. Wie konnte man nur so viel zu erzählen haben? Aber er sah den Kleinen so um einiges lieber als wenn er so ruhig und zurückgezogen war.
 

Nach dem Essen verzog er sich ins Arbeitszimmer um noch etwas zu arbeiten. Das Mädchen blieb die ganze Zeit vor der Tür sitzen. Sie war wirklich merkwürdig... Er schloss die letzte Akte und streckte mich. Endlich fertig...jetzt konnte erholsamer Schlaf im Gästezimmer folgen. Grummelnd stand er auf. Da war es wieder dieses ...Vieh sollte weg... Langsam öffnete er die Tür und wand sie schlafend an die Wand gelehnt. Ein Seufzen verließ meine Lippen. Vorsichtig hob ich sie hoch und trug sie in mein Zimmer. Sie war schön ein hübsches Mädchen. Er würde morgen mit dem Hausmädchen reden, damit sie ihr half beim Haare waschen. Oder überhaupt waschen...

Sachte legte er sie aufs Bett und zog die Decke über sie. Dieses Mädchen raubte ihn noch den letzten Nerv...irgendwie sah sei so schlafend wirklich süß aus. Falscher Gedanke... schließlich wollte er sie endlich los werden.
 

Die nächsten beiden Tage verliefen genauso. Sie folgte ihm auf Schritt und Tritt. Das Wachsen hatte sich als sehr problematisch rausgestellt, da sie ihn dann nicht verfolgen konnte. Aber irgendwie hatten sie es letztendlich hinbekommen. Jetzt kam er gerade geschafft vom Arbeitstag nach Hause. Ein Glück war bald Wochenende. Nicht das man jetzt dachte er würde am Wochenende nicht arbeiten...aber nur von zu Hause aus und nicht so viel wie sonst. Manchmal musste er auch etwas mit Moki unternehmen und dieses mal stand einkaufen an. Da sie ja scheinbar länger hier bleiben würde. Ob es ihm nun gefiel oder nicht...er konnte sie ja auch nicht einfach auf die Straße setzen. Das ging nun wirklich nicht...na ja eigentlich schon...aber er würde es nicht machen.

Auch wenn Roland immer noch nicht herausgefunden hatte wer dieses Mädchen war, hatte er zumindest die Idioten gefunden, die sie angegriffen hatten....alle ohne Ausnahme. Außerdem hatte Roland es mit ihnen gleich geregelt. Wenigstens einen Mitarbeiter musste man nicht andauernd kontrollieren. Solche Leute waren heute echt selten. Jetzt musste nur noch die Identität des Mädchen her. Müde ließ er sich an den Küchentisch nieder gefolgt von ihr. Mokuba schien sich daran gewöhnt zu haben auch wenn er es wohl merkwürdig fand. Inzwischen aß sie auch ohne das man dachte, sie würde giftiges Essen essen. Also waren sie wohl auf den Weg der Besserung?! Auf jeden fall machten sie Fortschritte. Heute würde er sich auch noch mal mit ihr auseinandersetzen, damit sie aufhörte den ganzen Tag vor der Haustür zu sitzen.

Ein Name wäre auch ganz schön. Immer von diesen Mädchen zu reden, ging einem ganz schön auf die Nerven. Aber sie bekam ja den Mund nicht auf. Der Arzt meinte aber das es nicht daran lag, dass sie nicht sprechen konnte, sondern daran das sie es scheinbar nicht wollte. Das war wirklich wunderbar. Ein hübsches Mädchen, das nicht reden wollte und immer noch SEIN Zimmer in beschlag nahm. Langsam reichte es. Er würde sie umquatieren... langsam wollte er sein Zimmer wirklich wieder haben. Davon das Kaibas nicht in Gästezimmern nächtigten fing er am besten gar nicht mehr an. Kaum hatte sein Bruder seinen Teller geleert verschwand er nach oben. Scheinbar wollte er nicht dabei sein, wenn sie ihn mal wieder anschwieg und er kurz vorm ausrasten stand. Was wohl auch ganz gut war. So konnte er seine Wut nicht an Mokuba auslassen. Allerdings war es wohl auch nicht hilfreich es an dem Mädchen auszulassen, da er sie dann wohl wieder nur verschreckte. Vielleicht sollte überhaupt jemand anderes mit ihr reden... Wo war der Kindergarten, wenn er mal nützlich wäre? Nicht da....so wie immer.

Er schaute sie an. „Okay...also der Arzt meinte, dass du reden kannst! Also mach den Mund auf und rede mit mir. Wie heißt du? Wo kommst du her? Wenn ich die Dinge nicht weiß kann ich auch nicht helfen...Außerdem könntest du aufhören mir hinterherzulaufen.“, sagte er in einem angestrengt netten Tonfall.. Immer nett bleiben. Verdammt noch mal Kaibas waren nicht nett- seine Bruder bildete eine Ausnahme.

„Langsam reicht es mir! Wenn du nicht endlich deinen Mund aufbekommst, setzt ich dich vor die Tür!“, sagte er nun gereizt.

Sie nuschelte irgendwas...aber es war schon mal etwas... „Was hast du gesagt? Sprich deutlich!“

„Kisara...“

Kisara... „und ein Nachname?“ Sie schaute mich nur aus verwirrten Augen an. Na ja...immerhin schon mal ein Anfang... „Kisara also...“ Sie nickte leicht. Er seufzte. „Okay...gut...am besten lässt du dir von Mokuba morgen die Zimmer zeigen, damit du dir eins aussuchen kannst.“, sagte er. Sie nickte. Na ja zumindest begann sie überhaupt auf irgendwas zu reagieren. Der Name kam mir irgendwie bekannt vor... egal...
 

Die nächsten Tage lief sie ihm nicht mehr hinterher, versuchte aber die meiste Zeit in seiner Nähe zu verbringen. Wenn er weg war stromerte sie durchs Haus. Manchmal fragte er sich wo sie herkam so erstaunt wie sie den Fernseher und so begutachtete. Sie war wie ein kleines Kind das noch alles mögliche lernen musste und nichts wusste von dieser Welt. Aber langsam schien sie sicherer zu werden...fast ein bisschen neugierig. Besonders viel redete sie nicht. Immer nur das nötigste. Was ihm auch sehr gelegen kam. Schließlich konnte sie ihn so nicht so sehr nerven wie zum Beispiel der Straßenköter. Der hörte ja nicht mehr auf zu plappern. Grausam...Also war es wirklich nicht schlimm, dass sie nicht viel sagte. Auch mit dem Vornamen war Roland nicht weitergekommen. Sie schien einfach nicht zu existieren. Damit war klar das sie erstmal hier bleiben würde und das bedeutete, dass sie dringend was zum Anziehen braute. Viel länger konnte sie nun nicht in seinen viel zu großen Sachen rumlaufen. Außerdem brauchte sie vermutlich auch ne Beschäftigung. Aber wie sollte er sie bitte beschäftigen. Er massierte sich die Schläfen. Das war alles nicht so einfach und noch dazu total untypisch für ihn, dass er sich um jemanden so viele Gedanken machte. Jetzt mal abgesehen von Mokuba. Sein Bruder war halt bei allem die große Ausnahme. Er war halt sein kleiner Bruder. Für ihn würde er alles tun. Aber sich so viele Gedanken zu machen um ein Mädchen von der Straße... Egal. Am Wochenende würde es erstmal einkaufen gehen. Damit sie das endlich hinter sich hatten. Dann konnte man sich mit ihr auch mal auf die Straße trauen. Auch wenn ihm einkaufen nicht wirklich lag. So was war anstrengend und nerven aufreibend. Er hatte da schon seine Erfahrungen. Einer musste sich ja opfern um Mokuba einzukleiden. Der Kleine konnte wirklich unglaublich anstrengend sein und überall gab es was zu mäkeln. Wenn es Anzüge gewesen werden. Aber eine verwaschene Jeans? Aber sein Bruder bekam seinen Willen. Dafür musste er am Abend mit einem schlecht gelaunten und gestressten Seto Kaiba vorlieb nehmen. Damit hatte er aber scheinbar nicht so große Problem, da es bei jedem einkaufen das gleiche Spiel war. Vielleicht sollte er ihn einfach mitnehmen dann konnte er zwei Fliegen mit einmal schlagen und er kam ein erneutes 'shoppen' in nächster Zeit. Außerdem hatte der Wuschelkopf sicher mehr oder bessere Idee für das Einkleiden von Kisara. Da von ihr sicher nicht besonders viel kommen würde. Was für ein lustiges Wochenende. Nicht vergessen Asperin zu kaufen.

Kapitel 4

Kisara schien mit ihrer Umgebung etwas überfordert. Sie war total schreckhaft und fuhr bei jedem Auto, was vorbeifuhr, zusammen. Ihr schien hier auch alles etwas zu laut, was Seto nur gut nachvollziehen konnte. Ihm persönlich war hier auch zuviel los. Aber da mussten sie durch. Allerdings hatte er sich dafür entschieden, die meiste Arbeit Mokuba machen zu lassen. Sie betraten den Laden und schon war der Kleine verschwunden, um ein paar Sachen für sie rauszusuchen. Doch wie er Mokuba kannte, würde er wie immer und bei allem übertreiben. „Schau dich um, wenn dir was gefällt, probier's in den Umkleiden an!“, sagte er und ließ sich auf einen der Stühle nieder. Sollten die beiden das regeln.
 

Sie schaute sich unsicher um. Nach einer Weile tauchte sein Bruder mit einigen Sachen wieder auf und ließ das Mädchen eins nach dem anderen anprobieren. Wirklich wohl schien sie sich dabei nicht zu fühlen. Aber irgendwas brauchte sie ja... schon war Mokuba wieder verschwunden und tauchte mit neuen Sachen auf. Diesmal waren sie schlichter und nicht so auffallend wie die davor und sie schien sich in den Sachen gleich wohler zu fühlen. Von Hosen schien sie allerdings nichts zu halten.
 

Nachdem Mokuba wusste, was er suchen sollte, hatten sie bald einige Sachen zusammen, bevor der Wuschelkopf sie in den nächsten Laden zog. Wortlos folgte er ihnen. Im nächsten Laden suchte er dann für sich nach einer Hose. Aus Erfahrung wusste er, wie lange der Schwarzhaarige dafür brauchte, und setzte sich. Zwischendurch würde er einige Kommentare abgeben müssen. „Setz dich. Willst du noch irgendwas Bestimmtes?“ Sie setzte sich schweigend und schüttelte den Kopf. Dann nicht. Damit war seine Nettigkeit aufgebraucht.
 

Er schloss die Augen und wartete darauf, dass Moki lautstark seine Meinung forderte. Manchmal benahm sich der Kleine wirklich noch wie ein Kind. Es war so, als holte er die Kindheit für sie beide nach. Er liebte seinen Bruder wirklich über alles. Für Kisara musste er sich noch eine Beschäftigung überlegen. Sie konnte ja schlecht weiterhin jeden Tag bei ihm zu Hause hocken, auch wenn seine Angestellten sich bemühten, ihr so viel wie möglich beizubringen.

Darum würde er sich später kümmern, jetzt brauchte erstmal der Wuschelkopf Aufmerksamkeit. Er öffnete die Augen. „Willst du auf den Strich gehen?“

„Sehr witzig...“

„Ich finde das nicht witzig.“

Schnell verzog sich der Kleine wieder in die Kabine, als er wieder rauskam, meldete Seto sich wieder.

„Da kannst du auch gleich ohne gehen.“
 

„Lebst du auf der Straße?“
 

„Ich kauf keine Sachen, die schon kaputt sind.“
 

„Da kannst du auch nen Kartoffelsack anziehen.“
 

„Was ist das?“
 

„Die verlierst du doch so oder so..“
 

So ging es noch eine Weile. Irgendwann hatte er zwei Hosen gefunden, die sowohl Moki gefielen als auch von Seto als tragbar betitelt wurden. Wenn man glaubte, er hätte es geschafft, den Schwarzhaarigen zu nerven und könnte die Tour somit abbrechen oder beschleunigen, lag man falsch. Zufrieden grinsend führte Moki sie in den nächsten Laden. Um das Spiel zu wiederholen. Nach zwei weiteren Stunden waren sie zumindest mit der Kleidung durch. Für Kisara hatten sie ein halbes dutzend Kleider, Röcke und Oberteile besorgt. Sie hatten außerdem schon Jacken besorgt. Mokuba war um 5 Hosen reicher und um etliche Oberteile, von denen er selbst sicher nur die Hälfte abgesegnet hatte.

Jetzt fehlten nur noch Schuhe. Die Unterwäsche hatte eine Angestellte von ihm übernommen...zum Glück. Schuhe würden sicher spannend werden. Zu den Sachen, die sie besorgt hatten, würde sie sicher keine Turnschuhe oder Latschen anziehen. Zumindest nicht, wenn sie irgendwo für ihn arbeiten würde. Man musste ordentlich aussehen. Schließlich hatte seine Firma einen Ruf zu verlieren. Aber bevor sie weitermachten, hatte der Kleine sie erstmal ins Burgerland geführt. Wie er Fast Food hasste. Aber es war klar gewesen dass der andere diese Chance nutzen würde. „Was wollt ihr? Ich nehme einen Big Mäc und einen Doppelwhopper... mit extra Käse und alles als Menü.“ Kopfschüttelnd sah er seinen Bruder an. Er fragte lieber nicht noch mal nach, ob er sich sicher war, dann käme nämlich nur mehr dazu. Sein Blick wanderte zu Kisara. Die scheinbar mal wieder völlig überfordert war.

„Sucht euch schon mal einen Platz...ich besorg das Essen.“

Der Kleine nickte und zog das Mädchen mit sich. „Hier ist es wirklich richtig lecker!“ Sie lächelte leicht.
 

Nach einer Weile trat er wieder zu ihnen und stellte das Essen ab. Der Schwarzhaarige begann auch gleich, begeistert zu essen, während er selbst scheinbar wieder zu gut für die Welt war, und ihr erklärte, was was war und wie man es aß. Zögerlich begann sie dann die Nuggets und Pommes zuprobieren. Seto kümmerte sich dann endlich um seinen Salat. Mokuba begann dann auch gleich wieder zu plappern. Ruhig sein gehörte zu den wenigen Dingen, die Moki einfach nicht konnte. Er lächelte.
 

Schließlich machten sie sich wieder auf den Weg. Wie er sich schon gedacht hatte, war das Schuhe-Kaufen nicht so einfach. Der Schwarzhaarige hatte für sich schnell ein paar Schuhe gefunden. Aber bei Kisara gestaltete sich das schwieriger. Für zu Hause hatten sie schon welche und Sandalen hatten sie auch finden können, aber danach hörte es auf. Hochhackige Schuhe waren eine Katastrophe. Hatte das Mädchen denn noch nie andere Schuhe als Sandalen angehabt? Scheinbar nicht... Endlich fanden sie ein paar Halbschuhe, in denen sie sich halbwegs wohlzufühlen schien und die auch zu einigen Sachen tragbar waren. Mokuba schleppte sie in noch zwei weitere Läden, in denen sie dann weitere Schuhe fanden. Zwar würde sie erstmal lernen müssen, auf hochhackigen Schuhen zu laufen. Aber da musste sie durch, entschied Seto.
 

Er freute sich schon, endlich nach Hause zu können, als sein Bruder verkündete, sie bräuchte noch Accessoires und müsste danach noch zum Friseur. Da konnte er nur aufstöhnen. Aber es hieß, an einem anderen Tag nochmal losgehen, oder es jetzt noch zu machen...besser jetzt als nochmal...alles war besser, als diesen Tag zu wiederholen. Nur über seine Leiche. Also ließ er sich mit in die entsprechenden Läden ziehen. Dort überließ er das ganze völlig Kisara und Mokuba...also eher Mokuba...da sie sich nur wieder staunend umsah. Irgendwie machte es ihm schon ein bisschen Sorgen, dass Mokuba sie so perfekt einkleiden konnte, sicher er holte sich auch Hilfe von den Angestellten, aber er wusste dennoch sehr gut Bescheid. Eigentlich hätte er das ruhig den beiden alleine überlassen können.
 

„Kaiba?“

Sein Blick wanderte in Richtung der Stimme. „Valentine.“

„Was machst du denn hier?“

Er deutete nur wortlos auf seinen Bruder und das Mädchen.

„Ah, Joey hatte sowas erwähnt.“

Das war ja klar gewesen. „Und?“

„Ich wollte nur Hallo sagen. Was habt ihr denn schon alles besorgt?“

„Alles...“

„Schminke?“

„Damit kann sie so oder so nichts anfangen.“

„Okay. Ich mach dir einen Vorschlag. Ich werde mit dem Mädchen zum Friseur gehen und ihr Schminke besorgen und wenn ich sie wieder zu euch bringe, werdet ihr aus allen Wolken fallen. Ich brauch natürlich auch ein paar ihrer neuen Sachen. Dafür werde ich zum Essen eingeladen und kriege noch dieses Jahr einen Kampf gegen dich!“

„Wenns sein muss.“

Er führte sie zur Limousine, zeigte ihr die Sachen und informierte sie über Kisaras Eigenarten.

Gerade rechtzeitig, um die Accessoires zu bezahlen, waren sie zurück. Schnell suchte Mai die nötigen Sachen raus. „Hi, ich bin Mai. Ich gehe jetzt mit dir zum Friseur und die restlichen Sachen besorgen, und Ihr sucht einen schönen Laden zum Abendessen!“, sagte sie und zog Kisara mit sich.

Mokuba schaute ihr hinterher. „Dann können wir noch 'nen neues PS3 Spiel besorgen!“

„Schon wieder?“

„Ja, bei dem anderen bin ich durch. Ach komm schon! Bitte~“

„Jaja...“

„Danke~“, rief er und umarmte ihn stürmisch. Seto lächelte sanft und wuschelte ihm durchs Haar.

„Dann los...“
 

Nach weiteren Stunden in diversen Spielläden, hatte der Firmenchef eindeutig die Nase voll. Er war total kaputt, entnervt und einfach nur fertig, während sein Bruder übers ganze Gesicht strahlte. Sie hatten sich inzwischen in einem 'guten' Restaurant nieder gelassen und warteten nur noch auf Mai und Kisara. Irgendwie war er schon ein kleines bisschen gespannt, was Mai aus ihr gemacht hatte. Wäre es Anzu gewesen, hätte er sich Sorgen gemacht,...okay bei ihr hätte er sich auch auf keinen Deal eingelassen. Als ob er für jemanden wie sie das Essen bezahlen würde. Er war immer noch ein Kaiba. Auch wenn er in den letzten Tagen doch immer wieder zweifelte....so war er doch ein Kaiba.

Er schloss die Augen und massierte sich die Schläfen. „Seto~ Da sind sie!“

Langsam öffnete er die Augen und betrachtete die beiden, die auf ihren Tisch zu steuerten. Wirklich viel hatte Mai nicht machen lassen. Sie hatte der Frisörin aufgetragen, die kaputten Spitzen abzuschneiden, aber das machte schon viel aus. Sie hatte die oberen Haare hinten leicht zusammengefasst und trug ein lockeres Kleid mit den Sandalen. Die Schminke war nur sehr leicht zu sehen, betonte dennoch ihre Augen. Mai wusste wirklich, was sie tat. Kisara sah ausgesprochen gut aus. Sie schaute allerdings weniger überzeugend drein, setze sich jedoch mit der Blonden zu ihnen.

Dann wurde ihnen auch schon die Karten gebracht. „Und was sagst du, Kaiba?“

„Kann sich sehen lassen.“

Sie grinste. „Das heißt, du siehst echt gut aus! Ein Kompliment von einem Kaiba kriegen nicht viele“, sagte sie grinsend zu Kisara, die leicht rot wurde. Er hob eine Augenbraue. Was war das denn? Naja er würde jetzt erstmal was zu essen bestellen. Alles andere konnte warten.
 

Endlich waren sie zu Hause. Er war wirklich froh, diesen an den Nerven zehrenden Tag hinter sich zu haben. Da hatte er sich den Sonntag aber wirklich verdient. Hoffentlich ließen ihnen die beiden morgen auch in Frieden. Er war wollte einfach nur noch Ruhe. Nie wieder shoppen... Er ließ sich erschöpft aufs Bett fallen. Sogar mal wieder auf sein eigenes. Sie war in das Zimmer gegenüber gezogen und er konnte letzten Endes wieder, so wie es sich für einen Kaiba gehörte, in seinem eigenen Bett schlafen. Es dauerte auch nicht lange, bis er einschlief. Familie war anstrengend.

Kapitel 5

Er erwachte durch den Duft von frischem Kaffee. Langsam richtete er sich auf und schaute auf die Uhr. Zehn war eine gute Zeit...etwas ungewöhnlich für ihn, aber nach so einen Samstag konnte man sich das ruhig gönnen. Manchmal brauchte auch ein Kaiba Schlaf.
 

Jetzt würde er sich erstmal fertig machen. Schnell war er im Bad verschwunden. Aus dem Schrank suchte er sich seine Freizeitklamotten heraus und zog sie an. Zu seinem Glück fehlte ihm nur noch eine Tasse Kaffee und die Zeitung. Also trat er nach unten. Mokuba saß bereits am Tisch und textete Kisara zu, die ihn erwartungsvoll ansah, als er eintrat.
 

„Kisara hat Frühstück gemacht!“, kam es erklärend von dem Kleinen. „Schön...“, sagte er nur, dann holte er sich seine Tasse Kaffee und ließ sich nieder. Sein Hand griff nach der Zeitung und schlug sie auf, um zu lesen. Der Schwarzhaarige begann wieder zu reden und forderte das Mädchen auf, weiter zu essen. Als er die Zeitung überflogen hatte, begann er auch zu essen. „So wie es aussieht, wirst du wohl noch eine Weile hierbleiben. Dann sollten wir auch dein Zimmer richtig einrichten.“

„Das ist nicht nötig.“

„Ich lass alles Nötige besorgen...das Zimmer müsste so oder so wieder gestrichen werden. Also welche Farbe soll das Zimmer kriegen?“

„...blau...“

„Vorhänge und Sonstiges?“

„blau...“

„Okay...ich kümmer mich drum. Am nächsten Wochenende fangen wir dann an mit dem Ausräumen und dem Vorbereiten.“

Sie nickte.

Irgendwie kam er sich gerade alt vor... .
 

Die Wochen gingen ohne große Ereignisse vorbei. Kisara lebte sich gut ein und begann auch mehr zureden. Hauptsächlich mit Seto. Er war scheinbar ihre Bezugsperson geworden. Warum auch immer suchte sie immer wieder seine Nähe. An den Wochenenden begannen sie sich um ihr Zimmer zu kümmern. Sie räumten es aus und begannen es zu streichen – Seto hielt nicht viel von Malern, sie lieferten schlampige Arbeit ab, also machte er es lieber selbst. Sie half ihm so gut es ging. Irgendwie fand er diese Zeit so gar sehr angenehm. Das war für ihn nicht wirklich normal. Aber er begann, sie zu mögen...oder sie nicht mehr als reine Schikane zu betrachten.
 

Nachdem sie mit Streichen fertig waren, richteten sie es wieder ein. Sie hatte sich wirklich gut in ihren Alltag integriert. Wenn ihr langweilig war, half sie den Angestellten, bzw ließ es sich von ihnen beibringen. Sie war sehr lernbegierig und wollte immer mehr erfahren. Manchmal wenn sie sehr wagemutig war, fragte sie sogar nach ihm. Dinge über sich...über seine Vergangenheit. Doch Antworten hatte sie von ihm noch keine bekommen. Aber sie zählte es als Fortschritt, dass er nicht mehr wütend wurde, sondern einfach schwieg. Er ließ sie fragen, aber Antworten wollte er ihr nun wirklich nicht geben.
 

Doch fiel es ihm schwerer, sie sich wieder aus seinem Alltag wegzudenken. Sie sah wirklich gut aus und langsam gewöhnte sie sich an die Kleidung und an die Schuhe. Auch wenn ihr die Hackenschuhe immer noch zu schaffen machten. Man konnte mit ihr und Mokuba auch mal raus essen gehen, ohne sich sorgen machen zu müssen, sich zu blamieren. Am Wochenende versuchte sie sich am Kochen. Die ersten Versuche hatte Seto nicht gewagt zu probieren, aber inzwischen waren sie nicht nur essbar, sondern auch lecker. Trotzdem konnte es so wohl nicht ewig weitergehen. Langsam brauchte sie wirklich einen Job.
 

Nur ahnte er, dass sie wohl auch dort erstmal etwas hilflos und überfordert sein würde. Also wollte er sie nicht wirklich arbeiten schicken...oder er gab ihr einen Job in seinem Büro. Das würde sie sicher freuen und er wusste, dass man ihr alles in Ruhe beibrachte. Vielleicht sollte er sie als Auszubildenene einstellen. Dann konnte sie danach, wenn sie sich in der Welt zurecht fand...selbst entscheiden, wo sie arbeiten wollte. Aber er würde sie erstmal an die Schule gewöhnen lassen müssen. Vielleicht konnte sie ein paar Tage bei Mokuba mitgehen. Die Idee war gar nicht so schlecht. Er würde mal mit seinem Bruder und dessen Lehrerin reden.
 

Mokuba war alles andere als begeistert. Nicht nur davon, dass sie jetzt bei ihm im Unterricht saß. Nein auch die Zeit, die normalerweise ihm mit seinem Bruder zustand, nahm sie nun in Anspruch. Okay, dass hörte sich kindisch an...aber eigentlich war es ihm egal...sein Bruder hatte nun mal wenig Zeit und diese wenige Zeit wollte er mit ihm genießen...aber jetzt war diese blöde Pute da. Das Shoppen war ja noch lustig gewesen und das Essen, das sie inzwischen machte, war echt lecker...aber dann renovierte er einfach mal das Gästezimmer für sie. Wer hatte eigentlich gesagt, dass sie bei ihnen leben musste? Er wollte sie nicht bei sich wohnen haben. Seto sollte sich nicht in sie verlieben...aber er kannte seinen Bruder auch besser. Er seufzte. Eigentlich wollte er ihn nur wieder mal für sich haben. Da das aber scheinbar in nächster Zeit nicht der Fall sein würde, ließ er seine Wut, so kindisch wie er im Bezug auf seinen Bruder sein konnte, an ihr aus.
 

Er grummelte. Seine Lehrerin dagegen war total von ihr angetan. Sie faszinierte scheinbar alle. Er brauchte einfach etwas Aufheiterung. Der Braunhaarige hatte gesagt, dass er spät kommen würde. Also könnte er doch bei Yugi und den anderen vorbeigehen. Das würde ihn etwas aufheitern. Gut, dann war das entschieden. Jetzt musste er nur noch hoffen, dass sie auch wirklich da waren.
 

Er sah sie schon von Weitem. Sie saßen draußen und spielten scheinbar eine Runde Duel Monsters. Allerdings waren nur Yui und Joey da, aber damit hatte er nun wirklich kein Problem. Kisara war natürlich mitgekommen. Alleine traute sie sich noch nicht wirklich irgendwohin. Was irgendwie auch verständlich war. Die Gedanken verdrängte er und lief lachend auf sie zu. „Hi Yugi. Hi Joey!“ Die beiden schauten auf. „Hi Mokuba.“, kam es von ihnen grinsend. Er setzte sich zu ihnen.
 

„Das ist Kisara. Ihr erinnert euch sicher noch.“

„Freut uns. Ich bin Yugi und das ist Joey.“

„Freut mich!“, sagte sie leise und schaute auf das Spiel.

Mokuba schaute ebenfalls aufs Feld. „Sieht schlecht aus für dich, Joey.“

„Klappe Kleiner. Noch ist gar nichts entschieden.“

„Jaja...das will ich sehen.“

Yugi beobachtete die beiden grinsend. „Machst du auch noch deinen Zug, Joey?“, fragte er dann lachend.

„Ähm...sicher.“
 

Der Schwarzhaarige lächelte zufrieden. Ja, hier fühlte er sich wohl. Grinsend begann er dann wieder, Joey zu ägern. „Warum sind eigentlich immer alle auf Yugis Seite.“, kam es grummelnd von dem Geärgerten.

„Weil du dich immer so schön darüber aufregst.“

„Das ist eindeutig ne Kaiba Krankheit!“

„Wer weiß, wer weiß.“

„Wer ne große Klappe hat. Das nächste Spiel sind wie beide gegeneinander. Mal sehen, ob du dann immer noch so große Sprüche klopfst!“

„Du willst einen Anfänger fertig machen? Du bist ja so unfair.“

Mokuba schniefte gespielt.

„Du...na warte...“ Er war aufgesprungen, um sich den Kleinen zu schnappen, der aber schneller war und schon los rannte. „Versuch doch, mich zu kriegen!“

Yugi schaute den beiden lachend nach, dann wand er sich zu Kisara um. „So sind sie immer. Kann ich dir was zu trinken anbieten?“

„Ein Wasser, wenn es keine Umstände macht....“

„Sonst hätte ich ja nicht gefragt. Bin gleich wieder da!“ Er verschwand kurz im Laden und trat dann mit vier Wasserflaschen wieder nach draußen. Eine reichte er ihr, zwei stellte er in den Schatten und die letzte machte er auf und trank daraus. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor. Nicht von dem Vorfall...sondern irgendwie von woanders...aber er konnte sie einfach nicht einordnen. „Dir scheint es besser zu gehen, dass freut mich.“

„Dank ihnen.“

Er nickte lächelnd. „Sie sind schon einzigartig mit ihrer Art.“

„Bleiben die beiden lange weg?“

Er grinste. „Nein, Joey holt ihn mit Sicherheit schnell ein und dann folgt ne Kitzelattacke und dann kommen sie auch schon wieder.“

„Die beiden verstehen sich gut?“

„Ja, im Gegensatz zu Joey und Seto verstehen sie sich sehr gut.“

Sie nickte. „Er wirkt gleich fiel entspannter...“
 

Er nickte nur. Schließlich kannte er Mokuba inzwischen ein bisschen und ahnte, was den Kleinen bedrückte. Aber so lange er noch lachen konnte. Wenn man vom Teufel sprach. Die beiden bogen um die Ecke und liefen wieder zu ihnen. Yugi musste grinsen und warf den beiden eine Wasserflasche zu. „Danke, Alter!“, sagte Joey und ließ sich wieder neben ihnen nieder.
 

Mokuba begann, nachdem er wieder zu Atem gekommen war, etwas von seinem Schultag zu erzählen. Er konnte stundenlang reden. Joey und Yugi gaben auch immer wieder ihren Senf dazu. Die beiden heiterten ihn einfach immer wieder auf.

Es war schon ziemlich spät, als die beiden sich schließlich von den Jungen verabschiedeten; und er war beim Abschied so gut gelaunt, dass es ihm nicht einmal störte, jetzt mit ihr nach Hause zu laufen und dann mal wieder nur die zweite Geige zu spielen. Heute war es okay. Er war wirklich froh, die beiden zu seinen Freunden zählen zu können. Sie würde ihn und Seto niemals hängen lassen und dieses Wissen tat irgendwie gut.
 

Manche würden jetzt vielleicht sagen: „Man bist du naiv“, aber die beiden hatten nun wirklich schon oft genug bewiesen, dass sie niemanden im Stich lassen, egal wie gefährlich es war. Sie hatten es ihnen immer wieder bewiesen und er wusste, dass das auch seinem Bruder klar war. Nur wollte es dieser nicht zugeben. So war er halt.
 

„Wo ward ihr?“, fragte sein Bruder, als sie eintraten.

„Wir waren bei Yugi und Joey.“

„Bei dem Kindergarten?!“

„Es war sehr lustig.“

„Essen steht in der Küche.“

„Danke!“

Die beiden traten in die Küche, um sich das Essen warm zu machen. Seto bequemte sich zu ihnen. Man sollte jetzt keine falschen Vorstellungen haben. Sein Bruder sah nicht von seinen Aufzeichnungen auf. Er saß nur einfach bei ihnen. Moki lächelte sanft. Das hatte er sich angewöhnt, weil der Schwarzhaarige es hasste, alleine zu essen. So wie es aussah, gefiel Kisara das auch besser, als nur mit ihm zu essen.

Kapitel 6

.
 

Die Wochen vergingen, ohne dass sich groß etwas änderte. Pünktlich zu Beginn der Ausbildungen hatte die Firma Kisara eingestellt und seine Sekretärin hatte sie gleich unter ihre Fittiche genommen. Nun ging sie jeden Morgen mit ihm zusammen zur Arbeit und kam mit ihm zurück. Wenn er Überstunden machte, blieb sie meistens auch noch da, um ihm zu helfen, wo sie konnte. Sie lernte wirklich schnell und hatte sich zu einer großen Hilfe in der Firma entwickelt. Sie war zwar immer noch ziemlich ruhig, konnte aber auch aus sich herauskommen.

Sein Bruder verbrachte sehr viel Zeit bei dem Kindergarten und war auch etwas ruhiger geworden. Manchmal hatte er sogar richtig schlechte Laune. Was eigentlich gar nicht zu Mokuba passen wollte.

Es war fast so, als wäre es schon immer so gewesen. Als wäre sie schon immer in ihrem Leben gewesen. Oft erwischte er sich dabei, wie er sie beobachtete. Ihre Augen leuchteten voller Lebensfreude. Die Leere und die Angst schienen verschwunden. Er fragte sich, wie lange das wohl der Fall sein würde. Ob diese Gefühle wirklich alle verschwunden waren? Oder waren sie nur tief in ihr versteckt? Darüber sollte er sich nun wirklich keine Gedanken machen. Seto hatte beim Besten willen genug für das Mädchen getan und auch nach dieser Zeit gab es keinen Hinweis darauf, wo sie hergekommen war.

Auch wenn er es nie zugeben würde, so erleichterte es ihn auch etwas. Denn wenn sie niemand vermisste, dann würde sie auch nie gehen müssen. Was ihm natürlich völlig egal war. Das alles hatte gar keine Bedeutung für ihn... okay...vielleicht ein ganz bisschen...aber wirklich nur ein kleines bisschen.

Seufzend stand er auf. „Kisara? Wir machen Feierabend!“ Sie nickte lächelnd und packte ihre Sachen zusammen. „Soll ich zu Hause was kochen?“

„Ich denke, dass wird die Köchin schon übernommen haben.“

Lächelnd folgte sie ihm in die Limousine. Eigentlich mochte sie keine Autos. Viel lieber ging sie überall zu Fuß hin. Da er sich aber weigerte zu Fuß zur Arbeit zu gehen, hatte sie klein beigegeben. Ihr Blick war aus dem Fenster gerichtet, während er noch einige Anordnungen mit Roland durchging. Fröhlich sprang sie aus dem Auto, als sie endlich Zuhause ankamen. Das Erste, was sie tat, war, die Schuhe ausziehen und Barfuß zur Tür zu laufen. Inzwischen konnte sie zwar auf den Hackenschuhen laufen, aber sie mochte sie einfach nicht. Am liebsten trug sie gar keine Schuhe und keine Sandalen.

„Ihr kommt gerade richtig zum Essen.“, kam es schlecht gelaunt von Mokuba. Der schien ja wirklich einen guten Tag gehabt zu haben. Er legte die Sachen ab und trat mit ihr an den Esstisch und ließ sich nieder. Sein Bruder war heute noch stiller als die letzten Tage. Langsam machte er sich wirklich Sorgen. „Wie war dein Tag?“, fragte er deswegen. Normalerweise musste er so was nicht fragen...normalerweise begann er von alleine zu erzählen.

„Ganz okay...“

„Mokuba?“ Die Antwort war nun wirklich nicht typisch für seinen Bruder. Was war nur los? War irgendwas passiert? War irgendwas vorgefallen?

„Ich bin nur schlecht drauf...“

„Nur?“

Der Kleine seufzte. „Es geht schon. Du hast ja viel zu tun...“

„Spuck es endlich aus!“

„Nichts...“

„Mokuba. Ich hab wirklich keine Lust auf dieses Spielchen. Also was ist los? Und wehe du sagst noch einmal es ist nichts, dann gibt es Ärger!“

Darauf hin bekam er er ein Grummeln. „Hast du irgendwann mal wieder Zeit?“

Da wehte der Wind also her. „Zurzeit ist in der Firma viel zu tun, aber am Wochenende bin ich Zuhause.“

„Hast du dann auch Zeit für mich, oder geht es wieder nur um sie?!“

„Mokuba...“

„Jaja...schon gut... Ich hab keinen Hunger mehr.“, sagte er und stand auf. Schnell verschwand er in sein Zimmer. Er würde wohl etwas Zeit für seinen Bruder nehmen müssen. Moki sollte sich nun wirklich nicht übergangen fühlen. Schließlich war er sein Ein und Alles. Seine Familie...aber ihm war durchaus bewusst, dass er das viel zu selten zeigte...

„Ist das meine Schuld?“, fragte sie leise.

„Nein, ...“

„Okay...“
 

Es war dunkel. Viel zu dunkel...Angst kroch in ihr hoch...wo war sie... was war hier los? Seth... sie fühlte das kalte Metall auf ihrer Haut...sie war angekettet... an ihren Handgelenken...und auch an den Fußgelenken...sie konnte sich nicht wirklich bewegen. Angst...was hatte man mit ihr vor...wo war sie... sie spürte, wie ihre Augen feucht wurden...nein...nicht...nicht weinen... sie versuchte, etwas zu erkennen...aber alles wurde von der Dunkelheit verschluckt. Sie schloss die Augen. Die Stille war ohrenbetäubend... sie war alleine...ganz alleine... was war passiert? Was? Seth...irgendwas mit Seth...oder?! Sie sah den jungen Priester vor ihrem inneren Auge. Er hatte ihr immer wieder geholfen, würde er auch jetzt wieder kommen? Irgendwas...irgendwas war komisch... es war, als ob ein Teil ihrer Seele fehlen würde...als wäre ihr etwas aus dem Inneren gerissen worden... und was immer es war...es hatte eine große Leere in ihrem Innern hinterlassen. Sie hörte dumpfe Schritte. Wer kam da? Wer war es? Bitte lass es keinen von ihren Peinigern sein...bitte lass es Rettung sein... Sie hörte ein leise Quietschen... kurz gefolgt von dem Zufallen der Tür. Die Schritte liefen durch den Raum. Es war ein Mann...ein schwerer Mann...nach den Geräuschen der Schritte zu urteilen. Es machte ihr Angst. Seth war schmal und durchtrainiert...seine Schritte waren leichter... Diese Schritte verband sie aber mit ihren Verfolgern... war sie ihnen in die Hände gefallen? Irgendwas sagte ihr, dass sie etwas Wichtiges vergessen hatte...etwas was passiert war, bevor sie hier zu sich gekommen war.

Sie hörte ein Plappern und dann schepperte es leicht. Kurz kehrte wieder Ruhe ein, bevor die Geräusche zurückkehrten. Was machten die Person?

Sie suchte...suchte nach etwas...etwas, was sich gut zu quälen eignen würde. Dieser Gedanke ließ Panik in ihr aufsteigen. Sie versuchte, sich zu befreien. Sie wusste selbst, wie sinnlos das Unterfangen war. Ein höhnisches Lachen drang an ihr Ohr.

Sie war verloren...nun löste sich doch eine Träne. Seth...

Schon wieder hörte sie die Tür...aber keine Schritte...dann hörte sie, wie etwas auf den Boden fiel, gefolgt von etwas Weiterem... das erste war scheppernd gefallen...doch das zweite hatte ein Dumpfes Geräusch gemacht. Was war passiert? Dann hörte sie kaum wahrnehmbare federnde Schritte. Ein Atem an ihrem Ohr... die Angst ließ sie erstarren. Würde dieser Mensch sie retten? Oder alles nur schlimmer machen? „Hast du Angst?“, fragte eine höhnische Stimme. Sie war kalt. Es war keine Wärme in ihr...gar nichts... dieser Mensch machte ihr noch mehr Angst als der andere.

Dieser Mensch, der scheinbar über sie gebeugt stand. War böse...unberechenbar böse... sie konnte die negative Energie spüren....es drückte ihr fast die Lunge zu. „Du hast recht. Ich bin böse. Sehr böse! Aber heute werde ich dich mal retten.“ Die Stimme hatte einen spöttischen Ton angenommen. Retten...er würde sie retten? Warum? „Weil ich es kann.“ Woher? Sie hatte mit Sicherheit nicht gesprochen. „Tja, dank des Millenniumsrings...dank Zorc... kann ich so einiges. Ich hab mein Ziel erreicht...“ Wieder überkam Panik sie. Zorc... das Böse... „Ja, das Urböse...keine Angst der nervige Pharao und seine Gespielenen haben ihn besiegt und wieder verbannt, aber er hat mir ein Geschenk da gelassen.“ Er lachte leicht. Sie öffnete die Augen. Es war noch genauso dunkel wie vorhin...doch irgendwas...jetzt eine ganz leichte Lichtquelle. Der Millenniumsring... war das dieser Ring? Er erinnerte ihn an den Stab von Seth. „Nicht schlecht...aber Seth wird dich nicht retten können...aber vielleicht kann es jemand anderes...wenn er schnell genug rennt.“ „Wa..s …von was ...reden sie...“, kam es brüchig von ihr. Ihre Stimme klang so kraftlos und gebrochen.

„Vom Schicksal... und du hast Glück. Ich habe noch nie viel davon gehalten...“

Schicksal...Schicksal... Er begann etwas auf Altägyptisch zu murmeln. Doch sie verstand kein Wort. Aber sie konnte die Schatten spüren, die nach ihr griffen. Sie verschlingen wollten... das letzte, was sie wahrnahm, war ein Grinsen...weiße Haare...weiße Haare...dann folgte nur noch Schmerz und Dunkelheit. Sie schrie auf.

Sie saß senkrecht im Bett. Ihr Atem ging stoßweise. Sie hörte zwei Paar eilige Schritte in ihre Richtung eilen... Angst stieg hoch...dann wurde es schlagartig hell. „Kisara?“ Seth...nein...Seto stand vor ihr und schaute sie besorgt an. Mokuba betrat ebenfalls den Raum. Sie war nicht mehr gefangen...sie war bei den Kaibas...sie war in Sicherheit...
 

Seto betrachtete sie. Scheinbar hatte sie 'nur' schlecht geträumt. Er war unsicher, was er nun machen sollte... Wenn sein Bruder Alpträume hatte, nahm er ihn in den Arm... aber sollte er das hier auch machen? Sie zitterte regelrecht... Er überwand sich und ließ sich neben ihr nieder. Sanft legte er einen Arm um ihre Schulter. Der Kleine pflanzte sich ebenfalls aufs Bett und begann, irgendeinen Müll zu erzählen. Der Braunhaarige musste lächeln, so schnell ging es, dass Moki seine Wut auf eine Person vergaß. Jetzt war es wichtig, sie zu beruhigen.

Es dauerte eine Weile, dann ließ das Zittern nach. Vorsichtig löste sich der Firmenchef von ihr. „Ich mach uns eine heiße Schokolade.“ Dann war er auch schon in der Küche verschwunden. Es dauerte auch nicht lange dann kam er mit den Tassen wieder. Langsam begannen sie zu trinken und sein Bruder laberte nebenbei weiter. Sie konnten beide sehen, dass sich das Mädchen wieder entspannte.

Er seufzte erleichtert auf. Sie saßen noch eine ganze Weile so zusammen. Der Schwarzhaarige war irgendwann aufgestanden und hatte die Tassen mitgenommen. Auch Seto wollte wieder in sein Zimmer, wurde aber von ihr aufgehalten. „Ich will nicht alleine sein...“, murmelte sie leise. Eine Weile betrachtete er sie nur, dann nickte er. „Mach etwas Platz...“

Sie rückte zur Seite und er legte sich zu ihr. Nach einer Weile schmiegte sie sich zögerlich ganz leicht an ihn, bevor sie wieder einschlief und diesmal in einen traumlosen Schlaf. Doch die Farbe Weiß ließ sie nicht los...sie verankerte sich tief in ihr. Sie war wichtig...es war wichtig...wieso wusste sie nicht, aber sie hatte das Gefühl, es wäre unglaublich wichtig...nicht wieder vergessen... Weiß...

Kapitel 7

Als sie am nächsten Morgen erwachte, wusste sie erst nicht, was los war. Doch dann erkannte sie Seto und kuschelte sich etwas näher. Sicher würde er diese Nähe, wenn er wach war, nicht mehr zulassen, deswegen wollte sie sie jetzt genießen. Aber warum lag er in ihren Bett?...sie hatte einen Alptraum gehabt. Worum war es gegangen? Sie erinnerte sich nicht mehr. Weiß...irgendwas mit Weiß war darin vorgekommen...aber was es war, wusste sie nicht... es war ja so oder so nur ein Traum...oder? Nur ein Traum? Sie dämmerte erneut weg.
 

Seto erwachte mit einem Gewicht auf seiner Brust...hatte er bei Mokuba geschlafen? Nein...Kisara...sie hatte einen Alptraum gehabt. Einen Augenblick blieb er so liegen und betrachtete sie. Dann löste er sich von ihr und stand auf. Sie musste so oder so aufstehen...sie mussten schließlich zur Arbeit. Also begann er, sich fertig zu machen. Danach lief alles wie jeden Tag ab. Er hatte keine Zeit mehr, sich Gedanken zu machen. Auf der Arbeit war wirklich sehr viel zu tun und es waren wichtige Sachen, die er nicht einfach verschieben konnte und schon gar nicht wegen eines Alptraums. Doch irgendwie hatte er ein komisches Gefühl, das ihn einfach nicht mehr losließ.

In ihrer Mittagspause kam er dann dazu, mit ihr zu reden. „Was war gestern Abend los?“

„...es war nur ein Alptraum...tut mir leid, dass ich euch geweckt habe...“

„Worüber hast du geträumt?“

„...ich weiß es nicht mehr....“

Er schaute sie an und nickte nur.

„Weiß...“, murmelte sie dann.

„Was?“

„Bevor ich wieder eingeschlafen bin, war ich mir sicher, dass Weiß wichtig war...“

„Weiß?!“

Sie nickte.

„Okay...“ Was sollte an einer Farbe wichtig sein? Farbe von was? Er grummelte. Ach verdammt...es war einfach nur ein beschissener Alptraum gewesen. Nicht mehr und nicht weniger. Er musste sich nun wirklich keine Sorgen machen. Sorgen waren total überflüssig...sie waren nicht in Gefahr...weder er noch Mokuba und auch Kisara war nicht in Gefahr...jeder hatte mal einen Alptraum...

Warum ließ sich dieses komische Gefühl dann nicht abschütteln? Wieso hatte es sich bei ihm festgesetzt? Er verdrängte die Gedanken und wendete sich wieder der Arbeit zu.

Irgendwas stimmte hier nicht...aber was... argh...er fluchte und schloss die Augen... er musste sich konzentrieren. Konzentration...und jetzt arbeiten. Er blendete alles außer die Arbeit aus. Das alles war jahrelange Übung.

Er schaute auf. Eine Email von Mai...ach ja...da war ja noch das Spiel, was er ihr versprochen hatte. Es war schon eine Weile her, dass er gespielt hatte. Früher hatte er einige Turniere ausgerichtet...Turnier...Weiß...Weiß... Schnell gab er etwas in seinen Rechner ein. Die gewünschten Informationen hatte er schnell auf seinem Bildschirm. Aufmerksam klickte er sich durch die Daten. Es dauerte nicht lange und er hatte die Datei. Dieser Teilnehmer...Weiß... das wäre durchaus denkbar...oder? Allerdings das letzte Mal...danach war er nie wieder aufgetaucht...wenn er sich nur richtig erinnern könnte. Aber irgendwie erinnerte er sich an alles, was mit diesen angeblichen 'Schattenspielen' zu tun hatte, nur durch einen milchigen Schleier. Warum auch immer das so war. Umso mehr er darüber nachdachte, umso verschwommener wurden die Erinnerungen. Er seufzte. Ob das ein Zufall war? Er glaubte nicht an das Schicksal...aber purer Zufall... das Telefon klingelte. Er griff danach. „Ja?“

„Mr Kaiba, hier ist ein Mann dran, der sie unbedingt sprechen möchte...“

„Wer ist es?“

„Er wollte mir den Namen nicht verraten, aber er ruft seit einer halben Stunde regelmäßig an...“

Er seufzte. „Stellen sie ihn durch.“

„Warten sie einen Augenblick.“

„Was wollen Sie?“

„Ich freue mich, auch mit Kaiba mal wieder die Ehre zu haben.“

Die Stimme kam ihm so verdammt bekannt vor. Ein Lachen ertönte.

„Erinnerst du dich etwa nicht mehr an mich? Ich bin enttäuscht. Wo ich deinen kleinen Bruder doch ins Schattenreich verbannen wollte.“

„Bakura...“ Es war also doch kein Zufall. Ryou Bakura... Yugi würde jetzt irgendwas von Millienniumsgeist labern. Aber an sowas glaubte er ja nicht.

„Richtig geraten. Ich hoffe, diesmal muss ich nicht erst Drohen, deinem Bruder etwas anzutun.“

„Was willst du?“

Wieder ertönte ein Lachen. „Ich gar nichts. Aber du!“

„Ach ja?“

„So ist es Kaiba. Wir sollten uns treffen.“

„Wofür?“

„Das was ich dir zu sagen habe, sollten wir nicht am Telefon klären.“

„Vergiss es.“

„Bist du zu feige? Hast du Angst vor mir?“

„Vor einem Irren wie dir? Mit Sicherheit nicht. Wann und wo?“

„Jetzt.“

Sein Blick wanderte zu Uhr. „Wo?“

Wieder ein Lachen und der Ort wurde genannt und dann hörte er nur noch das Tuten in der Leitung. Worauf hatte er sich da nur wieder eingelassen? Er massierte sich die Schläfen, dann packte er seine Sachen zusammen. Schließlich verließ er das Büro. „Ich bin geschäftlich unterwegs und werde nicht mehr reinkommen.“

Zügig schritt er zur Tür. Was wollte dieser Quälgeist von ihm? Was zum Teufel hatte er diesmal vor? Was Gutes war es sicher nicht...
 

Er brauchte nicht lange, um den Treffpunkt zu erreichen. Hier war niemand anderes. Sie waren allein, wenn er denn auftauchen würde. Bis jetzt war hier niemand...

„Keine Angst. Ich bin schon da.“, sagte Bakura grinsend und trat aus den Schatten. Er war etwas größer und durchtrainierter, als er ihn in Erinnerung hatte. Aber ansonsten...war es Bakura...

„Okay...also was willst du?“

„Nicht so ungeduldig.“, kam es grinsend von ihm.

„Ich hab nicht ewig Zeit...“

Der Weißhaarige verdrehte die Augen. „Du weißt gar nicht, wie wenig Zeit du wirklich hast.“

„Was meinst du?“

„Dass du ganz schön rennen musst.“

„Entweder du redest endlich klartext oder ich verschwinde!“

„Kisara gehört nicht in diese Zeit. Eigentlich gehört sie in keine Zeit mehr. Das Schicksal ist hinter ihr her.“

„Das ist Blödsinn.“

„Du musst mir nicht glauben. Aber wenn du mir nicht glaubst, wirst du sie verlieren!“

„Selbst wenn das stimmen sollte, was es nicht tut. Warum würdest du mir helfen wollen.“

„Weil ich tief in meinen Innern gut bin!“

Kaiba schaute in nur schnaubend an. „Sicher und ich bin Jesus Christ.“

Bakura lachte. „Du hast recht. Sagen wir, mir passt es nicht, was das Schicksal vor hat. Deswegen hab ich etwas eingegriffen.“

„Aja...“

„Ich begehe damit keine Wohltat.“

„Habe ich auch nicht erwartet...also?“

„Sie wird sterben. Genauer gesagt wird sie geopfert, um eine große Macht zu erhalten. Du solltest auf der Hut sein.“

„Geht's genauer?“

„Nein, dann wäre das Spiel ja langweilig. Wir sehen uns!“ Dann verschwand er wieder in den Schatten.

Wütend schaute Seto an den Platz, wo der andere bis gerade eben gestanden hatte. Spiel...war ja klar...Bakura hatte noch nie etwas Gutes getan...

Er glaubte nicht an das Schicksal...er glaubte nicht an diesen Hokuspokus mit den Millienniumsgegenständen. Also war das, was er gerade gehört hatte, nur Mist...

Aber Weiß...das war kein Zufall...dann hatte Kisara von ihm geträumt...warum...?
 

Er glaubte nicht an dieses Zeug, aber er würde herausfinden, was hier wirklich nicht stimmte. „Roland. Ich will alles, was sich über Ryou Bakura finden lässt. Wirklich alles!“, sagte er, als er wieder in der Limousine saß. Der Angesprochene nickte.

Seto lehnte sich zurück. Kisara würde er selbst befragen, wenn sie zu Hause waren. „Zu den Mutos.“, kam es dann von ihm. Zumindest konnte er ihnen Bescheid sagen.
 

Yugi schaute ihn erstaunt an, als er den Laden betrat. „Guck nicht so. Ich bin gleich wieder weg.“

„So war das nicht...kann ich dir was anbieten?“

„Nein, ich gehe sofort wieder. Ich wollte nur sagen, dass Bakura wieder da ist.“

Yugi starrte ihn an. „Bakura...der Millienniumsgeist?“

„Du weißt, dass ich an den Mist nicht glaube. Aber ja, es war der Kerl...“

„Aber wie...?“

„Keine Ahnung...ist mir auch egal...“ Damit drehte er sich um und verließ den Laden wieder.
 

Dann kam er endlich Zuhause an. Mokuba und Kisara warteten bereits. „Hi, großer Bruder, wir wollten gerade anfangen zu essen.“ Er nickte nur und setzte sich. Wirklichen Appetit hatte er nicht, aber damit sich der Kleine keine Sorgen machte, aß er etwas.

Nach dem Essen verzog sich Moki nach oben. Darauf hatte Seto nur gewartet und legte nun ein Bild von Bakura vor ihre Nase. „Kennst du ihn?“ Sie starrte das Bild an. „Ich...weiß...“, murmelte sie.

Also war es wirklich der Weißhaarige gewesen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von: abgemeldet
2011-06-17T11:30:12+00:00 17.06.2011 13:30
Hi. Auch das Kapitel wieder ganz toll. Es wird immer spannender. Ich freu mich schon darauf wie es weiter geht. Und ob Kisar und seto bald zusammen kommen richtig.

Lg kisara-kaiba
Von: abgemeldet
2011-05-16T10:49:49+00:00 16.05.2011 12:49
Hi. Auch diesmal ist dein kapitel sehr schön geworden. Schön das Mokuba doch etwas an Kisara liegt und sie doch langsam ein wenig mag. Freu mich schon darauf was als nächstes passiert.

lg kisara-kaiba
Von: abgemeldet
2011-04-20T19:33:54+00:00 20.04.2011 21:33
Hi. Auch dieses mal hat mir dein Kapitel gut gefallen. Ich hoffe Mokuba findet Kisara bald nicht mehr nervend und freut sich wenn Sie und Seto zusammen kommen.

Lg kisara-kaiba
Von:  KisaSoma
2011-04-02T17:48:27+00:00 02.04.2011 19:48
von wegen familie ist anstregend, den tag mit ihm zu verbringen ist wohl auch anstrengend, obwohl ich mich libend gerne darür opfere
Von: abgemeldet
2011-03-30T15:14:39+00:00 30.03.2011 17:14
Hi. Mir hat das Kapitel sehr gut gefallen. Freu mich schon darauf wie es weiter geht. Schreib bitte bald weiter.

lg kisara-kaiba
Von:  KisaSoma
2011-03-12T11:52:24+00:00 12.03.2011 12:52
hi

hoffentlich wird seto nicht süchtig nach asperin, sowas kommt nicht gut. aber ist sie nicht niedlich, wie ein kleines hündchen (und nicht wie ein hässliger, nervender köter) ;-))

die Kisa-chan
Von: abgemeldet
2011-02-18T13:00:35+00:00 18.02.2011 14:00
Hi. Ich finde dieses Kapitel auch wieder sehr schön. Du hast dir wieder ein schönes Kapitel ausgedacht. Freu mich schon darauf das nächste.

Lg kisara-kaiba
Von: abgemeldet
2011-01-26T11:26:01+00:00 26.01.2011 12:26
Hi. Deine Story gefällt mir bis jetzt sehr gut. Bitte schreibe bald weiter.

lg kisara-kaiba
Von: abgemeldet
2011-01-21T17:12:56+00:00 21.01.2011 18:12
endlich gehts weiter
Von:  Varlet
2009-01-01T18:37:17+00:00 01.01.2009 19:37
Ich mag den FF
und dein Stil zu schreiben gefällt mir echt super. Ich frag mich wirklich, wie es weiter geht. Es wäre schön, würdest du weiter schreiben.


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