Lauf so schnell du kannst von Anuri (vielleicht holst du das Schicksal ein) ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Er erwachte durch den Duft von frischem Kaffee. Langsam richtete er sich auf und schaute auf die Uhr. Zehn war eine gute Zeit...etwas ungewöhnlich für ihn, aber nach so einen Samstag konnte man sich das ruhig gönnen. Manchmal brauchte auch ein Kaiba Schlaf. Jetzt würde er sich erstmal fertig machen. Schnell war er im Bad verschwunden. Aus dem Schrank suchte er sich seine Freizeitklamotten heraus und zog sie an. Zu seinem Glück fehlte ihm nur noch eine Tasse Kaffee und die Zeitung. Also trat er nach unten. Mokuba saß bereits am Tisch und textete Kisara zu, die ihn erwartungsvoll ansah, als er eintrat. „Kisara hat Frühstück gemacht!“, kam es erklärend von dem Kleinen. „Schön...“, sagte er nur, dann holte er sich seine Tasse Kaffee und ließ sich nieder. Sein Hand griff nach der Zeitung und schlug sie auf, um zu lesen. Der Schwarzhaarige begann wieder zu reden und forderte das Mädchen auf, weiter zu essen. Als er die Zeitung überflogen hatte, begann er auch zu essen. „So wie es aussieht, wirst du wohl noch eine Weile hierbleiben. Dann sollten wir auch dein Zimmer richtig einrichten.“ „Das ist nicht nötig.“ „Ich lass alles Nötige besorgen...das Zimmer müsste so oder so wieder gestrichen werden. Also welche Farbe soll das Zimmer kriegen?“ „...blau...“ „Vorhänge und Sonstiges?“ „blau...“ „Okay...ich kümmer mich drum. Am nächsten Wochenende fangen wir dann an mit dem Ausräumen und dem Vorbereiten.“ Sie nickte. Irgendwie kam er sich gerade alt vor... . Die Wochen gingen ohne große Ereignisse vorbei. Kisara lebte sich gut ein und begann auch mehr zureden. Hauptsächlich mit Seto. Er war scheinbar ihre Bezugsperson geworden. Warum auch immer suchte sie immer wieder seine Nähe. An den Wochenenden begannen sie sich um ihr Zimmer zu kümmern. Sie räumten es aus und begannen es zu streichen – Seto hielt nicht viel von Malern, sie lieferten schlampige Arbeit ab, also machte er es lieber selbst. Sie half ihm so gut es ging. Irgendwie fand er diese Zeit so gar sehr angenehm. Das war für ihn nicht wirklich normal. Aber er begann, sie zu mögen...oder sie nicht mehr als reine Schikane zu betrachten. Nachdem sie mit Streichen fertig waren, richteten sie es wieder ein. Sie hatte sich wirklich gut in ihren Alltag integriert. Wenn ihr langweilig war, half sie den Angestellten, bzw ließ es sich von ihnen beibringen. Sie war sehr lernbegierig und wollte immer mehr erfahren. Manchmal wenn sie sehr wagemutig war, fragte sie sogar nach ihm. Dinge über sich...über seine Vergangenheit. Doch Antworten hatte sie von ihm noch keine bekommen. Aber sie zählte es als Fortschritt, dass er nicht mehr wütend wurde, sondern einfach schwieg. Er ließ sie fragen, aber Antworten wollte er ihr nun wirklich nicht geben. Doch fiel es ihm schwerer, sie sich wieder aus seinem Alltag wegzudenken. Sie sah wirklich gut aus und langsam gewöhnte sie sich an die Kleidung und an die Schuhe. Auch wenn ihr die Hackenschuhe immer noch zu schaffen machten. Man konnte mit ihr und Mokuba auch mal raus essen gehen, ohne sich sorgen machen zu müssen, sich zu blamieren. Am Wochenende versuchte sie sich am Kochen. Die ersten Versuche hatte Seto nicht gewagt zu probieren, aber inzwischen waren sie nicht nur essbar, sondern auch lecker. Trotzdem konnte es so wohl nicht ewig weitergehen. Langsam brauchte sie wirklich einen Job. Nur ahnte er, dass sie wohl auch dort erstmal etwas hilflos und überfordert sein würde. Also wollte er sie nicht wirklich arbeiten schicken...oder er gab ihr einen Job in seinem Büro. Das würde sie sicher freuen und er wusste, dass man ihr alles in Ruhe beibrachte. Vielleicht sollte er sie als Auszubildenene einstellen. Dann konnte sie danach, wenn sie sich in der Welt zurecht fand...selbst entscheiden, wo sie arbeiten wollte. Aber er würde sie erstmal an die Schule gewöhnen lassen müssen. Vielleicht konnte sie ein paar Tage bei Mokuba mitgehen. Die Idee war gar nicht so schlecht. Er würde mal mit seinem Bruder und dessen Lehrerin reden. Mokuba war alles andere als begeistert. Nicht nur davon, dass sie jetzt bei ihm im Unterricht saß. Nein auch die Zeit, die normalerweise ihm mit seinem Bruder zustand, nahm sie nun in Anspruch. Okay, dass hörte sich kindisch an...aber eigentlich war es ihm egal...sein Bruder hatte nun mal wenig Zeit und diese wenige Zeit wollte er mit ihm genießen...aber jetzt war diese blöde Pute da. Das Shoppen war ja noch lustig gewesen und das Essen, das sie inzwischen machte, war echt lecker...aber dann renovierte er einfach mal das Gästezimmer für sie. Wer hatte eigentlich gesagt, dass sie bei ihnen leben musste? Er wollte sie nicht bei sich wohnen haben. Seto sollte sich nicht in sie verlieben...aber er kannte seinen Bruder auch besser. Er seufzte. Eigentlich wollte er ihn nur wieder mal für sich haben. Da das aber scheinbar in nächster Zeit nicht der Fall sein würde, ließ er seine Wut, so kindisch wie er im Bezug auf seinen Bruder sein konnte, an ihr aus. Er grummelte. Seine Lehrerin dagegen war total von ihr angetan. Sie faszinierte scheinbar alle. Er brauchte einfach etwas Aufheiterung. Der Braunhaarige hatte gesagt, dass er spät kommen würde. Also könnte er doch bei Yugi und den anderen vorbeigehen. Das würde ihn etwas aufheitern. Gut, dann war das entschieden. Jetzt musste er nur noch hoffen, dass sie auch wirklich da waren. Er sah sie schon von Weitem. Sie saßen draußen und spielten scheinbar eine Runde Duel Monsters. Allerdings waren nur Yui und Joey da, aber damit hatte er nun wirklich kein Problem. Kisara war natürlich mitgekommen. Alleine traute sie sich noch nicht wirklich irgendwohin. Was irgendwie auch verständlich war. Die Gedanken verdrängte er und lief lachend auf sie zu. „Hi Yugi. Hi Joey!“ Die beiden schauten auf. „Hi Mokuba.“, kam es von ihnen grinsend. Er setzte sich zu ihnen. „Das ist Kisara. Ihr erinnert euch sicher noch.“ „Freut uns. Ich bin Yugi und das ist Joey.“ „Freut mich!“, sagte sie leise und schaute auf das Spiel. Mokuba schaute ebenfalls aufs Feld. „Sieht schlecht aus für dich, Joey.“ „Klappe Kleiner. Noch ist gar nichts entschieden.“ „Jaja...das will ich sehen.“ Yugi beobachtete die beiden grinsend. „Machst du auch noch deinen Zug, Joey?“, fragte er dann lachend. „Ähm...sicher.“ Der Schwarzhaarige lächelte zufrieden. Ja, hier fühlte er sich wohl. Grinsend begann er dann wieder, Joey zu ägern. „Warum sind eigentlich immer alle auf Yugis Seite.“, kam es grummelnd von dem Geärgerten. „Weil du dich immer so schön darüber aufregst.“ „Das ist eindeutig ne Kaiba Krankheit!“ „Wer weiß, wer weiß.“ „Wer ne große Klappe hat. Das nächste Spiel sind wie beide gegeneinander. Mal sehen, ob du dann immer noch so große Sprüche klopfst!“ „Du willst einen Anfänger fertig machen? Du bist ja so unfair.“ Mokuba schniefte gespielt. „Du...na warte...“ Er war aufgesprungen, um sich den Kleinen zu schnappen, der aber schneller war und schon los rannte. „Versuch doch, mich zu kriegen!“ Yugi schaute den beiden lachend nach, dann wand er sich zu Kisara um. „So sind sie immer. Kann ich dir was zu trinken anbieten?“ „Ein Wasser, wenn es keine Umstände macht....“ „Sonst hätte ich ja nicht gefragt. Bin gleich wieder da!“ Er verschwand kurz im Laden und trat dann mit vier Wasserflaschen wieder nach draußen. Eine reichte er ihr, zwei stellte er in den Schatten und die letzte machte er auf und trank daraus. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor. Nicht von dem Vorfall...sondern irgendwie von woanders...aber er konnte sie einfach nicht einordnen. „Dir scheint es besser zu gehen, dass freut mich.“ „Dank ihnen.“ Er nickte lächelnd. „Sie sind schon einzigartig mit ihrer Art.“ „Bleiben die beiden lange weg?“ Er grinste. „Nein, Joey holt ihn mit Sicherheit schnell ein und dann folgt ne Kitzelattacke und dann kommen sie auch schon wieder.“ „Die beiden verstehen sich gut?“ „Ja, im Gegensatz zu Joey und Seto verstehen sie sich sehr gut.“ Sie nickte. „Er wirkt gleich fiel entspannter...“ Er nickte nur. Schließlich kannte er Mokuba inzwischen ein bisschen und ahnte, was den Kleinen bedrückte. Aber so lange er noch lachen konnte. Wenn man vom Teufel sprach. Die beiden bogen um die Ecke und liefen wieder zu ihnen. Yugi musste grinsen und warf den beiden eine Wasserflasche zu. „Danke, Alter!“, sagte Joey und ließ sich wieder neben ihnen nieder. Mokuba begann, nachdem er wieder zu Atem gekommen war, etwas von seinem Schultag zu erzählen. Er konnte stundenlang reden. Joey und Yugi gaben auch immer wieder ihren Senf dazu. Die beiden heiterten ihn einfach immer wieder auf. Es war schon ziemlich spät, als die beiden sich schließlich von den Jungen verabschiedeten; und er war beim Abschied so gut gelaunt, dass es ihm nicht einmal störte, jetzt mit ihr nach Hause zu laufen und dann mal wieder nur die zweite Geige zu spielen. Heute war es okay. Er war wirklich froh, die beiden zu seinen Freunden zählen zu können. Sie würde ihn und Seto niemals hängen lassen und dieses Wissen tat irgendwie gut. Manche würden jetzt vielleicht sagen: „Man bist du naiv“, aber die beiden hatten nun wirklich schon oft genug bewiesen, dass sie niemanden im Stich lassen, egal wie gefährlich es war. Sie hatten es ihnen immer wieder bewiesen und er wusste, dass das auch seinem Bruder klar war. Nur wollte es dieser nicht zugeben. So war er halt. „Wo ward ihr?“, fragte sein Bruder, als sie eintraten. „Wir waren bei Yugi und Joey.“ „Bei dem Kindergarten?!“ „Es war sehr lustig.“ „Essen steht in der Küche.“ „Danke!“ Die beiden traten in die Küche, um sich das Essen warm zu machen. Seto bequemte sich zu ihnen. Man sollte jetzt keine falschen Vorstellungen haben. Sein Bruder sah nicht von seinen Aufzeichnungen auf. Er saß nur einfach bei ihnen. Moki lächelte sanft. Das hatte er sich angewöhnt, weil der Schwarzhaarige es hasste, alleine zu essen. So wie es aussah, gefiel Kisara das auch besser, als nur mit ihm zu essen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)