Prince and Princess von Ta_Moe (Auf der Suche) ================================================================================ Kapitel 7: Aishiteru! - Ich liebe dich! --------------------------------------- 7. Aishiteru! Ich liebe dich! Shirasawa stand wie jeden Montagmorgen an der Kreuzung unserer beiden Straßen und winkte mir entgegen, als er mich sah. Seine blonden glatten Haare wippten im leichten Wind auf und nieder. Ich lief schneller und grüßte ihn wie jedes Mal, „Hey, Shirasawa-kun“ Er nickte und lächelte, „Guten Morgen Takada-kun“ Wir gingen nebeneinander her zur Schule. Eigentlich waren wir in verschiedenen Klassen, aber am Montag vor und Freitag nach dem Unterricht hatten wir zusammen Fechten. „Ähm... noch mal sorry wegen Samstag“, versuchte ich ein Gespräch auf zubauen. Sonst war er es eigentlich immer der die Unterhaltung startete. Doch heute lief er nur schweigend neben mir her, starrte gebannt auf den Fußweg, ohne auch nur einmal auf zublicken. „Ach“, auch jetzt sah er nicht auf, „halb so wild. Dir ging es ja nicht gut.“ Ich nickte schmunzelnd, „Na ja, war nur ein kleines Fieber. Nicht weiter tragisch“ Shirasawa stoppte abrupt, „Fieber?“, und sah mich besorgt an, „Aber jetzt bist du doch wieder in Ordnung?“ „Aber ja. Wie gesagt, alles halb so wild“ So leicht ließ sich der andere Junge jedoch nicht überzeugen. Er stieß urplötzlich mit seiner eigenen Stirn an die meinige. Erschrocken wich ich zurück und lief rot an, „Was machst du?“ „Ich wollte nur sehen, ob du auch wirklich kein Fieber mehr hast“, sagte er schüchtern und sah zur Seite. „Wir sollten uns etwas sputen“, gab ich zu Bedenken, „sonst kommen wir noch zu spät“ Dass ich das in Wahrheit nur gesagt hatte, um vom Thema abzulenken, musste selbst Shirasawa erkannt haben. Er seufzte und legte an Schritt zu. Irgendwie passierten mir immer mehr seltsame Dinge seitdem Hiroshi in mein Leben getreten war. Lag es wirklich an ihm, oder doch nur an mir? Ich zuckte mit den Schultern und lief meinem Freund nach, der schon an dem Schultor stand und ungeduldig wartete. * Die Umkleide war bereits leer, wir waren tatsächlich die Letzten. Enttäuscht von meiner eigenen Unpünktlichkeit zog ich mein Hemd aus und hing es in meinen Spind. Ich sah mich um, Shirasawa stand nur vier Spinds weiter und kramte nach seinem Anzug. Dann sah er kurz auf und unsere Blicke trafen sich für keine Sekunde. Mir wurde schon ganz mulmig zu Mute, wenn ich nur an die Situation von gerade eben dachte. Normalerweise war dieses Verhalten unter Freunden ja nichts besonderes, aber trotzdem bekam ich ein komisches Gefühl. Bereits der Samstag war mir merkwürdig vorgekommen. Ich legte auch meine Hose ab und zog den Trainingsanzug an. Heute stand nur Muskeltraining und Einzeltechnik auf dem Plan, weshalb wir normale Sportsachen tragen konnten. Dann schloss ich meinen Spind und wollte den Raum verlassen, als ich von Shirasawa aufgehalten wurde. Er berührte mich am Arm und sah mich ernst an, „Wer ist dieser Hiroshi?“ Ich begriff nicht was er meinte und zuckte nur mit den Achseln, „Ein Freund von mir, warum?“ „Wirklich nur ein Freund?“ Ich schaute ihn fragend an. „So sah das am Samstag aber nicht aus!“, er wandte seinen Blick von mir ab und sah verletzt zu Boden. „Wa…“, ich stotterte und wurde rot, „Was meinst du?“ Shirasawa hob seinen Kopf wieder, starrte mich wütend an und packte meinen rechten Arm, „Er hat dich geküsst!“ „Das…“, ich erinnerte mich plötzlich wieder an die Situation und versuchte mich aus seinem Griff zu lösen, „Das war nur Mund-zu-Mund-Beatmung!“ „Wer’s glaubt“, Shirasawas Griff wurde fester und seine Augen verengten sich bitter. „Au, du tust mir weh“, ich drückte mit meiner freien Hand gegen Shirasawas Brust, kam aber nicht frei. Er war um einiges stärker als ich, das hatte ich schon während des Karate-trainings, das wir mittwochs gemeinsam besuchten, bemerkt, „Lass mich los!“ „Nicht bevor du mir nicht sagst, wer er ist!“ „Er ist nur ein Freund!“, wiederholte ich genervt. „Lüg nicht“, Shirasawas Griff lockerte sich merklich, „Sag mir doch einfach die Wahrheit“, als er mich ansah lag soviel Trauer und Enttäuschung in seinem Blick, dass ich mich ungewollt schulig fühlte. „Ich…“, er stockte, senkte seinen Blick, „Ich war schon die ganze Zeit in dich verliebt und ihn… wie lange kennen wir uns schon?! Ihn habe ich noch nie gesehen, aber er…“ Tränen traten in seinen Augen und er ließ mich endgültig los, wischte mit seinem Arm übers Gesicht. „Shirasawa…“ „Kohei“ „Eh?“ Er hob seinen Kopf, „Nenn mich Kohei!“, dann nahm er meine Hände und hielt sie zwischen den seinen fest, „Wenn er nur ein Freund ist und ihr euch beim Vornamen nennt, dann kannst du mich auch beim Vornamen nennen“ „Uhm“, ich zögerte. „Bitte, Yuki!“ „Ähm. Meinetwegen…Kohei“ Shirasawa lächelte mich glücklich an und umarmte mich plötzlich. „Bitte unterschätz mich nicht, ich mein es ernst mit dir!“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich lief unwillkürlich rot an, wurde mir im selben Moment bewusst was hier gerade geschah und stieß ihn von mir. Der blonde Junge sah mich perplex an. „Uhm. Entschuldigung“, ich verbeugte mich schnell, „Ich fühle mich durch deine Gefühle geehrt, kann sie aber nicht erwidern!“, und rannte eilig aus der Umkleide. Im Gang blieb ich stehen, atmete schwer aus und lehnte mich an die Wand. Ich spürte noch die Hitze der Umarmung und klopfte mir auf die Wangen, „Was ist nur los?“ Natürlich kamen wir beide viel zu spät zum Training und mussten Strafrunden rennen. Dabei versuchte ich Shirasawa so wenig wie möglich über den Weg zu laufen. Zum Glück bemerkte und verstand er mein Verhalten richtig und tat es mir nach, auch wenn er mich immer verletzt ansah, wenn sich unsere Blicke trafen. * Den ganzen Tag über musste ich an Shirasawa und Hiroshi denken. Ich verglich sie eines ums andere Mal, kam aber einfach nicht dahinter was mit ihnen nicht stimmte, warum sie beide in mich verliebt waren und warum es mich nicht störte, wenn Hiroshi mir nahe kam, aber wenn Shirasawa dasselbe tat mir unbehaglich wurde. Vom Unterricht bekam ich nur wenig mit, zumal nichts Besonderes anstand und ich in der ersten Pause das Verlangen spürte den Rest des Tages zu schwänzen. Ich lief gelangweilt und in Gedanken versunken über den Schulhof, ließ mich schließlich auf einer der Wieses des Campus fallen und schloss meine Augen, seufzte. Üblicherweise würde Shirasawa jeden Moment auftauchen und sich neben mich setzen, sein Bento auspacken und mir meines geben. Dass mir das bisher nicht merkwürdig vorgekommen war. Welcher Junge macht seinem Freund schon ein Bento? Nun gut, wenn ich so Recht darüber nachdachte machte es doch etwas Sinn, er hatte einmal erklärt Rin-chan hätte ihm eines gemacht, weshalb er sein eigenes nicht mehr bräuchte. Danach hatte ich nicht mehr nachgefragt, aber komisch war es schon, wenn ich jetzt darüber nachdachte. Wenn er jeden Tag ein Bento von seiner Freundin bekam, müsste er doch wissen, dass er sich keines mehr zu machen brauchte. Ich setzte mich auf, sah auf den lebendigen Schulhof. Mädchen und Jungen redeten durcheinander, liefen umher und aßen ihre Lunchpakete. Dann fiel mein Blick auf ein Pärchen, das sich sichtbar in einem Streit befand. „Shirasawa!?“, entfuhr es mir und ich sprang auf, überließ mein Bento den Ameisen und rannte meinem Klassenkameraden entgegen. „Shirasawa!“, rief ich aufgebracht, „Was ist denn bei euch los?“ Er blickte mich säuerlich an. Rin-chan sah zu mir und weinte: „Dieser Idiot hat Schluss gemacht!“ „WAS?“ „Was bist du so überrascht, Yuki?“, Shirasawa legte eine Hand auf die Schulter seiner Ex-Freundin, „Ach, komm schon Rin-chan. Du findest jemanden, den du wirklich liebst und der dich liebt!“ „Du Idiot! Ich liebe dich doch!“, sie schlug seine Hand von ihrer Schulter und brüllte ihn an: „Ich verstehe einfach nicht, wieso du plötzlich ankommst und behauptest, du wärest nicht gut genug für mich!?“ „Eh?“, ich beobachtete die beiden verwirrt. „Aber es ist nun mal so“, entgegnete Shirasawa. „Ich verstehe nicht was in deinem Kopf vor sich geht!“, sagte sie unter Tränen. „Shirasawa, ich verstehe auch nicht ganz. Wieso trennst du dich denn von Rin-chan? Sie ist doch immer gut zu dir gewesen und ist so süß“ „Au“, gab Shirasawa zurück. Ich fuhr zusammen, als ich begriff. „Danke, Takada-kun. Aber Kohei scheint mich nicht mehr zu lieben.“ „Ich… es tut mir Leid“, sagte ich traurig. Sie sah mich irritiert an, „Wieso entschuldigst dich denn du?“ „Uhm…“, ich stockte. Shirasawa ergriff plötzlich meine Hand, „Es tut mir ehrlich Leid Rin-chan, aber ich liebe Yuki“ Er senkte seinen Kopf. „Eh?“, Rin-chan sah mich fassungslos an und ich Shirasawa. „Was erzählst du denn da?“, ich rang mir ein Lächeln ab, „Da… das meint er nicht so Rin-chan“ „Doch“, entgegnete Shirasawa und sah mir tief in die Augen, „Ich habe dir schon einmal gesagt, du sollst mich ernst nehmen!“ „Aber…“ „Ach so“, Rin-chan seufzte und zwang sich zu einem Lächeln, „Wenn das so ist, dann werde ich das wohl akzeptieren müssen. Viel Glück euch beiden“ Sie verbeugte sich kurz und lief eilig davon. Wir wussten beide, dass sie weinte. „Musste das sein?“ Shirasawa blickte ihr nach „Ich hätte es ihr schon längst sagen sollen… und dir auch“, er sah mich ernst an. „Ähm… könntest du mich jetzt bitte loslassen?“ Er schüttelte mit dem Kopf, „Nein!“ „Aber, man könnte das missverstehen!“ „Was gibt es da denn miss zu verstehen? So ist es doch!“, er lächelte mich fröhlich an. „Ist es nicht“, gab ich murrend zurück und zog meine Hand zurück. „Hmpf“, schnaubte er und erfasste meinen Kopf und zog mich in einen innigen Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)