Finally...
Robin:
Nami löste sich aus Ruffys Armen und sah mich auffordernd an. „Na los, Robin. Du hast uns alle lang genug auf die Folter gespannt! Klär die Sache endlich auf! Dafür sind wir doch schließlich hergekommen, oder nicht?“
Meine verzweifelten Blicke schien die Navigatorin nicht zu bemerken, aber vielleicht ignorierte sie diese auch nur.
„Aber du weißt, dass ich das nicht kann. Wie ich dir und Vivi in Alabaster schon erklärt habe: Ich weiß es nicht...“
„Weißt was nicht?“, fragte Sanji, der uns mittlerweile erreicht hatte.
„Ja, genau!“, grölte Shanks.
„Worüber sprecht ihr *hick* eigentlich?“, lallte Mihawk.
Ich warf ihm einen überraschten Blick zu. Scheinbar war der Schwertkämpfer nicht so betrunken, wie es den Anschein hatte. Bei unserer letzten ... Begegnung war er auch sternhagelvoll, aber sein Syntax wesentlich schlechter – halt der Satzbau eines Besoffenen...
Außerdem hätte ich eine solch verwirrte Frage eher von Ruffy erwartet, doch der war schwer damit beschäftigt Nami tief in die Augen zu schauen. Ich war mir nicht sicher, ob er irgendetwas von dem Geschehen um ihn herum wahrnahm.
Leider war das bei Nami nicht der Fall... Sie schaute mich abwartend an, die Arme verschränkt und tappte ungeduldig mit dem Fuß auf den nassen Sand.
„Ach komm schon, Robin! Das kauf ich dir nicht ab. Du musst doch noch etwas wissen!“
„Gott, jetzt pisst euch doch nicht alle so an!“, Choppers ewig genervter Stimmbruch klang nie süßer in meinen Ohren als jetzt.
„Worum geht’s denn? Vielleicht kann ich ja helfen?“
„Es geht um Misa. Robin hat keine Ahnung wer ihr Vater ist. Sie hatte in der fraglichen Zeit mit mehreren Männern Sex. Praktischerweise sind gerade alle drei Kandidaten für die Vaterschaft der Kleinen anwesend. Zeit ein für alle mal die Sache zu klären, meint ihr nicht?“
„Du hast eine Tochter, Robin?“, Mihawk schien einigermaßen überrascht, während Shanks mittlerweile so betrunken war, dass er außer großen rosa Elefanten vermutlich nichts mehr bemerken würde...
„Wow! Robin, ich wusste ja, dass du ein heißer Feger bist – aber dass du einen solchen Verschließ hast...“ Chopper zwinkerte mir anerkennend zu.
„Was macht ihr hier so ein Drama? Ich mach einfach nen Vaterschaftstest... Alles null Problemo. Echt, Mann! Du hättest auch mal früher was sagen können, Robin!“, fuhr er mich vorwurfsvoll an.
„Also die Herren, wenn ich sie um Speichel-, Haar-, Sperma oder Urinproben bitten dürfte?“
- „Doch nicht alle auf einmal!“, Chopper war im wahrsten Sinne des Wortes angepisst...
Sanji:
Während wir gespannt auf das Ergebnis warteten warf ich immer wieder nervöse Blicke zum Boot in dem die Kinder schliefen. Konnte das sein? War Misa vielleicht meine Tochter? Ich wünschte nur allzu sehr, dass es wahr sein könnte.
Ich warf Falkenauge und dem Rotschopf feindselige Blicke zu. Egal wie das Ergebnis ausfallen mochte, praktisch gesehen war sie eigentlich mein Kind.
Immerhin hatte ich sie als Baby gewickelt, ich war von ihr liebevoll mit Brei angespuckt worden, ich hatte ihre ersten Wörter erlebt und gesehen wie sich ihre ersten eigenen Schritte machte. Das konnte mir keiner von denen nehmen!
Sicher, Robin wollte eigentlich keinen Vater für ihr Kind, sonst hätte sie längst für Klarheit gesorgt. Eine richtige Bilderbuchfamilie würde eh nicht entstehen. Denn weder Shanks, noch Mihawk schienen dafür geeignet.
Der Grund war offensichtlich: Sie waren ebenso anders herum wie ich. Wenn die beiden kein Pärchen waren, dann wusste ich auch nicht... so wie die beiden turtelten traten sie schon in echte Konkurrenz zum Kapitän und seiner Navigatorin.
Arme Robin, sie hatte anscheinend wirklich kein Glück mit den Männern!
Endlich trat Chopper hinter seinem Feldlabor hervor und schmiss sich in Pose. „Trommelwirbel bitte!“, kommandierte er.
„Nico Artemisas Vater ist: ...“, der Elch legte eine kleine Sprechpause ein um den dramatischen Effekt zu erhöhen.
„...Sanji! Herzlichen Glückwunsch!“
„Glückwunsch Sanji!“, krähte Ruffy hinter mir und Zorro klopfte mir anerkennend auf die Schulter.
Ich hatte eine Tochter! Ich spürte, wie mir die Freudentränen heiß übers Gesicht rannen.
Schüchtern warf ich einen Blick zu Robin hinüber. Wie sie die Nachricht wohl aufgenommen hatte?
Erleichterung schien ihr ins Gesicht geschrieben. Offensichtlich schien sie ganz zufrieden.
Neben mir brach Nami in triumphierendes Jubelgeschrei aus, hüpfte ausgelassen auf und ab und fiel Ruffy um den Hals. „Ich hab’s geahnt! Diese blonden Haare...“
Mihawk und Shanks interpretierten meine Tränen eindeutig vollkommen falsch, denn sie kamen auf unsicheren Beinen zu mir herübergewankt um mir ihr Beileid auszusprechen.
„Puh! War ja logisch, dass Shanks nicht ihr Vater sein konnte, aber ich bin froh auch, dass ich es nicht bin! Ich meine... ich mag Robin. Aber... ich fürchte ich habe für Kinder nicht viel übrig. Außerdem weiß ich nicht, was mein Schatz dazu gesagt hätte...“, fügte er mit einem Blick auf Shanks hinzu.
Verwirrt sah ich Falkenauge an. „Warum war das logisch?“
Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen von Mihawk du Lacre und teilte den Schnurrbart, so dass man weiße Zähne blitzen sah.
„Ganz einfach. So viel Rum wie dieser alte Schwerenöter hier jeden Abend in sich reinkippt, ist er so gut wie impotent. Glaub mir, Schiffskoch – keiner weiß das so gut wie ich...“, er zwinkerte mir amüsiert zu.
„Ich glaube die Aufregung war ein bisschen viel für ihn. Ich bringe ihn wohl besser ins Bett.“
Mit einem anzüglichen Funkeln in den Augen verschwand der Meisterfechter mit dem rothaarigen Kapitän irgendwo ins Innere der Insel.
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Über Kommentare würde ich mich sehr freuen - das letzte Kapitel folgt dann morgen endlich!