Silly Pirates von Mara_Black (Die Strohhut-Bande kommt auf die glorreiche Idee sich fortzupflanzen.) ================================================================================ Kapitel 1: Don't speak with girls --------------------------------- Mona: Es war ein sehr heißer Tag. Die Sonne brannte vom Himmel, kein Lüftchen regte sich und nirgends war eine Wolke zusehen. Ich glaube Mama sagt „Flaute“ zu solchem Wetter. Ich war den Mast hinaufgeklettert und saß nun ganz oben in der Takelage. Auch hier war es windstill, aber ich hatte einen wunderbaren Ausblick. Vor mir lag der Hafen von Nanohana. Papa war mit den anderen hier her gekommen um der Herrscherin von Alabasta einen Besuch abzustatten, die hier Urlaub machte. Aber für uns war das Ganze eher langweilig. Niemand nahm uns mit an Land oder kam auf die Idee mit uns zu spielen. Papa war mit Mama und Onkel Chopper jetzt irgendwo in der Stadt. Onkel Zorro lag schnarchend auf dem Achterdeck, Onkel Sanji stand in der Küche und kochte Mittagessen, Onkel Lysop war bei Tante Kaya und ihrer Tochter Maya im Westblue zu Besuch und Tante Robin hatte irgendetwas von Tempelruinen gemurmelt, als sie heute morgen davongegangen war. Das bedeutete für Kuina, Misa und mich – Langeweile. Aber ich hatte auch schon eine Idee, was ich dagegen unternehmen könnte. Mit Schwung stieß ich mich vom Mast ab, flog ein Stück durch die Luft und bekam ein Tau zu fassen. „Juchhu!“ Hui, machte das Spaß! Mit viel zu hoher Geschwindigkeit donnerte ich auf die Holzplanken, überschlug mich und blieb lachend liegen. Ich rappelte mich auf und rannte zum Bug, wo meine Freundinnen saßen und gelangweilt Go spielten. „Hurra! Ich hab schon wieder gewonnen!“, hörte ich Misa rufen. Kuina zog einen Schmollmund, stand auf und trat ihr gegen das Schienenbein. „Das ist fies, du schummelst.“ Misa lächelte unheilverkündend „Nein, hab ich nicht.“ Im nu war eine wilde Debatte im Gange. Ich wusste, dass es wenig gebracht hätte dazwischen zu gehen. Die beiden würden ohnehin solange weiterstreiten, bis Misa schließlich nachgeben würde, weil sie gegen Kuinas Dickkopf einfach nicht ankam und sie sich gerne an Sprichwörter hielt. Also drehte ich mich auf dem Absatz um und sagte: „Ich gehe jetzt.“ Die beiden hörten augenblicklich auf zu streiten. „Was? Wohin?“ „Ich gehe jetzt und erlebe ein Abenteuer.“ Kuina und Misa wechselten einen unsicheren Blick. „Meinst du das etwa ernst?“ Ich nickte, kletterte über die Reling und die Strickleiter hinunter. „Hey, Mona! Das dürfen wir nicht.“ Das war Misas Stimme, doch ich hörte nicht auf meine beste Freundin und ging einfach weiter. Das Abenteuer lauerte schon hinter der nächsten Ecke, das wusste ich genau! Oben begannen Kuina und Misa wieder zu streiten, dann kamen auch sie die Leiter hinuntergekraxelt. „Ach, ihr wollt doch mit?“, fragte ich scheinheilig. „Ich wollte überhaupt nicht mit. Es ist gegen alle Vernunft einfach so in eine große Stadt zu marschieren und zu glauben man würde ein Abenteuer erleben. Ich bin nur hier, weil du zu hibbelig und Kuina zu starrköpfig ist. Außerdem braucht ihr jemand vernünftiges, der euch begleitet.“ Kuina und ich drehten uns gleichzeitig um und streckten ihr die Zunge raus. Nanohana war der Wahnsinn. Der ganze Ort war heiß wie ein Backofen und überall wimmelte es von Menschen und Kamelen. Es roch nach frisch gemahlenem Kaffe, tropischen Früchten und aus irgendeinem unerfindlichen Grund nach schlechtem Tabak. Wir liefen über einen großen Platz, der mit Händlern ganz vollgestopft war. Im Zentrum der Stadt ragte ein riesiger Palast in mitten einer Oase auf. Da wir langsam Hunger hatten und wir vom vielen laufen ganz müde geworden waren, darum beschlossen wir dorthin zu gehen um Papa und Mama zu sagen, dass sie uns nach Hause bringen sollten. Doch den richtigen Weg zum Eingangstor des Schlosses zu finden war alles andere als einfach. An allen Straßenecken standen die gleichen Lehmhäuschen. Jedenfalls sahen sie alle gleich aus. So kam es, dass wir uns in kürzester Zeit heillos verliefen. Gerade fing Kuina an zu maulen („Das ist alles deine Schuld, Mona“), da kamen wir an einem Laden vorbei und ihr blieben die Worte im Hals stecken. In dem Geschäft stand eine Gestalt, die ihr wohlbekannt war. Obwohl Misa und ich versuchten sie zurückzuhalten rannte sie in den laden, wir hinterher. „Mama!“ Leutnant Tashigi drehte sich um und wurde kalkweiß. „Ach du sch...“ Kuina stürmte auf sie zu und umarmte sie auf Hüfthöhe. „Mama, ich freu mich ja so dich zu sehen.“ Misa und ich hatten nicht so viel Glück wir prallten gegen den großen, alten Mann, der neben Leutnant Tashigi stand. Wir hatten die Quelle des schlechten Tabakgeruchs gefunden. „Äh.. Käpten Smoker, ich kann das erklären.“, stotterte Kuinas arme Mutter und wurde ganz rot. „Schätze das ist ihre Tochter“, sagte Käpten Smoker freundlich. „Ein Mädchen mit grünen Haaren zusammen mit einem mit Strohhut?“ Tashigi wurde noch röter, drückte irgendetwas davon, dass sie ganz dringend gehen müsse und verließ fluchtartig den Laden. Kuinas Augen wurden immer größer und größer und füllten sich mit Tränen. Da ließ ihre Mutter sie einfach so stehen?! Das war eine Unverschämtheit, die dringend nach Aufmerksamkeit und Entschuldigung verlangte. Kuina drückte noch ein wenig mehr auf ihre Tränendrüsen und öffnete den Mund um ein herzzerreißendes Schluchzen von sich zu geben, als Käpten Smoker lächelte, aus irgendeiner Tasche drei Packungen Kaugummizigaretten zog und sie uns schenkte. Er zwinkerte uns zu und beeilte sich seinen Leutnant einzuholen. „Ich glaube deiner Mutter war das ganze ein wenig peinlich“, meinte er noch entschuldigend zu Kuina. „Grüßt mir eure Väter, Kinder!“ Dann war auch er verschwunden. Verblüfft schauten wir ihm nach. Mit einem Mal musste ich kichern. Schon war jeder Gedanke daran eine Szene zu machen beim Anblick der Süßigkeiten verblasst. „Komischer Kauz.“ Da wir schon mal in einem Waffenladen waren, etwas was wir sonst nicht durften, beschlossen wir uns umzusehen. „Toll, so viele spitze Gegenstände!“, hätte ich besser nicht gesagt. Von da an folgte mir der Verkäufer überall in den ganzen Laden und passte mit Argusaugen auf seine Schätze auf. Misa las sich irgendwo fest. Sie hatte ein Regal mit Büchern über Waffentechnik gefunden und war dabei sie eingehend zu studieren. Für ihre sieben Jahre las sie außergewöhnlich viel. Wenn sie etwas Gutes fand, konnte ich mir es bestimmt später bei ihr ausleihen. Kuina nutzte die Zeit, in welcher der Verkäufer abgelenkt war und kletterte auf einen Stuhl, um die teuren Schwerter zu betrachten. Gerade in diesem Moment öffnete sich die Tür und wir drehten uns um, weil wir sehen wollten, wer hereinkam. Dummerweise verlor Kuina in diesem Augenblick das Gleichgewicht, ruderte hilflos mit den Armen in der Luft und fiel. Mit einem Ohren betäubenden Krachen folgte ihr das Regal und meine arme Freundin wurde unter einem Berg aus Gerümpel begraben. „Bingo Bongo! Ich hab’s gefunden!“, rief sie freudestrahlend. Der Ladeninhaber bekam einen hochroten Kopf und brüllte: „Verschwindet sofort aus meinem Laden, ihr Lumpengesindel! Alle raus! Ich will euch hier nie wieder sehen!“ dann schob er uns zusammen mit dem Neuankömmling raus und knallte die Tür hinter uns zu. Ich sah gerade noch aus den Augenwinkeln, wie Kuina ein besonders hübsches Schwert unter ihrem Hemd verschwinden ließ, bevor wir unsanft auf dem Hintern landeten. Wir fühlten uns missverstanden und zu unrecht bestraft und begannen ein Heulkonzert. Da unser ganz persönliches Drama niemanden zu interessieren schien hörten wir jedoch bald damit auf. Draußen auf der Straße war niemand zu sehen. Es schien Mittagsruhe zu herrschen. Gerade wollten wir uns wieder auf den Weg machen, da erklang hinter mir eine Stimme. „So eine Unverschämtheit! Wegen euch Heulsusen bin ich aus meinem Lieblingsgeschäft geschmissen worden! Das werdet ihr noch bereuen! Ich melde euch der Königin!“ Ich drehte mich um. Da stand ein kleiner Junge mit hellblauen Haaren vor uns, ungefähr zwei Jahre jünger als wir und schimpfte mit uns, als wären wir dumme Kleinkinder. Was bildete der Knirps sich ein? „Hey, sag mal. Kannst du uns vielleicht den Weg zum Palast zeigen?“, fragte ich. „Na klar kann ich. Aber ich tu es nicht. Euretwegen habe ich jetzt im besten Waffenladen von Nanohana jetzt Hausverbot. Sucht euch euren Weg doch selbst. Und überhaupt: Ich rede nicht mit Mädchen.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand im Gassengewirr der Stadt. Amüsiert blinzelte ich meinen Freundinnen zu. „Irgendetwas sagt mir, dass wir ihm folgen sollten.“ Kichernd liefen wir los. Es war nicht besonders schwer mit einem Fünfjährigen Schritt zu halten und so erreichten wir tatsächlich kurze Zeit später das königliche „Urlaubshäuschen“ von Königin Vivi. Dummerweise versperrte uns ein doofer alter Wächter mit einer Hellebarde und einer viel zu großen Perücke den Weg. „Hey, lass uns durch.“ Doch der Lanzentyp schien schwerhörig zu sein. Also probierte ich es lauter. „Lass uns durch, du Perückenheini!“ Da das immer noch nicht die erwünschte Wirkung zeigte fügte ich ein „Bitte!“ und plinkerte ihn lieb von unten an. Als sich immer noch nichts tat drehte ich mich nach meinen Freundinnen um. Kuina und Misa nickten mir aufmunternd zu. Ich trat ihm gegen das Schienenbein, Kuina zog das Schwert aus ihrem Hemd hervor und hieb ihm den Knauf in den Bauch und Misa sprang hoch und piekte ihn mit zwei Fingern in die Augen. Der Ärmste stöhnte auf (schreien konnte er nicht, da Misa ihm den Mund zu hielt) und kippte hinten über. Flink wie Wiesel verschwanden wir durch das Tor. Im Vorgarten des Prunkgebäudes war es schattig und kühl. Große Palmen und ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem schafften ein angenehmes Klima. In der Mitte des Gartens stand ein großer Pool. Darin saßen Mama und eine blauhaarige Frau. Ein brünetter Mann mit einer Narbe am Kopf, Onkel Chopper und Papa saßen etwas abseits im Schatten einer Palme. Jubelnd liefen wir los und sprangen ins kühle Nass. Die Blauhaarige begann zu kreischen „Igaram“ und der vermöbelte Wächter vom Eingang kam herbeigelaufen. „Verzeihung, Königin Vivi. Diese Kinder haben mich einfach überrumpelt.“ Die Frau schloss den Mund und der unmelodische Ton verklang. Mama tippte ihr auf die Schulter und sagte: „Ähm... Vivi, darf das erklären? Es tut mir so leid. Scheinbar sind uns die Kinder vom Schiff aus gefolgt.“ Vivi zog eine Augenbraue hoch, sagte jedoch nichts. War auch gut so, weil sie sowie so unterbrochen worden wäre. Genau in diesem Moment stürmten zwei blauhaarige Jungs den Garten. „Mama!“, hörte ich den kleineren greinen, „Mama, Papa, Orlando hat mir mein Schwert geklaut.“ Es war dieselbe weinerliche Stimme, die wir vorhin auf der Straße schon gehört hatten. „Mama, was tun die den hier?“ Vivi erhob sich aus dem Pool. „Ich glaube es wird Zeit für eine große Vorstellungsrunde was? Immerhin wollen wir ja, dass sich unsere kleinen verstehen und bald ganz dicke Freunde werden, nicht war?“, sagte sie mit ihrer Fistelstimme. Zu unserem Entsetzten nickten die Erwachsenen alle zustimmend. „Also, das hier sind meine Söhne: Orlando, mein Großer und mein kleiner, Maltek.“ Papa schob uns in die Richtung der Jungen. Wir stolperten vor und schüttelten Orlando die Hand, doch Maltek weigerte sich uns auch nur anzusehen. Ganz offensichtlich war er eingeschnappt. So eine beleidigte Leberwurst. Nun stellte uns Papa der Reihe nach vor. „Das hier ist meine Tochter Mona, Zorros Tochter Kuina und Robins Tochter Misa.“ Vivi schien überrascht. „Miss All Sunday hat eine Tochter? Das wusste ich gar nicht. Wer ist denn der glückliche Vater?“ Eine peinlich Stille folgte. „Äh... da musst du Robin schon selbst fragen. Das weiß keiner so genau. Wir vermuten, dass Sanji Misas Vater ist - wegen der blonden Haare. Aber wissen kann es nur Robin selbst.“ _____ Kommentare jeglicher Art erwünscht! ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)