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Diary

the biography of yuu shiroyama || reita x aoi [gazette] || uploaded the seventh chapter on decembre, 18th 2006
von

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chapter six: clean

Oh je, jetzt liegen schon zwei Monate zwischen dem fünften und dem sechsten Kapitel, aber jetzt ist es ja endlich soweit ^^ Hoffe, dass ihr mir nicht allzu böse seit, jetzt geht's ja schließlich weiter.
 

Ich habe vor ein paar Tagen eine neue Fanfiction veröffentlicht, die den Namen "Affinit - special Love" trägt. Die Fanfic ist eine Collaboration zwischen Sesana (der Autorin der wohl bekanntesten Gaze-FF "Decision) und mir. In jedem Kapitel ändert sich die Sichtweise und ja.. es macht uns sehr Spaß daran zu schreiben ^____^b. Hier ist der Link: http://animexx.onlinewelten.com/fanfic/?doc_modus=startseite&ff=128633
 

Okay, dann wünsch ich euch jetzt viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass ihr mir ein paar Kommentare hinterlasst .___.; Ich hoffe, dass ich die Begebenheiten aus dem siebten Kapitel realisitisch darstellen konnte. Und nein, ich habe noch nie in so einer Situation gestanden ^_^
 

Chaira Keliyah
 

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C.H.A.P.T.E.R S.I.X: C.L.E.A.N
 

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Ein schrilles Klingeln ließ den Blonden zusammenfahren. Jemand stand draußen vor der Tür und bat auf diese komische Art und Weise um Einlass. Von Zeit zu Zeit fragte er sich, wie so eine Klingel überhaupt funktionierte und warum sie verdammt noch mal immer dann klingelte, wenn man gerade sein Ruhe haben wollte. Mit einer fahrigen Bewegung betätigte Ryo den Summer, öffnete die Tür einen Spalt und ließ sich überraschen, wer wohl dieses Mal die Treppen heraufgestapft kommen würde. Takanori hatte sich noch nicht von seiner Reise zurückgemeldet, demnach war er immer noch irgendwo außerhalb von Tokio unterwegs.

Doch als eine Person die Treppen heraufkam, die er bei weitem als letztes erwartet hätte, rang er mit sich die Tür überhaupt offen stehen zu lassen.

„Yuu. Welch Ehre.. Darf ich dich bitten, mich als Fußabtreter zu missbrauchen, um in mein bescheidenes Gemach einzutreten?“, fragte Ryo.

Die Ironie war aus seiner Stimme kaum zu überhören.

„Hallo Ryo.. Auch schön dich zu sehen..“

Ganz entgegen dem Blonden, wirkte Yuu eher verschüchtert, fast schon ängstlich.

„Was kann ich für dich tun?“

„Darf ich nicht reinkommen?“, fragte der Schwarzhaarige, fast kindlich naiv klingend.

„Oh mein Gott! Entschuldige bitte meine Unhöflichkeit! Natürlich dürfen Sie eintreten.“, sagte Ryo mit sarkastischem Unterton, allerdings mit keinerlei Andeutung von einem Lächeln oder Grinsen auf den Lippen.

Der Blonde ging nur einen halben Schritt zur Seite, sodass Yuu gerade genug Platz hatte, um einzutreten. Unnötigerweise deutete Ryo mit ausgestrecktem Arm in die Richtung des Wohnzimmers, deutete Yuu, dass er dort Platz nehmen könnte.

„Darf ich dir was zu trinken anbieten? Sekt? Champagner vielleicht? Oder gibt sich der Herr mit einem Glas Saft zufrieden und entschuldigt meine Gastunfreundlichkeit?“

Genau, immer schön verletzend sein. Das war sowieso das Beste, was Ryo in dieser Situation einfiel. Er würde nichts mehr an sich heran lassen. Die ganze Sache ging ihm sowieso schon viel zu nah. Und eben dies würde er jetzt auch nicht mehr zeigen. Solange er immer schön verletzend und so unterkühlt wie möglich ist, kann er seine errichtete Mauer aufrecht erhalten.

Yuu schüttelte stumm den Kopf, ging gar nicht auf den Sarkasmus ein, den Ryo immer wieder hart wie ein Messer in seine Rippen rammte. Ryo selbst nahm sich eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank, ließ sich im Wohnzimmer dann auf das Sofa nieder, gegenüber von Yuu, der im Sessel Platz genommen hatte.

„Was führt dich in mein bescheidenes Reich?“

„Kannst du nicht einmal deinen dämlichen Zynismus sein lassen?“, fragte Yuu nun leicht gereizt. Wenn auch er es vielleicht mehr als verdient hatte, war er nun hier, um mit Ryo zu reden und sich nicht von ihm mit dummen, unangebrachten Kommentaren zukippen zu lassen.

„Nun gut. Dennoch.. was führt dich zu mir?“

„Ich.. habe ein Problem..“, begann Yuu nach einer kleinen Stille, „Ich..“

„Oh, Einsicht ist der beste Weg zur Besserung.“, unterbrach der Blonde ihn, tat dann aber eine Geste, als seien seine Lippen von nun an versiegelt. „Ich sag’ schon kein Wort mehr.“

Nun entstand wieder ein Moment, in dem beide nichts sprachen. In Yuu kam der Gedanke auf, dass er hier seine Zeit verschwenden würde. Ryo hatte wohl in seinem Kopf auf Durchzug geschaltet, sodass die Worte, die der Schwarzhaarige sprach im einen Ohr verschwanden und durchs andere wieder in die Welt hinaustraten. Aber er musste es einfach versuchen.

„Ich..“, begann er wieder, unterbrach sich selbst einen Moment und wartete, ehe er fortfuhr, „Ich hab mich echt scheiße dir gegenüber verhalten. Aber ich brauch deine Hilfe..“

Die Stimme des Älteren war kaum lauter als ein Flüstern.

„Meine Hilfe?“, fragte der Andere, ohne auch nur einen Anflug von Sarkasmus zu zeigen, „Wobei?“

„Wobei..? – Mein Leben wieder in den Griff zu kriegen.“, gestand der Schwarzhaarige leise, ehe er normallaut weitersprach. „Mein Bruder hat mich vor 4 Tagen rausgeworfen, weil er herausbekommen hat, was sein kleiner, unschuldiger Bruder so in den Nächten tut. Ich hab ein Drogenproblem, ich kann ohne dieses verdammte Zeug einfach nicht mehr Leben. Und ich will endlich los davon kommen. Ich will mein Geld anständig verdienen können.. und ich will dir, meinem Bruder.. und meiner kleinen Schwester endlich wieder.. in die Augen gucken können.. Bitte.. hilf mir, Ryo.“

Yuu’s letzte Worte waren in einem Schluchzen untergegangen. Er war vom Sessel gerutscht und auf seine Knie gesunken, kniete nun vor Ryo. Tränen liefen unaufhaltsam über seine Wangen. Er hatte den Kopf gesenkt, hatte sich so tief runtergebeugt, wie möglich.

„Bitte.. ich bitte dich, ich flehe dich an. Hilf mir.. Du bist der Einzige, den ich fragen kann.“

Obgleich Ryo sich geschworen hatte, nichts mehr an sich heran zu lassen, ging es ihm verdammt nahe die Tränen des Schwarzhaarigen zu sehen. Ein leises Seufzen entkam seinen Lippen. Hin- und hergerissen zwischen den Möglichkeiten, die ihm sich als Antworten boten, schloss er einen Moment die Augen und dachte konzentriert nach. Kurz darauf öffnete er sie wieder, streckte die Hand nach Yuu aus und zog ihn und sich selbst in einen aufrechten Stand.

„Lektion eins, damit du wieder in dein Leben zurückkehren kannst: Nase oben halten.“

Ein ungläubiger Blick ging von dem älteren Blut zum jüngeren.

„Zweitens: Ab jetzt wohnst du hier. Wir holen gleich deine Sachen und wenn du dann hier wieder die Wohnung betrittst, beginnt dein Entzug. Wenn du es dir anders überlegst und lieber den Schwanz einziehst, dann betrete diese Wohnung einfach nicht mehr. Aber dann verschwinde auch ganz aus meinem Leben, verstanden?“

Es glich eine Predigt, der Unterton von Ryo zeigte Strenge und Disziplin, doch dann stahl sich ein Grinsen auf seine Züge.

„Und guck nicht, als hätten Aliens deine Großmutter entführt und du nicht weißt, ob du dich freuen oder darüber tieftraurig sollst.“

Die wenigen Sachen, die Yuu bei einem Freund herumliegen hatte, waren schnell zusammengesucht. Ryo hatte zuvor alles sorgfältig durchgeguckt, hatte jegliche Droge aus seinen Sachen entfernt. Sobald sie wieder in seiner Wohnung ankamen, wurde diese zur Drogenfreien Zone erklärt. Mehrere Male bot Ryo dem Schwarzhaarigen an, noch mal ne Tablette zu schlucken, doch dieser verweigerte eisern. Wenn auch es ihm beim ersten Mal nicht so leicht viel, weil es die bloße Macht der Gewohnheit war, so wurde er willensstärker mit jedem weiteren Mal, das Ryo ihn fragte. Und das machte Yuu nach kurzer Zeit schon ein kleines wenig stolzer auf sich selbst.
 

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Auszug aus dem extra angelegten Suchttagebuch von Ryo:
 

Erster Tag:

Noch ist Yuu ganz ruhig.. die ersten Entzugserscheinungen treten schon auf. Gerötete Augen, Müdigkeit, übergroßer Hunger. Noch dazu kratzt er sich ziemlich oft auf der Haut herum. Ich hab ihn erst mal in meinem Schlafzimmer einquartiert und dort natürlich alles entfernt, womit er sich wehtun könnte. Ebenso aus dem Badezimmer. Selbst den Spiegel habe ich abmontiert und auf den Flur gestellt. Also kann Yuu nur in meiner Gegenwart an den Spiegel heran..

Die Tür zum Schlafzimmer ist meistens abgeschlossen, wenn ich drin bin, aber auch wenn ich nur kurz in die Küche gehe, um zum Beispiel etwas zu trinken zu holen. Das einzige, was Yuu erst mal zu trinken bekommt ist Mineralwasser. Essen nicht mehr als Brot.. natürlich lasse ich ihn nicht verhungern, er bekommt so viel er will. Aber erst mal möchte ich das auf das beides beschränken.
 

...
 

Dritter Tag:

Er hat mittlerweile starke Stimmungsschwankungen. Manchmal brüllt er mich ohne Grund an, beschimpft mich aufs übelste und würde am liebsten auf mich einschlagen.. deswegen halte ich mich so selten wie möglich in dem Raum auf, und manchmal da lacht er nur noch und erzählt von irgendwelchen total zusammenhangslosen Dingen, die er in seiner Kindheit erlebt hat oder in der Zeit, wo er jetzt in Tokio ist. Manchmal ist er sogar vollkommen auf Kuschel-Kurs, aber oftmals muss ich ihn abweisen, er weiß doch nicht, was er tut. Er hat auch selten noch richtigen Appetit. Ich zwing ihn manchmal dazu ein paar Scheiben Brot zu essen, aber dennoch hilft es nicht immer.
 

...
 

Sechster Tag:

Bin ich froh, dass mein Schlafzimmerfenster zum Hinterhof rausgeht und meine Wohnung am Rand des Hauses liegt, so fühlen sich keine Nachbarn durch seine Schreiereien gestört. Immer wenn er im Badezimmer ist, lüfte ich den Raum. Vom Badezimmer geht zum Glück kein Fenster ab, sonst würde er noch herausspringen. Und das in dem Schlafzimmer kann man abschließen.. ein Glück.

In ihm wütet tierische Wut auf mich, schließlich bin ich derjenige, der ihm das antut. Klar, das weiß ich sehr wohl, aber immerhin wollte er das auch. Aber es ist okay, er scheint alles andere zu vergessen, außer die Schmerzen, die er bei diesem Entzug hat. Die Drogen haben sich viel zu sehr in seinen Körper gefressen. Es muss sich anfühlen, als wenn man etwas in seinen Körper schraubt. Und dieser Gegenstand hinterlässt langsam Rillen, in denen sich die Schraube einfügt. Also tut es kaum mehr weh.. Doch jetzt reißt man die Schraube Stück für Stück heraus und ignoriert die Einkerbungen..
 

...
 

Zehnter Tag:

Yuu ist stiller geworden. Er schläft viel, bekommt fast nie mit, wenn ich im Raum bin. Und er starrt stumm an die Decke. Er scheint vollkommen versunken zu sein. Körperlich anwesend, aber seine Seele schwirrt in ganz anderen Hemisphären. Wie so oft, frage ich mich, was in seinem Körper wohl vorgeht. Ich würde es zu gerne wissen.. aber für Yuu bin ich gerade das größte Arschloch, dass auf dieser Kugel existiert.
 

...
 

Sechzehnter Tag:

Er isst wieder regelmäßig. Wenigstens etwas. Und er scheint langsam aus dem Loch, in dem er sich verkrochen hat, herauszukommen. Natürlich hat er noch ein paar Aussetzer, in denen er wieder anfängt mich wüst zu beschimpfen und zu beleidigen. Aber kurz darauf entschuldigt er sich meist, sodass ich ihm nicht sauer sein kann. Ich könnte es eh nicht, weil ich weiß, in was für einer Lage er gerade steckt.. Aber wenigstens geht sein Zustand bergauf. Steil bergauf.
 

...
 

Achtzehnter Tag:

Geschafft. Yuu ist vollkommen genesen. Die letzten zwei Tage ist er entgültig wieder zu dem geworden, der er war, als ich ihn das erste Mal getroffen hatte. Er legt eine gesunde Frechheit an den Tag, lächelt öfter, als ich gedacht hatte und genießt das Leben wieder. Er hat es endlich geschafft..
 

===
 

Yuu sog die wohltuende frische Luft tief in sich ein, fühlte, wie sie langsam seine Lungen ausfüllte und mit genau der gleichen Euphorie atmete er auch wieder aus. Es war so schön endlich wieder unbeschwert durch die Welt laufen zu können. Die Sorgen mit seinen Drogen konnte er nun vergessen, er hatte sie nicht mehr. Und er hatte noch keine Idee, wie er Ryo dafür danken konnte. Eigentlich kannten die zwei sich immer noch nicht besser. Oder Ryo war für den Schwarzhaarigen zumindest immer noch ein kleines Rätsel. Wenn auch unfreiwillig hatte er in letzter Zeit ja mehr von sich preisgegeben, als er eigentlich wollte.

„Wie geht’s dir?“, hörte Yuu plötzlich die Stimme von Ryo neben sich sagen, die ihn aus seinen Gedanken zurück in die Realität riss.

„Gut.. sehr gut sogar.“, gab der Schwarzhaarige zu, lächelte leicht und schaute auf den Boden vor ihnen.

„Freut mich zu hören. War äußerst selten so was von dir zu hören.“

Ryo lief weiter neben Yuu her, verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf und schaute geradeaus. Auf seinen Zügen ruhte ein zufriedener Ausdruck. Er war sogar ein kleines bisschen Stolz darauf, es geschafft zu haben, Yuu davon loszubringen.

Langsam begann es dunkler zu werden, die Straßenlaternen leuchteten auf und erhellten einen Kegel um sie herum. Der Park leerte sich langsam, die Menschen schienen ihren Weg nach Haus anzutreten. Nur zwei Personen liefen noch auf dem Weg herum, ließen sich davon nicht irritieren, dass sie die einzigen waren.

„Wie geht es jetzt eigentlich mit deinem Bruder weiter?“, fragte Ryo nach einer kurzen Stille, hatte seine Arme mittlerweile wieder heruntergenommen.

„Ich weiß nicht..“, sagte Yuu und seufzte dabei auf, „Ich würde ihm gerne alles erklären.. aber ich bezweifle, dass er mich noch sehen will. Er war ziemlich sauer, als er das herausgefunden hat.. er dachte wohl, ich bin wirklich so unschuldig wie ich aussehe.“

„Ich denke, er war einfach nur sehr enttäuscht und zugleich sehr besorgt. Schau mal.. du bist sein jüngerer Bruder, er will einfach nur das es dir gut geht. Und er dachte sicher, dass er dabei versagt habe, dir ein guter Bruder zu sein, weil du mit deinen Problemen nicht zu ihm gekommen bist. Er hat sicher einfach nur überreagiert.“

„Das wünschte ich mir..“, stellte Yuu mit einem weiteren Seufzen fest.

Er schaute mit einem Versuch eines Lächelns zu Ryo, schaute dann weiter gerade aus.

„Na ja.. von nichts kommt nichts. Du solltest ihn schon anrufen.“

Yuu nickte bloß kurz, war dann wieder still. Erneut atmete er tief die frische Abendluft ein und stieß sie wieder aus. Es füllte sich an, als hätte sich die ganze Zeit eine Korsage, gestrickt aus Sorgen und Ängsten, um seine Taille geschlungen. Und erst jetzt waren die Bänder endlich aufgeschnitten worden und er konnte wieder frei atmen. Welch ein Glück, dass er auf Ryo getroffen war. Jeder andere hätte seine Hilflosigkeit vielleicht ausgenutzt.

Doch plötzlich wurde die fast schon idyllische Nachtruhe gestört, als lautes Geraschel von Blättern zu hören war und plötzlich eine Gestalt aus dem Schatten auf die kleine Gruppe zukam. Ryo und Yuu fuhren herum, blickten einem hochgewachsenen Mann in sein wütendes Gesicht, der sich gerade vor ihnen aufzubauen schien. Blitzschnell griff dieser nach Yuu’s Arm, zerrte ihn in seine Richtung. Dieser erschrak plötzlich, als er das Gesicht des Mannes im Licht der Straßenlaterne sehen konnte.

„Du... Bastard!!“, ertönte die harsche und tiefe Stimme des Unbekannten.

Er holte aus und ließ seine flache Hand in Yuu’s Gesicht rasen, hinterließ dort eine gerötete Wange.

„Was fällt Ihnen ein?!“, mischte Ryo sich ein, schnellte auf die beiden zu und versuchte Yuu wieder seinem Griff zu entreißen, doch sein erster Versuch scheiterte kläglich an der Kraft des Kerls.

„Was mir einfällt? Was fällt DIR ein, dich an ihm zu bedienen? Zahlt er für dich, Yuu? Oder treibst du dich schon wieder herum, weil du zu feige bist, um nach Geld zu fragen, he?!“

Die Stimme des Mannes war mittlerweile lauter geworden, war deutlich hörbar für andere Menschen, die sich vielleicht in der Nähe befanden. Aber das war allen Beteiligten egal.

„Nein.. ich.. bitte.. Tatsurou. Lass mich bitte los..“, stammelte Yuu leise und ängstlich, schaute scheu zu dem Größeren auf.

„Egal, was der Kerl hier mit dir vor hat, ist mir egal. Du kommst sofort mit und machst dich wieder an die Arbeit. LOS!“, brüllte die Männerstimme, ließ keinen Widerspruch zu.

Yuu schaute hilfesuchend zu Ryo, doch tief in sich drinnen fühlte er sich schlagartig wieder furchtbar schlecht. Erneut war er auf seine Hilfe angewiesen und wahrscheinlich würde er ihn nun in Gefahr bringen, deswegen schaute Yuu wieder weg. Er wollte sich gerade dem fügen, was ihm gesagt wurde, als er eine Hand um sein Handgelenk spürte, dass ihn wieder zurück zog. Erneut hatte Ryo ihn hinter sich gezogen, um ihn zu schützen.

„Yuu bleibt bei mir.“, entgegnete er mit starker Stimme dem vermutlichen Zuhälter von Yuu, „Sonst..“

„Ohoho.. sonst was? Bekomme ich sonst Ärger von dir?“, fragte der Mann mit dem selben Sarkasmus, den Ryo noch vor einiger Zeit an den Tag gelegt hatte.

Doch erst mal erwiderte Ryo nichts. Yuu versteckte sich schutzsuchend hinter dem Blonden, hatte nicht den Mut hervorzutreten und die beiden Männer auseinander zu bringen. Er wollte nicht wieder auf die Straße zurück. Und wenn er jetzt nachgeben würde, dann wäre alles das, was Ryo ihm aufgebaut und geschenkt hatte, mit einem Schlag wieder nichtig geworden.

„Ich glaube, du weißt nicht wen du vor dir hast.. Ich bekomme von niemandem Ärger. Eher bekommen diejenigen eine von mir drauf!!“, brüllte der stämmige Mann.

Er raste auf Ryo zu und platziert seine geballte Hand in das Gesicht des Blonden. Dieser ging keuchend in die Knie, stand schon kurz darauf wieder auf seinen Beinen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der Schlag so hart sein würde.

„Ryo!!“, schrie Yuu ängstlich, wollte auf ihn zugehen, als der Fremde schon wieder bei ihm stand, „Tatsurou!! Nein, bitte.. lass ihn.. er hat dir nichts getan!“

Ryo schaute durch halboffenen Augen fast schon spöttisch zu Tatsurou auf, hielt seinem Blick stand, auch als er ihn am Kragen packte.

„Sieh mich nicht so an, du Bastard!“

Erneut kassierte Ryo einen Schlag ins Gesicht, gleich darauf zwei weitere. Seine Wange leuchtete leicht rot auf, doch im Dunkel erkannte niemand etwas. Aus seinem Mundwinkel rann ein Tropfen Blut, der von seinem Kinn gen Boden fiel.

„Hast du genug? Oder willst du ne richtige Tracht Prügel?“

Es war mehr eine rhetorische Frage, zumindest für Ryo. Er würde nicht nachgeben, ganz und gar nicht. Und deswegen antwortete er erst gar nicht. Er schmeckte das Blut in seinem Mund, aber er ignoriert den süßlichen Geschmack. Er würde jetzt nicht den Schwanz einziehen.

Das nächste was er spürte, war eine Faust, die sich in seinen Magen bohrte. Ryo hustete auf, atmete tief ein. Er hatte das Gefühl, man hatte ihm irgendetwas in den Bauch gerammt, aber als er nach unten schaute, entdeckte er nichts. In ihm kam einen Moment Erleichterung auf, ehe er schon die nächste Faust in seinem Gesicht spürte.

„Und? Noch mehr?“, erklang wieder die sarkastische Stimme von Tatsurou.

Der Blonde hatte wohl bemerkt, dass seine Lippe aufgeplatzt war. Er leckte sich vorsichtig über das Blut. Würde er nicht am Kragen festgehalten werden, dann hätten seine Beine sich schon nachgegeben.

„Tatsurou! Ryo! Hör bitte auf.. er kann doch wirklich nichts dafür!“

Wenn auch Yuu sich bisher ängstlich im Hintergrund gehalten hatte, konnte er nun nicht mehr mit ansehen, wie Ryo einen Schlag nach dem anderen kassierte. Er war nun aus dem Schatten hervorgekommen und zerrte an Tatsurous Arm, wollte ihn irgendwie von Ryo abbringen. Doch dieser ließ Yuu mit einer bloßen Armbewegung zu Boden gehen und zog Ryo noch ein Stück höher an seinem Kragen.

„Rede endlich mit mir, du Wichser. Ich will eine Antwort. Noch einen Schlag oder reicht es dir mittlerweile?“

In der Stille, die wieder entstand, da Ryo immer noch nicht sprach, erkannte keiner, wie sich zwei Männer der kleinen Gruppe näherten.

„Ist alles okay? Sollen wir die Polizei rufen?“, fragten einer der beiden leise, als er sich zu Yuu heruntergebeugt hatte und ihm aufhelfen wollte.

Yuu nickte ängstlich, schaute zu Tatsurou und Ryo herüber. Doch in dem Moment zog Yuu und der hilfsbereite Fremde die Aufmerksamkeit von Tatsurou auf sich.

„Scheiße..“, hörte man ihn zischen.

Schließlich ließ er von Ryo ab, der sofort auf seine Knie fiel, und wandte sich ein letztes Mal zu Yuu. Mit einem vernichtenden Blick verschwand er dann jedoch im Schatten und ging in die Dunkelheit.

Sofort stürmte Yuu auf Ryo zu, setzt ihn vorsichtig auf und drückte ihn fest an sich. Die beiden Unbekannten verabschiedeten sich wieder, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass Ryo nicht allzu schlimm verletzt war.

„Es tut mir leid..“, wisperte Yuu leise, hauchte vorsichtig einen Kuss in das blonde Haar und drückte ihn vorsichtig noch näher an sich, „Ich wollte dich damit nicht hineinziehen.. warum hast du nicht zurückgehauen? Warum hast du dich unbedingt vor mich gestellt..?“

Ein schwaches Lächeln zierte Ryos Lippen, ehe er den Mund öffnete und zum Sprechen ansetzte.

„Ich.. dann wäre ich doch nicht besser.. als er, hm..? Hätte ich zurückgeschlagen, dann wäre er vielleicht noch viel saurer geworden. Und bevor er das dann irgendwann an dir auslässt.. Das mit dein-“, er unterbrach sich einen Moment selbst, ehe er weitersprach, „..mit dem Kerl.. das kriegen wir auch schon auf die Reihe.“, hauchte er schließlich schwach, strich eine Strähne von Yuu hinter sein Ohr.

„Ach Ryo.. danke.. ich weiß gar nicht..“, hauchte Yuu, sprach aber auch nach einer kurzen Stille nicht weiter.

Er klang irgendwie verzweifelt und es war auch verständlich, doch Ryo belächelte das Ganze nur, versuchte vorsichtig aufzustehen, wobei ihm Yuu schlussendlich helfen musste. Schließlich standen beide wieder.

„Lass uns nach Hause gehen.. und was.. das Gutmachen angeht. Koch einfach mal was Schönes für mich..“

Ryo zwinkerte dem Schwarzhaarigen zu, wollte sich dann auf den Weg machen, ehe ein Kopf unter seinen Arm hindurchschlüpfte und ihn vorsichtig stützte, auf dem Weg zur Wohnung von Ryo.. ihrem neuen gemeinsamen Zuhause.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2006-12-19T16:08:35+00:00 19.12.2006 17:08
*rofl*
Baka desu ^^
ich hab dir bei deiner neuen FF ein Kommi hinter lassen und dabei vergessen das ich DIARY doch schon kenne ^^ nur hab ich irgendwie total verpasst das da ein neues kapi da ist, und auch den GB Eintrag erst später gelesen *drops* T.T so ein Mist aber auch ...gomen ne X)

Also ich finde das Kapitel wieder sehr gut, einfach nur toll *____*~ und ich muss zustimmen, der letzte Satz ist wirklich toll =) wahaaaaa...ich bin ja schon sooo gespannt was denn jetzt ist wenn die beiden zusammen kommen und Reita endlich bei Aoi ist und Aoi bei Reita *schmacht* *anfeuer* ^^V
Von:  teufelchen_netty
2006-11-29T12:22:15+00:00 29.11.2006 13:22
aua das tut doch weh ;_;
und da bleibt der noch so ruhig, wow...
aber cooles kap
Von: abgemeldet
2006-11-29T08:06:01+00:00 29.11.2006 09:06
man,ich liebe diese FF ,ja ja unser tapferes rei-Rei XD
weiter so gefällt mir echt gut , freu mich aufs nächste chap *winkz*
Von: abgemeldet
2006-11-29T06:30:02+00:00 29.11.2006 07:30
moah~~
hast du echt gut geschrieben^^
ich war zwar auch nie in solch einer situation aber aus schule und medien weiss ich das es so ungefähr auch abläuft....
ich finds vor allem toll das der gute ryo sich doch drauf eingelassen hat
ich freu mich auf das nächste kappi^^
Von:  Shusei
2006-11-28T20:38:59+00:00 28.11.2006 21:38
wow *-* das kapp is voll toll geworden.
Vor allem der letzte Satz gefällt mir sehr gut x)

kannst du mir vieleicht bescheit sagen wenn das nächste kap da is?
wäre sehr nett ^^


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