Gefangenschaft der besonderen Art von Dr_HarrisonWells (Eine FF ab 18 Jahren) ================================================================================ Kapitel 2: Nachspiel -------------------- Shinichi war ziemlich fertig. Was hatte er da nur getan? Er seufzte schwer auf. Irgendwie fühlte er sich, als wäre er in der letzten Nacht nicht er selbst gewesen. Seit der Trennung von Ran hatte er praktisch jeden Halt verloren. Zwar löste er immer noch leidenschaftlich gerne Kriminalfälle, aber gefühlsmäßig kam es ihm vor, als würde er eine Mauer vor dem Kopf haben. Und dann war da Kaito Kid. Früher, als er sich noch Ran zugehörig gefühlt hatte, war der für ihn nur der interessante, reizvolle Gegner gewesen, der seinen Verstand herausforderte. Eine faszinierende Persönlichkeit eben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Erst in der letzten Zeit hatte er begonnen anders zu denken. Er begann ein seltsames Kribbeln im Magen zu spüren, wenn er die Klingen mit ihm kreuzte. Bald merkte er, dass es ihm gar nicht mehr so wichtig war, den Dieb zu fassen, sondern, dass ihm die Begegnungen viel wichtiger geworden waren. Es hatte einige Zeit gedauert, bis ihm aufgegangen war, was das bedeutete. Er hatte sich in den Meisterdieb verliebt, doch der zeigte durch nichts, ob es ihm ähnlich ging. So lief es einige Zeit lang weiter bis die Spannung unter der er gestanden hatte, für ihn unerträglich wurde. Darum hatte er, obwohl er gewusst hatte, wie falsch es war, diese Falle aufgebaut. Er lief durch den Park. Weiter, immer weiter. Als könne er seine Schuldgefühle so abbauen. Doch je weiter er lief, desto unverständlicher wurde ihm sein Handeln. Wie hatte er so tief sinken können? Schließlich liebte er Kaito Kid, doch er hatte ihn schlimmer behandelt als jeden Mörder, den er überführt hatte. Das konnte er sich selbst nicht verzeihen. Schließlich blieb er schwer atmend stehen. „Wie?“ schrie er laut durch den Park. „Wie konnte ich das nur tun?“ Tränen stiegen ihm in die Augen, er sackte zusammen und blieb auf dem Boden hocken.. Unwillkürlich schlug er die Hände vors Gesicht. Da legte sich ihm eine Hand auf die Schultern. Langsam hob er den Kopf an und schaute mit tränennassen Augen über die rechte Schulter. Hinter ihm stand jemand in seinem eigenen Alter mit wuscheligen Haaren und lächelte ihn beruhigend mit seinen leuchtend blauen Augen an. „Ganz ruhig, Shinichi! Mach es dir doch nicht so schwer!“ sprach ihn der andere ruhig an. Der schluckte heftig. Es dauerte einen Moment, bis er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. „Kaito Kid?“ stotterte er fragend. „Ja!“ lächelte der. „Aber nenn mich einfach Kaito!“ Shinichi seufzte auf. „Warum bist du hier? Bin ich dir nach der letzten Nacht denn nicht zuwider?“ Kaito schüttelte heftig den Kopf. „Nein! Shinichi.! Egal was du tust. Du kannst mir nie zuwider sein!“ Er zog den Detektiv wieder auf die Füße. „Im Gegenteil! Vielleicht war diese Nacht lehrhaft für uns beide. Du hast gelernt, dass es auch in dir Abgründe gibt, die du gewöhnlich nicht hervorkommen lässt. Und ich habe gelernt, was daraus werden kann, wenn ich meine eigenen Gefühle unterdrücke, obwohl mir schon länger klar war, was uns wirklich verbindet!“ Der Dieb umarmte Shinichi sanft, der sich leicht aufseufzend an ihn lehnte. „Heißt das...?“ stotterte er. „Ja!“ nickte Kaito. „Seit längerer Zeit schon fühle ich ein mehr als eigenartiges Kribbeln im Magen, jedes Mal wenn wir uns getroffen haben. Aber ich wollte es mir einfach nicht eingestehen, dass das nicht nur die Sorge war, dass du mich vielleicht doch irgendwann verhaften könntest. Und ich bin ehrlich zu dir. Du bist der Einzige, dem ich dieses Kunststück wirklich zutraue!“ Shinichi schüttelte leicht den Kopf. „Ich werde dich nie fangen können, da ich es nicht wirklich will. Es ist etwas ganz anderes, das ich möchte!“ Kaito lachte amüsiert auf. „Dass du mich fangen kannst, hast du letzte Nacht eindrucksvoll bewiesen und frei bin ich jetzt auch nur, weil du mich fliehen gelassen hast. Da mache ich mir nichts vor!“ Er strich mit einer Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht seines Gegenübers. „Damit hast du den Zweikampf gewonnen!“ „Nein!“ schrie Shinichi schmerzerfüllt auf. Genau das hatte er nicht gewollt. „So darfst du das nicht sehen!“ Kaito lächelte sanft. „Doch Shinichi! Genauso sehe ich es aber, nachdem ich etwas Zeit hatte um nachzudenken. Der Detektiv hat seinen Dieb gefangen. So muss sich der Dieb nicht selbst verraten, wenn er beschließt bei dem zu bleiben, der ihn bezwungen hat!“ setzte er das Gespräch der Nacht weiter. Shinichi zuckte heftig zusammen. „Ist das wahr?“ fragte er fassungslos nach. „Du willst bei mir bleiben?“ „Ja!“ nickte Kaito bestätigend. „Wir gehören ab jetzt zusammen. Es sei denn, dass du dies ablehnst!“ Der Detektiv schüttelte heftig den Kopf. „Wie könnte ich das? Und ob ich will. Aber ich stelle eine Bedingung. Ich will den Dieb haben, der mein Herz gestohlen hat. Das heißt, ändere dich nur nicht um meinetwillen. Bleib der geheimnisvolle Kaito Kid, den keiner fangen kann!“ Er lächelte und Kaito Kid bemerkte, dass die Tränen aus den Augen seines Gegenübers verschwunden waren. Weißt du was? Du kennst doch meine Wohnung?“ Der Dieb nickte. Natürlich wusste er, wo sein großer Gegner lebte. „Erklären wir sie zur jagdfreien Zone. Sie und überall dort, wo wir uns sonst noch verabreden. Im Übrigen geht jeder von uns seinen Geschäften nach!“ schlug er vor. Der Dieb nickte lächelnd, glücklich über diesen Vorschlag, der ihm sein eigenes Leben ließ. „Wie du willst, mein geliebter Detektiv!“ Seine Lippen trafen die des anderen und ein heftiger Kuss besiegelte ihre Verbindung und die dazugehörige Vereinbarung. Shinichi, dessen Schuldgefühle sich in Luft aufgelöst hatten, weil ihn sein Geliebter besser verstand als er sich selbst, fühlte ein unglaubliches Glück, das ihn hoch empor hob in den siebten Himmel der Liebe. Und er sah in Kaitos Augen, dass der genau dasselbe empfand. Sie waren eins. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)