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Das Legendäre Kind

Nun, bei Langeweile kommt sowas raus...
von

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Familie und Quidditch

Hi, da bin ich wieder!
 

Ich möchte als erstes allen für die lieben Kommis danken!
 

Und: Viel Spaß beim lesen!!!
 

An diesem Abend ging Kim sehr früh in ihren Schlafsaal, den sie sich mit Milli, Pansy, Sarah, Mary und Kelly teilte. Diese befanden sich noch nicht in den dunkelgrünen Betten. So hatte Kim noch eine Weile Ruhe vor den anderen.
 

Schnell ging sie auf ihren Schrank zu, der magisch vergrößert war und suchte sich eine grüne Boxershirt und ein schwarzes Top heraus und zog sich um. Dann setzte sie sich auf ihr Bett und ließ den Tag noch einmal Revue passieren.
 

Im Moment war ihre Situation im Großen und Ganzen gar nicht gut.
 

Erstens: Sie hatte ihr Gedächtnis verloren.
 

Zweitens: Sie hatte sich Sarah, Kelly, Mary, Pansy und alle Mädchen in ganz Hogwarts, die Draco mochten, zum Feind gemacht.
 

Drittens: Nott wollte etwas von ihr. Obwohl sie das nach diesem Tag ernsthaft bezweifelte.
 

Viertens: Sie hatte keine Ahnung, wie sie in den Schulfächern mit dem Wissen stand.
 

Fünftens: Sie musste an diesem Projekt von Dumbledore teilnehmen, mit der Tatsache, dass sie niemanden außerhalb von Slytherin einschätzen konnte.
 

Und zu guter letzt: Morgen musste sie mit Professor Snape, ihrem vermeintlichen Onkel reden. Heute hatte er sie nämlich auf dem Weg nach Hogwarts abgefangen und sie für den nächsten Tag in sein Büro beordert.
 

Aber es gab auch gutes an ihrer Situation. Sie hatte in Milli, Blaise und Draco gute Freunde gefunden, die ihr überall, wo es ging halfen. Milli hatte ihr erst heute Abend, bevor sie sich in den Schlafsaal zurückgezogen hatte, gesagt, dass sie am nächsten Tag ihren Wissensstand prüfen wollten.
 

Jetzt hieß es abwarten und Tee trinken.
 

Müde lehnte sie sich zurück in ihr weiches schwarzes Kissen, zog die Decke über sich und schlief mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen ein.
 


 

Mitten in der Nacht schreckte Kim plötzlich schweißnass hoch. Gehetzt sah sie sich um und atmete langsam aus, als sie nichts entdeckte. Gerade eben hatte sie einen schrecklichen Alptraum gehabt.
 

Draco, Milli und Blaise wollten ihr den Quidditschplatz zeigen, aber plötzlich war ein Monster aus dem verbotenen Wald gelaufen. Es hatte die anderen schwer verletzt, weil sie sie beschützen wollten.
 

Als sie ihr Gesicht in den Händen vergrub, merkte sie die Tränen, die ihr über die Wangen liefen.

Schnell wischte sie sich mit der Bettdecke darüber. Nur ein Traum, redete sie sich ein und beruhigte sich langsam.
 

Na toll, dachte sie sich. Jetzt konnte sie auch nicht mehr einschlafen. Leise, um die anderen Mädchen nicht zu wecken, schwang Kim sich ihren schwarzen langen Umhang über die Schultern, zog sich die Schuhe an und schlich sich aus dem Schlafsaal.
 

Der Gemeinschaftsraum wurde nur mehr in einen roten Schimmer getaucht, die die Glut auf ihn warf. Überall waren Schatten und alles wirkte recht düster. Fröstelnd schlang Kim sich den Umhang fester um ihren Körper und huschte auf die Gänge Hogwarts.
 

An den Wänden hingen nur in weiten Abständen einige Fackeln, die spärlich etwas Licht hergaben.

Kim verschmolz als Schatten mit der Dunkelheit, für andere kaum sichtbar.
 

Das Mädchen ließ sich von ihrem Instinkt führen und landete schließlich auf dem Nordturm. Hier oben war es kühl, aber die Aussicht machte alles wett. Man konnte von hier oben ganz Hogwarts sehen. Selbst den Astronomie-Turm, der zweithöchste Punkt des Schlosses.
 

Kim genoss den Wind, der sie sanft umspielte. Ihre schwarzen Haare wehten ihr wie ein schützender Schleier um ihren Körper. Nach etlichen Augenblicken, schloss sie die Augen und sog die frische Luft und den Geruch nach Freiheit ein.
 

Als sie eine leichte Wärme fühlte, breitete sich ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Sie öffnete ihre blau-grünen Ozeane und betrachtete den schmalen violett-roten Streifen am Horizont. Staunend beobachtete sie, wie dieser immer breiter wurde und die Sonne allmählich zu sehen war.
 

Die große noch rote Sonne stieg immer höher und stand einige Minuten als helle gelbe Scheibe am Himmel. Kim ließ sich noch einige Zeit von den Strahlen wärmen und betrachtete den verbotenen Wald und den tiefen unergründlichen See.
 

Plötzlich schlangen sich zwei kräftige Arme um sie. Sofort zuckte Kim zusammen und wandte langsam den Kopf. Hinter ihr befand sich nicht Draco. Blaise oder Milli waren es definitiv ebenfalls nicht.
 

Als sie sich halb umgedreht hatte, kamen ihr schwarze kinnlange Haare ins Blickfeld. Dazu ein blasses Gesicht, aus dem sie klare blaue Augen ansahen. Doch am meisten an dem Fremden erschreckten sie die spitzen scharfen Eckzähne, die aus dessen Mund ragten.
 

„Na, genug gemustert?“, erklang plötzlich eine tiefe beruhigende Stimme, direkt neben ihrem Ohr.
 

„W-Wer bist du?“, fragte Kim leise und unsicher. Angst schürte ihr die Kehle zu.
 

„Ich? Das tut nichts zur Sache, Kleine. Wichtig ist nur, dass du jetzt wieder auf die richtige Seite kommst. Du wurdest Jahre lang betrogen und verletzt. Man wird dir in deinen neuem Zuhause helfen. Aber du musst ihnen vertrauen.“
 

Kim sah ihn verständnislos an. Wer war der Junge? Freund? Feind? Ein Schüler aus Hogwarts?

Dann fasste sie neuen Mut.
 

„Ich will wissen, wer du bist und was du mit all den Dingen meinst.“
 

Ein amüsiertes Lachen erklang und Kim konnte die Vibration des Brustkorbes hinter sich fühlen. Sie fühlte sich ziemlich unwohl, den anderen so nah bei sich zu haben, aber auf der anderen Seite fühlte sie vertraute Wärme und ein anderes, für sie noch nicht erkennbares, Gefühl.
 

„Nun, als erstes, denke ich, solltest du doch eher wissen, wer du bist, oder?“, der Junge klang jetzt ungewöhnlich sanft und vorsichtig. Kim drehte ihren Kopf wieder in die Richtung des Sonnenaufgangs. Stille breitete sich aus. Ja, wer war sie eigentlich? Leider konnte sie diese Frage aber nicht beantworten. Niemand vermisste sie, oder versuchte sie auswendig zu machen. Sonst wäre sie sicher schon im Besitz ihres richtigen Namens.
 

„Ich weiß es nicht.“, begann sie leise zu sprechen. „Ich bin in einem Krankenflügel aufgewacht und konnte mich an nichts mehr erinnern. Im Moment geben sie mich für eine Nichte des Zaubertränkeprofessors aus, bis man meine Identität kennt.“
 

Der Fremde hatte sie während der Geschichte fester in den Arm genommen und ihr über ihre ebenfalls schwarzen Haare gestreichelt.
 

„Ist schon gut, Kleine. Ich kenne deine Geschichte und wahre Vergangenheit.“, flüsterte er ihr ins Ohr.
 

Nach diesen Worten wirbelte Kim in den Armen des anderen herum und starrte ihn an. Gerade wollte sie ihn mit Fragen überfluten, aber er gebot ihr mit einer Handbewegung zur Ruhe.
 

„Ich kann es dir nicht erzählen, Kleine. Es würde dich hier und jetzt gefährden. Du wirst alles zu Weihnachten erfahren, im Kreise deiner wahren Familie. Aber bis dahin musst du warten und geduldig sein.
 

Du musst mir vertrauen. Horch in dich hinein Kim. Du wirst unser Band schon noch spüren, aber es ist zu schwach und wir müssen es erneuern. Ich werde dir heute Abend mehr erzählen. Deine Freunde suchen dich schon, du musst jetzt gehen. Triff mich heute, wenn der Mond am Firmament steht, im Verbotenen Wald. Ich werde da sein und auf dich warten.“ Langsam entfernte er sich von ihr.
 

Jetzt konnte Kim ihn genauer ansehen. Der Junge war größer als sie, oder Draco. Seine kinnlangen schwarzen Haare umwehten sanft sein blasses Gesicht. In dem sich seine markanten Züge abzeichneten, seine blauen Augen sahen sie eindringlich an. Ihr fiel auf, dass der Fremde komplett schwarze Kleidung trug und einen seltsamen Anhänger um den Hals.
 

Schon schwang er seinen muskulösen, aber schlanken Körper auf die Brüstung des Turmes und warf noch einen Blick auf das Mädchen hinter sich. Gerade wollte er sich abwenden, um zu gehen, aber Kim hielt ihn auf.
 

„Wie soll ich dich nennen?“
 

Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Vampirs und seine Augen strahlten. „Alec, nenn mich einfach Alec, Kleine.“ Dann verschwand er. Kim bildete sich ein, Flügelrauschen zu hören, tat es aber als Unsinn ab.
 

Sie wandte sich um und schlich leise wieder in die Kerker hinunter, wo sie einer aufgeregten Milli und einen besorgten Draco vorfand.
 

Kaum sahen die zwei sie, stürmten sie an ihre Seite. Draco fixierte sie mit strengem Blick.

„Wo in drei Teufels Namen warst du?“
 

Kim sah ihn entschuldigend an. „Ein bisschen spazieren.“
 

„Spazieren? Um drei Uhr in der Früh warst du spazieren? Weißt du, was wir uns alle für Sorgen gemacht haben? Dein Bett leer, nirgendwo eine Nachricht! Dir hatte sonst was passieren können!“
 

Draco hatte sich in Rage geredet und wollte gerade fortfahren, aber Blaise legte ihm eine Hand auf die Schulter.
 

„Draco, ich denke sie hat es verstanden und jetzt hör auf, dich wie eine überführsorgliche Glucke zu benehmen. Kim ist sechzehn und weiß was sie tut.“ Dann wandte er sich an Kim. „Aber Draco hat Recht, wir haben uns Sorgen gemacht. Tu das ja nie wieder!“
 

Das schwarzhaarige Mädchen nickte und dachte daran, dass sie heute Nacht vorsichtiger sein musste. Denn sie hatte beschlossen, niemanden etwas von Alec zu erzählen, nicht einmal Draco, Milli oder Blaise. Nein, das war ihr eigenes Geheimnis und sie würde es bewahren.
 

Sie hatte keine Angst vor dem Vampir. Dass Alec ein Vampir war, war für sie eigentlich ziemlich sicher. Die spitzen Eckzähne, die blasse Haut. Es sprach vieles dafür, auch der Abgang über die Brüstung. Hieß es nicht immer, Vampire konnten fliegen und sich in eine Fledermaus verwandeln? Anscheinend müsste sie ihn heute aber doch genauer fragen.
 

Was ihr Vertrauen in Alec anging, hatte sie ein seltsames Gefühl. Irgendwie stand ihr Alec so nah, obwohl sie ihn erst heute kennen gelernt hatte. Es verband sie ein Band, das sich nach Familie anfühlte. Vielleicht war er ja ihr Bruder? Auch das musste sie ihn noch fragen.
 

„Kommt, sonst verpassen wir noch das Frühstück und außerdem müssen wir mit Kim heute den Stoff noch durchgehen!“, unterbrach Milli Kims Gedanken und schubste sie zum Ausgang. Auch Blaise und Draco folgten ihnen.
 

Als sie in der großen Halle ankamen, stürmte schon ein blondes Mädchen auf Draco zu.

„Draci! Ich dachte schon, dieses Schlammblut hat dich verhext!“ Sie schoss einen tödlichen Blick auf Kim ab. „Normalerweise bist du doch immer viel früher hier. Dieser Abschaum stört dich ja jetzt schon und bringt dich durcheinander!“
 

Besorgt sah Pansy ‚ihren’ Draco an und klammerte sich an dessen Arm. Milli verdrehte sie Augen und Blaise legte eine Hand auf Kims Schulter, Pansy nicht aus den Augen lassend.
 

Kim hingegen beachtete das Mädchen einfach nicht und ging an ihr vorbei zum Slytherintisch. Sie setzte sich neben Crabbe und Blaise ließ sich gleich auf den Stuhl, der direkt vor ihr stand fallen.

Auch Milli setzte sich schräg gegenüber von ihr nieder, dabei war sie genau neben Nott. Der starrte Kim unverholen an und vergaß zu essen.
 

Kim schenkte ihm nur einen kalten Blick und ignorierte ihn, genau so wie Pansy, die mit Draco neben Blaise saßen. Langsam schenkte sie sich Kürbissaft ein und schmierte sich etwas Honig auf ein Toastbrot.
 

Als sie zu essen begann, spürte sie ein Paar Augen auf sich ruhen. Ruhig ließ sie ihren Blick durch die Reihen schweifen und traf nach einiger Zeit auf ein paar bekannte blaue Augen. Sofort war ihr klar, dass es nur Alec sein konnte. Doch nun hatte er braune Haare und wirkte irgendwie brauner.
 

Er zwinkerte ihr schelmisch zu und wandte sich wieder ab. Kim saß wie erstarrt da. Erst machte er ein großes Geheimnis daraus, dass er Kim heute auf dem Turm getroffen hatte, legte einen spektakulären Abgang hin und dann saß er seelenruhig am Ravenclawtisch und frühstückte.
 

Wütend dolchte sie ihn noch einige Zeit mit ihren Blicken auf, bis Milli sie mit in die Bibliothek zerrte und Blaise und Draco noch unten beim Essen blieben.
 

„Also Kim, wir werden als erstes dein Wissen in Zauberkunst ansehen, danach Kräuterkunde, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Pflege magischer Geschöpfe, Arithmatik, Wahrsagen, Zaubertränke, Verwandlung, Astronomie, Runenkunde, Geschichte der Zauberei und Muggelkunde. Eigentlich belegt man nicht alle Fächer gleichzeitig, aber wir werden sehen, was du alles kannst und dann entscheiden, was du wählst, ok?“
 

Kim nickte durch den Wortschwall überrumpelt und fand sich wenig später hinter unzähligen Büchern wieder, während Milli sie ausfragte und prüfte.
 

„Okay, Zauberkunst werden wir in einem Klassenzimmer machen müssen. Madam Pince sieht es nicht gern, wenn wir Bücher durch die Gegend schleudern. Mmm… okay, dann Kräuterkunde.“
 

Und zehn Minuten später wurde sie von Milli über alle möglichen Pflanzenarten, deren Wirkung und Pflege ausgefragt. Zur Überraschung von dem Mädchen, konnte Kim alle Fragen ohne große Mühe beantworten und hatte außerdem noch sehr viel Zusatzwissen. So verging die Zeit und es stellte sich heraus, dass Kim in der Theorie aller Fächer sehr gut war und vieles wusste.
 

„Was ist ein Relais?“
 

Kim lächelte. „Es ist ein kleinerer Stromkreis, der dazu genutzt wird, einen größeren anzuschließen.“
 

Milli hob erstaunt die Augenbrauen. „Kim, das war Stoff der siebten Klasse und wir sind erst in der fünften. Also, ich denke du wirst bei schriftlichen Dingen keine Probleme haben. Jetzt kommt nur noch der praktische Teil.“
 

Schnell packten die zwei Slytherins alle Bücher wieder weg und machten sich auf den Weg zu einem leeren Klassenzimmer. Als sie eines fanden, schloss Milli schnell die Türe und drehte sich zu Kim um.
 

„Fangen wir mit Zauberkunst und Verwandlung an, danach Verteidigung. Kannst du… diesen Stuhl da drüben schweben lassen?“ Milli deutete auf einen in der Ecke des Raumes.
 

Kim nickte, doch sie zog den Zauberstab nicht aus der Tasche, sondern hob nur die Hand. Kaum hatte sie eine kleine Bewegung mit dieser gemacht, schwebte das Möbelstück einige Meter über ihnen.
 

Milli bekam große Augen und starrte Kim an. Diese wurde unsicher und ließ den Stuhl wieder auf den Boden fallen. „H-Hab ich was falsch gemacht?“
 

Milli schüttelte den Kopf. „Nein, aber es ist eine seltene Begabung. Zauberstablose Magie beherrschen nur sehr große Zauberer, wie Dumbledore oder der dunkle Lord.“
 

„Dunkle Lord?“
 

„Das wird Draco dir noch erklären.“, wich Milli der Frage aus. „So und jetzt duellieren wir uns. Kennst du die Duellregeln?“ Kim nickte. „Gut, dann lass uns anfangen.“
 

Beide verbeugten sich voreinander und gingen in entgegengesetzte Richtungen einige Schritte bis ans Ende des Raumes.

„1… 2… 3… Los!“
 

Milli schoss den ersten Fluch. „Stupor!“
 

Doch Kim wich dem roten Strahl aus und griff nun ihrerseits an. „Serpensortia!“ Eine ein Meter lange Schlange kam auf Milli zu, die zurückwich.
 

„Reducio!“, rief das Mädchen, als das Reptil nur noch zwei Meter von ihr entfernt war. Aber Kim hatte die Zeit ausgenützt. „Experlliamus!“ Geschickt fing Kim Millis Zauberstab auf und grinste.
 

Milli lächelte ihr zu. „Du warst sehr gut Kim. Ich denke, Verteidigung gegen die Dunklen Künste bereitet dir keine großen Schwierigkeiten. Ich bin jetzt zu geschafft, um noch Verwandlung zu überprüfen. Außerdem musst du noch in einer Stunde zu Professor Snape gehen. Also komm, Draco und Blaise warten sicher schon.“
 

Gemeinsam gingen sie wieder aus dem Klassenraum und machten sich auf den Weg zum Qidditschfeld. Als Kim aus einem Fenster am Gang sah, lächelte sie. Ganz Hogwarts war in weiß getaucht. Da es schon November war, kam langsam in jedem die weihnachtliche Stimmung hoch.

Schnell schloss Kim wieder zu Milli auf, als sie merkte, dass diese schon weitergegangen war.
 

„Ist es nicht ein bisschen zu kalt, um Quidditsch zu spielen?“, fragte sie stirnrunzelnd.
 

Milli lachte. „Nein, für die zwei nicht. Draco und Blaise sind nämlich Mitglieder in der Hausmannschaft. Blaise ist Jäger und Draco ist Sucher. Aber ich denke, dass Draco auch Jäger werden will, da Slytherin einer fehlt. Aber jetzt suchen sie einen Sucher.“
 

„Du musst mir die Regeln mal erklären.“, murmelte Kim leise und strich sich das Haar aus der Stirn.
 

Milli schüttelte den Kopf. „Nein, ich denke, Blaise und Draco sollten das tun. Die zwei kennen sich besser aus.“
 

Nachdenklich nickte Kim und gemeinsam mit Milli trat sie auf die Ländereien. Sie stapften durch den Schnee und kamen nach kurzer Zeit am Feld an, wo sie schon zwei Personen auf Besen ausmachen konnten.
 

Milli winkte ihnen zu und die zwei Fliegenden rasten auf sie zu. Beide grinsten, als sie von ihren Besen stiegen.
 

„Na, wie war’s mit lernen?“, fragte Blaise belustigt.
 

„Kim ist in allem super! Aber Zaubertränke und Verwandlung in der Praxis sollten wir noch schauen!“, erklärte Milli stolz und Kim bekam einen roten Schimmer auf den Wangen.
 

„Das ist ja super!“, meinte Blaise und klopfte Kim kameradschaftlich auf die Schulter. „Aber jetzt solltet ihr euch auch mal ein bisschen entspannen!“
 

Milli lächelte nur und schüttelte den Kopf. „Kim muss in einer Stunde bei Professor Snape sein.“
 

Draco zog elegant eine Augenbraue hoch. „Eine Stunde? Ich denke, sie kann schon noch einige Runden auf dem Besen ausprobieren.“
 

„Bist du schon mal geflogen Kim?“, fragte Blaise und erntete sofort eine Kopfnuss von Milli. „Sie kann sich doch nicht erinnern, Idiot!“, zischte sie ihm zu.
 

Kim lächelte. „Ich weiß nicht Blaise. Aber ich könnte es mal probieren.“
 

Blaise grinste und warf Kim seinen Besen zu, den sie wiederum geschickt auffing. „Draco kann ja auf dich aufpassen.“
 

Kim derweil sah sich den Besen genauer an. Er war dunkel und hatte ebenfalls dunklen Reisig. In der Mitte des glänzenden Stiels waren die Worte Nimbus 2001 in Silber eingraviert worden.
 

In einer einzigen fließenden Bewegung schwang Kim sich auf den Besen und stieß sich vom Boden ab. Die bewundernde Blicke der anderen bekam sie nicht mit.

Kaum war sie in der Luft, spürte sie ein unbeschreibliches Gefühl. Alles war unwichtig und es gab nur sie und den unendlich weiten Himmel, der sich über ihr erstreckte. Kim fühlte sich… frei. Losgelöst von all ihren Sorgen und Problemen. Nichts existierte, außer ihrer Freiheit.
 

Lachend flog sie Loopings, Spiralen, machte gefährliche Sturzflüge und probierte den Wronski-Bluff. Endlich war sie in ihrem Element, hatte etwas gefunden, das ihr ein glückliches Gefühl gab. Plötzlich schoss etwas Goldenes an ihr vorbei.
 

Kim vertraute ihrem Instinkt und jagte dem Gegenstand hinterher. Als sie nahe genug daran war, sah sie den kleinen goldenen Ball, der silberfarbene Flügel hatte. Flach legte sie sich auf den Besen, um weniger Widerstand zu erzeugen. Wind rauschte ihr in den Ohren und zerzauste ihr Haar.
 

Der Ball war nur noch Zentimeter von ihr entfernt. Kim streckte ihre rechte Hand aus und spürte Sekunden später, wie sich ihre Finger um etwas Rundes, Hartes schlossen und kleine Flügel dagegen schlugen.
 

Flink riss sie den Besen hoch und kam zum Stehen. Lautes Jubeln drang an ihr Ohr und verwundert sah sie nach unten. Dort standen, neben Milli, Blaise und Draco, vier Jungen, die alle grün-schwarze Roben mit silberner Schrift trugen. Sie waren ungefähr gleich groß wie Draco und Blaise und einer von ihnen, mit schwarzen Haaren und einem breiten Lächeln, winkte sie näher zu sich heran.
 

Kim flog jedoch nicht zu dem fremden Jungen, sondern landete neben Draco und gab Blaise mit einem fröhlichen „Danke“ den Besen zurück. Dieser knuffte ihr in die Seite. „Du hättest uns sagen sollen, dass du ein Flug-Talent bist! Das kommt uns gerade recht!“
 

Kim sah ihn irritiert an. „Was…“, setzte sie an, wurde aber von dem braunhaarigen Jungen unterbrochen.
 

„Hi, ich bin Markus Flint.“ Er streckte ihr die Hand entgegen. Kim zögerte kurz und ergriff sie vorsichtig. „Kim Raven.“
 

„Okay, Kim. Ich bin, wie du vielleicht schon weißt, der Quidditsch-Kapitän von Slytherin. Im Moment suchen wir einen Sucher für das Team. Normalerweise dulde ich keine Mädchen im Team, aber bei dir können wir eine Ausnahme machen.“ Der Junge sah sie erwartungsvoll an. Auch die anderen drei waren an sie herangetreten. Jetzt erkannte Kim, dass einer der Jungen niemand anderer als Nott war.
 

„Ähm… Also, ich weiß nicht so genau. Wisst ihr, ich habe Quidditsch bis jetzt noch nicht gespielt und… ähm… ich habe keinen Besen.“, brachte Kim gerade so hervor.
 

Flint winkte ab und grinste Kim an. „Keine Sorge, Professor Snape wird dir schon einen Besen organisieren. Ab jetzt bist du Slytherins’ neuer Sucher! Ich werde sehen, wo wir einen Mannschafts-Dress für dich herbekommen. Die Trainingszeiten finden immer am Montag und Donnerstag um 17.00 Uhr statt, verstanden?“
 

Kim nickte völlig überrumpelt, was Flints Grinsen vergrößerte. „Dann werde ich mal mit Professor Snape reden.“
 

„Nicht nötig!“, warf Draco ein. „Sie muss sowieso zu ihm. Ihr wisst schon, Haus einweihen und so.“
 

Flints Augen glänzten begeistert. „Gut, Kim. Dann, mach dich auf zu dem Professor. Morgen will ich dich um 18.00 Uhr auf dem Feld sehen, wir müssen uns vorstellen, Taktiken erklären und uns aufeinander einspielen. Außerdem werden wir dir die Quidditsch-Regeln erklären.“
 

Milli verabschiedete sich laut und zog Kim mit sich zum Schloss. „Du musst zum Professor.“
 

„Kommen Draco und Blaise nicht mit?“
 

„Nein, sie müssen mit Flint trainieren.“
 

Schweigsam machten sie sich auf den Weg in die Kerker. Nach einiger Zeit blieb Milli vor einer schweren Holztür stehen und drehte sich zu Kim um. Sanft drückte sie ihr die Schulter. „Ich bin im Gemeinschaftsraum und warte auf dich.“
 

Mit diesen Worten ging Milli in Richtung Gemeinschaftsraum und ließ Kim allein. Zögerlich klopfte das Mädchen an die Kerkertür und hörte gleich darauf ein kaltes „Herein.“

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Hoffe, es hat euch gefallen!
 

bye

nameless



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lilith-de-Caliginis
2006-08-21T13:17:13+00:00 21.08.2006 15:17
Super FF, bitte schreib ganz schnell weiter.
Bin schon gespannt wer dieser Alec ist,
kommt Kim mit Draco zusammen?

Ciao Darklight
Von:  Love-chan
2006-08-20T20:49:31+00:00 20.08.2006 22:49
Hi also ich finde die Geschichte immer besser
und ich hoffe das der näste Teil schneller kommt
also schreibe ja schnell weiter

Love-chan


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