Revenge of Heaven von Twi-Chan (Only One can stop the End...) ================================================================================ Kapitel 5: Heartbeat -------------------- Es war so dunkel, warum war es nur so verdammt dunkel? Ich konnte nicht mal meine Hand vor Augen sehen! Der Boden schien feucht und kalt war es auch noch! „Hallo?“, hallte meine Stimme in der Finsternis wieder. Stille. „Ist hier jemand? Kann mir vielleicht irgendwer sagen, wo ich hier bin?“, wieder hallte es zurück. Doch dieses Mal hörte ich Schritte, schnelle Schritte! Da schien jemand zu rennen, aber aus welcher Richtung kam das nur? Das Echo der Schritte schien von überall her zukommen. Doch dann schoss etwas Schimmerndes an mir vorbei. Es war ein Mensch, doch dieser strahlte eine sehr helle Aura aus, wie mir schien. Nach und nach wurde das Licht schwächer und ich konnte Genaueres erkennen. Die Person war weiblich und recht jung, die Haare dunkelblond und mittellang. „Moment mal!“, dachte ich, irgendwie kam mir das doch ziemlich bekannt vor. Im nächsten Moment warf das Mädchen einen Blick über die Schulter. Aber was war das? Das war definitiv keiner dieser Blicke, die man machte, wenn man bemerkt hatte, dass man an jemanden Bestimmtes vorbei gelaufen war und man im Nachhinein das Gesicht dieses Jemanden betrachten wollte. Im Gegenteil; Sie sah mich nicht an, sie schaute an mir vorbei und das mit einem Blick, als wäre sie panisch auf der Flucht vor etwas gewesen. Aber halt, das konnte doch nicht sein! Das Mädchen; Jetzt wo das Leuchten komplett erloschen war, erkannte ich sie endlich, „Selina!“, rief ich ungläubig und zugleich hoffend, dass ich mich nicht doch irrte. Doch sie reagierte nicht und rannte einfach weiter in die andere Richtung. „Selina warte, ich bin´s doch dein Bruder!“, rief ich dieses Mal lauter und hechtete ihr schnell hinterher. Ich war mir jetzt doch sicher, das war meine Schwester und ich wollte nun nichts anderes mehr, als sie nur noch einzuholen und sie in die Arme zu schließen. Aber es schien vergeblich, egal wie sehr ich mich anstrengte, egal wie schnell ich rannte, ich konnte einfach nicht zu ihr aufschließen. Stattdessen war es so, als würde sie sich immer weiter von mir entfernen! Aber das war doch unmöglich! Mal abgesehen davon, dass ich mit meinen 1, 78 m viel längere Beine hatte und auch sonst viel sportlicher war, es war einfach rein physikalisch schon unmöglich, dass meine Schwester sich so viel schneller bewegte als ich. Gerade als ich schon daran dachte aufzugeben, blieb sie in der Ferne stehen und drehte sich zu mir um, „Hilf mir bitte! Bitte hilf mir doch Bruder!“, flehte sie mich an und kämpfte gleichzeitig gegen die Tränen an, die sich in ihren Augen sammelten. Sie hatte mich also doch erkannt, mich ihren Bruder. Aber ehe ich fragen konnte, was denn los sei, musste ich mit an sehen, wie sie von pechschwarze Hände von hinten ergriffen wurde und diese nun versuchten sie gewaltsam in die Finsternis zu ziehen. Währenddessen war ich weiter gerannt und befand mich kurz vor ihr, ich streckte die Hände nach ihr aus, doch erreichte ich sie nicht mehr rechtzeitig und griff ins Leere, „NEIN SELINA!“. „Selina? Wer ist denn Selina?“. Roel saß aufrecht im Bett und war Schweiß gebadet. Seine Hände hielten scheinbar jemanden, energisch an den Schultern fest, der auf der Bettkante Platz genommen hatte. „Hä, wie..?“, perplex starrte Roel einen Mann mittleren Alters an. „Ich hatte gefragt, wer Selina sei, aber du musst mir darauf natürlich nicht antworten, aber könntest du meine Schultern vielleicht wieder loslassen?? Ich verspüre dort nämlich gerade einen etwas unangenehmen Schmerz!“, erklärte der doch recht groß wüchsige Mann mit einem etwas gequältem Lächeln auf den Lippen. Roel weitete die Augen, als er dem Mann auf die Schultern schaute, er hatte ihm doch tatsächlich seine Nägel in diese gebohrt.“Herr je, tut mir furchtbar leid, das wollte ich nicht! Hoffentlich habe ich ihnen nicht zu sehr weh getan!“, entschuldigte sich der Junge schnell bei dem Älteren , während er von dessen Schultern ab ließ. „Autsch, ich glaube ich habe mich ganz schön bei ihm fest gekrallt...hoffentlich blutet er nicht auch noch!“, dachte sich Roel schuldbewusst. Der Herr auf der Bettkante reagierte nun auch auf seine vorherige Entschuldigung, „Ach, halb so wild, ich lebe ja noch! Ist denn bei dir auch alles in Ordnung, das sah vorhin nach einem ziemlich üblen Alptraum aus?!“, der Mann lächelte etwas und musterte ihn etwas neugierig. Roel selbst schien doch recht verwirrt über die jetzige Situation. Es war zwar nett, dass der Mann sich Sorgen machte, aber was machte ein solcher Typ eigentlich hier während er noch schlief? So wirklich geheuer war ihm das nicht gerade, vor allem weil der Kerl ihn so merkwürdig musterte, aber er nickte einfach mal auf seine Frage. „Ähm ja...und zu ihrer vorherigen Frage, also Selina ist meine Schwester! Aber sagen sie, kann ich sie auch mal etwas fragen?“. Doch zu seiner Frage schaffte es der Junge nicht mehr, denn da hatte der Fremde ihm auch schon das Oberteil hoch gezogen. Dem Teenager stieg die Röte ins Gesicht, was sollte das jetzt werden? War das jetzt wirklich das, was er vermutete? Ein erwachsener Mann vergriff sich an einem Jugendlichen? Roel sah den Riesen wie versteinert an, doch dieser schien nur Augen für seinen freien Oberkörper zu haben, welchen er ausgiebig mit seinen nahezu azurblauen Augen abtastete. Starr vor Schreck versuchte der Jüngere das Wort an den Mann zu richten, aber was sagte man denn bloß in so einer Situation? Immerhin war es nun nicht so, dass er gleich über ihn her gefallen war, der Kerl begutachtete ja lediglich seinen nackten Oberkörper. Aber normal war das doch nicht, oder? Doch als der Ältere ihn urplötzlich aufs Bett zurück drückte, klingelten bei dem 19-Jährigen die Alarmglocken und er fand schlagartig zu seiner Stimme zurück, „Moment mal...nein,..bitte das können sie doch jetzt nicht ernst meinen, ich bitte sie!!“, ein Zittern lag in seiner Stimme, er konnte das nicht glauben, der Mann hatte immerhin einen ganz netten Eindruck gemacht. „Du musst keine Angst haben, entspann dich einfach, ich werde dir schon nicht weh tun, das verspreche ich dir!“, sagte der Mann mit ruhiger Stimme und lächelte immer noch so sanft, als sei alles in bester Ordnung. Das durfte doch nicht wahr sein, wie konnte man angesichts dieser Lage nur der Maßen unschuldig und sorglos lächeln, diese Selbstsicherheit war ja richtig gruselig. Roel musste schlucken, der Ältere schien wirklich nicht zu spaßen. Als der viel zu groß gewachsene Mann sich schließlich über ihn beugte, eine Hand stützend neben Roels Bauch und die andere sanft auf seine freie Brust platziert, gab es für den Jugendlichen kein Halten mehr und Panik machte sich breit. „Bitte nicht, ich bin doch noch Jungfrau und ich wollte mein erstes Mal mit einem süßen Mädchen haben. Ich bitte sie tun sie mir das nicht an, haben sie bitte Mitleid!“, flehte er mit Tränen in den Augen. Seine Hände umgriffen das Handgelenk, welches sich auf seiner Brust befand und hielt es unsicher fest. „Gegen diesen 2 Meter-Mann habe ich keine Chance mich zu wehren! Der packt meine Handgelenke locker mit einer Hand!“ dachte sich Roel und hoffte auf das Einsehen des anderen. Dieser hingegen hielt irritiert inne und sah den Kleinen mit ungläubigen Blick an. „Warum sagst du so etwas?“ Was soll ich dir nicht antun?“, wollte sein Besucher wissen. Vom einen auf den nächsten Moment stieg dem Erwachsenen eine beträchtliche Röte ins Gesicht und er wich schlagartig von Roel zurück, so dass er wieder aufrecht saß, „Moment mal, du hast doch jetzt nicht wirklich geglaubt, dass ich....hat man dich denn nicht informiert?“, platzte es mit einem Unterton von Entsetzen aus ihm heraus. Nun schien der Kerl doch deutlich entgeistert zu sein,. „Informiert? Worüber den bitte?“, perplex starrte Roel den Riesen an. „Oh mein Gott,..nein..bitte glaub mir, ich bin nur im Auftrag als Arzt hier!“. „Arzt?“, wiederholte der Junge ungläubig. „Ja, ich habe einen Doktortitel und bin hier, weil ich dein Herz wieder in Takt bringen soll!“, der Mann schlug die Hände vor die Augen, „Nein, das ist mir ja so furchtbar unangenehm! Es tut mir ja so leid, hätte ich das vorher gewusst, dann...“. „Bitte beruhigen sie sich doch, Herr Doktor!“, versuchte Roel den Herrn zu beruhigen, welcher gerade fast einen Nervenzusammenbruch erlitt. „Es ist doch alles in Ordnung, ist doch nichts weiter passiert, immerhin hat sich doch jetzt alles aufgeklärt.“, lächelte er leicht und setzte sich dabei auf. „Aber,...aber du hast mit Sicherheit jetzt einen ganz abscheulichen Eindruck von mir...ohuw.“, jammerte der Doktor fast weinerlich. Aber wenn Roel ganz ehrlich zu sich wahr, so hatte er nie wirklich ein schlechtes Bild von ihm gehabt, nicht einmal gerade eben. Der Arzt war nun mal schlichtweg nicht der Typ, welcher in so eine schreckliche Rolle gepasst hätte, er war Roel von Anfang an sympathisch vorgekommen und im Moment wirkte er wirklich mehr als harmlos, fast wie ein kleines Kind, dass man trösten wollte. „Mensch, das war wieder so klar, dass mich alle ins offene Messer rennen lassen!“, beklagte dieser sich schluchzend. Ein armes Kind, was hier offensichtlich das eigentliche Opfer war. „Ich glaube ihnen, ehrlich!“, wiederholte er noch einmal. Der Mann nickte nun leicht, „Danke, das macht mich wirklich froh!“, gerührt schaute der Arzt zu dem Teenager. „Aber wie dem auch sei, sie sagten sie seien hier um mein Herz wieder in Takt zu bringen?“, fragte Roel etwas irritiert, „Wie darf ich das jetzt verstehen, ich mein...ich bin immerhin tot, oder etwa nicht?“, lächelt er schief. „Jaha schon, aber dein Puls fehlt dir doch sicher, oder etwa nicht?“, er machte eine kurze Pause, „Es ist schon richtig, dass du tot bist stimmt, aber wir bringen deinen Körper trotzdem wieder in Ordnung, damit du hier im Himmel ohne Einschränkungen leben kannst!“. Roel nickte zögern, „Aber..der Puls ist doch nach dem Tod für nichts mehr gut! Wenn ich jetzt Wunden hätte, dann könnte ich das ja noch verstehen, aber der Puls...?“. Der Doktor lächelte jetzt leicht und legte ihm seine Hände auf die Schultern und schaute ihm eindringlich in die Augen, „Hast du denn gar nicht das Gefühl, dass dir etwas fehlt? Nie wieder Herzklopfen, hmm?“. Eine leichte Röte legte sich auf seine Wangen, als der Arzt ihn so ansah und ihm das fragte. Beschämt drehte er den Kopf zur Seite, „Mensch, jetzt schauen sie mich doch nicht so traurig lächelnd an, sie tun ja fast so als sei ich bemitleidenswert! Herr je, dann tun sie eben das, weswegen man sie zu mir geschickt hat.“, gab er schließlich nach und setzte sich aufrecht hin, so dass seine Brust sich präsentierend anhob. „Aber nur mal so ne Frage; Wird das weh tun?“, fragte der Junge nun doch wieder etwas unsicher. So ganz geheuer war ihm das nämlich nicht. Behutsam legte der Arzt seine Hand wieder auf Roels Brust, genau an die Stelle an der sich sein Herz befand, „Naja, direkt Schmerzen wirst du nicht haben, aber es könnte trotzdem etwas unangenehm werden. Vor allem weil du deinen Herzschlag nicht mehr gewohnt sein dürftest, aber man wird sehen, jeder reagiert anders. Zumindest liegst du hier ja im Bett und ich bin auch nicht umsonst ein Arzt.“, mit diesen Worten drückte er ihn auch schon wieder bestimmend zurück ins Bett und machte sich bereit. Skeptisch schaute der jetzige Patient zwischen der Hand auf seiner Brust und dem Doktor, welcher nun konzentriert die Augen schloss, hin und her. Es herrschte Stille, jetzt noch etwas zu sagen, dass traute der Junge sich nicht. Auch als die Hand seines Gegenübers merkwürdig warm wurde, schwieg er. Doch dann öffnete der Ältere seine Augen schlagartig und im selben Moment durch fuhr den Jugendlichen ein kräftiger Impuls, der ihm die Luft raubte und seine Muskeln verkrampfen ließ. Seine Augen waren erst weit aufgerissen, dann aber kniff er sie zu und rang atemlos nach Sauerstoff. Ein unerträglich lautes Hämmern machte sich in seinem Kopf breit. Langsam, ganz langsam entspannte sich sein Körper wieder und seine Atmung beruhigte und normalisierte sich auch wieder. Nur das Pochen in seinem Kopf blieb; Sein Herz schlug tatsächlich wieder. Der Arzt atmete aus und musterte ihn eindringlich, „Geht es wieder? Ist auch alles okay?“, erkundigte er sich bei dem Jungen. Roel presste seine Hand ungläubig an seine Brust, „Ähm ja...ich schätze mal schon. Es hämmert jetzt allerdings ganz schön in meinem Kopf.“, Roel rieb sich über die Schläfe. Lächelnd tätschelte der Doktor dem Jungen über den Kopf, „Das ist normal, du musst dich erst wieder daran gewöhnen, aber später merkst du es nicht mehr. Vielleicht legst du dich einfach nochmal hin, danach wirst du es ganz sicher nicht mehr merken!“, er wuschelte ihm etwas durchs Haar und ließ dann von ihm ab um sich wieder zu erheben. Roel nickte leicht, „Okay werde ich dann wohl auch machen.“, er lächelte etwas, „Danke Doktor! Ähm...da fällt mir ein, wie heißen sie eigentlich?“. Etwas überrascht über diese Frage, sah er den anderen irritiert an, „Habe ich mich denn nicht richtig vorgestellt? Hmm...das tut mir dann erst mal leid, ich bin manchmal etwas zerstreut! Aber du kannst mich ganz einfach Doktor Sato nennen!“, leicht verlegen wegen seiner Zerstreutheit, verneigte er sich leicht entschuldigend, „Und wenn du mal krank bist oder etwas an Medizin brauchst, komm doch einfach zu mir in die Praxis!“. „Das werde ich Doktor Sato und ich bitte sie noch mal vielmals um Entschuldigung wegen vorhin! Es tut mir leid, dass ich so schlecht von ihnen gedacht habe, ich hatte wirklich nie vor sie als einen pedophilen Schwulen abzustempeln!“. Ziemlich perplex starrte Sato den Kleinen an, dann aber zwang er sich zu einen recht schiefen lächeln und kratzte sich am Hinterkopf, „Okaaay~!“, so sonderlich taktvoll war der Junge ja scheinbar nicht, aber wirklich verübeln konnte er ihm diese Denkweise ja nicht, „Es ist schon in Ordnung, immerhin ist es ja auch etwas meine Schuld, dass du so etwas gedacht hattest!“. Er ging langsam zur Tür und nahm die Klinke in die Hand, „Naja...ähm, also... ich muss zu geben, schwul bin ich schon,...aber deswegen vergreife ich mich noch lange nicht an Patienten und schon gar nicht an so viel jüngeren Mitmenschen!“, fügte er schnell hinzu und hoffte auf Roel´s Verständnis. Dieser dagegen schaute etwas ungläubig, war dieser Arzt jetzt wirklich schwul? Es lief ihm im nächsten Moment kalt den Rücken runter und seine Nackenhaare stellten sich auf, „Jetzt ist der Kerl tatsächlich schwul, ich glaube es ja nicht! Das ist irgendwie gruselig!“, dachte der 19-Jährige und fragte sich ins Geheime welche Leute denn überhaupt zu diesem Arzt gehen würden. „Aber du darfst mich jetzt wirklich nicht falsch verstehen, ich vergreife mich wirklich an niemanden, außer an meinem Freund, wenn ich den hätte!“, rief Doktor Sato hektisch, „Und ich finde es schon auch sehr wichtig, dass man Beruf und Privatleben trennt!“, sagte er zum Schluss etwas leiser. Eins war Roel jetzt mit Sicherheit klar, und zwar dass Doktor Sato ein ziemlich sensibler Mensch sein musste, wenn er sich so oft seinen Kopf über Kleinigkeiten zerbrach. Er musste wirklich vorsichtig sein, wie er mit ihm redete, damit er ihn nicht irgendwie verletzte oder er ihn falsch verstand. „Doktor Sato~ ich habe doch gar nichts gesagt, alles ist okay, sie müssen sich nicht vor mir rechtfertigen! Aber falls es sie beruhigt, ich glaube ihnen das durchaus auch, es ist nur so, dass es mich einfach ein Wenig überrascht hat.“, sprach er ihm gut zu, was den Erwachsenen wohl auch etwas zu beruhigen schien, „Sie können jetzt ruhig gehen, ich werde mich jetzt, wie sie sagten, noch mal hinlegen und sie können sich wieder ihrer Arbeit widmen.“. Doktor Sato sah jetzt aus, als ob er gleich los heulen würde, was Roel schon etwas an seinen Worten zweifeln ließ, „Hach Roel, du bist wirklich ein lieber Junge! Ich gehe dann jetzt auch, damit du deine Ruhe hast, schlaf gut!“, mit diesen Worten war der Arzt auch schon durch die Tür und Roel legte sich wie versprochen schlafen, wenn er auch erst noch den Kopf über das merkwürdige Verhalten des Doktors schütteln musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)