Revenge of Heaven von Twi-Chan (Only One can stop the End...) ================================================================================ Kapitel 2: Time to die ---------------------- Draußen an der Küste wütete ein Tornado mit Windstärke 10. Die Hafenhäuser und einzelne Strandhotels waren bereits zerstört und immer noch fraß sich der Tornado durch die Ortschaft in Richtung Stadt. Während dessen stritt sich Roel heftig mit seiner Mutter. „Nein!!! Ich werde da nicht rausgehen! Da kann ich mir ja gleich die Kugel geben!“ „Roel, wenn du hier bleibst, wirst du lebendig begraben! Das Dach wird runter kommen und dich erschlagen!“, gab seine Mutter ungeduldig von sich. Sein Vater und seine Schwester standen wartend an der Tür und schauten Roel an. „Mama, wir können in den Keller gehen, da sind wir sicherer als draußen!“, sprach Roel in der Hoffnung, dass seine Mutter es endlich einsehen würde und hier bliebe. „Nein, es reicht jetzt, das hier ist kein Film, Roel! Du kommst jetzt gefälligst mit, ich lass dich doch nicht hier!“, sagte sie abschließend und packte ihn am Arm, damit sie ihn mit zur Tür ziehen konnte. Roel seufzte Kopf schüttelnd, aber ihm war klar, dass er jetzt nachgeben musste. Als sein Vater daraufhin die Tür auf machte, sah man kreischende Menschenmassen vorbei rennen. Roel schluckte, als er das sah! Eine Massenpanik war ausgebrochen. Die Menschen rannten orientierungslos auf den Straßen umher und liefen teilweise sogar gegeneinander, wobei sie hinfielen. Gegenstände flogen durch die Luft und schlugen in die Massen ein, so dass die Menschen Verletzungen erlitten oder oft zu Boden gingen und regungslos liegen blieben. Roel sah zu seiner jüngeren Schwester, die ängstlich zu den Leuten schaute, die auf dem Boden lagen. Er wusste mit Sicherheit, dass sie furchtbare Angst hatte rauszugehen, aber das einzige was er machen konnte, war ihr etwas Mut zu machen. Er beugte sich zu ihr runter und lächelte etwas, „Hey du brauchst keine Angst haben, wir schaffen das schon.“, sagte er leise zu ihr. Allerdings fühlte sich Selina dadurch wieder wie ein Kind behandelt und gab frech zurück, „Hab ich ja gar nicht!“ Der Vater räusperte, „Wir müssen jetzt endlich los, Roel nimm deine Schwester an die Hand!“ Roel tat was er sagte und auch sein Vater nahm Selina an die Hand. Roel´s Mutter fasste ihren Mann auch an. Ok, wir müssen auf jeden Fall zusammen bleiben!“, brüllte sein Vater, bevor sie los rannten, damit sie es trotz des Windes und Gekreisches hören konnten. Sie rannten durch die Massen und waren auf der Flucht vor dem Tornado. Roel´s Vater lief voraus und zog seine Frau hinter sich her, wobei sie ständig von irgendjemanden angerempelt wurden. Roel lief mit seiner Schwester neben ihm her. Plötzlich schrie sein Vater, dass sie sich ducken sollen, da Gegenstände auf sie zu geflogen kamen. Selina und Roel taten das sofort, während seine Frau einfach auswich. Kurz darauf liefen sie weiter. Roel drehte sich flüchtig um und bemerkte, dass der Tornado nicht mehr weit weg war. Als er seinen Blick wieder nach vorne richten wollte, stieß ihn jemand an und er wankte nach hinten, allerdings wunderte er sich wieso er keine Zugkraft von Selina spürte, obwohl er sie noch an der Hand an der Hand hatte. Als er zu ihr sah, stand sie neben ihm, aber sie hatte ihren Vater losgelassen. Er schaute erschrocken auf, aber sein Vater war weg! Zusammen mit seiner Mutter wurde er von den Massen mit gerissen. „Wieso hast du losgelassen!?“, fuhr er sie an. „Was kann ich dafür, wenn du mich nach hinten ziehst!?“ gab sie sauer zurück. „Ach, jetzt ist es wieder meine Schuld, ja!? Pah, aber ist jetzt auch egal!“, meinte er entnervt und blickte sich suchen um, soweit ihm die Haare durch den Wind nicht ins Gesicht peitschten. Er hielt ihre Hand jetzt ganz fest, damit er sie in dem Gedrängel nicht auch noch verlor. Grade als er mit ihr weiter wollte, meinte seine Schwester entsetzt, „Warte mein Handy...!“, und rieß sich zu seinem Erschrecken los. Es war ihr aus der Tasche gefallen, als sie zuvor angerempelt wurde. Selina griff nach dem Handy, das jetzt auf dem Boden lag, doch kurz bevor sie es aufheben konnte, wurde es von jemanden weggetreten. Als sie dann aber hinterher wollte, hielt ihr großer Bruder sie am Arm fest. „Sag mal spinnst du? Ich habe keine Lust dich auch noch in diesem Chaos zu verlieren!“, brüllte er sie an. „Aber mein Handy ist mir wichtig!“, fauchte sie zurück. „Ist mir doch egal, dein Leben ist ja wohl wichtiger!“, sagte er bestimmend, als er plötzlich lautes Geschrei hinter sich hörte. Als er dann noch ein Ohren betäubendes Geschepper hörte und sich eigentlich schnell umdrehen wollte, schrie seine Schwester nur, „Vorsicht!“ und Roel spürte, wie sie ihn weg schubste, noch bevor er reagieren konnte. Er landete einen Meter von ihr weg auf dem Boden und sah verwirrt zu ihr auf. Doch was er in diesem Moment sah, wollte er nicht wahr haben. Ein Auto wurde vom Wirbelsturm ergriffen, rollte auf Selina zu und erfasste sie. Das Auto riss sie an der Seite mit. Unter Schreien flog sie zurück und knallte auf die Straße, wobei das Auto aber nicht Halt machte, sondern weiter über die Straße schepperte und noch einmal mit voller Wucht auf Selina stürzte, bevor es weiter durch die Gegend rollte. Roel musste das Ganze hilflos mit ansehen. Er saß auf der Erde und sah fassungslos zu Selina, die regungslos auf der Straße lag. „Selina...!?“, erklang es leise aus seinem Mund und er zitterte. „Selina, mach kein Scheiß!“, schrie er plötzlich, während er aufstand und zu ihr rannte. Er ließ sich aber auch schon wieder neben ihr fallen. „Hey, mach die Augen auf,...sag doch etwas!“ Er legte eine Hand an ihre Wange und strich mit dem Daumen leicht darüber. „Arg...!“, unter stöhnenden Keuchen, mache Selina die Augen auf und sah ihren Bruder an. „Roel...“, gab sie kurz von sich, bevor sie anfing heftig zu husten und im nächsten Moment Blut spuckte. Roel sah erschrocken zu dem Blut. „Selina, bleib einfach ganz ruhig, das wird wieder!“ meinte er hoffend und sah sich Hilfe suchend um. Sie sah zu ihm, „Du konntest noch nie...gut lügen!“, meinte sie heiser und versuchte zu lächeln. „Was, wie kommst du denn jetzt darauf!?“, fragte er stutzig. Sie sah ihn an, „Ach, vergiss es einfach!“, sagte sie heiser. Er beließ es jetzt einfach dabei und sah nach hinten zu dem Sturm, dann rutschte er etwas um sie rum, um sie vor dem Wind ein Wenig zu schützen. „Wir müssen hier weg, in irgendeine Seitengasse!“, meinte er und sah sie besorgt an. „Kannst du dich bewegen!?“ Sie schüttelte leicht den Kopf und sah ihn an. „Nein,...aber das spielt jetzt eh keine Rolle mehr,...rette dich und lass mich liegen!“ Roel sah sie mit großen Augen an, „Nein!!! Hör sofort auf so einen Scheiß zu reden!“, meinte er hysterisch und stand auf. „Dann trag ich dich halt!“, erklärte er und ging in die Hocke. „Was wäre ich denn für ein Bruder, wenn ich dich liegen lassen würde!“, sagte er etwas lächelnd und schob seine Arme vorsichtig unter ihren Körper um sie hoch zu heben. Selina zog scharf die Luft ein und hustete kurz. „Geht es!?“, fragte er kurz hob sie auf die Arme zu seiner Brusthöhe. „Ja,...geh einfach!“, gab sie von sich und es klang irgendwie gequält, dann klammerte sie sich an seine Sachen. Roel nickte leicht und kämpfte sich durch den Wind zu einer Seitengasse. Er verschwand in der Gasse und lehnte sich dort gegen eine Hauswand. Dann ließ er sich mit Selina auf den Armen daran runter sinken und schloss kurz die Augen. Roel saß auf dem kalten und noch leicht feuchten Boden vom gestrigen Regen und hielt Selina an sich gedrückt. Er machte die Augen wieder auf und sah sie an. Der Wind pfiff durch die Gasse, führte Papier von Zeitungen, Müll und anderes mit sich. „Was mach ich jetzt nur!?“, fragte er sich und sah zur Straße, „Wenn der Tornado durch die Straße fegt, dann wird diese Gasse zu einem schlimmen Windtunnel und das unbeschadet zu überstehen glaub ich kaum!“, ging es ihm durch den Kopf und er musterte die Gasse. Selina machte sich durch ein leichtes Ziehen an Roel´s Jacke bemerkbar. „Was überlegst du!?“, erklang es leise aus ihrem Mund. Roel wurde aus den Gedanken gerissen und sah zu ihr hinunter, „Äh was,..na ja eigentlich nichts Wichtiges!“, sagte er damit sie nicht beunruhig war. „Ich würde sagen, wir gehen noch dahinten um die Ecke, das ist sicherer!“ Selina nickte leicht, „Ok....!“. Roel spürte bereits, wie der Wind immer mehr zunahm und er schob schnell seine Hände unter den Körper seiner Schwester um aufzustehen. Dann ging er weiter in die leere Gasse hinein und bog um die Ecke, wo er glaubte sicherer zu sein. Aber er irrte sich. Denn in dem Moment, wo er um die Ecke bog, lösten sich Ziegel auf dem Dach des Hauses an dem er grade vorbei ging. Einer der Ziegel krachte direkt hinter ihm runter und verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Als er erschrocken zusammen fuhr, sich kurz umdrehte und dann nach oben sah, musste er entsetzt feststellen, dass sichtbar noch andere Dachziegel folgten. Nur dieses Mal hatte er nicht so viel Glück. Er schaffte es zwar Selina zu beschützen und konnte auch selber noch ausweichen, allerdings hatte er in der Hektik nicht richtig aufpasst und so kam es dass er bei einer Drehung zur Seite mit dem Kopf gegen eine demolierte Feuerleiter knallte, „Argh...!“, gab er von sich und wankte kurz zurück. Er kniff demzufolge die Augen zu und zog scharf die Luft ein. Selina sah ihren Bruder besorgt an, „Roel, was ist...alles ok?“. Roel nickte schwach und ächzte kurz, als er plötzlich bemerkte, wie ihm eine warme, klebrige Flüssigkeit an der linken Seite vom Kopf runter lief. Während er sich schon denken konnte, was das war, ging er zur anderen Hauswand, kniete er sich runter und setzte Selina ab, sodass sie neben einem Müllcontainer etwas Windschutz fand. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht zur Wunde und entdeckte die rote Flüssigkeit. „War mir klar, dass ich blute!“, dachte er sich und sah wieder zu Selina, die scheinbar immer schwerer Luft bekam, was ihm aber viel mehr Sorgen bereitete, als seine Kopfwunde. Roel hockte sich vor Selina und lächelte etwas, „Ist alles ok? Hast du irgendetwas abbekommen?“, fragte er sie. Sie schüttelte leicht den Kopf, „Nein,...dank dir!“, dann hustete sie wieder kurz. „Roel...!?“, begann sie dann, „...ich hab dich lieb!“, dabei lächelte sie etwas. Roel sah sie erst etwas irritiert an, lächelte dann aber wieder, „Ja,...ich habe dich doch auch lieb, aber warum sagst du mir das grade jetzt?“, fragte er und hatte fast schon eine Vorahnung. „Ich wollte nur, dass du es weißt!“, sagte sie leise und fuhr fort, „Weißt du...damals als du mich gefragt hattest,...ob ich dein neues Computerspiel gesehen hätte und ich nein gesagt habe,...das war gelogen! Ich habe es dir geklaut und immer heimlich selber gespielt!“, gestand sie ihm und schmunzelte etwas. „Was soll das Selina!? Das ist doch jetzt total egal, so etwas kannst du mir ein anderes Mal erzählen, aber jetzt solltest du dich schonen!“, meinte er und sah sie eher überprüfend an. „Wann sollte ich das denn noch machen!?“, fragte sie Roel ernst. Sie wusste, dass sie nicht mehr lange leben würde, immerhin spürte wie langsam das Leben aus ihr entweichte und sie schwächer wurde, aber das wollte ihr Bruder wohl nicht einsehen. „Was willst du damit sagen?“, fragte er unsicher. „Das weißt du....!“, meinte sie knapp und atmete schwer. „Red nicht so!“, schrie er sie an, „Du wirst wieder gesund dafür sorge ich!“. Selina erschreckte leicht, aber lächelte dann, „Danke, ...dass du dich so für mich einsetzt!“ Roel schüttelte leicht den Kopf, „Ich bin doch dein Bruder...!“, sagte er wieder etwas leiser. Er hatte nicht vorgehabt sie anzuschreien und so verriet sein Blick zum Himmel wieder einen Hauch von Reue. Aber während er hoch sah und der Wind ihm seine Haare ins Gesicht warf, seufzte Selina und schloss die Augen, „Ja, du bist mein Bruder und das werde ich auch nie vergessen!“, dann schwieg sie. Roel aber kam diese Aussage komisch vor und als er sie dann auch noch schwieg, wandte er ihr schnell den Blick wieder zu, „Selina!?“. Sie aber schmunzelte nur, atmete noch mal tief ein und meinte mit dem Ausatmen, „Ich hab dich lieb, mein Bruder...!“, bevor sie entgültig verstummte. Ihr Bruder, der jetzt mit entsetztem Blick neben ihr saß, verstand es erst nicht, „Selina,...hey...sag was..!“, doch dann realisierte er, was los war und packte sie plötzlich an den Schultern, „Nein Selina! Mach die Augen auf, du kannst mich nicht alleine lassen, nicht jetzt!! SELINA!!!“, schrie er sie an. Und während er sie an den Schultern hastig schüttelte, sank eine Hoffnung immer mehr, dass sie reagieren würde,. Und letztendlich kamen die Tränen, denn er wusste, seine geliebte Schwester hatte ihn verlassen, sie war von ihm gegangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)