Amaya von abgemeldet (SIN and PASSION) ================================================================================ Kapitel 36: Cursed By Myself –Part 1– ------------------------------------- –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––----- - - - - Hi Gleichgesinnte und ihr Anderen… Achtung! Lesen auf eigene Gefahr! HÖRT (Die Musik und richtige Stimmung für Amaya): Muse LostAlone My Chemical Romance Paramore KoRn Fall Out Boy Evanescence Marilyn Manson (Heart Shaped Glasses) Panic! At The Disco Deftones Armor For Sleep Kill Hannah Audioslave Queens Of The Stone Age Depeche Mode Kidney Thieves Und jetzt zur weiblichen Seite: Andra (rumänische Sängerin) Emilie Autumn Kelly Clarkson The Veronicas P!nk The Pussycat Dolls Monrose Kapitel –36– ~*Cursed By Myself –Part 1–*~ Ich war ja noch ein kleines Mädchen und er kam mir wie ein beschützender Engel vor. Ich liebte ihn vom ersten Augenblick an als ich ihn sah. Für ihn bin ich bestimmt mehr Tochter als einer seiner Gefährten und bestimmt auch keine Frau. Er gab mir sein Blut, gleich nachdem er mich erschaffen hatte. Es war eine Art Entschuldigung dafür, dass er mich so früh nehmen musste. Aber ich danke ihm nicht weil er es tat, oder weil er mich nicht frei lies, auch wenn ich sein Blut trank…Sondern dass ich zur Frau heran reifen durfte. Aber welchen Nutzen hat das schon, wenn er immer noch meine Wange in seine Hand nimmt, lächelt und sagt: "Ich bin stolz auf dich." Wenn ich noch immer seine Tochter bin, dann soll er aufhören seine Augen so sehr zum leuchten bringen, dass ich mich verliere und mir das Gefühl gibt, wie sehr er mich verboten begehrt. Mein geliebter Meister… –––––––––––––––––––––––––––---- - - - - Jetzt hatte sie das Licht doch noch leuchten lassen, dachte die wachsame Gestalt hinter raschelnden Blättern und dem starken Regen, der schwarz geworden war in dieser stürmischen Nacht. Das blond – bronzene langes Haar bedeckte die Hälfte ihres cremeweißen Gesichts. Jede Haarsträhne schmiegte sich perfekt an ihre Haut und Schultern. Das grelle Rot in ihren Augen verschaffte ihr eine bessere Sicht durch die dichte Schwärze. Erschöpft lehnte sie sich gegen die raue Oberfläche des mächtigen Baums. Es war langweilig diesem Menschenmädchen nach zu spionieren. Ihr war alles langweilig geworden, wenn sie nicht bei ihrem Meister sein konnte. "Geh und beobachte diese Kaito ein wenig. Ich will genau wissen, aus welchem Grund Touya so an ihr fasziniert ist, dass er seinem alten Ruf nachgegangen ist.", befahl er ihr. Wie jedes Mal widersprach sie ihm nicht, sondern verbeugte sich stumm und verschwand in die Dunkelheit. Es brauchte nicht einmal ein "Ja, Meister" damit Megumi sich absolut und sorgenfrei sicher sein konnte, dass sein einzigartiger und schöner Schützling alles beim Besten erledigen wird. Wie jedesmal. Plötzlich drehte die fast schlafende Person, die sie alle Kaito nannten, um, als ob sie genau wüsste wo der lauernde Spion stand. Sie konnte sich noch außer Sichtweite bringen, besser gesagt empor schweben, bevor Kaito etwas bemerkte. Endlich war sie eingeschlafen und es bedurfte keinerlei der Beobachtung mehr. Endlich konnte die junge Spionin gehen und ihrem Meister Bericht gestatten. Endlich konnte sie zurück zu ihm und ihn wieder sehen. "Sie planen also Touya zu befreien?" "Ja, Meister." Megumi verzog seine Mundwinkel zu einem mürrischen Ausdruck. Er hasste es wie seine einzige "Tochter" ihn nannte. Er lehnte sich in seinen großen Stuhl aus dem alten Rumänien des 16. Jahrhunderts zurück und streckte seine Hand aus. Sein Blick galt ausschließlich dem vollen Vollmond, ganz oben am schwarzen Himmelszelt, der auf ihn durch das Fenster hinab strahlte. Ruhige Momente die er in vollen Zügen genoss und nur seiner kleinen "Agentin" erlaubt diese Einsamkeit zu stören. "Meihja." Sie zögerte kurz als er nach ihr verlangte. Sie musste mit der Angst kämpfen, aber sie wusste auch, dass sie nirgends sicher sein konnte als bei ihrem Meister. Noch nie fielen ihr die Schritte mit den hochhackigen Stiefeln schwerer als jetzt. Je näher sie ihm kam, desto heißer wurde ihre Haut. Sie spürte die durchdringende Aura die Megumi gefährlich umgab. Seine Hand fühlte sich ungewohnt warm an, für einen Vampir. Er streichelte mit seinen Daumen über ihren Handrücken und beruhigte sie dadurch. Sie atmete befreiend aus, fast seufzend. "Meihja. Du bist mir wichtiger als ein Gefährte. Du bist meine Tochter. Ich habe dich aufgezogen, mich um dich gekümmert und dir alles beigebracht und gegeben was ich habe. Deshalb nenn mich nicht Meister." Er lies seinen Blick vom Vollmond nicht ab, aber Meihjas Knie erweichten sich unter seiner Berührung und seiner prickelnden Wärme, dass sie zu Boden fiel und ihre linke Wange auf seine Hand legte. "Meister…Ich kann nicht. Ich-" Meihja erschrak leise als seine ruhige Hand, auf der zuvor ihre kalte Wange ruhte, zu einer Faust geballt wurde. Megumi griff mit seiner anderen Hand nach ihrem Kinn und nur noch ein paar Zentimeter standen ihren Gesichtern im Wege. "Du willst damit also andeuten, dass ich deinem Vertrauen nichts Wert bin?", schrie er leise und wütend. Meihja klapperten fast die Zähne vor Angst und wünschte sich in die nächste Ecke, aber Megumi griff enger zu und sie versuchte ihren Kopf zu befreien. Vergeblichst. "Wieso, Meihja? Wieso? Wieso bist du die eine, die sich mir am allermeisten widerstrebt!?" Das stimmte nicht, wollte sie verzweifelt schreien. Ihr kamen die Tränen und sie brannten wie Feuer auf ihren eiskalten cremeweißen Wangen. Innerlich quälte sie sich nach der Befreiung aber in Wirklichkeit verlangte sie nach etwas anderem, dass ihr Megumi nie geben darf und kann. Nein Meihja, dachte sie. Niemals darfst du jemandem gegenüber ein Verlangen entwickeln lassen, der dir verboten ist. Du darfst das nicht zulassen! "Vergebt, Meister!", flehte sie flüsternd und schloss ihre Augen. Megumis animalisches Grimmen zog sich zurück und lockerte seinen Griff, er lies gar los von ihr. Seine Hand fuhr zärtlich über ihre Schläfe hinauf zu ihrem nassen Haar. Er nahm einer der nass bronzenen Strähnen in seine Finger und küsste diese. Seine Lippen fuhren über ihr linkes Auge und in Meihja machte sich ein schmerzhaft heißes Prickeln breit. Sie seufzte aus und hebte ihren Kopf Ihre sehnsüchtigen Lippen verzerrten sich richtig nach seinen. "Meister Megumi!", schrie jemand im Hintergrund und Megumi zuckte zurück. Er sah Meihja noch sekundenlang ausdruckslos an, bis er sich seinem anderen hereingeplatzten Gefährte widmete. "Was ist los, Rah?" "Der hohe Rat hat WIRKLICH vor ihren Bruder zu töten, mein Meister.", sagte Rah vor Atemschwäche unverständlich. "Beruhige dich erstmal. Sie glauben also tatsächlich, dass sie einen Großmeister einfach umbringen könnten…", flüsterte Megumi und sein Fauchen stieg ihm wieder hoch. "Dieses verabscheuungswürdige Pack eines Ratsgebilde! Von Anfang an wollten sie uns abschaffen." Meihja zuckte zurück als er "uns" sagte. Seit Jahren hörte sie es aus seinem Mund nicht mehr. "Ja. Ich hörte, dass sie eine Art Geheimwaffe hätten. Irgendwas mit einer Kaito und den Nachtraben.", sagte Rah. "Soso…Sie wollen ihn also von innen treffen. Ziemlich dumm und fantasielos.", kicherte Megumi. "Danke für die Nachricht Rah, du kannst gehen." Rah verbeugte sich stumm und glücklich vor seinem Meister. Er ging rückwärts aus dem dunklen Zimmer und schloss beide Türen gleichzeitig und leise zu. Megumi lehnte sich wieder mit gefalteten Händen zurück. Er starrte lange aus dem Fenster in die schwarze Leere und überlegte. "Meihja.", verlangte er und Meihjas Gesicht war aus der nächsten finsteren Ecke heraus gekommen. "Ja, Meister?" Megumi verzerrte seine Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln und seine Augen glühten giftgrün. "Du weißt, was du zu tun hast?", sagte er. "Ja, Meister." Und Meihja verschmolz mit der Dunkelheit ins Nichts. Eher sie verschwunden war, legte Megumi seine Stirn nachdenklich in seine Hand und man könnte meinen, er schluchze. Aber alles was aus ihm herauskam, war ein schwerer Seufzer. Der schnurrende Motor ihres roten Cabrios weckte etwas beruhigendes in ihr und Meihja konnte auch endlich wieder aufatmen als sie sich in den Vordersitz aus schwarzem Leder zurücklehnte. Sie wartete bis das kühle Leder ihren erhitzten Körper wieder auf normal schaltete und musste sich erstmal die nassen Haare zurecht machen. Musste ja für ihren Auftrag gut aussehen. Schnell fuhr sie ein paar Mal mit ihren Fingern durchs Haar und setzte ihre Sonnenbrille auf. Die brauchte sie um nicht von den stechenden Lichtern der Stadt geblendet zu werden. Meihjas Augen waren nämlich etwas besonderes. In der kleinen schwarzen Lacktasche auf dem Nebensitz, kramte sie nach einem roten Lippenstift und zog die verführerischen Bogen ihrer Lippen damit nach. "Puh…", seufzte sie, "Los Kleines, fahr jetzt! Fahr einfach!" Ihre Hände ruhten noch auf dem schwarzen Lenkrad, bis sie endlich die Gangschaltung betätigte. Der kalte frische Wind peitschte ihre noch immer nassen Haare über ihre Schultern und der Zeiger der Geschwindigkeit rollte immer weiter zur rechten Seite. 100…140…180…200…Immer weiter bis die Lichter der Straßen zu leuchtenden Linien an Meihja vorbei schwammen. Diese Stadt hatte einiges zu bitten, alles was das begierige Herz verlangte. Meihja kann verstehen, weshalb ihr Meister hierher zurückgekommen war. Nicht umsonst hieß es "Kyoto erleben und sterben". Aber manchmal zerbrach ihr blutendes Herz, wenn sie ihn gekrümmt auf einer einsamen Lichtung stehen sah und abertausende Blumen verstreuen lies. 6 Kreuze stachen aus der fruchtbaren Erde heraus. Einmal hörte Meihja ihn traurig "Vater" flüstern. Seitdem war er nie wieder dort hingegangen. Und wenn, dann ohne sie. Die Fahrt überdauerte nur 11 Minuten bis zu einem hohen Wolkenkratzer der durch die Nacht heraus strahlte wie ein Weihnachtsbaum. Als Meihja ihr Cabrio hinter dem Gebäude einparkte, sind ihr die vielen Nachtwärter nicht entfallen. Wie sie mit breiten Schritten und nie aufhörenden Blicken auf den Straßen ihr Nest beschützten. Das Hauptquartier der Nachtraben. "Hey Jeff!", hörte sie einer der schwarz gekleideten Wärter zu einem anderen rufen. Beide stellten sich gegenüber in perfekter Position und ein perfekter Meter stand dazwischen. "Wie lange werden die noch drinnen bleiben?" "Uns wurde aufgetragen solange hier Wache zu halten, bis sie heraus kommen.", beantwortete dieser Jeff die dumme Frage seines Kollegen und streckte seine Brust noch mehr raus. Meihja nahm inzwischen einen Kaugummi aus ihrer hinteren hautengen schwarzen Lackhosentasche und schob sich den Streifen zwischen die vollen Lippen. Sie lächelte. Aber nicht wie eine schöne Frau Männer mit einem Lächeln zum schmelzen brachte. Sondern wie ihr "Beschützer", ihr Meister von dem sie alles lernte, ruft sie mit diesem diabolischen alle ihre dunklen Schatten zur Hilfe. Wie die Apokalyptischen Reiter ihr Höllenfeuer. Sie wartete bis die Wächter ihre Posten wechselten, wie jede Viertelstunde und Meihja schnappte sich die erstbeste Gelegenheit. Wie ein kleiner kühler Windhauch schweifte sie an Jeff vorbei, der plötzlich nieste. "Verdammt, was war das?", sagte er und rubbelte sich an der Nase. Er schaute in alle Richtungen und Meihja musste ihren Atem anhalten, damit Jeff sich nicht umdrehte und sie erschoss. Er drehte sich um als Meihja ihre Hand nach oben streckte und Jeff packte zu, griff aber ins Leere. "Ich könnte schwören…", murmelte er, aber Meihja war schon ins obere Fenster gekrochen. Drinnen war es nicht besser als draußen. In jeder Ecke klebte mindestens zwei dieser lästigen Wanzen und das Geräusch rotierender kleiner Kameras war zu hören. Es gab keine einzige freie Minute, wo nicht mindestens 3 Wächter die Gänge durchquerten. Heute Nacht musste eine wichtige Sitzung stattfinden, dachte sich Meihja und biss sich in die Unterlippe. Sie kaute weiter, aber diesmal nervöser, an ihrem Kaugummi mit Erdbeergeschmack. Immer wieder eine alte Erinnerung an ihre Kindheit. Meihja fluchte leise, denn ohne jede Vorbereitung ein so bis auf die dunkelste Ecke beschütztes Gebäude, war schwer zu durchqueren ohne erwischt zu werden. Aber Meihja wurde nicht umsonst als die unsichtbare und eiskalte Schönheit genannt. Immerhin war sie jetzt bereits im 20. Stock, ohne eine Kehle durch geschlitzt zu haben. Noch ein letztes Mal musste sie den richtigen Zeitpunkt finden um an die Wärter vorbei zu gehen, bis zur anderen Seite des Ganges und somit fast vor dem Ziel stand. Natürlich war diese Tür ebenfalls von zwei Bodyguards überwacht. Meihja nahm ihren roten Lippenstift aus der Hosentasche und strich in ein letztes Mal über die weichen Lippen. Sie wartete ein paar Sekunden mit erhobener Hand, dann schmiss sie ihn in die andere Richtung. Wie zwei brave Hündchen trappten die Wärter in die Richtung des verdächtigendem Geräusch und sie machten Meihja den Weg frei. Diese aber schlich sich nicht sofort blind zur Tür sondern blieb noch in Deckung, als die versteckte Kamera sich in ihre Richtung drehte. Sie hatte 6,4 Sekunden Zeit die Tür unauffällig zu knacken und leise hinein zu schreiten. Die Tür war nach einer Sekunde, dank Meihjas Erfahrung mit Schlössern, geknackt worden, aber bevor sie die große Doppeltür hinter sich schloss, klebte sie ihren Kaugummi in den Spalt der beiden Türen, so machte sie kein verräterisches Geräusch. Meihja hatte Glück. Dies war ein privates Zimmer und keine einzige Kamera wie Wanze war hier versteckt. Sie konnte endlich kurz aufatmen, aber nicht mehr lange, dann fing die Arbeit erst an. "Und? Hat dir die Kleine gefallen, Dominic?", fragte einer seiner Freunde. Nachdem Dominic nun offiziell als Anwärter auf die höchste Stelle der Nachtraben ernannt wurde, musste ihn seine Kumpels zu einer Feier voller Alkohol und lauter Musik entführen. Immerhin war die höchste Stelle gleich zu werten mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, nur noch viel mehr. Er repräsentierte sozusagen die Menschheit. Aber Dominic musste es sich trotzdem mehrmals gut überlegen, ob er in diese Welt voll und ganz hingesogen werden wollte. Der letzte Schlag gab dieses zarte Wesen mit den meerblauen Augen und dem Karamellbraunem Haar. Sie ging ihm nicht aus dem Kopf und als er hörte er solle sie genau begutachten, konnte er nicht widerstehen sie zu beobachten. Wenn sie in ihrer kleinen Küche etwas kochte und mit ihrem Hund spazieren ging…Es erfüllte Dominic immer mit Wärme, wenn er sie sehen durfte. Der Gedanke, dass sie Cousin und Cousine Ersten Grades sind, beschäftigte ihn seit langem nicht mehr. Er empfand es nur für schade, dass sie sich nicht als Kinder kannten, als seine Mutter noch lebte. Aber ihr Großvater, sein Onkel, wollte nichts mehr mit den Nachtraben zu tun haben, als er Kaito aufnahm. Dabei gehörte ihm die höchste Stelle fast 30 Jahre lang seines Lebens. "Sie war bei weitaus keine Kleine mehr, Jan. Sie ist zu schön um wahr zu sein. Ich habe die Befürchtnis, dass sie nur in meinen Träumen existiert.", sagte Dominic mit zusammen gepressten Augenbrauen. Ein Schauer stechender Nadeln durchfloss ihn. Diese eiskalten grausamen Augen, die ihn durchbohrten. Dolche wurden durch seine Brust gestoßen in diesem Augenblick. Als Kind hatte er sich Nachts ängstlich und fast schluchzend in sein Bett verkrochen vor Angst. Angst vor den Horror Geschichten die ihm erzählt wurden, vielleicht um daraus eine Art Immunsystem gegen IHN zu entwickeln. Dominic konnte sich nie vorstellen, dass ein einzelnes Wesen soviel Macht haben konnte, bis er zum ersten Mal vor ihm stand und dem Monster aus den Horror Geschichten in die Augen sah. Er musste die ersten paar Nächte nach diesem Treffen mit der Angst kämpfen und konnte nicht schlafen. Jan bemerkte die verkrampfte Stimmung um seinen Freund sofort und ihm wurde klar was los war. "Hey, was ist jetzt los? Denkst du immer noch an das Treffen?" "Du weißt nicht wie das ist!", schrie Dominic fast. In seiner Stimme klang der leichte Ton seiner kindlichen Angst. "Du weißt nicht wie das ist, wenn du vor der Person stehst, mit ihr redest und in die Augen siehst, von dem du aus Geschichten hörtest, die dich deine ganze Kindheit über verfolgt haben. Als ob Freddy Krueger plötzlich vor dir stände, in echter Lebensgroße mit diesem teuflisch sadistischen Lächeln, kurz bevor er deinen Körper aufschlitzt oder dich verschlingt." Jan zitterte kurz, lehnte sich aus dem offenen Fenster und lies dem Alkohol freien Lauf auf die Straße. "Verdammt Jan! Wie viel hast du getrunken!?" "Halt die…Klappe. Musstest du gerade JETZT mit Freddy Krueger beginnen?" Dominic lachte leise und hatte vergessen wie sensibel sein Freund doch war. "Hey, lass deinen Kopf lieber wieder raus hängen. Die Luft wird dir gut tun, Idiot.", lachte Dominic. "Ha-Ha! Schau auf die Straße und erzähl mir lieber von dieser…du weißt schon…" "Kaito, Jan. Kaito! Merk es dir endlich!", knurrte Dominic und sein Griff um das Lenkrad wurde enger. "Jaja… Sag schon, wie alt ist die Kleine?" Jan schwang mit dem Kopf bereits hin und her und schloss die Augen. "16…nein…fast 17." "Und was machst sie so?" Seine Stimme wurde immer träger und kraftloser, aber Dominic war vollkommen in seinen Gedanken, in seinen Träumen versunken. "Ich habe Tests vor einem Jahr gesehen. Ihr IQ beträgt um die 230, allerdings waren ihre Noten absoluter durchschnitt. Sie arbeitet jetzt in der Stadtbibliothek und es scheint ihr dort ganz gut zu gehen. Sie hört gerne melancholisch laute Musik. Ich glaube irgendwas mit Romanze oder einer Muse. Täglich hilft sie ihrer alten Nachbarin den Müll rausbringen und verlangt im Gegensatz dafür eine gute Jause." Dominic musste wieder kichern, aber dann wurde es still. "Aber…sie lächelt nie oder geht einem Hobby nach. Sie ist wie eine lebendige Statue. Aber dann…" Wieder pressten sich seine Handflächen gegen das Lenkrank bis es zum zittern begann. "Aber dann ist sie mit ihm zusammen, spaziert in sein Schloss rein und raus und dann…Dann sah ich sie zusammen durch die Stadt gehen, Hand in Hand und überaus erleichtert, glücklich…verliebt. Sie verabredet sich mit meinem schlimmsten Albtraum." Versteht Dominic nicht falsch, er ist ein guter Mensch und auch nur EIN Mensch. Aber er würde alles tun, um seine unschuldige Traumfrau aus den Klauen des grausamen Königs zu befreien. ALLES. "Jan? Hey Jan, wir sind da!" Dominic schüttelte heftig seinen Freund und der beugte sich daraufhin wieder aus dem Fenster. "Verdammt, lass das Nic!" "Du musst gehen! Ach, wir hätten nichts mit den anderen trinken sollen! Wie kannst du jetzt noch in die Besprechung? Wieso hast du JETZT noch überhaupt eine Besprechung!?" Jan wirbelte nur mit den Händen in alle Richtungen, als ob eine lästige Fliege um seinen Kopf rum schwirrte. Ohne ein einziges Wort, schwenkte er zur Eingangstür und die bulligen Bodyguards machte ihm den Weg frei. "So ein blöder Idiot.", murmelte Dominic hinter seinen Scheiben. Er seufzte kurz darauf hin und holte etwas aus seinem Rucksack. Ein Polarout Foto mit einer liegenden Kaito. Ihr golden braunes Haar breitete sich wie wellig flüssige Seide über das saftige grüne Gras und die frechen Gänseblümchen tänzelten um ihre Nase, die sie über ihre liegende Schulter legte. Ihre Augen waren geschlossen und auf dem unbeweglichem Foto ähnelte sie einem toten Engel. Als Kaito völlig überarbeitet und müde von der harten Arbeit nach Hause kam und sich leer gebrannt auf die Wiese stürzen lies, knipste Dominic diese einmalige Gelegenheit zu einem Foto. "Verdammt.", fluchte er leise, legte seine Stirn in die Hand und seufzte wieder. Sie hatte ja keine Ahnung, dachte er sich besorgt. Auch nicht, dass zu diesem Zeitpunkt, als er das Foto heimlich und versteckt knipste, nicht nur er allein hinter den Büschen und Wänden lauerte. "Guten Abend, Mister Jan!", begrüßte einer der Bodyguards mit erhobener Hand. "Jaja…Sind alle schon da?", fragte Jan genervt und erschöpft, ausgesaugt. "Fast, aber die Mitglieder die bereits anwesend sind, haben nach Ihnen gefragt." "Aha, ich bin ja schon da...bin ja schon da." Jan sucht verzweifelt nach etwas in seiner Manteltasche, aber der Bodyguard holte seine Schlüssel schnell heraus und öffnete die geheime Tür. "Danke…" Schon als Jan zur Rezeption angekommen war um seine Schlüssel für sein Zimmer abzuholen, salutierten die schwarz bekleideten Bodyguards wieder und die Empfangsmädchen verbeugten sich tief. "Guten Abend, Mister Jan! Wollen sie in Ihr Zimmer, oder in den Versammlungssaal?", fragte einer der schwarzhaarigen kleinen Mädchen freundlich. "Wieso sollte ich jetzt in den Versammlungssaal wollen!?", schrie Jan schwer atmend und die Mädchen zuckten zurück. "Entschuldigung, Sir." Jan seufzte schwer, entschuldigte sich, aber es klang mehr wie ein vorbeigehendes Flüstern. Die Türen des Lifts schlossen sich langsam und Jan knallte sein Gewischt gegen den Spiegel. "Au…Mein Kopf." Er biss sich in die Unterlippe und erzeugte einen mächtigen Knall, als er seine Faust gegen den Spiegel schlug. "Verdammt! Wieso er!? Wieso er…?" Seine Augen fallen und viele kleine Falten bildeten sich zwischen seinen Augenbrauen. Fast zitternd konzentrierte er seine Wut in seinem Kopf, bis der erlösende Klang des Aufzugs durch seine brennenden Gedanken durchdrang. "Ich bin besser als Dominic.", murmelte er noch in der Stille. Es war für ihn ein befreiendes Gefühl die Schlüssel ins Schlüsselloch zu stecken und zu drehen. Er beachtete gar nicht, dass die Tür ohne jeden Laut auf und zu ging. Jan schmiss die Schlüssel irgendwo in der Dunkelheit hin, sowie seinen Mantel und seine Aktentasche. Die Kälte des nassen Wassers, dass er sich auf sein müdes Gesicht spritzen lies, entspannte seine Nerven und Muskeln. Ohne jeden Verdacht darauf, dass die Läden seiner Kommode und seines Schreibtischs offen waren, ging er müde in sein Büro, schaltete das Licht ein und drückte auf den Knopf seines Anrufbeantworters. "Hallo, Jan! Hier ist Mandy! Erinnerst du dich? Die Schlampe die du nicht mehr angerufen hast!", schrie eine junge Frau am Ende der Leitung und ihres Satzes. Jan seufzte nur kichernd. "Jan Yoare? Hier spricht Hiro Tomia." "Shit!", fluchte er leise. "Ihre Mutter gab uns diese Nummer. Sie ist ebenfalls so besorgt wie wir." "Na und!? Wieso lässt ihr mich nicht in Ruhe!?", schrie er. "Sie wissen, dass es nicht anders geht. Die Vorbereitungen für die Verlobung mit Ihnen und meiner Schwester beginnen ab nächster Woche." Jan setzte sich in seinen Ledersessel und atmete erst tief ein. "Jan…Das ist Ihre und die Pflicht meiner Schwester, so sehr ich auch dagegen bin. Sie ist sich ihrer Aufgabe bewusst und das sollten Sie auch sein. Es geht nicht anders…Unser Blut darf nicht verwischt werden!" Jan hörte den Hörer am anderen Ende zuknallen und er legte seine Stirn in seine Hände. "Ich will aber nicht…Nein, ich will nicht!" "Oh, be a good boy!" Plötzlich drang eine kichernde Stimme zu ihm. Er hob sich von seinem Stuhl und er stolperte fast, als er zurück ging. "Wer…Wer bist du!? Wie bist du hierher gekommen!?" Der Gedanke an die Waffe in seiner Schublade, kam ihm unglaublich verführerisch und hilfsbereit vor. Aber er wusste nicht, dass sie weg war. "Es ist nicht wichtig, ob Sie meinen Namen wissen.", sagte Meihja. "Ich werde nach Hilfe rufen." Jan streckte seine Hand bereits nach dem Telefon aus. "Das ist nicht nötig, Herr Yoare! Ich wurde von ihren Kollegen geschickt. Mit besten Grüßen." Meihja setzte ein verführerisch neckisches Lächeln auf ihr schönes Gesicht. Jan erwiderte es. Seine Muskeln lockerten sich. "Ich verstehe. Und welchen Spaß hast du mir mitgebracht?" Jan lies seine Augen lüstern auf ihren Körper gleiten. Ihre vollen Brüste, ihre elegante Wespentaille, ihre langen geschmeidigen Beine und dieses golden bronzene Haar…Das alles erregte jede Faser seines männlichen Körpers. Meihja nahm sich die schwarze schmale Sonnenbrille ab und steckte sie in ihre vordere Hosentasche. Langsam und geschmeidig näherte sie sich Jan zu und öffnete ihre schwarze Lederjacke, sodass ihr nacktes Dekolleté zu bestaunen war. Ihre Knie lehnten sich gegen das Fenster und Jan hielt sie an den Hüften. Ihr Kuss war wie loderndes Feuer, dass Jan Stück für Stück zu verbrennen lies. Aber er konnte seine Lippen nicht von ihr lassen. Etwas bezauberndes und anziehendes umgab ihren göttlichen Körper. "Du bist so scharf, Mädchen!" Meihja kicherte wieder bei seinen "Anmerkungen" oder "Komplimente". Noch wusste Jan nicht, was ihn erwartete. Noch wusste er nicht, dass der Gedanke eine Waffe auf sie zu richten, doch ein guter und rettender Gedanke war. "Mister Jan…Sie gehören doch zu den großen Männern der Nachtraben.", fragte Meihja, während Jan sich das Hemd auszog und Meihja ihn weiter küsste. "Ja…Aber…Woher kennst du die Nachtraben?" "Stimmt es, dass heute Nacht ein wichtiges Treffen statt findet?" Meihja machte eine Pause, lehnte ihr Kinn auf seine Schulter und lies sich von Jan betatschen. "Ja. Heute wird entschieden, wie unser nächster Schritt aussehen wird um…" "Um?" Jan war bereits am Gipfel seinen Lüste und konnte seine Zunge nicht zurück halten. Es war sowieso bereits zu spät. "Um den Fall des grausamen Königs…Touya de Rheasca." Sie legte ihren Kopf in den Nacken und lachte. "Haha…Oje, oje…Wie wollt ihr einer der mächtigsten Vampire dieser Welt zu Fall bringen?" Jan grinste nur, "Lass das mal unsere Sache sein. Wir wissen was wir tun. Du brauchst keine Angst zu haben." Meihja ging einen Schritt zurück und hörte den enttäuschten Laut, der aus Jan kam, als sie ihren wärmenden Körper zurück schob. "Ihr Menschen denkt wohl, dass ihr die gleiche Macht haben könnt, wie wir." "Was?", fragte er kichernd. Meihja aber trat noch einen Schritt zurück und ihre Miene wurde immer kühler. "Merk dir das, auch wenn du tot bist…Ihr Menschen werdet euch nie über uns stellen können." In einer schnellen Bewegung zuckte Meihja ihre Waffe aus ihrer Hose und die Bodyguards in den Hallen rannten in Richtung Jans Zimmer, nachdem der Knall zu hören war. "Sorry, good boy. Das sollte eine Nachricht für deine Kollegen werden, dann werden sie meinen Namen wissen." Meihja zog sich die Jacke wieder an und öffnete das Fenster. Der kalte Abendwind durchwühlte ihre glatten Haare und schaute noch ein letztes Mal auf den leblosen Körper. Ihr Blick war von einem kleinen dünnen Schmerz erfüllt. "Tut mir Leid.", flüsterte sie und sprang in die Flucht. "Ich habe heraus gefunden, dass der Kreis der Nachtraben weitere Kontakte zu Touya unterbrochen haben, derweil. Anscheinend hat sie die Nachricht erreicht, mein Meister.", kicherte Rah belustigt über die Angst der armen Nachtraben. Megumi lachte mit. Er starrte wieder aus dem großen und breiten Fenster dieses leeren einsamen Festsaals hinaus, und war wie immer von der glänzenden Schönheit des Vollmonds begeistert. Ein knirschendes Geräusch hallte durch den Raum. "Rah. Du kannst jetzt gehen." Rah schaute vorerst noch kurz in die dunkle Ecke, verbeugte sich aber tief und verschwand stumm. Die Stille breitete sich aus und Megumi lächelte den Mond an. "Meihja." "Ja, Meister." Meihja entsprang aus der Dunkelheit wie eine Knospe aus der Erde und verbeugte sich. "Hat dich wer gesehen? Wie viele hast du getötet?" "Nein, ich war vollkommen unsichtbar und ich habe nur einen getötet. Jan Yoare." Megumi lachte leise, schloss die Augen und schüttelte seinen Kopf leicht. "Wie dumm von mir DAS zu fragen." Nein, wollte Meihja schreien. Ihr Körper zitterte richtig vor Selbstachtung. Sie hasste es, wenn sich sein Meister irgendwie Vorwürfe machte. Sie hat das nicht verdient. Plötzlich hörte sie Schritte zu sich kommen. Immer schneller, bis sie ohne Laut stoppte und sich eine warme Hand auf ihre kühle Wange sich zärtlich legte. "Danke, Meihja. Das hast du großartig gemacht. Wie jedes Mal…" Megumi legte seine Lippen unter ihrem Ohr und Meihja seufzte glücklich aus. Ihr Herz begann heftig und schmerzend gegen ihren Brustkorb zu schlagen. Sie spürte wie sich ihr Blut Sekunde auf Sekunde erwärmte und durch ihren Körper wie ein schneller dünner Fluss durchströmte. Megumi sog den leichten Geruch ihres Shampoos und der Feuchtigkeitscreme ihrer Haut. Er musste bei diesen Gedanken grinsen. "Alles was ich jetzt kann, habe ich von meinem Meister gelernt.", sagte Meihja mit geschlossenen Augen und genoss diesen kurzen Augenblick mit dem Mann, dem mächtigen Vampir den sie bis aufs Blut begehrte. Den Vampir, den sie eigentlich Vater nennen sollte. Megumi konnte sein Verlangen nach ihr nicht abstreiten. Er wusste es, seit dem Moment als er sie völlig verschmutzt und beinahe tot aufgefunden hatte, nachdem sie fast vergewaltigt worden war. Er zog seinen Kopf zurück, als die Erinnerung hoch kam und blickte Meihja in die braun-blauen Augen, die unter ihren langen Wimper zu ihm hinauf schauten. Im nächsten Moment hätte er endlich seinen Begierden nachgeben und diese köstlich aussehenden Lippen ausprobieren können. Aber jemand anders in seiner Erinnerung, hielt ihn davon ab. Egal wie sehr ihn seine Tochter reizte…Seine einzig wahre und tote Liebe konnte es ihm nicht erlauben. "Meihja." "Ja, Meister?" Megumi stockte zuerst als er anfangen wollte zu reden. Ihr zu erklären, dass er nicht konnte, aber es kaum aushalten konnte. Nach endlos quälenden Minuten, hielt er immer noch ihre, jetzt warm gewordene, Wange in seine Hand und fand dann seine Stimme wieder. "Meihja. Ich bin so stolz auf dich.", flüsterte er nahe ihrem Ohr und ein wohliger Schauer durchströmte sie, aber auch ein dorniger Schmerz machte sich breit. Nein, lass mich los, dachte sie quälend. Meihja trat einen Schritt zurück und schwang ihren Kopf langsam nach links und rechts. Ihr Ausdruck sprach das aus, was sie nicht sagen konnte und Megumi hat es verstanden. Doch in dem Moment verspürte er den bissig giftigen Geschmack seiner Reue. "Du kannst dich jetzt zurückziehen, Meihja." Sie verbeugte sich tief und verblasste in der Schwärze. Als Megumi sich sicher war, dass Meihjas Präsenz nicht mehr wahr zu nehmen war, legte seine Handfläche gegen die Fensterscheibe und schaute auf die kleinen Sprösslinge in seinem Garten, der von der Größe her einem Golfplatz glich. Er sah die hellgrüne und zerbrechliche Farbe der kleinen Pflanzen und er stellte sich bloß vor, wie die Pflanze als stämmiger Baum aussehen könnte und dann bebte die Erde in kleine vibrierende Schläge unter seinen Füssen. Nach nur Millisekunden war aus dem kleinen Sprössling ein stolzer großer Baum geworden. Seine Äste reichten weit aus über andere Bäume und Megumi setzte ein unschuldig kindliches Lächeln auf. Aber bereits im nächsten Moment, als die Blätter der Bäume plötzlich gelber wurden, dann braun und dann fielen sie ab, loderte ein Feuer der Wut in ihm. "Verdammt!", schrie er und das Fenster begann zu brechen. Die Risse breiteten sich bald über die ganze Fensterfläche aus, bis hin zu seiner Hand. Er krault seine Finger langsam zu einer Faust und die quietschende Geräusche seiner Fingernägel hallen unerträglich im ganzen Saal. "Touya…" Der Baum kränkte mit jeder Sekunde ins Verderben bis er nur noch ein hängender langer Stock war. Das Glas des Fensters zerbricht in tausende Scherben und fallen zu Boden. Nachdem auch die anderen Fenster zersplitterten, begannen die Schreie von Megumi. –––––––––––––––––––––––––––---- - - - - SORRY FÜR DIE FEHLER >