Amaya von abgemeldet (SIN and PASSION) ================================================================================ Kapitel 31: Smile for the Death ------------------------------- –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––----- - - - - Hi Gleichgesinnte und ihr Anderen… Achtung! Lesen auf eigene Gefahr! HÖRT (Die Musik und richtige Stimmung für Amaya): Muse Panic! At The Disco My Chemical Romance Deftones Armor For Sleep Audioslave Queens Of The Stone Age Depeche Mode Kidney Thieves Kill Hannah Und jetzt zur weiblichen Seite: Kelly Clarkson (Ich mag ihre Lyriks, die sind klasse!) The Veronicas P!nk The Pussycat Dolls Monrose ACHTUNG! Der Anfang wird von mir erzählt und DANN von Touya! Kapitel –31– ~*Smile for the Death*~ Mit jemandem zu schlafen ist doch kein Verbrechen, oder? Jemanden hemmungslos zu lieben macht dich nicht zum Verbrecher, oder? Schmutzige Gedanken zu teilen und verwirklichen macht einen doch nicht zum Sünder, oder? Ihr sagt doch, wir jungen Gören sollen jemanden finden mit dem wir all diesen leidenschaftlichen Mist erleben sollen. Also, wieso schimpft ihr uns aus und sagt trotzdem, dass ist nicht der Richtige? –––––––––––––––––––––––––––---- - - - - Am liebsten wollte Kaito sein Gesicht in ihre Hände legen und ihm jede Träne weg küssen. Ihm jeden Kummer auf sich nehmen. Der Abstand zwischen ihr und ihm, kam ihr immer gewaltiger und unerreichbarer vor. Trotzdem fand ihre Hand den Weg zu ihm und wischt die Tränen weg. Diese Tränen der Trauer, die Kaito nur allzu gut kennt und sich am liebsten wünschte, dass sie es nicht tut. Touya schluchzt nicht. Kein einziger Ton fließt aus seinem Mund, nur Tränen. Eiskalte Tränen, auf Kaitos Hand. "Entschuldige." "Brauchst du nicht." Noch länger konnte Kaito den Anblick ihres weinenden Geliebten nicht mehr ertragen. Touya, der sich wieder auf den Klavier-Hocker fallen gelassen hat, haftet seinen starren Blick auf den Karo artigen glatten Marmorboden. Wahrscheinlich spürt er Kaitos liebende Hand in seinem Haar gar nicht mehr. Auf einmal wird es um Kaitos rechte Hand ganz komisch. Sie weiß, dass nur Touyas Tränen sich in ihre Haut einsaugen, aber etwas ist komisch. Mit der Zeit werden sie immer wärmer. Bald spürt sie die ganze Hitze auf ihrer Hand und Kaito dachte für einen kurzen Moment, sie würden sich ins Blutrote färben. Für einen kurzen Moment war sie auch dieser festen Meinung, aber ein kleiner Hauch von bitterem Duft kriecht ihr die Nase hoch. Und es ist Blut, dass auf ihrer Hand klebt. Seine Tränen verwandeln sich plötzlich in Blutstropfen. Kaito hält inne, als sie die volle Wärme jetzt noch intensiver spürt. Genau denselben Streich spielte Touyas gefälschter Spiegelbild mit ihr. Jetzt könnte Kaito jeden Tropfen genüsslich ablecken. Ihre Unterlippe beginnt bereits zu zittern beim längeren Anblick dieser dicken Flüssigkeit. Aber sie reißt sich zusammen, versucht die verlockende Versuchung zu verdrängen. Der Gedanke sich auf sein Blut zu stürzen, würde sie bloß verraten. Doch dann denkt sie wieder, Touya ist der gleiche besitzergreifende Type. Aber nicht jetzt. Jetzt würde er ihr alles erzählen. Die Vergangenheit ist so greifend nah, dass Kaito sie richtig spüren kann, wie den eisigen Wind an ihrem Nacken. "Es sind jetzt fast 200 Jahre her, seitdem ich das letzte Mal geweint habe." "Vampire weinen Blut.", stellt Kaito fest. Zum Glück kann Touya ihren Klang der Erregung nicht wahrnehmen. "Du kannst es sehen? Natürlich kannst du das. Deine Augen wurden längst geöffnet." Aber Touya hat vergessen zu sagen, dass die Tränen eines Vampirs für ihn schmerzlich sind. Sie sind so heiß, heißer als der schwere süße Nektar den sie trinken. Als ob es gar nicht richtiges Blut wäre, sondern heißes Quecksilber. "Was war der Grund für deine Tränen, vor 200 Jahren?" "Ich bin einer stickigen Hölle entkommen." Doch für Touya waren die ganzen Kriege und das 'dunkle Zeitalter' eine einzige Hölle. "Du weintest wegen deiner Freiheit?" "Ich durchquerte einen dichten Wald, meine Hände von Stacheldraht wund zerstochen wie meine Beine, auf der Suche nach meinem Verräter." Das Glänzen in seinen Augen scheint sich wie flüssiges Feuer zu bewegen. Kaito erschreckt sich, wie sie seine ganze Wut entflammen sieht. Seine angsteinflößende Aura hebt sich aus seiner Trauer und Wut heraus. "Wer…hat dich verraten?" Nach einer Minute der Stille bewegt Touya langsam seinen Mund und spricht, "Megumi. Er war es. Er ließ mich in dieser Folter Hölle faulen. Er wusste, ich stecke da fest. Er wusste ich leide, denn wir hatten eine starke mentale Verbindung…damals. Und doch…Tat er nichts…Wochenlang hing ich in diesem schmutzigen Verlies fest." Daraus kann Kaito Touyas Angst für Verliese und Foltereien ausschließen. Besonders wenn dein engster Vertrauter daran Schuld war. Was für ein gewaltiger Schmerz das für ihn gewesen sein muss…Und doch war es viel tiefer. "War es das, was euch entzweite?" Eine weitere, weit aus viel längere und qualvolle Stille brach aus, bis er seinen Kopf schüttelt. "Nein. Es war was ganz anderes. Die Geschichte mit meiner Gefangennahme habe ich Megumi verziehen, ohne es zu erwähnen. Aber er enttäuschte mich wieder und das war der letze Tropfen, der das Fass voller Blut zum überlaufen brachte." "Erzähl es mir. Erzähl mir alles." Touya musste diesmal in Kaitos Augen schauen. Er sieht die feste Entschlossenheit in ihnen. Er braucht ihre Gedanken nicht zu lesen um zu wissen, dass Kaito es verkraften würde, dass sie es wenigstens versuchen würde. Jedenfalls hofft sich Touya das mit ganzer Kraft. Er nimmt sie an der Hand, geht dicht neben ihren Körper in sein Zimmer, setzt sich ans breite Fensterbrett und sieht dem fallenden Regen zu. So viele Erinnerungen, so viele Gedanken und Gefühle. Alles wollte er jetzt sammeln und endlich seinen freien Lauf lassen. Wer weiß, vielleicht hilft es ihm. Wie der Regen, wollte er alles auf den Boden verstreuen und dass Kaito sich dessen annimmt. Aber es gibt da noch etwas das Touya befürchtet. Wenn er die alten Gedanken zurückholt, von seinem hemmungslosen wilden Leben als Vampir, wird er wieder wie früher werden? Es graust ihm bei dem Gedanken, wieder den Geschmack unverzeihlicher Sünde zurück zu erlagen. "Du willst es wirklich hören?", fragte er ohne Kaito anzusehen. "Ja, mein Geliebter." "Pass auf, denn nach diesem Märchen, wirst du mich nie wieder Geliebter nennen, so sehr es mir das Herz brechen wird." Ein verkrampftes Grinsen setzt sich auf Touyas Gesicht. Kaito nickt. Nachdem Touya sich sicher war, er sei jetzt bereit, holte er noch einmal tief Luft und ruft die Geister seiner Erinnerungen zurück in dieses Zimmer, zurück ins Leben. * Ich habe meine Familie geliebt. Jede Fassade ihrer Gesichter habe ich fast vergessen. Seltsam…Die Gesichter während ihres Todes brennt mir immer noch im Gedächtnis. Es musste Winter gewesen sein, als es geschah, denn es war kalt und die Sonne hängte immer weniger am Himmelszelt. Besonders im kleinen Dorf indem wir lebten. Damals war ich noch ein kleiner Junge, erst 10 Jahre alt geworden und doch schon ein Wirbelwind gewesen. Wo immer ich auch war, ich stelle eine sinnlose Dummheit an. Mein Vater bestrafte mich jedes Mal, wie es für einen richtigen Vater damals üblich war. Nur meine Mutter kicherte hinter ihren glatten Haaren über meine Streiche, denn sie liebte es, wenn ich meinen Willen frei durchsetzte. Meine zwei kleineren Schwestern blickten zu mir auf, sie bewunderten ihren großen starken Bruder, der immer das tat was er wollte. Es kam mir wie ein normales Leben vor, für einen Bauernjungen. In den Nächten, als mich mein Vater in die Scheune zur Strafe für mein Humbult einsperrte, wünschte ich mir jedesmal aus kindlichem Zorn, dass alle dafür bestraft werden mussten. Manchmal denke ich, dieser diabolische Wunsch wurde zu einem Fluch, der sich über das ganze Dorf legte, denn in dieser Nacht stand alles in Brand. Ich schlief tief und fest auf dem Heuhaufen neben den Hühnern, bis ich Schreie hörte. Anfangs hatte ich Angst aufzustehen und nach meiner Familie zu sehen. Bis heute wünschte ich, ich hätte es lassen sollen. Aber mein hochmutiger und falscher Mut, stürzte mich aus der Sicherheit. Ich erinnere mich noch, wie ein roter Nebel sich über die Stadt legte. Aber es war kein Nebel jeh mehr ich den Hügel runter lief. Es war Feuer. Im Winter. Ich laufte, mit brennenden Schmerzen unter meinen Sohlen, durch die fackelnden Straßen des Dorfes, bis ich endlich zu meinem vertrauten Haus kam. Es war gespenstisch, denn ich hörte keinen Schrei mehr. Nicht einmal meinen, als ich die aufgehängten Leiber meiner missbrauchten Schwestern sah. Ich erstarrte zur Salzsäure und doch kann ich nicht genau sagen, dass ich mich zu ihnen bewegte und ihre Füße zum Abschied küsste. Voller Verzweiflung und Wahnsinn rannte ich in das Zimmer meiner Eltern und was ich sah, was das Letzte Bild das ich mit meinen menschlichen Augen prägte. Die enthaupteten Körper meiner geliebten Eltern. Sie wurden Einer auf den Anderen aufgestapelt und die Köpfe waren verschwunden. Nur ihr schwarzes Blut saugte sich überall in den Bambusboden. Mir schossen tausende von Gedanken durch den Kopf. Ich würde nie wieder die strenge Hand meines Vaters auf meine Wange spüren und seinen Beschützer-Blick, der mich umhüllte. Und Mutters Sicherheit und Wärme in ihren Armen, wie ihren Waldduft. Ich faltete meine Hände zum letzten Mal in eine Faust und betete. Ich betete für ihren Segen, obwohl ich nicht ganz wusste was ich tat. Ich war nur ein kleiner Nichtsnutz der Unfug trieb. Ein leises Geräusch brachte mich dazu meinen Kopf nach hinten zu wenden und sah in ein fettes, narbenverzerrtes Gesicht. Das Gesicht des Teufels, dachte ich damals. Ich schrie laut los und lief an ihn hysterisch vorbei, doch er packte mich schmerzend an meine verbrannte Kleidung und hebte mich hinauf zu diesem Gesicht. Ich schloss immer die Augen bei diesem Anblick. Deshalb weiß ich bis heute nicht, wie er ausgesehen hat. "Hab keine Angst, mein Junge. Ich habe dich auserwählt." Mir war sofort bewusst, diese Stimme bringt Tod und Unglück. Aber mein Leben war sowieso bereits vorbei, dachte ich. Meine Augenlieder senkten sich langsam und ich dachte zum letzten Mal an meine Familie. An meinen stolzen Vater. Meine fröhlich Schwestern und meine sanfte ruhige Mutter. Meine Mutter. Ihre Augen sind mir im Gedächtnis geblieben. Ihre dunkelblauen Augen, die mich immer mit Liebe anschauten. Ein Schmerz bohrte sich durch meine Haut, durch meinen Hals und meine Schreie verstummten. Ich stieß meine Fingernägel in die pompösen und mächtigen Schultern meines Mörders. Kratzte verkrampft daran und spürte wie mein Leben ausgesaugt wurde. Meine kümmerliche Kraft verlies mich und ich verlor den Kampf gegen das Überleben. Meine Augen schloßen sich für immer. Ich starb. Ständig wirbelte ich mit meinen Händen herum um den zustoßenden Dolch in meinem Leib zu finden und zu entreißen. Aber es war keiner in mir. Es war der Schmerz des lebendigen Todes um den mein Körper kämpfte, der sich in mir auszubreiten versuchte. Ich fühlte zum ersten Mal die blutigen Tränen und den heißen Schweiß auf meiner Haut. Zwischen den Sekunden meiner Qualen, hörte ich meinen Mörder kichern. Hörte ihn mich belustigen auslachen, wie sehr ich gegen das Sterben kämpfte. Aber dann war es vorbei und ich öffnete meine Augen. Die volle Schönheit eines Vollmonds schien auf meinen neugeborenen Körper hinab. Meine Beine richteten sich wie aus Zauberhand leicht auf und ich betrachtete begeistert die Vollendung meiner Wandlung in ein anderes finsteres Wesen. Mein Mörder riss mich aus meiner Bewunderung zur Nacht und warf mir ein Tier zu. Ein totes Kaninchen wie ich durch das weiche Fell feststellte. Eine warme Flüssigkeit rann aus dem abgetrennten Hals, wo einst der Kopf gefestigt war. Es lief mir bereits das Wasser im Mund zusammen und ich wusste nicht weshalb ich plötzlich einen Hunger verspürte der so unglaublich intensiv in mir loderte. Da wusste ich, es war Blut, dass auf meine Hände fiel. Ein spitziger Schmerz durchbohrte mein Zahnfleisch und etwas langes ragte aus meinem Mund. "Wenn du nicht zubeißt, wirst du bald sterben. Willst du das? Willst du genauso erbärmlich sterben wie deine Familie?" Mein Mörder zeigte sich nicht im Schein des Mondes und blieb versteckt im Schatten. Ich besinne mich kaum an dieses verhasste Gesicht. Ich stoß meine Zähne ins zarte Fleisch des Hasen. Ohne zu ahnen, welche starke Auswirkung das junge Blut in mich wirken würde, sog ich den köstlich aber kalt gewordenen Saft in mir. Meine Augen rollten, wie mein Magen. Der Sternenhimmel schien sich zu drehen und ich fühlte mich wie in einer kurzen Ekstase. Ich fühlte mich so gut. Jeder Zentimeter meiner Kehle, was das Blut berührte, war in Flammen aufgegangen. Ich verlangte nach mehr, aber nach dem mächtigen Faustschlag in meinem Gesicht wusste ich, dass mein Mörder, der einzige der mir etwas über diese neue fremdartige Welt beibringen könnte, mich jeden Tag umbringen wird. Von da an vorhersagte ich mir eine dunkle Zeit. Eine Zeit die mich Stück für Stück fressen wird. "Was soll das heißen, du kannst niemanden finden!?" Es war eine Nacht wie jede andere. Und obwohl ich noch zu jung war für ein vampirisches Leben, gestattete mir mein 'Meister' nicht, wie ich ihn immer nennen musste, menschliches Blut zu trinken. Zu wertvoll als für einen kleinen unwürdigen Wurm wie mich, wie er immer lachend prallte und mich dabei schlug. Stattdessen wurde ich jede Nacht rausgeschickt um Frauen und Mädchen mit meinem zierlichen Gesicht, zu ihm zu locken. Das war der Grund weshalb er mich auserwählte. Ich bin mir sicher, dass sein Gesicht abartig ausgesehen musste, zuweilen ich nie richtig in diese furchterregende Fratze aufschauen wollte. Ich irrte seelenlos durch die Städte umher und tatsächlich schauten Frauen mir hinterher, obwohl ich noch ein kleiner Junge war. Es war Alltag, oder besser gesagt Allnacht. Die unglücklichen Opfer stoppten mich auf der Straße und wagten es nicht einmal mir in die Wangen zu kneifen, auch wenn sie es gerne gewollt hätten. Für sie musste ich wie ein kleiner Engel ausgesehen haben, ein verzaubertes Wesen aus einer anderen Welt, denn sie folgten mir wirklich bis zur schäbigen alten Villa meines Meisters. Natürlich schrien die jungen Frauen und Mädchen wie aufgespießt, als ich sie zu ihm brachte. Ich habe nur ihre letzten Todesschreie und langandauernde Gewinsel ertragen müssen, während er an ihnen seine Foltermethoden ausspielte. Das einzig Richtige was ein Meister für seinen Schützling getan hat. Er bewahrte mich vor den obszönen Schreckensstellungen seiner bemitleidenden Opfer. Ich hingegen ernährte mich weiterhin von mageren Tieren die manchmal in meiner Zelle hinein kriechten. Meistens waren es Fledermäuse die sich neben mich hausten. Manchmal hatte ich das Gefühl, als ob sie wussten oder genau spürten, dass ich fast jede Nacht verhungerte. Nie versuchten sie einen ihrer schwarzen Flügel zu bewegen, wenn ich nach ihnen schnappte. Ohne einen Pieps durfte ich von ihnen trinken. Und es gesellten sich immer mehr zu mir. Aber ich konnte es nicht verstehen, weshalb sie sich so wohl in meiner tödlichen Nähe fühlten. Aus Spaß krönte ich mich zum Herrscher aller Fledermäuse. Dennoch war ich einsam. Wenn die Sonne aufgegangen war und ein paar zufällige warme Strahlen auf den kalten Boden meiner Zelle sich verirrten, schaute ich neugierig, aber mehr sehnsüchtig nach ihr. Jedes Mal rührte es mich zu Tränen und jedes Mal bestätigte der Fakt, dass ich nicht menschlich war wenn ich die roten dickflüssigen Tränen berührte und wegen dem heißen Schmerz aufschreckte. Und ich betete, unter der brühenden Sonne. Es war mir gleichgültig welcher Gott oder Teufel dieses Gebet erhörte. Ich dankte ihm, denn ich spürte vibrierend in mir, dass ich von dem Schmerz bald erlöst sein würde. Es waren zwei Jahre die ich einsam in Grausamkeit unter den Fittichen meines Meisters lebte. Aber ich nenne es lieber 'Überleben'. Mein Meister war wirklich der einzig andere Vampir den ich kannte. Für lange glaubte ich sogar, dass wir die Einzigen wären. Aber ab und zu besuchten ihn Kreaturen, die dasselbe Verlangen nach Blut hatten wie wir. Durch die Spalten meiner hölzernen Tür konnte ich die Silhouette einer Frau und eines mageren Mannes, von dem ich dachte er würde jeden Moment abknicken, erkennen. Ihre Vorlieben lagen bei Paaren. Das konnte ich hören, durch ihre Schatten sehen, wie sie sich ihre Liebe zum Letzten Mal weinend und mit dem letzten Atemzug erklärten. Ich stierte auf die Schatten die sich unter dem Spalt meiner Tür bildeten und erlebte die verzweifelten Hände der Liebenden, die sich noch ein letztes Mal berühren wollten. Die Vampire gestatteten ihnen dieses letzte Beisammensein nicht. Gespant festigte sich mein Blick auf dieses Bild. Ähnlich dem Verhalten eines Voyeur, der sich am Anblick leidender Menschen sich erregt fühlt. Aber bei mir war es anders. Ich kannte das Gefühl Liebe in meiner Familie, doch eine solche starke Bindung, selbst im Angesichts des Todes sich ewige Liebe zu schwören, durchzuckte meinen Körper jedesmal aufregend mit Strom. Ich sehnte mich danach. Nach der unsterblichen Liebe die über den Tod hinaus wächst. Ich wollte danach streben, aber jedesmal wusste ich nicht wie. An einem helllichten. An einem Tag wie jeder, und ich fand es für unerklärlich, dass mein Meister selbst am Tage schlief und ich mich in der brühenden Sonne frei bewegen konnte, stieß ein Mädchen meines Alters, vielleicht auch älter, auf mich zu. Das erste Mal, dass ein Mensch richtig mit mir gesprochen hatte. Aber ich konnte meinen Mund kaum bewegen. Ständig warf sie mir schwärmende Blicke, versteckt hinter ihren glatten Haaren, zu. Ich sog ihren Duft ein, aber er berührte mich nicht und das Wort Liebe stellte sich immer weiter hinter meinen Schatten, hinter dem üblichen Verlangen frischen Bluts. Nur als die Sonne heißer auf die Erde brühte, schien mir ihr süßer Schweiz verlockender als der rasende Puls ihres Herzens vor. Das Mädchen legte ihre Hand auf meine und ihr Hals war so nah, da wurde es für meine Zurückhaltung zu viel. Blitzschnell bohrte ich meine Zähne in ihren weiße Hals und trank jeden Tropfen ihres süßen Blutes. Eine noch viel größere Wirkung hatte reines Menschenblut auf mich als das abgemagerte Tierblut. Es war das erste Mal. Das erste Mal einen Menschen unter meinen Zähnen zu haben. Ich spürte das heiße Blut meinen kalten Körper wie eine Flutwelle unerklärlichen Wärme durchströmen. Die Schürfwunden an meinen Knien und Handflächen begannen sich zu spannen bis eine cremige Haut überzogen wurde. Selber brachte ich mir bei, dass Menschenblut einem wie mir Heilung schenken kann, aber auch größeres Verlangen nach mehr. Ähnlich einer Droge. War es ein Fehler dieses unschuldige Mädchen zu töten und einfach am trockenen Waldboden fallen gelassen zu haben? Als Kind stellte ich mir noch dumme Fragen dieser Art, bis ich bald damit aufhörte. Wozu auch, es hatte mir das Leben gerettet. Also warum hätte ich mir darüber den Kopf zerbrechen müssen? Ich fühlte nichts. Keinen einzigen Funken Schuldgefühl durchzuckte meine Schultern und ich schlenderte, den Blutdurst für eine Zeitlang endlich gestillt zu haben, zurück in meine Hölle, wo mich nichts besseres erwartet hatte, als miserable Behandlung. Drei weitere lange Monate waren vergangen und ich merkte, dass etwas mit mir nicht stimmte. Meine Haare wurden länger, wie meine Finger- und Zehnnägel. Jeden dritten Monat musste ich sie mir kürzer abbrennen oder mit einem gestohlenen Messer abschneiden. Mein Verlangen nach Blut wurde immer größer jeh mehr ich wuchs. Dabei wusste ich absolut Bescheid, dass ich nicht mehr weiter wachsen konnte. Selbst mein Meister kriegte es mit der Ungewissheit meines Wachszyklus zu tun. Die angst folgte zugleich und er verstieß mich. Er lies mich für mehr als fünf Monate in meine Zelle verrotten und überlies mich der Dunkelheit. Noch die Sonne als der Vollmond konnten mein armseliges Zuhause erhellen und ich lernte dadurch schnell, mit meinem Wahnsinn fertig zu werden. Aber eines Nacht, und sie war so merkwürdig schwarz, da spürte ich, dass etwas passieren würde. Dennoch kriegte ich die Panik, als mein Herz plötzlich zu rasen begann. Kein einziger Grund fiel mir ein, wie das geschehen konnte. Aber ich war schon ohnehin weder ein richtiger Vampir oder ein Mensch. Manchmal glaubte ich, ich wäre die Brut der Hölle. "Hey, Sklave! Du kriegst Gesellschaft." Meine Augen waren müde und fast zugefallen, als mein Meister weit vor mir stand und etwas neben sich stehen hatte. Er stellte eine leuchtende Kerze auf den kalten feuchten Boden. Endlich konnte ich seit langem Licht und mich selbst sehen. Schon fast glaubte ich, mein Meister wäre eifersüchtig gewesen, dass ich in die Sonne reinschauen durfte. Ich wünschte, ich hätte es ihm nie erzählt. Aber jeder gehorcht seinem Erschaffer nunmal. "Mal sehen, wie wir Drei miteinander auskommen werden." Ich hörte ihn wieder kichern und die Tür zuknallen. Wie jedes Mal überlies er mich meinen Ängsten alleine. Meine Angst vor dem Unbekannten, das er hier in meiner Zelle hinterlies, aber der starke Geruch von Blut kam mir unverhofft in die Nase. Er vermischte sich mit noch was anderem. Es war wie ein leichter Wind, von Kirschblüten versüßt worden. Das war der Moment, als ich aufblickte und zwei giftgrüne Augen auf mich gefühlskalt herab starren sah. Mit einem Schlag fühlte ich mich für diese Leere verantwortlich, wie für diese zerbrechliche Gestalt, jünger als ich. Als ich in dieses verletzte Gesicht blickte, wusste ich sofort, dass ich für dieses Wesen gebraucht werden musste. "Ist alles Okay?" Sein Mund blieb hinter den weichen Haaren stumm. Anfangs dachte ich es sei ein Mädchen. Nur ein paar Zentimeter kleiner als ich. Beim waschen seiner blutigen Wunden war mit bewusst dass er ein Junge war, sowie ein Vampir. "Ist dafür mein Meister verantwortlich? Der große Mann, der dich hierher gebracht hat?" Er nickte nicht einmal, aber die Farbe seiner Haut änderte sich und seine Venen starrten aus seinen Armen blau heraus. Das passiert uns Vampiren immer, wenn wir besonders wütend, oder gereizt sind. Die Bisswunde an seinem Hals sah mehr wie eine kleine Mulde aus. Schrecklich tief war sie. Ich glaubte sein Schlüsselbein gesehen zu haben. "Er hat dich sehr böse gebissen. Woher kommst du?" Ich habe nicht erwartet, dass er mir antwortet. Es war ganz deutlich zu sehen, dass er sofort mit seinem Leben ein Ende machen wollte. Musste er zuschauen wie seine Familie gestorben ist? War er selbst dem Tode fast entrungen? Oder wollte er gar freiwillig Vampir werden? Fragen über Fragen und sinnlose Antworten quälten mich richtig. Es interessierte mich brennend. Es war irgendwie aufregend einen gleichen wie mich unter diesen stacheligen Fittichen zu haben. Aber es war so rücksichtslos! Wie konnte ich nur so selbstsüchtig sein und nicht merken, dass seine Verspannung und Wut mir galt? ICH war der Fremde. Ich war derjenige der ihn einfach ohne zu Fragen anfasste. Ich schämte mich so sehr. Schnell wollte ich dieses Missverständnis klären. "Tut mir Leid, ich habe gar nicht meinen Namen erwähnt! Ich heiße Touya. Ich bin hier schon seit 2 und Einhalb Jahren. Und wie heißt du?" Er blieb stumm, aber er schüttelte leicht und zögerlich seinen Kopf. "Du kannst dich nicht mehr erinnern? Ja, das kann passieren. Ich glaube wir Vampire, so werden wir von den Menschen dieser Stadt genannt, vergessen Sachen wenn wir uns transformieren." Eine weiche Decke, ein Geschenk eines der Frauen die es geschafft haben hier länger als Drei Tage zu überleben, schenkte sie mir. Aber ich brauchte sie nicht. Ich fühlte einfach gar nichts! Bis auf die warme Erfüllung und Erlösen reinen Menschenbluts. Ich bin nunmal ein Vampir. Außerdem war ich noch sehr jung damals. Die Fähigkeit wie ein Mensch zu fühlen entwickelt sich erst mit den Jahren bei uns. Trotzdem umhüllte ich den Gast damit. "Wenn es dir nichts ausmacht, gebe ich dir einen Namen. Ist das in Ordnung?" Und kaum zu glauben! Er nickte! Hatte ich das Gefühl, ein Stück seines Vertrauens gewonnen zu haben? Ich brauchte nicht lange zu überlegen. Die Antwort, der Name stand schon fest, als ich zum letzten Mal betete. Der einzige und richtige Name für ihn, meinem neuen Blutsbruder, "Megumi! Ich gebe dir den Namen Megumi! Das japanische Wort für 'Segen'. Denn du bist ein Segen. Ab jetzt werden wir zwei nicht mehr alleine im Dunkeln schlafen." Er reichte mir plötzlich die Hand. Ich sah seine Schüchternheit im Gesicht, aber ich schaffte es diese zu nehmen. Als sich unsere Hände berührten spürte ich es in meinem ganzen Körper. Und er spürte es auch. Wir schauten uns mit aufgerissenen Augen und offenem Mund an. Die Luft zwischen uns begann zu vibrieren, sie war geradezu schneidend dick. Und dieses neuartige Kribbeln, das aus unserem Händeschlag kam, durchströmte uns bis in die Zehnspitzen. Ich dachte zuerst, so musste sich unsterbliche 'Liebe' anfühlen. Wir beide wussten seitdem, dass das erst der Anfang war. Und wir lächelten. –––––––––––––––––––––––––––---- - - - - SORRY FÜR DIE FEHLER > Welche ist eure Lieblingsstelle/szene in der GANZEN Geschichte? Würd' mich unheimlich interessieren! ^^ Is lustig! Meine Lieblingsstelle ist…aus dem Kapitel >Bloodlust<, "Touya saugt Kaitos Blut (zum ersten Mal?)". Ich mag diese Szene, weil sie so zerbrechlich ist, aber dennoch etwas…"heißes" (nicht im sexuellen Sinn) an sich hat. Juhu! Endlich beginnt die Vergangenheit von Touya und Megumi! Ich bin schon ganz aufgeregt! Mann, wie die Zeit vergeht…Und mir kommt es so vor, als ob es erst gestern gewesen war, als mir der Gedanke von zwei Brüdern ins Gedächtnis schoss. Tja… Da sag mir einer ich hätte nur Bullshit im Hirn (Aussage meines Bruders). Ich weiß wie es ist verraten zu werden. Von deinem Bruder, von einem guten Freund. Denn Megumi war für Touya(und umgekehrt) das selbe. Hihi, mehr sag ich nicht, das müsst ihr schon lesen. bye, und passt auf eure Hälse auf ^_° –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)