Hirngespinnste von Tio (Eine Sammlung geistigen Mülls... sprich Kurzgeschichten ~ die neuste für Tonja) ================================================================================ Kapitel 20: Feuer an [[Maxwell-chan]] ------------------------------------- Hallo an mein Wichtelkind , hier ist deine halloween-geschichte. ich hoffe, du magst es und es ist dir nicht zu heftig. -------------------------------------- ~Feuer~ Ein kalter verregneter Herbsttag neigte sich dem Ende zu und der beissende Wind schlug ihm auf seinem Weg entgegen. Er schob die Hände tiefer in die Taschen seines Mantels und zog das Gesicht so weit er konnte hinter seinen Schal. Sein Blick war auf den Weg vor ihm gerichtet, seine Augen waren grau und leer. Seit Jahren war er nun schon nicht mehr hier gewesen und obwohl ihm alles fremd war, kannten seine Füße den Weg. Erst als er in eine kleine Gasse einbog deren linke Seite von einer schäbigen Mauer geziert wurde, verlangsamten sich seine Schritte. Er zog die Kapuze von seinem Kopf, um sich besser umsehen zu können. Es hatte sich nicht verändert und doch, irgendetwas stimmte nicht. Er erblickte eine ältere Frau, die sich und ihre Einkaufstüten langsam vor sich her schob. Sie beachtete ihn nicht. Er richtete seinen Blick auf den leeren Hof der nun zu seiner rechten lag. Er wirkte verlassen. Überrascht hob er eine Augenbraue. "Dort ist niemand mehr.", hörte er die alte Frau, die nun auf seiner Höhe war, krächzen. "Der Sohn hat die Familie verraten, ist einfach abgehauen.", sie schnaufte. "Mutter blieb allein zurück. Starb in der Kälte des Winters voller Sehnsucht und ganz allein in diesem Haus da... bah." Sie schien zu frieren, denn sie zog ihren Mantel enger und beschleunigte ihre Schritte. Er sah ihr zu, wie sie um die Ecke verschwand und wandte den Kopf dann wieder gen Hof. Der Wind griff in sein Haar und schleuderte es umher, bis es ihm die Sicht nahm. Er machte ein paar Schritte auf das Grundstück zu, bis er vor dem kleinen Gartenzaun stand. Trauer und Hoffnungslosigkeit hatten sich unter das Grau seiner Augen gemischt. Dass sie tot sein sollte, das wollte er nicht glauben. Er kniff die Augen etwas zusammen, konzentrierte sich auf das Fenster. Ein Flackern. Licht. Da war jemand, soviel war sicher. Mit einer schnellen Bewegung schwang er sich über den Zaun und lenkte seine Schritte Richtung Tür, welche einen Spalt offen stand. Er versuchte das Flackern noch einmal auszumachen, doch es schien erloschen. Er stoppte und zögerte einen Moment. Die Worte der alten Frau flogen durch seinen Kopf und ließen seinen Mut für einen Moment erlöschen. Doch bevor auch nur ein düsterer Gedanke den freiwerdenden Raum in seinem Kopf einnehmen konnte, schüttelte er diesen und zwang sich weiter zu gehen. Ein leises Scharren drang an sein Ohr und lies ihn aufmerken. Also war da doch jemand. Er lächelte unmerklich und schob sich durch die Tür. "Hallo...?", rief er leise und lauschte. "Mum...?" Es kam keine Antwort. Nur der Wind zog sich geräuschvoll durch die undichten Fenster und zischte ihm leise entgegen. Er fühlte sich unwillkommen und störend, obgleich hier wirklich niemand zu sein schien. Alles was er fand war eine dichte Staubdecke, die sich über die langsam zerfallenden Möbel legte. Das Haus schien schnell zu verwittern. Zu schnell für sein Verständnis. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen und warf fast hoffnungsvolle Blicke in die Zimmer. Schließlich blieben seine Augen an einem maroden Bett hängen. Ihrem Bett. Im Schlafzimmer seiner Mutter. Er starte auf den Baldachin der sachte vom Wind bewegt wurde. Ein Schatten. Er schüttelte den Kopf. Er konnte den Wind nicht mehr hören. Offensichtlich war der Verfall noch nicht bis hier hin vorgedrungen. Aber was bewegte dann den Baldachin? Er versuchte auszumachen, was genau sich hinter dem Schatten verbarg und mit den Worten der Alten kam ein unschöner Gedanken in ihm auf. "Starb voller Sehnsucht... allein in diesem Haus..." Er schluckte trocken, während sein Herz versuchte durch den zugeschnürten Hals nach draußen zu kommen. Sie musste noch da liegen. Kalt und allein. Ohne Herzschlag, verlassen vom Atem. "Mum?", fiepste er mit einer viel zu hohen Stimme. Seine Finger drückten sich gegen den Türrahmen, bis seine Knöchel weiß hervor traten. Der Baldachin begann erneut zu tanzen. Er wippte hin und her, gerade so als wolle er ihn und seine Angst verspotten. Die marode Matratze knarrte bedrohlich und übertönte so fast das Rauschen in seinen Ohren. Plötzlich sprang ein Schatten durch de Tücher und ließ ihn so heftig erschrecken, dass er ein Stück Holz aus dem Türrahmen brach. Sein Herz raste ebenso wie seine Augen, welche den gesamten Raum absuchten. Er zuckte erneut heftigst zusammen, als er etwas an seinem Bein spürte. "Meow..." Eine Katze. Er lachte auf und Erleichterung löste seine verspannten Muskeln. Es war nur eine Katze, die sich hier ihr neues Zuhause eingerichtet hatte. Schnurrend schmiegte sie sich an seine Beine und ließ ihren Schwanz vor ihm tanzen. Wohlgemerkt ihren sehr langen Schwanz. Er hockte sich hin und strich dem Tier über den Rücken. "Na was machst du hier, so ganz allein?", fragte er leise. Die Katze fixierte ihn mit ihrem Blick und es wirkte fast als würde sie grinsen. Sein Magen machte einen Hüpfer. Er wusste nicht warum, aber er hatte eine böse Vorahnung. Noch immer stimmte etwas nicht. Er betrachtete die Katze weiterhin, die begonnen hatte ihren Schwanz um seinen Arm zu schwingen. Und dann hörte er sie lachen. Schrill und bedrohlich. Ihre Augen flackerten, blankes Entsetzen schoss durch seinen Körper und lähmte ihn. Angsterfüllt sah er zu wie sich das Biest von einer Katze aufbäumte, sich regelrecht über ihm ausbreitete, während um ihr Maul herum Flammen aufzüngelten, welche den Raum in ein düsteres Licht tauchten. Noch immer drang das Lachen durch den Raum, begleitet von tiefem Atem. Er spürte, wie er, gezwungen von der Bakeneko, den Blick erneut aufs Bett richtete. Sein Herz schlug nun so schnell, dass er fürchtete es würde aussetzen. Und er wusste, was jetzt passierte wollte er nicht sehen. Doch er konnte die Augen nicht schließen. Ein heller Feuerball schoss vom Maul der Katze aus auf das Bett zu. Voller Entsetzen beobachtete er, wie der Baldachin in Flammen aufging und sich hinter ihm ein menschlicher Körper aufbäumte. "MUM!", wollte er schreien, doch das pelzige Tier hatte sich fest um seinen Hals gelegt. Ein schriller schmerzverzerrter Schrei drang durch das ganze Haus, bevor Körper und Bett zu Staub zerfielen und es wieder dunkel und ruhig wurde in diesem verlassenen Haus. 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