Last man standing von abgemeldet (Wer gewinnt das Herz der schönen Frau? [Upload: 11.03.08 - 8.Kapitel]) ================================================================================ Kapitel 8: Freund oder Feind? ----------------------------- Hallo zusammen! ^^ Man, is das lange her…ein ganzes Jahr Pause gemacht *schlechtes Gewissen bekommt* Es tut mir wirklich Leid, das ihr solange warten musstet, aber ich wollte die Story bei meinem ‚kurzzeitigen’ kreativen Tief einfach nicht versauen :-/ Jedenfalls…hoffe ich, dass euch die Story trotz der Zwischenpause gefällt und daher wünsche ich euch viel Spaß beim lesen ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Er hatte sie beobachtet, wie sie sich in ihre Kabine verzogen hatte. Sie hatte ihn sicherlich nicht gesehen, nein, sie war wohl zu sehr in Eile, zu sehr in Rage, um ihn zu bemerken. Doch als sie die Tür mit einem kräftigen Rück zuschlug, trat er aus der Nische und blickte auf die geschlossene Tür. Da war wohl jemand schlecht gelaunt. Unwillkürlich legte sich ein verschmitztes Grinsen auf seine Lippen. Sie würde noch sehr viel mehr Gründe bekommen, sich zu ärgern und ganz besonders, sich zu fürchten. Der Tag wollte einfach nicht vergehen…. Das war Kyoko schon den ganzen Tag aufgefallen. Heute zog sich alles endlos in die Länge. Sekunden verstrichen wie Minuten…Minuten wie stunden und stunden…Sie hatte schon beinahe das Gefühl schon verdammte 4 Tage in dieser Kabine zu hocken, um ihren Text aufs neue durch zu gehen! Doch wie schon heute Morgen, konnte sie sich nicht auf die geschriebenen Worte konzentrieren. Diesmal jedoch nicht, wegen Ren, sondern wegen der neuen Schauspielerin… War es überhaupt eine Frau?! Langsam drehte sie sich die Worte so zu Recht, das sie gar nicht mehr richtig wusste, was genau Ogata gesagt hatte. Fluchend klatschte sie ihre Hand an die Stirn und versuchte ihre Gedanken in die Schranken zu weisen. Aber möglich wäre es doch, dass ein Mann, eine… STOP! Sie wollte den Gedanken gar nicht zu ende denken…. Nicht noch ein männliches Wesen, das um sie herum schwirrte, wobei…vielleicht musste sie ja gar nicht mit ihm zusammen arbeiten! Ein erleichtertes Lächeln huschte über ihre Züge, wobei der Gedanke, welchen sie gerade gehabt hatte, sie noch kläglicher Wirken ließ, als vorhin schon. Kam es nun schon so weit, dass sie eine gewisse Distanz zum männlichen Geschlecht aufbaute? Eine Art Phobie, die sich immer und immer mehr in ihrem inneren ausbreitete, wie ein gefährlicher Virus? Fröstelnd lief ihr ein Schauer über den Rücken. Eigentlich wollte sie ja nie zu so einem Menschen, zu so einer Frau werden, die sich nicht mehr unter Kontrolle hatte, und Angst vor Männern hatte! Pah! Das wär’ ja noch schöner!! Sie hatte keine Angst, nein, es war eher eine bestimmte…Vorsicht! Schließlich hatte jeder Mann die eine oder andere Leiche im Keller…war es nicht so?! Sogar unser Wunderkind Ren Tsuruga! Denn wenn wir uns ganz ehrlich sind, ist er nicht der Einzige, der… Doch als sie bereits einen weiteren Gedanken ergänzen wollte, klopfte es plötzlich an ihrer Tür, durch welche sogleich eine schmächtige kleine Frau lugte, wartend auf die Aufforderung, einzutreten, welche ihr Kyoko mit einem kurzen nicken erteilte. „Mogami-chan, sie sollten sich in 5 Minuten am Drehort einfinden, ich wollte Sie bloß daran erinnern, sich nicht zu …“ „JA! Ja…ich meine, ich komme sofort, danke“ unterbrach sie die kleine Schauspielerin energisch, wobei sie sich sogleich mit einem entschuldigenden Lächeln für ihren Wortschwall entschuldigte… Also warf sie einen letzten musternden Blick in den Spiegel, ehe sie sich nickend erhob und der zierlichen Frau ein weiteres Lächeln schenkte. Sie sah hübsch aus, jedenfalls hatten ihre Kolleginnen ihr nette Komplimente gemacht, als sie vorhin vorbei gerauscht waren. Und sie selbst musste sich wohl oder übel eingestehen, dass sie das Kleid, das sie trug, sehr elegant fand, im Gegensatz zu den anderen Kleidungsstücken, die Mio, ihre Rolle, eigentlich bevorzugte. Aber umso besser. „Ich bin soweit, danke…“ Und mit diesen Worten verließ die schüchterne Angestellte, gefolgt von Kyoko, den Raum um ihren weiteren Tätigkeiten als fleißiges Bienchen nachzugehen. Also schön…los geht’s…sprach sie sich innerlich Mut zu, als sie den alt bekannten weg zum Drehort einschlug, wobei ‚altbekannt’ doch etwas übertrieben formuliert war. Schon wenige Minuten später, traf Kyoko schließlich am besagten Ort ein, ehe sie ihren Blick gewohntermaßen schweifen ließ. Wen sie suchte? Niemand bestimmtes eigentlich… Denn bevor sie jemanden entdecken konnte, wurde sie meistens schon von diversen anderen Leuten angesprochen, mit denen sie ihren Tagesablauf besprach. Doch diesmal war es anders, denn kaum eine Menschenseele befand sich in dem riesigen Raum. Bloß 5-6 Leute, soweit sie es beurteilen konnte. Die gewohnten zwei Kamera-Leute, Ogata-san, Yashiro-san, Tsuruga-san und … eine vollkommen Unbekannte. Sie war hübsch. Das war Kyoko gleich beim ersten Blick aufgefallen, doch bei genauerem hinsehen musste sie sich selbst wirklich eingestehen, dass die Frau vor ihr eine wahre Schönheit war und verglichen mit ihr…oh Gott. Gerade hatte sie sich noch richtig hübsch gefühlt. Kyoko, in ihrem neuen Kleid. Ihrer kecken Frisur und ihrem spitz bübischen Lächeln…aber nun? Sie kam sich wortwörtlich wie ein richtiger Bauerntrampel vor und ihr Selbstwertgefühl sank so rapide ab, das sie es kaum nachvollziehen konnte. „Toll…“ „Kyoko-chan! Da bist du ja, wir haben schon auf dich gewartet…“ rief ihr Ogata-san schließlich lächelnd zu, ehe er die junge Schauspielerin herbei winkte. „Ich möchte dir gerne jemanden vorstellen…“ Gehorsam ging Kyoko zu Ogata, wobei sich die neue Unbekannte nach einigen Sekunden doch noch von Ren trennte und elegant zu Ogata und ihr marschierte. Unbewusst verfolgte Kyoko ihren Bewegungen. Wie ein Model schoss es ihr sogleich durch den Kopf, als sie nochmals unauffällig ihre Statur musterte. Sie war locker einen halben Kopf größer als Kyoko selbst. Innerlich beneidete Kyoko sie für ihr Aussehen. Aber du bist doch auch hübsch! erinnerte sie sogleich einer ihrer kleinen Dämonen-Freunde, was ihr Ego kurz darauf eine winzige Spur aufbaute. Ja, vielleicht ein klein wenig, aber im Vergleich zu ihr… ein Nichts. „Hallo.“ Natürlich galt ihr erster Blick Ogata-san. Was hatte sie auch schon erwartet? Doch der zweite glitt blindlings ungeniert über Kyoko hinweg, wobei ihr kurz darauf zwei selbstgefällige Augen entgegen blickten, die regelrecht spöttisch aussagten. „das ist sie? Hahahah… also keine Gefahr für mich. Ich bin Gott und die der Dreck unter meinen Füßen.“ Doch natürlich sprach sie es nicht aus. Das wäre ja ziemlich….unfein. Innerlich rollte Kyoko mit ihren Augen. Sie wusste nicht wieso. Okay, irgendwie kam ihr schon der eine oder andere Gedanke, aber…die Frau war ihr unsympathisch. Oder war das einfach nur ihre professionelle Einstellung? Reflexartig wandte Kyoko einen kurzen Blick zu Ren, welcher sich derweilen mit Yashiro unterhielt. Wahrscheinlich über den Ablauf des heutigen Tages… „Also Kyoko-chan. Das hier ist May Aida, deine neue Kollegin. Sie ist schon länger im Geschäft und wegen der ganzen Änderungen schließlich zu uns getroffen. May-chan, das hier ist Kyoko Mogami. Sie ist noch ziemlich neu hier, aber derweilen ziemlich gut in ihrem Job.“ Aufmunternd lächelte er Kyoko zu ehe er in kurzen Worten weitere Einzelheiten und damit den heutigen Tagesablauf erklärte. „Wir dachten da an etwas ganz bestimmtes. May wird eine ganz neue Roll einführen. May kommt neu auf eure Schule und somit in Mios…“ er deutete auf Kyoko „…Klasse. Sie heißt Sayuri Tao und ist Mio schon am ersten Schultag sympathisch. Die zwei verstehen sich also von Tag zu Tag besser und werden wortwörtlich ‚unzertrennlich’ was nach einer gewissen Zeit schließlich auch die Außenwelt mitbekommt. Nämlich Mios Familie, Schwestern und sogar Katsuki. Wir beginnen damit, dass Sayuri sogleich sichtliches Interesse für ihren neuen Lehrer hegt und Mio schließlich bittet, ihr zu helfen ihn sich zu angeln. Mio sagt natürlich zu, da sie wohl nichts lieber täte, als ihrer verhassten Schwester, Misao, Katsuki auszuspannen und fürs erste war das alles…ihr kennt euch soweit aus?!“ sich selbst versichernd blickte er von einer zu anderen. Da es keine Einwende sondern nur bestätigendes Nicken gab, wandte er sich schließlich erfreut ab, nachdem er weitere Einzelheiten offenbarte. Eine beste Freundin also… unwillkürlich musste Kyoko an Kanae denken. Ob sie wohl eine solche Beziehung zu May aufbauen konnte, wie zu Kanae? Reflexartig wandte Kyoko ihren Blick zu May. Natürlich wusste Kyoko, wie man berufliches von privatem trennte, aber trotzdem…einen Gedanken war es dennoch Wert. „Auf eine gute Zusammenarbeit.“ Freundlich sah May, der jungen Schauspielerin entgegen, was Kyoko sogleich über die Maßen überraschte. Hatte sie ein ganz falsches Bild von ihr gehabt? Hatte sie gleich nach dem ersten Treffen ein unschönes Urteil gefällt? Doch, die Frage beiseite schiebend, nickte Kyoko kurz darauf und erwiderte ihr freundliches Lächeln mit etwas Verlegenheit. „Auf gute Zusammenarbeit.“ Sie war gespannt… Als May sich kurz darauf wieder zu Ren begeben wollte, platze plötzlich eine neugierige Frage aus Kyoko heraus, wobei sie sich im ersten Moment selbst über sich wunderte. „Sagen sie, Aida-san…sind Sie ein Model?“ Wie erwartet stockte die hübsche Frau in ihren Schritten und drehte sich zu Kyoko um. Man sah ihr an, dass sie diese Frage als großes Kompliment auffasste und es ihr sogleich etwas zu Kopfe stieg…?! Ganz sicher war sich Kyoko nicht über ihre Mimik, dennoch bekam sie auf ihre Frage eine Antwort. „Ja, das bin ich.“ Und mit einem eleganten….beinahe arroganten Schwung schlenderte sie schließlich mir nichts, dir nichts, zum Drehort und ließ Kyoko stehen. Was hatte sie sich eigentlich erwartet? Eine ausführliche freundliche Antwort mit großkotzigen Details…naja, freundlich war sie ja, aber dennoch… Irgendetwas störte sie an der großen dunkelhaarigen Person… Doch nach einiger Zeit musste Kyoko sich eingestehen, das May ihre Sache gut machte. Sie war eine begabte Schauspielerin und sie war richtig in ihre Rolle vertieft. Aber ob es ihr wirklich so schwer fiel diesen Charakter darzustellen? Folgend ließ sie ihren Blick von May zu Ren schweifen. Er war freundlich, höflich wie immer. Wieso auch nicht? Ob er sie vielleicht ebenso attraktiv fand wie Kyoko es tat. Natürlich abgesehen von Mann zu Frau, aber…naja, wieso sollte er nicht? Sie war hübsch, keine Frage und… STOP! Weg, Weg aus meinen Gedanken! regelrecht panisch verscheuchte sie ihre Vermutungen aus ihrem Kopf. Was ging sie das an? Gar nichts! Er wird schon wissen, was er tut. Und was kümmerte es sie, was Tsuruga-san dachte? Überhaupt nichts! Er war schließlich kein kleines Kind mehr, das ihren Rat benötigte oder so… Nebensächlich strich sie sich über das modische Kleid, welches sie trug. Trotz allem gefiel es ihr sehr gut. Egal wie die anderen darüber dachten. Sie warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Halb 8. Heute hatten die Dreharbeiten etwas länger gedauert. Aber das hatte sie ja schon vorher gewusst. Sie waren sogar schon fertig für heute, was bedeutete, dass Kyoko nun endlich…oder besser gesagt, leider, aus dem Kleid schlüpfen musste um sich auf den Weg zu ihrem Hotelzimmer zu machen, in welchem sie ihren wohl verdienten Schlaf auskosten konnte. Als hätte sie es so eben lauthals verkündet, hielt sie sich, ausgiebig gähnend, die Hand vor den Mund, während sie sich von ihrem Stuhl erhob um sich auf den Weg zu ihrer Kabine zu machen. Mit einem kurzen freundlichen Lächeln verabschiedete sie sich von Ogata-san und Yashiro, die ihr schließlich eine gute Nacht wünschten und schritt los. Was für ein Tag… Der Abend verlief eigentlich ziemlich unspektakulär. Sie zog sich um, verabschiedete sich von ein paar, noch anwesenden Kollegen und machte sich ohne besondere Zwischenfälle auf dem Weg in ihr Hotelzimmer. Heute jedoch hatte sie Ren nicht nach Hause begleitet. Als sie fertig war hatte er sich noch kurz mit Yashiro und Ogata unterhalten, weshalb sie schlussendlich alleine ging. Nicht, dass sie ihn gebeten hätte sie zu begleiten, wenn er sich nicht gerate unterhalten hätte! Natürlich hätte sie das nicht getan! Tze…sie war schließlich alt genug um alleine zu ihrem Hotel zu gehen, schließlich waren es nur ein paar Meter…naja, vielleicht auch ein bisschen länger, aber das war wohl kaum der rede wert. Und das bisschen Dunkelheit? Pf, als ob sie damit nicht klar käme…sie war tough, sie packte das…locker und mit Stil! Sie brauchte keinen Beschützer an ihrer Seite, keinen Bodyguard, der sie bewachte wie ein treuer Hund sein geliebtes Heim. Dort angekommen, entledigte sie sich eigentlich nur noch ihrer Sachen, schlüpfte in ihr übergroßes Schlaf-T-shirt und warf sich mit einem plumpen Fall ins Bett. Genüsslich schloss sie die Augen, und wartete schon begierig darauf, in einen süßen Schlaf zu verfallen, bis sie plötzlich ein Geräusch von Schlüsseln und Türöffnen vernahm. Das musste wohl Itsumi sein, schließlich spielte sie auch in der Soap mit und hatte an manchen Tagen einfach länger zu tun. Was für sie vollkommen verständlich war. Als dieser Gedanke dann auch geklärt war, kuschelte sich die junge Schauspielerin auch schon noch ein wenig tiefer in ihre Kissen und setzte ein zufriedenes Lächeln auf. Doch da war etwas… Irgendetwas beschäftigte sie so sehr, das sie einfach nicht ihren wohlverdienten Schlaf finden konnte…diese neue Kollegin… was Itsumi wohl von ihr hält… schoss es ihr plötzlich mir nichts, dir nichts durch den Kopf, ehe sie fluchend die Augen zusammen kniff. Jetzt verfolgte sie diese Frau auch schon in ihren Gedanken und raubte ihr den Schlaf! Aber andernfalls könnte sie nun genauso gut aufstehen, zu ihrer Kollegin gehen und sie fragen, was sie von ihrer gemeinsamen neuen Partnerin hielt… nein, nein, Nein!... schalt sie sich sogleich in Gedanken zurecht und ermahnte sich selbst, es nicht zu tun, sondern endlich zu schlafen! „Man, so ein verdammter Mist…“ murmelte Kyoko in eines ihrer Kissen hinein, wobei sie kurz darauf das andere nahm und es über ihren Kopf legte, um die immer wieder kehrenden Gedanken zu unterbinden und endlich, endlich zu schlafen, was ihr nach ein paar, endlos vorkommenden Minuten auch Gott sei danke gelang. „Guten Morgeeeen!“ Gut gelaunt wie ein frischer Frühlingswind, wehte Kyoko fertig gestylt aus ihrem separaten Zimmer und begrüßte Itsumi, die sich gerade in der Küche heißes Wasser in ihre Teetasse goss, mit einem bezaubernden strahlenden Lächeln. „Na was hat dir denn den Tag versüßt?“ entgegnete diese mit einem schlichtem ruhigen Ton, und einer erhobenen Augenbraue. Sie wusste zwar, das Kyoko ihre überglücklichen und über drüber ‚Angst einflößenden’ Phasen hatte, aber dennoch wunderte sie sich immer wieder über diesen Schwall von Emotionen. Trotzdem kam sie nicht drum herum, um nach Kyokos verschwinden ins Badezimmer, ein belustigtest Schmunzeln zu unterdrücken. Tja, dieses Mädchen brachte wirklich Abwechslung in ihr Leben, dass musste man zugeben. Nach wenigen Minuten erschien das aufgeweckte Mädchen auch schon wieder neben ihrer Schauspielkollegin, während sie sich die Ohrstöpsel ihres Mp3-Players in die Ohren stopfte. „Ach, der Tag hat einfach nur so toll angefangen und draußen ist es so schön! Hast du schon mal raus gesehen?“ wandte sie sich sogleich an Itsumi, wobei sie darauf nicht einmal eine Antwort erwartete. Natürlich hatte sie schon aus dem Fenster gesehen! Es sei denn sie hätte sich die ganze Zeit über die Hände vors Gesicht gehalten, was dann schon wieder so absurd klang, das Kyoko schon bei der bloßen Vorstellung den Kopf schüttelte. Itsumi verfolgte derweilen die innerliche Diskussion von Kyoko mit sich selbst, wobei sie sich dabei mit einem Ellbogen an den kleinen Küchentisch lehnte, mit der anderen Hand ihre Tasse Tee trank und dabei neugierig Kyokos Gestik betrachtete. Irgendwie wurde sie es nie Leid, sie zu beobachten, dachte sie lediglich mit einem Schmunzeln, ehe die Langhaarige einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr warf. „Wie dem auch sei…ich habe noch einen Termin vor den Aufnahmen, also muss ich los. Wir sehen uns ja später da…“ und mit diesen Worten, gefolgt von einem reflexartigen Griff zu ihrer Tasche, verschwand sie auch schon aus dem Zimmer. „Hmm…“ bemerkte Kyoko dabei nur, als sie auf die eben zugezogene Türe blickte. Sie hatte gerade zu einer Verabschiedung angesetzt, da war die Tür schon ins Schloss gefallen…Respekt… so schnell würde ihr das keiner nachmachen. Schulter zuckend tat Kyoko es ihr allerdings gleich, griff nach ihrer Handtasche, warf einen Blick auf ihre Uhr und sah noch einmal vor ihrem Aufbruch in den Ganzkörper-Spiegel, der an der Wand neben ihrem Zimmer befestigt war. Sie hatte sich heute eine Hüftjeans mit einer schwarzen Bluse übergezogen. Schlicht, aber dennoch mit ein wenig Eleganz verbunden. Nachdenklich legte sie den Kopf schief. Ihre Haare waren in der letzen Zeit schon wieder ein wenig gewachsen. Sie hatte sich in den folgenden Wochen nie wirklich damit beschäftigt, aber wenn sie sich jetzt so betrachtete, ja, doch…nun waren sie doch schon ein paar Zentimeter gewachsen und hingen ihr bereits etwas über die Schultern. Sie musste gestehen, dass sie sich an manchen Tagen wünschte, ihre langen schwarzen Haare nicht geopfert und gefärbt zu haben, doch in manchen Situationen waren ihre Kurzen doch ganz schön praktisch. Ob sie sie jetzt wieder wachsen lassen sollte? Grübelnd verzog sie ihren Mundwinkel, wobei sie innerlich bestätigend nickte. Ja, wieso eigentlich nicht? Mit einem hübschen Schnitt, würde es doch sicher gut aussehen… Geistesabwesend wickelte sie sich eine blonde Haarsträhne um den Finger, ehe sie schmunzeln musste. Am Anfang der Soap dachten alle, sie hätte sich ihre Haare wirklich schwarz gefärbt, wobei sie damals bloß ihre Perücke umgestaltet hatte. Wiedermals ließ sie ihren Blick musternd über sich gleiten, wobei ihr Blick kurz darauf zufälligst, auf die Wanduhr hinter sich fiel, die sich im Spiegel zeigte. „Ach herje!“ bemerkte sie darauf nur verwundert, ehe sie rasch nach ihrer Tasche griff und zur Türe eilte. Jetzt hatte sie doch glatt die Zeit vergessen! Mehr tanzend als gehend verbrachte Kyoko ihre Zeit beim überwältigen des Weges zwischen ihrem Hotelzimmer und dem Außendreh. Mit schnipsenden Fingern, nickendem Kopf und Schwungvollen Schritten kam sie schließlich, schneller als gedacht, an ihrem Arbeitsplatz an, wobei sie derweilen immer noch vollkommen auf die Musik ihres Mp3-Players fixiert war. Den Text von “Rihanna – Please dont Stopp the Musik” (wenn euch das lied nicht gefällt gebt meinem Radio die schuld :p) in ihrem Kopf durchgehend, beendete sie kurz darauf ihr schnipsen und ihre ‚tanzenden Bewegungen’ wobei sie immer noch leicht mit dem Kopf nickte, während sie im Flüsterton den Text mitsang, als sie das Gebäude des Drehs betrat. Eigentlich hatte sie sich nie wirklich für amerikanische Musik interessiert, aber da sie in letzter Zeit indirekt das eine oder andere Mal mit Musik in Verbindung kam (,danke Shotaro’ dachte sie sogleich sarkastisch) begann sich ihr Interesse für Musik zu wecken. Und i-wie war sie dann auch schon auf diese Art von Musik gekommen. Das Lied ging zur Ende und automatisch nahm ein weiteres popiges Lied seinen Lauf, während Kyoko nebensächlich nach Ogata Ausschau hielt, als sie ihren gewohnten Weg zu ihrer Kabine einschlug. Doch da sie ihn nirgendwo entdecken konnte, beschloss Kyoko einfach mal, sich damit abzufinden und sich fertig zu machen, wie sie es gestern während des Drehs mit ihm besprochen hatte. Also durchquerte sie leichtfüßig die Halle, in der sich das Cafe und die Cafeteria befanden, weiter zu dem riesigen Raum des Drehs, der sich innerhalb des Gebäudes abspielte, wobei riesig noch untertrieben war. Hier wurden die meisten der Szenen gedreht, die die Schule, sowie ihr zuhause als Mio ausmachten. Heute waren die Szenen innerhalb des Gebäudes festgelegt worden. Schade eigentlich… dachte Kyoko lediglich, da der heutige Tag besonders strahlend und schön gewesen war. Doch davon gab es bestimmt noch so einige andere. Zielstrebig visierte die junge Schauspielerin den kleinen Durchgang des enorm großen Saales an, der den Weg zu den Kabinen freigab. Und wieder endete eines ihrer Lieder und eröffnete ein Neues. Diesmal jedoch konnte Kyoko sich nicht zurück halten. Sie drehte sich anmutig im Kreis, ließ ihre Schultern kreisen, rutschte mit einer stylischen schlitternden Bewegung, auf die sogar Michael Jackson stolz sein konnte, in den Gang der ein großes „Kabinen“-Schild über sich hängen hatte und verschwand somit mit einem begeisterten „Yeah!“ aus den Augen der Mitarbeiter, Angestellten und anderen Personen, die sich gerade in dem Drehraum befunden hatten. Wie vermutet blieb Kyokos Auftritt nicht ganz ungesehen. 2 Mitarbeiter des Kamerateams hatten den kleinen Tanz der jungen Frau sehr wohl mit angesehen, wobei sie dafür ein breites Grinsen sowie ein belustigtes „weiter so, Kleines!“ erntete. Allerdings waren es nicht nur die zwei Männer gewesen, die die kecke Mogami bei ihrer Eigeninterpretation gesehen hatten. Ren hatte sie schon bemerkt, als sie den Raum betreten hatte, wobei er bei ihrem lockeren, singenden Anblick unweigerlich eine Augenbraue hochziehen musste. Es war das erste Mal, das er sie so „auf sich selbst konzentriert“ gesehen hatte und die Tatsache stimmte ihn unweigerlich zufrieden. Er fand es gut…und amüsant zugleich musste er sich selbst eingestehen. Denn ein belustigtes Schmunzeln konnte selbst er nicht verbergen, als sie mit einem gekonnten Hüftschwung und einem trällernden Ausruf aus den Augen der ‚Zuschauer’ verschwand. Allerdings hielt dieses Lächeln nicht sehr lange an, denn als sich May, die neue Kollegin, mit der er sich derweilen unterhalten hatte bis Kyoko den Raum betreten hatte, nach kurzem schon wieder an ihn gewandt hatte, verfolgen seine Gedanken und kehrten zu dem eben besprochenen Thema zurück, nämlich der Arbeit. Ja, selbst der Neuankömmling hatte mit hochgezogenen Augenbrauchen und kritischem Blick die Show mit angesehen, was am Ende bloß ein verächtliches Schnauben nach sich trug. „Tz, sich so zu blamieren indem man so einen albernen Auftritt abzieht…ist doch peinlich…Wenn sie so schauspielert wie sie ihre restliche Zeit verbringt, na gratuliere…“ murmelte diese bloß lästernd vor sich hin, in der Hoffnung, dass Ren Tsuruga, welcher sich im selben Moment neben ihr befand, auf ihre Aussage einging und etwas Ähnliches dazu sagte, doch Fehlanzeige. Denn dieser betrachtet das Model mit ruhigem Blick und setzte sogleich eines seiner zuckersüßen Gentleman-Lächeln auf „Wenn sie wüssten, wie sich viele große Schauspieler in ihrer Freizeit verhalten…sagen sie bloß, sie verhalten sich nie anders als es ihre berufliche Einstellung verlangt…?“ Überwältigt von diesem bezaubernden Lächeln und dieser außerberuflichen Frage weiteten sich May’s Augen überrascht, wobei sie sich sogleich selbst eingestehen musste, dass es stimmte, was er sagte. „Tja, da haben sie vllt nicht ganz unrecht…“ bemerkte diese schließlich gedehnt, um doch noch den Eindruck zu vermitteln, mit ihrer Aussage nicht ganz unrecht zu haben. Doch innerlich merkte man eindeutig, dass ihr, ihr eben gegebenes Zugeständnis, alles andere als recht war. Dieses Mädchen…innerlich hatte sie es ihr zu verdanken, das sie nun einen schlechten Eindruck bei Ren Tsuruga hinterlassen hatte und das konnte sie natürlich nicht einfach so hinnehmen… Touché dachte sich Ren sogleich zufrieden, als er, wie geplant, diese unschöne Anschuldigung, Kyoko betreffend, unpersönlich und öffentlich wieder wettmachte. Er hatte noch nie etwas von hinterlistigem Geläster gehalten und dabei einzusteigen war nun schon gar nicht seine Art. Ganz besonders nicht, wenn es um eine Person ging, die ihm mehr bedeutete als ein normaler ‚Kollege’. Allerdings durfte er genau so wenig seine persönlichen Gefühle ins Spiel bringen, um sie von dem Gegenteil zu überzeugen. Schließlich sollte niemand erfahren, wie gut sich die beiden verstanden und wie sie zueinander standen. Also zog er es einfach mal vor, zu handeln, wie er es bei einem anderen Kollegen auch getan hätte. Nämlich freundlich, ehrlich und distanziert. Derweilen war Kyoko lächelnd in ihrer Kabine angekommen. Unaufgefordert nahm sie die Ohrstöpsel aus ihren Ohren, drehte ihr Musikgerät ab und ließ es gewohntermaßen in ihre Tasche gleiten. Na das war doch mal ein erfrischender Morgen gewesen. Ob sie jemand gesehen hatte? Ehrlich gesagt hatte sie sich, während sie ungeniert Musik gehört hatte, gar nicht einmal darauf geachtet, ob andere Leute in der Nähe waren, bzw. ob sie jemand bei ihren ‚Tanzeinlagen’ beobachtet hatte. Oh man…hoffentlich nicht! rief sie sogleich panisch in Gedanken zu, wobei sie im nächsten Moment deutlich ausatmete. Naja, aber was solls…wieso interessierte es sie eigentlich? Hmm… Wenn sie genauer darüber nachdachte, war es ihr eigentlich ziemlich egal…sollten sich die Leute doch das Maul zerreisen, wie sie es allesamt bei ihrem Overall gemacht hatten. Sie konnten ihr eigentlich allesamt den Buckel runterrutschen. Vielleicht hielten sie ja privat Allesamt für eine einzige Witzfigur, aber beruflich sicher nicht! Das hatte sie sich vorgenommen…geschworen. Denn in der Hinsicht würde sie immer ihr Bestes geben, den anderen beweisen, aus was für einen Holz Kyoko Mogami geschnitzt war und das sie mehr konnte, als man ihr vielleicht zutraute. Und diese Soap war ihre große Chance. Die Chance, die sie, um alles in ihrer Macht stehende, nutzen wird! Macht euch gefasst! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)