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Wie ein zarter Sommerregen...

Nami x Sanji Robin x Zorro
von

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Sommerregen

Ein nur sehr flüchtiger Blick reichte, um die ersten Boten des Morgens zusichten. Sonnenstrahlen schlichen über das Land und weckten es zärtlich. Nichts wies auf ein Unwetter oder ähnliche Naturgewalten hin. Nur das feuchte Gras wusste noch davon.

Anfängliches Blinzeln. Verwirrtes Umhersehen. Erst nach und nach wurde Robin klar, wo sie sich befand. In der Gosse. Würde dieses Wort diese Gegend wohl am besten bezeichnen. Nicht für lange Zeit mussten ihr die Augen zugefallen sein. Oder war es doch länger?

Dieser stechende Kopfschmerz. Es brachte sie was an den Rand des Wahnsinns. War sie solche Beschwerden nicht gewöhnt. Nicht geplagt von solchen Dingen. Nicht anfällig. Mit größter Anstrengung zog sie sich an der Mauer hoch. Der Putz bröckelte unter ihren Fingern. Fast hätten ihre Knie ihr nicht mehr gehorcht. Wollten sie erneut am Boden sehen. Nur ihr Wille verhinderte dies.

Wie erbärmlich sie wohl jetzt aussah? Abgekämpft, durchnässt vom Regen und mit verschmierten Make-up im Gesicht. Die Haare zerzaust. Einfach schrecklich, eben. Und vor allem das Chaos in ihrem Inneren strahlte sie nach außen.
 

Wieder die vertrauten Gänge. Der ihr bekannte Weg zu ihrem Zimmer. Weiter zum Bad.

Ihre zittrigen Finger, die das kalte Metall der Türklinge ergreifen und sachte hinunter drücken. Das gewohnte Klacken, der aufspringenden Tür, die sich langsam öffnet.
 

Er war wach. Sehr ungewohnt, da dies nicht wirklich die Zeit war, wann er seine Augen schon offen hatte. Und trotzdem fand er heute Nacht kaum noch Schlaf.

Jetzt stand er hier im Bad. Der Oberkörper gebeugt über das Waschbecken und in den Spiegel blickend. Sah er nicht sehr abgekämpft aus? Eigentlich ebenso ungewohnt, wie dass er schon wach war. Seine Verletzung hatte ihm wohl doch mehr Kraft geraubt, als er zugeben wollte.

Desto länger er sein Spiegelbild erblickte, desto wirrer wurden seine Gedanken wieder.

Seine Entscheidung gestern Nacht war richtig. Daran zweifelte er keinen Augenblick. Und doch machte er sich indirekt Vorwürfe, sie allein gelassen zuhaben.
 

Er schreckte hoch. Das Geräusch der sich öffneten Tür ließ ihn schlagartig in die Realität zurück kommen.

Wer war außer ihm noch wach? Sanji vielleicht? War er ja meistens der Erste der aufstand um das Frühstück für die ganze Meute vorzubereiten.

Doch der Smutje war es nicht.

Es waren ihre kristallblauen Augen, die ihn überrascht entgegen glitzerten.

Robin...keine geringere wie sie stand perplex nun im Türrahmen.
 

Träumte sie nun schon mit offenen Auge?

Er...Zorro stand dort mit nacktem Oberkörper, gebeugt über dem Waschbecken und sah sie wohl genauso überrascht an, wie sie ihn.

Aber im Gegensatz zu ihr, fand der Schwertkämpfer seine Fassung schneller wieder.

Blind griff er nach seinem Shirt, streifte es sich über, wobei er Schritt für Schritt auf sie zukam.

Aussichtslos etwas dagegen zu tun, stieg die Anspannung mehr in ihr hoch, je geringer die Distanz zwischen den beiden wurde. Doch bald herrschte da keine Distanz mehr. Stand er ihr doch nun direkt gegenüber.
 

Diese Augen...wie konnte man nur so tiefgründige Augen haben? Diese Frage stellte er sich schon damals...damals, als sie so plötzlich auf diesem Schiff auftauchte, jeden in ihren Bann zog und verzauberte. Nur sein Misstrauen konnte sie erst spät brechen. Und nun...nun war sie ihm so nah...und dabei so weit weg.

Und unweigerlich wanderten seine Finger in Richtung ihres Gesichtes. Wenigstens eine kurze Berührung. Eine Berührung von der er wieder zerren konnte. Nur eine so unbedeutende Berührung...
 

Was tat er da? Ihm war doch klar, dass dies hier nur beide verletzen würde. Und dennoch hielt sie ihn nicht auf. Ließ ihn einfach weiter machen und im Moment als sie seine Fingerkuppen tatsächlich auf ihren Wangen spürten...waren es die berühmten Schmetterlinge? War es ein Feuerwerk oder einfach nur dieser kleine Glücksmoment, die sie alles vergessen ließ?

Robin wusste es nicht.

Nahm sie doch nur noch seine schleichende Bewegungen seiner Finger über ihr Gesicht wahr. Langsam schlossen sich ihre Lider und öffneten sich wieder, als seine Fingerkuppen auf ihren Lippen zum erliegen kamen.
 

Wie sehnsüchtig Zorros Blicke auf ihren leicht aufeinander gelegten Lippen lagen. Kamen sie ihm noch nie verführerischer und verlockender, wie in diesem Moment vor. Doch den letzten Schritt konnte er nicht tun. So sehr er sie auch küssen wollte, sie so noch mehr zerstreuen, wie sie ohnehin war. Wollte sie in seine Arme schließen.

Er konnte nicht.

Und das wusste anscheinend auch Robin, als er ihr in die Augen schaute. Da war einerseits dieses so traurige, verletzte und zum anderen dieses so verständnisvolle in ihren klaren Augen.

Er zog seine Hand zurück. Und gleichzeitig senkte Robin ihren Kopf. Nahm somit nicht wirklich mehr war, dass er nun wieder einen Abstand zwischen beide brachte und sich zum gehen abwandte.

Bis...bis er sich noch einmal zur ihr umdrehte, sie an ihren Handgelenken ergriff und mit seinem Gesicht dem ihrem näher kam, wie zuvor.

„Ich möchte dich wieder Lachen sehen...“

So einfach diese geflüsterten Worte waren, so überraschend für Robin.

Und dann ging er wirklich und sie blieb in ihrer Verwunderung zurück.
 

~~~~~~~~~~~

Eigentlich eine belanglose Forderung

Eine simple Bitte

Und doch eine zur Zeit recht schwerlösbare Aufgabe

Was aber der Grund dafür ist...

...ich weis es nicht.

Nein...ich weis es und will es nur nicht wahrhaben

~~~~~~~~~~~
 

Robin und Zorro waren nicht die Einzigen die wach waren. Sanji stand mit dem Rücken an einen Küchenschrank gelehnt.

Eigentlich wollte er schon fast fertig sein mit dem Frühstück. Früh genug aufgestanden war er ja...denn wenn er Schlaf fand, nur sehr unruhigen. Drehte sich von der einen Seite zur anderen. Seine Gedanken ließen ihn aber nicht zur Ruhe kommen.

Eine Frau hatte ihm tatsächlich den Verstand geraubt. Ein heftiges Kopfschütteln drückte seine Ungläubigkeit aus.

Nami...sein Engel war wohl noch im Land der Träume. Aber seine Gedanken machten sich ja schon wieder selbstständig. Das musste aufhören.

Seufzend wandte er sich nun doch mal dem Kühlschrank zu.

Und gleich riss ihn die öffnende Türe aus seinem Tun.

Nur ein rascher Blick über die Schulter und schon steckte sein Kopf wieder hinter der Kühlschranktür.

„Mir war klar, dass ich nicht lange allein sein werde!“, nuschelte er mehr zu der Mamalade als zu der eintretenden Person.

Nur ein Knurren kam zurück.

„Ich wünsch dir natürlich auch einen wunderschönen Guten Morgen, Zorroleinchen!“, keifte Sanji den Schwertkämpfer an.

„Was willst du denn hören?“ Zorro ließ sich auf einen Stuhl fallen. Gedankenverloren hockte er da und nahm kaum Notiz von dem Smutje.

„Du bist ja noch grusliger, seitdem du was für Robin übrig hast.“ Hätte Sanji gewusst, was er mit diesen Worten gerade angestellt hatte...

Zorro war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen und hatte den Koch am Kragen gepackt.

„Was geht dich das an, was zwischen Robin und mir ist? Einen feuchten Dreck!“ Ohne es zu beabsichtigen war Zorro bei jedem Wort lauter geworden.

Ein unverständlicher Smutje blickte ihn an, bis er die leicht bebenden Hände Zorros ergriff und grob die Umklammerung löste.

„Geht’s noch?“
 

Robin bekam von der Auseinandersetzung nicht im Geringsten etwas mit. Erwacht aus ihrer Starre, führten sie ihre Füße dort hin, wo sie schon längst sein wollte. Ins Bad.

Doch blieb sie nicht lang. Sie machte sich nur kurz frisch und verließ den Raum auch sehr schnell wieder.

Noch beim Verlassen des Badezimmers knotete sie ihre schwarzen Haare im Nacken zusammen, die dann von einer silbrigen Spange gehalten wurden.

Eigentlich sehr ungewohnt für sie. Bevorzugte sie ja sonst ihre Haare offen zutragen.

Ihr Weg führte sie weiter in ihr Zimmer und wie zu erwarten war, war sie nicht allein.

Doch auf der anderen Seite war sie doch allein.

Nami schlief friedlich und atmete ruhig.

Schnell zog sie sich etwas anderes an, bevor sie wieder auf die Navigatorin blickte.

Desto länger Robin auf die Schlafende hinunter schielte, desto mehr stieg ein Gefühl in ihr hoch, das sie seit so langer Zeit nicht mehr empfunden hatte.

Neid...es war blanker Neid, der sich langsam anschlich.

Sie beneidete Nami darum, dass sie ihre Liebe bereits gefunden hatte.

Na gut...sie konnte nicht behaupten, dass die Archäologin noch immer auf der Suche war. Sie hatte ihr Ziel direkt um sich...und doch so unerreichbar. Und eben um dies beneidete sie Nami.

Diese konnte nämlich einfach nur Zeit mit dem Menschen verbringen, der ihr so viel bedeutet.

Und was konnte Robin? Im Moment konnte sie nicht mal mit Zorro in ein und dem selben Raum allein sein, ganz zu schweigen, ihm in die Augen zu sehen.

Wie sich Robin im Moment hasste.

Hasste sich für ihre Angst. Ihre Gefühle und Empfindungen.

Was gerade noch eine einzelne Träne war, wurden es jetzt viele.

Sie konnte nicht mehr.

Heulend ließ sie sich auf ihr Bett fallen.

Was hielt sie noch?

Robin liebte diesen Menschen und wusste, dass Zorro ihr das gleiche entgegenbrachte.

Trotzdem...sie konnte und wollte diese Gefühle nicht zulassen.

Jeder Mensch in ihrem Leben, der ihr etwas bedeutet hatte, ließ sie allein.

Dieser Schmerz des Verlustes. Er war der Grund für ihre Angst. Der Schmerz. Die Angst noch einmal verletzt zuwerden, wenn wieder ein Mensch sie verlässt. Diese Angst war der Grund, warum sie jahrelang allein war. Ließ niemanden an sich heran und zeigte nicht ihr wahres Gesicht.

Und nun?

Langsam setzte sich Robin wieder auf, atmete tief ein und sammelte sich. Wanderte schnell zum Spiegel ihr gegenüber und wischte sich die Spuren, die ihre Tränen hinterlasen hatten, weg.

Noch einmal atmete sie durch, bevor sie den kleinen Raum verließ.

Als die Tür hinter Robin ins Schloss gefallen war, öffneten sich Namis Augen.

Sie war schon länger wach und hatte mitbekommen, was sich eben bei Robin abgespielt hatte. Blieb aber stumm. Die Navigatorin war nicht in der Lage, jetzt jemanden zutrösten. Außerdem sollte vorerst niemand mitbekommen, dass sie bereits wach war.

Gedankenverloren schloss die junge Frau wieder ihre Augen.
 

Jetzt erst wurde Zorro einigermaßen klar im Kopf und kannte sich wieder. Was hatte ihn so ausrasten lassen?

„Sorry“, stammelte er einigermaßen zusammen, „Aber diese Frau macht mich verrückt.“

„Man merkt es!“

„Ich weis ja selber nicht, was Robin mit mir angestellt hat, aber...als ich ihr gerade im Flur begegnet bin...“

„Robin ist wieder auf dem Schiff?“, unterbrach ihn Sanji.

Ein Nicken bekam er als Antworten.

Resignierend setzte sich Zorro wieder auf den Stuhl, seufzte kurz und blickte dann zu Sanji auf.

„Ich möchte sie doch einfach nur wieder lachen sehen. Ist das so viel verlangt?“ Zorro wollte schreien. Es war einfach zum verzweifeln.

„Na ja...Robin lacht ja sowieso nicht so viel! Gut ab und an, wenn Lysop und Ruffy wieder mal Mist bauen und von Nami dann die Quittung bekommen oder sonst irgendeine Kleinigkeit“, meinte nun Sanji.

„Ich red ja auch nicht von dem Lachen das sie euch schenkt aus Dankbarkeit oder sonst was, ich meine...“

„...das Lachen das sie nur dir schenkt?“ Eigentlich war es schon fast keine Frage mehr, sondern schon fast eine Feststellung.

„Seit wann beenden wir gegenseitig unsere Sätze, Kochlöffel?“

„Seit wann reden wir überhaupt miteinander, Schwerterheini?“

„Seit wann hast du schlagfertige Argumente, Makrele?“

Und nun mussten beide grinsen. Verhielten sich beide zur Zeit ja wirklich komisch.

„Du hast aber Recht damit. Ich sehn mich ja wirklich nach dem Lachen, dass nur ich von ihr kenn. Als wir da zusammen im Wald waren...wir waren wie Kinder. Bekamen beide ein Teil unserer Kindheit, die uns genommen wurde, zurück.“

Was hatte die Frau nur mit ihm gemacht? Der Schwerkämpfer redete über Gefühle. Noch vor kurzen sah er dies als eine Schwäche an und jetzt war ihm das so egal.

„Mein Gott...wo hat Robin nur den Marimo eingesperrt. Denn du bist sicher nicht Zorro! Dem fehlt nämlich der nötige Grips um so was zu sagen!“

„Klappe! Sonst gibst Ärger!“, gab Zorro patzig zurück.

„Ja...das klingt mehr nach dem Zahnstocherfuzzi!“

„Solltest du nicht langsam das Frühstück fertig machen?“

„Lass das mal meine Sorge sein und kümmere dich lieber darum, dass du das mit Robin wieder einrenkst.“

„Ja, weil das so einfach geht! Du und Nami habt euch ja auch sofort gefunden!“

Große Reden schwingen und selbst noch vor kurzen so verpeilt gewesen sein. Außerdem hatte sich Sanji in der Nacht noch nicht ganz optimistisch angehört. Also sollte der Koch seine schlauen Reden lieber sein lassen.

„Ich kann ja mal mit Robin reden“, sagte Sanji, als er sich gerade wieder dem Frühstück seine Aufmerksamkeit schenken.

„Vergiss es! Ich regle das mit...“ Weiter kam Zorro nicht. Ohne Vorwarnung hatte sich die Tür geöffnet und keine Geringere als Robin stand im Türrahmen.

Der Schwertkämpfer sah gebannt zu ihr. Blickte ihr direkt in die Augen. Nur für Sekunden und doch war Robin bewusst, dass ihm sofort aufgefallen war, das Tränen zuvor noch über ihre Wangen gewandert waren.

Doch nicht nur Zorro blickte wie erstarrt auf sie. Auch Sanji.

Und so konnte sich die Archäologin nur noch besser vorstellen, warum sich schlagartig eine Stille in der Kombüse ausgebreitet hatte, als sie den Raum betreten hatte.

Sie und sonst niemand, war das Gesprächsthema.

Sanji fasste sich als Erster wieder.

„Ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen! Es freut mich, dass es dir wieder besser geht“, ließ der Koch mit lieblich klingender Stimme verlauten.

Und dafür bekam er prompt einen bissigen Blick von Zorro zugeworfen, der klar machte, dass Sanji nicht übertreiben sollte.

Trotzdem warf Robin dem Smutje eine Höflichkeitslächeln zu.

„Guten Morgen“

Sie trat ein paar Schritte ein, vermied es aber auch nur in die Richtung von Zorro zublicken und spürte unweigerlich seine Blicke, die ihr folgten.
 

~~~~~~~~~~

Schon deine bloße Anwesenheit,

das Wissen, dass du mit mir im

Moment die gleiche Luft einatmest,

dies allein lässt eine Unruhe

aufkommen.

Wir sind so verschieden...

...und doch so gleich.

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„Kann ich dir behilflich sein, Sanji?“, fragte Robin mit ihrer gewohnt zuvorkommenden Stimme, den Koch.

„Du könntest mit dem werten Herrn Schwertkämpfer den Tisch decken.“ Ein leichtes Grinsen konnte der Smutje bei diesen Worten nicht verbergen.

Zorro dagegen drehte Sanji in Gedanken den Hals. Doch bevor er noch nach den passenden Worten suchte, um den Koch zur Schnecke zu machen, nahm ihm eine bestimmte Archäologin den Wind aus den Segeln.

„Ich glaub, das bekomm ich auch allein hin, Sanji!“ Ihre Stimme klang kein bisschen verärgert und trotzdem schwang ein seltsamer Unterton mit. Sanji musste wohl oder übel einsehen, dass bei den beiden alle Verkupplungsversuche hoffnungslos scheitern würden.

Langsam trat Robin neben Sanji, ergriff kurzer Hand die Teller auf der Anrichte, die sie noch einmal auf der Arbeitsplatte abstellte.

Dabei immer von Zorros Blicken verfolgt. Kopfschüttelnd wand sich Sanji ab, drehte sich aber gleich wieder um, als Robin erneut zu sprechen begann.

„Du brauchst nicht für alle etwas vorbereiten. Nami schläft noch und ich wollte sie nicht wecken“, sprach Robin recht leise weiter.

„Hatte sie Wache oder ist in der Nacht etwas passiert? Nami schläft doch sonst um diese Zeit nicht mehr.“ Kurz sah sie den Smutje an.

„Kommt drauf an, was du dir unter ´passiert´ vorstellst!“

Jetzt war Zorro der, der einen finsteren Blick kassierte.

„Schrei es doch gleich über die gesamte Grand Line!“, keifte Sanji.

„Mach ich auch, wenn du diese Anspielungen nicht sein lässt!“, biss Zorro zurück.

Sanji war gerade dabei erneut zu einer Beleidigung anzusetzen, als ein lautes Klirren durch den Raum hallte, auf das eine Stille folgte.

Zu Robins Füßen lagen die Scherben eines Tellers, der ihr aus den Händen geglitten war.

Dabei war sich Zorro fast sicher, dass der Teller mit Absicht auf dem Boden laden musste.

„Entschuldigung! Ich hatte den Teller nicht richtig“, nuschelte sie, um so noch mehr den Anschein zu erregen, dass es sich wirklich um ein Missgeschick handelte.

Sofort bückte sie sich, um die Scherben aufzulesen. Doch Sanji hielt sie zurück.

„Warte! Ich mach das schon. Deck du den Tisch weiter.“

Mit einer leichten Kopfbewegung stimmte sie zu, nahm wieder die restlichen Teller und ging Richtung Tisch.

Kaum hatte Robin den ersten Teller auf seinen Platzt gestellt, spürte sie auch schon eine raue, kräftige Hand um ihren Handgelenk.

Zorro hatte sich versichert, dass Sanji zu beschäftigt mit den Scherben war, um auf die beiden zuachten.

Nur sehr langsam drehte die Archäologin ihren Kopf in Zorros Richtung.

„Würdest du mich bitte wieder loslassen?“, flüsterte sie.

„Seit wann stört es dich so, wenn Sanji und ich uns in der Wolle haben, dass du gleich unser Geschirr zu Bruch gehen lässt? Oder gab es einen anderen Grund dazu?“

Kaum waren die Worte über seine Lippen gekommen, wurde Robin etwas klar.

Er kannte sie, wie kein anderer. Durchschaute jede Regung ihrerseits.

Tief atmete sie die Luft ein.

„Ich befand es als unnötig und nun möchte ich den Tisch fertig decken.“ Mit einer gewandten Bewegung befreite sie sich aus seiner Umklammerung.

Doch Zorro ließ sich nur wenig davon beeindrucken.

Kam ihm vielleicht am Ende sogar entgegen.

Einen schnellen Blick zu Sanji werfend, packte er sie an einer Schulter und zog sie so zu sich.

Robin war zu überrascht gewesen, um sich zu sträuben.

Ihre Gesichter waren sich nun so nah, wie zuvor, vor dem Badezimmer.

„Erstens...ich mag es nicht, wenn du wegen mir Idioten zum weinen anfängst...“ Sanft strichen seine Finger die letzten Tränenspuren von ihrer Wange.

„Und zweitens...gefallen mir deine hochgesteckten Haare.“ Flüstern...Mehr wie ein Flüstern waren seine Worte nicht.

Schlagartig ließ er sie los, als Sanji aufstand. Selbst Robin fasste sich verhältnismäßig schnell. Sofort drehte sie sich wieder den Teller zu.

Nur ein rascher Seitenblick zu dem Schwertkämpfer, ansonsten wies nichts mehr auf das eben geschehene hin.

Doch was sich nun in Robins Kopf abspielte...ein Chaos.

Ein tiefes Durchatmen, bevor sie wieder in Richtung Sanji ging, um das restliche Geschirr zu holen.

Bis...die Tür mit einem lauten Knallen an die Wand schlug!

Ruffy stand im Türrahmen und war dem Hungertod wieder näher, als allem anderen.

„Guten Morgen, Kapitän!“ Robin schenkte Ruffy ein leichtes Lächeln. Auch ein Morgen von Sanji und ein Brummen von Zorro war zu hören.

„HUNGER!“

„Ein paar Minuten musst du dich schon noch gedulden!“, sagte Sanji recht trocken.

„Aber...aber...ich VERHUNGER!“

„So schnell verhungerst du nicht“, mischte sich nun auch noch Zorro ein.

„Hab ich ihm auch gesagt!“ Lysop kam gerade herein.

„Trotzdem...dauert es noch lang?“ Dem Schützen hing anscheinend ebenfalls der Magen schon in die Kniekehlen.

„Nein...aber ein bisschen Zeit brauch ich schon...“

Weiter kam Sanji nicht, da ein wild schreiender Elch reinstürmte!

„Leute...es ist etwas schreckliches passiert! Robin und Zorro sind...sind...sind....hier?“

Der noch schweratmende Chopper sah verdutz von Zorro zu Robin und dann wieder zurück.

„Sag mal seit ihr total bescheuert? Was macht ihr hier? Ihr könnt doch nicht einfach abhauen! Alberto und ich wären fast an einen Herzinfarkt gestorben, als ihr nicht da wart! Auch wenn ihr euch schon besser fühlt, müsst ihr euch noch schonen!“ Ohne nur die geringste Atempause zumachen, schrie der kleine Elch die zwei Flüchtlinge an.

„Es tut mir leid Chopper.“ Sanft lächelte Robin. Es war nicht ihre Absicht Chopper so aufzuregen. Aber sie konnte dort einfach nicht länger bleiben.

„Macht so was einfach nicht noch einmal! Verstanden?“

„Okay, ich werde versuchen mich nicht wieder von einem dahergelaufenen Marinefuzzi anschießen zulassen. Zufrieden?“ Gelangweit schaute Zorro den Elch an.

„Du weist, dass ich das anders gemeint habe!“

„Ich weis!“

Chopper war einem Nervenzusammenbruch nah.

„Ich fasse es nicht! Nicht mal ernst genommen wird man mehr! Verarztet euch doch in Zukunft selbst!“

„Jetzt komm mal wieder runter, Chopper! Setzt dich erst mal hin und frühstücke. Dann sieht die Welt gleich viel freundlicher aus“, versicherte Sanji.

„Genau Chopper!“ Ruffy war natürlich der erste, der schon dabei war, sich über das Frühstück herzumachen.

„Mensch Ruffy! Lass mir was übrig!“, hörte man Lysop.

Und schon ging der alltägliche Kampf ums Essen los.
 

Man konnte fast meinen, es wäre wie immer. Der ganz normale Alltag auf diesem Schiff. War es ja auch irgendwie. Aber eben nur irgendwie.

Lustlos stocherte Robin in ihrem Teller rum. Aus den Augenwinkel heraus beobachtete sie die restliche Crew.

Wie so oft wunderte sie sich, wie man nur so einen Appetit haben konnte, wie in Ruffy besaß.

Als ihre Augen von ihrem Kapitän aus weiterwanderten, stellte sie fest, dass sie nicht die einzige war, die anscheinend nicht den nötigen Hunger mitbrachte.

Das Zorro nichts zu sich nahm verstand sie fast noch. Lag ihm ja das gleiche wie ihr im Magen. Aber das auch Sanji noch keinen Bissen angerührt hatte, kam ihr nun doch komisch vor.

Kaum wollte sie sich darüber Gedanken machen, würde sie auch schon wieder davon abgelenkt.

Zorro war wortlos aufgestanden und ging nun direkt auf die Tür zu.

„Hey...wo willst du hin?“ Leicht bissig klang Sanjis Stimme.

„Geh dich nix an, Makrele!“

„Tut mir leid...es geht mich schon was an! Schließlich hast du Küchendienst! Also bleib hier!“ Sanji hatte zwar keine Lust sich mit Zorro anzulegen, doch wenn ihm nichts anderes überblieb...

„Ich mach den Dienst.“

Schlagartig war es Still in der Kombüse. Alle Augenpaare waren zu Robin gewandert.

„Das machst du nicht Robin! Der wird schon nicht sterben, wenn...“

„Sanji...es ist okay!“, schnitt die Archäologin Sanji das Wort ab.

„Dann ist ja alles geklärt.“ Und schon fiel die Tür hinter Zorro ins Schloss.

Auch Robin stand auf.

„Ich hol mir nur schnell einen wärmeren Pullover und dann komm ich und helfe dir!“

„Hier macht doch sowieso jeder was er will.“

Sanji schob Ruffy seinen gefüllten Teller hin, der sich mit einem Schmatzen darüber hermachte.

Man merkte, dass er innerlich kochte.

Doch darum konnte sich Robin jetzt nicht kümmern und verließ ebenfalls die Kombüse.
 

Schnell schritt sie durchs Schiff, bevor sie vor ihrer Zimmertür stand und eintrat.

Sogleich viel ihr Blick auf die anwesende Person.

Verträumt und abwesend wirkend, saß Nami total teilnahmslos auf ihren Bett.

„Morgen“ doch Nami reagierte verhältnismäßig spät auf Robins Begrüßung. Schreckte sie zuerst hoch und guckte die Archäologin entgeistert und überrascht zugleich an.

„Oh...morgen...du bist schon wieder hier?“, brachte Nami noch immer verwundert hervor und spielte sogleich die Unwissende. Sie wusste ja, dass Robin nicht erst seit gerade eben wieder an Board war, doch dies brauchte die Archäologin vorerst nicht zuwissen.

„Sieht wohl so aus“, gab Robin ihr lächelnd zurück.

„Ja, tut es“, schmunzelte nun auch die Navigatorin, bevor sie sich von ihrem Bett erhob.

„Ich geh erst mal duschen. Das Frühstück hab ich sowieso verschlafen, oder?“, äußerte sich Nami mit monotoner Stimme.

Mit einem knappen Nicken beantwortete die Archäologin die Frage, obwohl ihr Namis Verhalten mehr als komisch vorkam. Es war etwas vorgefallen in der Zeit, als sie weg war. Nur was es war, konnte sie beim besten Willen sicht sagen.

„Nami?“

Die Angesprochene war schon fast zur Tür hinaus, als sie sich fragend zu Robin drehte.

„Ist alles in Ordnung?“ Robin konnte sich nicht zurückhalten und musste einfach fragen.

Nami sah sie für Sekunden nur starr an, bis sie leicht den Kopf schüttelte.

„Mach dir keine Gedanken!“ Und schon fiel die Tür ins Schloss.

Nun machte sich Robin erst recht ihre Gedanken.
 

Heiß lief das Wasser an Namis Körper hinab. Was für ein angenehmes und beruhigendes Gefühl damit vermittelt wurde.

Unweigerlich musste Nami lächeln.

Das Wasser erinnerte sie an Sanji.

An seine sanften Hände, die ihre Haut streichelten, wie das Wasser.

Diese Nacht...sie hatte so viel in der Navigatorin bewegte.

So viele unbekannte Gefühle kamen zum Vorschein.

Langsam drehte Nami den Wasserhahn zu. Sofort legte sich die Kälte auf ihre feuchte Haut, während überschüssige Wasser an ihren langen Beinen hinunterrann.

Ein schneller Griff nach einem bereitgelegten Handtuch, um die Kälte mit Wärme zu vertreiben.

Und erneut tauchte der Smutje vor Namis geistigen Auge auf.

Als er seine Arme um sie legte, durchströmte sie das gleiche wohlig warme Gefühl.

Seufzend schlüpfte Nami in ihre frische Klamotten und eilte aus dem Bad.
 

Derweil war Robin wieder zurück in die Kombüse gegangen.

Schweigend stand sie nun an der Spüle und schenkte dem Geschirr ihre gesamte Aufmerksamkeit.

Sanji stand genauso stumm neben ihr und reichte ihr einen feuchten Teller.

Nach dem letzten Rest Geschirr landete die Spülbürste mit Schwung im Wasser, dass es zu allen Seiten spritzte.

Mit dem Rücken und verschränkten Armen, lehnte sich Sanji an den Kühlschrank und sah finster in Robins Richtung.

„Warum machst du das alles?“

Durch die bisherige Stille hatte Robin innerlich die Hoffnung bewart, dass diese Ruhe auch anhalten würde.

Ein Seufzer war von ihr zu vernehmen.

„Du weist es selbst nicht, stimmst?“

„Doch...“, stammelte Robin.

„Ach ja? Dann noch mal die Frage: Warum tust du das alles?“ Sanji wusste selbst nicht, warum er so ernst war.

„Verdammt...weil ich mich in diesen Kerl von Schwertkämpfer verliebt habe.“ Ruckartig hatte sich Robin bei ihren Worten umgedreht und erschrak jetzt über sich selbst, wie laut sie dabei geworden war.

Doch Sanji ließ sich davon nicht beeindrucken.

„Und warum sagst du mir das und nicht Zorro?“

„Weil das nicht so einfach ist...“

„Und darin liegt euer Problem!“, schritt Sanji ihr das Wort ab.

„Jeder will nur wissen, dass er mit seinen Gefühlen nicht allein dasteht. Mehr verlangt ihr voneinander doch nicht!“

„Das was du mir hier alles erzählst...hast du das auch bei Nami gemacht?“

„Nami und ich sind nicht das Thema!“

„Und warum saß Nami total teilnahmslos und betrübt im Zimmer?“
 

Mit starrem Blick schaute Zorro den Wellen zu, die gegen den Rumpf des Schiffs schlugen.

Es war zum verzweifeln. Unbemerkt krallten sich seine Finger in das Holz der Reling, bis schon seine Knöchel weiß hervortraten.

„Was wird das, wenn’s fertig ist?“

Lysop hatte sich an den Schwertkämpfer angeschlichen und stellte sich nun direkt neben ihn.

„Was willst du?“ Zorro wollte nur seine Ruhe. Doch so etwas gab es auf diesem Schiff ja nicht.

„Ich wollt nur wissen, ob du jetzt mit Robin zusammen bist oder nicht?“ Aus einem Auge heraus schielte der Schütze zu Zorro.

„Geht dich das was an?“, knurrte Zorro ihm entgegen.

„Man wird doch noch fragen dürfen!“

„Nein! Darf man nicht! Und nun lass mich mit deinem Geschwätz in Frieden!“

„Dann eben nicht! Vielleicht redest du ja mit Nami mehr!“ Leicht eingeschnappt stieß sich Lysop von der Reling ab und ging auch schon wieder.

„Hä?“ Nun drehte sich Zorro doch um und sah nur noch, wie Lysop sich auch schon an der gerade ans Deck kommenden Nami vorbei ins Innere des Schiffs drängte.

„Was ist mit dem los?“, wand sich die Navigatorin an Zorro.

„Is mir egal!“, brummte er sie an.
 

Die Situation zwischen Robin und Sanji war total eskaliert.

Mit Robins letzen Worten war eine schlagartige Stille in dem kleinen Raum eingetreten.

„Tut mir Leid...ich wollte das nicht sagen. Nur...du hast ja Recht mit dem was du sagst.“ murmelte die Archäologin vor sich hin.

„Ich müsste wirklich nur endlich mal zu meinem Gefühlen stehen, aber ich kann einfach nicht.

Denn bisher sind alle Menschen, die mir etwas bedeutet haben, aus meinem Leben verschwunden.

Bis ich an einem Punkt beschlossen habe Gefühle nicht mehr zuzulassen.

Und nun...erst hat mir Ruffy gezeigt was Freundschaft bedeutet und dann trat auch noch Zorro in mein Leben und brachte alles durcheinander.

Plötzlich hatte ich etwas gespürt...Gefühle wahrgenommen, die ich mir schon längst verboten hatte. Ich dachte, ich bin nicht einmal mehr fähig zu lieben.

Als dann auch noch Zorro sein Leben für mich fast gegeben hätte...ich will ihn einfach nicht verlieren. Ich will nicht wieder einen wichtigen Menschen verlieren.“

„Und deswegen wolltest du dir deine Gefühle wieder mal verbieten und darauf hoffen, dass sie irgendwann absterben?“ Sanji sah sie durchdringen an.

„Ja...so ungefähr. Nur geklappt hat es bisher nicht wirklich.“ Ein trauriges Lächeln bildete sich auf Robins Lippen.

„Es wird auch nicht klappen. Zorro wird das wohl kaum zulassen. Weist du was Zorro zu Nami mal gesagt hat?

Wer liebt macht Dummheiten.“

„Das passt nicht wirklich zu Zorro, oder?“ Ein leicht skeptischer Ausdruck hatte sich auf ihr Gesicht geschlichen.

„Stimmt, aber es passt zu euch. Ihr macht doch zur Zeit nur Dummheiten. Ihr seit euch in vielen Dingen ähnlich.“

Zum ersten mal sah Robin nun auf zu dem Koch. Zuvor traute sie sich nicht.

„Wie meinst du das?“

„Na ja...Zorro ist nicht ohne Grund so abweisend und vertraut nur wenigen. Hast du schon von Kuina gehört?“, fragte Sanji mit ruhiger Stimme.

„Sie war das Mädchen, der Zorro das Versprechen gegeben hat, der beste Schwertkämpfer zu werden, oder?“ Robin wusste nicht alles über die unterschiedlichsten Vergangenheit jedes Einzelnen der Crew. Doch Teile kannte sie schon.

„Genau...sie bedeutet ihm recht viel. Doch als sie gestorben war, musste er schon als Kind erfahren, was es heißt zu trauern. Was es bedeutet, einen Menschen zu verlieren. So wie du.

Und auch er hat sich wie du seitdem jede noch so kleine Gefühlsregung verboten.

Ruffy war dann wohl auch der erste seit langen, dem er vertraut hat. Wobei dieses Vertrauen mehr auf Respekt basiert. Mit dem Vertrauen, dass er dir zu Teil werden lässt also nicht zu vergleichen.“

Starr stand Robin da. Was sollte sie nun darauf sagen?

„Robin, er hat einen Schritt auf dich zugemacht. Willst du ihn jetzt wirklich zurückstoßen?“
 

„Was ist dir schon wieder über die Leber gelaufen?“ Nami stellte sich neben Zorro, nur das sie im Gegensatz zu ihm aufs Meer blickte.

„Kann dir doch egal sein!“

„Stimmt, eigentlich schon. Aber irgendwie ist es mir nicht egal.“ Langsam drehte sie ihren Kopf in Richtung des Schwertkämpfers.

„Sag mal...warum musst du und der Smutje die ganze Zeit Therapeuten spielen? Das geht einen echt auf die Nerven“, stellte Zorro klar.

„Gut...dann halt ich eben die Klappe. Aber eins will ich noch wissen. Meinst du es ernst mit Robin oder bist du nur auf ein Abenteuer aus?“

Was sollte nun dieser Frage? Er war nun wirklich nicht der Typ zu so etwas.

„Auf was willst du hinaus, Nami?“

„Auf nichts! Nur Robin hätte es nicht verdient, von dir so behandelt zu werden. Sie liebt dich.“ Nami sah wieder aufs Meer, doch man merkte wie ernst sie es meinte.

„Wenn du das gleiche für sie empfindest, fang endlich an um sie zukämpfen. Liebe ist wie Krieg und du willst doch sicher nicht verlieren oder?“

„Aus welchem Schnulzenroman hast du das?“

Nami grinste auf diese Frage.

„Robin hat das zu mir gesagt und sie hat Recht damit.“

Es wurde still.

Durch ein Knarren sah Zorro blitzschnell auf. Nami hingegen bekam dies nicht einmal mit.

Der Schwertkämpfer blickte direkt in Sanjis Augen. Der Koch war nicht wie Robin ins Innere des Schiffes verschwunden, da sein Weg aufs Hinterdeck führte.

Mit einer leichten Kopfbewegung machte Sanji Zorro klar, dass er verschwinden sollte.

Das tat Zorro lieber auch, bevor Nami wieder anfangen würde ihn auszuquetschen.

Er stieß sich von der Reling ab und ging auf Sanji zu.

Nami hatte nur einen kurzen seitlichen Blick nach Zorro geworfen, doch schaute sie gleich wieder aufs Meer, das ruhig vor ihr lag.

Sie hatte Sanji noch immer nicht bemerkt.

Schon fast war der Schwertkämpfer an Sanji vorbei, als dieser ihm noch etwas leise zuzischte.

„Wenn du jetzt die Sache mit Robin noch vermasselst, häng ich dich verkehrt herum am Mast auf!“

Kurz musterte Zorro den Koch.

„Okay...aber du hängst mit mir, wenn du es ebenfalls vermurkst!“ Und weg war er.
 

Langsam. Extrem langsam schlich Robin durchs Schiff.

Ihre Finger strichen über das Holz der Wand, bis sie kurz vor ihrem Zimmer stehen blieb.

Es war still. Dennoch spürte die Archäologin das Näherkommen. Das lautlose Anschleichen.

Schritt für Schritt kam er ihr näher. Zog seine Linien um sie. Dicht hinter ihr blieb er stehen.

„Jeder andere wäre späterstens jetzt erschrocken.“

Sein Mund an ihrem Ohr.

„Ich bin wohl nicht so schreckhaft.“

Zögernd wendete sie sich ihm zu. Konnte wieder in diese klaren Augen sehen. Doch nicht lang. Wurde sie auch schon zur Gefangenen.

Unweigerlich war Robin zurückgewichen, als er Schritt für Schritt auf sie zuging. Mit den Händen direkt über ihren Schultern an der Wand abgestützt stand er da. Sie zwischen ihm und der Wand.

„Könntest du mir bitte sagen, was das wird?“, flüsterte die Archäologin.

Sie bekam keine Antwort. Jedenfalls keine, die sich aus Wörtern zusammen setzet.

Es ging zu schnell um sich zu wehren. Sich gegen den Kuss zusträuben.

Einfach so hatte er seine Lippen auf die ihren gelegt. Einfach so seine Arme um sie geschlossen. Einfach so...

Und sie? Sie ließ es zu.

Im ersten Augenblick wollte ihre Rebellion sie innerlich verbrennen, doch wurde diese vernichtend von ihren Empfindungen gelöscht. Die Funken wurden erstickt, bevor sie zu Flammen werden konnten.

Gab nun ein anderes Feuer den Takt vor.

Doch so überraschend der Kuss begonnen hatte, so schlagartig endete er.

Weitaufgerissene blaue Augen sahen in tiefgrüne.

„Und jetzt sag mir, dass du mich nicht liebst“ Selbst wenn jemand direkt neben den beiden gestanden hätte, die Worte von Zorro hätte er nicht verstanden. Waren sie doch zu leise.

„Was?“

„Sag, dass du mich nicht liebst!“

Zorro war zurückgewichen, hatte sie losgelassen und einen Abstand zwischen sie gebracht. Wie zu Stein erstarr stand er da. Sein Blick weiter auf sie ruhend.

„Was soll die Frage, wenn du die Antwort weist?“ Robin suchte nach passenden Worten.

Ihr Gesicht war von ihm abgewandt und ihre Augen geschlossen.

„Beantworte einfach meine Frage.“

Sie seufzte.

„Du weist, dass ich dir das nicht sagen kann. Und wenn ich es könnte wäre es nicht die Wahrheit.“ Scheu suchte sie wieder seine Blicke.

So überraschend wie zuvor legten sich seine Lippen auf die ihren. Zwar kurz, dennoch intensiv.

Zorros Stirn war an Robins gelehnt. Still standen sie da.

„War das nun so schwer zu sagen?“, flüsterte der Schwertkämpfer.

Die Hand der Archäologin strich zart über Zorros Wange. Peu a peu kam sie seinem Gesicht näher.

„Nein“, hauchte sie gegen seine Lippen, bevor sie diese mit einen Kuss umfing.

Mit einen Lächeln wurde diese Zärtlichkeit beendet.

„Dieses Lächeln hab ich vermisst.“ Die Arme wieder um ihren Körper geschlossen, sah der Schwertkämpfer einfach nur in ihr Gesicht.

„Ich auch“, gestand Robin.

Wieder trafen sich ihre Lippen. Nur dieses Mal leidenschaftlicher und intensiver.

Besitzergreifend zog sie ihn näher zu sich.

Blind tastet Robin nach der Türklinge. Im Inbegriff diese gerade herunter zudrücken, wurde sie von seiner Hand gestoppt.

Abrupt endete ihr Kuss und ein überraschter Ausdruck hatte sich auf Robins Gesicht geschlichen.

„Wir sollten da lieber nicht reingehen und das wohl besser lassen“, hörte sie seine Stimme.

Ein schelmisches Grinsen bildete sich auf seinen Mund.

„Schließlich würde dabei deine Hochsteckfrisur Schaden nehmen.“ Während er sprach, strich er ihr eine heruntergefallene Haarsträhne hinters Ohr.

Kurz stand sie ausdruckslos da, bevor sich auch auf Robins Lippen ein Lächeln bildete.

„Idiot. Aber wenn das so ist, bleibt mir wohl nur eins übrig.“

Schnell zog sie die Spange aus ihren Haaren und sofort fiel ihr schwarzes Haar auf ihre Schultern.

„Na dann...“ Der Griff um Robins Hand wurde fester und sanft wurde die Türklinge hinuntergedrückt. Kurz darauf fiel die Tür auch schon ins Schloss.
 

Und die Kinnlade eines Kapitäns noch mehr auf den Boden. Ruffy hatte die zwei die ganze Zeit beobachtet.

„Hey Ruffy! Was stehst du da so rum?“ Lysop und Chopper kamen um die Ecke.

„Ruffy?“

Keine Antwort.

Chopper und Lysop sahen sich fragend an.

„Sie...er...die...zusammen...Liebe!“

„Hä? Ruffy, was redest du für Müll?“, fragte Chopper.

„Sie...er...die...zusammen...Liebe!“

„Scheiße! Ruffy ist jetzt wirklich reif für die Klapse!“, stellte Lysop fest.

Zustimmend nickte Chopper.

„Robin und Zorro...die beiden...zusammen...Liebe!“

Ein kurzer Blickaustausch bevor der Schütze und der Elch gleichzeitig ein Was hervor brachten.

Ein heftiges Kopfschütteln kam von Ruffy.

„Robin und Zorro sind zusammen! Die zwei sind gerade knutschend in Robins Zimmer verschwunden.“

„Wow! Was soll man darauf noch sagen?“
 

Regungslos stand Sanji da und sah nur auf die Frau direkt vor sich. Sanft spielte der Wind mit ihren Haaren. Zerzauste sie und lies sie wieder zur Ruhe kommen.

Noch immer nicht hatte Nami bemerkt, dass sie nicht allein an Deck stand.

„Bereust du das, was heute Nacht passiert ist?“

Ein Ruck ging durch den Körper der Navigatorin. Blitzschnell hatte sie den Hals nach dem Smutje gereckt.

„Hast du mich erschreckt“, ließ sie ihn wissen.

„Das war nicht die Antwort auf meine Frage.“ Von unten nach oben betrachtete Sanji diese junge Frau. Sie schien ihm so perfekt. Zu perfekt für ihn?

Ein kurzes ungläubiges Blinzeln und eine fragende Mine war von Nami wahrzunehmen.

Zaghaft und nur vereinzelt fielen erste Regentropfen auf die beiden. Ein einfacher Sommerregen.

Nami erwachte aus ihrer Starre.

Schritt für Schritt wurde der Abstand zu ihm geringer, bis keine Distanz mehr bestand.

„Regen...ein Sommerregen...ist er nicht wie die Liebe? Ist die Liebe nicht wie ein zarter Sommerregen, der auf die Haut fällt?

Befreit er nicht alles aus dieser unbeschreiblichen Hitze, die den Boden austrocknet und Risse hinterlässt?

Lässt er nicht das bereits für verdorrt Gehaltene würde grün sprießen?“ Zerbrechlich und so unbeschreiblich leise klang ihre Stimme. Und dies ließ ihrer Worte nur noch mehr wirken.

„Nami...“ „Pssst“ Namis Zeigefinger war leicht auch Sanjis Lippen gepresst.

„Sanji...bist du mein Sommerregen?“

Diese unendlich tiefe Flehen lag in ihren strahlenden Augen.

Sanji hatte die Augen bei ihren Worten geschlossen. Ein winziges Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, während er seine Augen öffnete.

„Wenn du dann mein Sommerregen bist.“

Ihre Lippen suchten die seinen und fanden sie. Nur für Sekunden.

„Sanji?“

„Ja?“

„Lass es nie aufhören zuregnen.“
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Der Vorhang ist gefallen,

Die Masken bereits abgenommen,

Unser Theaterstück beendet,

Der Taifun des Applaus verklungen,

Die Zugabe zum Besten gegeben,

Und nun?

Nun ist das Spiel zu Ende,

Das wahre Gesicht kommt zum Vorschein,

Nicht mehr die Fassade des weinenden Clown blickt dich an,

Ein befreites Glück,

dass nur darauf wartet sich zu entfalten,

wie der sich öffnende Vorhang,

bei der nächsten Vorstellung

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ja...was soll ich jetzt noch groß sagen? Es ist wirklich aus...und viel zu kitschig! Aber sorry Leute! Ich steh auf so was!^^

Vllt fragt sich jetzt jemand von euch, warum ich am Schluss noch diese Art Gedicht eingefügt habe. Es ist aus einer Laune heraus entstanden und ich finde es verkörpert sehr gut, dass bei beiden Pairings jetzt etwas neues beginnt.

Und auch bei mir beginnt etwas neues...besser gesagt, hat bereits begonnen.

Meine neue FF „Break the rules“

Ich musste einfach was neues nach dieser FF anfangen!

Ist das Schreiben mir einfach zu sehr ans Herz gewachsen. Genauso wie Sommerregen.

Mir hat es immer Freude bereitet, diese FF zuschreiben und ich hoffe es hat euch genauso gefallen sie zulesen!

Und vielleicht sehe ich euch in meiner anderen FF wieder!

Danke für eure Kommis und Unterstützung!

Ohne euch hätte ich das nie geschafft!



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Kommentare zu diesem Kapitel (21)
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Von: abgemeldet
2010-08-09T19:29:14+00:00 09.08.2010 21:29
Oh mann.
I'm absolutly in Love with this Story :)
wirklich süß geschrieben <3
auch wenn du FF schon etwas älter ist xD

lg -Princess-

Von:  Lulafia
2009-12-09T14:30:48+00:00 09.12.2009 15:30
so süße FF,wirklich klasse ,man muss bei jeden kapiel weiterlesen,schön geschrieben
Von: abgemeldet
2007-10-28T17:42:39+00:00 28.10.2007 18:42
ich finde den kitsch auch toll^^
Von: abgemeldet
2006-12-08T19:46:27+00:00 08.12.2006 20:46
Hi u.
Ich hab deine FF gerade gelesen und wollt dir nur sagen, dass mir die richtig gut gefallen hat.
Die 'Streitgespräche' zwischen Zorro und Sanji waren einfach toll und auch die Story an sich war gut geschrieben. Du hast schon recht, es war wirklich kitschig, aber manchmal tut so ein bisschen Kitsch ja auch ganz gut, oder? lol
Na ja, ich würd mich freuen,bald noch mehr von dir lesen zu können
bye cada :)
Von:  Heroeumel
2006-12-03T12:48:07+00:00 03.12.2006 13:48
oh, wie schön!!
ich liebe kitschige happy-ends!!
schliesslich haben die pairings das ja auch nach so einer drama-vollen story verdient (und die leser erst recht :-)
ich finde die story soooo schön und ich freue mich sehr,
dass du eine neue schreibst!!
mach´weiter so!!!
lg
Von: abgemeldet
2006-12-02T10:43:42+00:00 02.12.2006 11:43
oh das war echt ein schönes ende!!
ich liebe happy ends...^^
muss jetzt gleich bei deiner anderen ff weiterlesen!
Von:  GlacePapillon
2006-12-02T00:09:47+00:00 02.12.2006 01:09
waiii,was für ein geiles ende^^
hoffentlichwird die andere FF genauso schön^^
Von:  PrincessZelda
2006-12-01T21:36:55+00:00 01.12.2006 22:36
Ich bin stolz auf dich T-T
*rotz und Wasser heul*
die FF ist so geil T-T
*knuffz*
Von:  Minerva
2006-12-01T19:18:14+00:00 01.12.2006 20:18
Es ist vorbei...WAH! Gott sei dank ist break the Rules noch da aber trotzdem ich bin traurig deswegen..
Schönes happy End, habe beinahe geweint ^^
*ff knuddel*
*seufz*
*ff in schublade reinsteck*
*schublad zu mach*
*break the rules raushol*
*les*
*staun*
*es lieb*
PS: Awa Ryffs reaktion war genial
Von: abgemeldet
2006-12-01T19:02:21+00:00 01.12.2006 20:02
*schnief* So ein wunderschönes Happy End *inTränenausbrech*

Ich liebe kitschig romantische Happy Ends Q.Q Das war wundervoll *.*
Endlich haben Zorro und Robin sich gefunden -^-^-
Ruffy hat eine Definitoin für Liebe entdeckt ^^
und Nami und Sanji machen einen Regentanz bis ultimo XD

Besser geht es doch gar nicht, oder? Das war wirklich eine super geniale FF, dein Schreibstil is göttlich und bewegt mich zu tiefst. Diese FF hat mich süchtig gemacht =)

Ich bin gespannt auf weitere FF´s von dir, die hoffentlich genauso tolle Paarings beeinhalten und muss echt mal danke sagen, denn diese FF war wirklich gute Unterhaltung *applaudier* Das Ende hat alles rausgehauen, supi- jetzt fehlen mir Komplimente, Kritik und jegliche Worte ^^

bis demnächst
bye bye Franky_chan


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