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Der Fluss des Lebens

Rei im Glück
von

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IGNI FERROQUE - MIT FEUER UND SCHWERT

Weit über ihnen, in einem Geostationären Orbit, schwebte der CYCLOP-V friedlich durch das eiskalte Vakuum des Weltraumes. Seine Erscheinung erinnerte ein wenig an einen überdimensionalen Bowling-Pin, allerdings mit Solarsegeln und Antennen, welche wie Nadeln bei einem Igel von ihm abstanden. An der Spitze dieses High Tech Fernglases, blickte eine hochempfindliche Kamera mit mehr als 300 Gigapixeln Auflösung auf die Erde. Die leichte Wolkenschicht die über Neo Tokio 3 hing, störte sie nicht wirklich, den Infrarot und Teresol-Quantenverschiebungssensoren registrierten selbst die Taubenkacke auf einem der Panzer, welcher wie hunderte andere seiner Art auf den Serpentinenstraßen rund um Neo Tokio 3 stationiert waren. Die in Deutschland gefertigten Objektive verschoben sich um einen tausendstel Millimeter um einen Großaufnahme des Schlachtfeldes machen zu können. Nun sah man einen 5 x 5 Km großen Ausschnitt der japanischen Geotextur, ebenso wie die nun sehr klein wirkenden Silhouetten der weißen Todesboten, welche immer noch in eleganten Kreisen durch den Himmel zogen.

Plötzlich erwachte das Computergehirn von CYCLOP zum Leben. Ein Befehl war eingegangen. Blitzschnell verarbeiteten die zwei kleinen Biocomputer, welche sich unter mehreren cm Panzerstahl und isolierenden Materialien gelagert waren, die verschlüsselten Signale zu einem lesbaren Befehlscode. Der Befehl wurde dann nach grade mal einer zehntausendstel Sekunde zum Raketenleitrechner geschickt, welcher die Zielcodes in fünf der LEECH-LRSEM leitete. Die stromlinienförmigen und sieben Meter langen Flugkörper erwachten aus ihrem Schlummer, was man daran sehen konnte das die kleinen Nullfeldkerne, welcher in der Mitte der Raketen untergebracht waren, anfingen zu leuchten. Als die volle Kernleistung dann nach drei Sekunden hergestellt war, sprengten sich die Verschlussklappen der Schächte auf und ließen die Raketen passieren, welche nun von Induktionsschienen in Richtung Erde geschossen wurden.
 

Langsam legte sich der Terror der die Männer der vereinigten Streitkräfte des Globus befallen hatte, nachdem sie gesehen hatten wie NERV ihre eigenen Waffen mühelos gegen sie einsetzte. Der gesamte Ablauf war unterbrochen worden um festzustellen ob nicht noch andere Geschütze manipuliert wurden, allerdings fand man recht schnell heraus das es wohl nur diese eine Chinesische Batterie war. Schnell wurde eine neue Offensive geplant und in die Tat umgesetzt. Nach wenigen Minuten hatte man die Geschütze in einer Neuverteilung der Ziele ausgerichtet und sie sofort vom gefährdeten Computer getrennt, hoffend dass das reichen würde um den tückischen Methoden von NERV entgegenzuwirken.

Scheinbar war es das Schicksal der vereinigten Streitkräfte das nichts so lief wie sie sich das vorstellten. Ein Private, welcher vor Aufregung zitterte wie Espenlaub, blickte in den Himmel und versuchte sich zu beruhigen. Sein Atem entspannte sich langsam und sein Blutdruck ging mit jeder Sekunde, die er in den Himmel blickte, ein wenig zurück. Er hatte sich fast schon beruhigt, als sein Puls mit einem Satz wieder nach oben beschleunigte.

"S-Sir...erwarten wir Raketenartillerieunterstützung?" fragte er mit einem leichten Funken Hoffnung in der Stimme, welcher aber sofort verschwand als er das perplexe Gesicht seines Seargents sah. "Wovon sprechen sie Private?" fragte dieser. Der Private, welcher schon kurz vor dem psychischen Kollaps stand, zeigte nur mit dem ausgestreckten Finger auf den immer länger werdenden Schweif der Rakete, welche nun in einer gigantischen Kurvenbewegung genau auf sie zusteuerte. Unterbewusst bemerkten sie noch die vier anderen Kondensstreifen, allerdings interessierte es sie nicht mehr, denn alles was sie noch raus brachten war "...Scheiße..."

Doch bevor die Rakete bei ihnen angekommen war, blitze es einmal fürchterlich hell auf, sodass die Männer ihre schmerzenden Augen schlossen und sich ruckartig abwandten. Kurz darauf hörten und spürten sie wie etwas mit brachialer Geschwindigkeit an ihnen vorbeischoss und in die hinter ihnen liegende Flanke des Hügels krachte.

Sekunden vergingen...oder waren es Minuten? Stunden? Der Private wusste es nicht zu sagen, sein Zeitgefühl schien sich in Wohlgefallen aufgelöst zu haben als er sich wieder aufrichtete und seinen Kopf zögerlich durch die Luke des Panzerturms steckte. Das erste was ihm auffiel, war die Tatsache dass er nicht Tot war. Aber aus irgendeinem Grund war das für ihn grad nebensächlich und nicht wirklich greifbar. Das zweite was ihm auffiel war diese absolute Ruhe. War er Taub geworden? Prüfend schnipste er neben seinen Ohren mit den Fingern und stellte fest dass sein akustisches Wahrnehmungsvermögen noch einwandfrei funktionierte. Trotzdem, es war so Still das man einen Maulwurf sieben Meter unter der Erde beim Buddeln hätte zuhören können. "Was...was war das?" kam es fast schon unerträglich Laut aus der Kanzel geschallt, aber aus irgend einem Grund wusste der Private dass der Seargent nur geflüstert hatte. Der junge Mann blickte nach unten in das verwirrte Gesicht seines Vorgesetzten und deutete ihm, die förmliche Meldung einfach weglassend, mit der Hand aufzustehen und selbst nachzusehen. Der Seargent tat einfach was man von ihm wollte, stand auf und zwängte sich in die kleine Lücke die der Private noch in der Luke gelassen hatte.

Es war als würde man ein Landschaftsbild betrachten, eins von der Sorte wo man wirklich alles erkennt. Nur ein Bild, kein Laut, keine Bewegung, alles ruhig. Sie blickten auf die Umgebung, nichts hatte sich verändert und doch war alles anders. Es ist seltsam wie fremd einem die Welt erscheint wenn man sie nicht hört. Jetzt erst begriffen sie warum es so leise war. Der gewaltige Dieselmotor ihres Panzers schwieg, ebenso wie alle anderen auch. Das ewige Rauschen des Funkgerätes, welche man sogar noch unter der Lärmkulisse des Motors vernehmen konnte, war ebenfalls verschwunden. Die kleine aber kräftige Hydraulikpumpe, welche den Panzer an den Stellen mit Kraft versorgte, wo es der Motor nicht tat, gab ebenfalls keinen Mucks von sich, wovon auch das Rohr der mächtigen Kanone zeugte, welches nun schlapp auf der Wanne des Kampfpanzers lag, nun da es nicht mehr von der hydraulischen Einheit gehalten wurde. "Was zur verdammten Hölle...?" fragte sich der Private als er merkte das sogar die Uhr an seinem Handgelenk stehen geblieben war. "EMP." war alles was der Seargent sagte, ehe er genervt mit den Schultern zuckte und sich eine Zigarette anzündete. Hätten sich die beiden umgedreht, hätten sie den brennenden Torso der Rakete sehen können, der wie ein Nagel in der Flanke des Hügels steckte.
 

Fassungslos blickten die Piloten der sieben Evangelions um sich, betrachteten die Veränderung die sich zugetragen hatte mit den Hochauflösenden Augen ihrer EVAs. Wo eben noch geschäftig Geländewagen durch die Gegend gefahren und Panzer auf sie gezielt hatten, war nichts mehr das sie auch nur im Ansatz bedrohen könnte. Jedes noch so kleine elektronische Gerät welches sich eben innerhalb des Wirkungsbereiches der LEECH's befand, war unwiederbringlich zerstört worden. Zieleinrichtungen, Computer, Funkgeräte - ja selbst Kaffeemaschinen hatten den Geist aufgegeben und raubten nun den Technikern den letzten Nerv. Das die sieben EVAs nicht betroffen waren, verdankten sie den absolut präzisen Berechnungen der MAGI und der exzellenten Einstellbarkeit der finnischen Nullpunktgeneratoren, welche die EMPs erzeugt hatten. Mit ihnen konnte man problemlos eine ganze Stadt oder - wenn nötig - ein einzelnes Auto lahm legen.

Kensuke blickte zu den vielen VTOL's, welche sich bisher in sicherer Entfernung zum Schlachtfeld in der Luft hielten und ihrerseits die EVAs beobachteten. Einer nach dem anderen machte sich nun aus dem Staub, fürchtend dass eine weitere dieser Raketen in ihrer Nähe hochgehen könnte. Sollte das passieren würden sie vom Himmel fallen wie die großen Metallklumpen die sie ja eigentlich auch waren.
 

"Das hat ja ziemlich gut geklappt, alle Achtung!" meinte Misato anerkennend als sie die Bilder sah, welche ihr aus den Sichtbereichen der EVAs übertragen wurden. Nichts bewegte sich auf der Feindseite und es sah auch nicht danach aus als würde das in nächster Zeit noch der Fall sein. "Laut MAGI-Berechnungen war der EMP stark genug um sämtliche elektronischen Komponenten auch der einfachsten Geräte zu zerstören. Die werden noch nicht mal die Uhrzeit wissen." meinte Maya mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Auch Ritsuko sah nun wieder etwas besser aus, immerhin hatte sie es nun verhindern können dass wieder Menschen sterben. Sie wusste dass diese Tat ihre vorherige nicht wieder gut machen würde, aber es entlastete zumindest vorerst ein wenig ihr Gewissen. Das von Makoto und Shigeru im Übrigen auch.

"Bleibt nur noch das Hauptproblem..." knurrte Misato und blickte auf den Bildschirm, welcher nun die weißen EVAs zeigte, die sich nun scheinbar entschieden hatten sich dem Kampf zu stellen. Langsam aber sicher näherten sie sich in großen Schrauben dem Boden, wo die anderen Sieben EVAs schon warteten.
 

3Km unter den EVAs in einem Containerhaus, saßen Armisael und Zeruel unruhig auf ihren Korbsesseln und ließen ihre geistigen Augen durch den Äther schweben. Sie blickten durch Stahl und Fels hoch zu den widerlichen Kreaturen, welche da durch den Himmel flogen, ihn allein mit ihrer Existenz beschmutzten. "Was haben diese Menschen nur getan, wie konnten sie so etwas nur wagen?" knurrte Zeruel mit gutturaler Stimme. es war nur der Austausch von Gedanken, doch spürte Armisael seinen Zorn. Ihr erging es nicht anders. Die Ryousankis waren neben den Tenebrae Anima mit Abstand das Unreinste was sie je gesehen hatte. Sie spürte die Essenzen von einigen ihrer Brüder und Schwestern in ihren und es war ihr klar wie sie entstanden waren. Die Sünde die mit ihrer Erschaffung begannen wurde, spottete jeder Beschreibung. Schon die sieben EVAs auf deren Seite sie nun standen, konnten sie an sich nur schwer akzeptieren, denn es waren so gesehen nichts weiter als Kopien der Urmutter, einer der größten Seraphim die je existiert hat. Aber sie hatten sich mit der Existenz der sieben...ehemals acht EVAs abgefunden, es war ihnen auch klar das es keine andere Macht geben könnte die in der Lage war einen Engel zu stoppen.

Dennoch, das verzieh nicht diese Abscheulichkeiten die nun antraten um ihr unheiliges werk zu verrichten. es stand außer Frage dass die beiden Seraphim eingreifen würden, sollte auch nur der geringste Verdacht aufkommen das die Ryousankis ihren Plan verwirklichen könnten.
 

Ein leichtes Seufzen entwich ihrer Kehle als sie versuchte sich zu beruhigen, allerdings war der Erfolg eher gering. Sie wusste um die Geschehnisse, welche sich weit über ihr abspielten, dennoch war sie zum Nichtstun verdammt. Ihre Augen wanderten durch die Menge an verängstigten Zivilisten, welche zu hunderten in dem riesigen Lagerraum untergebracht waren, in dem sie sich nun befanden. Es waren ausnahmslos alte und Kranke, sowie Frauen und Kinder, welche sich hier in Sicherheit fühlten.

Nun fragt man sich warum auch Imiel hier saß.

Ganz einfach: Weil Armisael und Zeruel es gesagt haben. Sicher, an sich haben die beiden Seraphim keine Befehlsgewalt mehr über die junge Cherubim (was selbige auch laut kommentiert hat), allerdings haben Mütter, in dem Fall Armisael, die außergewöhnliche Gabe ihre Kinder mit dem 'Blick des bevorstehenden Unglücks' zurechtzuweisen. Das war bei allen Müttern so, ob Mensch, Engel oder sonst welchen Lebensformen. Da hilft es auch nicht wenn die 'Kinder' noch so selbstbewusst oder Eigenständig sind. Zeruel hatte ihr hingegen die ganz logischen Argumente aufgezeigt.
 

-flashback-
 

"Aber ich kann auch Kämpfen, das wisst ihr ganz genau! Wer hat IMPARIELs Plan zum Scheitern gebracht? Häh? Wer hat TARANIEL im Alleingang vernichtet? Wer hat SIMNARIEL geblendet und dann den Neurolink zwischen den EVAs hergestellt? DAS! WAR! ICH!" keifte die junge Cherubim, welche sich zwei Unbeeindruck dreinblickenden Seraphim gegenübersah. Als man ihr gesagt hatte dass sie nur im absoluten Notfall an den Kampfhandlungen teilnehmen würde, war fast sofort eine dicke Vene auf der Stirn der sonst so friedlichen Cherubim hervorgetreten.

"Wissen wir Imiel, wissen wir. Aber mal so als Gegenargument: Wer ist mehr tot als lebendig vom Himmel gefallen nachdem er von IMPARIEL angeschossen wurde? Was währe gewesen wenn TARANIEL -nicht- grad mit der Steuerung seiner Puppe beschäftigt gewesen währe? Von der Tatsache mal abgesehen das selbst ein 3000 Jahre altes Findelkind mit diesem Weichei fertig geworden währe..." Als Armisael merkte das Imiel's Gesicht immer röter wurde und somit anzeigte dass sie wohl kurz vor dem Ausbruch stand, ließ sie das Thema bleiben. "...Egal. Ich will nicht sagen dass du Schwach bist, im Gegenteil. Aber diesmal sind die Gegner keine Protectera'aris die Steine auf Planeten schmeißen oder andere Körper durch die Gegend scheuchen, es sind Teufel. Dämonen die die Menschen erschaffen haben um solche wie uns zu vernichten..." harsch wurde die ältere von Imiel unterbrochen. "Das weiß ich! Was denkst du warum ich Kämpfen will? Shinji, Rei, Asuka, Toji, Hikari, Kensuke und Kati sind meine Freunde, meine Familie. Glaubst du ich lasse sie im Stich?"

Armisael konnte nur zu gut sehen das ihre Tochter fest entschlossen war, aber sie wusste das Imiel in diesem Kampf nichts reißen konnte. "Ich weiß was du fühlst..." setzte sie an, doch wieder ging ihr ihre Tochter ins Wort.

"NICHTS weißt du! Du hast dich doch immer einen Dreck um andere Geschert! Wo warst du als der Herr mich verlöschen lassen wollte? Was hast du gemacht als all die anderen versucht haben den Gotteskerker zu erstürmen? Wage es nie wieder zu behaupten dass du weißt was ich fühle!" Imiels letzte Worte waren zu einem gefährlichen Knurren gesunken, ihr Blick war Kalt und begegnete dem ihrer Mutter ohne ein Zeichen von Scheu oder Angst.

Nun war es an Zeruel zu sprechen. "Du sprichst Kritik obwohl du das Werk nicht gesehen hast. Glaubst du etwa dass deine Mutter gegen dich gehandelt hat? Sie war..." Zeruel verstummte als er den fast schon flehenden Blick der Seraphim bemerkte, welcher ihn bat nicht weiter zu reden. "Nein, diesmal nicht. Sie soll wissen was geschehen ist als sie nicht da war." brummte der alte Seraph und blickte dann Imiel mit stechenden Augen an.

Armisael seufzte nur und ließ sich auf einen der Korbsessel niedersinken, hoffend dass es nicht so schlimm ausgehen würde wie sie befürchtete.

"Wovon sprichst du? Willst du mich jetzt mit irgendwelchen Märchen Vollquatschen?" fragte Imiel angesäuert, allerdings war auch eine gewisse Verwirrung zu ihrem momentanen Gefühlschaos hinzugetreten. "Nein, keine Märchen. Ich will dir sagen was deine Mutter getan hat. Ohne sie währst du längst tot." sagte der alte Mann mit strenger und doch einfühlsamer Stimme, bei der Imiel wusste dass er nicht log. Dennoch konnte sie es nicht glauben, es sich ja nicht mal vorstellten. "Ach ja? Na auf die Geschichte bin ich ja mal gespannt." erwiderte sie trotzig und mit vor der Brust verschränkten Armen.

"Zeruel...bitte..." flehte Armisael noch einmal, aber der alte Mann schüttelte nur den Kopf, dann galt sein Blick wieder der Cherubim. "Nachdem du aus dem Himmelreich geflohen bist, wurdest du von den Engeln gejagt, ich glaub nicht das ich dir deswegen noch Einzelheiten nennen muss oder?" fragte der Seraph und erhielt nur ein trotzigen Schnauben als Antwort. "Dacht ich mir. Was du nicht weißt, ist die Tatsache das nur die wenigsten von denen die dich gejagt haben, dich auch finden wollten. Sie haben dich lediglich durch das Universum gehetzt, diejenigen die dich dabei durch Zufall entdeckt haben, sagten nichts. Wir haben dich sieben Mal gefunden und dich dennoch in Ruhe gelassen." sagte er mit einem fast schon humoristischem Unterton in der Stimme. Imiel blickte ihn an wie einen Geisteskranken. "Das ist ja wohl der größte Schwac..." Bevor sie ihren Satz beenden konnte, sprach Zeruel ungerührt weiter.

"Einmal hast du dich in der Hashmeri-Galaxie versteckt, kurz darauf bist du im Schatten eines schwarzen Lochs weiter in den Bleen’dragnu-Cluster geflohen. Dort hast du dich ein wenig länger aufgehalten bevor du dann in Richtung Milchstraße abgehauen bist, allerdings hast du noch im Omarionnebel halt gemacht." Das Grinsen das Zeruel auf seinen Lippen hatte ging von Ohr zu Ohr, denn Imiel war erst Blass, dann Rot und dann sprachlos geworden. "Soll ich dir noch sagen das HEDRIEL dich dabei beobachtet hat wie du mit einem Kometen gespielt hast?" Währen seine Ohren nicht gewesen hätte er wohl im Kreis gegrinst. Auch Armisael lächelte ein wenig, auch wenn der eher depressive Ausdruck blieb. "...ich...aber was hat das mit Mutter zu tun?" Imiel versuchte so fest wie nur möglich zu klingen, aber die Tatsache das man sie zu einem Zeitpunkt beobachtet hatte, an dem sie sich eigentlich am sichersten während ihrer gesamten Flucht gefühlt hatte ließ ihre Stimme stocken.

"Das will ich dir gern sagen. Es war deine Mutter die den Herrn daran gehindert hat dich zu vernichten. Hast du dich nie gewundert warum du entkommen konntest obwohl CUMARIEL, der um einiges Mächtiger und Intelligenter war, es nicht konnte? Der Herr hätte dich in derselben Sekunde vernichtet in der du gesprochen hattest, aber deine Mutter hat die Zeit unter Auferbietung all ihrer Macht gedehnt. Nur deshalb konntest du fliehen...und deshalb wurde sie auch mehrere Äonen gepeinigt."

Imiel blickte ungläubig zu Zeruel, zu ihrer Mutter, dann wieder zu Zeruel. "Wa-was hast du gesagt?" keuchte sie schwach, darum bemüht ihre Stimme zu erhalten. "Glaubst du sie konnte so etwas tun ohne das der Herr es bemerkt? Kaum das du aus dem Himmelreich verschwunden warst, brach er ihre Macht und verfrachtete sie für sieben Tage in den Limbo." Imiels Augen weiteten sich als sie diesen Namen hörte.

Limbo, die Vorhölle. Qual, Schmerz und unendliches Leid, nichts anderes gab es dort. Aber anders als in der Hölle musste man nicht Tot sein um dort landen zu können. Dennoch, der Terror war der Gleiche. Was sie noch mehr schockierte war die Dauer. Sieben Tage waren für sich genommen schon eine lange Zeit, aber im Limbo liefen die Uhren anders. Es war eine eigene Raum-Zeit in der eine Sekunde ohne weiteres zu einem Jahr werden konnte. Nur Armisael und der Herr wussten wie lange sie wirklich darin gelitten hatte.

"Der Herr konnte sie nicht töten, immerhin war sie eine der vier höchsten Seraphim und ohne ihren Teil der Himmelsmacht war er nicht in der Lage seinen Plan zu verwirklichen. So lebte sie weiter, auch wenn sie Qualen erlebt hatte wie wohl kein anderes Wesen vor ihr." Zeruels Worte waren wie Klingen die sich Silbe für Silbe tiefer in Imiels Herz schnitten. Mit jeder Sekunde die verging erinnerte sie sich an all die Vorwürfe und Beschuldigungen die sie ihrer Mutter an den Kopf geworfen hat, ohne das diese jemals etwas dagegen gesagt hatte. Die Schuldgefühle die nun in ihren Gedärmen wüteten spotteten jeder Beschreibung.

"Du musst dir nichts vorhalten...ich habe nichts gesagt damit du nicht unnötig viele Gedanken mit dir Rumschleppen musst." meinte Armisael leise und blickte ihrer Tochter mit einem sanften Lächeln in die Augen. Sie sah Schuld, Trauer und Scham. Langsam aber sicher wurden die beiden grauen Edelsteine wässrig und stille Tränen fanden ihren Weg über die Wangen der Cherubim. "Warum...warum hast du...warum hast du das getan? WARUM?" schrie Imiel verzweifelt, ehe sie ihrer Mutter in die Arme stürzte und sich an ihr festklammerte. "...warum...*sniff*...warum hast du das getan...?" klagte sie in ununterbrochener Folge und weinte sich bei ihrer Mutter aus. Sanft streichelte Armisael über das lange, dunkelgrüne Haar ihres Kindes. "Weil du meine Tochter bist."

Es war nur ein flüstern, aber für Imiel war es wie ein Choral. Es war ein Satz von dem sie nie gedacht hatte das es sie froh machte wenn sie ihn hörte, aber nun...sie konnte kaum glücklicher sein. "Danke..."
 

-flashback ende-
 

Tja, so hatten sich Mutter und Tochter versöhnt...nach über 7.000 Jahren. Besser spät als nie, huh? Auf jeden Fall konnten die beiden Imiel überzeugen nicht an den Kampfhandlungen gegen die feindlichen EVAs Teil zu nehmen. Stattdessen würde Imiel für die Sicherheit aller Zivilisten, welche sich nun in die Schutzräume zurückgezogen haben, verantwortlich sein. Dazu hatte man ihr drei junge Freiwillige unterstellt die nun im Raum verteilt und in Zivil gekleidet in selbigen verstreut waren. Unter ihnen war auch Unteroffizier Jago. Er saß im hinteren Teil des Raumes und hatte seinen Rucksack neben sich gestellt. Auch Imiel und die anderen beiden Soldaten hatten unauffällige Rucksäcke in denen ein paar Waffen und Erste-Hilfe Koffer verstaut waren dabei. Imiel hatte darauf bestanden dass sie sich in Zivil unter die Menge mischen sollten, so würde unnötige Nervosität verhindert. Den Kindern die sie in der Schule unterrichtete, sagte sie dass sie eine Ausgebildete Kriesenbewältigerin war, welche man eben deshalb als Aufsichtsperson ausgewählt hatte. Momentan hielt sie geistigen Kontakt mit Sanji, welcher die Aufsicht in einem der drei anderen Schutzräume hatte. Sie hatte ihn schon vor einer Weile in die Telepathie eingewiesen und auch wenn er sich noch ein wenig ungeschickt anstellte, konnten sie kommunizieren. *Wie sieht es bei dir aus, alles ruhig* fragte sie ohne das man auch nur ein Wimpernzucken bei ihr sehen konnte. Im anderen Raum zog Sanji ein wenig angestrengt die Augenbrauen zusammen und konzentrierte sich auf das Antworten. *Bis jetzt alles relativ ruhig. Alle ein bisschen nervös, aber das ist wohl normal in solchen Situationen.* Imiel nickte geistig und trennte die Verbindung. Diejenigen die in den anderen beiden Räumen Aufsicht hatten, kannte sie nicht, weshalb sie sich heimlich in deren Gedanken schlich und sich ab und zu mal einen Überblick verschaffte. Ansonsten gab es aber nichts zu tun. Und es nervte sie.
 

Also eins mal vorweg: ist keiner mehr da? NOS? Jen? Arch? Rick? Und all die anderen??? Habt ihr alle Urlaub?

Das ist besorngiserregend...*schauder*
 

Wie dem auch sei, ich hoffe mal das Kapitel hat euch gefallen. Bisserl WAFFig geworden wenn ihr mich fragt, aber ich hoffe mal es ist zu ertragen. UNd wenn ich euch fragt warum ich mich dazu entschieden hab Imiel nicht mitprügeln zu lassen, denkt einfach mal an EoE. Von der tatsache mal abgesehen das es nciht nur die normalen weißen Pleitegeier sind mit denen man sich rumschlagen muss, sondern auch noch das Monster-Pleitegeier-Getier. Und glaubt mir wenn ich sage dass DIE kein Vergleich mit den Grinsebacken darstellen.
 

Sei es drum, das nächste Kapitel kommt im neuen Jahr und heißt:
 

VINCERE AUT MORI - SIEGEN ODER STERBEN
 

Weiß zwar nciht warum, biin aber grad auf'm Latain-trip.

Kommis und Omakes...oh wie ich mich nach ihnen sehne....*lechz*

Anregungen, Kritik, N²-Minen oder sogar Lob an: erdmannmrgth@aol.com

Ich freue mich immer über Feedback, also lasst von euch hören.

Das wars dann erstmal von mir, guten Rutsch!
 

Ryousanki
 

...und NEIN! An CHUCK NORRIS kommt ihr nicht vorbei!
 

Das Monster schaut jeden Abend unter sein Bett aus Angst das CHUCK NORRIS darunter sein könnte.
 

*mehehehe*
 

Bis dann.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Nostradamus_MB
2008-01-15T16:24:16+00:00 15.01.2008 17:24
nun in diesen kapitel gab es nicht so viele verluste (zu glück), aber ich glaube das der eine oder andere sehnerv gelitten haben muss...

nos / michel
Von: abgemeldet
2008-01-04T18:12:01+00:00 04.01.2008 19:12
Als erstes, setze ich hier noch ein richtig dickes fettes Frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr rein...Das nächste, is ein Gomen nasai...Hatte viel zu tun und mein pc musste zusätzlich auch ein paar töne mitdudeln °(>_<)° , weshalb ich ihm am ende den Gnadenstoss gab^^...

Also eine einzige Sache, die mich ja eig. nich besonders stört, ziehst du ja voll Konsequent durch.
Warscheinlich sogar mit einem richtig fiesen Grinsen im Gesicht hehehe.
Was das is?
Du ziehst das dermaßen in die länge dass ich von Kappi zu Kappi immer unruhiger werde und um himmels willen wissen möchte wie es weitergeht.
Aber genau dass is eine der Eigenschafften die ich an "Der Fluss des Lebens" so schätze.

...*fg*...lol tja da waren die 'Bösen' wohl ein wenig...sagen wir mal EMPört...

Imiel muss momentan zurückstecken, dafür bekommen wir aber mal wieder eindrucksvoll Private Einsichten.
(Und sie wird ihren Prügelpart bestimmt auchnoch bekommen...irgendwas eindrucksvolles vermute ich)

Mal ne Frage zum Schluss.
Zitat:
"...zog Sanji ein wenig angestrengt die Augenbrauen zusammen..."

War nich er derjenige mit den Beeindruckenden Whyrliebrows ???

Read ya Later !!!
AU Revoir
Jen...
Von:  _Rick_
2008-01-01T17:04:37+00:00 01.01.2008 18:04
hoi *hand heb*
ja um deine frage zu beantworten ich habe urlaub...
aba nichts desto trotz hab ich ja auch etz alles nachgeholt....
ich wünsche dir vorne weg ein frohes neues jahr...
zu dem Kapi:
Es is dir mal wieder sehr gut gelungen... obwohl du uns etwas lange auf die Folter spannst XD
ich freu mich schon auf deine nächsten kapis...
mfg
Rick

Von: abgemeldet
2008-01-01T00:22:47+00:00 01.01.2008 01:22
Schönes Kapi. Aber nun lass endlich die EVAs los, sitzt ja schon wie auf glühenden kohlen.

Achso und noch einen Guten Rutsch in neue Jahr.
Von:  Rishuu
2007-12-31T05:38:20+00:00 31.12.2007 06:38
Yaaaaaah !

So hier kommt mein letztes Kommi für dieses Jahr *g* und versuch die Kommiruhe hier solange nen bisschen zu unterdrücken bin deine restlichen Kommischreiber und Fans wieder da sind ^^

Joah also diesmal muss ich sagen das mir ja einer deiner ersten Sätze mal wieder am besten gefallen hat und zwar "...das man sogar Vogelscheiße auf einem Panzer hätte sehen können" *g* einfach Spitze...zusätzlich ist phänomenal wie du alles in die Länge ziehen kannst aber trotzdem alles so unter die Decke bringen kannst in so einem schönen Volumen *G* und wie gesgat fand ich schon immer klasse wie du alle nebensächlichen Storys noch erklärst wie in diesem Falle die Beziehung zwischen Mutter&Tochter..

Ja im Vollkommenden zusammengezogen darf ich dir auch für dieses was das letzte Kapitel für dieses Jahr sein wird wie ich denke ein riesen Lob und große Bewunderung ansprechen und hoffe das es schnell und spannend weiter geht.

Ansonsten wünsch auch ich dir ein guten und besonders gesunden Rutsch ins neue Jahr auf das es so gut weiter geht wie das Alte aufgehört hat.

Read Ya
-Keita-


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