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GON

Geschichte ohne Namen
von

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Kapitel 4 (Saki)

Der Weg den uns die Leute aus dem Dorf gezeigt hatten und den wir jetzt schweigend entlang ritten, hatte die Bezeichnung "Weg" eigentlich gar nicht verdient. Er bestand nur aus einer Spur aus Matsch, an der wir uns nur mühsam orientieren konnten. Tatsache war, dass die Pflanzen den eigentlichen Pfad immer mehr einnahmen und wir ihn schließlich überhaupt nicht mehr sahen. Na toll. Besser hätte es ja nicht mehr kommen können.

Ich brachte meinen braunen Hengst Anis auf einem etwas offeneren Platz zum stehen und sah mich nach Lil und Rae um, die hinter mir geritten waren und jetzt ihre Pferde links und rechts neben mich dirigierten.

"Und was machen wir jetzt?"

Lil sah mich ratlos an und auch Rae schien die gleiche Frage zu bewegen.

"Keine Ahnung. Schlag du doch was vor. Schließlich war es deine Idee den Dorfleuten zu helfen."

Etwas genervt war ich schon. Diese Aktion kostete uns wertvolle Zeit und das alles nur weil Lil mal wieder ihren Hals nicht voll bekommen konnte und unbedingt diese kleinen Wurfmesser besitzen wollte.

"Vielleicht sollten wir uns zuerst mal orientieren. Und dann sehen wir weiter. Streiten hilft uns jetzt auch nichts. Also beherrscht euch.", seufzte Rae.

Das war mal wieder typisch Rae. Sie schaffte es doch immer wieder einen Streit zu verhindern.

Ich sah mich um, aber alles was ich sah waren Blätter, Bäume, Sträucher usw. Halt so ein richtiger Wald, wie geschaffen zum verirren. Und wir mitten drin. Ohne Ahnung wo genau wir uns befanden, geschweige denn zu wissen wie man hier wieder raus kommt. Ich sehe noch kommen das uns als nächstes einfällt, dass wir den Proviant vergessen haben.

"Äh, Leute, ich muss euch was sagen." Rae sah etwas verzweifelt aus.

Oh nein bitte nicht.

"Ich habe unseren Proviant vergessen."

Ich wusste es. Warum muss ich mir auch immer nur so dumme Sachen ausdenken.

"Du hast WAS?" Lil schnappte nach Luft.

"Argh, das gibt es doch nicht! Was sollen wir denn jetzt essen? Was ist wenn wir nichts finden? Was ist wenn wir verhungern? Oder noch schlimmer: Was ist wenn ich verhungere?"

"Mensch, Lilith. Reg dich wieder ab, O.K.? Wir werden schon was zu essen finden und so. Wir werden bestimmt nicht verhungern. Also übertreib nicht immer gleich."

Eigentlich hatte ich das beruhigend gemeint, doch schon im nächsten Moment merkte ich, dass Lil das mal wieder in den falschen Hals bekommen hatte, als sie mich mit einem Blick fixierte der töten könnte. Wenn es ums Essen ging verstand sie echt keinen Spaß.

"Ich übertreibe? Weißt du was du da sagst Saki Yamada? Ich werd dir gleich zeigen was übertreiben heißt!!!"

Schon hatte sie ausgeholt, um mir mal wieder eine zu scheuern, als Rae ihre Stute zwischen uns lenkte und Lil böse anfauchte.

"Das reicht jetzt wirklich. Du benimmst dich wie ein kleines Kind Lil. Ich finde, wir sollten hier erst mal unser Lager aufschlagen und schauen das wir ein Feuer in Gang bekommen. Es wird schon dunkel. Und müde bin ich auch. Wir sind den ganzen Tag geritten. Unsere Pferde haben sich eine Pause verdient. Morgen sehen wir, woher wir etwas zu essen bekommen." Sie stieg vom Pferd und sah uns erwartungsvoll an.

"Na gut. Vielleicht ist das wirklich besser so. Was meinst du, Lil?"

"Von mir aus."

Lilith stieg ebenfalls von ihrem Pferd wobei sie irgendwas vor sich her brabbelte was sich verdächtig nach Morddrohungen und Flüchen adressiert an meine Wenigkeit anhörte.

"Du könntest ruhig ein bisschen freundlicher zu mir sein!" ich grinste und stieg ebenfalls von meinem Pferd.

Wir schafften es gerade noch unser Lager aufzubauen und ein Feuer zu entzünden bevor es ganz dunkel war. Hier, mitten im Wald drang kaum ein Licht vom Mond durch die Baumwipfel und so blieb uns als einzige Lichtquelle das Feuer. So lagen wir drei nun rings um die einzige Wärme in dieser Nacht und versuchten uns so viel wie möglich in unsere Schlafsäcke zu quetschen.

Die Pferde hatten wir an Bäume gebunden, dort wo etwas Gras wuchs. Mittlerweile war es so schwarz um uns herum, dass man nur anhand der Geräusche erahnen konnte, an welcher Stelle sich unsere Tiere befanden, obwohl diese kaum 10 Schritte von uns entfernt standen.

Ich drehte mich etwas in meinem Schlafsack zur Seite um Rae und Lilith zu sehen. Lilith lag schon sabbernd im Tiefschlaf und brummelte irgendwas vor sich her. Rae schien noch nicht zu schlafen, es sah so aus als würde sie etwas in ein Buch schreiben.

"Schläfst du noch nicht, Rae?" fragte ich sie leise um Lil nicht aufzuwecken.

"Nein, ich habe mir vorgenommen endlich mal ein Tagebuch anzufangen. Und jetzt schreibe ich noch schnell ein paar Zeilen, bevor ich mich endgültig hinlege.", sie gähnte "Wieso fragst du? Komm bloß nicht auf die Idee es heimlich zu lesen. Das ist Privateigentum!"

"Haha, was soll da schon drinstehen? Wahrscheinlich irgendein Mädchenquatsch. Spaß beiseite. Ich werde es nicht anrühren, versprochen." Ich seufzte.

"Was ist denn?" fragte mich Rae.

"Was meinst du, was uns hier drin noch so alles erwartet? Glaubst du, dass wir es schaffen werden, den Nebel zu vertreiben und den Dorfleuen zu helfen?" Ich sah sie an. Diese Fragen beschäftigten mich schon die ganze Zeit, seit wir aufgebrochen waren und jetzt, wo es nichts gab um sich irgendwie zu beschäftigen nur umso mehr.

"Was für eine Frage! Natürlich werden wir das schaffen! Mensch, Saki! Wir sind die drei besten Freund der Welt! Was soll da schief gehen?" sie lächelte.

"Ach, war nur so ne´ Frage. Schon Okay. Du hast ja Recht, solange wir zusammen bleiben, kann uns nix passieren. Selbst wenn Lil dabei ist." Ich lächelte zurück.

Rae lachte und sagte: "Ja, selbst wenn Lil dabei ist. Stimmt´s Lil?"

Lil grunzte und drehte sich auf die andere Seite.

Wir mussten beide lachen. "Naja, was soll´s? Sehen wir morgen erstmal, woher wir was zu essen bekommen, nicht Rae?"

"Ja, wäre vielleicht eine Überlegung wert." Sie legte ihr Buch und die Federn mitsamt der Tinte zurück in ihre Tasche die neben ihr auf dem Boden lag. "Jetzt hab ich auch keine Lust mehr zum schreiben. Ich bin zu müde. Bis morgen Saki. Und pass auf dass du heute Nacht nicht von Lil versehentlich im Schlaf aufgefuttert wirst!"

"Jaha, ich gebe´ mir Mühe. Bis morgen Rae." Ich drehte mich auf die andere Seite. Schon seltsam. Mit ein paar einfachen Worten schaffte es Rae alle meine Zweifel zu beseitigen. Egal. Sehen wir morgen weiter. Wie Rae sagte. Dann schlief ich ein.



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