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Die tote Insel

Halo-Kurzgeschichte. Actionlastig aber kein stupides geballere ;)
von

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Prolog

Prolog
 

"Bravo Charlie one, berechne Vektoren der Wegpunkte 6, 7 und 8. Wie sieht der Luftraum aus, Bravo Charlie two?"

"Bravo Charlie two, die Luft ist sauber, aber weiter vorne um die Zielkoordinaten mache ich mehrere Kontakte aus. Vielleicht ein halbes Dutzend Banshees. Optik bestätigt nichts - zu unklar, Charlie one!"

"Positiv, Charlie two, sende Vektordaten - alles angekommen?"

"Bestätige, Charlie one, Vektordaten erhalten und eingespeichert. Charlie two out"

"Alles klar, Charlie two, Funkstille bis Landung, over and out!"

"Bestätige, Funkstille bis Landung, Charlie two over and out!", der Lieutnant am Steuer des Pelicans Bravo Charlie two tastete nach dem Kippschalter mit dem er den Audiokanal zu seinen Passagieren im Laderaum aktivierte.

"Landung in T minus 6 Minuten, halten Sie Ihre Waffen bereit und die Anschnallmechanismen aktiviert. Wir erwarten Feindpräsenz über der Landezone, Boden-Luftabwehr ist wahrscheinlich. Und jetzt Waffel halten bis zur Landung! Lieutnant Geoffrey`s over and out!"
 

Acht goldene Helmvisiere glitzerten sich im Laderaum an. Keinem sah man etwas an, lediglich einer lies ein verächtliches Schnauben hören, das dreckige Grinsen der anderen war unter den Mjolnir MK8-helm nicht zu sehen.

"Bestätige, Lieutnant!"

Über den Wolken

Über den Wolken!
 

"Bravo Charlie one, Sichtkontakt! Banshees drehen bei, es sind 8 Kontakte!"

"Bestätige 8 Kontakte, Bravo Charlie two, Waffen scharf machen und zum ausklinken bereitmachen!"

Eine weile folgte nur das Zischen der Triebwerke in den Ohren der Spartaner im Laderaum der Charlie two. Bei diesen Worten standen alle gleichzeitig auf und hielten sich an der Wand fest bevor sie vorsichtig richtung heck schritten. Die vordersten vier Mann kletterten auf den Warthog der hinter dem Laderaum in den Magnethalterungen hing, während sich die restlichen vier auf den jetzt freigewordenen Plätzen niederließen.

"Yeah, das wird geil!", hörte man den Fahrer im Warthog.

"Fahrerlebnis wie es noch nie möglich war!", pflichtete ihm sein Beifahrer mit dem Werbespruch der Warthog-werke bei.

Währenddessen klinkte sich der Gunner hinten an sein Geschütz, um sich nachher nicht die Beine zu brechen, während sich der vierte im Fahrzeug zwischen Kanone und Fahrerkabine stemmte.

"Bravo Charlie two, gleich wirds heiß, sind sie bereit?"

"Waffen scharf und geladen, Bravo Charlie one, wir sind bereit!"

"Lets keep goin`"
 

Eine weile herrschte trügerische Ruhe, bevor die Maschine plötzlich mit einem mal begleitet vom dualen aufheulen der Triebwerke absackte und erst kurz über dem Meeresspiegel wieder die Nase hob. Das Wasser stob in einer feinen Gischt unter dem Pelikan seitlich hervor und hüllte den hinteren Teil des Warthogs ein. Nur Fahrer und Beifahrer konnten den zweiten Pelikan sehen, der sehr dicht neben ihnen über den glitzernden Boden aus Wasser jagte. Auch er trug einen Warthog hinter sich. Weiß lackiert mit zwei schwarzen Streifen seitlich über den Warthog. Seine Insassen waren ebenfalls weiß. Ihr genaues Pendant in sachen Farbe.

Mark blickte an sich herunter. Seine Hände hielten das Lenkrad noch immer eisern fest. Mattschwarz glänzende Panzerplatten schützten seine Unterarme, seine Brust und die Beine. Seine Mjolnirrüstung. Vor sich konnte er die ebenso Mattschwarze Oberfläche des Warthogs erkennen. Auch sie hatten seitlich zwei breite Streifen über ihr Gefährt, nur waren diese weiß. Er bereitete sich innerlich auf den Kampf vor. Jederzeit konnte es losgehen. Jede Sekunde konnten die Granaten einschlagen und den gliternden Boden unter sich zerfetzen. Jederzeit konnte...
 

Ein dumpfes und seltsam holes Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken. Er riss seinen Kopf nach rechts. Der Pelikan flog immernoch neben ihnen und noch immer hing der Warthog mit seiner Mannschaft darunter. Doch noch während er hinsah gewahrte er kurz einen grünen Blitz - und dann nichts mehr. Das Feuerspeierprojektil traf die linke Schubdüse des Pelikans. Wo eben noch ein Pelikan und viel Wasser war, konnte er jetzt nur noch eine Wand aus Feuer ausmachen. Es knallte so laut dass Mark einen Moment lang alles wie durch dicke Watte hörte. Alles klang dumpf und unwirklich. Die Schockwelle drückte ihren eigenen Pelikan gefährlich auf die Seite und Mark sah nurnoch wie das Wrack des anderen Pelikan in dem glitzern unter ihnen als brennender Feuerball weiterfetzte. Brennende Wrackteile flogen aus der Feuerwolke und verschwanden urplötzlich, wenn sie auf das wasser trafen. Zurückgerissen von den Wellen.

Bravo Charlie two schaffte es im letzten Augenblick, der Pelikan fing sich erschreckend dicht über der Wasseroberfläche und steuerte wieder auf den Strand zu. Gleich würden Sie da sein. Wie von weit her hörte er das Stakkato der Anti-Air-Gattling unter der Front des Pelikans. Dumpfe Detonationen wölbten sich manchmal aus der Geräuschkulisse aus dem Zischen und Peitschen der Triebwerke und den aufgewirbelten Wassermassen.

"Bereitmachen! Ausklinken bei 3..."

Mark packte das Lenkrad noch fester und startete den Motor. Sobald er das gleichmäßige Gluckern der Maschine aus dem Lärm heraushörte presste er seinen Fuß auf das Gaßpedal.

"...2..."

Nur beiläufig registrierte er dass sein Beifahrer die Arme gegen den Überrollbügel des Warthogs stemmte. Der Pelikan dagegen ging ganz leicht in Schräglage und zu seiner linken konnte er den Strand ganz nah vorrüberziehen sehen.

"...1..."

Das würde die Hölle. Der Spartaner war sich plötzlich garnicht mehr sicher ob sie das schaffen würden.

"Ausklinken - viel spaß!"
 

Einen Moment erlebte Mark das Gefühl das man hatte wenn ein Aufzug schnell nach unten losfuhr. Er fühlte sich fast schwerelos. Fast gemächlich, wie in Zeitlupe sah er das Heck des Pelikans über ihm davongleiten. Langsam kam die Gattling in sicht die irgendwas über dem offenen Meer rechts hinter von ihnen mit Kugeln eindeckte. Und dann...
 

Das Fahrwerk des Warthogs ging bedenklich in die Knie, als die Räder des Warthogs auf dem Sand aufschlugen. Nasser Sand - bei dieser Geschwindigkeit war der Boden so hart wie Beton. Der Motor jaulte kurz auf - und dann hatten Sie es überstanden. Sie hatten sich NICHT überschlagen. Der Jeep fegte wie der Tod höchstpersönlich über den Strand. Felsen ragten dicht hinter den Sandmassen auf und verbargen das innere der Insel. Wenn man nach links sah konnte man die Steinmassen nur als Schemen vorbeifetzen sehen.
 

"Alles okay da unten bei euch?", meldete sich Charlie two. Das rauschen der Maschinen und leises Knattern war im Hintergrund zu hören.

"Alles Roger, jeh daran gezweifelt, Bravo Charlie?"

Der Lieutnant überhörte das einfach und wandt sich an die restlichen Spartaner im Laderaum:

"Fertigma..."

Der Rest war nicht mehr zu verstehen. Nurnoch Rauschen kam aus dem Lautsprechern. Egal.

Zeit zum Trauern war später. Jetzt mussten Sie kämpfen. Für Mark und seine Kameraden starben die eigenen Leute erst nach dem Kampf. Dann konnte man trauern. Hier auf dem Schlachtfeld...

Egal.

Er konzentrierte sich auf das was vor ihm lag. Eben hatten sie einen großen Fels umrundet und waren unter einer natürlichen Felsbrücke durchgejagt. Jetzt rasten sie links an einem Baum vorbei und jagten eine Erd-rampe hinauf. Plötzlich meldete sich Asman vom Geschütz.

"Köpfe runter, jetzt gibts Essen für alle! YIPPIEEEEEH"

Gleich darauf ballerte ihre Gattling los und mischte das Erdreich auf. Eine Gruppe Grunts waren gerade vor ihnen aufgetaucht und versanken nun zwischen dem herumspritzenden Erdbrocken. Nur hier und da spritzte es blau hervor. Auch Nikolaj rappelte sich jetzt zwischen Gattling und Fahrer auf und hielt sich am Rahmen des Fahrzeugs fest. Konzentriert betrachtete er das riesige Gebäude aus seltsam weißem Stein, das an den Felsen hing. Gerade jagte der Jeep auf eine Art Marmor-terrasse und Mark bremste ihr Gefährt abrupt ab. Asman hielt das Geschütz ein eine weitere Gruppe und man konnte den Eliten zwischen den Grunts nurnoch kurz Brüllen hören, dann verschwand auch er in der Staubwolke und war nicht mehr zu sehen. Scharfkantige Steinsplitter flogen nach allen Seiten weg.

Nikolaj sprang hastig von dem Warthog und packte mit einer Hand die beiden großen Tanks die die ganze Zeit über fest hinten auf dem Geländefahrzeug arretiert waren, und mit der anderen Hand den Flammenwerfer selbst. Das Spartanprojekt umfasste unter anderem auch eine kräftige Leistungssteigerung der Muskeln. Nikolaj schwang sich den großen Doppeltank mit komprimierter Brennflüssigkeit über den Rücken und sorgte dafür dass die Magnethalterung gut saß. Ein großer und zwei kleine Schläuche verbanden den Flammenwerfer mit den Tanks. Sobald er sich auch die Granaten umgeschnallt hatte eilte er auf den Eingang unter dem gewaltigen Steingebilde in der Felswand zu. Asman hatte mittlerweile herübergeschwenkt und hielt das volle Feuer nun auf den Eingang gerichtet. Gleißend helle Fäden aus Licht und Metall zerschnitten unmittelbar neben dem russischen Spartaner die Luft und verschwanden in dem dunklen Loch. Wieder schossen die Staubschwaden aus dem Gebäude. Jetzt ging auch Andrzej auf der anderen Seite des Eingangs mit der Waffe im Anschlag in Deckung. Er hielt seine BR55 locker in den Händen, seine beiden MPS hingen sicher verstaut über seinem Rücken.

"Entern bei drei", hörten die beiden Marks Stimme. Einen Moment lang zogen noch Asmans Sabottkugeln an ihnen vorbei, dann hörte das Geschütz plötzlich auf zu rattern und Nikolaj hörte den Warthog hinter ihm losfahren. Das war sein Zeichen.

Noch immer pressten sich die scheinbar undurchdringlichen Wände aus Staub aus dem Gang hervor, doch der Spartaner wusste wie es darin aussah. Mit einem Schritt stand er im Eingang und richtete seine schwere Waffe aus, dann drückte er ab...

Eine infernale Flamme schoss in das Dunkel und tauchte das innere des Gebäudes in diffuses gleißendes Licht. Das brennende Öl legte sich wie eine tödliche Decke über alles was noch in jenen vorderen Teilen des Ganges verweilte. Andrzej wartete derweil still und sicherte Nikolajs Rücken. Schließlich nickte Niko und nahm seinen Flammenwerfer zurück, das würde reichen. Sie sollten noch in das Gebäude vorstoßen und auch wenn ihre Anzüge die Flammen eine kurze Zeit abhalten konnten, auch sie waren nicht feuerfest.

Plötzlich schlugen blaue Plasmakugeln neben ihm in die Wände und Boden und liesen geschmolzenes Gestein spritzen.

"VERDAMMT!", entfuhr es Andrzej.

"Mark - Wir brauchen euch!"

Black Hawk down

Es knackte in den Lautsprechern, dann hörte man das Wummern des Warthogs und das tackern der Gattling im Hintergrund, als Mark sich meldete.

"Nikolaj, Bravo Charlie two fliegt noch, das rechte Triebwerk raucht wie ein verbranntes Steak, aber sie fliegt noch. Keine Todesfälle. Sie fliegt gerade zu euch zurück. Ich kann den Lieutnant nur nicht erreichen. Über den Kanal höre ich blos rauschen. Macht das beste aus der Situation."

"Na Logo! Mach hinne! Andrzej und ich kauern hinter ein paar dieser Covi-computer..."

Vorsichtig spähte er aus seiner Deckung hervor, während Andrzej seine BR sprechen lies. Immer wieder schickte er den Fluggeräten einzelne Feuerstöße entgegen. Da!

Einer kam näher, er würde sie mit dem Flammenspeier aufs Korn nehmen. Und tatsächlich:

Ein grünes Bündel Licht schoss plötzlich auf sie zu und schien die Luft auf seinem Weg zu verbrennen. Sie duckten sich im letzten Moment und das Projektil fras sich mit einem dumpfen Knall in die Felsen hinter ihnen. Nikolaj schrie vor Schmerz auf als er die Hitze spürte und sich ein schauer scharfkantiger Felssplitter über sie ergoss, aber er verschwendete keine Zeit. Der Banshee musste sie überfliegen und dann mit einem Looping vor den Felswänden hochziehen. Er richtete seinen Werfer nach oben und zog den Abzug voll durch. Ein brennender Pilz wuchs mit unglaublicher Geschwindigkeit zwischen den tickenden Rechnerblöcken der Techniker hervor sodass Ahlesok`ee mit seinem Banshee nichtmehr ausweichen konnte. Er jagte geradewegs hinein und brennendes Öl umschloss seine Maschine. Nach Gefühl zog er sie hoch und hoffte nicht gegen die Felswände zu rasen.

Er schaffte es auch. Dicht vor dem Stein quählte sich der Jäger nach oben, bis er dicht über den Klippen ein seltsam ungesundes Kracken von sich gab, und wie ein Stein zurückfiel. Der Elite war zu diesem Zeitpunkt schon tot. Das brennende Interior hatte ihn verbrannt.

Andrzej und Nikolaj konnten sich darüber wenig freuen. Noch immer schwebten drei der lilanen Gefahren aus der Luft über dem Mehr, und schon kamen die nächsten beiden näher. Noch während sie überlegten mit welcher taktik sie nun vorgehen wollten kam die kavallerie. Sabottkugeln schlugen in den beiden Jägern ein und zerfetzte deren aussenhaut in tausend teile. Einer detonierte sofort, der andere kam als mobiler Feuerball nähergeschaukelt, verlor jedoch rapide an höhe. Mit lautem Zischen und Gurgeln verschwand er im Meer, Charlie two hakte mit seiner Anti-Air nach und stellte sicher das nichts überlebt hatte. Währenddessen kam der dritte Banshee näher.

Nikolaj beobachtete entsetzt wie sich wieder einer der grünen Blitze von ihrer Front löste und auf den Pelikan zujagte. Der Lieutnant riss sein Fluggefährt nach unten und währe auch beinahe entkommen, aber das geschoss berührte leicht das linke Hecktriebwerk und explodierte sofort. Wie ein sterbender Schwan drehte der Transporter noch eine Pirouette mit skurriler Geschwindigkeit und Andrzej konnte sehen wie zwei schwarze Gestalten aus dem Heck des Pelikan geschleudert wurden. Noch immer hämmerte die automatische Zielerfassung auf den Banshee ein, erfolgreich, auch er verschwand in einem Feuerball. Doch für den Pelikan kam alles zu spät. Er steuerte noch auf den Strand zu, aber man sah bald dass es nicht gelingen würde. Erst setzte er scheinbar sanft auf den Wellen auf und die Spartaner hofften schon es würde alles glimpflich für die Insassen ausgehen...
 

...dann bohrte sich die Schnauze in die Wasseroberfläche und das ganze Cockpit wurde regelrecht abgerissen und unter dem Pelikanwrack zermahlen. Mark dachte an den Lieutnant.

Wasser spritzte nach allen seiten und langsam kam das Wrack zum Stillstand. Langsam versank es vor dem Strand im Wasser, bis nurnoch der oberste teil aus dem Meer ragte. Der Transporter lag auf Grund. Niemand regte sich.
 

"Gehn wir, wir haben einen Auftrag", bemerkte Asman resigniert.

Unschlüssig standen die vier Gestalten vor der Hölle, die Nikolaj mit seinem Flammenwerfer in dem Gang entfacht hatte. Sie würden gleich nacheinander durch die Flammen hasten und hoffen keinen größeren Schaden zu nehmen. Jeder sammelte sich für sich allein und dachte an die Dinge, die sie zu beachten hatten. Asman regte sich schließlich als erster. Er hob sich den Raketenwerfer der für ihn noch im Warthog gelagert hatte auf den Rücken und stellte sicher dass er gut in der Magnethalterung verankert war. Die Granaten verstaute er in zwei kleinen Beuteln an seinem Oberschenkel während er seine beiden Pistolen einfach in ihrem Halfter lies. Nur die zwei Raketen, die er zusätzlich zu den beiden schon im Lauf des Werfers geladenen mitgenommen hatte wog er noch unschlüssig in den Händen.

Schließlich griff er nocheinmal über seine Schulter, zog den Raketenwerfer hervor und lies die beiden Raketen mit der Spitze voran in den Lauf gleiten. Im gegensatz zu den geladenen Raketen waren diese jetzt nicht in der Waffe arretiert und konnten herausrutschen. Asman würde also aufpassen müssen nicht irgendwo hängen zu bleiben oder auszurutschen, aber sonst konnte nichts weiter passieren. Die Auslöser wurden erst mit dem Abfeuern der Waffe scharf.

Andrzej hatte es relativ einfach, Seine beiden BR`s würden dem Feuer standhalten und die Granaten verstaute er einfach ähnlich wie Asman in einem Beutel der den Flammen standhalten würde. Mark hatte es nicht wesentlich schwieriger, die beiden SMGs würden genau wie die Pistolen und die BR keinen größeren Schaden nehmen, nur auf sein Scharfschützengewehr würde er ein wenig achten müssen. Das Visier war durchaus empfindlich, doch Mark hatte eine Art Schutzhülle mitgebracht womit der kurze Sprint auch für ihn kein Problem werden sollte.

Nur Nikolaj hatte ein Problem.

Wenn er zu lang brauchte, würde er sich garnicht mehr beeilen müssen. Sicher, der Inhalt der Tanks würde nicht von gleich auf jetzt detonieren, aber der brennende Teil des Ganges war nicht unbedingt kurz - und wenn er durch irgendein unglück das brennende Öl an die Tanks bekam würde die stelle auch nach dem brennenden Abschnitt weiterbrennen und heißer werden bis...

Mark und Andrzej stürmten als erstes durch die Flammenwand. Fast sofort verschwanden ihre Shilouetten zwischen dem tosenden Sturm aus Hitze. Sie würden da drinnen rennen bis die Flammen hinter ihnen lagen, sofort ihre Waffen ziehen und hoffen die Situation möglichst schnell überblicken zu können und eventuelle gegner überraschen zu können. Er und Asman würden mit ihren schweren Waffen noch 30 Sekunden warten und dann hinterherkommen.

Ungeduldig sahen sich die beiden die Umgebung an. Zwar sollten Berichten zufolge nicht viel an der Oberfläche zu erwarten sein, und was sie noch nicht ausgelöscht hatten weiter weg stationiert sein, aber sicher war sicher und ein paar Grunts und ein Elite liesen sich immer leicht auf einer Insel verstecken.

Dann waren die 30 Sekunden um.

Nikolaj und Asman packten ihre Waffen und sprinteten Schulter an Schulter durch die Flammen.

Es war schlimmer als Nikolaj gedacht hatte. In dem Tunnel konnte die Hitze zwar nach einer Seite abziehen, aber das war noch immer zuwenig um die unmenschliche Hitze weit genug zu lindern. Asman wollte schreien, aber ihm blieb kaum Zeit dazu. Er rannte was seine Beine hergaben - immer nur die tosende Hitze vor Augen. Sie waren praktisch Blind.

Es war ihnen vorgekommen wie eine Ewigkeit, tatsächlich waren sie nur einige Sekunden durch Feuer gerannt, als die Flammen urplötzlich aufhörten. Natürlich war hinter dem Feuer noch immer eine unerträgliche Hitze und sie hatten zuzusehen hier möglichst schnell wegzukommen wenn sie nicht doch noch gegrillt werden wollten.

Nikolajs Schild begann schon mit einem unangenehmen Piepton den Kollaps anzukündigen, als die Punkte auf dem Bewegungsmelder auftauchten. Zwei schwache gelbe Punkte und vielleicht sechs rote die aufgeregt hin und herwanderten.

Nikolaj sah die Punkte auch. Während dem Spurt hatten sie instinktiv nach unten geblickt. Jetzt als beide wieder hochsahen konnten sie das Gefecht selbst sehen. Asman reagierte als erster und riss seine beiden Pistolen hoch. Das helle "Ptach-Ptach" das die Doppelwaffen von sich gaben klang seltsam trocken, doch es tat sein übriges. Weiter vorne vielen zwei Grunts die einer kleinen Gruppe angehörte die sich gerade mit Mark und Andrzej duelliert zu haben schien. Fünf Grunts und ein Elite lagen jetzt bereits am Boden, drei weitere Grunts und ein Jackal waren noch auf ihren Beinen.

Keine wirklichen Gegner.

Asman und Nikolaj warfen sich zu ihren Kumpanen in die Seitennischen die hier jeden halben Meter die Wand für ein Stück unterbrachen. Niko sah als erster wieder hoch. Er begutachtete seine Hände. Sie qualmten. wie eine Schweinehälfte die frisch aus der Backröhre kam.

Mark jagte mit seinen beiden SMGs dem Jackal wahre Horden von Kugeln entgegen, doch dieser Gegner bereitete ihnen liebe Mühe mit seinem Schild. Denn auch die beiden Grunts hatten bereits ängstlich Schutz hinter dem flackerndem Schirm gesucht. Aber auch ein "Mühsal" war kein "Problem". Nichts was man mit einer einfach Fragmentation-grenade lösen könnte konnte ein echtes Problem sein. Mark zock sich in Deckung zurück als er Andrzejs Granate vor dem Schild des Jackals aufprallen sah. Er wartete einen Augenblick und hörte wie das aufgeregte Schnattern von einem lauten Knall unterbrochen Wurde. Splitter jagten an ihrer Deckung vorbei und verschwanden weiter hinten zwischen den Flammen.
 

Gelassen stiefelten vier Gestalten an den verkohlten Überbleibseln einiger Allianzler vorbei. Als Asman einen toten Grunt aufhob hörte man es leise von seinem Handschuhpanzer zischen, als das heiße Metall das Fleisch brannte. Einen Moment betrachtete er das Geschöpf, das er betrachtend am ausgestreckten Arm direkt vor sich hielt. Seine Kameraden schritten den Gang weiter hinunter. Es war unwahrscheinlich dass sich auf diesen letzten Metern noch etwas versteckte, sollte da doch noch etwas kommen...

Ihre Waffen waren noch immer entsichert.

Gedankenversunken betrachtete Asman das Schlaffe Gesicht mit der Methangasmaske und den angekokelten Needler, den der Grunt noch immer in seinen erstarrten Händen hielt. Er sah seltsamerweiße noch gut aus. Äußerlich keine Schäden. Asman öffnete die Klauen des Grunts und nahm die Waffe an sich. Langsam drehte er sich um und blickte in die Feuerwand aus der sie gekommen waren. Unschlüssig trat er von einem Bein aufs andere und sah wieder hinab auf den Grunt den er noch immer in seiner Hand hielt.

Schließlich wand er sich wieder um und folgte seinen Kameraden, den Grunt zog er an einem Arm hinter sich her.



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