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Die Ärzte - Kurzgeschichtensammlung

Hier findet ihr auch eure Wichtelstorys! ^.^
von

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Ein starkes Verlangen ( Bela x Farin )

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

27.10. - Ein Geburtstagsgeschenk (Farin x Rod)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Fern... und nah

Ich sag nur hier am Anfang schnell was, damit ich den Schluss nich so versau und ihr direkt aus der Geschicht herraus ohne mein dummes Kommentar lesen zu müssen ein Kommi schreiben könnt ;)

Also... kein Grund zur... Freude eigentlich... viel Spaß beim lesen!
 

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Ich erinnere mich nur schwach... Oder zu stark, um es realisieren zu wollen. Ich sehe in meinen Träumen... immer wieder das Grinsen, welches innerhalb von ein paar Sekunden so schnell erstarb, wie ich es noch nie gesehen hatte. Und die schwarzen Haare wie sie verstrubbelt in Belas Gesicht hängen, als er mit dem Kopf auf dem Asphalt aufschlägt. Der Aufschrei einer jungen Dame weckt mich immer noch schweißgebadet aus Träumen, die ich versuche zu vergessen. Das Quietschen der Autoreifen, ein Schmerz durchfährt mich, wenn ich so etwas höre... sind es auch nur die Reifen eines Autos, was quietschend vor der Ampel hält, doch plötzlich zuckt alles durch meinen Kopf wie ein Film, der zu schnell abgespult wird, wie ein Buch was zu schnell durchgeblättert wird, wie eine Feder, die zu Boden fällt, als wäre sie aus Stein. Der Schmerz in meiner Brust lässt meist erst Nachts wieder los, wenn ich schlafe, doch dann träume ich... ich träume und sitze morgens in der Küche mit blutunterlaufenen, unausgeschlafenen Augen und starre auf den Blondschopf mir gegenüber, dessen Augenringe so aussehen, als würde er seit Jahren nicht mehr schlafen, sind es doch erst vier Wochen... durchfährt mich immer wieder ein zittern, wenn ich Farin ansehe, tot sieht er aus. Ist er wahrscheinlich auch, innerlich zumindest. Essen? Das machen wir seit es passiert ist kaum noch. Uns vergeht jeglicher Appetit. Jegliche Art von Grundbedürfnisse sind verschwunden... Kaum Schlaf, kaum Essen, keine Sonne und das alles seit vier Wochen nicht.

Ich sehe es immer wieder. Die rote Ampel... Farins Grinsen... dann winkt er... Bela läuft los... ich versuche ihn am Ärmel zu packen... quietschende Reifen... ein Knall... Farins bleiches Gesicht... das Grinsen erlischt... Entsetzen macht sich auf Farins Gesicht breit... Bela fliegt durch die Luft... ein Aufschrei einer jungen Dame... Farin starr... eine Hupe geht los... Bela... ein Aufprall... und dann Blut... keine Reaktion möglich... Autofahrer steigt panisch aus... rennt zu Bela... ein Schritt... noch einer... langsam auf Belas leblosen Körper zu... Blut umläuft meine Schuhe, als ich neben Bela stehe... runterbeugen... starrer Blick... Autofahrer verzweifelt... ich packe Bela... kalter Blick... keine Reaktion... ... ... kein Puls...

Die Sirenen scheinen fern... Ich werde von zwei Sanitätern beiseite geschoben... Sitze auf dem roten Asphalt und starre auf die Wunde... Starre auf die Taten der Sanitäter... Schaue mich unbeteiligt um... Farin... so leblos... ich zittere... unaufhaltsam... einer der Sanitäter stützt mich und fragt mich wirres Zeug... ich schaue ihn verständnislos an. Er packt mich und hievt mich in den Krankenwagen. Bela auf einer Trage... Farin wird hineingeschoben... sein Blick hat ihn wohl verraten, dass er dazu gehört... ein letzter Entschuldigungsschrei hallt in den Krankenwagen und verstummt... in einer Stille... angespannt... Ich sehe Blut... es tropft auf den Boden des Wagens...

"Er ist tot... oder?" fragt Farin zittrig... seine Stimme klingt kratzig und hohl... Er scheint nichts um sich herum wahr zu nehmen... gar nichts... Er sitzt nur da und starrt auf das Blut... es tropft... und tropft... Die Sanitäter schauen Farin mitleidig an... Ich heul gleich los... Nein... nein... nein! Nicht Bela!

"NEIN!" schreie ich. Ein Sanitäter packt mich...

"Alles wird gut!" flüstert er mir zu... ich schüttle nur unverständlich den Kopf... wie soll alles gut werden? Wie? Wie, wenn er nicht mehr da ist?... wie? Das Krankenhaus.... Farin und ich werden geschubst und geschoben... damit wir uns überhaupt bewegen... Uns werden Tabletten gegeben... sind wohl Antidepressiva... Ich fühle nichts... rein gar nichts... Und da sitzen wir... ich weiß nicht wie lang... Die Sanitäter kommen aus einem kleinen Raum... die Blicke sagen alles... Farin laufen Tränen über die Wange, doch scheint er emotional tot zu sein...

"Ihr... ihr Freund weilt leider nicht mehr unter uns"

"Man ihr verdammten Wichser! Sagt doch einfach, dass er abgekratzt is! Diese beschissenen Euphemismen! Die kotzen mich an!" Farin springt auf und verlässt wütend und heulend das Krankenhaus... nun heul ich auch... Ich stehe zittrig auf...

"Kann... kann ich ihn noch mal sehen?" Die Sanitäter nicken stumm und führen mich langsam in das Zimmer... Ein Schock... Belas Kopf ist blutrot... eine tiefe Wunde am Kopf... liegt er starr und halbnackt auf der Trage... alles wird schwarz...

Ich möchte mich nie daran erinnern, doch immer wenn ich das Schlagzeug im Musikzimmer sehe, was sich keiner traut abzubauen und wegzuräumen, erinnert mich an Bela... Der Schrank voller Pistols- , Pornoboy- und Sexy- T-Shirts... Die Sticks... verstreut in der ganzen Wohnung... die Kiss-Alben... ... ... das Foto in der Küche mit Farin, mir und... Bela...

"Kein zurück"

Bevor ich euch in die Grausamkeit meiner Gedanken lasse und euch diese Darcfic lesen lasse hier erst mal der Text des Liedes "Kein zurück". Es ist zwar keine Songfic, doch der Text sollte hier beim Lesen allen bekannt sein, deswegen! Also viel Spaß... ähm na ja... also viel "Spaß" beim Lesen und ich entschuldige mich jetzt schon! ES TUT MIR LEID!

Dat Lenchen
 

"Du stehst am Fenster und du schaust hinaus

Und draußen scheint die Sonne,

doch in dir herrscht tiefe Nacht

Wenn nicht ein letzter Rest von Zweifel in die wäre,

Hättest du schon längst den letzten Schritt gemacht
 

Niemand da, der dich versteht

Und weiß, was in dir vor sich geht
 

Geh durch die Straßen und du siehst:

Um dich herum, da tobt das Leben

Doch in die tobt nur der Tod

Du würdest alles für nen Notausgang aus diesem Leben geben

Oder für ein Rettungsboot
 

Du weißt nicht mehr, wohin mit dir

Du willst überall sein, bloß nicht hier
 

Nie wieder Liebeskummer, nie wieder allein

Nie wieder Pech, nie wieder Glück

Kein Kuss im Regen und kein Sonnenuntergang

Mach dir klar, es ist wahr:

Es gibt kein zurück
 

Mit einer Waffe an der Schläfe willst du dich

Für alle Ewigkeit von deinem Schmerz befreien

Soll denn das Zucken deines Zeigefingers tatsächlich

Der letzte Akt in deinem Leben sein?
 

Die eigenen Schmerzen enden zwar

Doch mach dir bitte eines klar:
 

Du hast dein Leid nur gegen anderes eingetauscht

Nichts ist besser, nicht ein Stück

Die dich verlieren, werden den Scherz für immer spüren

Wenn du gehst - du verstehst:

Es gibt kein Zurück
 

Du siehst an allem nur die negativen Seiten

Schwimmst in einem tiefen Meer von Traurigkeit

Tatsache ist zwar, dass wir alle sterben müssen

Nur die meisten hätten gern noch mehr Zeit
 

Wir haben nur dies eine Leben

Ein zweites kann dir keiner geben
 

Nie wieder Sorgen haben, nie wieder verlieren

Nie wieder Pech - Nie wieder Glück

Keine zweite Chance, und erst recht kein Happy End

Mach dir klar, es ist wahr:

Es gibt kein Zurück!"
 

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Kein Zurück
 

Farin ist in letzter Zeit ziemlich komisch. Ich weiß auch nicht woran das liegen könnte. Er verschließt sich total und wirkt... ähm... na ja er wirkt leer. Als hätte man ihm alles aus dem Leib gerissen. Er zeigt kaum Reaktionen auf meine Fragen und er geht auf keinen meiner dummen Witze ein. Sonst tadelt er mich immer, ich vermisse das schon. Er sitzt einfach nur da.... Sitzt da, starrt auf seinen Teller. Kratzt mit dem Messer darauf herum. Klar... er hat Liebeskummer, aber irgendwann muss man mal sagen, dass es reicht. Das geht nun schon fast drei Monate. Drei Monate ist sie weg... Drei Monate ist er weg... Drei Monate scheint sein Lebenssinn dahin.... Warum schaffen Rod und ich es einfach nicht ihn aufzuheitern? Warum kann ihm Die Band nicht helfen? War da eine Verbindung zwischen den beiden, die ich nie gespürt habe? Warum hat sie Schluss gemacht? Fragen, die ich mich nie traue zu stellen. Fragen, die Farin mir nie beantworten würde.

Wieder sitze ich hier... Starre auf die blonden, verstrubbelten Haare mir gegenüber.

"Farin?" wie schon erwartet erhalte ich keine Reaktion. Ich muss einen Anfang finden.

"Farin?... ich... Warum hat sie Schluss gemacht?" ich zittere leicht, Angst vor der Antwort. Farin hebt den Kopf. Er sieht mir direkt in die Augen. Mir läuft ein Schauer über den Rücken... Keine Gefühle... seine Augen wirken so kalt, dass mir fast die Tränen kommen. Er öffnet den Mund... Seine Stimme klingt... ebenfalls kalt... mit keinerlei Gefühl.

"Das ist schwer zu erklären..." Er sieht mich bestimmend an, doch auch immer noch mit dieser Leere. Diese Leere, sie schien greifbar nah, doch hätte man sie nicht entfernen können. "Wir haben uns nicht gestritten, wenn du das denkst... Ich bin... vor..." er stoppt und schaut auf einen Kalender... "Welcher Tag ist heut?" Er hat wirklich nichts von der Außenwelt mitbekommen, ich bin jetzt doch ziemlich froh darüber, dass ich ihn angesprochen hab.

"Es sind drei Monate her..."

"Vor drei Monaten... ich bin aufgewacht... neben mir liegt ein Brief..." ihm läuft eine Träne aus dem Auge... Es schmerzt ihn... es schmerzt ihn wohl davon zu erzählen und daran zu denken. Er steht auf...

"Farin" sage ich... na ja ich hauche es eher, denn ich hab meine Stimme wohl verloren. Er winkt kurz mit der Hand ab, verschwindet im Wohnzimmer und kommt kurz darauf wieder... Er legt mir einen Briefumschlag vor die Nase und setzt sich verheult mir gegenüber. Dieser Anblick ist furchterregend... diese kalten, schon fast toten Augen und dann diese Tränen... so ein unpassendes Bild... wenn ich es nicht wirklich erlebt hätte, hätte ich nie geglaubt, dass ein Mensch so... so bizarr aussehen kann. Langsam öffne ich den Briefumschlag und nehme ein sauber gefaltetes Papier heraus. Ich öffne es. Farin sieht mich stumm an. Wieder keine Reaktion. Er formt seine Lippen zu Worten, ein Hauch lässt mich erahnen, dass er "Lieber Farin" gesagt hat. Ich schaue auf den Brief und entfalte ihn sacht...

"Lieber Farin!" Ich schaue kurz zu Farin auf... Seine Lippen formen unaufhaltsam Worte und Tränen rinnen über seine Wangen... ich senke den Kopf und lese weiter.

"Mein liebster, Geliebter, der ohne den ich nie leben könnte, der mit dem ich nie leben könnte" wieder schaue ich auf. Farin starrt ruhig, leer, kalt auf den zitternden Brief. Weiterlesen....

"Mein Liebster... Mein... Ich finde keine Worte für dich, was du für mich bist und was du gleichwohl nie für mich sein wirst. Du bist ein Geschenk und doch eine Strafe, denn ich weiß nicht ob ich dich hassen, inniger hassen, als ich je jemanden gehasst habe, hassen soll! Oder soll ich dich lieben! Inniger, barmherziger, gefühlvoller, als ich jemals zuvor geliebt habe! Wir sind wie Teufel und Engel, so fremd und ungleich und doch gleicher, wie es nie ein gleicheres Paar hätte geben können! So unterschiedlich und doch in keinem Punkt zu unterscheiden. Ich denke du spürst wie hin und her gerissen ich bin. Glaub mir mein Schatz... ICH LIEBE DICH" Ich sehe kurz zu Farin auf. Er zittert. Er... er zittert unaufhaltsam. Er scheint den Brief auswendig zu kennen. Er murmelt Worte: "Vermissen... niemals... liebe ich dich...." ich zittere ebenfalls. Ich lese leicht angespannt weiter.

"Ich hoffe, du wirst mich nicht vermissen... niemals sollst du mich vermissen, niemals sollst du denken, dass ich dich nicht liebe immer sollst du wissen, dass ich immer und immer wieder sagen werde, dass ich dich liebe und trotzdem... liebe ich dich nicht" Ich sehe auf. Mir läuft eine warme Träne über die Wange und tropft einsam auf den Tisch. Farin sieht mich an. Er legt seinen Kopf in die Hände und schluchzt leicht.

"Und weil ich dich liebe und weil ich dich nie lieben kann... werde ich denken verstehst du meine Entscheidung dich nie wieder sehen zu wollen, sonst würde ich kaputt gehen, ich weiß, dass ich mich selbst und dich vielleicht zerstören werde, doch ich kann es nicht mit ansehen und bevor ich mir sicher bin, dass ich dich nicht liebe, will ich lieber in dieser Situation bleiben und dich lieben... nicht lieben... Hiermit verlasse ich dich! Tschüss dein Engel... dein Teufel und doch nicht Dein!" Ich lege den Brief auf den Tisch und sehe Farin an. Er sitzt da... krallt seine Finger in den Sitz den Stuhles. Seine Arme sind angespannt, er scheint sein Zittern zu unterdrücken. Plötzlich steht er ruckartig auf.

"Farin" hauche ich.

"Ich kann einfach nicht mehr!" er macht einige Schritte zur Küchentür...

"Bela... ich kann das alles nicht mehr..." er verlässt die Küche, geht stur ins Schlafzimmer, ich höre nur starr auf seine Schritte. Dann wühlt er lautstark in ein paar Schubladen... leise Schritte im Flur ein Klacken... Das Klacken der Wohnungstür im Schloss... NEIN! Es durchfährt mich wie ein Blitz. Ich springe auf, gehe schnellen Schrittes in das Schlafzimmer, sehe die offene Schublade. NEIN! Nein... nein... ... nein... Nicht die Pistole...

"FARIN" schreie ich und stürze aus der Wohnung. Ich renne so schnell ich kann. Wo ist er? Was soll das? Warum tut er mir das an? Ich weiß.... ich springe ins... Auto.... Nein, er hat es mit genommen. Also doch zu Fuß zum Proberaum. Der Proberaum, das Erste was mir einfällt... Farin ist des öfteren in den Proberaum gefahren, wenn er allein sein und nachdenken wollte. Hastig laufe ich die Straße entlang, Tränen rollen unaufhaltsam über meine Wangen. Das kann er mir nicht antun. Mein Herz pocht mir schmerzhaft gegen den Brustkorb. Passanten drehen sich beunruhigt nach mir um, reden auf mich ein. Ich nehme nichts wahr, nur ein Gedanke hallt durch meinen Kopf und Farins Worte: "Ich kann einfach nicht mehr"... kann nicht mehr.... kann.... alles nicht mehr... nicht mehr.... ich - kann - einfach - nicht - mehr... mehr...alles nicht... Farin tu es bitte nicht! Ich komme außer Atem an der großen Proberaumtür an. Ich ziehe sie auf. Farin... Farin... wo ist er... Da! Ich steuere auf ihn zu...

"NEIN FARIN!" Da steht er mit der Waffe an der Schläfe...Ein Schock.... Er kann das doch nicht ernst meinen, das wäre... Ich schluchze... Er sieht mich an... leer...

"Kennst du den Text von meinem Lied "Kein zurück"?" Farin wirkt leicht irre als er das sagt. Ich heule unaufhaltsam und gehe langsam auf Farin zu. Ich kann durch mein Schluchzen einfach nur folgendes dringen lassen: "Farin... tu es nicht..."

"Endlich weiß ich genau wie es sich anfühlt... "um dich herum da tobt das Leben, doch in dir tobt nur der Tod" wie es sich anfühlt..." Ich gehe noch einen Schritt auf ihn zu und lege eine Hand auf seinen Unterarm... Seine Haut pulsiert. Ihr spüre seinen Puls... Ich spüre seinen Puls und fühle mich kurzzeitig darüber erleichtert. Was soll ich nur tun? Er ist mein bester Freund... Es zerreißt mich das kalte Eisen der Waffe auf Farins Schläfe ruhen zu sehen. Ich versuche seine Hand runter zu drücken, er hält dagegen.

"Farin.. nicht..." sage ich verzweifelt. Farin sieht mich an... ihm laufen Tränen über die Wangen... er fällt auf die Knie. Ich falle neben ihn und lehne schluchzend mit dem Kopf gegen seinen Arm. Ich schluchze und Tränen tropfen unaufhaltsam auf den Boden... Ich brenne vor Schmerz... tu es mir nicht an mein Freund! TU ES NICHT...

"Faha.. Farin... tu- tu es nicht..." schluchze ich fast unverständlich. Dann ein Schuss... es durchfährt mich, als wäre der Schuss durch mich gegangen... hocke ich da, schluchze und schreie, er kann mir das nicht antun!

"NEEEIHEIN" schreie ich und klammere mich fest an seinen Arm. Er fällt nach hinten. Ich hänge an seinem leblosen Körper... das warme Blut läuft um unsere Körper... ich wage mich nicht auf zu blicken... tot... NEIN! Tränen mischen sich mit Blut... Das ganze Blut... ich schluchze unaufhaltsam Farins Namen... wie konnte er nur! Mein Herz mit einem Schuss zerfetzt... und hat der Schuss nicht mein Herz getroffen, doch so spürt mein Herz diesen Schuss trotzdem... Warum...

"Soholl... das zucken deines Zeigefingers tatsächlich der letzte Akt in deinem Leben sein?"...

Alles hat wohl keinen Sinn mehr... Ohne Farin... Warum er? Was hat das alles für einen Sinn? Ich schaue auf und schluchze leicht... Das Loch... in der Schläfe meines besten Freundes macht mich wahnsinnig... dieser Anblick zerfetzt mich... die Waffe lächelt mich an... ich packe sie, halt sie mir zitternd über das rechte Auge... ein kurzes Zögern und es könnte zu spät sein... nur ein leichter Zuck meines Fingers... Dann wird es schwarz....

"DIE ÄRZTE vs. DIE WELT"

Hallo XD Hier ist wieder mal das Lenchen mit einer irren Story! Ich hoffe sie gefällt euch! Zu dem Titel gibts ne kurze Geschichte: Auf der "Vollkommen gefangen im Schattenreich" -DVD liest Bela einmal eine Liste vor, auf der Album-Titel-Vorschläge für das Album stehen, das später als "Planet Punk" bekannt wird XD Und einer dieser Vorschläge war: "Die Ärzte vs. Die Welt"... Story vorbei XD

Viel Spaß beim Lesen

Lenchen

Achso: sagt mir bei den Kommis bitte bescheid ob man davon mehrere Folgen schreiben sollte XD (also man = ich)

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DIE ÄRZTE vs. DIE WELT
 

"Los Farobin! Beeil dich!"

"Was is Belaman?"

"Na los! Wir müssen doch noch die Zombies vor der Welt retten!"

"Die armen Zombies! Oh nein, sie greift an - die Welt!" Bela springt in sein Batmobil und öffnet die Beifahrertür für seinen Partner Farobin - oder so...

"Los Farobin! Die Zombies! Sie werden bedroht - von der Welt!"

"Oh nein, wie furchtbar!"

"Ja total!"

"Allerdings!"

"Cool" Farin wirft sein Cape weg und springt ins Auto.

"Aber warum hast du denn dein Cape weggeworfen? Damit siehst du doch viel cooler aus!"

"Belaman! In dieser ollen Schuhschachtel is nich mal jenug Platz für deinen Fuß! Wie soll da mein tollet Cape noch mit reinpassen?"

"Wer weiß! Du kannst es ja falten! Vielleicht ist es nützlich!"

"Allerdings!" Farin holt sein Cape und springt zurück ins Batmobil. Sie sitzen leicht gequetscht nebeneinander.

"Farobin... dein Cape verwischt mir das Make-Up"

"Make-Up? Du hast doch gar keins drauf! Du hast eine Maske an!"

"Das is starkes Make-Up!"

"So drei Schichten oder was?"

"Drei? Ach was! Zwanzig!"

"Belaman the Make-Up-Man"

"Yeah! I'm fucking good Aldaaaa!"

"Du bist der Allmächtige! Aber jetzt lass uns Zombies retten gehen"

"Vor der Welt! Die pöse Welt"

"PÖSE, HAHA!" Die beiden sitzen in Belas Batmobil und Bela drückt aufs Gaspedal.

"Yeah! Gib Gas! Los! Du kannst es schaffen noch vor der Welt bei den Zombies zu sein!"

"Oh nein! Schau nur" Bela deutet an einen entfernten Punkt "Die Welt... sie hat Geiseln festgenommen, schau nicht hin Farobin aber es ist grausam! Die Geiseln sind Zombies!"

"Oh nein! Was sollen wir nur machen? Die armen, armen Zombies"

"Warte ich habe einen Plan!" Bela hält mit quietschenden Reifen an einer Hauswand, springt aus dem Batmobil und holt aus dem Kofferraum einen CD-Player.

"So du schnöde, lahme Welt! Du Zombie-Napper! Rück die Zombies raus und wir werden dich verschonen!"

"Oh nein, ich hab ja solche angst vor einem CD-Player" sagt die Welt ironisch.

"Es geht ja nicht um den Player, sondern um die CD darin!"

"Oh nein, welche CD könnte mich vernichten?!"

"Du hast es ja nicht anders gewollt!" Bela drückte auf die Play-Taste. Zuerst hört man Rauschen und Knacken. Farin schaut verwirrt zu Bela.

"Oh Belaman! Was hast du nur vor?" schrie Farin verzweifelt.

"Ich werde die Welt zu Brei rocken!" Bela lacht lauthals los. Plötzlich beginnt ein Lied:

"Paul, Paul, Paul, Paul, Paul ist toll! ...."

"OH NEIN! Belaman! Was hast du nur gemacht?" Farin sieht zu der Welt. Diese fliegt gegen ein Hochhaus und plötzlich platzt sie weg, die Luft zischt aus der Welt heraus und die Welt fliegt brausend durch die ganze Stadt wie ein erstochener Comic-Luftballon.

"Belaman! Du hast die Zombies vor der Welt gerettet! Du bist so schlau!"

"Ach was! Ohne die Hilfe meines treuen Gefährten - Farobin, also dir mein Engel" Bela zwinkert. "Hätte ich das nie geschafft!" Bela und Farin brechen in wildes Gelächter aus. Bela springt zurück in das Batmobil und dreht den Zündschlüssel um.

"Das war wieder mal ein erfolgreicher Abend! Die Zombies wurden gerettet und können nun wieder friedlich in ihrem taumelnden, zombiemäßigen Zustand leben. Die Welt wurde endlich ausgelöscht... na ja ihr wurde zumindest schon mal die Luft raus gelassen! Vielleicht werden wir uns schon morgen Abend wieder gegen die Welt stellen, weil sie eine Luftpumpe gefunden hat!" Farin lacht. Er sieht Bela an und klopft ihm auf die Schulter.

"Belaman! Du bist mein Held!"

Plötzlich geht die Tür des völlig grünen Zimmers auf und Rod tritt herein. Der klappt den Mund auf und starrt auf Bela und Farin.

"Sagt mal Jungs... warum hat Farin ein Handtuch um den Hals gebunden? Warum hat Bela ein enges Lederoberteil an und eine Maske von der letzten Halloweenparty im Gesicht... und ich glaube die wichtigste Frage wäre doch, warum sitzt ihr zusammengequetscht in einem Karton?"

"Ich sagte doch, dass das Batmobil zu klein für mein Cape ist"

"Aber Farobin! Wir können nicht auf Kleinigkeiten achten, wie auf den Platz im Batmobil! Wir müssen doch die Welt vernichten und die Zombies retten!" Rod schüttelt den Kopf...

"Ich glaub, das hat euch schon einmal jemand gesagt, aber wenn nicht, dann mach is das jetzt: Ihr seid totale Psychos!"

"Danke Rodison! Du bist auch ein toller Gefährte... du könntest es zumindest sein, wenn du es wirklich willst! Du hast Talent!"

"Talent ist nicht alles... ihr... ihr Freaks!"

"DIE ÄRZTE vs. DIE WELT II"

Wieder ein Kapitel für die Kurzgeschichten ^^

Und da mexx grad so gut drauf is, musst ich unbedingt eins schreiben ^^ Ich bin gut gelaunt und habe, wenn ich die KG lese Angst vor mir selbst... O_o'

Naja viel Spaß wünscht das Lenchen *flausch*
 

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DIE ÄRZTE vs. DIE WELT II
 

"Nein" sagt der Chilene nun zum wiederholten Mal.

"Aber Rod! Wir wollen doch nur etwas vor der Welt retten und was wäre da naheliegender als unser geliebter Quotenchilene?"

"Nein! Ich mach bei euren kranken Sachen nicht mit"

"Aber wir brauchen etwas zum Retten"

"Bela! NEIN!" schrie der Größere nun.

"Aber Farin wartet schon... der will auch mal Quotenchilenen retten"

"Geht doch Wahlfischfänger retten" Der Kleinere mustert den Bassisten eindringlich.

"Au ja! Und du bist der Wahlfischfänger!"

"NEIN! Ich erinnere dich nur daran, dass ihr beim letzten Mal zusammengequetscht in einem Pappkarton saßt!"

"Batmobil..." sagte der Drummer beleidigt "Es war ein Batmobil"

"Und Farins Hals war rot von dem rauen Handtuch, was er darum gebunden hatte!"

"Das war sein Cape! Sein Weltrettercape!"

"Und du hattest ein... enges Lederoberteil an!"

"Das war mein Bat-Anzug"

"Ihr seid doch krank!"

"Du hast nur nicht genügend Fantasie! Lass sie in deinen Kopf dringen!" Genervt blickt Rod auf Bela, der wie ein Kleinkind strahlt.

"Na gut..."

"JIPIEE!" Der Schlagzeuger macht Luftsprünge und zieht Rod hinter sich her in den kleinen Raum, wo schon Farin auf die Beiden wartet.

"Und jetzt?" fragt Farin... "Was ist Rod?"

"Unser Quotenchilene und wir retten ihn vor der Welt!"

"TAN-TAN-TAN ... theatralische Musik wird eingespielt" sagt Farin leise und mit einer mysteriösen Stimme.

"Rod! Du musst da in die Ecke!" Rod schlurft frustriert in die Ecke und wünscht sich innerlich, dass er vorhin einfach vor Bela hätte weglaufen sollen.

"LOS! Belaman! Es geht los" Farin und Bela springen in einen Karton. Rod sieht kopfschüttelnd zu.

"Farobin! DA! Der Quotenchilene! Er ist gefesselt, geknebelt, wird von der Welt bedroht und heißt ganz zufällig auch Gwendoline!"

"Oh nein!" Farin sieht zu Rod. "Nun spiel doch auch mit!"

"Oh nein... ich werde von der Welt bedroht, bin gefesselt, geknebelt und heiße ganz zufällig auch Gwendoline" sagt Rod mit tiefstem Sarkasmus und keinerlei Begeisterung in der Stimme.

"Also Rod! Du wolltest erst unbedingt mitspielen und jetzt bist du so lustlos!" sagt Farin und stemmt seine Hände in die Hüfte.

"FAROBIN!" schreit Bela. "PASS AUF! Schnall dich an! Wir geraten in einen Meteorschauer! Die Welt macht sich das Weltall zu nutzen!"

"Oh wie fies! DIE WELT HAT EIN EIGENES ALL! Belaman! Ich will auch ein All!"

"Ich kauf dir später eins, aber zu erst müssen wir den Quotenchilenen Rod, der ganz zufällig auch Gwendoline heißt, von der Welt bedroht wird, gefesselt und geknebelt is, retten!"

"Aber wie sollen wir das anstellen ohne ein eigenes All?"

"Wir schlagen die Welt mit ihren eigenen Waffen"

"Genau dafür brauchen wir ein All!" Rod steht mit weit aufgerissenen Augen in der Ecke und ist schockiert über das dümmliche Verhalten seiner Freunde.

"Ich hab doch gesagt, dass ich dir erst später eins kaufe!"

"Ich will aber sofort eins!" quengelt Farin.

"IS JA GUT!" Bela dreht das Batmobil und fährt Richtung Innenstadt, dort kauft er Farin ein eigenes All.

"OH WIE GEIL! EIN ALL! Und das ganz für mich allein! OH Belaman! Das wäre doch nicht nötig gewesen! Das kann ich aber nicht annehmen!"

"Wenn ihr weiter so dummes Zeug brabbelt, dann wird der Quotenchilene, der gefesselt und geknebelt ist, von der Welt bedroht wird und auch ganz zufällig Gwendoline heißt von der Welt gekillt und dann könnt ihr niemanden mehr retten!"

"Der Quotenchilene hat Recht Farobin! DU UND DEIN DOOFES ALL!"

"Lass mein All! Es heißt Karl-Heinz" Rod steht da und kann nur noch den Kopf schütteln.

"NA LOS! OH NEIN!"

"Hilfe!" sagt Rod lustlos. "Oh Hilfe! Oh helft mir doch! Die Welt... Oh nein... Sie hat eine Laserkanone! Oh Hilfe! Zu HILFE!" Sein Ton wird immer lustloser.

"OH NEIN! FAROBIN! WIR SIND ZU SPÄT! ... Die Welt hat den Quotenchilenen, der ganz zufällig auch Rod und Gwendoline hieß, der unser Bassist, gefesselt und geknebelt war mit der Laserkanone zum Schmelzen gebracht."

"Karl-Heinz findet das nicht schön"

"Du und dein Karl-Heinz." Rod erhebt sich zu seiner vollen Größe und richtet sich vor Farin und Bela auf.

"Ihr seid krank! Farin, das was du da Karl-Heinz nennst, ist ein ... ähm Wasserball..." Rod bewegt sich langsam auf die Tür zu.

"Rod... wo willste hin?"

"NIE WIEDER! LASST MICH IN RUH!" mit diesen Worten war er aus dem Raum verschwunden.

"Was hat er denn?" fragt Bela an Farin gewandt, dieser zuckt nur mit den Schultern und setzt einen verwirrten Blick auf.

"Und was retten wir jetzt?"

"Nichts..."

"Wir könnten Karl-Heinz retten"

"Okay... Schnall dich schon mal an" grinst Bela.

Brennende Liebe (Bela x Farin)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Missverständnis

Und hier wieder das Lenchen mit einer Kurzgeschichte. Kurz anbemerkt ist wohl, dass diese Perspektive wirklich nicht für Jedermann ist. Also verabscheut es nicht zu sehr. Es gibt auch verschiede Auffassungsweisen, wie man sich hineinversetzen kann, das hab ich schon durch Reaktionen von Freunden bemerkt. Viel Spaß beim Lesen. Is n bisschen Darcfic ^^'''

lg, Lenchen
 

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Stelle dir vor: Der Regen prasselt leise und doch stark auf die Dächer der Umgebung. Die Straßen sind rutschig und glänzen vor Nässe. Es ist Zeit der Dämmerung, doch die Wolken lassen es dunkler wirken. Im Halbdunkel der Straßen und Gassen bewegt sich eine Person schlurfend und langsam. Ihr Schritt ist zitternd und wankend. Die Kleider sind bis auf die Haut durchnässt. Der Regen tropft aus dem Haar und vermischt sich auf den Wangen mit Tränen. Nun sieht man dies aus einer Perspektive vollkommener Teilnahmslosigkeit, doch wird dies schnell anders, wenn man einbezogen wird. Stell dir weiterhin vor, diese Person ist der Schlagzeuger einer bekannten Band. Nennen wir ihn hier Bela. Schwarzes Haar, mannhafte Statur, muskulöse Arme, angemessene Größe von 1,80. Doch scheint es immer noch nicht weithin viel Bezug zu geben. So stell dir vor: Du wärest der beste Freund dieses Schlagzeugers. Dieser ist dreizehn Zentimeter größer, blond, schlank, ebenfalls muskulös und sein Gitarrist. Du irrst langsam durch die Straßen, auf der Suche nach ihm. Fragst dich die ganze Zeit, was du falsch gemacht hast, dass er überstürzt aus deiner Wohnung gerannt ist.

„Bela?“ fragst du leise, als du deinen Kumpel vor dir aus einer Gasse wanken siehst. Du rennst auf ihn zu und packst seine Schultern. „Was ist denn los?“

„Du kapierst es nicht, oder?“ Du scheinst nun wirklich verwirrt, oder? So erzähl ich dir, was geschehen war. Du hattest ihn zu einem ruhigen gemeinsamen Abend eingeladen. Am Tag zuvor hast du ein Mädchen kennen gelernt, die am Abend schnell vorbei kommen wollte. Bela kommt zu dir nach Hause und sieht, wie du mit ihr rumknutschst. Nichts weiter dabei. Er ist dein bester Freund und wird sich freuen, wenn du endlich wieder eine neue Freundin hast. Denkst du! Aber er dachte wohl nicht so und rannte vor dir weg. Als wäre es schon seltsam genug, fängt es zu allem Unglück an zu regnen. Natürlich, das kleine Autorenviechs macht das nur um die melodramatische Stimmung anzuheben. Weiter in der Geschichte:

„Was soll ich kapieren?“ fragst du um dir natürlich etwas Klarheit zu verschaffen.

„Du Idiot“ Du siehst wie dicke Tränen aus seinen Augen hervorquellen.

„Bela... sag mir doch bitte was du hast!“ Er schüttelt leicht den Kopf. Sein Blick ist zum Boden gesenkt. Du siehst wie er zittert und seine Hände zu Fäusten ballt.

„Wer war das Mädchen?“ fragt er. Seine Stimme zittert und scheint fast zu verblassen.

„Ich kenne sie seit gestern, aber das wird sicher was Ernstes...“ Seine Gesichtszüge verblassen. Er wankt ein paar Schritte rückwärts. Du packst ihn an den Armen.

„Bela! Jetzt sag doch endlich was los ist!“ Seine grün-blauen Augen sehen direkt in deine. Immer wieder rollen Tränen über seine Wangen, die sich immer wieder mit Regen vermischen. Er nähert sich dir langsam. Als sich eure Nasen fast berühren schließt er die Augen und legt den Kopf leicht schief. Dir wird schneller als erwünscht klar, was er vorhat.

„Nein!“ du schiebst ihn von dir. Sein Blick erstarrt und ruht auf dir.

„Siehst du?“

„Warum...?“ ist das einzige, was über deine Lippen kommt. Er stößt sich von dir und stolpert einige Schritte zurück. Langsam fährt seine Hand in die Tasche. Er zieht das Taschenmesser hervor, was du ihm vor zwei Monaten an seinem Geburtstag geschenkt hast. Du gehst einige Schritte auf ihn zu.

„Ich liebe dich!“ Ein Schock... nie hättest du geglaubt diese Wort je über Belas Lippen gleiten zu hören.

„Das wusste ich nicht“ sagst du leise. „Wie lange schon?“

„Macht das noch irgendeinen Unterschied? Du hast mich verletzt... zu oft.“

„Wann hattest du deine letzte Freundin?“

„Vor einer halben Ewigkeit? Vielleicht drei Jahre?“

„So lange schon?“ Er nickt.

„Und noch länger...“ nuschelt er nur. Dir wird klar, wie viele Frauen er hat mit ansehen müssen, die mit dir zusammen waren. Sein Gesichtsausdruck hat sich in Kurzer Zeit von frustriert zu wütend verändert.

„Warum hast du nie etwas gesagt? Ich...“ Er schüttelt den Kopf.

„Das halte ich nicht länger aus.“

„Bela nein...“ Er klappt das Messer aus. „Tut dir nichts an“ Dein Schritte nähern sich ihm vorsichtig. Die Kälte und Nässe dringt nun ebenfalls auf deine Haut.

„Geh weg! Sonst muss...“ Er wird dir nichts antun, oder? Sein Blick ist irre und verletzt.

„Bela... lass mich dir was sagen!“ langsam packst du seine Schulter. Du versuchst ihm das Messer zu entreißen. Du spürst einen harten Stich in deiner Brust. Fragend siehst du ihn an. Dein Blick wandert nun langsam an dir herunter. Belas Hand umschließt das Messer, welches in deiner Brust steckt und dein Herz durchbohrt. Er zittert stark. Langsam sackst du auf den Boden.

„Es tut mir Leid... doch... ich kann es nicht ertragen, dich mit diesen Mädchen zu sehen und dich selbst nicht anfassen zu dürfen... verzeih mir. Ich liebe dich! Du wolltest mich aufhalten... doch lasse ich mich nicht aufhalten.“ Um dich herum wird alles immer dunkler. Das letzte was du siehst: Bela zieht das Messer aus deiner Brust und rammt es in seine. Du konntest ihm nicht mal sagen... dass du ihn liebst.

Spielerische Sehnsucht

HAPPY BIRTHDAY ANNI XD

*flausch*

Ich weiß, is nich die beste und aufmunternste Geburtstags-FF, aber was tut man nich alles XD

*flausch*

Euch anderen natürlich auch viel Spaß beim Lesen
 

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Seine langen schmalen Finger umfassen vorsichtig die Gardine. Sein kühler Blick schweift auf die regennasse Straße. Die Tropfen zeichnen kleine Muster auf die Fensterscheibe. Sie wirken auf ihn, wie kleine nervige Kinder, die versuchen Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Das einzige Geräusch, was an sein Ohr dringt ist das Rauschen des Regens an der Scheibe. Er sieht nach draußen. Ein Fahrradfahrer fährt durch eine Pfütze. Das Wasser spritzt zu beiden Seiten weg. Ein sinnloser Tag. Seine braun-grünen Augen ruhen auf seinen Fingern. Ihm fröstelt leicht. Sein blondes Haar ist leicht verzaust. Eine einsame Träne sucht sich den Weg über seine blasse Haut. Hektisch wischt er sie weg. Er sieht sich in dem dunklen Raum um, mit dem Gefühl, als würde ihn jemand beobachten. Das Gefühl lässt ihn selbst dann nicht los, als er gesehen hat, dass er allein ist. Ein Schauer läuft über den Rücken des großen Gitarristen und die feinen Härchen im Genick des Blonden stellen sich leicht auf. Eine Gänsehaut macht sich auf seiner Haut breit. Er blickt aus dem Fenster. Eine schattenhafte Gestalt steht auf der anderen Straßeseite und sieht hinauf zu dem dunklen Fenster, in dem nur der Blonde, von den Straßenlaternen leicht beschienen, am Fensterrahmen lehnt. Er streicht sich die schwarzen zotteligen, regennassen Haare aus dem Gesicht. Er hat Farin direkt am Fenster erkannt. Der Regen durchnässt ihn bis auf die Haut, doch Bela spürt nun kaum etwas. Er bemerkt nicht mal, dass ein vorbeifahrendes Auto vor ihm durch eine Pfütze fährt und seine Hosen nass spritzt. Seine Gefühle für Farin flauen im Moment jedes andere Gefühl ab. Wenn er ihm doch nur sagen könnte, was er für ihn empfindet. Sein Blick senkt sich zu Boden. Jeden einzelnen Tropfen spürt er auf seinen nackten Oberarme tropfen. Mit einer überschwänglichen Geste wischt er sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Was wollte er noch hier? Der Blonde lehnt sich zurück in den Schatten. Sein Blick ruht immer noch auf dem Älteren. Hatte er ihm nicht oft genug gesagt, dass er ihn nicht sehen wollte? Doch kann er Bela seine Gefühle unmöglich näher bringen. Der Schwarzhaarige ist doch eindeutig mehr auf Frauen fixiert. Der Kleinere macht ein paar Schritte über die Straße. Die verschwommenen Lichter des Scheinwerferlichts eines nahenden Autos tauchen ihn in ein unheimliches Farbbild. Der Größere erzittert leicht. Will er wirklich zu ihm? Was bringt ihn dazu? Er starrt noch eine Weile auf den mit Wasser überströmten Fleck, wo Bela aus seinem Sichtwinkel verschwunden ist. Seine Finger fahren langsam über das Klingelschild. In säuberlich lesbarer Schrift steht darauf ‚Jan Vetter’. Ein sanftes Lächeln umspielt die rauen Lippen des Schlagzeugers. Er presst sie flach aufeinander. Seine Lungen füllen sich mit Luft und ein leichter Atemhauch strömt auf seine Hand, die er zum Klingelschild erhoben hat. Wenn er jetzt zögert, dann kann er es direkt lassen. Farin hatte ihn doch schon gesehen, also warum zögert er dann noch? Er drückt vorsichtig und zitternd den Knopf. Der Blonde schreckt aus einer Art Trance. Ist er das? Mit langsamen Schritten und zittrigen langen Beinen schwankt er langsam auf die Tür zu. Der Raum dreht sich leicht. Er sieht sich darin um, als würde er ihn zum ersten Mal sehen. Mit der Hand stützt er sich gegen den weiß lackierten Türrahmen. Die Farbe blättert schon langsam ab. Er hat sich schon lang nicht mehr darum gekümmert. Sonst macht es ihm Spaß zweimal im Jahr den weißen Farbeimer aus dem Haushaltsschrank zu kramen und sich mit einer seiner liebsten CDs im Player einen schönen Tag zu machen und die Türen und die Rahmen zu streichen. Doch nun scheint alles zu verblassen, seine Gedanken ganz wo anders, sein Blick nicht mehr offen für alles, seine Gefühle nur für ihn zugänglich. Ja, er wirkt verschlossen. Die Klingel dröhnt nun wieder in seinen Kopf und unterbricht seine wirren Gedanken. Er taumelt weiter auf die Tür zu.

„Jah! Ich bin ja da...“ murmelt er nur leise. Seine kalten schlanken Finger legen sich auf die Türklinke. Das Klingeln stoppt. Als er die Tür öffnet, sieht er den Kleineren vor ihm stehen. Seine Haare und Kleidung tropfen vor Nässe.

„Hi...“ sagt er leise und mit kratziger Stimme. Eine schwarze, nasse Strähne fällt in seine Stirn. Vollkommen unwillkürlich hebt der Blonde seine Hand und streicht sie ihm sanft beiseite. Die grün-blauen Augen weiten sich leicht. Die Tiefe die sie sonst ausstrahlen scheint verschwunden. Zögernd zieht Farin seine Hand zurück.

„Ich...“ sagt er leise. Er spürt wie sein Herz in einem schneller werdenden Takt gegen seinen Brustkorb hämmert. Ein unglaublich flaues Gefühl verankert sich in seinem Bauch. Bela umfasst langsam Farins Handgelenk. Die zarten, fast gebrechlich wirkenden und doch so starken Handgelenke sinken entspannt in Belas Griff. Er spürt die weiche, leicht pulsierende Haut des Größeren zwischen seinen Fingern. Ein wohliges Gefühl jagt durch seinen Körper. Der Blick des Schwarzhaarigen hat etwas Naives an sich, doch auch einen fragenden Ausdruck. Minutenlang herrscht eine angespannte Stille. Die Luft zwischen ihnen scheint zu brennen. Einen Augenblick später schnellen die Gesichter auf einander zu. Ihre Lippen treffen sich fast schmerzhaft. Farins Herz hämmert unaufhaltsam stark gegen seinen Hals. Bela schiebt ihn vorsichtig in die Wohnung. Mit einer langsamen Bewegung seines linken Fußes schließt er die Tür hinter sich. Seine Finger rasen neugierig über den Körper des Blonden. Ihre Lippen bewegen sich stark gegeneinander. Schon immer hat ihn das Verlangen gequält. Mit gieriger Sehnsucht schiebt der Größere seine Zunge zu Belas. Stupsend erwidert der Schwarzhaarige das Spiel der Zungen. Farin kann und will sich nicht gegen dieses aufflauende Gefühl der Erregung wehren. Die Hände des Kleineren gleiten leicht kratzend unter das Shirt des Blonden. Dessen Haut pulsiert leicht unter den sanften Berührungen.

„Farin?“ Eine ihm sehr vertraute Stimme dringt schallend an Belas Ohr. Er hält in dieser alles umschlingenden Position inne. Langsam öffnet er die Augen und sieht Farin mit einem leicht verschwommenen Blick an. Als er dessen geweitete Augen sieht, löst er sich von den schmalen Lippen und wirft ihm einen fragenden Blick zu. Farin presst seine vom Küssen leicht pulsierenden Lippen aufeinander und schließt langsam die Augen. Sein Kopf senkt sich gen Boden. Er dreht sich vorsichtig auf dem Absatz um. Bela wirft einen Blick an Farin vorbei. Sein Herz macht einen ungewollt schmerzhaften Sprung.

„Nein...“ gleitet es leicht kratzend über Belas Lippen. Vor ihnen steht ein verdutzt drein blickender Rod. Seine nackten Waden zittern leicht. Mit einer Hand zupft er an dem rauen Stoff seiner Shorts. Auch sein Oberkörper ist freizügig. Farin öffnet langsam die Augen und sieht Rod entschuldigend an.

„Warum?“ fragt Rod leise. Seine Stimme zittert. Bela hat die Stirn in Falten gelegt. Krampfhaft kämpft er mit den Tränen. Farin zuckt leicht zusammen als er hinter sich ein Knallen der Tür vernimmt. Der Blonde schüttelt leicht den Kopf.

„Ich...“

„War ich nur ein Mittel, dass du deine Gefühle verdrängen kannst?“ In Rods Stimme liegt keinerlei Schmerz, sondern eine besondere Art von Hass dringt in Farins Kopf.

„Es tut mir Leid...“

„Nein tut es dir nicht! Sonst hättest du mich nicht ausgenutzt...“ Farin sieht mit bebendem Blick zu Rod auf. Er sieht wie der Kleinere zittert. Mit ein paar Schritten steht er vor dem Dunkelhaarigen. Rod weicht direkt zurück und stolpert dabei über die Teppichkante. Mit einem dumpfen Geräusch taumelt Rod gegen die Wand.

„Du liebst ihn mehr als mich... oder du liebst ihn... im Gegensatz... mich liebst du nicht. Denn ich bin nur dein wertloses Spielzeug“ Farin schüttelt den Kopf. „Und Bela liebt auch dich...“ Rod geht quer durch den Flur. Er öffnet die Tür und packt Bela am Handgelenk. Dieser sieht Rod erschrocken an. Der Ältere hat sich, nachdem er die Wohnung verlassen hatte, nicht mehr rühren können. Der Blonde sieht zu Bela. Einige Minuten herrscht eine atemlose Stille, in der Rod Belas Handgelenk immer fester packt, Farin immer stärker mit seinen Gefühlen ringt und Bela einen stechenden Schmerz in der Brust wahrnimmt.

„Ich lasse euch allein...“ Der Jüngere marschiert ins Schlafzimmer, kramt nach seinen Sachen, zieht sich an, schnappt sich die Jacke aus der Garderobe und verschwindet dann nach draußen. Seine Schritte führen ihn unwillkürlich hinaus in den Regen. Betrübt beobachtet er das Wasser, was sich unter seinen Schuhen verdrängt fühlt und leicht zu beiden Seiten wegspritzt. Was tun? Ihm ist wohl bewusst, dass er die Beiden gerade zusammengeführt hat und sie nichts mehr trennen wird, wenn sie sich so lieben. Im selben Moment schlingen sich die langen Arme des Blonden um den Kleineren. Ihre Lippen drücken sich fest aufeinander. Bela schiebt Farin weiter ins Schlafzimmer. Das Bett meldet sich mit einem gefährlichen Knarren, als sich die Zwei auf es fallen lassen. Die langen schmalen Finger suchen wieder den Weg unter Belas Shirt. Ihre Körper drücken sich bebend aneinander. Und wieder spritzt das Regenwasser unter Rods Schuh beiseite. Er spürt die Nässe nun schon auf der Haut und die Kälte erreicht ihn tief im Innern. Sein Blick fällt auf eine kleine Gasse. Sollte er? Seine Finger umspielen vorsichtig das Taschenmesser in seiner Jackentasche und mit klaren doch auch vorsichtigen Schritten betritt er die Gasse. Sein Blick schweift nervös durch die regenverschleierte Dunkelheit. Seine Jacke schürft leicht an den Ziegelsteinen, als er sich gegen die Hauswand sinken lässt. Eine betrübte Ruhe stellt sich über die Gasse ein. Er hört Nichts. Kein Regen, kein Auto, kein Geräusch, was ihn stören könnte. Er zieht mit zittrigen Händen das Taschenmesser langsam aus der Tasche. Was nützt es noch? Der, den er liebt, hat ihn benutzt und nun stellt es sich heraus, dass er auf seinen besten Kumpel steht. Sonst hat es ihn angewidert, wenn er von Selbstmord wegen Liebeskummer hörte, doch diesmal scheint es ihm klar. Seine Gedanken drehen sich im Kreis. Bevor er irgendeinen Zweifel darin sehen kann, in dem was er gerade tut, spürt er das warme Blut über sein Handgelenk strömen. Der Schmerz der Klinge erreicht ihn nicht mehr. Seine Sinne sind betäubt. Seine Umgebung wird schwarz und seine Knie sinken unter seinem Gewicht ein.

Die Morgenröte strahlt am nächsten Tag in das Schlafzimmer des Blonden. Bela öffnet langsam seine Augen und sieht direkt in die grün-braunen des Größeren. Ein Lächeln umspielt seine Lippen.

„Morgen...“ murmelt er leise. Doch Farin setzt einen leicht betrübten Blick auf. „Was ist?“

„Ich mache mir Sorgen...“

„Um Rod?“ Farin nickt leicht. „Ach was... dem geht’s sicher wieder besser. Du weißt doch, dass er das immer schnell verkraftet“

„Das ist gerade das Problem... er sieht zwar immer so stark aus, doch... er ist sensibel...“ Bela dreht sich langsam um und schaltet das Radio ein.

„Ach komm... Rod geht’s sicher gut...“ er dreht sich wieder zu Farin. „Der sitzt sicher bei sich zu Hause und frühstückt gerade“

‚Uns erreicht eine furchtbare Nachricht’ schallt es leise aus dem Radio.

„Ihm ist sicher nichts passiert...“ Farin nickt.

„Vermutlich hast du Recht“

‚Wir müssen nun allen Ärzte-Fans eine betrübliche Nachricht hinterlassen. Heute Morgen wurde in einer Hamburger Gasse die Leiche des jungen Bassisten Rodrigo Gonzales gefunden.’

Lebensgefühl

Mal eine ziemlich lange KG... hey mal sehn, was ihr davon haltet ^^ ich weiß, das Lenchen hat sich lange nicht mehr gemeldet und jetzt kommt sie hier mit so ner doofen KG, die auch noch viel zu lang geworden ist XD Na dann... die längste KG in dieser Sammlung bisher... mal sehn was ihr davon haltet *gespannt ist*

lg, lenchen
 

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Ein leises, stetiges Klopfen dröhnte in Belas Kopf und er wandte sich genervt auf die Seite. Das Kissen drückte er sich auf den Kopf, vielleicht konnte er so den Jüngeren und dessen klägliche Versuche mit ihm reden zu wollen einfach überhören.

„Bela!“ die raue ruhige Stimme von Rod hallte leicht durch Belas Wohnung. Nun konnte er es nicht mehr ertragen, er stand auf und schlurfte zu seiner Wohnungstür. Verschlafen öffnete er sie und sah in zwei unklare dunkelbraune Augen.

„Rodrigo?“ Rod schüttelte sich etwas. Er fand es immer etwas besonderes, denn nur Bela nannte ihn Rodrigo, alle anderen nannten ihn nur Rod. Nervös fuhr Rod sich durchs Haar. Er sah den Drummer nachdenklich an.

„Bela... ich...“

„Rodrigo? Komm rein“ der Ältere packte den Größeren am Arm und zog ihn ohne eine Antwort abzuwarten in seine Wohnung. Mit einem leisen Klicken schloss er die Tür. Nun bemerkte der Jüngere, dass Bela nur in Shorts vor ihm stand, was sein Vorhaben weitestgehend beeinträchtigte.

„Bela... ich..“ stotterte er unsicher und begab sich langsam ins Wohnzimmer. Der Schlagzeuger verstand einfach nicht, was der Bassist von ihm wollte, zu einer Uhrzeit, die jeder Menschenseele zu früh war, also vor allem Bela konnte es nicht fassen morgens um elf Uhr geweckt zu werden, nur um von Rod angestottert zu werden. „Ich muss dir etwas sagen, aber... ich weiß nicht wie“ sagte Rod nun etwas klarer. Seine Worte schienen ihm selbst im Kopf widerzuhallen und Belas Antwort kam wie aus sehr weiter Ferne zu ihm herüber.

„Rod... es ist morgens elf Uhr... ich hab gestern noch viel getrunken, mein Kopf tut weh und ich seh alles halb verschwommen, bitte sag was ist und dann kannst du verschwinden... bitte“ setzte Bela noch schnell an, als er bemerkte, wie grob seine Aussage klang. Rod drehte sich nun zu seinem Bandkollegen und sein Herz schien so schnell zu rasen, als würde es gleich durch dessen Brustkorb nach draußen springen wollen. Er atmete tief durch.

„Ich liebe dich“ sagte er kurz. Bela nahm Rods Arm.

„So jetzt hast du gesagt was ist, danke, tschüss“ er schlurfte unbekümmert mit Rod im Schlepptau in seinen Flur zurück, öffnete die Wohnungstür und drückte Rod nach draußen. „Danke für den besuch Rodrigo, ich hoffe du kommst zu einer besseren Gelegenheit wieder.“

Mit einem leichten Lächeln schloss er die Wohnungstür vor Rod. So hinterließ er einen geschockten Bassisten vor einer geschlossenen Tür. Bevor Rod hätte reagieren können, stand er schon hilflos allein im Treppenhaus. Er klingelte, doch nichts geschah, denn was er nicht sah, war ein erstarrter Schlagzeuger, mit dunklen Haaren, die ihm ins Gesicht fielen und den Großteil seiner Augen verdeckte, deren Pupillen sich schlagartig zusammengezogen hatten, denn seine Augen waren weit aufgerissen. Rods Worte hallten nun klar und deutlich in Belas Kopf wider. Immer wieder... Das konnte doch nicht wahr sein... irgendetwas lief hier ganz falsch. Rod liebte ihn?

Nach ein paar Minuten gab Rod seine Klingel- und Klopfversuche verzweifelt und tränenerstickt auf. Er wandte sich von der Tür weg und trottete ahnungslos aus dem Haus in Richtung seines Autos. Was hatte er falsch gemacht? Klar, irgendwie war es der falsche Zeitpunkt, aber immerhin hatte er es gesagt und so wie er Bela kannte würde dieser es auch bald realisieren, was der Bassist ihm gesagt hatte. Doch wiederum wusste der Jüngere nicht, dass Bela es kurz nach dem Klicken der Tür im Schloss realisiert hatte und nun leicht geschockt und orientierungslos durch seine Wohnung schlurfte. Die Kopfschmerzen verflogen durch den seltsamen Gedanken, der ihn nun von oben bis unten erzittern ließ.

„Verdammt Rod...“ Der Drummer packte sein Handy und wählte ohne zu zögern Rods Nummer. Ein leicht schniefendes Etwas nahm ab.

„Rod hier...“

„Rodrigo“ Das Schniefen erstarrte und man hörte nur lautes Autohupen. Bela zuckte leicht zusammen. Er atmete tief durch und sprach nun ruhig. „Rodrigo, kannst du bitte herkommen? Ich muss mit dir reden“

„Bela, du hörst mir nicht zu...“ kam es kaum hörbar, sehr leise und etwas schniefend durch das Handy an Belas Ohr.

„Doch! Nein... also... nein ich muss dir nicht zuhören, komm einfach her, denn ich hab dir was zu sagen!“ Er hörte ein Schluchzen. „Rod, wenn du mir nichts sagst und nur nickst, dann... na ja ich seh das nicht! Red mit mir“

„Okay, ich bin gleich da...“ Bela nahm das Handy vom Ohr, denn ein Piepen machte sich darin breit, was erzeugt durch Rods Auflegen, aus dem Handy dröhnte. Der Bassist zögerte nicht lange und kehrte sofort um, denn egal was Bela ihm auch zu sagen hatte, musste es besser sein, als mit Reaktionslosigkeit gestraft zu werden. Kaum parkte er sein Auto vor Belas Haus, stürmte er die Treppen hinauf und drückte die Klingel, als hätte sie ihm Missachtung entgegengebracht.

„Mach auf“ murmelte er ungeduldig. Die Tür öffnete sich und ein unruhiger Bela stand nun vor dem Bassisten, zog ihn unverzüglich in die Wohnung und schloss die Tür.

„Du liebst mich also?“ kam es prompt und unvorsichtig.

„Kann man an dem Satz etwas falsch verstehen?“ fragte Rod zögerlich.

„Rodrigo!“ Belas Stimme klang so forsch, dass Rod seinen Namen aus Belas Mund nun nicht als etwas Besonderes sah... es klang wie ein Vorwurf und in genau diesem Moment hasste Rod seinen Namen. Er zitterte am ganzen Körper. „Rodrigo, Rodrigo... Rodrigo“

„Es reicht“ sagte Rod gerade heraus, unwillkürlich wütend.

„Ich sag das, so oft ich will!“ Bela klang nun wirklich wie ein dominanter Herrscher, der seinem Diener Befehle erteilte und Rod fühlte sich unter ihm wie ein Sklave. Diese Situation hatte keinerlei Reiz für den Jüngeren, empfand er Belas forsche Seite früher als reizend und seinen düsteren Blick als ein Mysterium der Sinne, was ihn in eine Art Trance verfallen lies, doch nun... doch nun wirkten diese Züge und Gesten Belas wie schreckliche Vorwürfe und Unterstellungen. Obwohl Rod ein paar Zentimeter größer war als Bela, fühlte er sich im Moment sehr mickrig, ja, schon fast unwürdig überhaupt hier vor ihm stehen zu dürfen. Die Tränen traten in seine Augen und ließen diese unheilvoll glänzen. Der Schlagzeuger merkte diesen Wandel von Rods Ausdruck sofort und ging langsam auf ihn zu.

„Rod...“ sagte er leise und legte seine Hand zögernd auf Rods Schulter. „Ich... du... es tut mir leid!“

„Was?“ hauchte Rod kratzig und versuchte Belas Blick auszuweichen. Der Jüngere spürte einen Blick auf sich ruhen, der zu viele verschiedene Gefühle übermittelte. Ein Gefühl von Verachtung und Mitleid, jedoch auch eine gewisse unbeschreibliche Wärme, obwohl Belas Augen kalt und leer erschienen. Ohne zu antworten lehnte Bela sich vor und legte seine auf Rods Lippen. Der Bassist erstarrte. Er spürte Belas weiche Lippen auf seinen. Dies hätte er sich nie zu träumen gewagt und nun war es Realität und dieser Kuss drängte ihn in eine Welt der vollkommenen Zufriedenheit. Niemand hätte ihm diesen Moment zerstören können... bis auf.

Bela lehnte sich wieder zurück.

„Ich liebe dich nicht, Rod...“ flüsterte Bela und lächelte bitter. Die Zeit stand still in dem Moment, als Rods Lächeln so schnell einfror und verblasste, als hätte ihm jemand ein Messer ins Herz gerammt. Verwirrt und unklar über seine Gedanken huschte Rods Blick stetig den Fixpunkt wechselnd über Belas Statur, die sich vor ihm verdeutlichte. Nie hätte Rod gedacht, dass ein Mann, der nur mit einer Shorts bekleidet war, ihn so hätte kränken können. Rod lachte. Nein, es klang nicht erfreut. Es war ein Lachen, dass verbitterter und sarkastischer nicht hätte klingen können.

„Schon seltsam, dass man von einem zum anderen Moment so schnell jegliches Lebensgefühl verlieren kann...“ sagte der Jüngere ruhig.

„Rod...“ Bela schüttelte den Kopf. „Erzähl nichts Dummes“

„Aber wenn es doch wahr ist?“ konterte der Größere gereizt. „Verdammt Bela, ich liebe dich! Aufrichtig! Und du spielst einfach mit meinen Gefühlen... Und Farin hätte deine Liebe verdient?! Und? Ist dein Lebensgefühl auch zerstört? Nur weil ich dich liebe muss es nicht heißen, dass ich nicht weiß, dass du Farin liebst!“ Bela erstarrte. Seine Hände begannen furchtbar zu zittern.

„Woher...“

„Ich kann mich gut an unser letztes Telefonat erinnern... gestern Abend!“

„Wir haben gestern nicht tele-“ Der Schlagzeuger wich erschrocken zurück.

„Hey, ich hab dich nicht ausgequetscht, ich hatte dich nie darum gebeten, du warst betrunken und fingst an mein Ohr voll zu heulen von... einem gewissen Gitarristen, der dich versetzt hatte an diesem Abend.“ Obwohl Rod nun gar nicht zum Lachen zu mute war und er Belas Gefühle nur zu sehr nachvollziehen konnte, zog er ihn auf, er wollte Bela in der Selben hilflosen Lage haben, in der er selbst gerade war. Der Kleinere schüttelte nur den Kopf.

„Rod...“ flüsterte er. Er ging auf Rod zu und drückte sich an ihn. Seine Arme umschlangen den Bassisten fest und seine Augen waren geschlossen. „Es tut mir leid.“ Rod kamen die Tränen und er drückte sich fest an Bela, obwohl er genau wusste, dass dieser Farin liebte.

„Trotzdem hast du mit meinen Gefühlen gespielt! Wie würdest du dich fühlen, wenn Farin hier plötzlich auftauchen würde, dich einfach küsst und dir dann sagt, dass er dich nicht liebt?“ Belas Miene verzog sich ein wenig, dann sah er Rod entschuldigend an.

„Willst du einen Tee?“ Rod nickte nur stumm und folgte Bela in die Küche. Beide stockten als sie diese betraten, denn wer dort saß war niemand anderes als Farin.

„Farin?“ sagte Bela halblaut.

„Hmm... also warst du doch betrunkener als ich dachte, wenn du dich nicht daran erinnern kannst, dass ich mich gestern Abend ein wenig verspätet habe und doch noch gekommen bin... nachdem du Rod angerufen hattest“ Farin sah nicht auf. Er nippte an einer Tasse Tee und hatte die Augen geschlossen. Dann sah er zu den Beiden verdutzten Dunkelhaarigen und ein spielerisches Lächeln setzte sich auf seine Lippen.

„Kaum zu glauben...“ sagte der Blonde und stand langsam auf. Seine Schritte richteten sich auf Bela. „... dass du das...“ Immer weiter ging er auf Bela zu „...von letzter Nacht einfach so vergessen konntest...“ Bela durchzog ein Stich, war er so sehr betrunken gewesen? Er konnte sich wirklich an nichts erinnern, das zerstörte ihn. Das Telefonat, Farins Besuch... Warum hatte er nichts mitbekommen? Mit jedem Schritt dem Farin ihm näher kam, verschnellerte sich sein Herzschlag. Farin stand nun direkt vor dem Schlagzeuger und beugte sich leicht runter. „Kaum zu glauben... du hast es einfach vergessen...“ Farin hauchte Bela einen Kuss auf die Wange. „Bela, das hätte ich nicht erwartet.“ Der Gitarrist schlurfte an den Beiden vorbei in Richtung von Belas Schlafzimmer. Die grün-blauen Augen Belas waren geweitet und starrten an einen fiktiven Punkt auf die gegenüberliegende Wand.

„Farin warte“ der Kleinere hatte sich wieder gefangen und stürmte nun Farin hinterher. So hinterließ er Rod allein in der Küche zurück. Dieser fühlte sich nun vollkommen fehl am Platz.

„Was war die Nacht?“

„Du weißt es wirklich nicht mehr?“ Farin saß auf dem Bett. Sein Blick ruhte auf dem unruhigen Bela, der sich nur nervös und zittrig neben Farin auf das Bett setzte. Farins braun-grüne Augen fixierten den Älteren beständig. Die langen Finger des Gitarristen strichen sanft über Belas Rücken, dieser schüttelte sich, da ihn eine Gänsehaut packte und ihn nicht mehr los lassen wollte.

„Farin... ich liebe dich...“

„Ich weiß“ Farin küsste sanft Belas Hals und umfuhr die Rückenwirbel des Kleineren.

„Ich versteh nicht ganz!“

„Bela, du hast mir gestern Abend schon deine Liebe gestanden und ich dir, dass ich dich liebe... aber du warst wohl zu betrunken und das enttäuscht mich ein bisschen...“

„Du liebst mich?“

„Jah...“ Farin hob eine Augenbraue und musterte den Schlagzeuger nachdenklich und fragend. „Irgendetwas abwegig daran?“

„Ja, also... nein, aber...“

„Rod liebt dich auch...“ Bela sah nun verwirrter drein denn je.

„Woher?“

„Er hat mit mir schon lange darüber gesprochen... und wir haben beide voneinander gewusst, dass wir dich lieben...“ Farin zuckte mit den Schultern. „Nur für ihn ist diese ganze Geschichte wohl nicht ganz so glücklich ausgegangen...“

„Weil ich nicht ihn, sondern dich liebe...“

„Genau... das hat ihn bestimmt sehr mitgenommen...“ Farin drückte Bela an sich und küsste dessen Schläfe. Bela fühlte sich im Moment furchtbar unwohl, obwohl die Person die er liebte hier gerade versuchte ihn aufzumuntern und zu küssen, doch sein Magen verkrampfte sich schmerzhaft bei dem Gedanken an Rod, der jetzt hilflos und verwirrt in seiner Küche stand.

Rods Blick schweifte ahnungslos durch die leere Küche. Plötzlich kam ihm hier alles wie ein trostloser Ort vor. Ohne Bela... ohne Farin... Die Zwei hatten sich gefunden... Und Rod war allein.

Bevor Bela sich rühren konnte um nachzusehen wie es Rod ging, weil Farin ihn festhielt und dessen Hals Liebkoste, kam Rod schon ins Schlafzimmer gestürmt.

„Ich...“ Rod stockte, dann musterte er Farin, der sich an Belas Hals verbissen hatte und Bela, der einen etwas nachdenklichen, jedoch auch leicht erregten Gesichtsausdruck vorwies. „Ich wollte mich nur verabschieden... ich wünsche euch viel Glück...“ Bela sprang sofort auf und riss Farin von sich. Er stürmte auf Rod zu und rüttelte ihn.

„Du wusstest es die ganze Zeit! Du wusstest es! Warum hast du mir nicht gesagt, dass er mich liebt?“ Belas Stimme klang vorwurfsvoll.

„Wir hatten uns geschworen es dir nicht zu sagen...“ kam es von Farin halblaut, weil der Schlagzeuger ihn im Moment ein wenig verängstigte. „Beruhig dich...“

„Es tut mir leid Jungs... ich liebe Bela und ich weiß nicht ob ich das aushalte, wenn ich euch immer zusammen sehen muss...“ Rods Stimme klang kleinlaut und verblasste fast, so dass sich der Blonde und der Ältere anstrengen mussten zu verstehen, was Rod da nuschelte. Farin hielt für kurze Zeit den Atem an und musterte den Bassisten leicht geschockt.

„Und... was willst du damit sagen?“

„Roddie... das kann nicht dein Ernst sein!“ Bela packte Rod fester an den Armen. „Da kann man doch einen Kompromiss finden!“ Farin stand nun direkt neben Bela.

„Verdammt! Was für einen Kompromiss“ Die Stimme des Größeren klang eindeutig verwirrt und er wusste nun wirklich nicht, was hier los war. Was meinten die Beiden?

„Mensch Farin, kapierst du nicht? Rod will aussteigen!“ Farin stockte kurz, dann sah er zu Rod und schüttelte den Kopf.

„Das stimmt doch nicht, oder?“

„Doch!“ kam es entschlossen von dem Bassisten und er strich sich unsicher durchs Haar. Es trat eine unbeholfene Stille ein. Ein laszives Seufzen löste sich von Farins Lippen.

„Aber das kannst du nicht... wir sind die Ärzte... wir können uns nicht einfach auflösen, nicht jetzt!“ Farin klang so verzweifelt, dass er womöglich alles getan hätte, damit es sich Rod noch mal anders überlegen würde.

„Was bräuchtest du...“ zögerte der Schlagzeuger und sah nun Rod fragend an. „... damit du es dir anders überlegst?“ Farin erschauderte, denn Bela wirkte sehr betrübt. Belas Gedanken kreisten nur darum die Band aufrecht zu erhalten. Schien Farin ihm in diesem Moment sogar egal zu sein, was sein Herz mit einem furchtbaren Stechen sofort kommentierte. Nein, Farin war ihm nicht egal und er würde ihm nie egal sein, aber Rod schien ihm genauso viel zu bedeuten. Bela sah sich verwirrt um. Was war hier los? Um ihn herum schien sich alles zu drehen und eine leise, in seinem Kopf widerhallende Stimme drang an ihn heran.

„Was ich bräuchte?“ fragte Rod verwirrt. „Was ich wirklich brauch ist Aufmerksamkeit, glaube ich...“ Der Jüngere sah Bela geschockt an, als dieser in seinen Knien zusammensank und auf dem Boden lag.

„Bela!“ sagte Farin erschrocken und beugte sich sofort zu dem Kleinen. Alle Umrisse nahm Bela gerade so, verschwommen wahr und alle Geräusche hallten nervtötend in seinem Kopf wider.

„Bela? Bela hörst du mich? Alles in Ordnung?“ Bela fühlte sich, als wäre er stundenlang durch ein schwarzes Loch gefallen und jetzt hart auf dem Boden aufgeschlagen.

„Argh... wo bin ich?“ fragte er mit kratziger Stimme. Sein Blick war verschwommen an die Decke gerichtet. Er sah direkt in die Augen des Bassisten.

„Du darfst die Band nicht verlassen Rodrigo“ er hielt sich den Kopf und versuchte sich zu orientieren.

„Was ist mit ihm?“ hörte Bela Farins Stimme.

„Er hat wohl eine Gehirnerschütterung...“ sagte eine völlig unbekannte Stimme. Wo war er? Wer war die fremde Person? Und warum spürte er warmes Blut über seine Schläfen rinnen.

„Ich hätte nie gedacht, dass so etwas passieren würde“

„Die Menschen sind heut zutage zu noch viel übleren Sachen im Stande...“

„Aber er hatte ihnen doch nichts getan?“

„Hmm... Wir müssen ihn ein paar Tage hier lassen.“ So langsam klärte sich die Umgebung des Schlagzeugers und er bemerkte, dass er in einem steril weißen Zimmer, auf einem penetrant hellen Bett lag.

„Im Krankenhaus?“

„Alles in Ordnung Bela?“

„Aber was wird aus der Band, Rod? Nur weil du mich liebst, kannst du uns nicht verlassen!“ faselte der Ältere verwirrt und sah Rod bittend an.

„Was?“

„Rod? Du liebst Bela?“

„Das ist mir auch neu...“ Rod beugte sich weiter über Bela. „Hast du schlecht geträumt, mein Freund?“ Hinter ihm sah Bela Farins besorgte Miene.

„Bela? Ist alles in Ordnung?“

„Nein, ich hab Kopfschmerzen...“

„Und ich hab dir noch gesagt, du sollst dich nicht mit den Nazis anlegen, aber nein, der Herr Felsenheimer muss natürlich alles besser wissen!“ Der Bassist schüttelte vorwurfsvoll den Kopf und sah Bela an, als hätte er sich wie ein Kleinkind verhalten, was jetzt verhängnisvoll auf seine Strafe warten musste.

„Und was war mit dem Kuss? Und dem Tee? Farin und ich? Und Rod, der wegen Eifersucht die Band verlassen wollte?“

„Herr Doktor? Sind das Auswirkungen der Gehirnerschütterung?“

„Halizogene Träume, die dem Patienten furchtbar real erscheinen? Sehr wohl möglich!“

„Das soll nur ein Traum gewesen sein? Deswegen konnte ich mich auch nicht an die Nacht erinnern, oder an das Telefonat mit Rod... alles war nur ein Traum?“ Farin und Rod nickten ihm zu. Doch Bela durchfuhr ein Schmerzensstich direkt durch sein Herz, der ihn zusammenzucken ließ. Farin wusste nichts von seinen Gefühlen?

Tauchstation

Ein süßes FFchen von lenchen ^^ hoffe sie gefällt euch ^^
 

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Es war ein friedlicher Morgen. Die Sonne schien in Belas Schlafzimmer und tauchte ihn in ein wohliges Orange. Blinzelnd versuchte er die Augen zu öffnen, dann drehte er sich murrend zur Seite, als könne er so die Sonne dazu zwingen wieder unter zu gehen. Doch plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf und ohne auf die schmerzende Helligkeit in seinen Augen zu achten, stürmte er aus seinem Schlafzimmer nach draußen, ohne darauf zu achten, dass seine nette alte Nachbarin vor Schreck fast in Ohnmacht fiel, als er nur mit Boxershorts bekleidet aus seiner Wohnung an ihr vorbeistürmte und direkt drei Stufen auf einmal die Treppen abwärts nahm, kam er letztendlich stolpernd vor seinem Briefkasten zum stoppen. Er zitterte. Hoffentlich war es heut so weit! Bis ihm auffiel, dass er seinen Briefkastenschlüssel in seiner Wohnung hat liegen lassen. Er quetschte seine Finger durch den Briefkastenschlitz und ertaste mit den Fingerspitzen zwei Briefe, die er jedoch durch die Verkrampfung seiner Hand kaum zu fassen bekam.

„Scheiße...“ fluchte er leise noch während er wieder losstürmte und diesmal sogar vier Stufen die Treppen aufwärts nahm. Die Nachbarin war in ihrer Wohnung verschwunden. Hektisch durchwühlte Bela seine Sachen, als er wieder in seiner Wohnung war.

„Verdammt... wo bist du, du verdammter Schlüssel...“ Das war noch so ein Problem von Bela... Immer verlegte er seine Schlüssel. Mal lagen sie im Kühlschrank, mal in seiner Sockenschublade, mal in der Klopapierrolle und nie wusste er, wie sie dort hingelangt waren, doch diesmal schienen sie unauffindbar zu sein. Hinter dem Käse nicht, nicht im Badezimmerschrank und auch nicht an dem Ort, den Rod extra für Belas Schlüssel zusammengeschraubt hatte... die Schlüsselhaken direkt neben der Wohnungstür. Nirgends war er aufzufinden. Doch warum war er so nervös? Da lagen ja nur zwei Briefe in seinem Briefkasten, die nur darauf warteten herausgeholt zu werden. Einer davon war sicher von Rod, der Bela seit Wochen nur Briefe schrieb, wie sehr er ihn vermissen würde und wie sehr er sich wünschen würde, dass Bela bei ihm sein könnte, damit sie zusammen den Tauchkurs machen könnten. Doch Bela war eben beschäftigt, mit seiner Solokarriere und mit Haufen Papierkram, den er in letzter Zeit immer wieder zugeschickt bekam. Bela versuchte sich zu beruhigen, setzte sich schwer atmend in die Küche und dachte eine Weile nach. Sein Magen verkündete jedoch lautstark, dass der Schlagzeuger etwas Nahrung zu sich nehmen sollte, was dieser ohne umschweife tat. Verdrossen kramte er das Weißbrot aus dem Schrank, holte den Toaster hervor und machte sich Toast, um es dann mit einer dicken Schicht Nutella in sich reinzustopfen. Kaum hatte er fertig gegessen, suchte er weiter nach dem Schlüssel. Als er schon fast verzweifelt seine Sockenschublade ausräumte und so immer mehr Socken hinter ihm gegen das Fenster flogen, passierte es, dass eines der Sockenpaare einen Blumentopf zum Fall brachte und ein Klirren und Klingen ertönte. Bela drehte sich geschockt um, doch was er sah ließ ein Lächeln auf seine Lippen wandern. Zwischen der Erde, den Blumentopfscherben und der Pflanzenreste sah er seinen Schlüssel und wieder schoss ihm die Frage durch den Kopf, wie dieser da wohl hingeraten sei. Doch das war nun nebensächlich, denn schon rannte der Kleine Schwarzhaarige, immer noch in Shorts gekleidet, wieder aus seiner Wohnung, um triumphierend die beiden Briefe aus ihrem Verließ zu befreien. Jetzt, als er die Briefe in den Händen hielt, wollte er es so lange wie möglich hinauszögern sie zu öffnen. Denn vor allem Rods Brief sollte keine Reize verlieren. Der andere Brief war von „Suicide Divers International.“ Das war die Organisation, mit der Rod immer Tauchen ging. Das kam Bela alles sehr seltsam vor. Doch ihn interessierte vor allem zu erst der schwerere Gegenstand, der sich in Rods Brief befand. Langsam und immer langsamer werdend ging Bela mit gemäßigten Schritten die Treppen empor. Sein ganzer Körper zitterte bei dem Gedanken an Rod. Mit einem leisen Klicken lies er seine Wohnungstür ins Schloss fallen. Schlurfenden Schrittes machte er sich auf den Weg zu seinem Wohnzimmer. Das Sofa knarrte unter seinem Gewicht, als er sich gedankenversunken darauf nieder ließ. Nun konnte er es nicht mehr erwarten und riss den Brief ungeduldig auf. Das erste was ihm entgegen kam war ein Silberring. Innen standen die Initialen „B. u. R.“ Bela verstand nicht was das zu bedeuten hatte. Er entfaltete langsam den fein säuberlich gefalteten Brief und begann zu lesen.
 

„Lieber Bela!

Ich hoffe, dir geht es gut und ich schwafele nicht lange um den heißen Brei. Wenn du hier meinen Brief liest, hoffe ich, dass ich schon im Flugzeug nach Deutschland sitze und du mich am Flughafen in Hamburg am 7. um 15 Uhr abholen kommst. Ich warte auf dich und der Ring ist nur ein Vorgeschmack auf das, was uns beide hoffentlich bald vereinen wird! Unsere Hochzeit! Ich weiß, dass es eine dumme Art ist dir einen Antrag zu machen, doch schon am 8. wird unsere Hochzeit stattfinden, ich kann einfach nicht warten und ich werde auch nicht warten! Ich hoffe, ich habe bei der Auswahl des Ringes deinen Geschmack getroffen, nicht zu verziert und doch etwas besonderes... Wir sehen uns

In Liebe, dein Rod.“
 

Bela war schockiert. Sein Blick wanderte von dem Ring zum Brief und wieder zurück. Eine Träne machte sich auf den Weg über seine Wange und mit einem tiefen Glücksgefühl steckte er sich den Ring auf seinen linken Ringfinger. Er passte wie angegossen und der Drummer drehte ihn einige Male hin und her. Als er sich den Brief wieder und wieder durchlas, kam ihm ein weiterer Gedanke und mit einem Blick zum Kalender sprang er auf, zog sich an und fuhr los, direkt zum Flughafen, denn schon heute sollte sein Verlobter aus dem Urlaub kommen... und sie würden schon morgen verheiratet sein. Mit jeder Minute die er dem Flughafen näher kam, machte Belas Herz höhere und schnellere Sprünge. Endlich kam er am Flughafen an und stieg hastig aus, denn immerhin war es schon 14:57 Uhr und Bela war nun so nervös, dass er kaum geradeaus laufen konnte. Bela hatte sich den Brief von Rod und den anderen ungeöffneten Brief noch mitgenommen, falls das Flugzeug aus irgendeinem Grund Verspätung hatte oder wenn Rod aufgehalten wurde oder warum auch immer man in so einem Moment zu spät kommen könnte. Langsam ließ Bela sich im Wartebereich der Flughafenhalle nieder und starrte aus dem Panoramafenster und wartete gespannt auf die Ankunft seines Liebsten. Immer wieder wanderte sein Blick glückselig auf den Ring.

„Flug 108 aus der Karibik ist gerade gelandet! Flug 108 ist gelandet!“ hallte es durch die Halle. Bela blickte sofort auf und sah ein großes internationales Flugzeug, dass auf die Landebahn gerollt war. Gespannt stand er auf und rannte zu der Tür, aus der schon einige Fluggäste kamen. Bela wartete und wartete... Er lehnte gegen die Wand neben der Tür. Als eine Flugbegleiterin fünf Minuten nach dem wohl letzten Fluggast heraus kam, rannte Bela dieser hinter her und fragte sie ungeduldig.

„War ein gewisser Rodrigo Gonzales als Fluggast eingeschrieben?“ Die Stewardess besah den dunkelhaarigen Schlagzeuger mit ruhigem Blick.

„Einen Moment...“ dann wühlte sie genervt in ihrer Tasche und zog ein Formular hervor. Sie fuhr mit dem Finger über das Blatt. „Jah, allerdings... doch seine Karte wurde nicht eingelöst!“ Bela stockte der Atem.

„Und... und wurde auf seinen Namen ein späterer Flug reserviert?“ In dem Schwarzhaarigen kam eine Welle aus Verzweiflung empor.

„Darüber kann und darf ich keine Auskunft geben, wenn sie kein Familienmitglied sind. Falls sie eines sein sollten, dann gehen sie bitte zum Schalter!“ Bela bedankte sich und rannte zu einem Flugschalter und redete auf die Dame ein, dass er unbedingt erfahren müsse ob sein Liebster einen späteren Flug gebucht hatte. Doch diese wollte partout nichts preisgeben. Bela schrie genervt auf.

„Hier wird einem wohl nicht geholfen?“ er stürmte zu der Wartehalle und ließ sich frustriert nieder. Er würde auf den nächsten Flug warten. Er steckte seine Hände in die Tasche und merkte, dass er ja noch die Briefe hatte. Langsam zog er beide hervor. Noch einmal las er Rods Brief und belächelte diesen. Dann schnappte er sich den anderen, musterte den Umschlag und öffnete ihn. Das Papier glitt leicht heraus und Bela entfaltete dieses. Seine Augen huschten über die Anschrift und dann über den Absender. In ihm machte sich ein ungutes Gefühl breit. Langsam begann er die ersten Zeilen zu lesen.
 

„Sehr geehrter Herr Felsenheimer“
 

Solche Anreden hasste er. So förmlich und einfach nur stumpfsinnig.
 

„Wir müssen Ihnen eine Mitteilung zukommen lassen, die uns selbst schwer getroffen hat. So mussten wir uns am 4. dieses Monats von Herrn Gonzales verabschieden. Wir wünschten, wir könnten alles ungeschehen machen, doch es ließ sich einfach nicht verhindern. Ihnen wird auf Grund unseres Bedauerns ein Present zugeschickt, das sie in Ihrem Schmerz hoffentlich aufmuntern kann. Niemand wollte diesen großartigen Menschen gehen lassen und Sie müssen uns einfach glauben, wir haben alles versucht.

An diesem Tag waren wir unterwegs zum Tauchen, die See war etwas unruhig, doch Herr Gonzales ließ sich nicht beirren und erfreute sich an der Vielfältigkeit dieser bezaubernden Natur...“
 

Bela hatte schon lange aufgehört zu lesen, er wollte nicht wissen wie und warum und... dicke Tränen tropften auf den Boden, doch schluchzte er nicht. Nein, er nahm es kaum wahr, was in diesem Brief stand. Nein! Es konnte nicht stimmen! Er starrte auf die Flugtafel. In drei Stunden würde das nächste Flugzeug aus dieser Richtung hier eintreffen...

Perfekt - Wichtelkurzgeschichte für Blasted

FROHES FEST EUCH ALLEN! Diese Wichtelstory ist für Blasted ^^ *knuddel* Ich hoffe nur sie gefällt dir! *hoff* *knuddel*

LG Eures Lenchen ^^
 


 

PERFEKT
 

Weihnachten. Bela hasste Weihnachten. Überall liefen nervige Kinder rum, die ihre Eltern anschrieen und gestresste Eltern, die hilflos ihren Kindern ausgesetzt waren. Deswegen hasste er es... und weil überall aus allen Lautsprechern in jedem verdammten Kaufhaus Weihnachtslieder dröhnten. Und er wusste nie was er verschenken sollte. Dieses Jahr würde er besonders Probleme bei Farins Geschenk bekommen. Waren sie doch seit kurzem zusammen, so wollte Bela seinem blonden Engel etwas ganz besonderes schenken, was seine Liebe zu ihm bewies. Schon seit einigen Stunden quälte er sich durch die Gänge. Für Rod hatte er schon etwas. Einen Reiseführer durch die Weine der Supermärkte. Das würde ihm sicher gefallen und Bela dachte dabei nicht nur an Rod und lachte ein wenig. Sein Rücken begann zu schmerzen, als er durch die Süßwarenabteilung nun schon zum fünften Mal lief und sich immer wieder beim Anblick von Merci dachte, wie einfallslos dies wäre.

„Entschuldige Sie?“ Bela war verzweifelt und sah den einzigen Weg darin, einen Verkäufer um Rat zu bitten.

„Wie kann ich Ihnen helfen?“

„Ich suche ein Geschenk für jemanden ganz besonderes in meinem Leben...“

„Jemanden besonderes? Ich verstehe... Wir hätten hier eine Schmuckkollektion...“

„Bitte was?“

„Schmuck! Das ist es doch worauf die meisten stehen...“

„Ich glaube nicht...“

„Vielleicht Pralinen?“

„Das schenkt doch jeder...“

„Und wie wäre es mit Schuhen?“

„Ähm... Nein! Ich denke nicht, dass das geeignet wäre... Ich suche etwas Besonderes...“

„Wie wäre es mit... ähm... Reizwäsche?“

„WAS? Bitte? Wollen Sie mich verarschen?“

„Entschuldigen Sie, beruhigen Sie sich... aber Sie müssen es doch wissen... helfen sie mir doch auch ein bisschen... Besondere Interessen? Was mag s-“

„Hey! Willst du nicht verstehen? Es geht nicht darum, was diese Person mag! Es soll etwas sein, was sie liebt! Etwas Besonderes!“

„Frauen lieben Parfum“ Der Verkäufer schien nun angesichts Belas wählerischen Geschmacks etwas nervös und versuchte seine Gedanken zu Ideen zu formen.

„Frauen?“

„Ja, wie wäre es mit dem „Coco Mademoiselle“ von Chanel? Meine Frau ist verrü-“

„Hallo?“ Bela schrie den Verkäufer jetzt schon fast an. „Es geht hier nicht um eine Frau!“

„Sie, oh...“ Der Verkäufer lief auf der Stelle purpurrot an und senkte beschämt den Kopf.

„Oh? Ach auf einmal verstehst du? Ist es denn so ungewöhnlich, dass ein Mann für einen anderen Mann eine besondere Person sein kann?“

„Ne... neein... na- natürlich nicht“ Die Stimme des Verkäufers zitterte stark. Man sah es ihm an, dass er nun Angst vor dem Dunkelhaarigen hatte, immerhin war Bela doch ein Stückchen größer und natürlich aufgrund des Schlagzeugspielens etwas muskulöser gebaut.

„Willst du mich beleidigen? Vielleicht weil ich anders bin?“ Bela wirkte nun wirklich wütend und schien gleich in die Luft zu gehen.

„Ne-ein... natürlich nicht...“

„Kannst du mir jetzt helfen?“

„Vi... Vielleicht sollten Sie etwas Persönliches schenken... etwas... etwas... Selbstgemachtes...?“ Der Verkäufer wurde immer leiser und zittriger.

„Ähm... etwas Selbstgemachtes?“ Bela wurde ruhiger und dachte nach. „Aber was?“ Wieder sah er den Verkäufer an, der kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu stehen schien.

„Ich... ich würde Ihnen gern helfen... Aber wenn Sie etwas Persönliches schenken wollen, dann kann ich Ihnen leider nicht helfen... weil... weil ich mich nicht in Ihr Privatleben einmischen will...“

„Das hoffe ich auch...“ Bela klang etwas verdrießlich, denn er wusste, dass der Verkäufer Recht hatte und er sich selbst etwas ausdenken musste. Er seufzte schwer und sah sich nachdenklich im Kaufhaus um. „Danke... ich muss mir wohl wirklich was selbst ausdenken... etwas Romantisches“ Das letzte murmelte der Dunkelhaarige im Weggehen und der Verkäufer sah ihm erleichtert nach. Bela war wirklich kein einfacher Kunde.
 

„Jingle Bells, Jingle Bells, Jingle all the way... oh what fun it is to ride in a one-horse-open-slaaaaa... hey“ Die Stimme des Chilenen hallte durch das Wohnzimmer und übertönte die Weihnachts-CD fast. Das Klopfen des Nachbarn wurde einfach ignoriert und der Weihnachtsbaum weiter geschmückt. Die roten, gelben und grünen Weihnachtskugeln spiegelten sich in der dunklen Fensterscheibe wider und der Stern oben auf dem Baum schien es zu genießen so einen Ausblick zu haben. Rod betrachtete begnügt seinen großen Baum und roch schon den Vorweihnachtsbraten in der Küche. Dieses Jahr sollte die Weihnachtsfeier in seiner Wohnung stattfinden und er wollte seine beiden Bandkollegen nicht enttäuschen. Für Farin probierte er extra einen Gemüseauflauf a la Mama-Gonzalez. Er hatte sich extra das Rezept geholt, was seine Mutter nur widerwillig herausgerückt hatte, doch mit seinem Charme konnte er sie dazu überreden. Plötzlich veränderte sich das Klopfen an der Tür. Es war nicht mehr das wütende Klopfen des Punkers, der die Weihnachtsmusik bis durch die Decke hörte und sie grauenhaft fand. Es war ein anderes Klopfen.

„ROD! MACH AUF!“ Bela trat auch einmal gegen die Tür, bevor sie aufgerissen und Bela mit einem Ruck herein gezogen wurde.

„Bist du verrückt? Der Punker von oben soll nich hier rein kommen! Der killt mich...“

„Kein Wunder bei der Musik...“ Bela trat genervt zum CD-Player und stellte ihn ab.

„Warum bist du hier?“

„Ich verzweifle!“

„Warum?“

„Farin!“

„Ist was passiert?“

„Nein... ich brauch ein Geschenk!“ Der Chilene verfiel in lautes Gelächter. Bela fühlte sich gekränkt. „Hast du eins?“

„Natürlich!“ Der Bassist konnte sich nur schwer unter Kontrolle halten, doch langsam beruhigte er sich wieder und ging mit Bela in die Küche. Der Ältere setzte sich an den Tisch und begann mit Rods Zippo zu spielen, während Rod nach dem Braten und dem Auflauf sah.

Klick.

„Was machst du?“

„Vorweihnachtsbraten... ich will ja nicht, dass ihr wegen mir am Weihnachtsessen verreckt!“

„Glaub mir Rod!“ lachte Bela. „Das will niemand!“

Klick.

Für einige Minuten herrschte Stille. Rod stocherte in seinem Braten herum, während Bela mit dem Zippo spielte und geistesabwesend einen Artikel der Tageszeitung, die auf dem Küchentisch lag, las.

Klick.

Das Klicken des Zippos hallte in Belas Ohr wider.

Klick.

Es zog Erinnerungen aus der Tiefe.
 

Klick.

„Macht euch bereit! Rod leg das Ding weg!“

Rod sah auf sein Zippo.

Klick.

„Lass ihn doch!“

„Aber das nervt im Interview!“

Die drei sollten sich auf ein Interview vorbereiten. Ein wichtiges.

„Bela?“

Klick.

Farin hauchte die vier Buchstaben nur sehr leise in Belas Ohr.

„Ja?“

„Kann ich kurz mit dir reden?“

„Na klar. Warum nicht?“ Farin zuckte mit den Schultern.

Die beiden entfernten sich nur etwas. Das Klicken des Zippos war noch deutlich zu hören.

Klick.

„Also Farin? Was ist los?“ Farin sah den Älteren kurz nervös an.

„Aber du darfst nicht lachen...“

„Hmm... okay?!“ Bela sah den Jüngeren kurz verwirrt an.

„Versprochen? Verspreche es mir Bela!“

„Versprochen!“

Klick.

„Okay...“ Farin atmete tief durch und sah zitternd zu Boden. „Ich...“

Bela starrte gespannt auf seinen Gitarristen. Er fragte sich, was er in so einer Situation nur zu sagen hatte.

Klick.

„Ich liebe dich.“
 

Klick.

Ein letztes Mal ließ Bela das Feuerzeug zuklappen und legte es dann lächelnd zur Seite.

„Ich mag es...“ Rod sprach ganz leise.

„Was?“

„Das Klicken...“

„Hmm...“

„Es... macht mich glücklich...“

„Glücklich?“

„Es hat etwas ... etwas...“ Rod überlegte kurz.

„Etwas... Vertrautes?“ Bela starrte auf die metallene Hülle des Feuerzeuges und schloss dann die Augen.

„Ja... etwas Vertrautes. Ich hab es von dir...“

„Ich weiß... ich weiß... ich hab es dir geschenkt...“ Bela lachte ein wenig. „So etwas banales...“

„Du denkst an Farin?“ Der Kleinere nickte stumm und kratzte an seinem Handgelenk. Die Haare fielen ihm etwas ins Gesicht, so dass man seine Augen nicht ganz sehen konnte. Rod setzte sich neben ihn und legte eine Hand auf seine linke Schulter. „Hey... du findest schon was...“

„Ich kann ihm nicht unter die Augen treten...“ Bela kramte sein Handy aus der Tasche. Die Uhr zeigte viertel nach neun. Er tippte in eine SMS „Schuldige Engel, bin bei Rod, hab mich verquatscht, just watching Videos. CU. Love U. Dein Bengel“ und schickte sie an Farin. „Warum solltest du ihm nicht unter die Augen treten können?“ fragte der Chilene verdutzt und sah Bela fragend an. Der Drummer hob den Kopf und sah in die braunen verwirrt drein blickenden Augen seines Bassisten.

„Kann ich einfach hier bleiben?“

„Klar...“ Rod war verwirrt. Er hatte Bela noch nie so unsicher gesehen.

Die Hände des Drummers wischten nervös über den Tisch. Dann sah er Rod an.

"Lass uns ein Video schaun oder so..."
 

Die Sonne stand schon hoch und schien auf die geschlossenen Vorhänge des Schlafzimmers, als Rod ein starkes Klopfen und Klingeln von seiner Wohnungstür vernahm.

"Ich hab doch gar keine Weihnachtsmusik an..." murmelte er verschlafen und stand schwankend auf "Bin unterwegs..." sagte er leise. Niemals hätte man ihn verstehen können wenn man neben ihm gestanden hätte geschweige denn hinter der Wohnungstür. Vorsichtig tastete sich der Bassist durch sein abgedunkeltes Zimmer. Das dämmrige Licht lies seinen Blick verschwimmen. Das Halbdunkel drückte ihm auf die Augen und er bekam Kopfschmerzen. Als er die Schlafzimmertür öffnete, hallte nun das Klopfen und Klingeln ein weniger lauter durch seinen Kopf.

Er ließ den Blick durch das hellere Wohnzimmer gleiten und sah Bela, der sich auf der Schlafcouch mit der Decke verknotet hatte. Ein seichtes Schmunzeln legte sich auf Rods Lippen. Überall waren Chips und leere Bierflaschen verteilt. Ein paar leere Zigarettenschachteln lagen neben dem Wohnzimmertisch. Rod quälte sich immer damit diese direkt wegzuwerfen, deswegen sammelten sie sich in einigen Ecken seiner Wohnung. Ein paar DVDs stapelten quer auf dem Tisch und auf dem hellen Teppich lag eine fast leere Weinflasche. Der Teppich hatte den Großteil des Inhaltes in sich eingesaugt. Rod verzog das Gesicht und dachte dabei an die Rechnung, die bei der Reinigung wieder einmal aufkommen würde. Da das Klingeln nun penetranter wurde bewegte er sich ein wenig schneller auf die Tür zu.

"Jaja... bin da!" sagte er halblaut und ohne darauf zu achten, dass er nur mit Boxershorts bekleidet war, öffnete er die Tür.

Farin hatte sich so sehr in den Rhythmus des Klopfens und Klingelns hineingesteigert, dass es ihm nicht auffiel, als er gegen Rods Kopf klopfte. Nur das veränderte Material machte ihn stutzig. Seine Augen schweiften zu Rod.

"Oh... Hi!" Rod sah das so typische Farin-Grinsen und musste unwillkürlich ebenfalls grinsen.

"Komm rein..." sagte Rod verschlafen und öffnete die Tür noch ein Stück.

"Wer ist es?" kam eine verschlafene Stimme aus dem Wohnzimmer. Dann hörte man nackte Füße auf kalten Boden platschen und Bela, der ebenfalls nur in Shorts bekleidet war, betrat den Flur. Wirre Blicke wurden ausgetauscht. Bela legte die Stirn in Falten und fühlte sich schuldig ohne etwas getan zu haben. Er verschränkte seine Arme vor seinem Körper und sah Farin nervös an.

"Äh... hi Engel... was machst du denn hier?"

„Stör ich bei irgendwas?"

„Schlafen..." murmelte Rod, doch Farin hatte ihn genau verstanden, wodurch der Chilene einen misstrauischen Blick abbekam.

"Allein?"

"Natürlich!" - "Was sonst" sagten Rod und Bela durcheinander und liefen rot an, als ihnen die Wirkung der Situation klar wurde. Der Blonde hob eine Augenbraue. Doch plötzlich durchfuhr es ihn. Ohne ein weiteres Wort ging er ins Wohnzimmer, wo er ein unvorstellbares Chaos vorfand. Der Schlagzeuger und der Bassist folgten ihm. Er sah den Weinfleck und die leeren Bierflaschen. Er sah die Filme und die Decke und Belas Klamotten, die überall im Raum verteilt rumlagen. Er schlussfolgerte - falsch. Sein Blick streifte durch das Wohnzimmer. Langsam drehte er sich zu Bela und sah ihn fragend an. Der Gitarrist zitterte am ganzen Leib. Konnte es sein?

"Farin!" wandte Rod ein. "Das wirkt alles ganz anders, als es ist... Bela hatte dir doch die SMS geschickt!"

"Ja... ich weiß und ich würde gern glauben was drin stand... aber wenn ich mich hier umseh..."

"Wir haben nur ein bisschen getrunken und ein paar Filme angeschaut..."

"Und euch dabei ausgezogen und eine Orgie veranstaltet?"

"Nein!" Bela tat einen Schritt auf den Jüngeren zu und sah ihm tief in die Augen. Dann senkte er den Blick. "Warum bist du so misstrauisch?"

"Warum bist du halbnackt?"

"Weil ich immer in Shorts schlafe!"

"Aber muss das auch sein-"

"Hey! Rod ist unser Band-Kollege! Wenn ich nicht mal bei ihm übernachten kann ohne dass du misstrauisch wirst..."

"Ja?"

"Ich weiß nicht... das ist doch lächerlich Farin!"

"Hör mir zu Dirk!" Bela zuckte bei dem Namen leicht zusammen. "Wenn ich dir vertrauen soll, dann trink nichts, nachdem du mir versprochen hast, dass du nichts mehr trinken willst bis Silvester... und wenn dus doch tust... DAS ist lächerlich... dann bleib nicht einfach weg ohne mich anzurufen, wenn du mir vor noch ein paar Wochen gesagt hast, dass du es nicht gut fandest, als ich dir nur eine SMS schrieb, um zu sagen, dass ich länger unterwegs war... denn auch das ist lächerlich..." Bela hatte das ungute Gefühl, dass es hier gar nicht darum ging, dass er bei Rod übernachtet hatte. Er fühlte sich schuldig und wusste nicht warum. Er hatte gegen seine eigenen Versprechen gehandelt ohne wirklich darüber nachzudenken. Das Geschenk hatte ihm zu sehr den Verstand geraubt. Er wusste nicht was er Farin schenken sollte.

"Aber..."

"Ich hab grad ein wenig die Schnauze voll von dir!"

"WAS? Bloß wegen den paar Sachen?"

"Mir ist es wichtig!" Bela schauerte es. Sein Herz machte einen schmerzhaften Sprung. Farin sah noch einmal zu Rod und ging dann zwischen den beiden hindurch auf die Tür zu und verließ die Wohnung.

"Fuck..." murmelte Bela und starrte auf den Boden. Rod wusste nicht was er tun sollte. Er konnte das gerade Geschehene nicht ganz verarbeiten. Farin hatte den Kleinen zusammen geschrieen. Rod wusste nicht genau warum, er kannte die vorherigen Ereignisse nicht, doch ihm war diese Situation sehr unangenehm und er wusste nicht inwiefern er sich schuldig fühlen sollte. War es seine Schuld? War es Belas Schuld? Inwiefern hatte es damit zu tun, dass Bela bei ihm übernachtet hatte? Die braunen Augen des Chilenen huschten wirr durch den Flur und hafteten dann an der Wohnungstür, durch die gerade eben der Blonde verschwunden war.

Bela strich sich nervös durch sein pechschwarzes Haar. Sein Schädel dröhnte und seine Knie zitterten. Er wollte dem Gitarristen nachlaufen, doch seine Füße hatten sich am Boden festgeklebt.

"Ich muss nachdenken..."

"Du bleibst hier! Wenn ich dich da jetzt rausgehen lasse, dann darf ich heut Abend nach einer Whiskey-Leiche suchen! Das will ich nicht! Bleib erstmal hier und beruhig dich und vielleicht fällt uns zusammen eine Lösung ein." Bela ging nicht auf Rods Ansprache ein, doch seine Schritte führten ihn nicht zur Wohnungstür, sondern zum Wohnzimmer. Er wühlte im CD-Schränkchen des Bassisten und ließ dabei unachtsam einige wertvolle Sammlerstücke auf den Boden fallen.

"SAG MAL SPINNST DU?" schrie ihn Rod an und sammelte die CDs die schon am Boden lagen auf und hielt, nachdem er sie auf das Schränkchen gelegt hatte, Bela davon ab weitere Beatles-Raritäten im Wohnzimmer zu verteilen. Der Drummer sah Rod verständnislos an. Sein Blick war Leer. Das Grün-Blau der Augen hatte sich in ihn hinein gesogen und schien nun alle Gefühle mit sich in eine tiefe Leere zu ziehen. Rod ging einen Schritt zurück. „Geh bitte etwas vorsichtiger mit den CDs um…“ sagte er nun leise. Belas äußerer Zustand ließ ihn erzittern. Es sah furchterregend aus. Bela nickte langsam, dann wandte er sich wieder dem Regal zu. Sein Blick fiel auf eine etwas am Rand stehende CD. Er zog sie langsam aus dem Schränkchen und sein Blick erhellte sich. Er sah Rod grinsend an.

„Ich hab die Idee!“ Er hielt die Hülle so nah vor Rods Gesicht, dass dieser kaum erkennen konnte, was es denn war, was den Drummer so in Euphorie stürzte. Noch bevor er seine Augen zusammenkneifen konnte flog die CD auf das Sofa. Bela kramte seine Sachen zusammen, drückte Rod kurz, zog sich an, grinste breit und stürmte zur Wohnungstür.

„Tschüss! Wir sehen uns morgen, lass die Ente nich anbrennen!“ Und schon war der Ältere zur Tür hinaus. Rod war total verwirrt. Was war nur in den Schlagzeuger gefahren? Er sah zu seiner Couch und entdeckte die CD. Vom Cover her grinst ihm eine Sonnenblume of Death entgegen und Rod musste automatisch mitgrinsen. Das hatte Bela also vor… gar nicht mal so schlecht. Rod strich sich durchs Haar und ging in die Küche um sich einen Kaffee zu machen.
 

Am nächsten Tag saß nun Farin schon bei Rod auf dem Sofa und starrte auf seine Geschenke, die er für Rod und Bela auf den Wohnzimmertisch gelegt hatte. Daneben lagen die Geschenke von Rod. Nur Bela fehlte noch. Der Chilene stand in der Küche und kümmerte sich um seinen Auflauf und den Braten. Beides sah schon sehr gut aus und Bela war mindestens eine Stunde zu spät. Plötzlich klopfte es an der Tür kurz gefolgt von einem Klingeln. Farin sah in die Richtung und Rod huschte aus der Küche zur Tür, öffnete sie und huschte wieder zurück in die Küche. Bela betrat ruhig die Wohnung. In seiner Hand hielt er ein einziges weihnachtlich verpacktes Päckchen. Farin sah es. Er wusste sofort, dass es nicht sein Geschenk sein sollte. Langsam ging der Drummer an der Küche vorbei, sagte Rod „hallo“ und ging dann ins Wohnzimmer, wo er zu den anderen vier Geschenken das fünfte, seines für Rod legte. Er setzte sich nur zaghaft in den Sessel gegenüber von Farin und starrte auf die Päckchen vor ihm. Seine Hände waren schwitzig. Eine nervenzerreißende Stille machte sich im Wohnzimmer breit. Diese hielt allerdings auch an, als ein grinsender Rod mit umgebundener Schürze an den Esstisch im Wohnzimmer trat und seinen Auflauf und den Braten auf den Tisch stellte. Geschirr und Besteck lagen schon bereit und seine Bandkollegen mussten sich nur noch an den Tisch setzen. Dies taten sie ohne ein Wort von sich zu geben. Rod band sich die Schürze ab und nahm ein Messer zur Hand. Damit schnitt er ein Stück des Bratens ab und legte es stolz grinsend auf Belas Teller.

„Kartoffeln und Gemüse musst du dir schon selbst nehmen“ sagte er überheblich, als Bela seinen Teller zur Kartoffelschale hob. Der Blonde hatte sich schon ein Stück des Auflaufes genommen und wartete nun auf die anderen beiden. Im Hintergrund lief nervtötende Weihnachtsmusik. Bela dachte an den Weihnachtseinkauf im Kaufhaus und an den Verkäufer. Er sah kurz zu Farin und sein Körper bebte. Wie sollte er es anstellen? Würde Farin ihm folgen? Er musste!

„Lasst es euch schmecken!“ sagte Rod total überschwänglich. Die Situation war ihm total unangenehm. Die beiden sollten gefälligst miteinander reden! Farin murmelte ein „Guten Appetit“ und Bela quetschte durch seine geschlossenen Lippen ein „Ebenfalls.“

Das Essen verlief still. Man hörte nur ab und zu, wie das Klirren von Besteck auf Tellern die Weihnachtsmusik übertönte.

Langsam leerten sich die Teller und auch die Stimmung war im Tiefkeller.

„Jetzt redet doch!“ sagte der Bassist aufgebracht. Er hielt die Stille nicht mehr aus und er konnte nicht verstehen, warum Bela Farin nicht aufklärte, was das Geschenk anging.

„Warum sollte ich mit ihm reden? Er benimmt sich wie ein Kind!“ entgegnete ihm der Blonde.

„Ich benehme mich nicht wie ein Kind! Du verstehst mich nicht!“

„Wo ist mein Geschenk?“

„Was?“ Bela sah Farin verwirrt an. „Geht es nur darum? Wo dein Geschenk ist?“ Dann fing der Drummer an zu lachen und strich sich durch sein schwarzes Haar. Er stand langsam auf und ging um den Tisch. Dann stand er neben Farin und sah ihn zögerlich an. Langsam beugte er sich hinunter und küsste ihn sanft auf die Lippen. Der Größere wusste nicht was er tun sollte und starrte nur auf die geschlossenen Lider seines Freundes. Bela löste sich von Farin und sah ihn fragend an.

„Was willst du jetzt? Dass ich das hier sofort erwidere? Einfach so? Nachdem was seit gestern alles passiert ist?“ Bela schüttelte den Kopf.

„Aber ich möchte, dass du mir folgst!“ Farin sah zu Rod, der nur zögerlich den Blick erwiderte. „Könntest du uns entschuldigen? Ich muss dem Engel sein Geschenk zeigen...“ Bela flüsterte fast und sah den Chilenen an. Rod nickte nur stumm.
 

Eine wortlose Autofahrt später drehte der Schlagzeuger den Zündschlüssel im Schloss und wandte den Blick zu seinem blonden Beifahrer. Er lächelte ihn an, doch sein Lächeln wurde nicht erwidert.

„Magst du mit reingehen?“

„Ja... aber ich weiß nicht was da sein sollte! Ich war vorhin erst da!“ Bela lachte ein wenig.

„Ja ich weiß... aber warum denkst du... bin ich wohl zu spät gekommen?“ Bela stieg aus und knallte die Tür zu. Farin rührte sich nicht, verschränkte etwas die Arme und starrte aus der Frontscheibe. Der Ältere ging um das Auto und öffnete die Beifahrertür und hielt die Hand hin um Farin aus dem Wagen zu helfen. Der Gitarrist schnallte sich ab, nahm die Hand des Kleineren und stieg aus. Die Beiden standen nun vor ihrem Haus und starrten auf die Wohnungstür. Farin zitterte etwas. Er wusste nicht was er erwarten sollte, womit würde Bela ihn überraschen?

Sie gingen vorsichtig auf die Tür zu und Bela öffnete sie langsam. Farin kniff die Augen zusammen, als könne jeden Moment ein Ungeheuer herausspringen und die beiden überfallen. Ihre Schritte hallten im Flur merkwürdig laut wider und die Wohnung wirkte für Weihnachten eher zu ruhig und unheimlich.

„Okay mein Engel... bist du bereit?“

„Wo ist mein Geschenk?“ Wieder fing Bela an zu lachen.

„Ich dachte an Weihnachten geht es um die Familie und um Liebe und nicht um Geschenke...“

„Ich will doch nur wissen was du mir schenkst, um mir deine Liebe zu zeigen...“ sagte der Blonde leise und wurde etwas rot. Bela lachte wieder etwas.

„Du bist furchtbar süß“ flüsterte er und hauchte dem Gitarristen einen Kuss auf die Wange. Farin zitterte etwas. „Okay... folge mir!“ Bela ging auf das Schlafzimmer zu und nahm ein Tuch von der Türklinke, das er dort zurechtgelegt hatte. Dann drehte er sich zu Farin und hielt das Tuch hoch.

„Augen verbinden?“ Willig ließ sich Farin die Augen verbinden und von dem Älteren in das Schlafzimmer führen. Bela sah sich um und lächelte zufrieden. Langsam reckte er sich zu Farins Kopf, öffnete das Tuch und nahm es von den Augen des Gitarristen.

Dem Blonden klappte der Mund auf, als er sich im Zimmer umsah und wusste nichts zu sagen. Das ganze Zimmer war über und über mit Sonnenblumen voll gestellt. In der Mitte des Bettes lag eine kleine Kiste umgeben von vielen Sonnenblumenblüten. Auf dem Kopfkissen lagen in Blüten die Worte „Ich liebe dich“ gelegt. Farin rann eine Träne über die Wange und warf seine Arme um Belas Hals. Er drückte den Kleineren fest an sich und gab ihm dann einen zärtlichen Kuss, den Bela nur zu gern erwiderte. Langsam lösten sie sich aus dem Kuss, Farin seufzte schwer und setzte sich vorsichtig auf das Bett, nachdem er einige Blüten zur Seite geschoben hatte. Dann blickte er kurz in die grün-blauen Augen des Schlagzeugers bevor er sich dem Kästchen zuwandte. Er nahm es zögernd in die Hand und fuhr mit dem Finger sacht über den Deckel. Nun drückte er gegen die Seite des Deckels und hob ihn vorsichtig an. In dem Kästchen befand sich ein kleiner Zettel. Der Blonde nahm zitternd den Zettel und las ihn. „Mach den Musik-Player an?“ las er verwirrt vor und sah zu dem Gerät. Bela stand schon daneben und drückte den „Play“-Knopf. Ein „Warum kann’s nicht Perfekt sein?“ schwebte durch das Zimmer.

„Frohe Weihnachten“ murmelte Bela, setzte sich zu Farin, schob die Kiste zur Seite und küsste ihn innig.
 

Warum kann´s nicht perfekt sein?

So wie in einem Liebeslied?

Oder so wie im Film sein,

wo der Boy vor dem Mädchen kniet

und ihre Hand nimmt und ihr ganz tief in die Augen blickt?

Einfach alles stimmt.

Nichts an dem wirkt ungeschickt.

Kerzen brennen und Champagner steht bereit.

Doch so ist es niemals in Wirklichkeit.
 

Warum kann´s nicht perfekt sein?

schau der Himmel ist sternenklar.

Schenkt uns noch ein Glas Sekt ein.

Wenn das grad keine Sternschnuppe.

Doch wir wünschen uns nix, weil wir so glücklich sind.

Nichts hat jetzt mehr Gewicht.

Die Liebe macht uns für alles um uns blind.

Und das Radio spielt einen Song von Barry Many Low.

Doch leider ist´s im Leben niemals so.
 

Warum kann´s nicht perfekt sein?

Ist das denn schon zu viel verlangt?

Warum kann´s nicht perfekt sein?

Warum ham wir schon wieder gezankt?

Warum denk ich an Sex wenn du grad romantisch bist?

Du sprichst von deinem Ex wenn’s grad nicht so ratsam ist.

Und im Radio spieln sie ein Lied von Klaus und Klaus.

Doch sogar das hält unsere Liebe aus.

Denn du nimmst meine Hand und küsst mich.

Und mir wird klar ganz plötzlich,

er war immer da ich hab´s nur nicht gecheckt.

Denn ganz genau dieser Moment,

er ist perfekt.

Dream

Mal wieder was vom Lenchen - Viel Spaß ;)

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Dream
 


 

Stille. Stille liegt in der Halle. Angespannte Gesichter im ganzen Publikum. Nur hier und da erklingen vereinzelt Schreie. Kaum realisiert, was eigentlich passiert ist. Blut fließt aus Farins Brust. Der Schlagzeuger kniet zitternd über ihm. Starrt mit leeren Augen in ein blasses Gesicht. Tot...

Tick...

...Tick...

Drei Uhr nachts. Das Ticken des kleinen blauen Weckers auf dem Nachttisch, dröhnt in Belas Kopf. Die Augen weit aufgerissen. Ein Rascheln. Belas Blick wandert langsam nach rechts. Unter einem Knäuel aus Decke stehen strohig blonde Haare hervor. Ruhig liegt der Blonde da. Sein Atmen ist kaum hörbar unter dem leichten keuchen Belas. Schon wieder dieser Traum...

...

Ein geiles Konzert geht zu Ende. Vor der Show hatte Bela es endlich geschafft... ihm zu sagen, dass er ihn liebt.

„Ich liebe dich!“

„Ich dich doch auch...“

... Stille...

„So wie immer halt, wa?“

„Nein, diesmal mein ich es so!“

Stille. Ein unvergesslicher Kuss.

„Ich doch auch!“

Die letzten Töne verhallen. Das Publikum verfällt in tosenden Applaus. Ein Schuss. Panik macht sich breit, niemand weiß was passiert ist. Ein zweiter Schuss. Stille. Angespannte Stimmung. Ein schreiender Bela reißt viele aus der Trance. Farin liegt am Boden. Das Blut breitet sich langsam über der Bühne aus und tropft nun langsam vom Bühnenrand, in den ersten Reihen herrscht Panik, Schreie hallen nun durch den ganzen Konzertsaal.

Blau-grüne Augen starren auf den leblosen Farin. Eine Hand gleitet zur Einschussstelle. Einige Zeit starrt Bela auf die eigene mit Blut verschmierte Hand. Rod starrt fassungslos auf den Boden.

„Nein... nein... NEEEIN!“ Tränen rinnen über das Gesicht des Schlagzeugers. Langsam kriecht er zurück und versucht sich aufzurichten. Bei seinem Schlagzeug angekommen versucht er sich zu halten. Sein Handabdruck auf der Snare Drum.

... Tick...

... ... Tick...

Der Wecker – der Blonde neben ihm. Und jede Nacht dasselbe. Er weiß es nicht. Ich liebe ihn... Er weiß es nicht.

Voll gedeckter Frühstückstisch. Zittrig beißt Bela in sein Brötchen. Schläfrig starrt er aus dem Fenster. Sein Blick schweift kurz über Farin, dann hinüber zu dem Bassisten.

„Bela?“ Rods Stimme dringt langsam in Belas Bewusstsein.

„Ich hatte schon wieder diesen Traum...“ ein kurzer Blick zu Farin und dann wieder nach draußen.

Die sanfte Morgensonne fällt stumm durch das Fenster und taucht den hellen Holztisch in ein wohliges Orange. Bela sieht den Blonden an. Sein Blick fällt auf die Haare – der Ansatz kommt wieder raus.

„Wir brauchen neue Haarfarbe...“ murmelt der Drummer in seinen Kaffee.

„Hmm?“

„Farin muss sich mal wieder die Haare färben... Und neues Schwarz wäre auch nicht schlecht.“

„Bela...“

„Ja?“ – „Schon gut... Ich geh nur mal auf Toilette, okay?“ Rod steht langsam auf und verschwindet im Bad.

„Und hast du schon ein paar neue Songs geschrieben?“ für den ersten Moment klingt die Stimme des Blonden weit entfernt. Belas Gedanken sind wieder beim Traum. Der Schlagzeuger schüttelt sich und sieht dann Farin grinsend an.

„Allerdings! Und einer ist richtig gute geworden, komm ich zeig ihn dir!“ Bela muss Grinsen. Das typische Grinsen vor seinen Augen. Das letzte Stück Brötchen in den Mund gestopft und den letzten Schluck Kaffee vernichtet, gehen die Beiden ins Zimmer nebenan. Vorn, links neben der Tür steht der Bass. Farins Gitarre rechts neben dem Fenster auf der anderen Seite und die Mitte des Raumes wird von Belas Schlagzeug gefüllt.

„Er wird dir gefallen...“

„Was wird mir gefallen?“ Rod steht im Türrahmen und beobachtet Bela nachdenklich. Bela sieht sich um. Farin scheint ihm doch nicht gefolgt zu sein. Vielleicht ist er noch auf Toilette gegangen.

„Ich wollte Farin mein neues Lied zeigen!“ Grinsend stellt sich Bela an sein Schlagzeug.

„Bela...“ Belas Blick fällt nach unten auf die Snare. Der Handabdruck ist noch deutlich zu sehen.

K.Ein einziges Wort - Valentins-Wichtel-FF für jamey

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

De Démarcation - Oster-Wichtelstory für -spiritus_sanctus-

Hey! Mein Wichtelkind war MrsMoxley

War nicht leicht! Ehrlich ^^ Hoffe sie gefällt dir...

Ich hab mir das durchaus schwierige Thema des Borderline ausgesucht...

BILD: Das erste Bild aus ihrer Liste... Borderline! Naja das wo die Hasen da sitzen und der eine dem anderen die Blume gibt... *Sfz* Katha weiß schon welches ich meine! *sie poke*

Hat auf ne abartige Weise Spaß gemacht sie zu schreiben...

da aber Anni schon den Titel bei ihren KGs hat, dachte ich mir... in einer anderen Sprache.... schon okay... ^^ ich mag den irgendwie

Wenn einige Verhaltensweisen unklar erscheinen, dann fragt ruhig nach oder fragt Wikipedia
 

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De Démarcation
 

Schritte hallten an den Wänden der engen Gänge wider. Die Luft war stickig und die Sonnenstrahlen pressten sich durch die verdreckten Scheiben. Die Sonne wirkte kaum anwesend. Niemand machte sich hier die Mühe die Fenster sauber zu halten. Warum auch? Niemanden der hier lebte interessierte es. Das Zippo schnippte in seiner Jackentasche auf und zu, seine Finger der anderen Hand fummelten nervös in seinen Haaren. Es war das erste Mal seit zwei Wochen. Er würde ihn wieder sehen und wissen, dass es den anderen nicht interessierte. Sein Herz machte einen Sprung und er spürte einen Kloß im Hals. Die dunklen Strähnen sahen zerzaust und ungewaschen aus. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht. Warum auch? Es interessierte niemanden. Zittrig zog er die Zigarettenschachtel aus seiner Hosentasche, klopfte sich eine Zigarette hervor und zündete sie sich schnell an. Er zog an ihr, als wäre es eine Befreiung. Eine Schwester kam vorbei und sah ihn mitleidig an. Sie fragte ihn, ob er etwas trinken wollte. Er nickte stumm und folgte ihr in den Aufenthaltsraum. Die Zigarette umklammerte er nervös. Dass er rauchte interessierte hier niemanden. Warum auch? Niemand bemerkte es noch. Er ließ sich an einen nahe gelegenen Tisch sinken und vergrub sein Gesicht in der freien Handfläche. Er atmete tief durch. Die Schwester stellte ihm ein Glas auf den Tisch und setzte sich auf den anderen Stuhl. Er lächelte sanft. Es war sogar ernst gemeint. Die Nähe einer Person, die nicht total desinteressiert war, stimmte ihn ein bisschen wohler. Er sah sie ruhig an und fragte sie, ob sie mit ins Zimmer kommen würde. Sie nickte stumm und lächelte. Es war ein ehrliches Lächeln. Nicht wie das Lächeln der meisten hier. Der Dunkelhaarige sah es nicht. Immer wenn er hier war, fühlte er sich krank. Er fühlte sich, als hätte er einen ekligen Keim in sich. Er sah die anderen Patienten und sah wie verrückt sie alle waren. Und dann sah er ihn. Seinen Kollegen, seinen besten Freund, seinen Geliebten. Sein Herz sank ihm in die Hose. Immer wenn er ihn sah, fühlte er sich so schuldig und wusste nicht was er sagen sollte. Doch noch war er nicht da. Noch war er nicht in dem Zimmer. Der Chilene nahm das Glas und nippte daran. Es beruhigte ihn. Die Schwester stand auf und lächelte. Sie nahm das leere Glas und brachte es zurück in die Küche. Der Blick des Braunäugigen folgte ihr. Er zog an seiner Zigarette und atmete tief durch, es schmeckte widerlich. Doch es beruhigte ihn und er sah sich im Raum um. Die Sonne schien den Dreck auf den Scheiben kaum zu bemerken und blendete ihn. Es war grell. Unangenehm. Er nahm es kaum wahr und sah einen älteren Mann, der mit einer Banane auf den Fernseher deutete. Neben ihm ein junges Mädchen, dürr, klein, blass, mager, seit Tagen wohl ohne Schlaf. Ihre Augenringe zeichneten ihr Gesicht. Er kannte diese Szene nur zu gut. Jedes Mal wenn er hier war. Sie schienen sich nie zu bewegen. Nie von ihrem Platz aufzustehen. Die Schwester stand nun neben ihm und legte eine Hand auf seine Schulter. Der Dunkelhaarige nickte und stand langsam auf, seine Zigarette drückte er in dem Aschenbecher aus und schloss kurz die Augen. Er spürte sein Herz rasen, doch er wollte es nicht und wollte wieder weg. Er hatte wieder – so kurz vor dem Zusammentreffen – das Verlangen aus dem Fenster zu springen. Es war ihm einfach zu unangenehm. Der Andere wollte den Chilenen doch gar nicht sehen. Er wusste zwar, dass sie sich liebten, doch er kannte diese Gefühle sowieso nicht mehr! Also warum sollten sie sich überhaupt noch sehen? Seine Schritte hallten wieder von den Wänden wider und mischten sich mit den Schritten der Schwester. Sie übte etwas mehr Druck auf seine Schulter aus. Mit jedem Schritt wurde ihm klarer, dass er das hier nicht wollte. Wollte er den Schlagzeuger überhaupt sehen? Wollte er seinen Liebsten überhaupt sehen? Sein Liebster... Sein Liebster war er doch schon lange nicht mehr. Er liebte ihn. Er stand vor der Tür. Die Schwester sah ihn an. Sie sagte ihm, dass er noch nicht in seinem Zimmer war. Der Chilene nickte und öffnete die Tür. Er sah sich um. Die Schwester lächelte. Er sah es nicht. Seine Schritte hallten sogar hier von den Wänden wider. Es war so still. Es war ein Einzelzimmer und der Ältere war nicht hier. Der Dunkelhaarige ließ sich in einen Stuhl nieder. Der Stuhl in dem er immer saß, wenn er zu Besuch hier war. Er legte seine Zigaretten auf den kleinen Beistelltisch und atmete tief durch. Er sah zu der Schwester. Sie hatte sich wie immer auf den Stuhl in die Ecke gesetzt. Sie verhielt sich ruhig und lächelt stumm vor sich hin. Es wirkte wie aufgemalt. Neben ihrem Stuhl stand eine Tasche – Notfallausrüstung – falls er durchdrehen würde. Der Chilene seufzte leise. Sein Herz raste. Kannte er ihn überhaupt noch? Sicherlich hatte sich der Ältere verändert. Sicherlich hatte er sich verändert. Der Chilene hatte das Gefühl, dass er seit dem Unfall stehen geblieben war. Er konnte weder vor noch zurück und der andere lebte irgendwie weiter. Als hätten sie nie zusammen gehört. Er stand still. Er hörte Schritte von Gang.

„Danke...“ Eine Stimme, die er kannte. Die Tür öffnete sich. Da stand er. Der Schlagzeuger. Die dunklen Haare hingen ihm ins Gesicht. Er atmete tief durch.

„Hey Rodrigo...“ Der Chilene zuckte zusammen. Er sah den Älteren an. Er liebte ihn, doch er wusste nicht was es bedeutete. Er blieb ruhig sitzen und sah zu Bela.

„Wie geht’s?“

„Hmmm...“

Bela bewegte sich weiter ins Zimmer, nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu ihm an den Tisch.

„Und sind die Leute noch nett?“

„Weiß nicht...“ dieses Desinteresse! Er war leicht angewidert. Seine Finger begannen zu zucken. Der Dunkelhaarige sah zu Bela und lächelte. Es war unwirklich. Er sah auf die Zigarettenschachtel, schüttelte sich eine Zigarette hervor, zündete sie an und zog daran. Die Schwester richtete sich auf und wirkte etwas aufmerksamer. Der Chilene sah, dass Bela zu der Schwester sah.

„Ich liebe dich... noch immer...“ Er nickte.

„Ja... ich weiß...“

„Ich soll von Farin grüßen“ Er sah Bela an und lächelte. Bela nickte zuversichtlich. Er meinte es nicht so! Das wusste der Chilene. Die Zuversichtlichkeit war geheuchelt, die Freude war gespielt, das eigene Verlangen zu verschwinden war groß.

„Wie geht es ihm?“ Ein Nicken.

„Gut...“ Seine Finger zitterten als er die Zigarette zu seinem Mund hob. Er ließ den Rauch durch seine Lungen strömen. „Er hat sein Soloalbum fertig...“ Wieder ein Nicken.

„Habs schon gehört...“

„Es ist super geworden, oder?“

„Ja?“

„Ja, ist es... Hast du es richtig gehört?“

„Habe ich!“ Er wurde nun lauter. Ein Blick zu der Schwester – sie nickte.

„Ich glaub dir ja... du wirkst nur seit... seit du hier bist so desinteressiert... als würdest du gar nichts mehr fühlen können.“

Stille trat in den Raum. Das Zittern des Chilenen hatte sich nun manifestiert. Bela schluckte leicht und stand auf. Er ging zum Fenster.

„Rodrigo...“ sagte er leise. „Ich brauche dich... doch du kannst mir das nicht geben... geben was ich brauche...“

„Ich bin doch hier! Ich besuche dich doch!“

„Verstehst du mich überhaupt?“ Der Chilene sprang auf.

„Ich verstehe dich! Ich verstehe alles! Du denkst, dass ich irre bin! Du bist irre! Du bist hier! Du bist das! Du bist doch hier! Ich leide schon ewig! Seit dem Unfall! Ich leide... ich liebe dich! Ich brauche dich! Du bist hier! Du bist...“ Er zitterte.

„Seit dem Unfall? Denkst du ich habe den Unfall vergessen, Rodrigo?! Ich werde es nie vergessen! Wie du blutend am Boden lagst! Wie du dich vergessen hast! Wie du uns vergessen hast! Und wie du vergessen hast zu fühlen, zu lieben, zu empfinden!“

„Du denkst ich bin das? Du warst das! Das war dein Unfall! Du kannst immer noch nicht verstehen, dass du diesen Unfall hattest... Bela! Nicht ich...“

Die Zigarette war auf den Boden gefallen. Die Schwester war aufgestanden und hatte ein kleines Fläschchen aus der Tasche genommen. Sie träufelte etwas davon in ein Glas, dann verschwand sie kurz im Badezimmer. Als sie wieder kam, stellte sie das Wasser auf den Tisch.

„Möchten Sie etwas trinken?“ Der Dunkelhaarige nickte und trank das Glas leer. Die Schwester hob die Zigarette auf und drückte sie im Aschenbecher aus. Sie half ihm zum Bett.

„Was machst du?“

„Du solltest dich ausruhen, Rodrigo...“ murmelte der Schlagzeuger.

„Wer bist du eigentlich?“

„Ich liebe dich, Rodrigo... Ich bin dein Geliebter...“

„Ich weiß, ich weiß...“ Der Chilene ließ sich zudecken und starrte auf die Schwester. Immer wieder machte er das mit... immer wieder versuchte er Bela zu beruhigen, damit dieser sich nicht fehl am Platz fühlte. Damit Bela dachte, dass es ihm gut ginge. Bela beugte sich zu dem Chilenen und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Ich liebe dich...“

„Wir lassen Sie jetzt in Ruhe Mister González...“ Bela und sie verließen den Raum.

„Wird er wieder normal werden können? Er weiß mit jedem Mal weniger... weniger wer ich eigentlich bin...“ seufzte der Schlagzeuger. Rod bekam davon nichts mit. Er saß in seinem Bett, in seinem Raum und lächelte. Doch er meinte es nicht so.

Zu Heiß/Monster - 2 Wichtelstorys für Science

Sooooooo! Also passt auf! Ich hatte Science und das war gar nicht so einfach! Ich bin richtig froh, dass ich es doch noch heute geschafft hab! Hoffe es kommt noch on... einiges vornweg...

Du hast es mir nicht leicht gemacht! Erstens deine Zitate... okay, mir war ziemlich schnell klar, dass ich das Terry Pratchett Zitat möchte! Weil ich selbst Terry Pratchett-Fan bin ^^'' Okay, dann war es gar nich so leicht... du magst ja keine Darcfics, war echt irgendwie ne Herausforderung für mich, weil ich sonst nur Darcfics schreibe ^^''

Also... "Zu Heiß" ist als erstes entstanden... die fand ich zu kurz und war mir nich sicher, ob sie dir gefallen würde >,< Deswegen hab ich noch "Monster" angefangen... Weißt du?

Du bekommst wirklich 2 Wichtelstorys! Vllt finden das andere jetzt unfair, das is mir egal! Ich hab einfach keine andere Idee gehabt... *sfz*

Hoffe dir gefällt irgend eine von den beiden ^^'' Sie gehören beide dir ^,^

lg, Lenchen
 

Hier nochmal das Zitat
 

"There are, it has been said, two types of people in the world. There are those who, when presented with a glass that is exactly half full, say: this glass is half full. And then there are those who say: this glass is half empty. The world belongs, however, to those who can look at the glass and say: What's up with this glass? Excuse me? Excuse me? This is my glass? I don't think so. My glass was full! And it was a bigger glass!" (Terry Pratchett)
 

Zu Heiß
 

Die Hitze drückt die Gräser platt. Die kurzen Schatten der Bäume lassen nur wenig Versteckmöglichkeiten zu. Stille. Kein Hauch von Wind, keine Bewegung. Zu anstrengend. Niemand will sich bewegen. Es ist zu heiß.

Ein Rascheln. Ein Leben? Vielleicht ein Mensch? Langsames Atmen. Der Blick schweift über das Getränk. Die Eiswürfel waren schnell geschmolzen. Er würde neue holen. Sinnlos. Es ist zu heiß.

Die Augen hinter der Sonnenbrille geschützt, beugt der Blonde sich ein Stück nach vorn, um sich im Garten umzusehen. Nichts. Kein Schatten. Er schmilzt in seinem Liegestuhl, wie die Eiswürfel in seinem Wasser. Es ist zu heiß.

Neben ihm ein kleiner Block. Er kann nicht nachdenken. Die Augen fallen von ganz allein zu...
 

Wo bin ich? Wo... bin ich hier? Vollkommen dunkel um mich herum! Wo bin ich hier? Es kann nur ein Traum sein. Vielleicht bin ich in der Sonne eingeschlafen?! Dann sollte ich aber... dann sollte ich aber aufwachen! Ich werde zerschmelzen! Oh Gott... WACH AUF! WACH BITTE AUF! Meine Stimme hallt an den Wänden wider.... wo bin ich nur...

Aber ich bin doch wach... ich kann klar denken! Ich kann frei handeln. In den Arm kneifen? Nein... lieber nicht... Wo bin ich...

Du Idiot!

Bela?!

Du Träumer!

Das ist doch Belas Stimme. Spöttisch. Meinen Mund weit aufgerissen, schreie ich... BELA?!

Wo bist du? Hol mich zurück... Hol mich zu dir... In deine Nähe... In deine Arme... Du bist der Einzige, der weiß, was ich brauche... der Einzige, der mich versteht...

Träumer! Denk doch mal nach! Du bildest dir das nur ein!

Bela?! Ich sehe ihn klar vor mir... da steht er... nur wenige Schritte entfernt. Aber die Umgebung ist immer noch so. Irreal. Irgendetwas stimmt hier nicht. Schlafe ich? Träume ich? Bilde ich mir das nur ein? Was passiert nur mit mir?!

Ich werde dich nie lieben! Das weißt du! Ich werde dir nie das geben, was du willst!

Ich weiß... Die Hitze muss mir den Verstand zerstören! Das ist nicht wahr! Lass mich! LASS MICH! Ich muss hier raus! Meine Füße tragen mich voran. Sie werden schneller. Ich laufe... ich renne... ich komme nicht vom Fleck. Wie festgeklebt. Ein Ruck! Ein bisschen mehr Kraft...
 

Farin spürt nur den harten Schlag auf den Hinterkopf und sieht sich verwirrt um. Er sitzt zwischen Stuhl und Tisch im Gras, das Glas liegt auf dem Boden. Es ist leer.

„Was...“ Es war ein Traum. Er war tatsächlich für einige Minuten eingeschlafen. Der Blick auf die Uhr verrät ihm das. Es waren nur wenige Minuten. Ein Glück. Kaum merklich entrinnt ein Seufzen von den Lippen des Blonden. Es ist Nichts. Nur ein Traum. Ein fader Geschmack von vernebelten Gedanken hat sich auf seine Zunge gelegt. Er schmeckt widerlich. Es ist wahr. Bela ist und bleibt und das nun schon seit einer halben Ewigkeit seine Liebe. Er schüttelt langsam den Kopf. Die Geschwindigkeit seiner Tat lässt das alles wie in Zeitlupe wirken. Er fühlt sich auch so. Langsam...

Seine Finger legen sich um das warme Glas. Von der Sonne erhitzt. Er starrt darauf. Es erinnert ihn...
 

Das Konzert ist vorbei. Ich drehe ein halb volles Glas in meinen Händen. Leicht nervös. Heute! Ich muss es ihm sagen! Ich brauche ihn! Ich war ein Idiot es so lange für mich zu behalten. Ich kann nicht mehr. Wie hab ich das nur die Jahre überstanden? Ich liebe ihn doch so lange. Doch... ist jetzt der richtige Augenblick? Er hält eine Frau im Arm. Was für ein Idiot muss ich sein?

„Bela...“

„Hey, Jan! Genau dich wollten wir sprechen...“ Er lächelt. Mein Herz rast.

„Ich... okay...“

„Ich muss dir jemanden vorstellen...“ Oh nein! Nicht jetzt! Nicht... ich hab es endlich geschafft meine Angst zu überwinden! Bitte nicht jetzt! „Das ist Konstanze, meine neue Freundin. Trink doch etwas mit uns!“ Er kippt mir das Glas voll. Ich starre darauf. Habe das Gefühl vorn über in das kleine Glas zu stürzen. Mir ist schlecht. Ich muss mich setzen. Meine Beine zittern. Das Glas ist zu voll. Ich lasse es sinken... Ist mir egal. Es stürzt auf den Boden, zerschellt. Vielleicht nur ein Traum. Bela sieht mich an.

„Alles klar?“ Er wirkt besorgt. Gespielt? Echt? Was kann ich noch... glauben? Er...
 

Nur ein Schütteln des Kopfes reißt Farin endlich aus seinen Gedanken. Konstanze ist mittlerweile schwanger. Aber sie sind nicht mehr zusammen. Bela kümmert sich nur ab und an um sie. Farin muss etwas lächeln. Als Konstanze ein paar Wochen nach der Trennung ankam und Bela das mit der Schwangerschaft erzählt hatte, hatte Farin dem Schlagzeuger kurz vorher seine Liebe gestanden. Bela wusste nur eines dazu zu sagen: „Ich weiß.“ Mehr sagte er nicht.

Mehr war auch nicht nötig. Farin hatte gelächelt und seinen Tee leer getrunken. Doch der Blick des Kollegen, als er von der Schwangeren erfuhr, dass er bald Vater werde... Farin konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. Es ist gar nicht komisch! Dies gesteht Farin sich jetzt. Doch... Bela scheint dieser ganze Stress nicht zu berühren. Er ist immer noch einer dieser Menschen, die alles ganz locker sehen. Er hat sein Leben scheinbar voll im Griff, auch wenn das Chaos ausbricht. Sein Glas ist nicht nur halb voll, sein Glas ist immer bis oben hin voll. Und es ist auch größer! Sowieso! Er hat einfach die Kontrolle über alles was er tut. Er hat einfach Glück im Leben. Farin ist vielleicht nur in diesem Moment neidisch, doch eigentlich kann auch er sein Leben bisher sehr genießen. Er würde nichts anders machen, hätte er die Chance sein Leben neu zu leben. Außer einer Sache. Aber an Belas Reaktion gemessen, hätte sich auch dadurch nichts verändert.
 

Damals nach dem Konzert hat ihn auch meine Reaktion nicht aus dem Ruder gebracht... für ihn war es sogar ein Anzeichen dafür, dass ich mit ihm weiter trinken müsse, auch wenn es für mich nur Wasser gab...
 

Das leere Glas knallt auf den Tisch. Bela... typisch. Er hat schon ganz schön einen über den Durst getrunken. Er kippt sein Glas wieder voll. Meines auch... zwar nur Wasser, aber Hauptsache ist, dass er jemanden hat, der mit ihm trinkt, auch wenn dieser Jemand ich bin. Der Langweiler, Antialkoholiker. Bela stört sich nicht dran. Sein Bierglas ist schon wieder halb leer. Ich starre auf mein Wasser. Ich muss lächeln. Auch wenn Bela jetzt eine Freundin hat... er kümmert sich weiter um mich. Er kümmert sich immer um mich... er wird es immer tun... Er war in meinem Leben der Einzige, der mein Glas immer wieder voll gemacht hat... Ich lache leicht. Bela sieht kurz auf, aber ihn scheint es nicht sonderlich zu interessieren, denn schon torkelt sein Blick wieder in das Innere seines Glases. Ja... ein Lächeln zieht auf meine Lippen, mit eigenem Wohnzimmer, sogar Breitbildfernseher und Bad, nicht im Treppenhaus die Treppe hoch, sondern direkt neben Küche und Balkon. Er war immer für mich da... Ich kann wirklich sagen, dass dieses Glas da... Das große, randvoll mit Wasser... das gehört mir... Es war von Bela...
 

Das Lächeln zieht erneut auf Farins Lippen. Diesmal sogar mit Doppelbett und Wirlpool. Er sieht sich um. Er denkt an Bela. Wo er wohl ist? Farin sieht sich um.

„Hmm...“ Vielleicht drin? Langsam bewegen, nicht zu schnell, nicht zu ruckartig. Der Schweiß würde sofort in Strömen über den gebräunten Körper fließen. Den Handrücken über die Stirn gleiten lassen. Sinnlos... Endlich stehen. Endlich ins Haus gehen. Endlich Schatten! Schatten... Doch hier drin steht die Luft genauso wie draußen. Dick, heiß, stickig. Es ist unerträglich. Was wohl passieren würde, wenn er sein Tiefkühlfach leer räumen würde, um sich darin zu verstecken? Verstecken vor der quälenden Hitze. Verstecken vor den langen heißen Strahlen, die wie Finger über die Haut kratzen und Sonnenröte hinterlassen. Jetzt ein kühles Glas Irgendwas...

„Hier...“ Kälte auf der Haut des Blonden. Farin dreht sich um. Er sieht in die blau-grünen Augen seines Schlagzeugers.

„Danke...“ Leise. Liebevoll. Leicht überrascht. Er nimmt das Glas, nippt dran. Lächelnd. „Danke, das hab ich jetz gebraucht.“

„Ich weiß...“
 


 

Monster
 

Egoistisch? Vielleicht ein bisschen. Aber dieses Glas dort. Es gehört mir! Wer ich bin? WER ICH BIN? Pah! Ich bin Farin Urlaub! Du kennst mich nicht? Das glaub ich nicht!... Pass auf! Groß, blond... Ja? Gitarrist... Klingelts? Genau... so... pass auf... Nein, wo war ich stehen geblieben.

Genau! Das Glas!

„Es ist meins!“

„Bitte?“

„Mein Glas!“

„Dein Glas?“

„Ja!“

„Und woher soll ich das wissen?“

„Weil da kein Alkohol drin ist!“

„Das soll ein Indiz sein?“

„Ja...“

„Warum?“

„Weil ich Farin bin!“

„Na und!“
 

Seht ihr das? Furchtbar! So geht man hier mit mir um! Ick glaubs noch gar nich! Die kennen mich nich, die... diese verfluchten Emanzen! Furchtbar! Ich hasse diese Frauen, diese Männer und sonst wen, der sich versucht mein Glas unter den Nagel zu reißen! Es steht nicht um sonst vor meiner Nase! Vor dem Stuhl, auf dem ich sitze! Und ich halte es doch nicht umsonst in meiner Hand fest! Ja sicher! Es ist nicht festgeklebt! Aber es ist meins! Mein Glas! Ich lass mich doch nicht auf deren Stufe herunter sinken und fördere den Speichelaustausch über Trinkgefäße! Apropos Speichelaustausch...

Bela ist da irgendwo... oder da? Wo eigentlich? AH! Da!

„Hier Engel! Noch ein bisschen Wasser für dich!“

„Willst du mich verspotten?“

„Nein... … naja ein bisschen vielleicht“ Er lacht mich aus! Glaubt ihr das? Ja, bestimmt... Man müsse doch meinen, dass er nach so vielen Jahren es endlich einsehen kann, dass ich keinen Alkohol trinke! Oder was meint ihr?

Unverschämt... aber süß! Er drückt mir einen Kuss auf die Wange und verschwindet. Das Lächeln auf meinen Lippen stiehlt sich fast zu einem Fremden. Kurz vorher kann ich es noch verschließen. In mein Herz. Bela und ich sind ein Paar, wenige hier wissen es, doch niemand stört sich dran. Egal, darüber wollte ich heute eigentlich nicht sprechen. Es geht um diese Party hier! Dieses Gelage von einfältigen, faulen, saufenden (Bela hier natürlich ausgeschlossen, da er einfach liebenswürdig ist! In allem was er tut! Wenn ihr mich hier sehen könntet! Das Grinsen, welches ihr so kennt... breiter als ihr es kennt!)... jetzt hab ich meinen roten Faden verloren! Vergesst es... Also, worauf ich hinaus will... Pöbeln, Saufen, Prügeln und die Radiocharts rauf und runter... das ist einfach nicht mein Milieu. Die besten Mitgröhl-Hits auf meine Ohren, die Mitgröhler an meiner Seite, den Alkohol unter und auf den Schuhen... Ich sollte nicht immer nachgeben, wenn Bela seinen Hundeblick aufsetzt und mich mit zu diesen sinnlosen Zusammenkünften mitschleppt.

Naja... ich schweife schon wieder ab! Eigentlich geht es mir nur um dieses jene Glas hier! Oh... stimmt, mittlerweile hab ich ja ein Neues. Wo ist mein Altes? Wo... Okay... ich will mein Glas gar nicht wieder haben! Jemand hat es sich geschnappt und versucht seinen Mageninhalt darin zu deponieren. Natürlich war die Volumenzahl des Mageninhalts größer, als was das Glas zu fassen mag. Natürlich... also mein Glas... Ach wisst ihr! Ich wollte mich nur ein bisschen dazu äußern, wie schrecklich ich es finde, dass auf dieser Party hier niemand etwas von Eigentumsgläsern zu halten scheint. Wirklich nicht! Mein Glas, dein Glas, unser Glas, halb voll, halb leer... egal! Es wird wieder aufgefüllt, mit dem sich noch darin befindlichen Restalkohol und Speichelansammlungen vermischt. Widerlich! Warum? Warum macht man so etwas? Und warum macht Bela da mit? Egal!

Wisst ihr... Ich halt das nicht mehr aus! Ich will keinen zu langen Roman darüber verschwenden und euch damit langweilen. Ist mir egal, wer wessen Glas nimmt. Dieses Glas hier gehört mir! Es gehört mir! Da ist mein Wasser drin! Und mein Schatz hat mir das Glas gebracht!

„Jan?“

„Hmm?“

„Gehen wir nach Hause...“

„Wirklich?“ Meint er das ernst?!

„Natürlich... du langweilst dich doch“

„Na und!“

„Gehen wir!“ Endlich nach Hause gehen! Endlich weg aus diesem Loch! Endlich raus hier! Welch schöner Abend! Welch überraschende Wendung! Nach Hause!

„Jan?“ Ich atme außerhalb des Etablissements die frische Luft ein.

„Ja?“ Mein Lächeln aus dem Herz gekramt.

„Warum hast du das Glas noch in der Hand?“ Ich hab das Glas noch in der Hand? Ich muss tatsächlich sehr laut lachen.

„Es ist meines...“

Tell me... - Spontan KG für Sina

Nicht wirklich besonders, wollte aber mal was kleines feines für traumherz schreiben ^^

Manchmal reicht es... wenn der, den man liebt einen zurück liebt.. auch wenn man nicht zusammen sein kann ^^
 

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Tell me...
 

Zipp... Zipp.. Tschh...

Es regnete in Strömen.

„So bekommst du dein Feuerzeug nie an, Rod...“

„Klappe...“ der Jüngste war zittrig. Sein nervöser Daumen rutschte immer wieder über das kleine Rädchen. Dass die Welt unter zu gehen schien, störte ihn nicht im geringsten. Eine rauchen, das musste er jetzt. Die Kippe in seinem Mund war mittlerweile zu einem wabbeligen Papier-Tabak-Stummel verkümmert. Es hing schlaff aus seinem Mund und befeuchtete seine Lippen. Der Ältere zog ihm die Kippe aus dem Mund und sah ihn ernst an. Erst wütend, dann liebevoll. So schnell verzog sich Rods Miene. Eiskalt, liebevoll, ernst, lächelnd, nachdenklich, verliebt. Sein Blick konnte sich schnell ändern. Doch seine Gedanken hingen immer hinterher. Wenn er auch liebevoll seinen Gegenüber betrachtete... Sein Finger rutschte immer noch ungeduldig über den Flammenerzeuger. Seine Gedanken waren immer noch vernebelt. Er hatte eigentlich gar nicht wahrgenommen, was er hier tat... Ein leichtes Scharren auf dem Boden.

„Rod...“ Die Stimme drang verschwommen an seine Ohren.

„Ich bekomm mein Feuerzeug nicht an...“ sagte er schließlich und ließ es zuklappen.

Klick.

„Was ist nur los mit dir?“ Der Dunkelhaarige schüttelt den Kopf. Seine Augen hatte er geschlossen, seine Finger drehten das Feuerzeug nervös in seiner Jackentasche. Er wusste es nicht. Ein leises Seufzen löste sich von seinen Lippen und er sah in die unklaren, fragenden Augen des anderen. Er zitterte.

„Ich brauch ne Kippe... so einfach ist das...“ murmelte er unentschlossen und sah sich um. Warum standen sie auch mitten auf dem Platz, während es in Strömen goss? Der Bassist schüttelte sich kurz. Er spürte, wie sein Hemd an ihm klebte, wie seine Schuhe durchweicht waren, wie seine Haare sich tropfend und triefend auf seinen Kopf pressten.

„Lass uns... lass uns doch ins Trockene gehen.“

„Nein... ich muss dir doch etwas sagen...“

„Gut, dass es dir wieder eingefallen ist, ich hatte schon fast die Befürchtung, dass du es vergessen hattest...“

„Hatte ich auch...“ zischte Rod, durch seine feuchten Lippen. Sein Herz raste. „Ich liebe dich...“

Es war ein Hauch, ein eingefrorener Satz. Er drängt sich zwischen den Regentropfen hindurch. Still. Es war zu still. Rod zog eine Kippe aus seiner Schachtel, steckte sie in seinen Mund, kramte das Zippo aus seiner Tasche, öffnete es...

Klick...

Rutschte mit seinem Daumen über das Rädchen... Tsch... Die Flamme erlosch.

„Lass mich dir helfen...“ Die Hand des Anderen legte sich über das Feuerzeug, sie war binnen weniger Sekunden von Wasser überströmt. Rod sah kurz auf, entzündete seine Zigarette und zog kräftig an ihr. Die Hand war immer noch in der Luft.

„Du kannst deine Hand jetzt wegnehmen...“

„Nein, dann ist deine Zigarette gleich wieder aus...“

„Egal...“ brummte der Jüngere. „Hast du mich eigentlich verstanden?“

„Ja...“

„Und?“ Ein Seufzen.

„Bela...“

„Vergiss ihn für einen Augenblick...“

„Ist doch mein Freund...“ Rod nickte.

„Ich weiß. Aber... ich liebe dich...“

„Ich dich auch Rod...“ Sie lächelten sich an. Rod schnippte die Zigarette weg. Seine Hand legte er vorsichtig in Farins Genick. Ihre Lippen berührten sich kurz.

„Danke... das wollte ich hören!“ Er nickte und verschwand im Regenschleier. Man hörte nur ein leises Klicken.

Number 11 - Herbst-Wichtelstory für Evenfall

WOW! Soo... habs zwar nich zum Samstag geschafft... aber dafür hab ich mich mit der Wörter anzahl selbst übertroffen! Also wehe dir gefällt sie nicht! Ach ich sollte vllt noch sagen für wen sie ist...

JA! DU HATTEST RECHT! Außnahmsweiße mal XD~

Mein Wichtelkind war traumherz

das Verb: trinken

Ja, total komisch! ich weiß! XD Warum nimmt die denn trinken?

Eigentlich wollte ich atmen nehmen und Rod irgendwo gefessel in einem Keller vor sich hinkeuchen lassen, aber wie beim Wichtelbild musste ich mir nach der Woche HH erstmal was komplett neues aus der Hüfte ziehen und dazu musste auch ein neues Verb! Hab einen 20-Seitigen Würfel genommen und die Zahlen auf die Verben verteilt... 15 war halt trinken XD also ist mir dann das da unten eingefallen... ^^'

Mit größter Unterstützung von Anurtle

DANKE DANKE *knutsch* XD
 

Ey Sina! Ich hoffe sie gefällt dir! XD *pock* Hab mich schwer getan damit! XD~ *lach*

Ich persönlich find sie ja irgendwie total geil XD~ Komisch aber wahr XD~ *lach* ^^'

Und: Ich weiß ja nich was mexx für nen komischen Zähler hat... aber in meinem Open Office hat die Story mehr als 5000 wörter ohne die Beschreibung hier davor! ^^' (5015 *hust*) XDD
 

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Number 11
 

„Und du meinst, dass es das richtige Haus ist?“

„Hier ist weit und breit kein anderes zu sehen, oder?“

„Schon etwas protzig...“ Der Blonde legte sich etwas über das Lenkrad, als er die Einfahrt hinauf fuhr, um das alte Landhaus genauer betrachten zu können. Das dreistöckige Gebäude hatte eine große Veranda mit verschnörkeltem Geländer. Es wirkte in der dunklen Landschaft, wie ein Geisterhaus mit morschem Holz, abblätternder Farbe und regennassem Dach. Dieses spitzte sich an einigen Stellen wie kleine Turmzinnen zu.

„Das passt doch zu Bela, hat etwas Gruseliges.“ Rod schnippte den Zigarettenstummel aus dem offenen Fenster und sah Farin liebevoll an. „Er hat uns zur Einweihung eingeladen! Wir sollten uns benehmen. Seit er weiß, dass wir zusammen sind benimmt er sich so komisch...“

„Ja, du hast Recht. Versuchen wir uns normal zu verhalten.“ Der Wagen kam neben Belas Auto zum Stehen. Die zwei schnallten sich ab und stiegen aus.

„Sieht so irgendwie noch bedrückender aus...“ murmelte der Gitarrist.

„Ich sag ja... typisch für den Horror-Fan“ Rod lachte etwas und schlug die Tür auf seiner Seite zu. Farin schloss das Auto ab und folgte dem Chilenen zur Haustür. Erst sahen sie sich nach einer Klingel um, doch es war weit und breit keine zu sehen. Sie warfen sich kurz einen Blick zu, als sie den rießigen Türklopfer an der Tür musterten. Er war mattsilber. An den Stellen, an denen er an der Tür befestigt war hatte sich etwas Rost abgesetzt. Die Holztür wirkte viel zu schwach für den Klopfer, doch sie trug ihn ohne weitere Probleme.

„Na dann mal los...“ Rod streckte den Arm nach vorn aus und hob den Klopfer an. Vorsichtig ließ er ihn drei Mal dagegen schwingen.

„Jetzt fehlt nur noch, dass Dirk im Vampirumhang und mit spitzen Eckzähnen die Tür öffnet.“ Sie lachten und waren doch fast überrascht, dass Bela, als dieser die Tür öffnete, einfach nur ein Shirt und eine Jeans trug.

„Hey, Jungs! Kommt doch rein!“ Er trat zur Seite und ließ sie herein. Die Eingangshalle war dunkel. Von der Decke hing ein Kronleuchter, dessen Kerzen fast aufs Minimum ihrer Größe geschrumpft schienen.

„Nett hast dus hier...“ Farins Stimme zitterte etwas.

„Danke. Kommt doch ins Esszimmer. Das Essen ist fast fertig.“

„Du hast gekocht?“ Fragte der Gitarrist entsetzt, der vollkommenen Erinnerung ausgesetzt, dass Bela kein wirklich guter Koch war.

„Nein, ich hab eine Haushälterin!“ Nur schwer ließen es der mürrische Unterton und der eiskalte Blick an Belas Verhalten zu, eben diese zu ignorieren.

„Und aus welcher Überzeugung heraus, hat es dir das Haus hier angetan?“

„Ich fand es für meine Zwecke passend.“

„Welche Zwecke denn?“ Im Esszimmer angekommen ließen sich der Chilene und der Gitarrist auf zwei Stühlen direkt nebeneinander nieder. Bela setzte sich an die gegenüberliegende Seite des Tisches und musterte die Beiden leicht grinsend.

„Das kann ich euch im Moment noch nicht verraten, es ist eine Überraschung!“ Das Lächeln auf Belas Lippen hatte etwas ungewohnt Verrücktes. Langsam schlich ein unwohles Gefühl in die zwei Jüngeren. Farin zog die Serviette von seinem Teller und breitete sie etwas nervös über seinem Schoß aus. Seine Finger spielten etwas mit den Ecken und sein Blick huschte unruhig durch das Zimmer.

„Jan... alles okay?“ Die Hand des Chilenen ruhte auf der des Älteren.

„Ja, ich...“ Er sah kurz zu Bela, der scheinbar mit einer großen Portion Ignoranz ausgestattet einfach auf seinen Teller starrte. „Ich hab nur ein bisschen Bauchschmerzen.“ Das Flüstern drang gerade so an Rods Ohr und er musste etwas lächeln.

„Mach dir keine Sorgen! Wir essen jetzt etwas, dann geht es dir besser.“ Er drehte sich zu dem Schlagzeuger und musterte ihn leicht grinsend. „Passt zu dir, das Haus. Hat sowas Splatter-Film mäßiges!“

„Ja, oder? Ist doch genial! Der Ort an dem der Spuk entsteht... kann ich euch etwas zu trinken anbieten?“ Bela stand von seinem Stuhl auf und ging, Farin und Rod nicht aus den Augen lassend, zu seiner Bar, die gegenüberliegend der Fenster die komplette Wand bedeckte.

„Für mich etwas Wasser...“ brummte der Gitarrist und sah seinen Schlagzeuger etwas nachdenklich an. Er wurde das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmte. Rod sah den Blick seines Liebhabers und ihm wurde sofort klar, dass sie so schnell wie möglich diesen Abend hinter sich bringen mussten.

„Für mich...“

„Gin? Jack? Johnny? Martini?“

„Ähm... Ich möchte nicht zu viel trinken. Vielleicht ein Gläschen Wein.“

„Oh. Ja, natürlich!“ Für wenige Minuten herrschte Stille. Man hörte nur die Gläser etwas klirren, die Bela für die Getränke herausholte, das leise Plopp, als Bela den Korken aus der Weinflasche zog und ein gluckerndes Geräusch, als er die Flüssigkeiten in die Gläser schüttete. Rod strich vorsichtig über Farins Hand. Was auch immer den Größeren bedrückte, es schien nichts Gutes zu bedeuten.

„Hier.“ Bela stellte erst Farin das Wasser hin, dann setzte er sich neben Rod und schob ihm vorsichtig das Weinglas zu. „Es ist ein perfekter Jahrgang. Ich hoffe er schmeckt dir, Rodrigo.“

„Du weißt doch, dass du mir bisher immer nur guten Wein empfohlen hast!“ Rod grinste etwas. Farin hatte an seinem Glas genippt. Aus dem Augenwinkel konnte der Bassist erkennen, dass der Blonde den Kopf sinken ließ und scheinbar etwas betrübt zu Boden sah.

„Probiere ihn! Der ist richtig lecker.“

„Sollte ich nicht warten, bis das Essen da ist?“

„Ach Quatsch. Versuchs einfach!“ Rod sah noch einmal kurz zu Farin. Irgendetwas stimmte nicht. Er wirkte so ruhig. Zu ruhig!

„Jan? Alles Okay?!“

„Natürlich ist alles okay mit ihm! Jetzt trink den Wein!“

„Nein!“ Das Glas stand immer noch auf dem Tisch. Bela packte das Glas und Rod im Genick.

„BELA! Was soll das?!“ Der Griff war zu fest, als dass der Chilene sich hätte lösen können. Den scharfe Rand des Glases an den Lippen spürte er, wie der Wein sich an seinen Mundwinkeln entlang schlich und über sein Kinn tropfte.

„Mach den Mund auf Rodrigo. Er wird dir gut bekommen!“ Rod wollte schreien, doch das hätte zur Folge gehabt, dass er etwas von dem Getränk in seinen Hals bekommen hätte. „Oder willst du etwa, dass dein lieber Farin...“ Bela sah auf Farin und grinste hämisch. „Irgendetwas wird mir schon einfallen, was man mit dem guten Jan anstellen kann.“ Der Braunäugige schluckte schwer, doch öffnete langsam seinen Mund. Der Wein benetzte sofort seine Zunge und seinen Gaumen. Doch es überraschte Rod, denn es schmeckte nicht nach Wein. Bela ließ das Glas sinken und stellte es zurück auf den Tisch. Die Umgebung wurde etwas unscharf und Rod konnte gerade noch den Schlagzeuger sehen. Er stand im Türrahmen.

„Bis gleich, Rodrigo...“ Die raue Stimme schwebte auf den Jüngsten zu und ließ ihn etwas erzittern. Er konnte jetzt nicht einschlafen oder ohnmächtig werden! Was war hier los?! Er sah zu Farin.

„Jan...“ murmelte er. Langsam bewegte er sich zu seinem Freund. Als er dessen Kopf hob, sah er dass Farins Augen sich etwas verdreht hatten und man größten Teils nur noch das Weiße sah. „Was hast du mit ihm gemacht?“ Der Chilene dachte gebrüllt zu haben, doch er selbst hörte sich kaum. Alles wurde dunkel.
 

„Okay, Jan... du hast nicht viele Versuche...“ Was? Rod öffnete vorsichtig die Augen. Er wurde langsam wach. Sein Kopf fühlte sich noch etwas dösig an und seine Augen waren schwer. Er gewöhnte sich nur schlecht an das dämmrige Licht. Einige Kerzen waren an den Wänden befestigt. Da stand er. Bela. Neben einem kleinen Tisch. Zwölf kleine Phiolen waren darauf platziert. „Oh, Rodrigo! Danke, dass du doch noch zu unserem kleinen Spiel erwachst!“

„Spiel?“ Rod ließ seinen Blick panisch weiter schweifen. Er sah Farin. Gefesselt bis zur Bewegungsunfähigkeit an einen Stuhl. „Jan! Alles okay?“ Der Blonde nickte leicht.

„Noch ja... noch...“

„Noch ist genau das richtige Wort, Jan!“ Bela lächelte zuckersüß. Er beugte sich zu Rod und sah ihn bitter an. „Ich halte es nicht mehr aus! Du hast Jan immer vorgezogen! Ich... ich habe mich lächerlich gemacht und dennoch bist du mit ihm zusammen... wenn es jemanden gibt, den du mir vorziehst... dann muss ich denjenigen los werden oder?“

„Bela... was redest du da?! Jan ist dein bester Freund!“

„Ja... vielleicht...“ Belas Lippen strichen etwas über Rods Wange. Er stoppte an seinem Ohr. „Aber... Liebe kann einen wahnsinnig machen...“ Der Schlagzeuger richtete sich wieder auf. „Gut! Dann erkläre ich euch mal die Spielregeln! Hier haben wir... zwölf kleine Phiolen und in jeder befindet sich eine andere Flüssigkeit!“

„Bela! Mach uns sofort los! Was soll der Schwachsinn?!“ Wütend versuchte der Chilene sich von seinen Fesseln zu lösen, doch er konnte sich nicht bewegen. Farins Mund öffnete sich etwas.

„Rod...“

„Nenn ihn doch, wie du ihn nennst, wenn ich nicht anwesend bin! Mach es ruhig!“ Bela durchquerte schnell den Raum. „Los! Mach es! Ich... hol nur noch schnell ein Hilfsmittel!“ Er blieb vor einem kleinen Schrank stehen, zog eine der Schubladen hervor und nahm eine Pistole aus dieser. „Damit ich euch die Entscheidungsschwierigkeit abnehmen kann...“ Der Schlagzeuger schlurfte wieder auf die Beiden zu und sah sie grinsend an. Seine Finger umklammerten den Griff fest und sein Blick war auf Farin gerichtet. „Jan? Was wolltest du unserem lieben Bassisten sagen?“

„... Schatz...“

„Genau das wollte ich hören!“ Ein unwirkliches Lachen hallte von den Wänden wider.

„Wir können nichts tun...“

„Du hast Recht Jan! Ihr... könnt... nichts... tun!“ Belas Blick war auf den Boden geheftet. Langsam löste er die Sicherung der Waffe und ließ seinen Zeigefinger zum Abzug gleiten. „Du suchst jetzt eine der Phiolen aus... wenn du es nicht tust, dann wird einer von euch beiden sterben... je nach dem... wen ich gerade los werden will!“

„Was ist da drin?!“

„Das erfahrt ihr... wenn ihr es getrunken habt!“ Schweiß tropfte von Rods Stirn. Ein starkes Zittern hatte ihn gepackt. Was machte der Schlagzeuger da?! „Jan, du wählst zuerst, was Rodrigo trinken darf!“ Vorsichtig ließ Rod seinen Blick zu Farin schweifen. Ihre Blicke trafen sich. Ein Nicken des Bassisten ließ den Blonden durchatmen.

„Okay... Nummer vier...“ murmelte er und schloss kurz die Augen.

„Nummer vier!“ Bela wirkte fast etwas enttäuscht. Er nahm die Phiole und ging zu Rod. Er schnippte den kleinen Korken von der Flasche und drückte Rods Kopf nach hinten. Er öffnete von allein seinen Mund. Die klare Flüssigkeit suchte sich schnell den Weg Rods Kehle hinunter. Klirren. Die Flasche landete auf dem Boden. „Glück gehabt! Wasser...“ Bela richtete die Waffe nun auf Farin. „Rodrigo... es ist deine Runde... welches Getränkt wählst du...?“

„Was soll das werden?!“

„Ein kleines Spiel! Hab ich doch gesagt!“ Der Puls pochte dem Chilenen bis zum Hals. Was wenn in den kleinen Fläschchen nicht nur normale Getränke waren? „Wähle eine Phiole!“ Bela wirkte bestimmt. Unerklärliche Hitze drückte dem Bassisten die klaren Gedanken aus dem Kopf. Seine Hände lagen schwitzig auf den Stuhllehnen.

„Okay... okay.... ähm.. Nummer...“ Drei. Acht... Zwölf... welche nur?! Wenn er die Falsche wählte? Okay... okay... „Zehn...“ Wollte er sehen was passierte? Rod schloss die Augen. Scharren auf dem Boden. Scheinbar bewegte sich der Älteste auf den Tisch zu. Er hob die Phiole an. Erneutes Scharren. Ein leichtes Plopp. Der Korken fiel auf den Boden.

„Jan... Mach den Mund auf!“ Schlucken. Gefolgt von starkem Röcheln und Husten. Rod riss die Augen auf.

„JAN! Alles okay?“

„Korn...“ Bela grinste. „Ich hab ja schon fast nicht mehr daran glauben wollen, dass ich unseren lieben Gitarristen irgendwann mal Alkohol trinken und auch wirklich hinunterschlucken sehe!“ Der Schlagzeuger lachte. Farin wandte sich in seinen Fesseln und hustete immer noch stark.

„Du miese...“

„Na was, Farin? Was?! Sag mir was ich bin?!“

„Du bist mein bester Freund! Aber ich verstehe einfach nicht, was mit dir los ist!“

„Ich liebe Rod! Wie kannst du das nicht erkennen!“ Es dauerte noch einige Sekunden bis die Wut an den Wänden nicht mehr abprallte und zurück auf Farin geschleudert wurde.

„Okay... aber da kann man doch ruhig drüber sprechen!“ Farins Stimme klang immer noch rau. Ziemlich ungewohnt für den Blonden, doch der Alkohol war seinen Hals hinunter gebrannt. Er verstand einfach nicht, warum man sich so etwas freiwillig antat.

„Nun gut... Sprechen wir... Jan? Welche Flasche wählst du?!“

„Nein! Ich wähle keine Flasche! Wer weiß was für kranke Sachen du da rein getan hast! Vielleicht hatten wir bisher Glück gehabt!“ Tränen bildeten sich in Rods Augen.

„Bela... beruhig dich bitte... Wir wollen dir nichts böses... wir-“

„Jetzt haltet endlich eure...“ Bela richtete die Waffe auf Rod. Farin wurde von einem scharfen Blick durchbohrt. „Wähle!“ Farin schüttelte den Kopf.

„Du würdest ihn nicht töten...“ Der Kleinste sah zu Rod. Grinste etwas. Irrsinn bildete sich um seine Pupille. Die Iris war kaum noch zu erkennen.

„Nein? Warum nicht?“ Er ließ sich auf Rods Schoß nieder. Mit dem Lauf der Waffe strich er langsam um Rods Hals herum. Der Bassist spürte das kalte Metall.

„Jan! Wähle einfach! Was soll schon passieren!“ Das Zittern in der Stimme konnte Rod nicht unterdrücken.

„Ja... schon gut... Nummer zwei!“ Farin hatte keine Lust mehr auf dieses schwachsinnige Spiel. Warum mussten sie es spielen, wenn sowieso nur Getränke in den Flaschen waren?! Ihm wurde etwas schwindelig. Vielleicht lag es am Korn? Immerhin trank er nie Alkohol. Er hatte noch nie Alkohol getrunken. Er wusste nicht, wie Alkohol auf ihn wirken würde.

„Sehr schön...“ Bela nahm die Phiole und drehte sie kurz in seinen Händen. Vorsichtig zog er den Korken heraus und roch etwas daran. „Hmmm... Riecht gut...“ Seine Mundwinkel zuckten zu einem Lächeln. Rod öffnete den Mund vorsichtig. Jegliche Art von Widerstand könnte den Schlagzeuger auf dumme Ideen bringen. „Mach dir keine Sorgen... es tut gut...“ Rod schmeckte die Flüssigkeit. Seine Augen weiteten sich. Er wusste was es war...

„Spanische Fliege...“ Stammelte der Bassist.

„Korrekt!“ Bela grinst breit und ließ sich breitbeinig auf den Chilenen nieder. „War ziemlich viel, oder?!“

„Zu viel! Ich...“ Seine Wangen erröteten und er sah Farins geschockten Blick. „Scheiße...“ Der Jüngste senkte den Blick. Sauerstoff durchflutete seine Lungen, als er tief durchatmete. Er musste bei klarem Verstand bleiben! In wenigen Minuten würde... würde... Die Hitze schoss ihm in den Kopf und ebenso in die Lenden. Er musste bei Verstand bleiben.

„Nun Rodrigo...“ Der Ältere stand wieder auf und begab sich hinter den kleinen Tisch. „Noch neun Flaschen zur Auswahl!“

„Nummer sechs!“ keuchte der Chilene und er kippte etwas nach vorn. Er atmete schwerer und seine Wangen wurden noch etwas röter. Rod konnte kaum noch erkennen welche Farbe die Flüssigkeit überhaupt hatte, doch Farin wurde etwas übel, als er das kristallklare Grün durch das Glas schimmern sah. Grün? Irgendetwas giftiges? Oder was sollte es sein?!

„Mund auf!“ Farin spürte den beißenden und brennenden Geruch in der Nase. Was war das?! Jedoch mit der Waffe an der Schläfe öffnete er langsam seinen Mund. Die Reaktion des Schlagzeugers war schnell und schon war die Phiole leer. Das Brennen war noch schlimmer als bei dem Korn. Musste er jetzt sterben? Hitze schoss in sein Gehirn und der Raum begann sich zu drehen. Irgendetwas schien sich den Weg seine Speiseröhre hinauf zu bahnen. Es fühlte sich ein bisschen wie eine Ratte an, die aus ihm versuchte auszubrechen. Rod konnte in seinem Taumel ein würgendes Geräusch vernehmen, kurz gefolgt von einem Plätschern. Farin hatte sich übergeben. Sein Oberkörper hing, so weit dies überhaupt möglich war, nach vorn über gebeugt. Er vernahm den Geschmack von halb verdauten Brötchen im Mix mit Alkohol.

„Weichei...“ murmelte Bela. „Von dem bisschen Korn und Absinth kotzt du gleich! Erbärmlich!“

„Er ist nunmal nicht an Alkohol gewöhnt!“ Rods Gedanken wurden langsam vernebelt. Eine Welle starken Verlangens breitete sich schnell in dem Chilenen aus. Hitze schoss durch seinen Körper, wie ein eine aufgedrehte Wühlmaus durch den Dreck.

„Ganz ruhig Rodrigo... Er wird’s schon überleben!“ Bela lachte laut auf. „Jan! Wähle!“

„Ich...“ der Blonde röchelte noch etwas. Er spuckte auf den Boden. „Ich will nicht mehr! Ich Spiel dein Spiel nicht mehr mit!“

„WÄHLE EINE PHIOLE!“ Ein Schuss löste sich. Die beiden Gefesselten schreckten auf, doch sahen zum Glück, dass Bela den Schuss in die Decke gejagt hatte. Niemand war bisher wirklich verletzt worden! Solange dies so blieb, könnten sie ja noch mitmachen. Dies dachte zumindest der Chilene.

„Ich sagte... ich mach nicht mehr mit!“ fauchte Farin und hustete erneut.

„Okay...“ Bela grinste. Er ließ seine Füße über den Steinboden schleifen und hielt die Waffe an Rods Schläfe. „Eins... Wähle eine Phiole!“

„Nein!“

„Zwei...“ Der Zeigefinger spannte am Abzug und zog schon etwas. „Bei drei...“

„Ich... wähle keine Phiole mehr!“

„Okay... du hast es nicht anders gewollt.“

Die Luft war stickig. Rod hatte die Augen geschlossen. Die Ader an seiner Schläfe pochte vor Aufregung. Oder war es Nervosität? Oder... war es das Aphrodisiakum? Sein Herz schlug ihm unangenehm hart gegen den Brustkorb, der zusätzlich durch die Seile abgeschnürt war und somit weder Spielraum für die Lungen noch das Herz bot. Die Zeit schien still zu stehen. Er hörte nichts. Ein Rauschen hatte sich auf seine Ohren gelegt.

„SIEBEN! OKAY SIEBEN! BITTE TÖTE IHN NICHT!“ Bela atmete tief durch.

„Beinahe hättest du deinen Freund im Stich gelassen, Jan!“ Rod sah zu dem Ältesten. Er sah Erleichterung und ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht.

„Du willst mich gar nicht töten...“ Der Braunäugige hatte den Kopf gesenkt und ein Grinsen hatte sich auf seine Lippen gelegt. Wenn Bela ihn hätte töten wollen, dann hätte er es längst getan.

„Wollen und können... das sind zwei verschiedene Dinge, Rodrigo...“ murmelte der Schlagzeuger, als er den Korken aus der Phiole zog und sich zu ihm beugte. Rods Lächeln verblasste. „Trink!“ Rod öffnete vorsichtig seinen Mund. Er roch den Wein. Er war ruhig. Seine Augen hatte er geschlossen. Ein Klirren. Die Phiole war wieder auf dem Boden zerschellt.

„Guter Jahrgang...“

„Ich weiß... Spielt ihr jetzt nach meinen Regeln?“ Rod nickte leicht. Farin sah auf seine beiden Kollegen. Er atmete tief durch und versuchte sich zu Räuspern. Der eklige Geschmack und das Kratzen tief in seinem Hals hatten sich noch nicht gelegt. Jedoch auch er ließ sich zu einem Nicken bewegen.

„Neun...“ sagte der Chilene leise.

„Neun?“ Bela lachte. „Fabelhafte Wahl! Ich bin gespannt!“

„Ich trink es nicht!“

„Doch! Du wirst es trinken!“ Plopp. Der Korken fiel in Farins Schoß. „Trink!“

„Nein!“

„Willst du... dein oder Rodrigos Leben aufs Spiel setzen?“ Farin schüttelte vorsichtig den Kopf und öffnete seinen Mund. Die Flüssigkeit war kühl. Bela stellte die leere Phiole auf den Tisch.

„Liquid... Ecstasy!“ Er lachte laut und sah Farin abwartend an.

„Wat fürn Zeug?!“ Farin grinste leicht. Ebenso lallte er etwas. Scheinbar schien der Alkohol nun doch mehr Spuren zu hinterlassen, als Erbrechen und Schwindelgefühle.

„Liquid Ecstasy, Jan“ Sagte Rod ruhig. „Eine Droge...“

„Eine WAS?!“ Farins Augen waren geweitet. Er wirkte nun ein wenig wie ein aufgeputschtes Eichhörnchen. Seine Pupillen hatten die doppelte Größe ihres normalen Ausmaßes angenommen und seine Finger zuckten leicht. „Was für eine Droge?!“ Rod schüttelte den Kopf.

„Bela! Wie kannst du nur! Du weißt, dass er sowas noch nie genommen hatte! Wer weiß wie er darauf reagiert!“

„Ein bisschen stärker als Leute, die sowas immer nehmen?“

„Ach Quatsch Leute!“ Farin grinste breit. „Weiter jehts! Ich nehm die Eins! Is so schön rooooot!“

„Noch mehr Wein?“

„Neinnein! Keine Sorge Rodrigo... so einfach mach ichs dir doch nicht!“ Immer wieder die selbe Prozedur. Bela schlurfte zu dem Tisch, nahm die Phiole, ging zu Rod, schnippte den Korken herunter und flößte ihm die Flüssigkeit ein. Der Chilene hustete etwas.

„BLUT! Wessen?!“

„Mein Eigenes! Du kannst das Spiel schon sehr gut, mein Lieber!“ Rods Blick schweifte wieder zu Farin. Dieser grinste nun selig vor sich hin.

„Schahaatz?“ Dröhnte es plötzlich von dem Blonden. „Ich mag kuscheln!“ Er setzte seinen Hundeblick auf und sah den Jüngeren liebevoll an. „Bitteeeee!“

„Tut mir leid, Schatz! Aber das geht im Moment nicht! Kannst du das bitte lassen?!“

„Man! Ich will aber kuscheln!“ Der Gitarrist rüttelte an seinen Fesseln. Doch nichts löste sich.

„So lieber Rodrigo...“ Belas Schritte führten ihn hinter den Jüngeren. Seine Finger strichen sanft über seinen Nacken. „Wie sieht es bei dir aus! Schon scharf?!“ Er lachte und beugte sich über Rods Schulter. Seine Zunge umspielte Rods Ohrläppchen. Ein Schauer nach dem anderen jagte durch den Körper des Größeren.

„Nie!“ sagte er stur und krallte seine Finger in die Stuhllehnen. Doch das entsprach nicht vollkommen der Wahrheit. Seine Lenden glühten und der Schweiß stand ihm auf der Stirn.

„Nimm eine Zahl, Rodrigo...“ Die Zunge ließ er über Rods Ohrmuschel gleiten. „Oder... ich wähle die richtige Flasche für dich aus!“

„Los, Rod! Mach schon! Is alles okay... Is doch bisher nix schlimmes passiert...“ Farin grinste weiterhin vor sich hin. Er wirkte gelockert. Entspannt. Ruhiger. Jedoch auch etwas aufgeputscht.

„Ja, Rod! Hör auf ihn! Nimm eine Zahl...“

„Ich... nehme... die Elf!“ Bela stockte. Er stand auf und ging zu dem Tisch. Seine Lippen hatte er aufeinander gepresst. Seine Füße trugen ihn diesmal nur sehr langsam zu dem Gitarristen. Er zitterte etwas, doch als er neben dem Blonden zum Stehen kam, entkorkte er das Fläschchen und hielt es Farin vor den Mund. Der Bittermandel-Geruch stieg Farin in die Nase. Er wurde ernst...

„Nein...“ er starrte auf Rod. Er wollte nicht, dass dieser stirbt. Doch... er konnte nicht mit bestem Gewissen Zyankali trinken! Rods Wangen waren mit Röte benetzt. Er zitterte etwas und bäumte sich in seinem Stuhl leicht auf. Er schien nun sichtlich unruhig und etwas wuschig. Es hätte wahrscheinlich nicht viel gefehlt und er wäre vor Verlangen geplatzt. „Das verlangst du von mir?“ Bela stockte leicht.

„Ach so ist das... nun gut... Jetzt wird das Spiel erst richtig interessant!“ Bela beugte sich zu Farins Ohr. „Trink!“

„Jan? Alles Okay?“ Ein gequältes Keuchen kam aus Rods Richtung. Er schien sich stark gegen die Lust zu wehren, doch das war schwerer, als der Chilene vermutete.

„Ja... mach dir keine Sorgen...“ Langsam schloss Farin die Augen. Er hörte den Puls in seinen Ohren rauschen und sein Herz hämmerte wie wild gegen seinen Brustkorb. Gleich... gleich wäre es so weit... Vorsichtig löste er seine Lippen und Zähne voneinander. Eigentlich war er außergewöhnlich ruhig. Machte das die Droge? Er schüttelte den Kopf. Sein Mund war nun offen. Alles geschah wie in Zeitlupe und doch hätte der Blonde sich nicht bewegen oder ausweichen können. So absurd. Er ließ es einfach zu. Klirr. Er schluckte.

„Was war es?!“ Fragte der Bassist nun panisch.

„Zyankali!“ Stille. Bela taumelte einige Schritte zurück. Er sah zwischen Farin und Rod hin und her. „Lange werdet ihr nicht mehr voneinander haben!“ Er versuchte zu grinsen, doch auch ihn schien die ganze Sache langsam über den Kopf zu wachsen. Er versuchte sich so gut es ging zu beruhigen. „Rod... wähle eine Flasche!“

„Nein! Ich hab gerade gewählt! Das kann nicht wahr sein! Du hast doch einen Schaden! ZYANKALI?!“ Tränen rannen über Rods Gesicht. Er schwankte scheinbar zwischen Verzweiflung und Verlangen. Wobei Zweiteres nicht von ihm selbst gewählt war. Er schüttelte den Kopf und versuchte die Fesseln zu lockern. „BELA! LASS DEN MIST! Jetzt bitte lass uns los! Ich hab schon gewählt! Ich will nicht mehr...“

„Und wenn ich dir sage... dass in einem der vier letzten Fläschchen das Gegenmittel ist?“ Bela lächelte sanft. Er wirkte überdreht und scheinbar dem Versuch unterlegen sich zu entspannen.

„Die Drei! Okay ich wähle die Drei!“ Bela packte die Phiole. Der Inhalt war klar. Nichts zu sehen. Vielleicht das Gegenmittel? Wieder die selbe Prozedur. Leises Schlurfen über den Steinboden. Das Plopp. Der Korken fällt auf den Boden. Farin öffnet den Mund. Was sollte jetzt noch schlimmeres kommen?! Was sollte jetzt noch passieren?! Es konnte nur noch besser werden. Er roch den Alkohol. Spürte das brennen. Spürte den Reiz im Hals. Wenn er das Gift vielleicht auskotzen könnte?! Er hustete schwer. Wahrscheinlich war es schon zu spät! Farin hustete stärker.

„Verdammter Alkohol!“ Seine Stimme war nun mehr ein Röcheln als ein vernünftiges Reden.

„Tequila! Jan! It's your turn!“ Bela grinste.

„Halt die Klappe Felse...“ keuchte der Gitarrist. Er beugte sich vor und hustete schwer atmend Blut in seinen Schoß. Es wäre sicher sowieso zu spät. „Rod! Wir haben nicht viel Zeit... wähle gleich schnell! Ich nehme die Zwölf!“ Bela nickte. Farin hustete immer wieder stark. Er wusste nicht was ihn nüchtern hielt. Ob es das Gift oder einfach nur das Adrenalin war, was ihm durch den Körper schoss?

„Hast es jetzt eilig, wie?! Tja... dein Freund hat gleich die 50:50 Wahl... denn die Nummer Zwölf...“ Die Phiole entleerte sich in Rods Rachen. „War nur Bier!“ Rod schluckte schwer. Er konnte sich kaum noch auf das konzentrieren, was hier passierte. Die Hose saß ihm nun wirklich eng und seine Gedanken waren kaum mehr wirklich klar erkennbar.

„Bier... macht doch nichts...“ hauchte der Jüngere nur noch.

„Wähle klug... das ist deine letzte Chance...“ Bela stellte sich neben die zwei Phiolen. „Nummer fünf oder acht!“

„Ich kann das nicht! Jan! Sag we-“

„NEIN! DU WÄHLST! Oder soll ich wählen? Und du bist dir sicher im Klaren, dass ich nicht die richtige Flasche nehme!“ Bela wirkte nun wütend. Farin war sich sicher, Bela wollte Rod nur noch für sich! Das Leben seines besten Freundes war ihm egal! Der Chilene nickte kurz.

„Acht!“ Ein röchelndes Geräusch kam von Farin. Diesmal war der Blutschwall aus seinem Mund größer. Seinen Kopf ließ er ins Genick fallen. Rod starrte panisch auf seinen Liebhaber.

„NEIN! JAN! Bitte! Du darfst nicht sterben! Ich liebe dich!“ Bela grinste und stellte Phiole Nummer fünf wieder auf den Tisch.

„Ich... liebe dich auch Rodrigo...“ keuchte der Gitarrist und ein erneuter Hustanfall löste sich aus seinem Hals. Rod schien etwas klarer zu werden. Der nahe Tod seines Geliebten ließ ihn wacher werden. Er wollte zwar nur noch weg, aufwachen aus diesem Traum, doch er wollte ebenso seinen Freund retten. Er wollte ihn in dieser schweren Zeit nicht allein lassen. Und außerdem... es tat zu weh, es war zu echt... für einen Traum.

„Ich liebe dich! Was für ergreifende Worte! Unglaublich! Wollen wir mal sehen... wie groß eure Liebe ist?“ Bela lächelte. Er zog einen Stuhl hervor und stellte ihn neben Farin. Nur langsam ließ er sich darauf nieder und sah den Gitarristen grinsend an. Der Korken ploppte von der Flasche.

„Los Bela... mach schneller!“

„Nein! Wieso? Nur weil ihr mit euren Antworten eilt... muss nicht ich mich beeilen!“ Er hielt die Phiole unter Farins Nase. „Kannst... du...“ Bela betonte jedes Wort was er sagte, als wäre es ein eigener Satz. „riechen was es ist?“ Er schwenkte das Fläschchen etwas. Farin seufzte und nickte leicht. „Kein Gegenmittel, oder?“

„Kein Gegenmittel...“

„Nein!“ Bela lachte auf. „Sag deinem Geliebten was es ist!“ Die braunen und die grün-braunen Augen trafen sich in der Mitte. Rods Augen waren gerötet. Seine Wangen waren feucht. Sein Kinn zitterte, als er auf Farin sah und keinen Ton hervorbrachte.

„Rohrreiniger...“ Der Blonde senkte den Blick.

„Rohrreiniger! Das hast du sehr gut erkannt, mein Lieber!“ Diese Qual! Bela... Bela ließ Farin sterben! Er ließ seinen besten Freund sterben! Qualvoll! Blut spuckend! Erniedrigend... „Jan... zeig Rod wie sehr du ihn liebst! Trink!“

„NEIN! JAN! DU MUSST DAS NICHT TRINKEN! Ich... Ich weiß doch dass du mich liebst!“ Schwere Schluchzer lösten sich von Rods Lippen. Er konnte es nicht ertragen.

„Ist doch jetzt auch schon egal, oder? Wolltest du nie wissen, wie es schmeckt? Ich sterbe sowieso...“ Sein Blick glitt zu dem kleinen gläsernen Gefäß. „Ich trinke es...“

„Sehr gut...“ Die raue Stimme des Schlagzeugers schlich sich langsam in Farins Ohr, als er den Rohrreiniger seine Zunge hinunter fließen spürte. Das bessere Wort wäre vermutlich ätzen gewesen. Doch Farin konnte nicht mehr denken. Der derbe Geruch drückte sich durch seinen Gaumen, seine Zunge brannte wie Hölle und in seiner Kehle spürte er gar nichts mehr. Der schaumige Geschmack den er sich vorher vorgestellt hatte, fehlte vollkommen. Er wollte nicht atmen, nicht denken, einfach nur... sterben! Und das würde er! Er würde sterben! Der saure Geschmack auf seiner Zunge verschwand. Er spürte im ganzen Mund ein Kribbeln und Kratzen. Als er hustete, floss durch seine Finger, die er sich vor den Mund hielt, immer mehr Blut. Es war vorbei. Jan... würde sterben. Rod keuchte und schluchzte. Der Schmerz in seinem Herzen machte es nicht besser. Sein Geliebter würde sterben! Und er musste dabei zusehen! Was für eine grausame Tat. Bela stand auf. Er sah auf den zuckenden Gitarristen und nahm die letzte Phiole.

„Das Gegenmittel...“ murmelte er und setzte sich auf Rods Schoß. „Ich liebe dich... Jan ist nun dahin... Auch wenn er noch ein paar Minuten vor sich hin röcheln wird...“ Bela lächelte sanft.

„Wie kannst du nur... du perverses Schwein!“

„Apropos pervers!“ Der Ältere lachte auf und ließ seine Hand in Rods Schritt gleiten.

„LASS MICH!“ Der Stuhl kippelte leicht, doch Belas Gewicht konnte der Chilene noch weniger anhaben, als seinen Fesseln. Der Schlagzeuger entkorkte die Phiole und roch daran.

„Das Gegenmittel...“ Vorsichtig legte er seine Hand an Rods Unterkiefer und drückte seinen Kopf nach hinten. Seinen Daumen und seinen kleinen Finger drückte er in die Wangen des Jüngeren, um so seine Zähne auseinander zu drücken. „Trink, mein Lieber...“ Er träufelte den Inhalt in Rods Mund und lächelte stur. „Lass es dir schmecken, Rod... Du trinkst das Leben deines Geliebten...“

Fear it... - Halloween-Wichtelstory für Belchen

Ahoi ^^'''

SORRY SORRY, dass sie erst so spät on kommt @_@''

Tut mir echt leid!

Die Story is für abgemeldet ^^' Ich hoffe, dass sie dir gefällt *verbeug* Sorry >,<

Ich find sie eher grottig .-.
 

_________________________________________________________________________________
 

Fear it...
 

Das Seufzen des Schlagzeugers hallte durch das große Wohnzimmer. Die ganze Wohnung war abgedunkelt, von den Decken hingen Gummifledermäuse, in den Ecken standen Kürbisfratzen und wenn man nicht aufpasste, dann konnte es durchaus passieren, dass man sich in falschen Spinnennetzen verfing. Ein bisschen schaurige Musik aufgelegt und Kerzenschein machten es perfekt. Die Fratzen flackerten etwas, wenn ein Windhauch durch die Fensterritzen zog, doch das war noch besser für die Atmosphäre. Es war Halloween und das liebte Bela. An diesem Tag ging er richtig auf und Farin musste seinen Dekowahn einfach tolerieren. Ein Lächeln zog sich über Belas Lippen.

„Langsam erhob sich der Graf aus seinem mächtigen Sessel.“ Die rauchige Stimme wirkte erst etwas vorsichtig, doch man hörte das Lächeln eindeutig heraus. Bela stand langsam auf und musste noch etwas mehr grinsen. „Der Staub lag dick auf dem roten Stoff, denn sauber machte hier niemand.“

„Was redest du da für einen Müll?“ Die Stimme des Blonden drang fast wie etwas Ekliges durch die Dunkelheit zu dem Älteren und kurz zuckte er innerlich zusammen. Er drehte sich auf dem Absatz um und lächelt etwas. „Ich wollte jetzt los, Rod vom Flughafen abholen.“

„Ähm, klar. Mach das!“ entgegnete Bela und ging langsam auf Farin zu. Ihre Lippen berührten sich. „Fahr vorsichtig.“

„Ich doch immer!“ grinste der Gitarrist und strich langsam über Belas Wange. Der Kleinere sah seinem Freund nach und hörte dann nur noch die Wohnungstür ins Schloss fallen. Das übliche Seufzen drang wieder aus seiner Kehle und er ließ sich zurück in seinen Sessel fallen.

„Der Graf war allein und so fühlte er sich auch, wenn sein Geliebter nicht bei ihm war. Am liebsten wünschte er sich dann auch von einer dicken Staubschicht begraben zu werden.“ Sein Blick schweifte durch den Raum. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er fast sagen, dass er Angst hatte, gleich würde jemand durch die Wohnung schleichen. Er genoss dieses Gefühl. Dafür war Halloween doch da! Rod, Farin und er wollten heute ein paar Filme schauen und kleine Kinder an der Tür erschrecken. Grinsend strich sich Bela durchs Haar. Er hörte den Schlüssel in der Wohnungstür. War Farin schon zurück? Sein Blick glitt auf seine Armbanduhr. Unmöglich! Hatte er vielleicht etwas vergessen?

„Jan?“ Keine Antwort. Bela stand langsam auf und lauschte. Die Tür schlug zu. Bela griff nach einer kleinen Fernbedienung und stellte die Musik ab. „Hallo? Ist da jemand? Jan? Hast du was vergessen?“ Wieder keine Antwort. Was war hier los? Sein Herz raste. Er wusste nicht was das war. Warum antwortete Farin nicht? Belas Schritte führten ihn in den Flur. Er schaute durch den Spion nach draußen in die Dunkelheit. Da war nichts. Nichts! Hinter sich hörte er ein Rascheln. Schnell schwang er herum, doch da war nichts! Bildete er sich jetzt schon Dinge ein?

„Jan? Das ist nicht lustig! Bist du das?“ Er drückte sich gegen die Wohnungstür und atmete schwer. „Hast du was vergessen? Ich hab mich erschrocken.“ Warum er immer noch sprach? Um sich zu beruhigen. Er hörte seinen Puls in den Ohren rauschen. Ein dumpfes Geräusch zeigte an, dass Bela sich vorsichtig auf seinen Socken durch den Flur begab. Das Licht hatte er längst eingeschaltet. Sonst war er nicht so, aber im Normalfall sagte Jan auch immer, dass er zurück war oder etwas vergessen hatte. Vielleicht hatte er es schon geholt und war so schnell wieder raus, dass er ihm nicht Bescheid geben konnte. Wer sonst hatte einen Schlüssel? Niemand! Der Schlagzeuger atmete tief durch. „Mach dich nicht verrückt Dirk!“ Seine Finger glitten schnell zu seiner Hosentasche und kramten nach dem Handy in dieser. Das Handylicht strahlte ihm entgegen, als er Jans Nummer tippte. Das Tuten drang wohlklingend in seine Ohren, doch auch sein Herzschlag dominierte in diesem Moment sein Gefühl.

„Jan?“

„Hey, Dirk. Du weißt doch, dass ich beim Autofahren nicht telefonieren will!“

„Ich weiß... ich... warst du nochmal hier?“

„Nein, warum sollte ich denn? Ist irgendwas passiert?“ Bela schüttelte leicht den Kopf.

„Nein.“

„Warum rufst du dann an?“

„Ich...“

„Mach dir keine Sorgen! Ich bin ja nicht lange weg! Ich liebe dich!“

„Ich dich auch...“ und schon drang ihm wieder das Tuten ins Ohr. Okay... okay... ganz ruhig. Der Blonde war noch unterwegs!

„Du hast dir das nur eingebildet! Etwas Fernsehen lenkt ab...“ Immer noch ein ungutes Gefühl im Magen schlich der Schlagzeuger zurück ins Wohnzimmer. Seine Augen weiteten sich. Einer der Kürbisse stand auf einmal mitten im Raum. Zwischen den Augen steckte ihm ein scharfes Küchenmesser. „Scheiße... Jan! Das ist nicht lustig! Bitte!“ Ein Schauer riss den Drummer aus der Trance. Er taumelte langsam zurück gegen die Wand. Sein ganzer Körper war angespannt, doch er versuchte seine Hand zu heben. Seine Finger tasteten über die kühle Wand nach dem Lichtschalter. Er drückte den Schalter. Nichts geschah. Es blieb dunkel. Langsam sank Bela an der Wand nach unten und starrte auf den Kürbis. Seine Fratze grinste ihm entgegen. Er selbst hatte ihn ausgeschnitten. Das Grinsen, was er vorhin noch so selbstsicher als perfekt bezeichnete, verhöhnte ihn jetzt und lachte ihn aus. Er fühlte sich taub. Sein Schädel dröhnte. Irgendwer musste hier sein! Irgendwer. Er hörte Schritte. Seine Augen hatte er fest zusammengekniffen.

„Wer ist da?“ Kein Wort. Er hatte sowieso keine Antwort erwartet. Vielleicht bildete er sich das wirklich alles nur ein. Eine andere Erklärung wäre vollkommen unlogisch. Weitere Geräusche folgten nicht. Wie lange er da saß wusste er nicht genau. Plötzlich klingelte sein Handy. Das Herz sank ihm in die Magengegend und rebellierte dort erfolgreich gegen ihn, zusammen mit Nervosität und Übelkeit. Er zitterte stark und tastete aufgeregt nach seinem Handy. Farin.

„Hey...“

„Hey, Dirk. Sorry! Es dauert noch etwas. Ich steh voll im Stau. Ich bin gleich erst beim Flughafen...“

„Ach... ist doch kein Problem“ murmelte der Drummer und atmete tief durch.

„Bei dir alles okay?“

„Klar, klar! Kein Problem. Hab mich nur erschrocken, weil die Sicherung gerade raus gesprungen war...“

„Die Sicherung?“

„Ja. Nichts dramatisches...!“

„Okay... ich meld' mich nochmal bei dir!“ Bela stand langsam auf. Die Sicherung! Natürlich! Er schüttelte den Kopf.

„Du bist echt ein Schisser!“ Er grinste leicht. Warum war er heute so schreckhaft? Er hatte sich die Geräusche sicher nur eingebildet und die Sicherung war raus. Dann fiel sein Blick auf den Kürbis. Nur dafür gab es keine Erklärung. Die Angst stieg wieder in ihm auf. Wie konnte er nur den Kürbis vergessen. Er schüttelte den Kopf.

„Ich muss jetzt erstmal die Sicherung wieder rein machen“ sagte er aufmunternd zu sich selbst und betrachtete den Kürbis skeptisch. „Du kannst mich nicht aus der Fassung bringen!“ Schrie er dem Fratzen-Gemüse entgegen. Was war hier nur los?! Wer hatte den Kürbis da hin gestellt!? Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er die kalten, kleinen Stufen zum Keller hinab ging. Er hatte eine Taschenlampe aus der Küchenschublade genommen und sich so bewaffnet auf den Weg zum Schaltkasten gemacht. Das mit dem Licht musste er wirklich ändern. Seine Schritte hallten unwirklich laut von den schmalen Wänden des Treppenabgangs wider. Der Schein der Taschenlampe warf ein schummriges Licht auf die Gegenstände, die ihm im Weg standen. Es war absurd, dass Bela genau in diesem Moment daran dachte, dass er mal den Keller aufräumen müsste. Sein Blick fiel sofort auf den Schaltkasten, als der Taschenlampenschein auf die gegenüberliegende Wand traf. Bela atmete tief durch. Ein Zucken durchfuhr ihn, als von oben ein lautes Krachen zu ihm in den Keller drang. Er wirbelte herum und tastete sich weiter, aber nun rückwärts gehend, zum Schaltkasten vor.

„Ist da jemand?“ Abermals zuckte er, als er bemerkte, dass er die Wand erreicht hatte. Geschickt ließ er die kleine Tür in der Wand aufschwingen und drückte die Sicherungen wieder rein. Seinen Blick ließ er nur ungern zur Seite wandern, um die Tür wieder zu schließen. So ging er einfach nach oben. Seine Schritte wählte er mit Bedacht so leise wie möglich zu sein. Der Schlagzeuger kniff seine Augen zusammen, als er die oberste Stufe betrat. Ein grelles Licht blendete ihn. Überall in der Wohnung waren die Lampen angeschaltet.

„Hallo? Ist da jemand?“ Er seufzte etwas. „Man! Ich hab da echt kein Bock jetzt drauf! Jan! Hör auf! Du wolltest doch Rod vom Flughafen abholen! Was soll das denn?“ Leise zog er die Tür hinter sich zu, drehte den Schlüssel zweimal im Schloss und zog den Kellerschlüssel hervor. Geschickt ließ Bela den Schlüssel schnell in seiner Hosentasche verschwinden. Falls wirklich jemand hier im Haus war, würde er nicht mehr mit dem Stromkasten spielen können.

„Und wenn es Geister sind? … … Geister?!?! Oh Gott! Dirk! Jetzt machst du dich wirklich verrückt! Geister... so etwas idiotisches! Es gibt keine Geister! ...“ Der Drummer schüttelte schnell den Kopf, klopfte nochmal aufmunternd auf seine Hosentasche, durch die er den Schlüssel spürte. „Geister...“ murmelte er nur und atmete erneut tief durch. Bela bemerkte, dass er den Flur noch nie so intensiv wahrgenommen hatte. Was Panik alles mit einem anstellte. Was er nicht alles sah, was er noch nie gesehen hatte. Die Tapete blätterte oben an der Bordüre etwas. Der Teppich hatte an einigen Stellen Flecken, von denen Bela nicht wusste was sie waren oder woher sie kamen. Das Licht flackerte leicht auf. Bela wollte die Glühbirne seit Tagen wechseln, doch nie hatte er die nötige Motivation gefunden. Irgendwas war hier in der Wohnung und er musste herausfinden was. Er fühlte sich wie gelähmt, als er begann seine Füße zu bewegen. Ein Zucken durchfuhr ihn, als sein Handy erneut klingelte. Er sah sich um und nahm dann ab.

„Hey, Dirk. Sorry... Der scheiß Stau! Ehrlich... ich weiß echt nicht was heute los ist!“ Die Stimme des Blonden drang ihm entgegen. Im Hintergrund hörte er Hupen und Rod, der ihm ein Hallo zurief.

„Jaja... schon gut... versucht einfach so schnell wie möglich hier zu sein...“ Belas Stimme zitterte unbeabsichtigt. Er konnte es nicht mehr kontrollieren.

„Ist irgendwas passiert?“

„Nein... kommt einfach her...“

„Okay, bis später dann!“ Und das gleichmäßige Tuten beendete ihr Gespräch. Angstschweiß stand ihm auf der Stirn. Normalerweise war er kein solcher Angsthase, doch hier stimmte eindeutig etwas nicht. Sein Herz schlug ihm so stark gegen den Brustkorb, dass er beinahe vergaß zu atmen. Einen kühlen Kopf bewahren, das musste er jetzt. Im Bad erstmal den Kopf unter kaltes Wasser halten.

„Das ist eine gute Idee...“ murmelte er zu sich selbst und schlich an der Wand entlang zum Bad. Vorsichtig tastete er nach der Klinke. Etwas nasses war daran. Vielleicht hatte irgendwer seine Hände nicht richtig abgetrocknet und die Klinke war noch nass. Die Augen nur zusammengekniffen betrat er das Bad. Er sah auf seine Hand. Sie war rot! „Was...“ Sein eigener Schrei hallte ihm von den Wänden entgegen und er stolperte sofort aus dem Bad wieder raus. Die ganze Wanne war bis oben hin mit Blut gefüllt! Oder war es überhaupt Blut? Es war zumindest verdammt rot! Sein Herz raste. Seine Hände zitterten stark. Bela schüttelte nun unentwegt den Kopf. „Was soll das... was soll das... was soll das?“ wimmerte er vor sich hin. Es war niemand hier! Er hatte niemanden gesehen! Wie konnte das alles passieren? Dunkel. Das Licht war aus. Die Kellertür war doch abgeschlossen! Wie konnte das passieren!? Oder war die Sicherung wieder raus geflogen... Wankend erhob sich der Drummer und stolperte in Richtung Wohnzimmer. Völlig in Angst gehüllt rannte er zu allem Überfluss noch in ein Gebilde aus Spinnennetzen.

„WAS SOLL DAS DENN?!“ schrie er. Er rannte ins Wohnzimmer. Alles war dunkel. Die Kürbisse grinsten ihm entgegen. Ein Schauer jagte durch seinen Körper. Er wollte nur noch weg. Es sollte aufhören...

„Na? Schönes Halloween bisher?“ Eine tiefe Stimme kam aus dem Dunkel des Zimmers.

„Bitte was?! Wer ist da? Was soll das?!“ Belas Stimme war mehr ein Wimmern, als alles andere. Seinen Rücken drückte er fest gegen die Wand. Er konnte nicht erkennen woher es kam. Doch dann sah er es! Im Sessel regte sich etwas. Eine vermummte Gestalt. Seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen.

„Wer bist du?!“ Ein hohles Lachen drang zu ihm.

„Hat es dir Spaß gemacht?“

„Was soll denn bitte Spaß gemacht haben? Willst du mich töten? Dann mach schnell... ich hab kein Bock auf einen qualvollen Tod!“ Wieder das Lachen.

„Bela, Bela, Bela... niemand will dich töten...“

„JA?! Was soll der Scheiß dann!? Mit dem Licht! Und die Geräusche! Und der Kürbis mit dem Messer! Das Blut in der Badewanne! Das ist Psychoterror!“ Der Schlagzeuger war nun wütend. Wer war das?! Er hörte erneut die Wohnungstür aufgehen. Der Fremde hob seine Hände zu seiner Kapuze. Bela zitterte. Er war fest an die Wand gedrückt. Er sah die Strähnen, die Augen... Nein!

„NEIN! IHR!“ In diesem Moment kam Jan durch die Wohnzimmertür herein. Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht. Rod hatte sich die Kapuze vom Kopf gezogen. Die beiden grinsten breit.

„Wir wollten dir mal ein schönes Halloween bescheren!“ lachte Rod.

„Verdammt!“ Bela sank auf den Boden. „Ihr glaubt ja nich, was für ne Panik ich hatte! Scheiße...“ Farin und Rod lachten laut. „Aber ich hab dich durchs Handy gehört! Wie...“ Farin hob seine Hand, in welcher er ein Diktiergerät hielt. Er drückte auf den Knopf und man hörte das Hupen, ein paar Motorengeräusche und Rod, der etwas sprach.

„Happy Halloween!“

One Moment - Silvesterwichteldrabble für Mebell

Es würde vielleicht im Tumult der Neujahresfreude untergehen.

Die gespannten Blicke waren nur auf die große Uhr gerichtet.

Allein ihre Blicke waren aufeinander geheftet und das Herz des Blonden machte einen Sprung.

Gleich!

Das erste Mal.

Wie automatisch begaben sich ihre Füße weg vom Rest der Feiernden.

Bela drehte sich zu Farin und lächelte sanft.

Immer wieder hörten sie wie alle um sie herum die Sekunden bis zum neuen Jahr zählten.

Alle jubelten, als die Uhr auf der Anzeige Mitternacht anzeigte.

Jetzt!

Ihr Lippen berührten sich und alles sollte so schnell vorbei sein.

Doch diesen Moment nahm ihnen niemand mehr.



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Kommentare zu dieser Fanfic (124)
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Von:  Mebell
2010-01-01T20:20:51+00:00 01.01.2010 21:20
Hah, Meins. Mein Kitsch, muha :D Endlich darf ich das auch mal sagen.

Punkt Null Uhr ein Kuss...das wäre mal ein Jahresbeginn *g*
Total schöne Idee, auch klasse umgesetzt. Ich kann mir gut vorstellen, wie Bela und Farin einfach mal so weg von den Feiernden huschen :D

Ganz lieben Dank für das Drabble & ein frohes neues Jahr :)
Von:  Big-Pasach
2009-11-02T20:30:38+00:00 02.11.2009 21:30
*rumroll*
:D
das is mal ne Halloween-Geschichte nach meinem Geschmack! xD
leicht verdaubarer Grusel, ohne Alpträume x////D
uuuund am Schluss lustig x3
ich find die Idee auch geil, dass mal Bela voll "leiden" muss und von den anderen zwei praktisch verarscht wird xDDD
der Arme~ |D
aber er leidet i-wie so schön *-*
uuuund ich find seine Selbstgespräche geil - vor allem die am Anfang mit dem Graf xDDD
*Blümchen schenk*
Von: abgemeldet
2009-08-11T18:25:18+00:00 11.08.2009 20:25
... oh GOTT!!!!
Fuck ey, wie kann Bela nur?
Ich muss sagen, dass ich ne Gänsehaut habe. ÜBEL!

Ich finde diese FF genial! Und besonders der letzte Satz ... scheiße ... krankes SpieL! Absolut super beschrieben, genial!

Wuhi ... bin völlig baff!
Von:  traumherz
2009-08-10T10:11:24+00:00 10.08.2009 12:11
So... dann wollen wir mal XD

erstmal: tut mir wirklich Leid, dass ich erst jetzt kommin kann >___< ich war ja wie gesagt nicht da und bin noch nicht mal seit einer Stunde zu Hause, deshalb hatte ich vorher ja keine Gelegenheit dazu ^^'' ABER ICH WUSSTE ES!
Du hast dich nämlich verraten. Jedenfalls hab ich es so empfunden. Als ich bei dir war, hab ich mir doch am ersten Abend irgendeinen Zettel geschnappt, der bei deinen Nie gesagt-Notizen lag und mir damit ein bisschen Luft zugefächert. Und die Tatsache, dass du mir den Zettel aus der Hand gerissen hast mit den Worten "Nein, nimmt nicht den! Der ist wichtig! Und den darfst du auch nicht sehen!" fand ich schon irgendwie seeeeeehr verdächtig xD Ich hatte dich zwar schon vorher irgendwie im Verdacht, aber da war ich mir dann irgendwie schon so langsam sicher XD
So, jetzt zu der Story. Natürlich freu ich mich darüber *_____* Sie ist ganz genau nach meinem Geschmack, du weißt ja, wie sehr ich irgendwelche kranken Geschichten liebe und die ist auf jeden Fall VÖLLIG krank. Aber krank ist böse und böse ist gut *_________* Ich bin total glücklich damit ^____^
*knurrenden Magen anguck* hab heute noch nichts gegessen >.> Aber egal! Weiter im Text! xD
- eine Stunde später -
so, inzwischen hab ich das mit dem Essen nachgeholt xD Jetzt können wir endlich über die Story reden? Also mit wir meine ich natürlich ich! Da das ein Kommi ist, redest du ja schließlich nicht mit XD
Ich muss zugeben, dass ich am Anfang nicht so ganz gewusst habe, was passieren würde. Mein erster Verdacht war, dass Bela in Wirklichkeit ein Vampir ist und die beiden aussaugen will oder irgendwie sowas (hätte ja auch zu 'trinken' gepasst XD). Aber das, was du geschrieben hast, ist ja richtig genial *_______* Wie bist du nur auf diese tolle Idee gekommen? *__________________* Ich bin echt begeistert.
All diese tollen Flüssigkeiten, die sie trinken mussten... ja, ich bin total hin und weg. Dein Schreibstil erzeugt eine total gruselige Stimmung und das Ende ist richtig toll. Es ist wie immer: Sobald jemand stirbt, bin ich glücklich xDDD Eine tolle Darkfic, wie sie im Buche steht *_______* ICH BIN TOTAL BEGEISTERT!
Ich bin nur leider sehr unkreativ, was den Kommi angeht >___< Vielleicht hätte ich ihn auf Französisch verfassen sollen XD Obwohl... dann wäre der wohl in drei Wochen noch nicht fertig gewesen, von Deutsch nach Französisch kann ich noch wesentlich schlechter übersetzen als umgekehrt und wir haben ja dafür schon ewig gebraucht XD
*umguck* WAAAAAAAAHHHHHHHH!!!! DA IST KING KONG! RETTE SICH, WER KANN! WIR SOLLTEN GANZ SCHNELL FLYFFEN, UM UNS IN SICHERHEIT ZU BRINGEN!!! So... noch ein paar Insider eingebaut, das musste jetzt sein XD
Ich bin jedenfalls total glücklich, denn ich habe eine super Story bekommen :D
LIEB DICH UND DIE STORY! DANKE!!!! *__________________________*
Sina <3
Von:  Toozmar
2009-08-10T09:49:36+00:00 10.08.2009 11:49
so ne geile kranke Story...
einfach Hammer
Von:  Big-Pasach
2009-08-09T20:32:42+00:00 09.08.2009 22:32
hilfe... Q______________Q
boahhh~ wie krank...
aber mir gefällt sie
auch wenn sie sehr böse ist >.<
wetten, wenn ich nicht nebenbei Musik gehört hätte, hätte ich noch mehr Angst bekommen, als ich eh schon hab xD
Alter Hering~
Wahnsinn, wie du es immer schaffst, mich durcheinander zu bringen x3
...
den Rest hat mir aber das Ende gegeben!
Kompliment an dieser Stelle! xD
Dramatisch bis zum bitteren Ende boahhh~
noch brausamer wärs gewesen, wenn sie noch mit einander geschlafen hätten und FU hätte noch zugesehen T____T
ufff
tolle FF, echt! xD
scheiß auf Kindergartendramen!!!!! xD
Von:  Alex_Fischer
2009-08-09T11:39:15+00:00 09.08.2009 13:39
*die FF anstarr*
*augen weit*
boaaaar wie geil...... das war echt ....
*sprachlos ist*
*tief durchatmetÜ*
atemberaubend! jaaa das passt
ich hab beim lesen echt zeitweise die luft angehalten
*erschauder*
und es war echt so, ich hab an den wörtern förmlich geklebt!
es war echt mehr als klasse!
man konnte richtig mitfiebern!
auch wenn mir Farin etwas leid tut
*ihm schnell etwas gegengift geb*
.__________.
aber ich wusste es XD bela is krank
*lach*
aber echt ... von der schreibweise ... boar
xD
vor allem trotz das es so viele Wörter waren, viel einem das lesen total leicht ö.ö
also bin total gut vorran gekommen!
also schonmal respekt!
hatt ich noch nich so oft XD'
*soch bei langen kapis immer etwas quäl*
naja lange rede kurzer Sinn....
ich mag die story so total ><
is mal was anderes als immer diese "isch lieb disch und du liebscht misch und die Wält ischt sooooooo schööön"
XD
*g*
tanzt etwas aus der reihe
*eigentlich beides mag*
also wie gesagt!
eine voll geile story! *gänsehaut hatte'*
*anflausch*
hab dich lieb!
<3
Von:  traumherz
2009-06-29T11:32:24+00:00 29.06.2009 13:32
waaaaaahhhh sie ist on *____________________*
DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE!!! *schmus*
Ich find sie wirklich toll ^^ *durchdreh und freu*
Aber irgendwie... da es Alex genau so ging wie mir... war das Absicht, dass man erst denkt, dass das Bela und Rod sind? XD Ich dachte das nämlich auch XD Im Gegensatz zu Alex war ich dann aber nicht enttäuscht, sondern... warte... ich versuche, es in Smileys auszudrücken!
a.a <- lesendes Sinaleinchen
o.o <- Sinaleinchen, als es bemerkte, dass es nicht Bela, sondern Farin ist
O.O <- Sinaleinchen ein paar Sätze weiter
*______________* <- Sinaleinchen am Ende
xD *nach oben guck* Ja, okay, das drückt es wohl irgendwie am besten aus ^^ Passt ganz gut, find ich XD
Ich find das Ende auch echt toll *____* und es sind Farin und Rod... das MUSS ich ja einfach toll finden xD
aber der arme Bela! Der kann einem ja irgendwie auch Leid tun... Obwohl... mir fällt da eine Lösung ein XD
*Bela, Farin und Rod einfach alle zusammen schieb* So... habt euch einfach alle lieb xDDD So... ihr wisst schon, was ich meine *Augenbrauen hochzieh* Genaaauu *hehehehe* MUHAHAHAHAHA!!!
Oh nein... die potenzielle Weltherrscherin in mir schlägt wieder durch...
WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!!! RETTE SICH, WER KANN!! xD
Bei "Rette sich, wer kann" fällt mir da eher was anderes ein xD Naja... vielleicht weißt du ja, wen oder was ich meine XD Wills hier nicht so öffentlich schreiben XD
Ich danke dir jedenfalls für diese tolle Story *________*
Ich weiß jetzt nicht, wie lang der Kommi ist, aber ich hoffe, dass er nicht so kurz ist... Ich will die FF ja schließlich ordentlich würdigen!
LIEB DICH UND DIE STORY!!! <3
Sina <3
Von:  Alex_Fischer
2009-06-29T10:30:23+00:00 29.06.2009 12:30
wuhuuu eine KG XD
und sie is kurz XD wirklich kurz
is man ja fast nich von dir gewöhnt
*lach*
aber muss sagen XD trotzdem klasse
aber ey ... rauchen im strömenden regen ö.ö'
trottel
*rod anpoke*
nja XD
obwohl ich am anfang erst dache das es bela is mit dem rod redet XD deswegen war ich erst n bissl enttäuscht
*lach*
ich hätte sie allerdings trotzdem gelesen XD
und zum schluss war ich begeistert x3
das ende is wirklich mehr als cool x33
hach ja x3
*sich freu*
vor allem voll süß wie FU seine zigarette schützt x3
hätte eher gedacht das er sagt "rod ... das klappt hier nich ... hör besser auf zu rauchen"
hätte ich ihm glatt zugetraut
*g*
aber es kommt immer anders als wie ich denke XD und das ist gut so
auf jedenfall klasse geschrieben x3
und man sagt ja so schön XD in der kürze liegt die würze x3
mir gefällts ^^

hab dich lieb <3

(okay XD diesmal nich ganz so lang XD egal)


Von:  Science
2009-06-10T22:42:52+00:00 11.06.2009 00:42
Nichts zu danken ^^ So schöne Fanfictions kommentiert man doch wirklich gerne.

So,

Kommen wir zu 'Zu heiß'. <3

Ich mag Deine Beschreibungen, Deine (sind es welche?) Metaphern, Bilder, was auch immer - wie zum Beispiel 'Die Hitze drückt die Gräser platt', 'Ein fader Geschmack von vernebelten Gedanken hat sich auf seine Zunge gelegt' oder 'Verstecken vor den langen heißen Strahlen, die wie Finger über die Haut kratzen und Sonnenröte hinterlassen'. Ich verwende solche Formulierungen auch für mein Leben gerne, nur dass sie mir nur so selten einfallen - dafür, dass Du das anscheinend so gut kannst, bewundere ich Dich wirklich. ^.~

Auch hier dieser unverkrampfte Humor, Wortspiele ('Das Lächeln zieht erneut auf Farins Lippen. Diesmal sogar mit Doppelbett und Wirlpool.'), es gefällt mir, insgesamt, sehr, sehr gut und ich verstehe auch sehr gut, dass Du stolz darauf bist. Danke nochmals!

Aber ich möchte auch anmerken, warum 'Monster' jetzt meine Lieblingsgeschichte war: Ich weiß, es ist Geschmackssache, und ich weiß auch, Geschmackssachen kritisiert man eigentlich nicht, aber ich dachte, vielleicht wundert es Dich, dass ich trotzdem 'Monster' besser fand...
Es sind die inneren Monologe in dem Traum und teilweise auch in den Flashbacks, die mich ein bisschen stören; und bei den inneren Monologen vor allem die ausgerufenen Sätze ('Oh Gott... WACH AUF! WACH BITTE AUF!', 'Oh nein! Nicht jetzt! Nicht... ich hab es endlich geschafft meine Angst zu überwinden!') - weil ich in puncto Dramatik wirklich sehr empfindlich bin und es mir schnell zu viel wird. Aber das ist, wie gesagt, Geschmackssache und ansonsten finde ich Deine Geschichten wirklich sehr schön. *_*

Ich fand übrigens in beiden Oneshots das Zitat gut getroffen, also mach Dir da mal keine Sorgen ^.~

Gruß,
Science


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