Nur ein Augenblick... von Mr_Nishi ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Titel: Nur ein Augenblick... Teil: 4/? Autor: Akito-san Email: Lady-Yunalesca@web.de oder Dark_Angel_Shina@web.de Fanfiction: Captain Tsubasa Rating: PG16 Warnung: lime, lemon (später), angst Pairings: Carlos x Leo Kommentar: Schon Teil 4! *freu* Dieser Teil wird wieder länger, versprochen^^ Und keine Angst, ich werde niemanden mehr was antun... Disclaimer: Nichts an der Serie gehört mir sondern Yoichi Takahashi. Ich verdiene kein Geld an der Geschichte und leihe mir nur die Figuren aus. "..." Sprechen //...// Denken Nur ein Augenblick Teil 4 Noch ein paar Minuten hielt die Stille an, bis Carlos schließlich wieder seine Stimme fand. "Leo, ich... Wow, dass du so für mich fühlst..." "Es ekelt dich an, hab ich Recht?" Leo wollte schon wieder verzweifelt wegrennen, doch sein Freund konnte ihn beruhigen. "Keineswegs. Aber weißt du... ich habe Gefühle für dich, das ich klar. Nur weiß ich nicht ob es Liebe ist, schließlich war ich noch nie in meinem Leben verliebt." Während er diese Worte aussprach, strich er Leo liebevoll über die Wange. Mehr hatte er gar nicht erwartet... Das Wichtigste war, das Carlos ihn akzeptierte und alles Weitere würde sich dann noch entwickeln, wenn es so sein sollte. Im Vordergrund stand jetzt etwas Anderes, nämlich Carlos' Heilung. Er wollte seinem Freund beistehen, damit dieser wieder Fußball spielen konnte. Doch es würde schwer werden, dass wusste Leo. Schon am nächsten Tag begann diese harte Prüfung, denn unzählige Reporter hatten von dem Unfall erfahren und wollten natürlich eine Stellungnahme zu den Gerüchten. Es hieß, dass der Brasilianer nie wieder spielen könnte, was natürlich bodenlos übertrieben war. Bis jetzt konnten die Manager der beiden die Meute noch zurück halten doch bald musste sich Carlos den Haien stellen, das war sicher. Verstanden diese Leute denn nicht, dass es für den Fußball-Cyborg schon schwierig genug war? Es war das Schlimmste für einen Fußballer, zu erfahren dass man sich das Bein verletzt hatte. Ob es nun nur eine Verstauchung oder ein schlimmer Bruch war. Für einen Fußballer war es immer schlimm, wenn er wegen einer Verletzung nicht spielen konnte. Natürlich waren diese Leute eiskalt, interessierten sich nur für die Einschaltquoten und das Geld für ihre Schnappschüsse. Jedoch gab es auch manchmal Ausnahmen unter ihnen, und zu Leos Glück schaffte es genau diese Ausnahme als Erster Carlos zu interviewen. "Hallo Mr. Santana. Es freut mich sie kennen zu lernen. Wie geht es Ihnen denn heute?" Der Junge nahm die Hand an, die ihm der Fremde anbot und begrüßte ihn. Auch er war sichtlich erleichtert, dass er mit so einem netten Reporter sprechen durfte. "Mir geht es Recht gut. Bis Ende der Woche muss ich noch im Bett liegen, aber dann beginne ich sofort mit der Reha." Der Mann lächelte den Fußballer die ganze Zeit an und schrieb fleißig mit, was Carlos zu sagen hatte. "Ich bin mir sicher, dass wir Sie bald wieder spielen sehen. Schließlich haben Sie oft genug auf dem Fußballfeld bewiesen, dass Sie ein Kämpfer sind." Darauf folgten noch einige weitere Fragen, die Carlos gerne beantwortete. So einen netten Journalist hatte er wirklich schon länger nicht mehr getroffen. Und so verging wenigstens die Zeit, die er im Krankenbett verbringen musste. Natürlich war Leo immer bei ihm, dennoch wollte er sich endlich wieder bewegen! Dieses Rumliegen lag ihm überhaupt nicht. Ende der Woche war es dann endlich soweit. Voller Zuversicht wollte Carlos aufstehen und sofort mit der Reha beginnen, doch er hatte nicht damit gerechnet, dass es keineswegs so einfach war. Schon der erste Schritt viel ihm schwer und er konnte sich gerade noch an dem Geländer festhalten, sonst wäre er garantiert gestürzt. //Nein... ich kann nicht laufen... Ich kann nicht!// Wie sollte er je wieder spielen können, wenn er nicht einmal laufen konnte. Die Verzweiflung stand Carlos ins Gesicht geschrieben, und auch Leo bemerkte dies. "Am Anfang ist das immer so... Aber du wirst bestimmt bald wieder übers Feld rennen können." Hatte das sein Freund gerade wirklich gesagt? War Leo denn blind?! Er wäre gerade beim dem Versuch zu laufen fast gestürzt! Wie sollte er da bald wieder über den Rasen rennen? "Ich werde nie wieder spielen können! Ich kann ja nicht einmal laufen!" Der Arzt eilte sofort herbei, um den Kranken zu beruhigen. Carlos wollte sich schon wieder in sein Zimmer bringen lassen, aber Leo war damit ganz und gar nicht einverstanden. Er würde doch nicht zulassen, dass sein Freund einfach aufgab! "Du Feigling! Jetzt wird es etwas schwierig und du gibst gleich auf! So kenne ich dich gar nicht." "Stimmt, du kennst mich nicht als Krüppel... ich bin ein Krüppel..." Die letzten Worte hatte Carlos verzweifelt geflüstert und er krallte sich in die Lehne des Rollstuhls. Leo kniete sich vor ihm hin und nahm liebvoll seine Hand. "Ich helfe dir, damit du wieder so laufen kannst wie früher. Zusammen schaffen wir das schon." Diese Worte gaben ihm Mut, und von nun an bemühte er sich so sehr er konnte. Nach einigen Wochen sah man deutlich die Erfolge, und Carlos war sich sicher, dass dieser Erfolg nur durch seinen Freund zustande gekommen war. Leo hatte immer seine Hand gehalten, wenn er versuchte zu laufen und lächelte Carlos zu. Doch was dem Fußball-Cyborg am meisten bedeutete war, dass sein Freund die ganze Zeit da war. Er schlief sogar mit im Krankenhaus, nur damit Santana wieder gesund werden würde. Jeden Tag empfand Carlos als wertvoll und genoss die Zeit mit seinem besten Freund, obwohl er verletzt war. Zum ersten Mal in seinem Leben schien Fußball nicht mehr an Spitze zu stehen. Und es fühlte sich gut an... Nicht nur immer ans Gewinnen denken zu müssen, oder stundelang zu trainieren. Wobei der Brasilianer zugeben musste, dass ihm das Fußballfeld doch sehr fehlte. Lange schien Carlos jedoch nicht mehr warten zu müssen, denn er konnte bereits wieder laufen. Zugegeben er konnte zwar noch nicht so lange oder anstrengende Strecken laufen, aber den Rollstuhl brauchte er nicht mehr. Darüber freute sich Leo natürlich unglaublich und zeigte das Carlos auch, indem er in seinen Zimmer rumhüpfte. "Jetzt beruhige dich doch mal, Leo... Auch wenn ich schon große Fortschritte gemacht habe, liegt noch ein langer Weg vor uns." Doch scheinbar schien nichts die fröhliche Stimmung des Anderen betrüben zu können. "Ja, aber du hast das viel schneller geschafft, als die Experten vermutet haben. Sie dachten, du brauchst ein halbes Jahr um wieder laufen zu können aber du hast es in 3 Monaten geschafft! Der Hälfte!" Diese Fröhlichkeit war einfach unglaublich, dagegen sahen die Glücksbärchis ja wirklich lächerlich aus! Aber gerade das war das Niedliche an Leo. Ja ja, süß war sein Kleiner. Moment! Was dachte er da gerade? Erstens bezeichnete er gerade Leo als sein Eigentum und zweitens als "Kleiner". Keines von beiden traf war die Realität! Langsam stiegen in Carlos Ängste hoch, dass auch sein Kopf etwas bei dem Unfall abbekommen hatte. Aber der Arzt hatte ihn doch mehr als gründlich untersucht, ja sogar eine kostenlose Leibesvisitation hatte er bekommen, worauf er lieber verzichtet hätte. Schon am Gedanken an die kalten Hände des Arztes, bekam Carlos eine Gänsehaut. Also sich lieber wieder der Realität zuwenden! Diese Realität war ein etwas besorgt drein blickender Leo, der sich mal wieder unnötig Sorgen machte. "Ich hab dich mit meiner Fröhlichkeit genervt, oder?" "Überhaupt nicht. Ich finde es niedlich, dass du dich so für mich freust." Das hatte er jetzt nicht wirklich gesagt, oder? Was war nur aus dem Eisklotz oder auch Fußball-Cyborg Santana geworden? //Vielleicht sind das die Medikamente, die ich immer bekomme... Normal ist das jedenfalls überhaupt nicht!// Sonst hatte er doch auch nie so offen seine Gefühle gezeigt, aber auf einmal sagte er Leo was er dachte. Sollte er sich in diesen 3 Monaten mit seinem besten Freund wirklich so verändert haben? Auch Leo konnte nicht glauben, dass er das gerade wirklich gehört hatte. Natürlich war sein Gesicht sofort rot angelaufen, was Carlos jedoch nicht zu bemerken schien, da er selber nachdachte. Santana hatte ja keine Ahnung, was so ein Kompliment in dem Jungen auslöste. Sein Herz schlug schneller, sein Gesicht errötete und vor allem... breitete sich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend von Leo aus. Mulmig, aber nicht negativ mulmig sondern durchaus positiv und kribbelig. Diese Gefühle waren alle kein Wunder, denn schließlich liebte Leo seinen Freund. Jedoch hatte er immer noch keine Klarheit über die Gefühle von Carlos. Klar verstand er, dass sein Freund Zeit brauchte um Gefühle zu entwickeln, aber dennoch... einfach war es nicht, abwarten zu müssen ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben ob der Andere die Gefühle erwidern würde. Carlos schien aus seiner Gedankenwelt geflüchtet zu sein, denn plötzlich nahm er wieder Leo wahr und auch dessen traurigen Gesichtsausdruck. Ihm wurde klar, dass er was tun musste. Denn würde Leo unglücklich sein, dann war er es auch. "Schließ mal kurz die Augen, Leo." Der Junge tat, was sein Freund ihm sagte und konnte gar nicht realisieren was dann geschah. Er spürte den warmen Atem von Carlos an seinen Lippen und dann... küsste sein Freund genau diese. Es war ein unschuldiger Kuss, so hatte sich Leo das erste Mal vorgestellt. Und dann kam diese Geste auch noch von der Person, die er am meisten liebte... Zu Leos Bedauern löste sich sein Freund wieder viel zu schnell von ihm. Ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, eilte Carlos auf die Toilette. //Ich habe ihn geküsst... ich habe Leo geküsst...// Natürlich war der Brasilianer nur abgehauen um seine offensichtliche Röte zu verbergen. Das war ja was ganz Neues! Seit seiner Kindheit war er nicht mehr verlegen geworden, doch jetzt glühte sein Gesicht förmlich. Carlos redete sich ein, dass er sich völlig lächerlich benahm. Klar war das sein erster Kuss gewesen, aber schließlich war er schon erwachsen! Andere würden ihn wohl auslachen, wenn sie erfahren sollten was für ein Nachzügler er war. Fast jeder seiner Teamkameraden prahlte, wie gut er doch im Bett war und wie sehr seine Freundin immer stöhnte, was ganz nebenbei, Carlos nie interessiert hatte! Wer wollte schon die Bettgeschichten von anderen Leuten hören? Besonders, wenn es wirklich obszöne Dinge waren, die diese Männer von sich gaben. Aber nun wieder zurück zum Thema! Wenn er hier noch länger bleiben würde, so war sich Carlos sicher, dachte Leo sicher dass er in der Toilette ertrunken war... Auch wenn ihm die Tatsache nicht gefiel, er musste zurück zu Leo. Doch als er das Zimmer betrat, war niemand mehr zu sehen. Sofort machte sich Angst in ihm breit, wollte er seinen besten Freund doch auf keinen Fall verlieren. //Ich Idiot! Ich hätte ihn nicht küssen sollen!// Aber Leo konnte noch nicht weit sein, also eilte Carlos hinaus auf den Gang. Nachdem er durch mindestens zwei Etagen gerannt war, erblickte Carlos endlich seinen Freund. Leo stand an der Wand gelehnt da und hielt sein Gesicht. Er weinte doch nicht etwa?! Nichts würde dem Fußball-Cyborg mehr weh tun, als wenn sein bester Freund wegen ihm weinte. Aber als er näher kam, bemerkte er dass Leo überhaupt keine Tränen vergoss. Wieso also? Sofort beantwortete sich seine Frage als Leo ihn mit einem hochroten Kopf anblickte. Scheinbar hatte sich sein Freund mit einer Schwester unterhalten, aber was hatte sie gesagt damit Leo so rot geworden war? Von ihr sollte Carlos jedoch nicht seine Antwort bekommen, denn als sie ihn erblickte, verschwand sie kichernd. Der Brasilianer verstand nicht recht, aber zu seinem Glück klärte Leo endlich die Situation auf. "Sie hat gesagt... dass wir beide ein schönes Paar sind... Und dass sie es süß findet, wie ich mich um dich kümmere... Ich wollte alles aufklären, doch sie hat mir nicht geglaubt..." Diese Worte hatte Leo nur geflüstert, doch sein Freund verstand alles ganz genau. Sofort trieb es ihm auch die Röte ins Gesicht, warum ihnen beiden das so peinlich war, wusste er selbst nicht. Sie waren schließlich nur beste Freunde... Aber was hatten sie denn getan, dass man so etwas über sie dachte? Wenn man den Kuss von eben ausschloss, dann benahmen sie sich doch wie normale beste Freunde. Kuss? Stimmt ja, deswegen war Leo weggerannt und Carlos war ihm gefolgt. Durch diese Schwester hatte der Fußball-Cyborg doch glatt vergessen, dass er sich Sorgen um Leo machte. Auch wenn er es nicht gerne tat, er musste diese Frage stellen. Wobei er sich über die Antwort eigentlich ziemlich sicher war, sprach Leos Flucht doch Bände... "Leo... Der Kuss... War das falsch von mir?" Der Angesprochene zögerte einen Moment, doch dann fiel seine Antwort anders als erwartet aus. "Nein... überhaupt nicht." Mehr Worte brauchte es nicht, denn sie verstanden sich auch so. Eine liebevolle Umarmung ließ sie auch den letzten ihrer Zweifel vergessen und sie schämten sich für nichts, dass sie getan hatten. Und dann kam endlich der Tag der Entlassung, das hieß Carlos konnte endlich wieder Fußball spielen. Naja, eigentlich nicht wirklich denn vorerst musste er sich mit dem Training zufrieden geben. Nach solch einer Verletzung war es das Wichtigste, alles langsam anzugehen. Sonst bestand das Risiko einer erneuten Verletzung, und das war wirklich das Letzte was Carlos wollte, obwohl er die viele Zeit mit Leo genoss. Doch jetzt konnte er wieder Fußball spielen, dass wofür er die ganze Zeit gelebt hatte. Für den Fußball und dem Traum weltbester Spieler zu werden. Er konnte es kaum erwarten, wieder den Geruch des Feldes aufzunehmen und ungehemmt über den Platz zu rennen. Deshalb trainierte er sehr oft und regelmäßig. Anfangs freute sich Leo noch darüber, doch jetzt war das anders, denn Carlos hatte kaum noch Zeit für ihn. Immer wenn er etwas mit dem Starspieler unternehmen wollte, trainierte er. Mit der Zeit glaubte Leo gar nicht mehr, dass es nur das Training war. Er wollte schlicht und einfach keine Zeit mehr mit ihm verbringen. Dabei hatte Leo doch so gehofft, dass sie das gleiche fühlten... Wie sehr man sich doch täuschen konnte. Diese Einsicht tat ihm weh, und für Leo wurde es immer schwieriger an Carlos Seite zu sein. Und als sein Freund endlich wieder mit ihm in der Mannschaft spielte, konnte er sich kaum konzentrieren. Dennoch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen, was ziemlich gut funktionierte bis zu dem Tag, an dem Carlos wieder sein erstes offizielles Spiel hatte. Es war ein wichtiges Spiel, denn sie spielten mal wieder gegen den FC Brancos. Anfangs verlief das Spiel noch ziemlich gut für sie, doch als Carlos seinem Freund einen Pass zu spielte, nahm dieser ihn nicht an. Darauf folgte, dass die gegnerische Mannschaft den Ball übernahm und ein Tor schoss. Und auch die folgenden Pässe verfehlte Leo entweder oder nahm sie überhaupt nicht an. So schlecht hatte er schon lange nicht mehr gespielt und das Schlimmste war sein Versuch, ein Tor zu schießen. Er verfehlte den Kasten um Weiten, obwohl jeder Anfänger aus dieser Nähe getroffen hätte. Ihm war klar, dass er sich auf ein Gespräch mit dem Trainer vorbereiten musste. Aber eigentlich war das sowieso nicht mehr wichtig für Leo. Ihm wurde klar, dass Fußball ohne die Beachtung von Carlos sinnlos war. Bis jetzt hatte er immer mit seinem besten Freund gespielt, sie waren einfach ein perfektes Duo, doch nun war alles anders. Er konnte nicht mehr mit Carlos in einer Mannschaft sein... Nicht, wenn dieser ihm aus dem Weg ging. Auch wenn es ihn schmerzte, er musste den FC Domingo verlassen. Carlos verlassen... Das teilte er auch den Trainer mit, wobei er den Teil mit Carlos ausließ. Erst wollte es ihm der Trainer ausreden, doch schließlich gab er sich mit Leos Entscheidung zufrieden. Den anderen wollte er nichts erzählen, sie würden es sowieso bald von ihrem Trainer erfahren. Betrübt blickte sich Leo noch ein letztes Mal im Umkleideraum um, ehe er die Tasche mit seinen Sachen packte und den Raum verließ. Hier hatte alles begonnen. Leo konnte sich noch genau an diesen Moment erinnern, wo er endlich in die erste Mannschaft des FC Domingo aufgenommen wurde. So glücklich war er schon lange nicht mehr gewesen und er verdankte diesem Verein einige schöne Jahre. Aber jetzt war es einfach Zeit, all das hinter sich zu lassen. So war es das Beste... Das redete sich Leo zumindest ein. Aber natürlich konnte er nicht ohne eine Konfrontation mit Carlos gehen. Als er im Gedanken versunken in dem Gang stand, spürte Leo wie er von hinten umarmt wurde. Das konnte nur Carlos sein, dass wusste er genau. Insgeheim war er froh über diese Umarmung denn so musste er seinen besten Freund nicht ins Gesicht blicken. Vielleicht würde sonst nur noch sein Entschluss schwanken. Aber ohnehin machte Carlos es ihm sehr schwer, denn dessen Lippen hatten sich auf Leos Hals gelegt und liebkosten diesen zärtlich. Wieso tat er das jetzt? All die Zeit sehnte er sich nach Berührungen und jetzt, wo er gehen wollte, machte ihm Carlos alles noch schwerer. "Leo... das ist es doch was du willst. Geh nicht..." Der Angesprochene schüttelte den Kopf. Nein, es war zu spät... Er konnte nicht zurück zu Carlos, denn dann würde vielleicht alles wieder genauso werden. "Ich kann das nicht mehr. Was ich so am Fußball geliebt habe war, dass ich mit dir spielen konnte. Aber du hast es gemerkt... Ich kann nicht mehr mit dir spielen." Carlos verstärkte die Umarmung um Leo klar zu machen, dass er ihn brauchte. Wenn Leo doch wüsste... Es gab einen Grund... Weshalb er sich seinem besten Freund gegenüber so kalt benommen hatte. Carlos hatte gedacht, dass so alles besser werden würde, jedoch erreichte er das Gegenteil. Ihm blieb nichts Anderes übrig, er musste Leo endlich die Wahrheit sagen. "Es gibt einen guten Grund, weshalb ich das getan habe... Warum ich dich ignoriert habe..." Leo war wirklich gespannt welcher Grund gut genug war, dass er solch ein Benehmen rechtfertigte. "Vor kurzen gab es einen Vorfall mit zwei Spielern in Brasilien. Wahrscheinlich hast du es nicht mit bekommen, aber sie haben sich als schwul geoutet. Vor diesem Geständnis waren sie beide sehr erfolgreich und beliebt, doch nun können sie ihre Karriere vergessen. All das wovon sie geträumt haben, wurde mit einem Schlag zerstört. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass Brasilien so untolerant ist, aber dieses Land ist eben immer noch streng christlich. Verstehst du nun? Zwischen uns entwickelt sich gerade etwas... Und bald werden wir das nicht mehr geheim halten können. Ich wollte dich schützen, damit deine Karriere nicht auch bald zu Ende geht." Leo brauchte erst einen Moment, um diese Worte zu verarbeiten. Jedoch sah er das Ganze etwas anders als Carlos. Das klang so... unrealistisch. Der Fußball-Cyborg, für den das Spiel um das Leder sein Leben war, wollte ihn schützen? Nein... Es war eine Lüge, mit der er Leo bei sich behalten wollte. "Nein... Das ist nur eine Ausrede... Mich willst du nicht schützen. Du denkst nur an dich, du willst nicht dass DEINE Karriere zu Ende geht." Endlich befreite sich der Brasilianer aus dem Griff seines Freundes, jedoch blickte er Carlos nicht an. Aber nicht weil er zu feige war, sondern weil er seine Tränen verbergen wollte. Ja, er war schwach. Aber nun musste er stark sein, alles zurück lassen und ein neues Leben beginnen, ohne Carlos. Auch wenn er es von ziemlich unmöglich hielt, dass er es überhaupt konnte. Doch hier zu bleiben war weit aus schlimmer. Mit der Gewissheit leben zu müssen, dass er nicht das Wichtigste in Carlos' Leben war. Genau dieser stand immer noch bewegungslos da, nachdem sich sein Freund von ihm gelöst hatte. Er wusste selber nicht, ob Leo im Recht war oder nicht. Vielleicht wollte er ja wirklich nur sein eigenes Gesicht wahren. Tat es deshalb so weh? War es die Gewissheit, dass er ein selbstsüchtiger Mensch war? Oder fühlte er sich verletzt, weil Leo so etwas behauptete? Carlos wusste nicht was die Wahrheit war, also hatte er auch nicht das Recht seinen Freund aufzuhalten. Doch bevor sich Leo auf den Weg machte, musste er noch etwas loswerden. "Weißt du... für dich hätte ich gerne meine Karriere aufgeben. Ich habe mir nur gewünscht, mit dir zusammen sein zu können." Diese letzten Worte schmerzten nicht nur Leo, auch Carlos wusste nun was er verloren hatte. Und mit seinen Tränen ging auch sein bester Freund, nein seine erste große Liebe... *schnief* Wie traurig... Aber hier endet es nicht, denn es soll ja noch einen lemon geben! Aber ob es ein Happy End wird oder nicht, ist noch fraglich... Im nächsten Teil ist übrigens auch Kojiro dabei^^ Akito-san Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)