And death shall divide us again von Mopsbacke (Asuka x Shinji... ?) ================================================================================ Kapitel 3: Einsamkeit? ---------------------- Während Shinji problem- und traumlos einschlief, wurde Asuka im Schlaf von Bildern aus der Vergangenheit verfolgt. In Sekundenschnelle wechselten die Bilder von der verhassten Rei zu Kaji, von Misato zu Ikari Gendo, von Shinji zu EVA02, bis ein Bild von ihrer Mutter, Kyoko Soryu Zeppelin, anfänglich blass, dann mit immer stärkeren Farben, auftauchte. Sie lag in einem Bett, mit der Puppe im Arm, die sie für ihr eigenes Kind hielt. Asuka verabscheute diese Erinnerung und tat alles, um sie zu verdrängen. Kaum war das Bild scharf erschienen, so verschwamm es und ein neues Gemälde wurde sichtbar... Asuka, als kleines, zartes Mädchen, wurde von ihrer Mutter gewürgt. Der Schreck war an ihren Augendeutlich abzulesen und man konnte den erstickten Schrei des Todeskampfes nahezu hören, auch wenn erdrückende Stille über diesem Bild schwebte. Und schon im nächsten Augenblick wurde die kleine Asuka durch die Asuka aus dem Jahre 2015 ersetzt. Ihre Mutter war kein Stück gealtert. Es waren immer noch dieselben zierlichen Hände, die sich um den hals Asukas schlossen und ihr dadurch das Leben nehmen wollten. Wie ein Kinofilm spielte sich die Szene in Asukas Kopf ab. Ihre Mutter drückte sie auf den Boden. Auf den kalten, harten Boden. Automatisch schnellten ihre Hände an die Hände ihrer Mutter, die immer noch fest den Hals zudrückten. Ein Lachen war auf dem Gesicht der Puppe zu sehen, die auf dem Bett lag. Ein diabolisches Lachen, das verdeutlichte, wie sie den anstehenden Tod Asukas genoss. "M...Ma...Mama...", presste Asuka hervor, mit Tränen in den Augen. Keiner da, der ihr half. Keiner...keiner...niemand... nicht einer... So sollte sie also sterben? Getötet durch die Hand ihrer Mutter? Sie lockerte den griff, mit dem sie die Hände ihrer Mutter umklammerte, und schloss kurz die Augen, woraufhin eine Träne über ihre Wange rann. "Ma...ma... Mama... bin ich dafür geboren worden...? Um... von dir... ge...tötet... zu werden..?" In den Augen ihrer Mutter blitzte die Geisteskrankheit und der Wahn hell auf, als sie noch fester zudrückte. Asuka wurde schwarz vor Augen. Ein Schwindelgefühl, Ohnmacht... der verzweifelte Wunsch am Leben zu bleiben... der Blick in die kalten Augen des Todes... das alles vermischte sich zu einer alles verschlingenden Schwärze, die sich vor ihren Augen aufbäumte. Als die Finsternis durch einen warmen Lichtstrahl durchbrochen wurde, fand sie sich in Shinjis Armen wieder. Verwunderung, Schreck und die einschüchternde Erkenntnis, dass sie sich in seinen Armen wohl fühlte, ließ sie kurz nicht verstehen, wo sie grade war und was passierte. Die beiden standen auf einer weiten Grünflache, die mit Blumen in allen Farben befleckt war. Seine Hände ruhten auf ihren Schultern und sie hatte ihren Kopf an seine Brust und die Hände auf seine Unterarme gelegt. Wohlbefinden loderte in ihrem Herzen wie eine nie erlöschende flamme und erhellte die Dunkelheit ihrer Vergangenheit und ihrer Existenz. Shinji nahm die Hände von ihren schultern, packte Asuka sanft am Handgelenk und zog sie dann näher an sich heran. Doch grade, als die beiden in herzhafter Umarmung auf der Wiese verharrten, schlug Asuka in der realen Welt, im realen Neo Tokyo-3, die Augen auf und starrte an die Decke. Diese spendete weder Trost noch sonst irgendwas. Sie war einfach nur da. Sie existierte. Genau wie Asuka. Aus dem Fenster konnte man die Sonne erblicken, die sich hinter ein paar Hügeln dem Aufgehen hingab. Sie war hellwach, schwang die Beine aus dem bett und stand auf. Asuka fuhr sich mit den zarten Fingern durch die Haare und murmelte sich selbst zu: "Was... sollte der Traum denn bedeuten...?" Ihre Finger glitten über ihren zierlichen Hals. Keine Würgemale, kein Schmerz, keine Anzeichen des versuchten Mordes in ihrem Traum. Kurz erschien das Bild des bevorstehenden Todes aus ihrem Traum in ihrem inneren Auge und ließ sie zusammenzucken. "Ich...wollte es doch vergessen..." Sie wagte einen Blick auf die Uhr auf ihrem Nachttisch. Kurz nach sechs Uhr... Shinji würde noch schlafen und auch auf die Anwesenheit Misatos sollte man nicht wetten. Sie schlüpfte in ihr gelbes Kleid und brauchte auch nicht lange um sich die Haare zu machen. Kaum fünfzehn Minuten später stand sie in die Küche und hatte keine Ahnung was sie tun sollte. Schule... Schule... nein, darauf hatte sie erst recht keine Lust. Was machte es schon, wenn man es einmal ausfallen ließ? Sie hatte die Uni absolviert, was kümmerte sie die Schule in Japan? Ein erneuter, flüchtiger Blick auf die Uhr sagte ihr, dass Shinji bald aufstehen würde. Shinji... Shinji, in dessen Armen sie im Traum gelegen hatte...Shinji Ikari, das Third Children...sie verspürte einen Stich im Herzen, der ihr andeutete, dass sie nicht allzu versessen darauf war, ihn zu sehen. Als würde sich Stacheldraht um ihr Herz wickeln und sich mit jeder Minute, die verging, strammer ziehen. Sie stand regungslos in der Küche, und wusste nicht so recht was sie tun sollte. So sehr sie es auch genossen hatte seine Nähe zu spüren... sie konnte und wollte ihm nicht in die Augen sehen. Dieser Ausbruch der Verzweiflung gestern... der Anblick ihrer Mutter, die versuchte Asuka zu erwürgen... das alles überflutete sie wie eine schwarze Welle der Depression und brachte sie dazu, die Hand an die Klinke der Haustür zu legen und diese leise zu öffnen. Sie blickte starr zu Boden und schloss die Tür lautlos hinter sich, darauf bedacht, Shinji nicht aufzuwecken. Er würde eh bald Aufstehen, dann wollte sie die Zeit bis zu seinem Erwachen nicht auch noch verkürzen. Langsam stieg sie die Treppenstufen hinab, vorsichtig und anmutig. Gleißendes Sonnenlicht machte den gestrigen regen des Abends vergessen und begrüßte das Mädchen, das aus dem Haus heraustrat, indem es ihr die Augen blendete. Zur Erwiderung hielt Asuka schützend eine Hand vor Augen. Jeder ihrer Schritte erzeugte hallende Geräusche in den menschenleeren Straßen. Sie wusste nicht wo sie hin sollte, hatte keine Ahnung wohin ihr Weg sie führte und was sie im Moment eigentlich wollte. ,Hätte ich damals sterben sollen?', schoss es ihr durch den Kopf. ,Durch die Hände meiner Mutter...? Meiner Mama, die nicht länger meine Mama sein wollte... NEIN! Hätte ich sterben sollen, so wäre ich gestorben! Doch... warum existiere ich...? Was ist der Sinn meines Lebens...? Ich habe sie doch alle enttäuscht...Mich selbst betrogen...' Abwesend und mit herumwirbelnden Gedanken wandelte sie melancholisch durch die Straßen, die nicht vermuten ließen, dass die Stadt nachmittags so reich mit Menschen bestückt war. Müde und verschlafen reckte sich Shinji in seinem Bett. Soeben hatte er sich mit einem Augenaufschlag aus dem traumlosen Schlaf befreit und war nun bereit sich einem neuen Tag voller Tücken zu stellen. Kurz, ganz kurz nur, hatte er nur verschwommene Erinnerungen an den vorherigen Tag, doch dann erhellte eine durchleuchtende Klarheit die gestrigen Ereignisse. Ihm taten sich die Augen auf und auf einmal spürte er ein leichtes Zucken in den Fingern, die in der Nacht auf Asukas Schulter ruhten. Augenblicklich schoss ihm ihr leerer Blick in den Sinn, und mit dem auch ihre Verzweiflung. Die Tatsache, wie zerbrechlich sie war und wie bedauernswert tief in ihrem Herzen. Er zog sich langsam an und machte sich Gedanken, was er gleich zu Asuka sagen sollte. Bei genauerem Hinhören fiel ihm auf, dass es außergewöhnlich still im Haus war... der gewohnte "es geht doch nichts über ein Bier" - Schrei Misatos hallte nicht durch die Wohnung, und auch Asuka, die normalerweise um diese Uhrzeit schon an so vielem herumnörgelte, war nicht zu vernehmen. Sollte es möglich sein, dass Asuka verschlafen hatte? Als er sich fertig angezogen hatte und auf dem Weg zur Küche war, zwang ihn eine unbekannte Kraft, vor Asukas Tür zu verharren. Nach kurzem Zögern klopfte er an ihre Tür. Keine Reaktion. Kein wütender Schrei, kein entnervtes "Was?", nichts. Er öffnete vorsichtig die Tür, so wie er es schon mitten in der Nacht getan hatte, und lugte in das Zimmer. "A-asuka?", fragte er unsicher und kam sich irgendwie blöd dabei vor. Wieder bekam er keine Antwort... auch lag Asuka nicht in ihrem Bett und verschlief dort seelenruhig, nein, sie war einfach weg. Weg... weg... es hämmerte in seinem kopf wie ein Presslufthammer. Sie war weg. So etwas normales, alltägliches, etwas das schon so oft passiert war, machte ihm auf einmal solche Sorgen. Was war nur los mit ihm? Er verstand sich selbst nicht mehr... Ihm war, als hätte sie ihn für immer verlassen. Als wäre er wieder ganz allein... Misato, Asuka.... Alle hatten ihn allein gelassen... Einsamkeit umfing sein herz, als er reglos in Asukas Tür stand und erbarmungslos in Selbstmitleid versank. Wie eine große Flutwelle, die alles mitriss, jegliche Hoffnung und alle Freude, überkam ihn die Selbstquälerei. Doch plötzlich meldete sich eine Stimme in seinem Hinterkopf: "Du glaubst Asuka hat dich verlassen?" "Natürlich.... Sonst wäre sie jetzt hier...", antwortete Shinji leise und kläglich. Doch als Zeichen dafür, dass sich die Stimme damit nicht zufrieden gab, erwiderte sie: "War sie denn jemals bei dir? Wie kann sie dich verlassen, wenn sie nie bei dir war?" "Natürlich war sie bei mir..." "Bist du dir sicher...? Weil sie musste oder weil sie musste? Wegen NERV oder wegen dir? Wegen den Engeln oder wegen dem Third Children?" Shinji hielt sich die Ohren zu, so wie Asuka es gestern getan hatte und schüttelte ebenfalls den Kopf. Dabei wiederholte er immer und immer wieder die Worte: "...ich darf nicht weglaufen, ich darf nicht weglaufen, ich darf nicht weglaufen..." Das Klingeln des Telefons riss ihn aus der Verzweiflung und brachte ihn dazu, mit einer Hand am Kopf in die Küche zu gehen. Er nahm den Hörer ab und kaum hatte er sich mit "Ikari, Shinji" gemeldet, begann Misato schon zu sprechen: "Tut mir Leid, dass ich die Nacht über nicht da war, aber ich komm im Laufe des Vormittags wieder..." "Ist schon okay", sagte Shinji leise. "Wehe ihr bereitet keine Wiedersehens - Feier für mich vor!", lachte Misato, doch Shinji war jegliche Lust an der Freude vergangen und so bekam Misato die karge Antwort: "Du warst doch nur die Nacht über weg und außerdem sind wir in der Schule..." Er sagte "wir" mit solch einer Selbstverständlichkeit, dass ihm erst da wieder einfiel, dass Asuka ja gar nicht da war. Natürlich war der Gedanke an sie die ganze Zeit im Hinterkopf herumgeschwebt, doch für einen kurzen Moment hatte er sich fallen gelassen und aufgehört Shinji zu quälen. "Maaaaaan, sei doch nicht so schlecht gelaunt... also, ich komm dann heute wieder, bis später." "Bis später..." Wieder kreisten alle Gedanken um Asuka. Wenn sie nicht in der Küche war, so sollte sie dann hin sein? Voller Missmutigkeit sah er dem Schultag entgegen... doch wie ein Silberstreifen am grauen Horizont der Depression schien der verzweifelte Wunsch, an dem Shinji sich klammerte, dass er Asuka in der Schule treffen würde. Seit wann hatte er angefangen so oft an Asuka zu denken? Natürlich, beschäftigt hatte er sich immer mit ihr.... Sie war.... außergewöhnlich und der Gedanke von ihr gehasst zu werden, obwohl er ihr nichts getan hatte, schmerzte, aber... Seit wann dachte er SO an sie? ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Liebe grüße an allen Kommischreibern, besonders an pursuegirl, die sich neu angemeldet hat und sofort n kommi geschrieben hat ^^ tach lea,/pursuegirl, weißt ja eh chon alles über die ff, das ende, den mittelteil, aba es wird mir schon noch gelingen dich auch zu überrachen ;) 4.Kap in arbeit, und ich hoffe es amcht nichts, dass die kaps so lang sind ^^" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)