Liebe ist unsterblich von abgemeldet
(DIe erwünschte Fortsetzung ist da und ich hoffe auf viele Kommis ;))
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Kapitel 26: Erkenntnisse uns viel mehr
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Heyho my Kommischreibers and Readers!
Also, das letzte Kapi in den Ferien und es das nächste Kap wird auch en wengle
warten müssen, weil ich sooooo viel lernen muss. Aber ihr habt ja au viel zu
tun und deswegen kommt ab und zu was und in den nächsten Ferien leg ich wieder
zu!^^ Okay? Habt ja jetzt viel bekomm!
@all: Thank you very much for your lovely comments!!! Ne, im Ernst, ich bin echt
begeistert von euch, dass ihr so gut mitzieht, sonst würde das gar nicht
gehen.^^ Einzelthx gibt’s nächstes mal wieder, sonst hätte ich nicht so
schnell schreiben können, das kostet nämlich immer soooo viel Zeit! Ihr seid
die Besten!!!!! Merci, dass es euch gibt!
„Bitte WAS, das ist gar nicht dein Sigel?!“ Chiaki sah Marron, die
inzwischen auf dem Stuhl neben ihm saß, verblüfft in die Augen. Doch diese
blieb unbeeindruckt.
„Ja, genau! Wenn ihr Recht habt und Kamakura wirklich dahinter steckt, dann
hat er schon da versucht bei dir einen Funken zu legen, in dem er falsche
Sicherheit schürte. Ich muss sagen, Zufall war das ganz sicher nicht, denn
Kidney schreibt selten so belangreiche Berichte. Wahrscheinlich feiert sie
gerade ihren Durchbruch.“ Die Braunhaarige schnaubte verächtlich, während
Chiaki gar nicht mehr zugehört hatte, sondern schäumend vor Wut auf den Tisch
schlug.
„Wenn ich dieses hinterletzte Stück Sch**e, in den nächsten zehn Jahren
erwische, kann er sich drauf gefasst machen, einen guten Zahnarzt suchen zu
müssen!“ Marron legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter.
„Lass es gut sein, erzähl mir lieber warum ihr wisst, dass Kamakura daran
beteiligt war?“ Mit blitzenden Augen drehte sich ihr Freund zu ihr um und
lachte verächtlich auf.
„Daran beteiligt? Er disponiert dieses ganze Intermezzo! Pass auf: Ich war wie
vor den Kopf gestoßen und wusste im ersten Moment nicht, was ich davon halten
sollte, als ich den Bericht gelesen hatte. Okay, das Kürzel konnte auch ein
Zufall sein oder wie ich vorhin dachte, gefälscht worden sein, wenn nicht
Bestandteile in dem Bericht vorgekommen wären, die nur du kennst, die erst
durch deinen Bericht publik werden sollten! Z.B. dass wir verarmten Menschen in
Japan, Geld für ein Wohnheim und Essen spenden. Natürlich hat diese Kidney
dass so hingebogen, dass wir die Spendengelder einziehen und nicht weiterleiten.
Schwachsinn, ich habe lauter Dokumente, die das Gegenteil beweisen.“ Marron
merkte an Chiakis Blick, dass sich ihm bei dieser Vorstellung der Magen
umdrehte. „Aber woher weiß sie nur davon? Wir haben nie etwas davon an die
Öffentlichkeit geraten lassen! Hast du vielleicht jemals darüber etwas
verlauten lassen?“ Die junge Frau grübelte nach, aber so sehr sie sich auch
anstrengte, sie fand keine Lücke. Bedauernd schüttelte sie den Kopf.
„Im Moment kann ich die Frage nur verneinen, so Leid es mir tut! Schließlich
bin ich es gewohnt, als Journalistin äußerste Diskretion zu behalten. Okay,
vielleicht als eine von Hundert Journalisten wahrscheinlich.“ Da winkte ihr
Freund unwirsch ab.
„Klären wir das eben nachher. Auf jeden Fall, bin ich danach zu dem Verleger
der Zeitung gegangen, von dem diese ganzen Schmutzartikel hervorgingen, ja es
waren mehrere, und hab gefragt, woher er diese verfälschten Informationen
hätte. Anfangs stellte er sich unwissend und behauptete, dass er keine Ahnung
habe, woher die Quelle stamme. Es wäre nur eine selbstständige Journalistin
gewesen, die ihm diese Story geliefert hätte. Das wäre das Einzige was er
wisse und er könne mir ohne Polizeieinkommen, keine Adresse geben.“ Chiaki
verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Aber solche Menschen sind mit
bestimmten Geldsummen bestechlich.“ Da sah Satoshi Chiaki abschätzend an.
„Sag jetzt bloß, du bist auch so ein Schnösel, der alles was er will, sich
mit Geld erkauft?“ Der Angesprochene schüttelte bestimmt den Kopf.
„Nein, ganz bestimmt nicht. Ich verabscheue normalerweise diese Art, um das zu
bekommen was ich möchte. Aber eine andere Sprache gibt es für diese Menschen
nicht, denn Vernunft und Ehrlichkeit ist ihnen ein Fremdwort. Also musste ich
mich dazu herablassen, um meinen, Marrons und vor allem den Namen meines
Großvaters wieder rein zu waschen. Das bin ich ihm und seiner Mühe schuldig!
Und immerhin hab ich das bekommen, was Kamakura das Genick brechen wird.“
Gespannt hingen die beiden Journalisten an Chiakis Lippen, der sie auch nicht
lange warten ließ. „Als Profi in eurem Fach wisst ihr ja, dass man immer dann
eine Einverständigungserklärung unterschreiben muss, wenn man so bewegende
Informationen an Journalisten weitergibt, wie die in unserem Fall, um Missbrauch
zu vermeiden. Schließlich würde sonst die Zeitung durch lauter Skandale,
irgendwann in der Versenkung verschwinden, weil jeder sie nur noch für seine
hinterhältigen Zwecke benutzen würde. Dadurch kann man eben auch den
Informanten zur Rechenschaft ziehen, wenn er für eine Nachrede des Verlages
sorgt. Außerdem werden so heikle Angelegenheiten, auch nur von so genannten
„ehrenwerten Staatsbürgern“ angenommen, also Juristen, Politikern, etc.
Vereidete Leute eben. Quellen aus anderen Kreisen müssen nachgeprüft und dann
vereidet werden. Nun ja, und an genau dieses Dokument bin ich gelangt!“ Chiaki
sah seine beiden Zuhörer triumphierend an, doch die schienen nicht so
begeistert zu sein, wie er.
„Schatz. Du hast Recht mit dem was du sagst, allerdings gibt es da ein paar
Haken: 1. wurde dir dass Dokument aufgrund von Bestechung in die Hand gedrückt.
2. auch wenn seine Unterschrift darauf ist, ist diese leicht zu fälschen und
3., aber das ist das Wesentlichste: Diese Erklärung besagt gar nichts, außer
dass er Informationen über eine bestimmte Berichterstattung, abgegeben hat.
Inwieweit die Verfasserin da nachher noch drin rumgepfuscht hat, kann keiner
sagen! Das Dokument ist also absolut wertlos und dein Geld hast du soeben zum
Fenster rausgeschmissen.“ Meinte Marron enttäuscht. Doch das gewisse Glitzern in
Chiakis Augen, sagte ihr, dass ihre Argumentation soeben ihn nicht sonderlich
aus der Bahn geworfen hatte.
„Danke für diese erneute Bestätigung! Aber darauf bin ich letztendlich auch
gekommen. Am Besten zeig ich euch mal, was man einen wasserdichten
Überführungsordner nennt.“ Der Blauhaarige bückte sich zu seinem Rucksack
runter und zog eine Pappmappe heraus, woraus er einen Stapel Dokumente zog. Mit
einem herausfordernden Lächeln reichte er Marron drei von handgeschriebene,
kopierte Blätter. An den Seiten waren einige handschriftliche Notizen
hinzugefügt worden, jedoch in einer anderen Handschrift. Bei näherem Hinsehen,
erstarrte Marron fassungslos.
„A…aber das sind doch meine Aufschriften, bzw. ein Teil davon! Allerdings
stammt das, was dort an der Seite steht nicht von mir.“ Sie überflog die
wenigen Seiten kurz. „Und zwar ist es nur das Stück, welches über die
Verwaltung und die Zukunftsplanung eurer Fabrik geht!... Aber wie kann das sein?
Ich hab doch alle meine Dokumente im Koffer und auch nie liegen lassen, außer
im Hotelzimmer. Außerdem was sind das für Randbemerkungen an der Seite und von
wem?“ Da lächelte Chiaki sie belustigt an.
„Marron, da enttäuschst du mich jetzt aber wirklich! Willst du damit sagen,
dass du noch nicht einmal die Handschrift deines Ex-Verlobten kennst?!“ Wie
von einer Horde Elefanten über trampelt, starrte Marron auf die Vermerke.
„Der gute Rechtsanwalt hat wohl in Zeiten deiner Abwesenheit, deine
Reportage kopiert und für seine Zwecke verwendet. Die Randnotizen sind
lediglich Andeutungen zu wichtigen Passagen und teilweise auch seinen
persönlichen Vorstellungen, was man damit anstellen könnte.“ Teilte ihr
Chiaki aufklärend mit. Immer noch ungläubig, las Marron sich gewisse
Bemerkungen durch.
„Natürlich, Kamakura hat den Bericht vorher schon einmal gelesen, als wir am
Strand waren! Ich hab das total vergessen, obwohl er damals eingesehen hatte,
dass du kein Versager bist. Ich Hirni, kein Wunder dass er auf die Idee gekommen
ist! Und ich bin auch noch voll darauf reingefallen. Er ist auch einer der
wenigen, der unsere Geschichte kennt, wie wir uns kennen gelernt haben und die
Zeit, bis ich zu meinen Eltern gezogen bin.“ Marron hielt sich stöhnend die
Stirn. „ Zum Glück war ich aber nicht so blöd und habe ihm von Sindbad und
Jeanne erzählt, obwohl ich es mir eine zeitlang ernsthaft überlegt habe.“ Da
nahm ihr Freund, ihr die Blätter aus der Hand und drehte das letzte Blatt um,
wo alles nur von Kamakura beschrieben worden war.
„Keine Angst, er hätte sich auch so an den Bericht dran gemacht. Aber ich bin
Gottfroh, das du über unsre Vergangenheit als Diebe geschwiegen hast. Les dir
das einmal durch, dann weißt du, wie die Zeitungsreportagen hier in der Gegend
zustande kamen. Er hat die ja zwischen unseren beiden Wohnorten differenziert
und auch in verschiedenen Verlagen drucken lassen. Frag mich nicht, wie diese
Kidney das geschafft hat. Irgendwem hätte diese Schmiererei doch auffallen und
nachforschen müssen!“ Doch seine Frage blieb noch unbeantwortet.
Interessiert machte sich Marron stattdessen erst mal ans lesen. Auf einmal hatte
sie eines der schrecklichsten Déjà-Vu´s in ihrem Leben: Sie stand wieder vor
ihrem Vater und las die schockierenden Worte: Ich hab doch nur mit ihr gespielt.
Der ganze gestrige Abend lief wieder vor ihrem geistigen Auge, wie ein Film, ab.
Die Fotos, die liebkosenden Worte Chiakis, die in den Dreck gezogen wurden, ihre
„Prostituierung“… In ihrem Kopf fing es schmerzhaft an zu pochen und sie
wusste nicht mehr, was sie sagen oder machen sollte. Das Einzige was sie noch
wahrnahm, war der letzte Satz Kamakuras: „Wenn du die Dokumente nicht sofort
nach Gebrauch vernichtest, kannst du deinen Job genauso schmeißen, wie Marron
und außerdem Bekanntschaft mit Gitterstäben und der Freundlichkeit der
Gefängniswerter machen, um von den Insassen mal ganz abzusehen. Ich spreche
keine leeren Drohungen aus, du kennst meine Machtgröße.
Mit freundlichen Grüßen,
Kamakura Tayoshi“
Ein eiskalter Schauer lief über Marrons Rücken bei dieser Drohung. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrem Arm liegen. Wie im
Trance drehte die junge Frau sich zu der Person um und sah in Chiakis sanft
blickende Augen.
„Du bist trotz deinem Verdacht ziemlich geschockt, was??“ Marron blickte
zwischen ihm und Satoshi hin und her. Bevor sie anfing zu reden, versuchte sie
den schweren Kloß im Hals runter zu schlucken.
„Ich denke schon.“ Sie überlegte noch mal kurz, bevor sie fortfuhr.
„Wisst ihr, irgendwo habe ich schon die ganze Zeit die Vermutung gehabt, dass
es nur Kamakura sein kann, wenn du es nicht bist, Chiaki und da war ich mir ja
eigentlich sicher. Denn als ich ihm heute Mittag die Schuld aus Wut vorgeworfen
habe, habe ich genau gemerkt, dass ich nicht nur seinen Stolz verletzt, sondern
gefährliches Terrain betreten habe. Wenn er einmal jemanden an sich rangelassen
hat, ist er mit ihm einen unsichtbaren Bund eingegangen. Kamakura lebt nun mal
nach eigenen Kriterien und hasst es, wenn sich jemand erlaubt, diese zu
überschreiten. Deshalb ist er auch der Ansicht, dass er jemanden bestrafen kann
wie er will, wenn sich jemand nicht daran hält.
Trotzdem, er war immer ein sehr guter Freund für mich, nicht mehr, aber auch
nicht weniger! Doch in letzter Zeit kann ich das nicht mehr behaupten und wenn
das wirklich so stimmt, was wir hier haben, schon gar nicht mehr!“ Satoshi
nickte verständnisvoll.
„Warum sollte es denn nicht stimmen? Das ist doch wohl eindeutig!“ Chiaki
schaute Marron ein bisschen verärgert an.
Diese jedoch blickte ihn nur entschuldigend an, denn ändern konnte sie daran
nichts, es lag nun mal in ihrer Natur. Räuspernd wechselte er also das Thema
„Aber es gibt noch immer ein Problem zu lösen, dass ich bis jetzt noch nicht
entwirren konnte: Die Berichte wurde in sieben verschiedenen Zeitungen
abgedruckt: Wie ging das ohne für Misstrauen zu sorgen?“ Da lachte Satoshi
verächtlich.
„Wie das gehen soll? Einfachste Übung. So was passiert dutzende Male im Jahr,
einmal schlimmer, einmal weniger schlimm. Ab und zu, weißt du ja, hört man mal
von einer Vermutung eines Zeitungsskandal. Allerdings wird dieser von der
Zeitung immer sofort im Keim erstickt, da die Leser ansonsten hinter die
schmutzige Wäsche der Verleger kommen und der Zeitung keinen Glauben mehr
schenken würden. Aber trotzdem, du willst wissen, wie es dazu kommt ohne das
jemand hellhörig wird: Zum einen haben die Journalisten überall Freunde oder
Verwandte in anderen Verlagen, an die sie die Topstorys einfach immer
weiterleiten. So vermutet man selten einen Skandal, da man in den Glauben
versetzt wird, dass es von mehreren Quellen ausging und deswegen nur wahr und
abgesichert sein kann. Es ist schwer die streng vorgesetzten Regeln zu umgehen.
Zum anderen aber und das machen sich so gut wie alle Journalisten zu Nutze,
werden die absoluten Schlagzeilen sofort an andere Zeitungen weitergeleitet, vom
Chefredakteur, mit nicht kompletten oder leicht veränderten Informationen. Die
werden dort auch noch einmal in den ungefähren Sinn umgeändert und prompt, hat
man die perfekte Schlagzeile und keiner weiß mehr, von wem diese nun ausging!
Und genau das, hat sich Kamakura zu Nutzen gemacht.“ Überrascht hatte Chiaki
sich die Einfachheit dieses Vorgangs angehört: Die Zeitung, die ihn bis zu
diesem Zeitpunkt immer nur Lob gezollt hatte, hatte sich nun als starken Gegner
bewiesen.
„Natürlich sind viele Journalisten darüber empört: Aber was sollen wir
machen?“, fuhr Marron fort. „ Uns wird der Mund verboten. Lehnt sich dann
einer doch mal auf, schwupps verschwindet er von der Bildfläche,
schlimmstenfalls tot. Zum anderen ist das unser Brotverdienst, davon leben wir.
Da verschließt man lieber die Augen und sorgt dafür, dass man wenigstens
selber ordentliche Berichte schreibt. Würde das je ans Tageslicht gerückt
werden, wie bodenlos die Zeitung wirklich ist, könnte man alle Zeitungsverlage
mitsamt Journalisten ins Jenseits schicken. Wer würde der Zeitung auch nur noch
ein Wort glauben? Keiner! Auch wenn viele die Wahrheit avisieren!“ Chiaki
überlegte lange. Der junge
Perlzüchter seufzte schwer auf.
„Das ist so verzwickt, dass es schon wieder unmöglich scheint, da raus zu
kommen. Ich meine, kein Verlag wird uns unterstützen, sondern als schlechte
Lügner darstellen, die sich aus dem Schlamassel retten wollen. Selbst mit
bodenfesten Beweisen, würde uns eine so große Gemeinschaft in einem Atemzug
zum Schweigen bringen.“ Betretene Stille trat ein. Die anderen beiden wussten,
dass Chiaki Recht hatte. Wie immer wenn sie nachdachte,
stützte die junge Frau ihr Kinn auf die Faust und runzelte die Stirn.
Währenddessen meldete dich Satoshi noch einmal zu Wort.
„Wir dürfen nicht gleich das Handtuch schmeißen! Jetzt sind wir so weit
gekommen, da können wir nicht beim kleinsten Problem aufgeben! Wir sagen die
Wahrheit und die muss doch die Oberhand gewinnen. Ich bleibe auf keinen Fall,
tatenlos sitzen und lass es zu, dass man euch grundlos, als die größten
Schweine der Nation darstellt. Sorry, für die Ausdrucksweise, aber anders kann
man das grad nicht ausdrücken.“ Versuchte er seine Freunde aufzumuntern.
Marron reagierte gar nicht, weil sie immer noch in Gedanken versunken war, aber
Chiaki schnaubte belustigt.
„Ich habe nie an aufgeben gedacht, nicht bei so einem Mistkerl wie Kamakura,
der alles probiert um zu zerstören! Für wen hältst du uns denn, dass wir
wirklich schon unseren letzten Satz gesprochen haben? Ich wollte damit nur
sagen, wie verdammt schwer es werden wird! Es ist kein kleines Problem, sondern
der Hinkelstein in dem ganzen Vorhaben, uns aus diesem ganzen Desaster
rauszuholen. Kamakura der Polizei vorzuführen, mit den ganzen Beweisen, wäre
dagegen ein Kinkerlitzchen.“ Marron lachte auf einmal belustigt auf.
„Das mit der Zeitung wird auch kein Problem werden, wenn wir sie einfach ganz
raushalten, bzw. als Opfer darstellen. Kamakura ist ein, vor Gesetz, vereideter
Mann, Jurist muss man dazu sagen, ein Rechtshüter und wie ihr wisst, hat er
somit die vollen Konsequenzen zu tragen. Er hat eine Unterschrift auf seine
Informationen gesetzt und hat mehrmals die Richtigkeit dieser bestätigt. Dazu
kommt die Erpressung von Mandy Kidney. Das ist ein ganz schönes Kaliber und
wenn wir sie noch an Bord holen könnten, dann ist die ganze Sache schon fast
unser Sieg. Denn die Zeitung „ist davon ausgegangen“, dass es sich um einen
bestens gesicherten Tatbestand handelt, der von mehreren Leuten sichergestellt
wurde und hat nur deshalb Informationen weitergegeben. Natürlich stimmt das
nicht, die Zeitung wollte einfach nur Profit daraus schlagen. Unser Glück ist,
das Kamakura vereidet ist und nicht vereidet wurde. Die anderen Unterschriften
müssen wir irgendwie besorgen, aber da haben die Verlage auch so ihre eigenen
Maßnahmen, wenn wir sie überzeugen können. Stellen wir uns nicht gegen sie,
sondern verbünden wir uns mit ihnen, dann hat selbst Kamakura keine Macht mehr.
Die Zeitung können wir nicht ändern, egal mit was wir ankommen, aber unseren
Ruf können wir wieder rein waschen.“ Die beiden Männer blickten Marron
verblüfft und erleichtert zugleich an. So leicht hatten sie sich die Lösung
nicht vorgestellt. Allerdings gab es trotzdem noch ein paar Probleme.
„ Wie willst du bitte Mandy Kidney überzeugen, sich uns anzuschließen? Sie
hat Angst vor Kamakura und ihr kann nix passieren, denn wie du richtig gesagt
hast, ist die Zeitung zu mächtig und wird uns einfach wegkicken. Warum sollte
gerade sie uns helfen, wenn es so viel einfacher ist? Keine Schreibarbeit,
nix!“ Marron lächelte nur hinterhältig auf Satoshis Frage hin.
„Nun ja, wenn ich der Zeitung mit dem Gericht drohe, werden sie schnell die
Fronten wechseln, denn wenn wir mit Beweismaterial ankommen, bedeutet das auf
jeden Fall Geld und unnötige Drecksarbeit. Keine sonderliche Bedrohung, aber
Vertuschungsarbeit. Sie würden sowieso erst uns versuchen um den Finger
zuwickeln und wenn das nicht klappen würde, dann erst Strategien entwickeln, um
uns loszuwerden. Da sind ein paar gefälschte Unterschriften leichter. Und
Kidney? Wenn ich ihr sage, dass Kamakura sie auf jeden Fall hochgehen lässt,
wird auch sie uns anschließen. Denn wenn ich der Verlobung unseres lieben
Anwalts zustimme, hat er mir geschworen, meinen Namen wieder rein zu waschen.
Und wie will er das machen ohne anderen, wie Kidney, die Schuld dafür
zuzuschieben? Sie würde, wenn sie auf seiner Seite bleibt, so oder so im
Gefängnis landen. Keine Angst, so blöd ist selbst Mandy nicht.“ Da sprang
Chiaki überzeugt auf und riss Marron vom Stuhl, um sie glücklich durch die
Luft zu wirbeln.
„Du bist ein Genie! Wenn ich es bis jetzt noch nicht gecheckt hätte, wie sehr
ich dich liebe, würde ich es spätestens jetzt tun!“ Überschwänglich
schlang die junge Frau beide Arme um ihren Freund und drückte ihn fest an sich.
„Chiaki, danke!“ War das Einzige was sie hervorbringen konnte und wie
automatisch trafen ihre Lippen sehnsüchtig aufeinander, denn endlich schien es
eine komplette Lösung zu geben, um verdienterweise vollkommen glücklich zu
werden. Satoshi grinste belustigt in sich hinein. Er wusste, dass die beiden
sich vor ihm immer extra zusammenrissen, weil ihnen bewusst war, wie blöd es
für einen war, mit einem Pärchen zusammen zu sein… Aber in diesem Moment
konnten sie ihre Erleichterung und Liebe zueinander nicht aufschieben.
Also tat Satoshi das, was für ihn die beste Lösung war. Er würde nicht weiter
stören und die beiden wenigstens eine Weile alleine lassen. Was sie da taten,
war ihnen selber überlassen. Trotzdem musste er sich kurz räuspern, um ihnen
von seinem versteckten Plan mitzuteilen.
„Also ihr zwei, wo wir das Problemchen jetzt geklärt haben, geh ich dann mal
noch in den 24h Store einkaufen, denn in meinem Kühlschrank herrscht Ebbe. Und
wenn Chiaki bei mir wohnt, bis alles unter Dach und Fach ist, dann brauch ich
sowieso noch ein paar andere Dinge.“ Schuldbewusst sahen die beiden ihren
Freund an.
Ihrem Freund schien wohl gerade das Gleiche durch den Kopf zu gehen, denn er
ließ sie los und machte ein paar Schritte auf Satoshi zu.
„Dann komm ich am Besten mit, schließlich bin ich bei dir Gast und es wäre
sehr unhöflich, wenn ich dich jetzt einfach alleine gehen lassen würde.“
Marron stimmte ihm nickend zu, auch wenn sie ihn lieber für sich beansprucht
hätte. Sie wollte so gern ein bisschen bei ihm im Arm liegen, aber das war
eindeutig zu egoistisch. Schließlich hatte ihr bester Freund ihr schon aus der
Klemme geholfen und sogar Chiaki zu ihr gebracht. Doch da schüttelte Satoshi
auch schon abwehrend den Kopf.
„Schwachsinn, dass schaffe ich auch alleine und beweist nur gute
Gastwirtschaft. Genießt lieber eure Zweisamkeit, denn jetzt wird es in den
nächsten Tagen sehr wild zu gehen, da werdet ihr nicht viel Zeit für einander
finden, okay?“ Er zwinkerte ihnen scherzhaft zu und ging in den Flur, wo er
sich Jacke und Schuhe anzog. Marron folgte ihm voller Dankbarkeit.
„Danke Satoshi, vielen Dank! Für alles, gestern, heute, ich weiß gar nicht
wie ich das wieder gutmachen soll! Du bist echt der Beste!“ Stürmisch umarmte
die junge Frau ihren besten Freund.
„Nix zu danken, Kleine! Das ist selbstverständlich und du brauchst kein
schlechtes Gewissen zu haben, es ist doch selbstverständlich, dass ich das für
dich tue. Du und Chiaki braucht jetzt ein bisschen Zeit um euch auszureden und
zu kuscheln, ungestört und nicht immer darauf bedacht mich nicht
auszuschließen. Genieß es, ja?“ Er küsste sie auf die Stirn und war dann
schon aus der Tür geschlüpft.
Das wars denn ne?
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