Rendezvous zu dritt von Akane21 (Zorro x Sanji x ???) ================================================================================ Kapitel 4: Unangenehme Entdeckungen ----------------------------------- "Was grinst du denn die ganze Zeit so?" fragte Nami gereizt, bevor sie mürrisch ihr Kopfkissen nach Kiara warf. Sie konnte nicht verstehen, warum ihre Freundin so entspannt und ausgelassen wirkte, während sie selbst einen schrecklichen Kater hatte. "Tja, ich hab mich eben nicht den ganzen Abend mit Wein zugeschüttet." antwortete diese fröhlich und versuchte, dabei so wenig vorwurfsvoll wie möglich zu klingen. Denn eigentlich war sie Nami ziemlich dankbar, dass sie sich nicht mit dem Alkohol zurückgehalten hatte. Sonst wäre es eventuell zu einer äußerst peinlichen Situation gekommen. "Ach, erinnere mich bloß nicht noch daran." jammerte die Navigatorin und presste ihre Hände gegen die Stirn. "Ich glaube, mein Kopf explodiert gleich." Kiara schenkte ihr ein mitleidiges Lächeln und gab ihr ihr Kissen zurück. "Soll ich dir eine Tablette und ein bisschen Eis holen?" "Das wäre echt nett." "Kein Problem. Ich bin gleich zurück." Gut gelaunt verließ sie das Zimmer und war wenig später an der Kombüse angelangt. Drinnen fand sie Sanji am Herd stehend vor, wo er gerade das Frühstück vorbereitete. Als er sie erblickte, errötete er leicht und wandte sich verlegen ab. Eine Weile brachte er kein Wort heraus, doch dann fragte er: "Was führt dich denn schon so früh hierher?" "Ich hole ein paar Eiswürfel für Nami." entgegnete sie und öffnete das Gefrierfach. "Ihr ist die letzte Nacht anscheinend nicht so gut bekommen. Bis jetzt hat sie es noch nicht mal geschafft aufzustehen." "Dann muss sie ja wirklich viel getrunken haben." meinte er verblüfft. "Normalerweise verträgt sie das Zeug ganz gut. Ich möchte gar nicht wissen, wie es den Jungs geht. Die sind da nämlich noch empfindlicher." Der Gedanke brachte ihn zum Lachen, aber er verschluckte sich mächtig, als sie völlig unerwartet von hinten die Arme um ihn legte. Sie ließ ihn eine Weile husten und klopfte ihm fest auf den Rücken, dann fragte sie mit verführerischer Stimme: "Und was ist mit dir? Hast du auch Kopfschmerzen? Oder tut dir vielleicht irgendwas anderes weh? Immerhin... hast du dich ziemlich verausgabt." Er spürte abermals große Hitze in ihm aufsteigen, antwortete aber recht beherrscht: "Nein, absolut nicht. Ich fühle mich super." "Schön zu hören. Ich mich auch." Sie lächelte und küsste ihn auf die Wange, kurze Zeit später machte sie dann die Tür von außen zu und Sanji atmete auf. ,Hach, sie ist einfach süß...' ging es ihm durch den Kopf. Wenn er an den gestrigen Abend zurückdachte, konnte auch er nicht verhindern, dass sich ein verträumtes Lächeln auf sein Gesicht stahl. Es war unbestreitbar eine wunderschöne Erfahrung, die er mit ihr zusammen gemacht hatte und es war faszinierend gewesen, einmal die dominantere Rolle zu übernehmen. Aber auf die Dauer, das wusste er, würde ihm etwas fehlen. Und dieses Etwas konnte ihm nur Zorro geben. Mit ihm war einfach alles anders. Natürlich hatte er nicht einmal annähernd so weiche Haut und war auch nicht so leicht und geschmeidig wie Kiara, aber dafür besaß er andere Qualitäten, die Sanji an ihm kennen und lieben gelernt hatte. Allein die unglaubliche Sicherheit, die er ausstrahlte, wenn man in seiner Nähe war. Seine Stärke und Männlichkeit, die man an jeder Faser seines Körpers sehen und fühlen konnte. Aber auch sein unglaubliches Einfühlungsvermögen und die Vorsicht, die er wirklich nur selten an den Tag legte und die immer nur ihm gegolten hatten. Sanji konnte gar nicht beschreiben, wie sehr er es vermisste, von seinen muskulösen Armen umschlungen zu werden. Wie sehr er sich danach sehnte, seine raue, von zahlreichen Kämpfen gezeichnete Haut zu berühren und von ihm berührt zu werden. Oder wie sehr es ihm fehlte, sein lustvolles Stöhnen zu hören, jedes Mal wenn... aber das ging jetzt wohl zu weit. Er hörte, wie jemand leise die Tür öffnete, ließ sich davon aber nicht sonderlich stören. "Was gibt's denn noch?" fragte er abwesend, in der Meinung, dass Kiara noch irgendetwas vergessen hatte. Aber er erhielt keine Antwort. Statt dessen wurde die Tür langsam wieder zugeschoben und er merkte, wie sich ihm jemand bis auf wenige Schritte näherte. "Das Frühstück ist noch nicht fertig." bemerkte er mit zusammengebissenen Zähnen und blickte stur auf die Anrichte vor ihm. Eigentlich hoffte er, dass die ungebetene Person endlich wieder verschwinden und ihm seine Ruhe lassen würden, aber das tat diese nicht. Dafür spürte er plötzlich den Druck einer Hand auf seiner Schulter. Verärgert fuhr er herum. "Ich hab doch gesagt..." Er verstummte. Seine Eingeweide schienen sich von einem Moment auf den anderen völlig zu verkrampfen. "Zorro... Du bist es!" stellte er mit einer Mischung aus Freude und Bestürzung fest. Der Schwertkämpfer sagte kein Wort, sondern richtete seine Augen direkt auf die des Smutjes. Mehrere Minuten lang wagte es keiner von ihnen, sich zu bewegen oder auch nur einen Ton von sich zu geben. Sie sahen sich einfach nur an. Sanji konnte weder denken noch fühlen, während er in diese dunklen, unergründlichen Augen schaute. Aber er wusste instinktiv, was er zu tun hatte. Da gab es etwas in Zorros Blick, das ihm Halt gab und ihm sagte, dass er nicht der Einzige war, der sich unendlich nach dem anderen sehnte. Er musste es jetzt endlich über sich bringen und diesen verdammten Streit ein für alle Mal aus der Welt schaffen. Auch wenn ihm diese Worte unglaublich schwer fielen, schaffte er es schließlich doch, sie auszusprechen: "Zorro, hör mal... Ich... Es tut mir leid." Noch immer zeigte der Angesprochene keine Reaktion. Aber so schnell gab Sanji nicht auf. "Ich weiß, es war total bescheuert, was ich gesagt habe. Es ist einfach so aus mir rausgeplatzt, weil ich so wütend war. In dem Moment wollte ich irgendetwas finden, was dir wirklich mal etwas ausmacht und da habe ich eben dieses bekloppte Zeug gesagt. Aber ich habe es nicht so gemeint, das musst du mir glauben! Ich brauche dich, Zorro! Bitte! Kannst du mir nicht verzeihen?" Zorro schloss kurz die Augen und öffnete sie dann wieder. "Ach Sanji..." entgegnete er kopfschüttelnd. Doch plötzlich verzog sich sein Gesicht zu einem Schmunzeln. "Komm her, du verfluchter Idiot!" Er packte ihn an den Schultern und drückte ihn fest an sich. "Du Trottel! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich über dich aufgeregt habe. Es war echt das Letzte, was du da rausgehauen hast. Aber ich vergebe dir trotzdem. Ich kann nunmal auch nicht ohne dich, das habe ich gemerkt. Frieden?" Sanji konnte nichts weiter tun als nicken, während er sich fest in Zorros Shirt krallte und sich an ihn presste. Er genoss es unheimlich, wieder seine Wärme zu spüren und atmete glücklich den Geruch ein, den er haargenau kannte und der ihm jedes Mal die Sinne nahm. Wenn er hätte beschreiben sollen, wie er sich in diesem Moment fühlte, hätte er keine Worte gefunden, um die Freude und Erleichterung auszudrücken, die er gerade empfand. Es war wie ein Traum und er hoffte inständig, dass er jetzt nicht aufwachte. "Ich liebe dich, Zorro." flüsterte er leise. "Wirst du schon wieder sentimental?" fragte dieser grinsend. Sanji blickte zu ihm auf und schob verführerisch seine Hand in seinen Nacken. "Du kennst mich doch..." Doch obwohl er es schon so oft getan hatte, schien sein Herz vor Aufregung fast zu zerspringen, als er sich Zentimeter für Zentimeter zu Zorros Lippen vortastete. Als er sie endlich erreicht hatte, spürte er deutlich, wie dieser die Berührung erwiderte und ihn noch näher an sich zog. Das Schöne daran Zorro zu küssen war, dass man überhaupt nicht nachzudenken brauchte, sondern einfach alles auf sich zukommen lassen konnte. Denn ganz gleich, was er tat, ihr Kuss entwickelte sich immer zu einem Feuerwerk aus Leidenschaft, das sie beide alles um sich herum vergessen ließ. Nach einer Weile drang Zorro mit seiner Zunge vorsichtig in seinen Mund ein und erkundete die wohlbekannte Umgebung. Auch wenn er es ihm nie sagen würde und Sanjis Angewohnheit eigentlich schon aus Prinzip heraus ablehnte, fand er den leichten Geschmack nach Zigaretten ungemein anziehend. Er gehörte einfach genauso zu ihm wie sein honigsüßes Lächeln oder seine schüchterne Art. Wenn er zum Leben keinen Sauerstoff benötigen würde, hätte er den Smutje sicher nie wieder losgelassen. Aber leider war das bisher nicht der Fall, weshalb sie sich schließlich voneinander trennten und keuchend nach Luft schnappten. "Weißt du, worauf ich jetzt richtig Lust hätte?" meinte Zorro mit tiefer Stimme. Sanji brauchte nicht erst danach zu fragen. Denn die Hand des Schwertkämpfers, die langsam seinen Rücken hinuntergewandert und mittlerweile etwas unterhalb seiner Hüfte zum Stillstand gekommen war, verschaffte ihm eine ziemlich eindeutige Vorstellung. "Geht mir genauso." murmelte er und küsste ihn erneut. "Aber du wirst dich noch etwas gedulden müssen. Jetzt ist nicht der richtige... Hey, was riecht hier eigentlich so komisch?" Zorro stutzte und sah sich misstrauisch um. Es dauerte allerdings nicht lange, bis er die Ursache des merkwürdigen Geruchs gefunden hatte. Ein niederträchtiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Tja, tut mir echt leid für dich. Aber ich fürchte, dein Frühstück verbrennt gerade." "WAS?" schrie Sanji entsetzt auf und stürzte hastig zum Herd "Oh nein!" Bevor Kiara an diesem Morgen das Bad betrat, klopfte sie sicherhaltshalber erstmal an die Tür. Auch wenn es sich gestern wirklich gelohnt hatte, war sie nichts besonders scharf darauf, das Ganze vielleicht auch noch mit Ruffy oder Lysop zu wiederholen. Immerhin waren zwei Jungs schon einer zuviel. Glücklicherweise hörte sie von drinnen keine Antwort und auch sonst war nicht das kleinste Geräusch auszumachen. Anscheinend schliefen die anderen noch oder sie waren wie Nami einfach noch nicht in der Lage aufzustehen. Sie trat ein und ließ ihren Blick skeptisch durch den Raum schweifen. Irgendwie erwartete sie, etwas zu finden, das unmissverständlich darauf hindeutete, was hier gestern Abend passiert war. Aber alles wirkte völlig normal, als ob überhaupt nichts gewesen wäre. Der Boden war trocken und sauber, die Handtücher hingen alle am richtigen Fleck und selbst in der Dusche war außer ein paar vereinzelten Wassertropfen nichts übriggeblieben, was daran erinnern konnte, was sie getan hatten. Wenn Kiara sich nicht absolut sicher gewesen wäre, dass sie hier mit Sanji einen der aufregendsten und intimsten Momente ihres Lebens verbracht hatte, hätte sie es fast für einen Traum gehalten. Aber allein der Anblick der mit weißen Kacheln überzogenen Wand rief in ihr eine Vielzahl von Bildern herauf, die so real waren, dass sie die Leidenschaft darin noch immer spüren konnte. Sie erröte leicht bei dem Gedanken daran, wie sie sich lustvoll zurückgelehnt hatte, während er ihren Körper mit heißen Küssen übersähte, wie erregt sie sich gefühlt hatte, als seine geübten Hände hingebungsvoll über ihre Haut gestrichen waren und wie er sie hochgenommen und sich schließlich mit ihr vereinigt hatte. Und dabei hatte sie bis vor ein paar wenigen Tagen noch geglaubt, dass sie daran niemals etwas Schönes finden würde... Wie sehr man sich doch irren konnte! Zorro und Sanji hatten ihr gezeigt, dass es eines der schönsten Dinge der Welt sein konnte, wenn man es mit dem Richtigen tat. Doch genau da tat sich jetzt ein großes Problem auf: Wer von den beiden war denn der Richtige? Bisher hatte sie gedacht, dass sie niemals wieder jemandem begegnen würde, den sie so anziehend fand wie Zorro, aber seit gestern war sie da anderer Meinung. Obwohl er und Sanji so gut wie gar nichts gemeinsam zu haben schienen, war jeder von ihnen auf seine ganz eigene Art unwiderstehlich attraktiv und liebenswert. Und wenn sie so darüber nachdachte und alles, was geschehen war, noch einmal revue passieren ließ, konnte sie wirklich nicht sagen, mit wem von beiden es ihr besser gefallen hatte. Auf jeden Fall hegte sie für jeden von ihnen stärkere Gefühle als sie jemals für jemanden sonst empfunden hatte. Sie brauchte nur an sie zu denken und spürte schon ein heftiges Kribbeln in ihrem Bauch. ,Ich bin so dumm! Wie konnte ich mich nur schon wieder verlieben?' tadelte sie sich innerlich, während sie im Schrank nach Kopfschmerztabletten suchte. Wenn sie so weitermachte, würde sie früher oder später einen von ihnen aufgeben müssen. Was für eine schreckliche Vorstellung... Aber wahrscheinlich war es das Beste erstmal abzuwarten, was sich in nächster Zeit ergeben würde und dann zu entscheiden, wie es weitergehen sollte. Nachdem sie diesen Entschluss gefasst hatte, fand Kiara endlich, wonach sie gesucht hatte und machte sich auf den Weg zu Nami, die sicher schon ungeduldig auf sie wartete. Sanji hatte Glück, dass die meisten sowieso keine große Lust zum Frühstücken hatten. Zum ersten Mal seit Langem war sein Essen völlig ungenießbar, was ihn ziemlich missmutig stimmte. Dass Ruffy sich dennoch bereitwillig darüber hermachte, konnte ihn auch nicht besonders aufheitern. Um wenigstens ein ordentliches Mittagessen zustande zu bringen, warf er Zorro aus der Kombüse und legte sich mächtig ins Zeug, sodass zur Mittagszeit ein so herrlicher Duft von dort zu vernehmen war, dass niemand auf dem Schiff es fertig brachte, sich nicht erwartungsvoll an den Tisch zu setzen, egal ob Kater oder nicht. Bald war der Raum erfüllt von Besteckgeklapper und den Geräuschen, die man von sich gab, wenn es einem wirklich gut schmeckte. Zur Abwechslung bekam Sanji von allen großes Lob, was er natürlich gern entgegennahm. Allerdings hätte er sich ein wenig wohler gefühlt, wenn Kiaras Blick nur halb so oft auf ihm geruht hätte. Er wusste jetzt, dass er einen großen Fehler begannen hatte und sein Gewissen plagte ihn fürchterlich. Nicht nur, dass er Zorro betrogen hatte - das war ja schon schlimm genug - nein, er hatte ihr auch noch völlig falsche Hoffnungen gemacht. Sie wirkte so fröhlich, ja beinahe verliebt und er konnte es ihr überhaupt nicht verübeln. Wenn er an ihrer Stelle wäre, hätte er garantiert auch geglaubt, dass sie nach dem, was gestern gelaufen war, so gut wie zusammen waren. Doch auch, wenn er sie wirklich unglaublich anziehend fand, sein Herz gehörte nun einmal Zorro. Und das würde sie wohl oder übel akzeptieren müssen. Das Problem war nur, dass er es ihr irgendwie klarmachen musste. Aber wie sollte er es fertigbringen, sie so zu verletzen? Und dann blieb auch noch die Frage, ob er es Zorro erzählen sollte. Immerhin hatte er schon ein Recht darauf, es zu erfahren. ,Ich sitze total in der Klemme.' stellte er schwermütig fest. Er sah zu Zorro und stellte fest, dass seine Augen ebenfalls auf ihn gerichtet waren. Dabei zierte ein lüsternes Grinsen sein Gesicht, das Sanji zaghaft erwiderte. Es war sicher das Beste, ihrer Beziehung erstmal wieder einen kleinen Anstoß zu geben, bevor er ihm alles beichtete. ,Ich werde ihm heute Abend alles sagen! Oder.. vielleicht morgen früh...' Bevor Sanji sich auf einen Termin festlegen konnte, war ein Großteil seiner Bande bereits aufgestanden und hatte den Raum verlassen. Plötzlich sah er sich Zorro allein gegenüber. "Nanu, wo sind denn alle hin?" fragte er erstaunt und blickte sich irritiert um. "Ach, die haben irgendwas von einer Insel gesagt. Wir legen wohl gleich an." "Echt?" "Jap." "Dann sollten wir besser auch mal nachsehen oder?" "Ja, geh nur. Wenn die anderen fragen, ob ich mit auf die Insel komme, sag ihnen, dass ich schlafe." Er warf Sanji einen vielsagenden Blick zu, der ihm bedeutete, dass er abgesehen davon auch noch eine Ausrede für sich selbst finden musste, um auf dem Schiff zu bleiben. Dann wären sie völlig ungestört... Eine Viertelstunde später hatten sich die anderen bereit gemacht, um die unbekannte Insel genauer unter die Lupe zu nehmen. In ein paar Kilometer Entfernung waren deutlich die Umrisse einer Stadt auszumachen, also schien es auf jeden Fall keine großen Gefahren zu geben und niemand hatte etwas dagegen einzuwenden, als Sanji behauptete, er habe keine Lust mitzugehen. Er blieb an Deck und sah ihnen nach, bis sie zu ganz kleinen Punkten in der Ferne geworden waren, dann wandte er sich mit pochendem Herzen wieder der Kombüse zu. Gerade wollte er die Tür öffnen, als jemand von hinten die Arme um seine Taille schlang und ihn an sich zog. "Endlich allein!" raunte ihm Zorro ins Ohr. Sanji bekam eine leichte Gänsehaut, als er Zorros heißen Atem in seinem Nacken spürte und dieser eilig begann, sein Jackett aufzuknöpfen. Es kostete ihn große Anstrengung, sich aus seinem Griff zu entwinden und sich umzudrehen. "Meinst du nicht, wir sollten das besser drinnen tun?" fragte er mit rot angelaufenem Gesicht. Zorro zuckte desinteressiert die Schultern. "Meinetwegen..." Er folgte Sanji bereitwillig in ihr Zimmer, aber kaum hatte dieser die Tür hinter ihnen geschlossen, befanden sich seine Hände wieder auf dem Körper des Smutjes. ,Der hat es ja ziemlich nötig...' ging es Sanji durch den Kopf. Aber ein bisschen konnte er ihn auch verstehen. Immerhin war es schon fast zwei Wochen her, dass sie sich gestritten hatten und vorher war auch nicht unbedingt viel zwischen ihnen gelaufen, da konnte sich so Einiges anstauen. Wenige Sekunden später hatte Zorro ihn von seinem Jackett befreit und dieses achtlos auf den Boden geworfen. Dann schob er Sanji hinüber zu seinem Bett (Wir stellen uns mal vor, sie haben Betten. Hängematten wären da ein wenig ungünstig^^°) und drückte ihn mit sanfter Gewalt darauf nieder, bevor er sich über ihn beugte und mit seiner Zunge über seine Lippen strich. Der Smutje hätte sich wehren können, aber er dachte nicht einmal im Traum daran. Er liebte es, wenn sein Schwertkämpfer so leidenschaftlich war. Schnell vergaß er alle unangenehmen Gedanken, die mit Kiara zu tun hatten und konzentrierte sich ganz darauf, den herben Geschmack von Zorros Lippen in sich aufzunehmen. Während sie den Kuss weiter vertieften, legte er die Hände auf seinen Rücken und glitt vorsichtig unter sein weißes Shirt, das er langsam immer weiter nach oben schob. Es war schön, wieder diese kraftvoll gespannten Muskeln unter seinen Fingern zu spüren und zu wissen, dass sie sich dieses Mal nur für ihn bewegten. Mit der Absicht als nächstes Sanjis Hals mit seiner Zunge entlangzufahren, löste Zorro sich von seinem Mund, musste aber gezwungenermaßen innehalten, damit dieser ihm sein Shirt vollends abstreifen konnte. Er verzog leicht das Gesicht, schloss aber dennoch zufrieden die Augen, als Sanji ihm dafür entschuldigend über die Brust strich und setzte sein Vorhaben schließlich in die Tat um. Der Smutje lehnte entspannt den Kopf zurück, ließ es sich aber trotzdem nicht nehmen, mit den Händen dem Verlauf von Zorros langer Narbe zu folgen, die er Falkenauge zu verdanken hatte. Er hatte schon oft gemerkt, dass der Schwertkämpfer dort besonders empfindlich war und bemühte sich daher, mit größter Sanftheit vorzugehen. Aber das zwanglose Seufzen, das er bald darauf zu hören bekam, zeigte ihm, dass es ihm durchaus kein Unbehagen bereitete. Zorro war es jedoch bald leid, als Einziger einen freien Oberkörper zu haben und seine Hände bahnten sich geschwind den Weg zu den Knöpfen von Sanjis Hemd. Nachdem er einen nach dem anderen von ihnen geöffnet hatte, machte er sich allerdings gar nicht erst die Mühe, es ihm ganz auszuziehen, sondern schob es lediglich so weit wie möglich auseinander. Wie hypnotisiert fuhr er mit seinen Fingern auf der glatten, hellen Haut des Smutjes entlang, bevor er sich hinunterbeugte und anfing, seinen Brustkorb mit zahllosen Küssen zu bedecken. Sanji wusste, dass es jetzt an der Zeit war loszulassen und einfach zu genießen. Er ließ seine Arme zurück auf die Decke sinken, schloss die Augen und ließ Zorros Zärtlichkeiten freien Lauf. Dieser war bereits dabei, seine Haut mit Hilfe seiner Zunge zu erkunden, wobei er eine feuchte Spur hinterließ, die quer über seinen Oberkörper verlief. Ohne im Geringsten darüber nachzudenken versenkte er mehrmals die Zähne in seiner Haut und saugte leicht daran, was Sanji jedes Mal zu einem leisen Stöhnen veranlasste, das dieser jedoch am liebsten unterdrückt hätte. Zorro konnte sich kein schöneres Geräusch vorstellen, aber zu seinem Leidwesen war sein Smutje in dieser Hinsicht meistens mehr als zurückhaltend. ,Na warte, ich kriege dich schon noch dazu!' schwor er sich in Gedanken und setzte ein hinterhältiges Grinsen auf. Er erhob sich gemächlich und ruschte ein Stück nach hinten, sodass er sich jetzt direkt über Sanjis Beinen befand. Vorsichtig öffnete er seine Hose und fragte unschuldig: "Darf ich heute...?" "Klar, ist mir recht. Mach nur!" erwiderte Sanji mit geschlossenen Augen und hob sein Becken etwas nach oben, damit Zorro es leichter hatte, ihn von der engen Hose zu befreien. ,Perfekt, du machst es mir ja sehr einfach...' dachte dieser und tat, was von ihm erwartet wurde. Aber anstatt sich selbst seiner Kleidung zu entledigen, die mittlerweile ebenfalls ein wenig unangenehm wurde, lenkte er sein volles Interesse auf das Geschehen unter ihm. Er würde Sanji jetzt ein Erlebnis bereiten, an das er sich noch lange erinnern würde. Doch gerade als er mit der Hand in seine Boxershorts gleiten wollte, beschlich ihn ein seltsames Gefühl. Ihm war, als würde ihn jemand beobachten. Und dieser jemand war definitiv nicht Sanji. Langsam wandte er sich um... und schluckte schwer. Die Tür war weit geöffnet und schwang noch um einige Zentimeter nach innen, was aufgrund des schwachen Windstoßes von draußen geschah. Und mitten auf der Schwelle, regungslos wie eine Wachsfigur, stand Kiara. Ihre Augen waren starr und ihr Gesicht völlig ausdruckslos, allein ihre Haare wurden vom Wind leicht hin-und herbewegt. Sie brachte kein einziges Wort heraus, doch ihr ganzer Körper zitterte heftig. Ihr Blick war fest auf ihn und Sanji gerichtet, der sich inzwischen ebenfalls aufgesetzt hatte und sie erschrocken betrachtete. Zorro hatte den Eindruck, dass sie kaum ertragen konnte, was sie vor sich sah. Er hätte gern etwas zu ihr gesagt, aber was sagte man in solch einer Situation? Eine Antwort auf diese Frage blieb ihm zum Glück erspart, da es ihr endlich gelang, ihre Augen von ihnen abzuwenden und tief Luft zu holen. Noch ehe einer von ihnen überhaupt richtig begreifen konnte, dass sie sich umgedreht hatte, war sie auch schon verschwunden und sie hörten die Tür vom Mädchenzimmer zuschlagen. Zorro und Sanji sahen sich an. Jeder von ihnen hatte ein mehr als schlechtes Gewissen und fühlte sich allein für das Geschehene verantwortlich. ,Jetzt ist wohl der richtige Zeitpunkt, es ihm zu erzählen...' dachte Sanji betrübt. Was sollten sie denn sonst tun? Ihm selbst war die Lust gründlich vergangen und er nahm an, dass es nicht nur bei ihm so war. "Zorro, da gibt es etwas, was ich dir sagen muss." begann er betreten und richtete den Blick nach unten. "Ach ja? Und das wäre?" fragte der Schwertkämpfer interessiert. Eigentlich hatte er gedacht, dass er derjenige war, der etwas zu beichten hatte. Was konnte Sanji ihm so Wichtiges mitteilen wollen? "Also... ich weiß nicht, wie ich es erklären soll... Gestern Abend bist du doch schon so früh ins Zimmer verschwunden, erinnerst du dich? Ich war noch bei den anderen und hab ein bisschen mit ihnen zusammen getrunken und als ich dann ins Bad musste, bin ich... Kiara begegnet. Keine Ahnung wieso, aber irgendwie wirkte sie unheimlich traurig. Du hättest mal ihre Augen sehen sollen... Ich weiß noch, dass ich sie trösten wollte, aber... Es ist einfach so passiert, ich konnte gar nichts dagegen machen!" Hilflos gestikulierte er mit den Armen und fuhr mit zitternder Stimme fort: "Ich habe sie geküsst und sie hat sich an mich gelehnt und... plötzlich konnten wir einfach nicht mehr aufhören. Du hast ja nicht mal mehr ein Wort mit mir gesprochen und da war sie für mich da und hat mir das gegeben, was ich gebraucht habe. Aber mir ist völlig klar, dass es eine riesige Dummheit war. Ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen. Doch ich kann es nicht... Ich hoffe nur, dass du mir irgendwann verzeihen kannst, denn du bist derjenige, den ich liebe und das wird sich auch nie ändern." Sanji verstummte und sah Zorro erwartungsvoll an. Dieser sagte zunächst kein Wort, sondern starrte abwesend auf seine Hände. Schließlich seufzte er schwer und blickte Sanji in die Augen. "Tja, was soll ich sagen?" erwiderte er mit dem Anflug eines Lächelns. "Eigentlich bin ich schockiert, aber... ich kann dir irgendwie nicht böse sein. Denn ich verstehe ziemlich genau, warum du das getan hast." Der Smutje sah ihn ungläubig an. "Wie, du verstehst es? Was meinst du damit?" "Das ist eine lange Geschichte... Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich ihr zum ersten Mal begegnet bin. Es war in diesem Bordell..." Sanjis Augen weiteten sich. "Du warst in einem...?" "Ja, aber nur durch Zufall, ich..." "Durch Zufall?! Klingt ja sehr einleuchtend..." meinte der Blonde sarkastisch. "Das ist jetzt nicht der Punkt, okay?" knurrte Zorro. "Jedenfalls habe ich sie dort getroffen und..." "Was? Aber das bedeutet ja, dass sie..." unterbrach ihn Sanji erneut. "Ja, sie hat dort gearbeitet. Allerdings nur, weil so ein schmieriger Kerl sie dazu gezwungen hat. Deshalb habe ich sie ja auch da rausgeholt. Ich wollte aber etwas anderes sagen: Du weißt, dass ich nicht viel von Frauen halte. Aber sie ist irgendwie... anders. Sie hat so ihre ganz eigene Art, die einen alles vergessen lassen kann. Außerdem war ich an dem Abend so wahnsinnig wütend auf dich... Ich denke, ich habe das Gleiche getan wie du." Damit endete er und kratzte sich verlegen am Kopf. Sanji wusste nicht recht, ob er entrüstet oder erleichtert sein sollte, doch wenigstens lastete die Schuld nicht mehr nur auf seinen eigenen Schultern. Zorro hatte den selben Fehler gemacht, das hieß, sie brauchten sich deswegen nicht zu streiten. Die einzig Leidtragende bei der ganzen Geschichte war offenbar Kiara. "Naja, ich bin froh, dass das jetzt raus ist und keine Geheimnisse mehr zwischen uns sind. Oder in wie vielen Bordellen bist du noch gewesen?" Zorro verdrehte die Augen. "Wir sollten uns lieber mal darüber unterhalten, was wir jetzt unternehmen. Sie sah nämlich nicht so aus, als hätte sie je in Erwägung gezogen, dass wir etwas miteinander haben könnten." "Das hätte auch sonst niemand..." antwortete Sanji grinsend. "Aber du hast Recht. Vielleicht wäre es das Beste, wenn wir mal mit ihr reden und versuchen, ihr alles zu erklären." Während er das sagte, knöpfte Sanji sein Hemd zu und griff nach seiner Hose. "Wie? Jetzt?" fragte Zorro bestürzt. "Natürlich jetzt! Sonst ist es vielleicht zu spät. Komm schon!" Damit wäre dann das (höchstwahrscheinlich) vorletzte Kapitel beendet. Ich denke eigentlich nicht, dass ich das nachfolgende nochmal unterteilen muss. Aber es wird mit ziemlicher Sicherheit adult sein. Wenn nötig, schreibt mir eine ENS... Naja ansonsten kann ich nur sagen, dass ich wohl noch eine Weile brauchen werde. Ich muss mich da zum Beispiel nochmal ein wenig belesen. Ich hoffe aber, dass das letzte ein schönes Kapitel wird^^ P.S. Freut ihr euch, dass Zorro und Sanji wieder zusammen sind? ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)