Rendezvous zu dritt von Akane21 (Zorro x Sanji x ???) ================================================================================ Kapitel 3: Ein Koch zum Verlieben --------------------------------- Nicht nur Ruffy, sondern auch die anderen Mitglieder seiner Piratenbande waren hocherfreut darüber, Kiara als ihre neue Mitstreiterin zu begrüßen. Besonders Nami war froh, endlich wieder jemanden zu haben, mit dem sie reden konnte. Seitdem Vivi beschlossen hatte, in Alabasta zu bleiben und ihre Bande zu verlassen, hatte sie sich manchmal wirklich einsam gefühlt. Denn die Jungs waren... eben Jungs. Deshalb begann sie sofort begeistert auf Kiara einzureden und zeigte ihr ihr gemeinsames Zimmer. Kiara konnte gar nicht fassen, dass alle so nett zu ihr waren und sie sofort als ihre Freundin ansahen. Allerdings hatte Zorro ihnen auch nur erzählt, dass sie ihre Eltern verloren hatte und nun ganz allein war und er ihr deswegen angeboten hatte, ihn auf die Flying Lamb zu begleiten. Sie war ihm deswegen sehr dankbar, denn sie war sich nicht sicher, ob die anderen sie ebenso gerne aufgenommen hätten, wenn sie von ihrer Vergangenheit erfuhren. So konnten sie ganz ohne Vorurteile ihr wahres Ich kennenlernen und feststellen, dass es völlig egal war, als was sie für fast ein Jahr gearbeitet hatte. Auf jeden Fall nahm sie sich fest vor, ihnen irgendwann alles zu berichten, sofern sie sich dafür interessierten. Aber bisher schienen sowohl Ruffy und Nami als auch Lysop und Chopper mit dem, was sie über sie wussten, vollkommen zufrieden zu sein. Nur Sanji war immer noch ein wenig misstrauisch, weil er sich Zorros plötzlichen Sinneswandel absolut nicht erklären konnte. Aber ansonsten konnte er nicht sagen, dass ihm Kiaras Gesellschaft in irgendeiner Weise unangenehm war. Im Gegenteil, sie machte einen überaus sympathischen Eindruck auf ihn und als hässlich konnte er sie auch nicht gerade bezeichnen. Aber um keine voreiligen Schlüsse zu fassen, beschloss er, sie erst einmal ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Innerhalb weniger Tage hatte Kiara sich perfekt eingelebt. Sie konnte gar nicht beschreiben, wie wohl sie sich fühlte. Auf dem Schiff konnte sie tun und lassen, was sie wollte und war an keine Pflichten gebunden. Inzwischen wunderte sie sich fast, warum eigentlich nicht jeder gern Pirat werden wollte. Man musste einfach nur übers Meer segeln und abwarten, was die Zukunft brachte. Und das Meer war, wie sie gerade feststellte, heute besonders ruhig und tiefblau. Sie stand für eine Weile an der Reling und betrachtete die Wellen, die sanft gegen den Bauch der Flying Lamb schlugen. Doch dann hörte sie Sanji "Mittagessen!" rufen und wandte sich ab um sich zur Kombüse zu begeben. Dabei fiel ihr Blick auf Zorro, der schon den ganzen Morgen auf dem Deck Gewichte stemmte. Natürlich wie gewöhnlich mit freiem Oberkörper. Kiara schenkte ihm im Vorbeigehen ein freudiges Lächeln, was er jedoch nicht erwiderte. Anscheinend hatte er noch keine Lust etwas zu essen, denn er trainierte einfach weiter. Wenn sie ehrlich war, war sein Verhalten ihr gegenüber das Einzige, was sie zur Zeit beunruhigte. Seit sie mit auf das Schiff gekommen war, hatte er kaum noch mit ihr gesprochen und warf ihr nur gleichgültige Blicke zu, wenn er sie überhaupt ansah. Sie war sehr enttäuscht darüber, denn ihre Zuneigung zu ihm hatte sich nicht verändert und sie konnte sich einfach nicht vorstellen, warum das bei ihm anscheinend nicht der Fall war. Hatte sie irgendetwas getan, was ihn verärgert haben könnte? Sie wusste beim besten Willen nicht, was es gewesen sein konnte. Bereits zweimal hatte sie versucht, ihn danach zu fragen, doch er hatte abgeblockt und sich eine Ausrede einfallen lassen, um nicht mit ihr reden zu müssen. Niedergeschlagen ging sie in die Kombüse, wo die anderen bereits auf sie und Zorro warteten. Sie erklärte ihnen, dass er noch beim Trainieren war, was allerdings nur Sanji zu interessieren schien, der leicht stutzte und dann schwermütig das Essen verteilte. Obwohl Kiara gar nicht wirklich Hunger hatte, nahm sie sich von allem noch eine zweite Portion, denn was das Kochen anging, schien Sanji ein wahrer Zauberer zu sein. Alles, was er auf den Tisch brachte, sah nicht nur herrlich aus, es schmeckte einfach göttlich. Auch die anderen langten kräftig zu, nur Sanji selbst ließ traurig den Kopf hängen und bekam kaum einen Bissen hinunter. Offensichtlich hatte er auch irgendein Problem, über das er mit niemandem reden konnte. Da kam ihr plötzlich eine Idee. Nach dem Essen verschwanden alle wieder nach draußen, um ihren täglichen Beschäftigungen nachzugehen. Sie allerdings blieb am Tisch sitzen und sah Sanji beim Abräumen zu. "Ist was?" fragte er irritiert, als sie sich nicht von der Stelle rührte. "Ich dachte, ich könnte dir vielleicht helfen." antwortete sie lächelnd und stand auf. Er blickte sie verblüfft an. "Mir helfen?" "Naja, mir ist aufgefallen, dass du immer ganz allein abwaschen musst. Und das ist eigentlich ziemlich unfair, wo du doch schon die ganze Arbeit mit dem Kochen hast. Außerdem habe ich eh nichts Besseres zu tun. Oder hast du irgendwas dagegen einzuwenden?" Ihm stand leicht der Mund offen, aber er nahm sich schnell wieder zusammen. "Nein. Ganz im Gegenteil. Ich bin es nur nicht gewohnt, dass mir jemand freiwillig seine Hilfe anbietet." ,Zumindest nicht, seit ich mich total mit Zorro verkracht habe...' fügte er gedanklich hinzu. "Jedenfalls... danke." sagte er und schenkte ihr ein mattes Lächeln, bevor er Wasser ins Spülbecken einließ und sich die Teller vornahm. Kiara machte sich ans Abtrocknen und so kamen sie recht schnell voran. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie sie das Geschirr übereinander stapelte und schließlich in den Schrank räumte. Dabei wanderte sein Blick über ihre Hände, ihre Arme und in andere Regionen ihres Körpers, die durch ihr leuchtend gelbes T-Shirt verdeckt wurden. Als er registrierte, was er da eigentlich tat, drehte er sich hastig nach vorne und richtete seine Augen wieder auf den Abwasch. Warum klopfte sein Herz plötzlich so ungewöhnlich schnell? Seit er mit Zorro zusammengekommen war, war es ihm bei keinem Mädchen mehr so ergangen. Er spürte, wie sie zu ihm herübersah und fragte verlegen: "Sag mal... gefällt es dir eigentlich hier bei uns?" "Ja, sehr sogar. Ich habe noch nie so viel Spaß gehabt wie in den letzten Tagen. Wenn doch nur diese eine Sache nicht wäre..." "Was denn?" wollte er interessiert wissen. Sie seufzte leise. "Ach, es ist wegen Zorro... Er ist in letzter Zeit so kalt und teilnahmslos und spricht kaum noch mit mir. Dabei war er am Anfang überhaupt nicht so. Ich verstehe das einfach nicht." ,Na da bist du nicht die Einzige.' dachte er deprimiert. "Glaub mir, ich kann das nachvollziehen." meinte er und blickte starr auf die Pfanne, die er gerade auskratzte. "Mir geht es nämlich genauso. Mit mir will er auch nicht reden." "Ach wirklich?" Er lachte kurz auf. "Sag bloß, es ist dir noch nicht aufgefallen? Für ihn bin ich momentan weniger wert als der Dreck unter seinen Schuhen." Er hatte solch eine Verbitterung in seiner Stimme, dass sie fast den Drang verspürte, ihm über den Rücken zu streichen. Sie begnügte sich aber damit, ihre Hand auf seine Schulter zu legen und ihm beruhigend zuzureden. "Vielleicht hat er einfach nur so eine Phase und ist schlecht drauf. Oder geht das bei euch schon länger so?" Sanji erzitterte leicht, als sie ihn berührte, ließ sich aber nichts weiter anmerken. "Wir konnten uns eigentlich von Anfang an nie so richtig leiden. Aber bevor er dir auf der letzten Insel begegnet ist, hatten wir einen ziemlich schlimmen Streit. Ich hab ein paar Sachen gesagt, die verzeiht er mir nie..." Kiara sah ihn mitleidig an. Anscheinend hatte Zorro ein Talent dafür, seine Mitmenschen unglücklich zu machen. Sanji wirkte völlig niedergeschlagen, während er die nun trockene Pfanne aus ihren Händen nahm und in dem Schrank unter der Spüle verschwinden ließ. Sie musste irgendetwas finden, womit sie ihn ein wenig aufheitern konnte. "Übrigens... das Mittagessen war heute wirklich toll." Er blickte auf. "Findest du?" "Ja, ich habe noch nie jemanden getroffen, der so wahnsinnig gut kochen kann wie du. Wo hast du das nur gelernt?" Ihre Worte besserten Sanjis Laune erheblich. Schon lange hatte er keine Komplimente mehr für seine Kochkünste erhalten. "Naja, ich habe fast zehn Jahre lang in einem Restaurant gearbeitet. Und unser Chef war wirklich ein Spitzenkoch. Ich habe viel von ihm gelernt." Kiara konnte ihm richtig ansehen, wie gern er an diese Zeit zurückdachte. "Du mochtest ihn sehr oder?" stellte sie lächelnd fest. "Ja, schon..." antwortete er befangen und sah sich ziellos im Raum um. "Ach da fällt mir ein... Ich habe heute Morgen mal ein neues Rezept ausprobiert, für ein Dessert. Es sollte zwar eigentlich erst fürs Abendessen sein, aber wenn du möchtest, kannst du gern mal kosten. Falls es nämlich nicht schmeckt, werfe ich es lieber gleich weg." "Das glaubst du doch selbst nicht." erwiderte sie zuversichtlich. "Ich will es unbedingt kosten!" "9999... 10000!" Zorro ließ zufrieden die schweren Hanteln sinken und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Damit hatte er sein Tagespensum wieder einmal erfüllt. Er fühlte sich nicht einmal sonderlich erschöpft, nur sein Magen rebellierte schon seit einiger Zeit. ,Vielleicht hätte ich das Mittagessen doch nicht ausfallen lassen sollen.' dachte er reumütig beim Gedanken an Sanjis wunderbares Essen. Aber dann hätte er nicht nur mit dem Smutje, sondern auch noch mit Kiara im selben Raum sitzen müssen und ihre Blicke konnte er zur Zeit wirklich nicht ertragen. Wenn er doch nur wüsste, wie er sich jetzt verhalten sollte. Auch wenn er sich wahnsinnig über Sanji geärgert hatte, liebte er ihn noch immer. Er wäre sogar bereit, sich wieder mit ihm zu versöhnen, aber was sollte dann aus Kiara werden? Sie hatte sich sicher mehr erhofft, als er ihr geben konnte. Es war nicht so, dass er keine Gefühle für sie hatte, aber er könnte Sanji nie im Leben vergessen. Nur was sollte er tun? Früher oder später musste er es ihr sagen, es führte kein Weg daran vorbei. Trübsinnig wandte er sich in Richtung Kombüse und beschloss, nach irgendetwas Essbarem zu suchen, was seinen Magen besänftigen konnte. Aber an der Tür angelangt blieb er unvermittelt stehen. Er hörte Stimmen von drinnen und eine davon gehörte ganz zweifellos der Person, über die er sich gerade noch Gedanken gemacht hatte. Vorsichtig presste er sein Ohr an die Tür und lauschte. "Oh Sanji, du bist unglaublich!" Zorro stutzte. Er hatte sich verhört oder? "Das ist so gut!" ,Mein Gott, die werden doch nicht...' Zorro wollte es sich gar nicht vorstellen. Das war doch unmöglich! "Bitte gib mir noch mehr!" Es war anscheinend doch möglich. Der Schwertkämpfer spürte, wie Hitze in ihm aufstieg. Wie konnten sie... Das ging doch nicht... Er musste sofort einschreiten! Wütend griff er nach der Klinke und riss die Tür gewaltsam auf. "Hört sofort auf!" schrie er die beiden an. Diese zuckten zusammen und sahen ihn bestürzt an. "Z-Zorro!" stotterte Sanji, der gerade eine zweite Portion Orangen-Sorbet für Kiara in eine Schale füllen wollte. "Was hast du?" Auch Kiara erhob sich und ging besorgt auf ihn zu. "Geht es dir nicht gut? Können wir dir helfen?" Zorros Augen glitten langsam vom einen zum anderen und sein Gesicht wurde schlagartig rot. "Äh... nein, ist schon ok. Ich hab nur... ähm... ja." ,Mein Gott, was bin ich bescheuert!' Was hatte er sich nur dabei gedacht? Die beiden mussten ihn doch für völlig durchgedreht halten. Peinlich berührt drehte er sich um und stürmte wieder zurück nach draußen. Kiara und Sanji blickten sich ratlos an. "Weißt du, was das gerade sollte?" fragte sie ihn in der Hoffnung, dass er vielleicht eine Erklärung dafür hatte. Aber er verneinte kopfschüttelnd und seufzte. "Das ist typisch Zorro. So ist er eben." An diesem Abend aß Zorro mit den anderen zusammen, obwohl er es tunlichst vermied, Sanji oder Kiara direkt anzusehen. Er hätte sich wirklich etwas Schöneres vorstellen können, als sich von ihren neugierigen Blicken durchbohren zu lassen, aber wenn er nicht bald irgendetwas zwischen die Zähne bekam, würde sein Magen sicher anfangen, ihn von innen zu zersetzen. Dieses Risiko wollte er dann lieber doch nicht eingehen. Außerdem schmeckte es einfach wieder großartig. Nach dem Essen blieben die anderen noch sitzen, um sich zu unterhalten und nebenbei ein bisschen zu trinken, aber Zorro hatte keine Lust sich jetzt auch noch zu besaufen und verließ die Kombüse. Eigentlich wollte er sich nur noch aufs Ohr hauen. Für heute hatte er echt genug. Aber gerade als er das Jungenzimmer betreten wollte, hörte er Schritte hinter sich und blieb stehen. "Ach du bist es." sagte er trocken, als er Kiara erkannte. "Was gibt's?" "Zorro, ich... wir müssen reden." Er holte tief Luft. "Na schön. Und worüber?" "Ich möchte wissen, was mit dir los ist. Warum redest du überhaupt nicht mehr mit mir? Habe ich irgendetwas falsch gemacht?" "Nein, hast du nicht. Ich bin an allem schuld." Er senkte missmutig den Kopf und starrte zu Boden. "Ich hätte dich niemals hierherbringen sollen. Du hättest echt was Besseres verdient." Sie sah ihn ungläubig an. "Was erzählst du da? Ich bin so glücklich hier, ich könnte mir gar nichts Schöneres vorstellen. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich dir je dafür danken soll." Sie streichelte ihm liebevoll über die Wange und legte ihre Lippen auf seine, aber nach kurzer Zeit brach er den Kuss ab und schob sie von sich weg. "Das geht nicht." meinte er leise. "Was... was meinst du damit?" fragte sie mit zitternder Stimme. "Hör zu, ich... du bist mir wirklich wichtig und die Nacht, die wir zusammen verbracht haben, war wunderschön. Aber wir können nicht zusammen sein, verstehst du?" Stumm hörte sie ihm zu und die Leere in ihrem Inneren wurde immer größer. "Ja, ich verstehe schon. Es war dumm von mir zu glauben, dass jemals etwas zwischen uns sein könnte. Du hast mich nur aus Mitleid da rausgeholt, stimmt's?" Erschrocken stellte er fest, dass ihre Augen sich mit Tränen füllten. "Nein, so ist es nicht!" entgegnete er schnell. "Ich wollte, dass du auf unser Schiff kommst, weil du eine wirklich tolle Frau bist und weil ich dich gern in meiner Nähe habe. Aber... ich bin einfach nicht der Typ für eine feste Beziehung." In diesem Moment war er wirklich froh, dass er nicht zu denjenigen gehörte, die beim Lügen rot wurden. Aber wie sollte er es ihr sonst erklären? So war sie vielleicht am wenigsten enttäuscht. "Ach so ist das." erwiderte sie betrübt. "Schon klar... Ich hätte es wissen müssen..." Ihre Lippen verzogen sich zu einem ironischen Lächeln, dann drehte sie sich um und ließ ihn stehen. "Kiara!" Doch sie war bereits in ihrem Zimmer verschwunden. Dort angekommen, warf sie sich auf ihr Bett und weinte, wie es ihr schien, eine Ewigkeit. Endlich gelang es ihr, sich wieder einigermaßen zu beruhigen. Was hatte sie eigentlich erwartet? Dass Zorro sich ihn sie verlieben und sie eines Tages heiraten würde? Das war wohl eher ein unsinniger Wunschtraum. Sie musste sich wohl oder übel damit abfinden, dass Zorro niemals das Gleiche in ihr sehen würde wie sie in ihm. Aber es gab sicher noch Schlimmeres. Immerhin hatte er nicht gesagt, dass sie ihm gleichgültig war oder dass er es bereute, was sie in der Nacht auf der Insel getan hatten. Vielleicht bestand ja doch noch die Möglichkeit, dass sie es wiederholen könnten. Dieser Gedanke tröstete sie etwas und als sie unter ihre warme Decke kroch, verspürte sie wieder ein wenig Hoffnung. Nach ein paar Minuten merkte sie aber, dass sie alles andere als müde war. So wie es aussah, war Nami auch noch nicht gewillt ins Bett zu gehen und Kiara beschloss, noch zu duschen. Danach würde sie sich sicher besser fühlen. Barfuß verließ sie den Raum und lief leise in Richtung Bad. Sie konnte die anderen bis hierher lachen hören. Anscheinend amüsierten sie sich prächtig. Die hatten es gut... Kiara seufzte, öffnete die Tür zum Badezimmer und blieb erschrocken stehen. "Sanji!" brachte sie überrascht heraus. Der Angesprochene wandte sich schnell zu ihr um. Bis eben hatte er noch vor dem Waschbecken gestanden und sich im Spiegel betrachtet. "Oh, Kiara!" rief er lächelnd. Er hatte sein Jackett geöffnet und die Ärmel hochgekrempelt und machte einen recht zufriedenen Eindruck. "Ähm, tut mir leid. Ich geh lieber wieder." Sie wollte gerade kehrtmachen, aber er hielt sie zurück. "Warte doch! Du musst nicht meinetwegen gehen. Ich wollte sowieso gerade wieder nach oben." Er marschierte langsam zur Tür, schwankte aber so stark, dass er ihr direkt in die Arme fiel. "Sorry!" meinte er grinsend und versuchte, wieder einigermaßen gerade zu stehen. Kiara konnte deutlich den Alkohol in seinem Atem riechen und musterte ihn besorgt. "Sanji, du bist betrunken. Du solltest dich besser hinlegen." "Ach Quatsch, mir geht's bestens, ich... Was ist mit dir?" "Hm? Was soll denn sein?" fragte sie unsicher. "Deine Augen sind ganz rot. Du hast doch nicht etwa geweint?" Sie senkte beschämt den Blick und versuchte schnell das Thema zu wechseln. "Ist nicht so wichtig. Aber ich finde, du solltest wirklich lieber..." Bevor sie ausreden konnte, legte er einen Finger auf ihre Lippen und blickte ihr tief in die Augen. Kiara erstarrte. Warum wirkte er auf einmal so... nüchtern? "Wenn du aus irgendeinem Grund unglücklich bist..." sagte er leise, "würde ich dich gern aufheitern." Kiara wollte irgendetwas sagen, aber sie fand die Worte einfach nicht. Sie konnte spüren, wie sein heißer Atem ihr Gesicht streifte und seine Hände vorsichtig den Weg zu ihrer Hüfte suchten. Seine Nähe jagte ihr einen Schauer über den Rücken, aber irgendwie war es dennoch angenehm. Sie hatte sich lange nicht mehr so wohl gefühlt. Es konnte doch gar nicht falsch sein oder? Unsicher ließ sie ihre Augen über sein Gesicht wandern. Seine Wangen waren ein wenig gerötet, aber sein Blick war fest und durchdringend. Er meinte es anscheinend ernst. "Sanji..." flüsterte sie kaum hörbar, bevor sie die Augen schloss und mit klopfendem Herzen auf seine Reaktion wartete. Er zog sie noch etwas enger an sich und berührte ihre Lippen sacht mit seinen eigenen. Für Kiara fühlte es sich an wie ein warmer Windhauch, der ein wohltuendes Prickeln in ihrem Körper auslöste. Leise seufzend legte sie die Arme um seinen Hals und küsste ihn erneut. In diesem Moment vergaß Sanji jegliche Gedanken an Zorro und alles, was vorher gewesen war. Es war einfach ein berauschendes Gefühl, sie so nah bei sich zu haben und ihre Lippen auf seinen zu spüren. Er könnte sie ja einfach nie wieder loslassen... Nach einer Weile stupste sie ihn herausfordernd mit ihrer Zunge an und er ließ es sich nicht nehmen, auf das Spiel einzugehen und den Kuss zunehmend intensiver werden zu lassen. Auf die eine Art war es ihm überaus vertraut, andererseits war es auch etwas völlig Neues. Aber auf jeden Fall war es unendlich schön. Auch Kiara genoss diese Leidenschaft unheimlich, die sich zwischen ihnen entwickelte. Seit der Nacht mit Zorro hatte sie sich danach gesehnt, jetzt war es endlich soweit. Selbst als seine Hände ein wenig unverschämt wurden und unter ihr T-Shirt glitten, um langsam ihren Rücken hinaufzuwandern, hatte sie keinerlei Einwände und beendete den Kuss erst, als ihr die Luft allmählich knapp wurde. Schwer atmend und mit ebenfalls deutlich gefärbten Wangen betrachtete sie den blonden Smutje, dessen Finger langsam ihre Wirbelsäule nachfuhren. Allerdings schien er nicht genau zu wissen, wie er weitermachen sollte. Sie sah auf und blieb an seinen offenen, dunklen Augen hängen, die noch immer unentwegt auf ihr Gesicht gerichtet waren. Wenn sie wollte, könnte sie immer noch einfach gehen, aber je länger sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr bewusst, dass sie eigentlich nur eines wollte: ihn. Wie von selbst machten sich ihre Hände auf den Weg zu seinem Kragen und öffneten die obersten Knöpfe seines Hemdes. Dann glitten sie vorsichtig darunter und erkundeten seinen Oberkörper. Sanjis Gesichtszüge entspannten sich und nahmen einen zufriedenen Ausdruck an, während ihre geschickten Finger immer weiter nach unten vordrangen. Bald war sein Hemd vollständig offen und er nahm seine Hände bereitwillig unter ihrem T-Shirt hervor, damit sie es ihm zusammen mit dem Jackett ausziehen konnte. Sie war nicht wenig beeindruckt von seinem schlanken und dennoch muskulösen Körper und konnte ihren Blick gar nicht mehr von ihm abwenden. Schließlich entschied sie sich aber, die Augen zu schließen und sich Zentimeter für Zentimeter auf seiner Haut entlangzutasten. Eigentlich erwartete sie, auf irgendeine Unebenheit zu stoßen, doch die schien es nicht zu geben. Noch nie war sie einem Mann begegnet, der sich so gut anfühlte. Und was für eine angenehme Wärme er dabei ausstrahlte. Sie konnte nicht widerstehen und schmiegte sich eng an ihn, um so viel wie möglich davon abzubekommen. Währenddessen strich er ihr durchs Haar und überlegte, wie es weitergehen sollte. "Wollen wir... in dein Zimmer gehen?" schlug er vor. "Die anderen saufen sicher die halbe Nacht durch." Seine Worte riefen ihr etwas in Erinnerung und sie musste lächeln. "Eigentlich... wollte ich ja duschen." meinte sie verlegen. "Aber ich verzichte natürlich gerne darauf." Da kam ihm eine Idee. "Nein, warum denn? Wenn du das vorhattest, dann werde ich dich nicht davon abhalten." Sie blickte ihn verwirrt an und öffnete den Mund, doch er ließ sie gar nicht erneut zu Worten kommen, sondern ergriff ihre Hand und zog sie unter die Dusche, bevor er den Vorhang zuzog und sie verschmitzt angrinste. Sie sah erschrocken zu, wie seine Hand den Weg zum Wasserhahn suchte und diesen ohne zu zögern aufdrehte. "Was machst du?" rief sie entsetzt und beobachtete, wie all ihre Sachen innerhalb von Sekunden völlig durchnässt wurden. "Spinnst du? Du kannst doch nicht..." Bevor sie sich noch weiter aufregen konnte, brachte er sie mit einem innigen Kuss zum Schweigen. Sie wirkte noch immer leicht unglücklich, ließ sich nach einer Weile jedoch einfach fallen und genoss es, seine warmen Hände auf ihrer feuchten Haut zu spüren. Nachdem er aufgehört hatte, ihre Lippen in Beschlag zu nehmen, sah er sie leidenschaftlich an und stellte die Frage, die ihm schon lange auf der Zunge brannte: "Wäre es ok, wenn ich...?" Kiara wusste genau, was er meinte, denn seine Finger hatten ihr T-Shirt während der letzten Minuten ungeduldig immer höher geschoben. "Sicher." antwortete sie und half ihm dabei, es ihr auszuziehen. Auch heute trug sie ziemlich reizvolle Unterwäsche, natürlich nur sicherhaltshalber. Normalerweise ließ sie sich immer bequem tragen, aber zum Duschen war sie anscheinend nicht geeignet. Sanji blieb vor Staunen der Mund offen stehen, als sie völlig unerwartet ihr Oberteil abstreifte und auf die andere Seite des Vorhanges warf. Sicherlich wusste er, was für einen Anblick er bei einem Mädchen wie ihr zu erwarten hatte und früher hatte er sich solche Situationen auch schon oft ausgemalt, aber es so hautnah vor sich zu sehen, war doch etwas völlig anderes. Als sie seinen schüchternen Blick bemerkte, beschloss sie, es ihm ein wenig leichter zu machen. Sie wandte ihm den Rücken zu und bat ihn, seine Hände in ihre zu legen. Irritiert tat er, was sie sagte und spürte, wie sie sanft über seinen Handrücken strich und seine Hände dann auf ihrem Bauch platzierte. Er schluckte merklich. "Keine Sorge." sagte sie beruhigend. "Du kannst tun, was du willst. Wenn es mir nicht gefallen sollte, lasse ich es dich wissen." Sanji holte tief Luft und begann, vorsichtig über ihren Körper zu streichen. Er hatte Angst, dass es für sie unangenehm sein könnte, aber ihr zufriedenes Aufseufzen, jedes Mal wenn er eine empfindliche Stelle berührte, ließ ihn nicht nur mutiger, sondern auch hingebungsvoller werden. Bald strich er ihre Haare beiseite und bedeckte zusätzlich ihren Nacken und ihre Schulterblätter mit zärtlichen Küssen. Ihre Haut war so glatt und weich, ganz anders als die von Zorro. Er hätte ewig so weitermachen können, aber langsam verspürte er den Drang nach mehr... Seine Finger zitterten leicht, als er sie zu sich herumdrehte und ihr über die Wange streichelte. Nachdem sie einen Blick nach unten geworfen hatte, konnte sie durchaus verstehen, dass er sich nicht besonders wohl fühlte. Schnell machte sie sich daran, ihm Erleichterung zu verschaffen, sodass er nach wenigen Sekunden nicht nur seine Hose, sondern auch seine Boxershorts los war. Kiara musste ehrlich zugeben, dass er sich hinter Zorro wirklich nicht zu verstecken brauchte. Aber sie musste sich schnell von diesem interessanten Anblick losreißen, da seine Hände gerade an ihrer Taille hinabwanderten und den Bund ihrer kurzen Hose ergriffen, um es ihr heimzuzahlen. Bald befand sich auch das letzte Stück nassen Stoffs auf dem Boden und es fiel ihm sehr schwer, seine Augen für längere Zeit von ihr abzuwenden. Schließlich ging er aber ein wenig in die Knie und hielt sie sanft an der Hüfte fest, bevor er einen Kuss auf ihre feuchte Haut hauchte und ihren Bauchnabel mit seiner Zunge umkreiste. Sie stöhnte leise auf und lehnte sich entspannt an die kühle Wand hinter ihrem Rücken, während er das Ganze wiederholte und auf ihren gesamten Oberkörper ausweitete. Genießerisch schloss sie die Augen und konzentrierte sich ausschließlich auf seine Zunge, die ihr beinahe den Verstand raubte. Doch nach einigen Minuten ließ er sie unversehens los und richtete sich auf. Bevor sie noch irgendetwas tun konnte, spürte sie, wie seine Hände wiederum auf ihrer Taille verharrten. Mit Leichtigkeit hob er sie in die Luft und sie staunte nicht schlecht, als sie sich wenig später auf seinem Becken sitzend wiederfand. Erschrocken hielt sie sich an ihm fest und sah in sein lächelndes Gesicht. "Nicht verkrampfen..." flüsterte er und streichelte ihr liebevoll über den Rücken. "Ich will dir nicht wehtun." Überrascht stellte sie fest, dass sie abermals überhaupt keine Schmerzen verspürte. Das war doch nicht normal oder? Irgendetwas musste an den beiden besonders sein... Sie holte tief Luft und versuchte, so locker wie möglich zu sein und es ihm nicht zu schwer zu machen. Denn es würde mit Sicherheit ziemlich anstrengend für ihn werden. Bereits nach den ersten Bewegungen gewann das Verlangen in ihr jedoch wieder die Oberhand und brachte sie dazu, sich auf die für sie doch sehr ungewohnte Situation einzulassen. Sie löste ihre Finger von seinen Schultern, wanderte mit ihnen seinen Nacken hinauf und vergrub sie letztendlich in seinen Haaren. Bald waren ihre Wangen von einem dunklem Rot überzogen und ihr Atem unkontrolliert und schnell. Das warme Wasser, das noch immer unablässig auf sie niederprasselte, war nichts im Vergleich zu der Hitze, die jetzt von ihnen selbst ausging. Kiara konnte sich nicht erinnern, dass ihr jemals auch nur annähernd so heiß gewesen war. Aber wie musste es da erst Sanji gehen? Er gab sich die größte Mühe und forderte alles von seinem Körper, wofür sie ihm wirklich dankbar war. Es dauerte nicht lange, bis sie sich vollständig an ihre Position gewöhnt hatte und sich ein wenig nach hinten fallen ließ, wodurch alles für sie noch schöner und intensiver wurde. Dann plötzlich überkam sie das gleiche wunderschöne Gefühl der Glückseligkeit, das sie neulich zum ersten Mal empfunden hatte. Ein unverkennbarer Laut des Wohlgefallens verließ ihre Lippen und sie sah ihn glücklich mit halbgeschlossenen Augen an, während er seine Bewegungen ebenfalls verlangsamte und schließlich innehielt. Erschöpft sank er auf die Knie und genoss die absolute Zufriedenheit, die sich in ihm ausbreitete. Aber Kiara bemerkte, dass er wirklich ziemlich fertig war. "Ist alles ok?" fragte sie besorgt, indem sie prüfend seine Stirn betastete. "Klar." antwortete er keuchend und lächelte sie schwach an. Vorsichtig erhob sie sich ein Stück und stellte das Wasser aus, um sich dann bedächtig an seine Brust zu lehnen und seinem Herzschlag zu lauschen. Zu ihrer Erleichterung wurde dieser mit der Zeit immer langsamer und auch seine Körpertemperatur schien sich wieder zu normalisieren. Nur sein Gesicht war noch immer gerötet, als er zu ihr sagte: "Ich hoffe, es hat dir ein wenig gefallen." Daraufhin umarmte sie ihn und küsste ihn leidenschaftlich. "Es war wundervoll. Aber du solltest dich jetzt wirklich besser ins Bett legen." Sie half ihm beim Aufstehen und sammelte all ihre nassen Sachen zusammen, dann wickelte sie sich in ein Handtuch ein und wartete, bis er sich Hemd und Boxershorts angezogen hatte. Es war schon ein wenig merkwürdig, dass er jetzt nicht halb so stark schwankte wie vor ihrem kleinen Abenteuer, aber anscheinend hatte es ihm geholfen, wieder nüchtern zu werden. "Was?" fragte er irritiert, als er sie grinsen sah. "Nichts." erwiderte sie vergnügt und gab ihm einen letzten innigen Kuss, bevor sie die Tür öffnete und sich leise in ihr Zimmer begab. Nami war noch immer nicht zurückgekehrt. Eilig schlüpfte sie in ihr Schlafzeug und legte sich ins Bett, wo sie ohne weiter darüber nachzudenken, dass sie jetzt wahrscheinlich ein großes Problem hatte, sofort einschlief. So, endlich geschafft. Dieses Kapitel ist mir irgendwie schwerer gefallen, als ich erwartet hätte. Ich hoffe, es ist nicht zu verwirrend geworden (es verwirrt mich selbst ein wenig^^°) Über Kommis würde ich mich sehr freuen. Auf das 4. Kapitel müsst ihr wahrscheinlich noch ein bisschen länger warten als auf dieses hier, weil ich ziemlich viel mit der Schule zu tun hab. Außerdem muss ich mir noch genau überlegen, wie es weitergehen soll. Aber eine Sache steht schonmal fest: Sanji und Zorro werden sich wieder versöhnen (früher oder später) *g* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)